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V«. gaheaano. -le. ro rwnnecSkas, n. Febmar ISZ2 NI Gegründet 18S6 »uft.llmg »»X-Mch » — «t. <^>y«U4»a<» r» «» llk ««,<»- 4«< M«M<- »»»im«lr,er ZuA-ll«,, »»X-Mch 4 44 Ulk. (Uxlchlkftach 74 Mft- k«7 D»««» kü 4k »5ch»iuüch«m ««Im», «nitlnummn t, „a., «ist»«»-» S«chlen4 5» «4- «ni»>a-»»'«N-> «4 5^V4l«a, »a »IN LrUt, Atil« » »!a-, st« msn-tr» 40 »I«., dir »o m» »«eil« «tN°mritU« ,«> Mb, »«55m! 7^ «usttistu» 45« Ma. «5». MtltnaLschl», l«. karis, s-ml»en-n,elaen und «IkNma-Iuch» ,»n« «ab»« »«5dm «m t, «»lUnftrai« 54/4» 75 Bla., «u»t«b-Ub ,5 «s» OUkrltnatbüb« 5« VI«. Nu4wim«e «»Nkiat a»am V°«ai,5b-I»dlim». »m« «. ««»«41 «E * «tlchard«. Dl «55en. «oftscheck.»«». »044 »r«5dm N»chd«uLnu« mit dtu!U0utUtn»na»b« (»«5dn. Nach».) hulistlg. Unvtrlangl« EchrtllstllS« werde» «Ich! »ulbewad« Ammer neue lltauWe Mersrlffe Lanbes-lrektor Gzlgaud gewaltsam abgMt aöutgsöer«, IS. Februar. La«de»dir«ktor e»r» ga«b, baS «iuzige Mitglied des Memeldlrektortum», da» »ach t» Amte «ar, ist a« DienSta» «bensall» »o« de« »LaudeAdirektak- T »lischuS gewaltsam seine» Amte» ent» haben worden. Tolischn» erschien i« Zimmer Gzigand» «nd förderte ihn im barschem La« ans, ihm die sämtliche« AmtSschlüffel z« ttbergebeu, woraus ihm Gzlgaud erwiderte, da» könne er nicht, da er fich «och in» Amt besinde. Tolischn» »erließ »arans da» Amtszimmer, Holt« sich drei bewassnete Polizeibeamte» die i« Var, zimmer postiert wurden, «nd gab »«»mehr Ezigand de« Besehl, da» Zimmer z« räume«. Gzigand mußte der Gewalt «wiche«. Er gab «ine schrist» lich« Srlltirnng ab. in der er betonte, daß er wiederhalt keine Bereitwilligkeit erklilrt habe, die AmtSgefchäste al» LandeSdirektor z» sühren. Hierz« brauch« er aber keine« A«strag »»« Tolischus. Er werd« jedoch an der Ausübung sei««» Amte» gehindert. StuWland «rlmol »MrMIichr BMatlims te- RemellenNM V« «aaara« uavl» vo«1 «otTaulttau V.A.Souck»r- dartoNtarUtattar Senf, 1». Febr«ar. Da» Telegramm de» litauische« ptt-auminlster» Za « «i« » an de« VSlkerb««d»rat, j« de« er erklärt, «icht var »em tt Februar «ach Genf kämme« zu könne«, als» ei« Versuch, die Verhandlungen über den Meuwlputsch endla» zu verschleppe«, hat in de« streiken der deutschen Delegation parke Erreg««» «nd Empör««» anSgelvst. Da z« besürchte« war, da» der Rat fich bei dieser Lage beruhigen werde, trotz der Rate de» Kanzlers, in der die sosortig« Sinbernsnng des Rate» »erlangt worden war, begab fich Staatssekretär ». Uül» » heute nachmittag zum Generalsekretär Drumm»« d, und der Leiter der Oftabteilung im Auswärtigen Amt, Mini» sterialrat Meyer, zum Untergeneralsekretä« Ghaki, mura, um «inen sosorttgen Schritt d«S Rates z« sorderu. Man wird annehmen können, daß die leitende« NölkerbnndSbeamten daraus ausmerksam gemacht worden find, welch« verschärsnng der Vage durch «ine »»eiter« ver, zvgerung eintreten müsse und in welchem Maße das An» sehe« de» Völkerbundes dann auch hier wieder leide« müsse. Deutschlaud »erlangt den Zusammentritt d«S RateS, gleichgültig, ab Litauen aus eine Beteiligung an dieser Sitzung verzichtet. Denn selbstverständlich können sowohl der in der Schweiz besindllche Gesandte ZizikauSkaS. als auch der Ebes der litauischen AbrüftungSdelegatio«, der Pariser Gesandt« Slim«», jede« Augenblick al» Ratsvertreter bevollmLch» tigt «erde». Sir Erle Drummond hat »«gesagt, fich heute »achmlttag nach telephonisch mit stowna tu Verbindung zu setzen, um einen beschleunigten Zusammentritt deS RateS «och »nter der Teilnahme