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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.04.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320401020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932040102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932040102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-04
- Tag 1932-04-01
-
Monat
1932-04
-
Jahr
1932
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ErMu», »eS EvmmIMe» RelMIIerntages Segen »le SemelNWmg de« Ee-IehmskMeick Potsdam, l. April. Der 10. Evangelische RetchSelterntag wurde heute vor 500 Vertretern der evangelischen Eltern- schast eröffnet. Der 1. Vorsitzende. Exzellenz Dr. Sonar», wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin. daß di« evangelische Elternbewegung aus Kamps geboren sei. im Kamps stehe und im Kamps verharren mitsfe. Da- posi- tive Ziel der Elterubünbe, die im Kampf gegen bteBer- weltlichuug des gesamten Schul- und Erziehungswesen» entstanden seien, bestehe i» der Zusammenarbeit von Schule und HauS. Die evangelische Elternschaft werde nie darauf verzichten, das durch di« RetchSvcrsassung verbürgte Reich s> schulgejetz zu fordern. Der geistliche Vizepräsident des evangelischen OberkirchcnratS, Oberdvmprediger Dr. Burk hart, betonte mit besonderem Nachdruck, die evangelisch« Kirche werde immer an der Seite der um christliche Er ziehung der Kinder kämpfenden Elternschaft zu finden sein. Nach weiteren Begrüfningoanspracheii sprach der Hamburger Eynodalprediger Hanptpastor v. Dr. Schüssel ilber „Deutsches Volkstum und evangelische Schule". Er führte unter anderem ans: Unser Volk stehe gegen wärtig an einer Schicksalswende. Volkstum und Evangelium seien ihm fremd geworden. Eine neue Zeit breche an, di« sür das Objektive Geltung verlange. Deswegen müsse, wie da ganze Leben, so auch dieSchulederZukunst von diesen beiden Mächten zuerst bestimmt jein: von volkStum und Evaugelin m. Der deutsche Mensch und der evangelische Mensch seien daS Ideal der Erziehung und Bildung. DaS Evangelium sei eine Offenbarung Gottes. Volkstum nud Evangelium hätten dieselbe 'Wurzel: das Göttliche. Als beste Schulform sei auch heute noch die evangelische Schule anzusprechen, wenn sie evangelische Schule nicht nur der üusteren Form nach, sondern auch ihrem inneren Geist > nach und in voller Aufrichtigkeit sei. — Di« Tagung schließt am Sonntag mtt «ine« FestgotteSdtenft und otuer össent- Itchen Kundgebuna im Potsdamer Lustgarten, aus der Beneralsupertntrndent 0. DibeltuS spreche» wird. «n lettläntisch« »vcmgeUscher «krMchvf Gchmälernng der Befngniffe de- denlschen Bischofs Riga, 1. April. Die seit Mittwoch in Riga tagende evangelisch-luthertsche Synode Lettlands hat mtt 817 gegen 25 Stimmen bet Stimmenthaltung der deutschen Vertreter am Donnerstag beschlossen, da- Amt eines lett- ländischen evangelisch - lutherischen Erz- bi schoss zu schassen. Bezeichnenderweise wird diese Ver fassungsänderung damit begründet, daß da- Prestige de- letttschen Volkes ein« Schmälerung der Amt»- befug» tsse de» Bischofs der deutschen evangelisch- lutherischen Gemeinden verlange. Bisher war der Bischof der deutschen Gemeinden Lettlands iBIschos Poelzhau) im wesentlichen dem lettischen Bischof gleichgestellt. Durch die Wahl des Erzbischof» soll seht der deutsche Bischof tm Mang herabgesetzt werden, da er dem Erzbischof unterstellt wird und außerdem voraussichtlich noch weitere vier Bischöfe für die einzelnen LandcSteile Lettlands gewählt werden sollen. Zum Erzbtschos wurde der lettische Pastor Grün- berg gewählt, der bereits nach dem tm Zusammenhang mtt der Domenteignung erfolgten Rücktritt de» früheren lettischen Bischof» Irbe stellvertretend das Amt eines lettischen Bischof verwaltete. Grünberg galt bisher al» Anhänger einer national gemäßigten Richtung, so daß noch Hoffnung besteht, daß die radtkaldemagogischen Elemente innerhalb der Svuode, die durch den Erfolg der Domenteignung ermutigt worden sind und noch weitere Eingrisse in deutschen Kirchen- besitz und die kirchlich« