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Freitag, i. «prtl i»zr «.-«h««». Sir. irr kll Gegrünöet 1ZS6 «nick u. Perlag! Lleplch » Nelchardl, Lretden. PolNcheck-aio. IV6S Dreeden Nachdruck nur mit dkutl.vukNenangar« (Dresdn. Nachr.I »ulLlllg. Unverlangte Echrtllstück« wrrdrn nicht aulbewahrt Drahianlchrilt: Nachrichten lbretden Kernlprecher-Tammelnummert »b»«t Nur lür NachtgelprSche: Rr. rooit Echrilileitung ». HauVIgeichLIttsteNe: Dresden - A. 1, viarienstrab« iS/t» Be»ug«geiühr lei IlgNch zwetmaNger ZufleNmig manaMch I.eo Vit. letnlchllebllch 7» Pfg. lür Driger- lohn», durch Postbe,ug ».ra «r. »tnlchlleilich d« Plg. Postgebühr (ohne Postjuslellungtgebühr) bei 7 mal wüchentlichem verland, «tnjelnummer lo Pf,., auhechalb Sachien« l» Pfg. «Injeigenpreiie: Die rinlpaltig« «o mm breit« Zeile I» Pfg., lür autwSrt« aa Plg-, di« »o mm breite ReNamezeil« roo Pf,., «rcherhalb »»0 Pf» ab,, »rilenablchlag tt. Larlf, llamllienan,eigen und Siellengefuche ohne «abatt 7» Pfg., -uherhalb »i Pf» vllertengebühr w Plg. «utwärtige «lulträge gegen Borausbe,ahlung. Mkerbllnbsrat Wer die Donaufrage EinbMuns auf dm 1L Avril Genf, 31. Mär». Der Generalsekretär des Völkerbundes hak nach Rücksprache mit dem Präsidenten des Völkerbunds» rate« den Rat zum 12. April einberusen. Der Beschluß geht «ns den Bericht des Finanzausschnsies des Völkerbundes »«rück, t« dem ans die außerordentlich ernste Finanzlage der Dauauftaate« hingemiesen wird. Londoner Konferenz am 6. April London, 31. März. Das Foreign Office teilt amtlich mit, da- die Zusammenkunft der Vertreter der vier an der Douaukonferenz interessierte» Großmächte Mitte nächster Woche ftattsinden werde, und zwar entweder am Mittwoch oder am Donnerstags Der französische und der italienische Botschaster, die am Donnerstag im Außenministerium vor sprachen, haben das Einverständnis ihrer Regierungen berelts übermittelt. Wie in Pariser politischen Kreisen erklärt wird, dürste in London mindestens ebensoviel von der Kriegsschulden, nnd Tributsrage wie vom wirtschaft» lichen Donanbund die Siede sein. Wie ernst die Besprechungen in Paris genommen werden, ergibt sich schon daraus, daß der Ministerpräsident und Außenminister Tardien sich nicht nnr von seinem Finanz minister Fl and in, sondern auch von einer ganzen Reiße technischer Mitarbeiter und hervorragender Finanzsach verständiger begleiten läßt. Während Tardien am Dienstag frtiß wieder in Pari« eintrifst, dürsten Flandin nnd die Finanzsachverständigen die ganze Woche über in London bleiben, um die cingclciteten Verhandlungen fortznsetzen. Die Arbeitsteilung zwischen den beiden französischen Ministern ist so gedacht, daß Dardicn in erster Linie die Besprechungen über das DonanProblem und die Ab rüst u n g ü s r a g e übernimmt, während Flandin die Einzelheiten für die Lausanner T r t b n t k o n fe r e n z be spricht und vorbereitet. Schließlich soll Flandin auch an der Viererkonferenz teilnehmen. In London hat man an sich die Absicht, sich bei den Er örterungen mit den französischen Ministern aus das Donau- problem zu beschränken, erklärt aber, Raum zu verlassen", andere Fragen aufs sollten. Die Reichsregierung hat dem von London genannten Zeitpunkt inzwischen ebensalls zngesttmmt. In Berlin rechnet man damit, daß die Viermächtekonferenz am Mittwoch, dem 9. April, beginnt. ES gilt nun als sicher, daß für Dentschland Staatssekretär von Bülow an der Besprechung teilnchmen wird In der Negierung nahestehenden Kreisen erklärt man, eö könne