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t Leipzig «»v, de» tgedacht ist «ebe« der Leip, für Handel «nd Sewerd« so. durchau» wohlwollend gegen- Mdglichk«,», »aß di« frührr « «-Millionen. Fond» zur »wesen» de» drei Leipziger ißtzondelginsoloenz. Dir seit e lehr geschätzte Schnhwaren- Berlin, Neue ktionär", mit schätzunglwrise Zahlungen eingestellt und die »usammenberufen. Wie wir Dr. Franz Fürst, erfahren, ßensiänden rrlttien, außerdem nmenbruche» bei der starken etwa bü Gläubigern ist bc- rrgleich hrrbelzusühren. Schsische Konkurse elbesrlst» O nd Schleferdeckermeisier Her- n. 1. März. Hohenstein- »ring, I. Fa. Svivy Weinreich i. März. Leipzig: ttaui. Ouarch Nach?., Leipzig (5. l, ttSanwalt Dr. Rudolf Dalitz, Nachlaß Kaufmann Wilhelm . 2k. Februar. Li mb ach: »bau e. G. m. b. H. t. Liq»., tr > tz : Matcrialwarenhändle- r, Seitendors, «um. 2V. Fe- laß Maierialwarenhändlertn iuiu», Plauen, Anm. 28. Febr. Hermann Robert lvlltlner, g lErzgeb.j: Schnittwaren» rlnichen. Bautzen: Minna :sser, Bautzen. — Wäsche- und , Bautzen. DIppolbI » » Möbelfabrik, Höckendorf, Bez. »smann Szyfe Herschel gen. ipzig C. l. — OSkar Meyer, äst In Damenhüten, Blumen ßen: C. Wieland. Meißen, erehcl. vanghärig geb. Mir, gtl.s: Händler mit Konfektion khiele, Plauen. ische lz>: Mörscher Spar- und Dar- >., Frankenthal-Piörsch, Anm. is: A. EhreSmann L Co., G. n-Bertrleb, Anm. 1k. März. serven-Käse-Fabrik, G. m. b, > elbe : Branz s: Co., G. m. in ach ITHUr.i: Stella A.-G. Stellmacher, Steinheid, Anm. rfahren tu Sachsen G., Bautzen. Schuhwarcn- I h e m n i tz. Gustav Gersten- obert Paul, Leipzig C. 1. i. HandciSfra» Bertha verw, Wilhelm Fischer, Leipzig. , Leipzig. Frau Ella Hos- n, Kaufmann Johannes Salo- ilvmon, l. Fa. Gustav Salo- irüggemann L LcwuS, Leip- l.-G., Leipzig O. 27. iunb Sterling se Tonne) 19'^ sob MiddleSborongh iSchitttug Ounces: Ruhig, voraussichtlich g und Pence fr Ounce) 119,8. metalle. Gold —, Silber »Smark se Gramm. Febr. lPrelse für 100 Kilo- i>fcr wire bar» 84,80. Original, Walz- oder Drahtbarren INI. ) bis 82. Fcinsilber in Barren m 8. Febr. Weißzucker: 81,88. Tendenz: ruhig. — Kilogramm netto: Februar 90 G., Ma« 8,80 Sir., N.lk G., iS Br., 8,05 G., Dezember 8,88 rwolle loko 7,70. mwolle. tAnfang.f März 8 G., 7,18 bez., Juli 7,88 Br., , 7,78 G., 7,77 bez.. Dezember r 7.08 Br.. 7.08 G. Tendenz: mw olle. iAnsang.i März bis 8,14, Oktober 8,17. März i800 Balle» lcndenz: ruhig. 'ellaridiS: Mai 7,8t, Jul« 7,47, Nat 8,29, Juli 6,40. Tendenz: markt. Crepp« Rubber lok» Vorräte konischer Baumwolle ltverbranch und die Bewegung r Woche vom 28. biS20. Januar mwollbörf« laut Kabelmrldung «mwolle von den Bereinigten 000 Ballen, seit dem 1. August »800 Ballen im gleichen Zeit- iu »fuhr: im Laufe der n In der gleichen Woche des dem 1. August 1081 ltm Vor- aumwolie am 29. Januar 1082 Ballen >t«n Borsahre 4 227 00» usion und GalveSton: 8 721 000 n). , die von den Pflanzungen in Mark« kamen: 800 00» Ballen an amerlkaniicher Baumwolle, iekaust, betrug am 29. Januar ,788 000 Ballen». fsungen der Spinne» It 802 000 Ballen tim Vorfahr« ust sind von den Spinnereien ,000 Ballen» au» dem Markt r Baumwolle in Bombay 0 Ballen lim Borfahr« 821 000 in Alexandria 788 800 Ballen tischer Baumwolle vor» W. SaheRM». Sir. »8 Februar mrr kll »EanlchNfti «achckchtmi Dr-Nxu ßernIvrechn-Sammetnummeri «»St ltm für Nochtresortch«: Nr. »0011 LchNsllettun, u. tzaiUNaefchtsUsteNei Dresden -«. 