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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.02.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320203019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932020301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-03
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.02.1932
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och. Ä. Zebruar ItttL er« »NL. .«e ttonaie» Preise uno »i« initiativ« sei«. La,» kommen. »en« e» durch ne Devise«»» und «old» ! KretttauSweitu«« seit k. voran Amerika, mit sind, Gegeuwäriig »st t gekvmme«. DeddalS -rig, «l» die Nerven zu tchen Kurpfuschereien zu daß da» hochverfchulbete wlitik mehr leiste« kann, »Politik srintr Gläubiger »erperiment« mit Hilf« «der« Krebttverbilltgung tskontsenkung, wenn bi« da» erfolgversprechende vegenwart. M an uge« an« Regel««» der zg-Patte» nnd^r Snt» »o« ». Dezemder le ben Vortlan« der heute ms» zur verles««» ge, er den ostafiatischen Kon» eilte sodann der ikrelchs, >tt, das» Frankreich sei«« mgemiese« hab«, sich de« inznschlleße«. «e verstärk««- der jwade« und der sran» worden. «Minister Srandl, »sstztell« Mitteilung, daß wie Großbritannien «nt- rtung Ausdruck, daß die > Nanking alle» daran- r Zeit eine fühlbare Zeichnen wäre. «d». Gesandter säck-r, sofort seiner Negier»«» larnngen z« übermittel«, r notwendig erscheinen-«« emanb würde stch «ehr g, wen« bald «ine ve, le. iotschafter Aeu, :r die abgegebenen Te erung unverzüglich über- rrscht sprach bann -er schafter Sato, Bewegung verbergen ! von den Vertretern der Erklärungen Bezug und i de» AuSkührunge« de» n habe, bah auch Italien n in Tokio bereit» nöti ge. Sato lieb dann eine tlichen au» Telegrammen n. um nachzuweisrn. batz »ina die Schuld trag«. >chte i« übrige« «ach» derunqe« der Mächte te» Wünsche» Japan» der Mächte nm eine ge- Schangbai ersucht, und er Errichtung einer neu. Der Generalsekretär de» Bericht de» Schanghaier ge in Schanghai noch nicht e Behandlung des Falles S zu verschieben. em Schlußwort im Name« einverstanden und stellte «st. baß die heutige Rat»« h der BvlkerbundSrat mit der Aktion der angel» tritt bet liuor SodrUtloltu«, tigen Amt fand beut« eine lbschluß a« de« Gesandte»» en Vertretungen t« Na «» de» Inhalt» ginge«, daß »«kte« de« vorgeb«« der kte, in d««en Deutschlan- ehe« sich <ms die sofortige handlangen i« Schanghai, m, verha«di»«ge« ung aller KriegSvorberet» flch die Retchsregieruug gemachten Vorschlag der Zone um Schanghai, da e« Mächte, in Schanghai «d di« Intervention der r Stabt Schanghai bezieh«, anda« der Intervention eteiltgung hängt mit den »men, denen da» Wirt» tftaattS ausgesetzt ist. «nd d, de« Rußland insolge» chimmmg rikanischen und englische» »er Vorfälle in Schanghai i und Verstimmung ver- ig stnd der Tatbestand und kann« und falsch gebeutet tunmehr beschlossen, oh « s iben Schritt« bt« btdhertg« MMtooch, S. Ae-rmrr 19« ^DreOtzner HochrlchlktlE — Nr. SS SeNr S Fusion Staatsbank-Abm und Autotrnst Die Verhandlungen im Sächsischen Landtag (Fortsetzung au» dem Abendblatt) Abg. Luterlei« (Wirtsch.) betont bet der weiteren Ve- Handlung de» Anträge» aus Hilfsmaßnahmen für Ets-lsr, -t« Wirtschaftspakte» habe flch immer gegen dte öffentliche