Litauen» zu erreicheu. Man erwartet ein« Entscheidung spätesten» Donnerstag früh. Natürlich ist zu besürchte«, daß in jedem Kalle eine erheb, lich« Verzögerung elntritt, wenn Dentschland nicht energisch »ns befristeter Einberufung des Rates z« einem ganz nahen Termin besteh». Wie immer auch fich Litauen »erhiklt, die Behandlung der Frag« ist in Genf schon viel zu lange ver» schob«« worden, was gerade nach BrüntngS deutlicher Rote in Deutschland als besondere Nachlässigkeit empsunden wer, de» muß. zamios „Mn" am ir. Mruar la «ras Sowno, lv. Febr. Auf die erneute telegraphische Auslage de» BvlkerbunbSsekretartatS, ob und wann die litauische Regierung ihren Vertreter nach Genf zu entsenden aebenke, hat die litauische Regierung dahin geantwortet, daß, fall« de« Rat die Behandlung der deutschen Memelbeschwerde für bringend notwendig befinden sollte, Außenminister Zauniu», soweit «» sein Gesundheitszustand zulassen solle, „schon"' am 18. Februar in Genf eintrefsen werde. Vumruhlgung i« kutschen «reifen tkawwr Hawua, 1». Febr. Die lltauischen amtlichen Kreis« und die litauische Prefi« haben bisher mit Nichtachtung und Hohnlache« di« deutschen Proteste gegen die litauischen Ge»altm»ßn«h«en im Memelgebiet zur Kenntnis ge, nammen. In Kreise« der sehr starken deutsche« Minderheit in Kvwno ist man über diese Entwicklung «ns da» stärkste beunruhigt, und man hält es für unbedingt «atnwndig, daß erheblich «uergifcher gegen Litauen vor» gegange« »erden muß. Für da» «nentschloffene deutlche vorgehen in Kowno wird nicht zuletzt auch der deutsche Gesaudle in Kowno, Marath, verantwortlich gemacht der der deutschen Minderheit in Litauen schon wiederholt Anlaß zur Kritik gegeben hat. Brüning erürtert SwSbanken-Fufien LMesprechung über »ir Rittelbeschasfung vradtmolilaug uunaror variluar SvdrUUoltuug Berlin, IN. Febr. Unter dem Vorsitz de» Reichskanzler» Dr. Brüning fand heut« nachmittag in der Reichskanzlei ein« sogenannte Ehesbesprechung über die schwebenden Bankenfragen statt. Der Sitzung wohnte außer dem RetchSbankpräsidenten Dr. Luther auch der Reichs kommissar sür das Bankgewerbe, Dr. Ernst, bei. Die Pläne, di« da» Kabinett in bezug auf die von ihm gestützten Banken hegt, gehen, wie schon vor einiger Zeit bekannt wurde, dahin, «in« Fast»« zwischen der Danat, «nd der Dresdner Bank vorzunehmen. Der Krebitausschuß der Dresdner Bank hat sich bereits am Dienötag mit dieser Fusionsfrage besaßt und einer Uebernahme der Danatbank grundsätzlich unter der Voraussetzung zugestimmt, daß bi« Fusion ent sprechend den Vorschlägen der Praktiker und Bankfachleute durchgeftthrt werbe. Dazu gehöre vor allem, baß der neu« Bankenblock nicht nur aus der Passivseite, sondern vor allem auch durch Schasfung starker Aktiven kräftig ausgebaut werde. Akzeptierte die Reichsregierung diese Anregungen, so hätte sie sich also in erster Linie über di« Art d«r B-r«itstell«ng n««er Mittel schlüssig -i» «erden. ES hat auch den Anschein, als ob die Frage der Beschafsung auSretchender Mittel sür den neuen Bankenblock den Haupt- gegenstand der bisherigen Beratungen zwischen den Ressorts gebildet hat. Eine endgültige Entscheidung ist in der heutigen Ehesbesprechung noch nicht gefällt worden. ES sind, wa» die Fusion »wischen Danat- und Dresdner Bank betrifft, noch eine ganze Reihe, teilweise sehr komplizierter, Etnzelsragen zu klären, so daß noch mehrere Tage vergehen dürsten, ehe hier die Entscheidung de» Kabinett» getroffen wird. Unbestätigten Verlautbarungen znsolge ist