1, Ntartenlkad» »1/4» »w« w »eck««, Liepsch » »«ich««, idretdr«. V»ftsch«e-Nt». 10»» Dresden Nachdruck nur mit deuU.vuellenangab« lDrrSdn. Nachr.) »ulisiig. Unverlangt« «christSück« werden nicht oulbewadN Gegrünoet 1SSH «wwewdOH, »1 UleNch sweimalch« «ugelluna uu»n-Mch ».»0 ML letuschUedUch » AB««» «ob»), durch «os»e»u« ».»0 ML «Inichltevlch »« Ns». Pvstaedäd, lohn« vokuskllun^srdichr) »«t'xrol wdchenülchtm «ersand. Mn,elnum«er 10 »fg., «udrchaw «ochsen» 1» Pf» «nieigenpntsei Di« «tnspalUg, »0 mm »reit« Seile »» Psg., für auswär«» so Pf,., die »0 mm »rett« NeNameietl« »00 »ss-, uußechow »»0 Vlg- ad». Nttsenabschlag tt. Daris, gamlttenan,eigen und Stellengesuch, ahn« Natatt 1» «la-, audechalb »» Big. Ollerlengebllbr »a Dlg. «uSwSrtige «»Iträae gegen Vgrgu4be,ablun» Am Killers Staatsangehörigkeit Es« Vorschlag KM dm Sitter ablebnle Mrtngen unterrichtet »te RetchSregterlmg Berlt«, » Febr. Di« thüringische StaatSregierung h«t der Reichsreglerung am Mittwoch Material übergeben, i«S der Reichskanzler dem Retchstnnenminister zur staats, rechtliche« Prüf««« zuaeleitet hat und aus dem hervvrgeht, daß «ach Aussagen eines Oberregierungsrates «nd eines Ministerialrates gegenüber dem thüringischen Staats» Minister Dr. Kästner der damalige Minister Dr. Krick etwa im Juli 19SS «in« AnftellungSurkuud« hat ausftellen lasten, wonach „dem Frontkämpser des Weltkrieges Adolf Hitler die damals freie Stelle des Gen» LarmeriekommissarS in Hildburghausen übertragen wurde". Hiller hab« dabei aus Dienstantritt «nd vesoldung »er, zichtet. Der OberreaierungSrat und der Ministerialrat, die dies« Angabe» dteustlich gemacht haben, erNärten, daß sie sich dnrch ein ihnen von dem damaligen Minister Krick aus» erlegtes Schweigegebot bedrückt gesühlt Hütte«. Der thüringische Staatsminister Baum wurde am Mittwoch vom Reichskanzler Dr. Brüning empfangen. Wie verlautet, galt die Unterredung der Krage der angeb lichen Einbürgerung Hitlers durch den früheren Staats minister Frick. DaS von der thüringischen StaatSregierung der Reichs regierung übergebene Material besteht aus drei Nteber- lchrtsten unter dem Datum vom 1. Februar. In der ersten Niederschrift teilt Ministerialrat Walther mit. wie die Angelegenheit ins Rollen gekommen ist, nämlich durch eine Smrage einer Zeitung, die sich aus bas von StenneS und von Kapitän Ehrhardt fortgesührte Montags- blatt bezog. Dieses Blatt hatte behauptet, Hitler sei t« «lue« deutschen Lande bereits eingebürgert worden. Di« Urkund« darüber «erbe im „Braunen HauS" i« München geheim verwahrt. Walther teilte die Anfrage dem Ministerialrat A. mit, der darauf sagte, daß er und OberreaierungSrat B. etwa« darüber wüßten, baß Ne aber