StedlungSpolttik und den gemeindeeigenen Wohnungsbau erklärt. Dte Gegenwart habe der WtrtfchastSpartei recht gegeben. Der private HauSbesitz werbe künftig der alleinige Träger des Wohnungsbaues fein. Ab». Hardt lD. Bp.) äußert, daß den Siedlern durch die Notverordnung nicht geholfen werde. Dem sozial- demokratischen Anträge könne seine Fraktion zustimmen, well hierdurch den Leuten da» Eigentum erhalten werbe. Ab«. Dr. Walluer lBolkSr.s stellt etnen Zusatzantrag, in dem unter anderem gefordert wtrd, dte Erbpachtpretse für Siedlungsland dem gesunkenen Bodenwert anzypasten; den in BedrängntS geratenen Siedlern dte Tilgung der MietzinSsteuerhvpotheken zu stunden; die Sparkassen zu schnellerer Ablösung von Stedler-Zwtschenkrediten und zur Heraabe von Hypotheken zu günstigen Bedingungen an Siedler zu veranlaßen,' bi« Rückflüsse aus der MtetztnS- steuer »um KletnwohnnngSbau zu verwenden. Ab». Fischer ICHrtstlsoz.) steht dem sozialdemokratischen Antrag sowie dem Zusatz sympathisch gegenüber. Antrag «nd Zusatz «erden sodann angenommen, «aS pu« großen Teile einstimmig geschieht. Der Landtag beschäftigt sich nun mit der Notverordnung der Regierung über die Fusion von Staatsbank uns Asm. Zu dieser Notverordnung, die in unserem Blatt seinerzeit schon eingehend behandelt worden ist, liegen vier Anträge von den Sozialdemokraten, der Deutschen BolkSpartei und der VolkSrechtpartet vor. Alnanzminlster Dr. Hedrich legt zur Begründung der Vorlage unter anderem folgende« dar: Der Gedanke, dte Sächsische Staatsbank und die Allge meine Deutsche Crebit-Anstalt zu einem Institut zu ver einigen, war bereits seit langem in den Kreis der Er wägungen gezogen worden. Man hatte schon seit Jahren die Zusammenfassung sächsischer Bankinstitute erwogen, um dadurch ein Gegengewicht gegen die in Berlin domizilierenden Banken und die Geldzentralisation in Ber- lin zu schassen, um die zweifellos vorhandene Ne ver setz ung im Bankgewcrbe ein-»schränken und die Wahrung der regionalen wirtschaftlichen Interessen auf die Dauer sicherzustellen. ES war zu befürchten, daß die Adca, wenn nicht eine Bereinigung mit der Sächsischen Staatsbank zustande kam, zum Nachteile ber sächsischen Wirtschaft eine Bereinigung mit einer der Berliner Großbanken suchen und finden würde. Dte Regierung ist nach wie vor davon überzeugt, daß der Zusammenschluß der beiden Bankinstitute sich zum Vor teile der Gesamtwtrt schast des Landes anSwirken, wird. Durch die Fusion sind zwei Institute zusammen geführt worben, von denen jedes für das sächsische Wirt schaftsleben von besonderer Bedeutung ist. Das eine wie das andere Institut ist mit der Wirtschaft des Landes be sonders eng verbunden und dient von jeher in besonderem Maße ihren Interessen. Man kann aunehmeu» baß allein mit der Adca etwa zwei Drittel der sächsischen Wirt schaft in Irgendeiner Weise in Geschäftsverbindung stehen. Und auch ans den Tätigkeitsberichten der Sächsischen Staatsbank ist bekannt, in welchem Umfang und mit welchem Erfolg insbesondere in den letzten Jahren das Ltaatsinstitut seiner Ausgabe entsprechend das sächsische Bank- und Kreditgeschäft gepflegt und zur Förderung des heimischen Wirtschaftslebens beigetragen hat. Gerade diese schon bisher gemeinsame Richtung de» Tätigkeitsgebietes