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VienStao, 1». Avril I»zr r«. tzahrvang. Stufenwelfe Durchführung -er Abrüstung BenMs Antrag abgeSn-ert angenommen Dazu schreibt Sir Baiikrntron» bei brn MMrwadlen Dro-IonsAUstl Rachrtchlen DrOde» geenIvrecher-Lammelnummei! »»»»» «ui tttt «ochl«kwi»<r>e: Re. wo»» «chttlttettun, «. Haupt,NchLIUsteNei Lresden - L. l, vtattenstrat« »i/t» AbriistungSkonserenz bar. Er besitzt Trag,vette. l-bn^düich PsNbk.uaMI. etalchlletUch -»» VIg. Polta'bLH. <°hnk Psstjustktluna'gkbahr, bet »mal wbchentUchem B-^b. Mn»e.nummee >° v,g.. °u»«b°.b «achl.u, .» Pt, «n»etg.npE- Dt. etnwalttge so mm biette Zette ,» Big., sür -ulwSrt« 10 «Io., dl« »0 mm bcette Reklame,eile «»0 P,g^ «ube-b-ld P,g. ab,. «Uleuablchla, It. Tart,. k,aa»l,enan,«tuen und «leltengrluche ahne Rabatt » vls-, auberbalb i» vlg. vllertengebübr »o P,a. RuSwtlettae «uttebge gegen Barau,be,ahlun» Tarbleu Ende -er Woche in Senf Paris, 1». April. Wie in politischen Kreisen verlautet, soll Ministerpräsident Tardicu trotz der Wahlvorberei- »nngcn noch gegen Ende dieser Woche nach Mens zu fahren beabsichtigen, um an den dortigen Verhandlungen tctl- nchmcn zn können. Leine Anwesenheit in der Konfercnzstabt sei besonders wichlia, wenn eS sich bestätigen sollte, das« Staatssekretär Stimson plant, in der Flottensragc zivischen Frankreich und Italien zn vermitteln und das londoner Abkommen wieder zn beleben. — Der „Parts Soir" schreibt, die Hauptaufgabe SttmsonS in Gens bestehe im Gegensatz zu den amtlichen Erklärungen in der Herbei- fiihrung einer endgültigen Regelung der ReparationS - frage. Diese besonders in londoner politischen Kreisen verbreitete Auffassung stütze sich vornehmlich auf die Er- klärung des Schatzsekretärs Mills, bah Amerika an eine VcrlängcrungdcSHoovermoratortums nicht denke. Verlag! Lteplch t Retqar«, Dee,den. Postlchick-Mo. l0«S Trelde» Nachdem! nur mt« deutl.Oueltenangab« tDretdn. Rache.« »uILHIg. Unverlangt» Echrtllstück« tverden nicht aulbewahtt Der größte Zusammenbruch Fünf Wochen nach dem Schuh tn Paris, der das Lebe« des ZiindholzkönigS Ivar Kreuger beendete, ist der völlig« Zusammenbruch des gröhten Wcltkonzcrnö osscnkundig. Die Legenden, die sich nm die immer etwas geheimnisvolle Per sönlichkeit des schwedischen FtnanzmanneS gerankt haben, und die ihn als einen schlichten, säst menschenscheuen, nur seinen Ausgaben und seinem Werk lebenden Menschen in den Augen seiner Zeitgenossen geschildert haben, liehen zu nächst vermuten, das« cS sich um eine persönliche Tragödie gehandelt habe, und dah Kreuger, nachdem er alles erreicht hatte, ivaS kein Machlwille sich erträumt hatte, tn einer An wandlung von Weltschmerz sein Leben, baS ihm siir die Zu kunst keine weiteren Ausgaben mehr stellte, wie eine ver brauchte Sache wegwars. Bald daraus sedoch zeigte sich, dah diese romantische Beurteilung der Persönlichkeit Kreu- gerS trlige risch gewesen ist. Die Untersuchung förderte vielmehr von Tag zu Tag erdrückenderes Material an« Tageslicht, das bewies, bah der stärkste Wcltkonzern, der den gröhten Staaten Anleihen gewährt hatte, sich in den gröhten Schwierigkeiten befand. Ja, es erivieS sich, dah Kreuger erst dann zur Pistole gegriffen hatte, als er selbst das Mittel des Betrugs und der Fälschungen restlos, aber ver geblich erschöpft hatte. Der Zusammenbruch des Zitndholz- konzernS ikt nicht nur einer der gröhten Bankrotte, er ist vielmehr einer der gröhten Ftnanzskandalc aller Zeiten. DaS Charakterbild des ZiindholzkönigS selbst enthüllte sich als daS eines zügellosen Spekulanten, der schliehlich zum