Minister Frick zur Amts verschwiegenheit verpflichtet habe. Die zweite Niederschrift betrifft die Aufforderung an die Genannten zur Aussage, da nach Ansicht des Ministers Kästner ein von einem früheren Minister ausgesprochenes Schwetgeverbot nicht auch gegenüber einem Amtsnachfolger dieses Ministers bestehe. Die dritte Niederschrift enthält die Vernehmung des OberregierungSratS B. und des Ministerialrats A. durch den StaatSmtnister Dr. Kästner. Die Aussagen sind nach der Niederschrift folgende: OberregterungSrat B.: ES hat mich schon stets bedrückt, daß ich von einem Borgange Kenntnis hatte, den ich für politisch bedeutsam hielt, über den ich aber zur Dienst verschwiegenheit ausdrücklich verpflichtet worden war. Es ist wohl im Full 1NM gewesen. Minister Dr. Frick lieb mich am Vormittag kommen und AnstellnngSurkunden mitbringen. Den Grund hierfür wußte ich nicht. Ich erhielt den Auftrag, nach seinem Diktat aufzuschreiben, und auf seine Anweisung wurde dem Dlcnstbogcn der Vermerk „Aus Anordnung" vorangcsetzt, wobei Minister Dr. Krick noch erklärte, daß er für den Inhalt deS Diktats die alleinige «nd volle Ber» antwort««» übernehm«. Er verpflichtete mich gleichzeitig zu strengstem Schweigen. Das Diktat bezog sich darauf, das, dem „Frontkämpfer des Weltkrieges Adolf Hitler" die damals freie Stelle deS ' GendarmeriekommissarS in Hildburghausen übertragen wurde. Neber den Stellenantritt und die Dtenstbezüge war Entscheidung vorbehalten geblieben. DaS wettere Diktat bezog sich meiner Erinnerung nach darauf, baß Adolf Hitler auf Dienstantritt und Besoldung ver zichtete. SS «ar dies der Entwurf eines Schreibens, baS offenbar Adolf Hitler zur Unterschrift vorgelegt «erben sollt«. Ich habe die Entwürfe, soweit ich mich entsinnen kann, nicht mit gezeichnet. Ich habe pslichtgemäß meine Bebenke» da. durch znm Ausdruck gebracht, baß ich sagte, baS thüringisch« Staatsmtntfterium mülle zur Mitzeichnnng zugezogen werben, «nd wohl auch gesagt, daß baS Staatsministerin« mit der Angelegenheit besagt werden müßte. Minister Dr. Frick erklärte, baß er den — damals beurlaubte« — Ktnanzminister vertrete «nd selbst »erantwortlich zu be» stimmen habe, wie er die Angelegenheit betreib«. Er »er» pflichtete mich hieraus nochmals ausdrücklich zur Dienst» Verschwiegenheit gegen jedermann. Fch habe mich an diese Berpslichtung bisher stets gebunden gehalten. Ich habe nur später von meinem Abteilungsleiter, Ministerialrat A, er» fahren, daß ihn Minister Dr. Krick tu die Vvrgäuge ein» geweiht habe. Minister Dr. Krick verwahrte die Schreibe« — Snt» «nrs und Reinschrift — selbständig. Welch« Ber» Wendung sie sanden, darüber weiß ich nichts. Der Minister hatte es aus Befragen abgelehut, sie zu den Dienstakten zu geben ober die Anstellung Hitlers in de» Bekanntmachungen wie üblich zu verSssentlichen. Ministerialrat A. bestätigt im wesentlichen diese An- gaben. Kux» bevor er auf Urlaub gehen wollte, sagte ihm Minister Dr. Krick, er wolle ihm jetzt Kenntnis von einer Sache geben, die keine Abteilung beträfe. Er verpflichtete ihn aber