beider Institute schafft nach Ansicht der Negierung di« denkbar besten Bedingungen sür ihren Zusammenschluß «nd läßt die Hossnnna sür «ine ge deihliche «nd für die Wirtschas« de» Landes ersprießliche Zu sammenarbeit in besonderem Maße berechtig« erscheinen. Mit dem die beiden Banken zusammensasienben Institut wird ein Mittelding geschaffen, das zwischen den Mammut- aevtlben ber Großbanken und den weniger leistungsfähigen Provtnzialbanken steht, «ine Bank, die vornehmlich der Mittel- und Kletntndustrte, insbesondere auch ber kür Sachsen sehr wichtigen Exporttnbustri«, zur Verfügung stehen wtrd. Entsprechend ber gewählten Konstruktion tritt «ine Hastung des Staates für die Verbindlichkeiten der Adca bzw. des GemeinschastSunternehmen» erst bann ein, wenn weder die Allgemeine Deutsche Crebit-Anstalt bzw. das Gemeinschaftsunternehmen noch die Sächsische Staatsbank als Mitgesellschafterin ber ossenen Handelsgesellschaft bzw. ber Kommanditgesellschaft aus Aktien in ber Lage sind, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, und aus diesem Grunde haben liquidieren müssen. Steht hiernach der Staat mit feiner Haftung erst an letzter Stelle, ist allo die Hastung de» Staates in diesem Sinne nur «in, subsidiäre. Io haben doch die Gläubiger «nd insbesondere die Einleger der vereinlgten Institute die Ge wißheit, daß die Haftung de» Staates ans ieden Fall im Hintergrund« steht und sie deshalb anf eine »oll« Be friedigung ihrer Ansprüche rechnen können. Auf das Grundkapital und dte Reserven, das heißt aus die Aktien der Adca erstreckt sich die Haftung der Staats bank und des Staates natürlich nicht. Abg. Müller-Leipzig lSoz.j verlangt in einem Anträge, die Landesregierung bei der Bewertung von Vermögens masten der beiden bisherigen Institute, die in die neue Gesellschaft eingcbracht werden, maßgeblich zu beteiligen und den Status baldigst dem Landtage vorzulegen. Weiter stellt ber Redner sür den Gesellschaftsvertrag gewisse Richtlinien über die Beschränkung des Vorstandes und AusstchtSrateS sowie über deren Bezüge auf und begründet dte Forderung, daß den Tartfangestellten keine Schädigungen durch den Zu- sammenschlutz erwachsen. Abg. Voigt lD. Bp.) verweist auf die Lage de» Geld- Marktes, als im Juli vergangenen Jahres alle Geldinstitute auf Verordnung der NeichSregierung wochenlang haben schließen müssen. Damals hätten Sachsens Gesamtinteresten schnelles Handeln gefordert, um unsere bedeutendsten Provinzbanken, Staatsbank und Adca, dem heimischen Geld märkte zu erhalten. Zweifel in dte Bonität und Liquidität ber Adca seien grundlos. Die vom Staate zu übernehmende Garantie für alle Verpflichtungen der Adca erforderte aller dings etnen starken Einfluß des Staates auf das neue Gesamtinstttut. Daher müsse ber Landtag regelmäßig über die Geschäftslage und -plane unterrichtet werden. Dte Vorlage enthalte eine ««gewöhnliche Blanko-Vollmacht an dte Staatsbank. Auch hier müsse ber Landtag sich Zu stimmung in jedem Einzelfalle unbedingt Vorbehalten. Der Redner geht dann noch auf die soziale Sette der Bankenverschmelzungen ein und spricht die Erwartung aus, daß Personalvermtnderung unterbleiben möchte. Abg. Dr. Wallner (VolkSr.) ersucht die Regierung, den Abbau nur ans