Hasardeur und Betrüger wird. Was bisher ermittelt werden konnte, stellt sich -em Beobachter als ein ganzer Rattenkönig von Schiebungen und Fälschungen dar. Obwohl der Zündholzkonzern infolge seiner riesigen AnSmahe bereit« reichlich unübersichtlich ge worden war, versuchte Kreuger seine Interessen immer weiter auSzudchncn. Er will, auch als die finanziellen Grundlagen seines Unternehmens schon längst schwer er schüttert sind, tn einem geradezu krankhaften Ehrgeiz zu dem Monopol über die Zündhölzer das Weltmonopol über Telepho napparate erringen. Nachdem er die schwebt- schcn Telephonfabrikcn bereits erobert hat, schlicht er ein Bündnis mit dem gröhten amerikanischen Trust aus diesem Gebiet. ES sollte ciu Aktienaustausch zu diesem Zwecke vorgcnommcn werden. Als aber die amerikanische Grupp« auf Ueberlassung der schwedischen Aktien drang, konnte Kreuger sic nicht liefern, weil er diese Aktien bereits ander weitig verpfändet hatte. Bet dieser Gelegenheit stellte es sich heraus, dah Kreuger die internationale Verschachtelung seines Konzerns dazu be- nutzt hatte, uin mit Hilfe zahlreicher Nebengrttndungen raffinierte Btlanzsälschnngen im gröhten Stil dnrchzuführen. Er vcranlahte seine Tochtergesellschaften, ble vielfach nur zu dicsein Zweck gegründet wurden, zur Ueber- nahme von Bürgschaften für das Stammhaus Kreuger L Toll, ferner zur Buchung fingierter Einnahmen, die nie mals zur Auszahlung gekommen sind. Er verpfändete dabei Vermögenswerte feiner schwedischen Gesellschaften in Amster dam, besonders die Beteiligung an der amerikanischen Toch tergesellschaft. Umgekehrt verpfändete Kreuger aber auch die im Bellt; der amerikanischen Tochtergesellschaft befind lichen schwedischen Aktien. Die einzelnen Gesellschaften weisen schliehlich in ihren Bilanzen, nm ihre Kreditfähigkeit zu erhöhen, hohe Bankguthaben aus, die durch nichts anderes als durch wechselseitige Verpfändung der Aktien der einzelnen Gesellschaften entstanden sind. Aber diese Be trügereien und Schiebungen KrcngerS, die er In Hunderten von Fällen zur Durchführung brachte, genügten nicht, um ihn über Waller zu halten. Er griff deshalb zu dem ver brecherischen Mittel der Fälschung ttali ent scher Obligationen in Höhe von wahrscheinlich Ist« Millionen Mark. In den Bilanzen der schwedischen Krcugcrgesellschast wurde auch ein sehr hoher Betrag italienischer StaatSpapiere als Aktivposten auSgewicscn. Die nähere Untersuchung ergab, dah diese italienischen Papiere, die Kreuger angeblich für die Bevorschussung eines noch nicht gewährten Monopols erhalten haben wollte, eine unerhört dreiste Fälschung des Zündholzkönigs selbst waren. Der Druck der Formulare war in einer Stockholmer Druckerei bewerkstelligt worben, auch das Papier stammte aus Schweden. Die Unterschriften konnten bet näherer Untersuchung weder von Mussolini noch einem anderen Mitglied der italienischen Monopolver waltung stammen, eS stellte sich vielmehr heraus, dah he von tieute I^iterarkelie vimcksu 8ei1e 9 Gens, 1». April. Der vom HauptauSschuh der Ab rüstungskonferenz am Moutagvormittag zur Ausarbeitung eines endgültigen Enischliehnngsentwurfs über die ab schnittsweise Herabsetzung der Rüstungen eingesetzte S o nd e r a u S sch u h, dem sämtliche Grohmächte an gehören, hat am Abend nach längeren schwierigen ge heimen Verhandlungen einstimmig folgenden Ent- schliehungScntwurf angenommen: »Der HauptauSschuh der Abrüstungskonserenz vertritt die Auslassung, dah die Herabsetzung der Rüstungen, s» wie sie in dem Artikel 8 des VölkerbundspakteS vorgesehen ist, sortschreitend durch auseinander» sollende