ausdrücklich zu strengster Amtsverschwiegenheit gegen jedermann und gab ihm dann das Kormular der An- ktellungSurkunde zu lesen. Er, Ministerialrat A., hab« so fort dem Minister gesagt, das ginge doch n^chtr die Stelle sei »war frei, aber nach den geltenden Bestimmungen mülle doch der Ktnanzminister mitwirken. Dr. Frick entgegnete etwas scharf, er vertrete den Finanz minister und habe so doppelte Eigenschaft als Innenminister und als Finanzminister. Frick habe weiter gesagt, die Stelle würbe gleich wieder frei, da Hitler sofort um seine Entlastung aus dem Staatsdienst nach» suchen «erde. Die Stelle könne also mit dem einige Wochen vorher von Ministerialrat A. vorgeschlagenen Gendarmerte-Oberwacht- meistcr Z. dann besetzt werden. Er, Ministerialrat A., habe Krick gegenüber Zweifel zum AnSd-nck gebracht, ob die ihm vorgelegte Urkunde als eine gültige An stel lu n g S u r k u n d e eines Beamten anzusehen sei. UebrtgenS kam ich, so fährt er fort, bei meinen Uebcr- legungen zusammen mit OberreaierungSrat B. zu ber Ansicht, daß «ine Anstellung Hitlers als Beamter trotz etwaiger Aushändigung der Anstellungsurkunde wohl gar nicht erfolgt sei. Denn Hitler sollte weder ein Amt übertrage« «erden, noch tollte er in die mit dem Amte verbundenen Recht« «nd Pflichten «iutreten. Hitler hat überhaupt keine dienstlichen Beziehnnqen mit dem Lande Thüringen anfgenommen. In dteser Richtung liegt auch die Tatsache, baß die ganzen Vorgänge überhaupt nicht in den Geschäftsgang gekommen sind. Die Vernommenen baten im Anschluß an ihre Ver nehmung, nm eine Unterrichtung des früheren Ministers Dr. Krick, worauf sich Staatsmtntster Dr. Kästner die Entscheidung darüber vorbehielt. Aitlers Stellungnahme München, 8. Febr. Z« der Meldung über de« a«geb» liche« Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch Aböls Hitler als thüringischer Beamter teilt die Preffestelle der NSDAP, mit, daß Dr. Frick allerdings di« Absicht ge habt habe, Adolf Hitler, der vier Jahr« lang in der deulschen Armee sür sei« Volk gekämpft hat, durch Erwerb der Bram» teneigenschast in Thüringen auch formell die deulsch« Staats» angehörigkeit zu verschassen. Als Aböls Hitler jedoch vo« dtesem Bersuch, ber seinerzeit ohne sein Wisse« erfolgt »ar, erfuhr, bat er Dr. Frick, von feine« Bemüh»»»«« Ab» stand z« nehmen, da er nicht auf diesem Wege di« deutsch« Staatsangehörigkeit zu «rwerben wünsche. Demgemäß hat auch Minister Dr. Frick damals die eingeleiteten Schritte in Thüringen unverzüglich abgebrochen. Der Reichsinnenministrr an Sie Länder Berlin, 8. Febr. Der NcichSminister des Innern hat sich telegraphisch an die Landesregierungen gewandt und diesen mitgeteilt. baß mit Ausschreibung der Reichs- Präsidentenwahl in nächster Zeit bestimmt zu rechnen sei. Wahlvorschläge bedürfen ber Bescheinigung ber Gemeinde behörde, baß die Unterzeichner stimmberechtigt sind. Diese Bescheinigungen aus den Unterschrtstltsten können schon jetzt ausgestellt werben. Der MeichSinnenmtnister hat die Landesregierungen gebeten, die Gemeinden anzuwkisen, Ersuchen um