Aufsichtsratsmltglteder, Vorstands- und stell vertretende BorstandSbeamte zu beschränken. Ilnanzmlnister Dr. hedrich weist darauf hin, daß die Richtlinien, dte der Antrag der Sozialdemokraten vorschlägt, zum Teil mit den Vorschriften des Handelsgesetzbuches nicht vereinbar sind. ES bedarf aber keiner besonderen Betonung, daß die Regierung die den einzelnen Anträgen zugrunde liegenden Gedanken der An tragsteller zu den ihrigen macht, wonach dte Verwaltung der Gesellschaft im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten ein fach undsparsam aufgezogen werden soll. ES entspricht insbesondere auch den Absichten der Regierung, das, die Zahl der Vorstands- und Aussichtsratsmitglieder aus das un bedingt Notwendige beschränkt und deren Bezüge den der zeitigen Verhältnissen angepasst werden. Daß die Ge hälter der Angestellten nach dem RcichStartsvertrag für das Deutsche Bankgewerbe geregelt und die sozialen Ein richtungen der bisher selbständigen Institute erhalten wer- den solle», entspricht der Absicht der Regierung und beider Vertragsparteien. Abg. Dr. Kastner lStaatöp.) ist der Ansicht, daß der Staat durch die Vorlage weitgehend belastet werde. Abg. Günther lWirtsch.) vermißt in ber Begründung eine Angabe, in welchem Umfang die Staatsbank dem Mittel stände gedient habe. AB» Dr. Eckar-t (Du.) betont, die Stellung -er deutsch- nationalen Fraktion zum Eindringen der öffent lichen Hand in die Wirtschaft sei bekannt. ES handle sich im wesentlichen um ZweckmäßigkettSsragen, die aber zurücktreten müßten, wenn es gelte, einem augenblick lichen Notstand «ntaegenzuwirken. Ein solcher habe im Falle der Allgemeinen Deutschen Crebit-Anstalt zweifellos vor gelegen. Durch die Verschmelzung der Adca mit der Sächsi schen Staatsbank sei ein großes und kräftiges Unternehme« geschaffen worden, das die Interessen des mitteldeutschen und insbesondere sächsischen Wirtschaftsgebietes besonder» wahrnehmen könne. Der Redner spricht die Hoffnung aus, baß alle» getan werde, um den nötig werdenden Abbau von An gestellten im sozialen Geiste durchzusühren. Man dürfe wohl erwarten, daß der Zusammenschluß sich sruchtbrtngend für dte sächsische Wirtschaft erweisen werbe. Vortag« «nd Anträge gehen an den RechtSauSschuß. Ohne Aussprache wtrd dann beschloßen, die Vorlage wegen Uebernahme ber Garantie des sächsischen Staate» für Kredite der Sparkassen bei ber Reichsbank an den HaushaltauSschuß zu überweisen. Der letzte Punkt der Tagesordnung betrifft die Ueber nahme einer Staatsbüroschaft für -en SächsischenAutotmst Auch diese Vorlage ist in unserem Blatte schon ausführlich behandelt worden. Ainanzmlnlster Dr. Hedrich begründet dte Vorlage, wonach ber sächsische StaatSftSku» für einen im Interests ber neuen Gesellschaft aufzunehmenben Kredit dte selbstschuldnerische Bürgschaft bi» zu ü Millionen Mark für sechs Jahre übernimmt. Der Minister erklärt: Es handelt sich nicht um «ine bare Beihilfe, sondern um ein« Bürgschaft seitens des Gesamtministeriums für einen von dritter Seite zu beschaffenden Kredit. Der Zu sammenschluß der vier hier in Frage kommenden Werke der Automobilfabrikation wird betrieben, weil einmal die Wtrtfchastskrifis -er deutschen Automobilindustrie zu ein schneidenden Maßnahmen zwingt, um das