geplant, vorläufig nur eine Interessengemeinschaft zwischen der Dresdner Bank und der Danatbank Herbeizusllhren, die erst zu einem späteren Zeitpunkt durch eine vollkommene Fusion abgelvst werden soll. Die FusionSbcstrebungen werden naturgemäß von den Bankangestellten mit eintaer Sorge verfolgt. Di« Dresdner Bank beschäftigt zu, Zeit etwa SSM Angestellte, die Danatbank etwa 7MN. Neben den zahlreichen Berliner Deposttenkassen haben beide Institute zusammen im Reiche rund 21» Filialen. Davon befinden sich i» Filialen jeder Bank in gleichen Orten, wären also möglicherweise abbau reif. Da schon bet einer der endgitlttgen Fusion voraus- gehenden Interestengemetnschaft möglicherweise auch eine Zusammenlegung der beiden Berliner Zentralen und «ine Rationalisierung de» großstädtischen DepositenkassenneheS erfolgen könnte, sind die Vertreter des Deutschen Bank- beamtenvetetn» schon am Montag beim ReichSftnanzmtntster Dietrich vorstellig geworden. Der Minister ha» die schonendste Behandlung de» sozialen Problems zugesagt. Im übrigen hat man den Eindruck, daß nicht nur von dieser Sette gegen die NegterungSpläne ernsthafteste Bedenken bestehen. Selbst in unterrichteten Kreisen wirft man die Frage auf, ob die Widerstände gegen den Plan der Regierung nicht so groß sind, daß an ihnen die Verwirklichung scheitert. Die Tilgung »er Reubalchftvetdeken Berlin, 10. Februar. Im Hinblick auf die schwierige Lage des NeuhauSbesitze» und in dem Bestreben, die wettere Senkung -er Neubaumieten zu fördern, hat der RetchS- arbeitSmintster im Einvernehmen mit dem ReichSwirt- schaft-minlster -le Spitzenverbänd« der Realkreditlnstttute gebeten, bet der Bemessung der TtlgungSsätze von Til- gung-hnpotheken ein möglichst weitgehendes Entgegen- kommen zu üben. Der RelchSarbettSmtnister bezeichnet e» als erstrebenswerte» Ziel, daß allgemein ein Tilgung», satz von X Prozent zur Regel wird und nur da Tilgung-- sähe von mehr al» k bi» 1 Prozent festgehalten werden, wo die» nach Lage de» Einzelfalle» unbedingt geboten ist. In dem Rundschreiben bttont der RelchSarbettSmtnister er- neut seine grundsätzliche Aussassüng, baß für die Finanz»«- rung de» Wohnungsbau«» da» System der TilgungShypo- tßeken unbedingt den Vorzug gegenüber den gewöhnlichen Kündigung-Hypotheken verdient. Er wendet sich aber nach- drttcklich dagegen, daß etwa Hypotheken, für die bisher keine Tilgung vorgesehen war, nunmehr nachträglich in Tilgung«- Hypotheken umgewandelt werden, da die» zwangsläufig die Gefahr künftiger Mietsteigerunge» tu fich schließ«. Gefährdete Sozialpolitik Unter den vielen brennenden Fragen unsere» politischen und wirtschaftlichen Lebens nimmt gegenwärtig die Frage der Sozialpolitik einen besonderen Rang «in. Nicht, daß sie bis jetzt besonders in den Vordergrund des öffent lichen Meinungsstreites getreten wäre. Aktuelle oußen- und innenpolitische TageSsragen haben sie vielmehr bisher in der Diskussion kaum zum Wort kommen lassen. Aber sie ist wichtig genug, weil durch den Verzehr der Spargelder durch die Inflation und durch die Wirtschaftskrise heute für Millionen von Menschen die Ansprüche au» der Sozialver sicherung der einzige Rückhalt für Zeiten der Krankheit, de» Alters und der Invalidität sind. Leider sind aber di« Sozial. Versicherungen selbst durch die Krise und durch andere Um- stände heute in ihrem Bestand auf das schwerste bedroht. Dies« Not ist so grob geworden, daß sie nicht nur di« Reich»-, sondern auch, wie die umfangreiche Debatte im Sächsischen Landtag gezeigt