Revisionen in geeigneten Zwischen» räumen durchzustthrcn ist, nachdem die gegenwärtige Konserenz den ersten entscheidenden Ab» schnitt einer allgemeine» Herabsetzung der Rüstungen aus daS mindestmSgliche Mah verwirklicht hat." Die Abänderung dcö ursprünglichen tschechoslowa kischen Antrages, in dem von einer allgemeinen Herab setzung der Rüstungen überhaupt nicht die Rede war, er folgte aus Gründ eines amerikanischen Antrages, der von deutscher Seite angenommen und ergänzt wurde. Insbesondere wurden von deutscher Seite di« Worte »ent' scheidenden Abschnitt" und „mindestmögliche Mah" verlangt. Der heute abend angenommene Entschlichungsrntwurs wirb am Dienstagvormittag im HauptauSschuh zweifel- los ohne weitere Aussprache angenommen werden, da sämtliche mahgcbenden Mächte im Sonder- ausschuh vertreten waren. Mit dieser Entscheidung hat sich nunmehr die Abrüstungskonferenz aus die stufenweise Durchführung der Abrüstung festgelegt, hat aber gleichzeitig bestimmt, dah der erste Abschnitt ein ent scheidender Schritt in der Richtung «tner Herab setzung der Rüstungen auf daS Mindestmah darstellen muh. ZwangSläusig wird eS sich daher tn den wetteren Verhand lungen der Abrüstungskonserenz nm die Frage handeln, in welcher Weise der erste entscheidende Abschnitt zur Herabsetzung der Rüstnngen aus ein Mindestmah durch geführt werben soll. Der Entwurf stellt die erste praktische Entschliessung der zweisellos grohc Stimkon kommt Mt nach Berlin Washington, 18. April. Im Staatsdepartement glaubt man, das« Anhcnmtnister Stimson auf der Rückreise von Genf nach London gehen werde. Dagegen dürste er kaum Zett haben, Berlin ausznsnchcn. Im übrigen habe er ta gegenwärtig in Gens ausgedehnte Besprechungen mit Reichskanzler Dr. Brüning. Sein Aufenthalt tn Parts sei nicht beabsichtigt gewesen und nur dadurch zustande ge kommen, das« sein Dampfer verspätet in Frankreich gelandet sei, so das« er den direkten Anschluh nach Gens verpasst habe. Immerhin sei seine Unterhaltung mit Tardicu recht wert- voll gewesen, da sie „einige Punkte aufklärte". und stets nur baS Ziel verfolgten, das Landvolk ihrem Willen gefügig zu machen. Immer wieder wurde Teilen der Landwirtschaft die Fata Morgan« künftigen Ausstieges vorgespiegelt, um die B e r n a ch l ä s s i g u ng der a n d « r « n Teile der Landwirtschaft zu rechtfertigen. Zwar ist e» nicht gelungen, im Landvolk das lebendige Bewuhtsetn der Schick- salSverbnndenheit aller Zweige der Landwirtschaft etn- zuschläsern und zu ersticken. Aber die lawinenartig an wachsende Zahl der Zwangsversteigerungen In Prenhen zeigt. tn welches Elend dieser ZweckoptimiSmuS daS Bauern» tum «esührt hat. Di« preuhischc StaatSregternng hat eS nicht nur unter- lassen, ihren gewichtigen Tinfluft für eine durchgreifend« Agrarpolitik einzuletzen, sondern hat nur zu ost die zögern den und unzulänglichen Mahnahmen des Reiches noch mehr verzögert, noch stärker vernMcrt. Infolge der «chicksalSvcrbundenheit der gesamten Landwirtschaft haben sich diese Mahnahmen gegen alle Teile der Landwlrtschast "Werblich auSgewtrkt. Den sozialdemokratischen Machthabern, die mit dem Mut der Verzweiflung derer kämpfen, die nichts mehr zu gewinnen, aber alles zu ver lieren haben, steht daher in geschlossener Front ein Aa"*rntum gegenüber, das ebenfalls weih, dah eS am 24. April ums Ganze geht. Scharfe Erklärung des sretchSlandbimdeS Berlin, 18. April, lvig. Drahtmeldung.) Der geschäfts führende Präsident des NcichSlandSbundcS, Gras Kalck- reuth, veröffentlicht zu den kommenden Länder wahlen, insbesondere zur Preuhcnwahl, einen