unfruchtbar« Nebeneinanderarbetten verschiedener Werke mit gleicher FabrikgtionSart und weitverzweigter Absatzorgani- ativn zu beseitigen. Zum anderen besteht dte Gefahr, >aß durch die schon seit langem zu beobachtenden Zusammen- chlußbcstrcbnngcn das Schwergewicht der Automobtlindu« trie in Gebiete außerhalb Sachsens zu verlegen, chlteßlich die sächsische Automobilittdustrie von Sachsen weggezogen wird. Bei den sächsischen Werken handelt es sich um die Horchwerke, die Audtwerke, beide in Zwickau, die Zschopauer Motorenwerke D.K. W. — diese mit Aus nahme der inzwischen in der deutschen Kühl- und Kraft maschinen G. m. b. H. in Scharsenstetn zusammengefabten Produktion von Kühlschränken und stationären Motoren — und schließlich um die Automobtlabteilung der Wanderer werke in Chemnitz. Zu unserem Vorgehen zwingt die furchtbare Lage, in -er wir uns nun einmal be finden. Abg. Dr. Frucht lD. Vp.) erblickt in der Vorlage nicht» anderes als einen Eingriff des Staates in dte Wirtschaft. Aber eS liege hier ein Notfall vor. Abg. Kautsch lSoz.j erklärt, daß seine Fraktion ber Bor- läge nicht durchaus ablehnend gegenliberstehe, da Sachsen eines der gefährlichsten Notstandsgebiete sei. Abg. Dr. Wilhelm tWirtsch.j sicht keinen Grund, der Regierung in bett Arm zu fallen. In den optimistischen Sine Gedächtnis-Ausstellung für Robert Steel von Salerie-lrektor Sans Voffe Am 6. Februar wird die von der Gemäl-e- kalerie und -em Kupfer st ichkabi nett veranstaltete Ausstellung von Hauptwerken des am 10. Januar ver storbenen Meisters in -er Neuen Galerie aus der Brüh Ischen Terrasse eröffnet werden. In denselben Räumen ber alten Dresdner Kunstakademie, in denen der junge Akademteschttler um 1885 seine ersten Malstudicn nach dem lebenden Modell getrieben hat, ist eine Auswahl aus seinem nun abgeschlossenen LebenSwerk vereinigt worden, ein« Auslese von Werken, die von seiner Bedeutung als einem der besten Meister des deutschen Impressionismus Kunde gibt. Der Maler der bekannten Steinbrecherbilber, -er Mustkerblldniste. der russischen Szenen und Landschaften ist in der Kunstwelt längst wohlbekannt. Aber diese Kenntnis ist oberflächlich geblieben, da SterlS Schassen sich von jeher von aller aktuellen und sensationellen Programm-Malerei serngehalten hat, weil cS um diese sachliche und immer er lebt« Malerei keine literarischen Kontroverse» geben konnte, und weil vor allem die fast scheue Zurückhaltung des Men schen Zett seines Lebens jode Propaganda durch den Kunst handel gemieden hat. Durch vier Jahrzehnte ist der Haupt teil seiner Produktion fast unmittelbar im Privatbesitz untergetaucht und bisher auch nicht wieder abgestoben wor den. Und erst vor vier Jahren, zu SterlS VN. Geburtstag, ist es Schreiber-Weigand gelungen, dte Zustimmung des Künstlers zu einer Kollektivausstellung lm Chemnitzer Museum zu erlangen, dte »nm erstenmal ein zusammen- sastendereS Urteil über diesen deutschen Maler ermöglichen konnte. SterlS eigene Idee war immer, erst nach seinem Ü5. Geburtstag, den er in diesem Sommer begangen haben würde, einmal sein geschloßenes LebenSwerk -er Oesfent- lichkeit vorzusiihren. Die Dresdner Gemäldegalerie und da» Kupferstich- kavlnett sind schon dl« ganze Liebe un- der große künst- lerische Maßstab