sich in London nur darum handel», die Grundzüge der geplanten Hilfe für die Donauländer herauszuarbeiten und sie dann in -er folgenden Woche so z» fördern, daß Mitte des Monats bei der Anwesenheit des Reichskanzlers in Genf Genaueres besprochen werden könne. Im Anschluß daran werde dann mit den beteiligten Mächten Fühlung genommen werden. Rumtiniens Stellung zum rarbteu Wim Bukarest, 31. März. Finanzminister Argetoian» sprach heute zum ersten Male ausführlich in der Kammer über den T a r d i e u - P l a n. Znnächst müßten sich die Ge treide einführenden Länder einigen, bevor die Aus fuhrländer Stellung nehmen könnten. Eße in dieser Hin sicht nicht Klarheit geschaffen sei, müsse Rumänien weiter schweige». Zur Zeit ständen für Rumänien in erster Linie grundsätzliche Fragen Im Vordergrund: die Be schaffung billiger Kredite und die Regelung der Kriegsschulden. daß es schwierig sein würde, „den «en« Tardien oder sein Kollege Tapet bringen Amerika zieht sich zurück Es ist offenkundig, daß sich die Amerikaner von der Weltpolitik zurückgezogen haben. Besonders Europa hak man völlig seinem Schicksal überlassen. Nicht einmal auf der Tributkonserenz im Juni in Lausanne wird das Dollar land durch einen Beobachter, geschweige denn durch einen offizielle» Unterhändler vertreten sein, obwohl schließlich auch tue Bereinigten Staaten an der Lösung der Tribut frage interessiert sind. Denn weigert sich Dentschland — und darüber besteht schließlich kein Zweifel mehr — Tribute zu zahlen, dann werden die Franzosen — auch sie haben darüber keinen Zweifel gelassen — ihre Schuldzahlunge» an Amerika nicht wieder ausnehmen. Wahrscheinlich werden die Engländer ein gleiches tun. Die insbesondere von Italien betriebene Front der europäischen Schuldner gegen den Gläubiger Amerika wäre dann voll endet. Allerdings wird Deutschland insofern eine Aus nahme machen, als es seine ZinSvcrpslichtungcn aus den privaten Schulden nach wie vor entschlossen ist, zu zahlen, Es ist wichtig, das zu betonen, denn die französischen Schulden an Amerika, die ans Grund der Einstellung der deutschen Tribute nicht mehr geleistet werden sollen, sind ebenso wie die deutschen Schulden an Amerika privater Natur. Die Kriegsschulden hat Amerika den Franzosen bereits großzügig erlaßen. Was Frankreich noch zu leisten hat, sind die noch immer ausstehende Bezahlung von Lebens- mittel- nnd Warensendungen aus den Jahren 1311) und 1920. Sie stehen mit den deutschen Tributzahlungen in keinem Zusammenhang. Die französischen Entrüstungskund- gebungen über die Unehrlichkeit des deutschen Tributschuld- »erS und der ewige Hinweis ans die „Fetzen Papier", zu dciicn Deutschland seine Verträge macht, fallen also auf Frankreich selbst zurück. Schon nntcr diesen Gesichtspunkten erklärt sich die Enropamüdlgkcit Amerikas. Aber der einsichtige Amerika ner wird schließlich cinsehc», daß mit müder Resignation weder die Weltwirtschaftskrise noch der wirre Knäuel aus Wachleute Rot vor »M»m Lantwietlchast »ein llnleclchied MAN SIten und Weston Berlin, 31. März. Im Mittelpunkt der 11. Haupt versammlung der preußischen HauptlandwirtschastSkammcr, die heute hier zusammentrat, standen Referate über die Lage der preußischen Landwirtschaft. Präsident Dr. Bran - des stellte fest, daß sich rnnd Söooo Ostbetriebe nntcr Sichernngsschuft begeben mußten. Es bestehe ein Mißverhältnis zwischen den Preisen landwirtschastlicher und industrieller Erzeug nisse. Die Förderung der deutschen E r p o r t industricn