Artikel, in dein cs u. a. heisst: Der Freiheit eine Gassel Unter dieser Parole wir» am 24. April ein Bauernheer ausmarschieren, das weih, dah sein Kamps siir die Freiheit der nationalen Bewegung zugleich ein Kampf um die Rettung und Erhaltung der eigenen Scholle ist. ES gilt einem Gegner den TodeSstoh zu versehen, der «S meister- hast verstanden hat, seine ZcrstvrungSarbeit Im dunkeln zu leisten. Wie immer wird auch diesmal die preuhischc StaatSregterung mit den Zahlenkolonnen des preussischen Etat« auswarten, um zu beweisen, wie viel sie für die Landwlrtschast getan habe. Di« Rot hat den Bauer gelehrt, dieses Blendwerk z« durchschauen. Er hat erkannt, dah die sozialistischen Machthaber der prruhi- schen StaatSregterung bald den Osten gegen den Westen, bald den Getretdebauern argen den Viehzüchter, bald den Älein- und Mtttelbesitz gegen -en Grobgrundbesitz auSspielen Minderung erstrebt und damit vielleicht im Sinne Frankreichs gedacht ist. ES ist bedauerlich, dah es Bencsch gelungen ist, sttr diesen doch sehr durchsichtigen Plan auch die Beteiligung Norwegens, Dänemarks, Spaniens, der Schweiz und anderer Staaten zu ge winnen. In den selbstverständlichen Vorbehalten NadolnyS zu diesen Vorschlägen fehlte nach unserer Ansicht ein deut liches osseneS Wort darüber, dah die Stellung der ent- wassnetcn und täglich bedrohten Staaten zn dem Etappen plan naturgcmäh ein ganz anderer sein muh als die der hochgerüstetcn, und dah dieses Projekt daher ernste Be sorgnisse erweckt. ES ist dabei ganz gleichgültig, ob der deutsche Vertreter aus der vorbereitende» Konferenz seiner- zett Etappen tm Prinzip zugestimmt hat. Seitdem sind wieder Jahre ins Land gegangen, und die Weltlage ist immer kritischer geworden. Man braucht nur an den deutschen Osten zu denken. ES genügt nicht, wenn man daraus hinwtrkt, das, schon die erste dieser Etappen möglichst weitgehend ist. DaS ist dann später eine Frage der Aus legung und der Kompromisse, wobei ernster Widerstand schwer sällt, wenn man daS Prinzip schon bejaht. Man muh auch daran denken, dah einige der schwer gerüsteten Staaten schon diese „erste Etappe", wie Ne eS ansfasscn, vorsorglich tn ihre N tt st u n g ö b n d g e t s e i n k a l k u l i e r t haben, so dah sie selbst nach etwaiger Durchführung vermutlich noch ebenso übermächtig sein würden wie seit Jahren. Wenn Deutschland überhaupt jemals einer Etappenlösuna zustim- men wollte, so mühte das für unser Land ein ganz grohcS Zugeständnis sein, das wir höchstens ver- handlungStcchntsch in die Waagschale werfen könnten, aber nicht einfach verschenken dürften. Dazu schreibt unser nach Gens entsandter -II. -Sonderberichterstatter: Brünings Er scheinen in Gens hat bisher noch in keiner Weise zu einer merklich verstärkten Aktivität Deutschlands geführt. Auch die Unterredungen mit den Staatsmännern — bisher Sttmson, Henderson, Simon und Gran di — scheinen nur schleppend und wenig ergiebig zu verlaufen, solange Tardicu und Macdonald fehlen. Man hat im übrigen den Eindruck, dah der Kanzler, dem der Genser Boden noch wenig vertraut ist, daS Bedürfnis fühlt, sich erst eingehend zu insormiere«, «he er ein persönliches Eingreifen tn die hier schon in Gang bcstudlichcn und tn bestimmte Richtung gedrängten Fragen sttr möglich hält. So ha« er heute vormittag weder selbst die vorgesehene«, immerhin weittragenden Erklärun- gen Deutschlands abgegeben, noch nachmittag« sich an der enisglllttgen Formulierung des von der Tschechoslowakei ein- gebrachten Antrages beteiligt, der die grundsätzliche Fest- legung von Etappen sttr die AbritstnngSver-