de» jungen Akademikers gewesen, als er sich in den 8Ncr Jahren selbständig und eigenwillig au» einem verzopften Dresdner Kunst- und Akademiebetrieb löste und seinen eigenen Weg ging. Gegenüber einem ver- trockneten Nazarenertum und den gangbaren Atelier rezepten seiner Lehrer waren e» neben -en Klängen moderner Kunst kvor allem Menzel, Liebermann, Uhde und Klingers, die in dieser Zeit von außen auch bis nach DreS- jen drangen, -ie hohen malerischen und persönlichen Eigen- »asten ber großen alten Meister, bt« ihm die Bestätigung m feinem unbändigen Drang zu künstlerischer Freiheit ge- heben Haven. Hier fand Sterl, der alle» Handwerkliche und «krnvare immer ntr eine« selbstverständlichen Besitz ge halten hat, die ihm in der Kunst am höchsten schätzens werten Eigenschaften. Hier bewunderte er nicht technische Effekte oder eine malerische Manier, sondern die künstle rische Freiheit starker, auf ihrem Wege unbeirrter Persön lichkeiten. Dte heiße Liebe für diese höchsten Eigenschaften der Dresdner Meisterwerke ist ihm ein Leben lang lebendig geblieben. Fast zwanzig Jahre hat Sterl zu den Beratern der Gemäldegalerie gehört. Mit seiner geistigen Un abhängigkeit, seiner herrlichen Gradheit nnd Mannhaftigkeit in der Vertretung seines Standpunktes, mit seiner Sachlich keit und seiner warmen Begeisterung für jedes als künst lerisch erkannte Objekt, mit seiner tiefen Abneigung gegen alles Kleinliche, alle lokale Engstirnigkeit und seinem freien, über alle spießerhafte Kirchturmpolitik HInanSreichcnden Weitblick für das Allgemeine ist er der wertvollste Förderer des Dresdner Kunstlebens gewesen. Mit jener Aufrichtig kelt und leidenschaftlichen Wärme, die alle an ihm kannten, ist er immer für alle gute und persönliche Kunst eingetreten, ob eS sich um moderne oder alte Kunst handelte. Aber mit der ganzen Wärme seiner Persönlichkeit hat er sich stets und bis zuletzt für die Jugend eingesetzt. Denn Jugend in Ihrer Vollkraft und ihren EntwtcklungSmöglichkeiten war für diesen lebendigen, kraftvollen Menschen und Künstler ein unentbehrlicher Umgang. Er war «in Lehrer wie wenige. ES war rührend zu hören, mit welcher Liebe und Anteilnahme dieser im Kampf so harte und unbeugsame Mann von seinen Schülern sprach, wie er sie auf seine zarte mitfühlende Weise bei jeder Gelegenheit zu fördern suchte. Wie er noch zuletzt gesägt hat, ist für ihn ,HaS Schönste ein herrliches Arbeitsleben mit leinen Bildern nnd das Bewußtsein gewesen, talentvoller Jugend fördernd etwas sein zu können*. Wenn die Gemäldegalerie und da» Kupfersttchkavinett, denen Robert Sterl ein Leben lang der treueste Freund gewesen ist, jetzt, wenige Wochen nach seinem To-, eine Reihe seiner besten Werke auf -er Terrasse vorsühren, so kann dies nur -ie vorläufige Erfüllung einer Ehrenpflicht bedeuten, -ie einem Künstler von seiner Bedeutung zu kommt. Denn man wtrd nicht sobald vergeßen dürfen, wa» Sterl dem Leben ber Kunststadt Dresden, der Bewahrung ihrer künstlerischen Ueberlieferung und ihrer Lebendig erhaltung bis heute gewesen ist. Durch sein Werk wird er immer al» einer ber besten einheimischen Maler feit 1800 wctterleben. Die deutsche Kunstgeschichte wtrd ihm ein ehren volle» Gedächtnis unter den angesehenen Meistern bewahren, die au» Eigenem