habe, so betonte der Redner, immer im Vordergründe der Reichspvlittk gestanden. Bei allen Maßnahmen müsse die Wiederherstellung der Rentabilität in der landwirtschaft lichen BetriebSführung maßgebend sein; Kredit« könnten die Rentabilität nicht ersetzen. Der deutschen Landwirtschaft sei in der letzten Zett immer die Umstellung nach dänischem Borbilde empfohlen morden. Jetzt befinde sich aber auch Dänemark in einer schweren Agrarkrise, die gerade durch die einseitige Einstellung aus die Milchproduktivn hcrvvrgcruseir worden sei. Der Behauptung, daß sich die Not auf den Grobgrund, besitz beschränke, müße man aufs schärfste entgegentreten; auch die Bauernwirtschaft leibe anfs schwerste. Landrat von Reden-Reden gab eine Darstellung über die Lage der »ordwcstdentsche», namentlich der hannoverschen Landwirtschaft. Entgegen -er allgemein vor herrschenden Auffassung, daß es der Landwirtschaft westlich der Elbe besser gehe als der ostelbtschen, sei die Not groß, die die mitteldeutsche Landwirtschaft heimsuchc. Die Viehzucht sei absolut unrentabel. Etwa 70 der Einnahmen der Nckcrvauvctrlcbe stammten ans der Btchwirtschaft, und deshalb seien auch die Acker baubetriebe trotz der normalen Preise für Wetzen und Roggen in große Schwierigkeiten geraten. Besonders er schwerend habe sich »och die Absatz- nnd Preisentwicklung aus dem Zuckermarktc anSgcwirkt. Freiherr von Lüniuck-Vonn berücksichtigte in seinem Korreferat besonders die Lage der westdeutschen Landwirtschaft. Die Situation sei etwa die gleiche wie im Osten, da die gleichen Ursachen für die Unrentabilität vor handen seien. Ganz katastrophal habe sich im Laufe der letzten eineinhalb Jahre in Westdeutschland die Lage der Geflügel wirtschaften und insbesondere der Jarmbetricbe entwickelt. Der Gemüsebau leide schwer unter der Auslands konkurrenz. Die Auslandskonkurrenz werde noch dazu durch die deutsche Industrie gewtssermaße» gefördert, daß sie billiger be- liesert werde, als die deutsche Landwirtschaft. Das gelte sowohl für Baumaterialien für Treibhäuser, als auch tuS- bcfondere für Düngemittel, Besonders schwer habe der Weinbau z« leiden. Die Meinpreisc deckten gerade die BarauSlagen für die Bctricbssührung. Ein Betrag sür die Arbeit des Winzers und sciner Familie bleibe dagegen nicht übrig. Die Hauptversammlung nahm eine Entschließung an, in der u. a. gefordert wird, daß den Vorschlägen der Grünen Front auf Kontingentierung der Einfuhren schleunigst Rechnung getragen werde, und -aß insbesondere die Butter- und Käsezölle so zu gestalten seien, daß eine dauernde Rentabilität der Milchwirtschaft gewährleistet werde. Das preußische Laudwtrtschastsmiuistcrium wird in der Entschließung weiter gebeten, alle ans früheren Ver einbarungen beruhenden BcsvldungSzuschüsse den Landwirt- schastSkammcrn weiter zur Verfügung zu stellen. Sklant miltnt die Antwort an Lnaland Dublin, 31. März. Wie verlautet, wird die Antwort bc ValeraS auf die englische Note über den Treueid in einer wetteren Kabinettssihung »och einigen Acndcrungc» unterworfen werde». Entgegen anderslautenden Gerüchten wird betont, daß sich sämtliche Mitglieder des irische» Voll zugsausschusses über die Grundzüge der Note, nämlich die Abschaffung des Treueides und die Einbehaltung der Entschä-igungozahlungeu, vollkommen einig seien. Unter richtete Kreise «eilen fedvch mit, daß einige gemäßigtere Minister nicht mit allen Einzelheiten der von de Valera selbst entworfenen Antwort einverstanden seien. Sie hielten die Note in einigen