Ausstellung derartiger Bescheinigungen mit tunlichster Beschleunigung zu entsprechen. Krach tn »er französischen Kammer Varis, 8. Febr. In ber Kammer kam e» am Mittwoch bei der Aussprache über >t« Wahlreform zu heftigen Auseinandersetzungen. Als ein sozialistischer Abgeordneter ! ironisch einen Antrag ankündigte, nach dem die «bgeord- neten künftig vom Innenminister ernannt werden sollten, stürzte ein Abgeordneter mit einem Spazierstock auf die Tribüne zu, um den Redner zu verprügetn. Er wurde jedoch an ber Ausführung dieser Absicht verhindert. Amerika verlängert -en Re-ttkvnttre-U Reuyork, 8. Febr. Di« Federal Reserve va«k »f Ne«,ork gab heute die Verlängerung de« rk»Millione«»D»Iar«ntetlS a« de« 100»MillIonen,Dollar»RedtSkontkr«dtt für di« Reichs bank »ekanut. Di« Prolongatio« »ürste vermutlich für Ai Tage erfolgt sei«. U-Boot „R N" gesunde«. Die Admiralität teilt mit, daß die Lage de« Unterseeboote» „lck II" etwa fünf Meilen von Bill of Portland festgestellt worben fei. Für wen «bettet -ie Fett? Sich über nichts verwundern l Diese LevenSregel de alten Horaz wirb uns Menschen von heute durch den über stürzten Lauf der Ereignisse zur selbstverständlichen Ge- wohnheit. Wer tn aller Welt denkt zum Beispiel heute noch an die Tributkrage? Bor einer Woche stand Ne tm Mittelpunkt deS Geschehens? bi« Völker haben sich daran erhitzt, bi- zur gewaltsamen Entladung schien die Span nung gewachsen. Da wirb tn Genf unter großem Rede schwall die Abrüstungskonferenz eingelettet, und im Fernen Osten spielen donnernde Kanonen und splitternde Bomben zur Begleitmusik auf. Die Stimme des Kriege» hat baS Ohr ber Welt. Aber ist eS deshalb weniger wahr geworben, was tm Dezember die Baseler Sachverständigen verkündet haben, daß die Regierungen unverzüglich Maßnahmen ergreifen müssen, die ber deutschen Not gerecht werden, wenn nicht die Schuldner und Gläubiger zusammen tm Strubel ber um sich greifenden Weltkrise versinken sollen? Die Verschiebung der Lausanner Konferenz auf unbestimmte Zett war baS Gegenteil einer solchen Lösung. Auch da durch wirb Ne nicht gefördert, daß man so tut, als hätte man erst wichtigere Angelegenheiten zu erledigen. Aber lo widersinnig eS klingt, eS gibt doch Leute, die glauben, Ne könnten für ihre Interessen gewinnen, wenn Ne Nch recht lange Zeit lassen und mit ber deutschen Not in zwischen spielen wie die Katze mit der MauS. Diese über schlauen Hasardeure ber Weltpolittk lind di« Letter der französischen Politik, vom Ministerpräsidenten Laval bis zum letzten Mitglied seiner Kammermehrhrit. Ihnen kommt das Abreiben ber Reparationsdebatte sehr gelegen. Nur nach innen spinnen Ne den Kaden kort, tm beginnenden Wahlkampf, der von den Regierungsparteien allen Tatsachen zum Trotz ml« der Parole: „Der Boche muß zahlen!" bestritten wird. Mährend tn Deutschland die Krise jeden Tag neue Opfer verschlingt und alle Welt sich darüber einig ist. baß ihrem Wüten nicht Einhalt getan werden kann solange die Drohung späterer Tributsorde rungen über dem gegnälten Sande schwebt, wird ber fran zösischen