und tteser persönlicher Empfindung vor 1000 neue Weg« gesucht und gefunden haben Al» dem „wahr- hastigen Künstler*, wie ihn Max Liebermann genannt hat. al» dem Künstler, ber so viele Gebiet, de» malerischen Lebens erst erobert hat, al» dem Maler ber Arbeit, der Dtetnvrecherbtlder, -er Impressionen au» -em russischen Leben und vor allem auch al» -em Schöpfer -er Musiker bilder, in denen jene» tiefe Grundgefühl Sterl» für -en Ausdruck farbige« bewegte« Lebe«», für seinen Rhythmus ««- den großen Zusammenklang von Bewegung, Licht und Farbe seinen tiefsten künstlerischen Ausdruck gesunden hat. Die Ausstellung, dte jetzt aus der Brllhlschcn Terrasse veranstaltet wird, kann und will dem Umfang dieses Talents, das sich mit der Zielsicherheit einer starken Persönlichkeit über vier Jahrzehnte aus so vielen Gebieten betätigt hat, nicht gerecht werden. Aber aus der reichen Fülle von SterlS LebenSwerk schöpfend, will sie In einer Umgebung, die «ine« Maßstab für deutsches malerisches Schaffen um die Jahr- huudertwende bieten kann, in der unmittelbaren Nachbar schaft zu zwei Malern wie Liebermann und Slevogt, denen Sterl durch sein künstlerisches Streben so nahe steht, an einer Auswahl seiner besten Arbeiten zeigen, welche Stellung und Bedeutung dem Werke Robert SterlS im Rahmen der neueren Entwicklung deutscher Maleret zukommt. Kunst un- Wissenschaft Hermine Römer im Bolkswohltheater Als Magba in Sudermanns „Heimat* sahen wir seinerzeit Hermine Körner schon im Alberttheater. Wenn sie die Nolle heute auf dte Bühne des Bolksmohl- thcaters verpflanzt, so ändert sie nichts an der Auffassung, nur daß sie etwas zu fein für die gröbere, innere und äußere Resonanz dieses Saaltheaters verfährt. Andere ber vielen MagbaS, die jahrzehntelang auf deutschen Bühnen heimisch waren, legten dte große Primadonna hin al» Sängerin und al» Siegerin, die im Glanz ber Pailletten alles niebersingt nnd doch bann vom Geist des Hauses selbst gebeugt wtrd. Im Furioso »siegten sie etnzusetzen, im Lamentabtle zu enden. Nicht so Hermine Körner. Künst- lertscher Takt und literarisches Feingefühl sagen ihr, baß uns diese dicke Art des Austragens heute noch stärker auf dte Nerven gehen würde, als bas ganze Stück, das nun nach vier Jahrzehnten seines Daseins so kulturhistorisch gewor ben ist wie irgend ein Jsflanb oder Bauernfelb. Diese Zurückhaltung danken wir ihr. Sie macht das „Pendant zum verlorenen Sohne* erträglich, ja, sie läßt da» Mensch liche au» einem Schauspiel der Konvention, ber zeitlichen Enge und sittlichen Strenge al» da» Gewinnende hervor gehen. Wa» Magba von ihrem Kampf nm» Leben außer halb ber schützenden Häuslichkeit sagt, klang einstmals gan- revolutionär. Jetzt, im Zeitalter ber Frauenberufe, ist e« beinahe Sentimentalität. Hermine Körner verlegt aber de» stärksten SesllhlSauSbruch in die Szene mit dem Regte- rungSrat v. Keller, dem ahnungslosen Baier ihre» Kinde», und wie sie da bt« Haltung bt» zum hemmungslose« Schmer- verliert, da« hebt da» Muttergefühl al» stärkste un- herbste Kraft diese» Schicksal» von «inst in «in Sicht, da» un» heute noch letzt« Tiefen erleuchtet. Sonst läßt die Künstlerin all ihr« sei««« Mittel wirke«, lächelnde Ue-ere
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