hat, die La n d e «Politik be schäftigt. DaS ist nicht verwunderlich angesichts der mit immer gröberer Bestimmtheit austretenden Gerüchte, die Reichsregierung plane eine umfangreiche Reform unserer gesamten Sozialpolitik. Charakteristisch für die Ausrollung der Frage der Reform der Sozialversicherung in unserem sächsischen Parlament war ein sozialdemokratischer Antrag, der sich nicht etwa mit der Frage beschäftigte, wie bringt man die sozialen Ein- rtchtungcn am besten, und ohne ihren Kern zu gefährden, über die Kris« hinweg, sondern der in der rein mechani- sch en Forderung gipfelte, diejenigen Versicherungsbeiträge, die nicht mehr von der Wirtschaft aufgebracht werben könnten, mit Gewalt beizutreiben. In dieser Auffassung offenbart sich das Grundübel, unter dein unsere Soztalver- sicherung erst notleidend geworden ist. Man hat in den Nach. krtegSjahren unter sozialistischem Eiuslub in unserer ganzen Sozialpolitik nur ein Problem der Verteilung des vorhandenen Volkseinkommen» gesehen und vergeßen, daß rS sich in Wirklichkeit um eine Frage der Lebensfähigkeit der Wirtschaft handelt. Nur eine gesunde, leistungsfähige Wirtschaft kann die Mittel für eine zweckmäßige Sozialpolitik vcreitstellen. Wir haben in den Zetten, in denen es uns noch verhältnismäßig gut ging, die Beiträge ohne Rücksicht ans dir Leistungsfähigkeit des eigentlichen Träger- der Versicherungen in die Höhe getrie ben. Dadurch ist die Quelle verstopft worben, ans der allein die soziale Fürsorge gespeist werden kann. ES gilt aber der Sah, eine gesunde Sozialpolitik kann nur gesichert werben, wenn dadurch bi« schaffende Wirtschaft in ihrer Existenzkrast nicht untergraben wird. Die Grundlage der Sozialpolitik sind immer nur diejenigen Menschen, die wertcschafsend im Produktionsprozeß stehen. Deshalb richtet stch jede Bei. tragSsorbernng, die die Kauskrast der Masten über Gebühr schmälert und die Produktionskosten mit einer zu hohen Last belegt, unmittelbar in ihrer letzten Auswirkung gegen die Sozialversicherung selbst. Heber- lastete Betriebe, die ihre Produktionskapazität nur noch zu einem Teil auSnützen können ober die ganz stillgelegt werben müssen, können auch durch das ausgeklügeltste BettreibungS- verfahren nicht mehr die von ihnen geforderten Beiträge zahlen. Auch für die Sozialversicherung gilt die alte Weis- heit, man dürfe bi« Henne nicht schlachten, di« die goldenen Eier legt. Wie wenig man diesen Grundsatz beachtet hat, ergibt sich aus der Tatsache, daß sich die Soziallasten gegen über dem BorkriegSjahr ISIS verzwanzigfacht haben. Man kann also den Schwierigkeiten, in welche die So- zialvcrsicherungen trotz und gerade wegen der hohen Beiträge geraten sind, auf weit« Sicht gesehen, nur abhclfen, wenn man zunächst wieder dafür sorgt, bab einmal die Wirtschaft in Gang kommt und baS Erwerbslosenheer au» Objekten wieder zu Trägern der Sozialversicherungen wirb. Die Frage der Ankurbelung der Wirtschaft ist heute, baS weiß jetzt sogar jeder Sozialdemokrat, eine Frage der Rück kehr des Vertrauens durch Beseitigung der Tribute nach außen und durch eine spartanische Sparsamkeit der dffent- lichen Wirtschaft nach innen. Genau so wie der Weg der Steuererhöhungen nur zu neuen ProduktlonSbrostelungen und damit zu geringeren Steuererträgnisten geführt hat, kann für die Sozialversicherungen nicht der Weg zwangSmäßiger Eintreibungen untragbarer Beiträge beschritten werben, wenn man nicht bi« Grundlage der Sozialpolitik, die Wirt- Heute: I^itersi-isclke Vni8cliau 8ette 7