Abschnitten sür zu scharf formuliert und regten an, Irland müsse in der Note deutlich zu verstehen geben, daß cs zu Verhandlungen mit England über die beide» Streitfragen durchaus bereit sei. Lieberschuß -es englischen Staatshaushalts London, 31. März. Der englische Staatshaushalt schließt bet einem Ucberschuft von 894 837 Pfund in -en Einnahmen und Ausgaben insgesamt mit 851 482 281 Pfund ab, ein- schließlich 82 598 099 Pfund für die Tilgung -er inneren Schuld. internationalen Schulden nnd Tributen zu lösen ist. Mancher amerikanische Wirtschastssührer wird sogar begreifen, da rin großzügiger Verzicht Amerikas, ihm, dem mächtigsten WIrtschastSrctch der Welt, durch die Belebung des inter nationalen Vertrauens vielfache Frucht bringe» würde. Aber Amerika ist eine Demokratie. Die Wahle» zur Präsi dentschaft werfe» ihre Schatten voraus. Da wagt eS keine Partei und am allerwenigsten der gegenwärtige Präsident Hoover, der seine Wiederwahl betreibt, sür die Vernunft, aber gegen den fetzt allmächtigen Mann auf der Straße zu handeln. Denn dieser sicht nur die Schwierigkeiten im eigenen Land. Er hört und fühlt täglich, daß 12 Millionen Amerikaner von öfscntlichcr Mildtätigkeit leben und weitere 7 Millionen nur noch an ein oder zwei Wochentagen Arbeit haben. Das Defizit im Staatshaushalt ist enorm. Gegen wärtig streitet das Parlament aus das erbittertste darum, ivic man fa st 1 9 M i l l i a r d c n M a r k n e u e r St e n e rn am zweckmäßigsten verteilt. Nnd die breiten Wählerschichten sind in Amerika außerordentlich verwöhnt. Einkommen steuer und Lohnsteuer das waren sür die meisten Bankers völlig unbekannte Begriffe. In einem Land, dessen Minister sämtliche Multimillionäre sind, war das selbstverständlich Sache der Neichen. Nun sollen aber auch die übrigen Schich ten, nachdem sogar die amerikanische» Weltstädte mehr oder weniger zahlnngSnnsähig geworden sind, zu den öffentlichen Lasten herangezogcn werden! Wollte die Negierung in die sem Augenblick den europäischen Staaten, vorab Frankreich, Schnldcn erlassen, nm die Weltwirtschaft anzukurbcln, dann wären Hoover und die herrschende republikanische Partei ver loren. Deshalb schwelgt Amerika nnd überläßt Europa seinen Schwierigkeiten. Diese Gleichgültigkeit wird, da die Wahlzercmouien in Amerika außerordentlich langwierig sind, mindestens bis zum 4. März 1983, dem Amtsantritt des neuen Präsidenten dauern. Solange haben wir keinen Schritt Amerikas zu erhoffen, der den gordischen Knoten -eS Internationalen Schuldenproblems durchhaucn könnte. Die amerikanischen Präsidentenwahlen sind nicht bedeu tungsvoll durch ihren Ausgang, sondern durch die Läh mung, kn die sie ein Jahr lang die amerikanische Außen politik versetzen. Diese Lähmung Ist nm so größer, weil der Wahlkampf einer der härtesten und undurchsichtigsten in der amerikanische» Geschichte werden wird. Wie stets ringen die beiden großen traditionelle» Parteien, die Republikaner und die Demokraten, »m die SiegcSpalme. Der Kampf beginnt schon fetzt znnächst innerhalb der Parteien. Er endet in c/s5 oO/H/ZeN am ?2. ^P5/'/ kn cksn vrsrcknsr k^ockn-kc/iksn, cksr sknrkgsn sogsrrskkvng Lockirsn; mit kög/kck, 2 ^vrgobsn, srrckisknsn ckks klvrstrsrkckcks cksr Orsrcknsr, k.skprkgsr vnck üsr/knsr Wsrkpclpksrbörrsn dsrsi'kr km öörrsn- vnck k-kcmckskatskk cksc Hbsnckovrgobs cksr bskrsffsncksn Togsr. ^uck, ckks k^otksrvngsn cksr Wocsnmöckcss vnck prockvkksntrörrsn trrkngsn ckks vrsLcknsr k^ockirkckitsn rckion kn kkicsr ^bsnckovrgcib«