VolkSmeinung von rechts bis links das Beharren im BernichtungSwillen eingebämmert. DaS ist die von unserem Reichskanzler beschworene Völkersolibarität, wie man Ne in Paris versteht. Nach außen aber herrscht Schweigen. Denn die Zeit, glauben die französischen Staats männer, arbeite kür Krankreich. Umgekehrt heißt eS tn Deutschland, die Zeit arbeite kür uns. Wer bat nun recht? Die Franzosen operieren natürlich nicht ohne Be rechnung. Sie waren zunächst über den beutschen Wider stand gegen ein Kompromiß in Gestalt eines dritten Trt- butplaneS verdutzt, weil Ne eine so schroffe und einmütig« Ablehnung noch nicht erlebt haben. Sie waren bann erbost, weil die gewöhnlichen ElnschüchtcrnngSmethoden ber ..War nungen" und Drohungen mit wirtschaftlichen Sanktionen nichts gefruchtet haben. Kür offene Gewaltanwendung ist ihnen aber die Weltlage doch zu prekär. Also soll die Zeit den deutschen Widerstand brechen. Und zwar ver steht man unter der Zeit die zwangsläufige Ent wicklung ber beutschen Kinanzverhältnisse. Sie sind bisher, im Reich wenigstens, unter dem Zwang der letzten Notverordnung einigermaßen geordnet ge wesen. Aber eS ist auch den Beobachtern in Frankreich nicht unbekannt, daß der erwartete Erfolg dieser neuen StaatSeingrtsfe tn die Wirtschaft auSbleibt. Nicht nur nach innen, wo es bisher nicht gelungen ist bas Preisniveau auf allen Gebieten dem gesunkenen Weltstanbard anzu passen. sondern auch nach außen wo die unter schweren Opfern erkaufte Preissenkung durch zollpolitilche Maß nahmen ber Einfuhrländer illusorisch gemacht wurde. Für die Reparationsfrage noch wichtiger ist aber ber Nch jetzt schon abzeichnenbe Fehlschlag jener Berechnungen ber Not- verorbnungSpolittk. die eine hinreichende finanzielle Rüstung für die Verhandlungen über die Beseitigung ber Tribute schaffen wollten. Hat doch sogar ber Neichssinanzminister zugeben müssen, baß die Steuerausfälle erst im zweiten Halbjahr 1082 ihre volle Wirkung auSüben würden. Bi» dahin, wahrscheinlich schon früher, wirb Nch die Unhaltbar keit ber jetzigen Steuerausbringung durch Eingriffe in die Substanz, durch fortschreitende BetrievSeinschränkung und Konsumverminberung Herausstellen. Den Zeitpunkt diese» unvermeidlichen Eintritte» einer neuen Finanzkrtse hält Frankreich für geeignet zur Regelung ber Tributkrage i« seinem Sinne. Dann, meint man. werben die Deutschen nicht mehr so hartnäckig sein, bann werben Ne unter dem Druck ber leeren Staatskassen ebenso wie seinerzeit im Haag zu Kreuze kriechen und den nach französischen Wünschen veränderten youngvlan mit unverminderten vasten kür die Zukunft von neuem unterschreiben, ob er nun durchführ bar ist ober nicht. Diese Theorie mag nach den Erfahrun gen ber Vergangenheit richtig kein: heute ist Ne falsch, weil sie den politischen Strukturwandel im beutschen Volke und seine gründlich veränderte Einstellung zur Trivutfrage un- berückNchtigt läßt. Die Zahlungsfähigkeit Deutschland» bessert Nch mit ber längeren Dauer de» Krisendruck«» kicher' nicht, aber der BolkSwiderstand gegen neue Zu um tun»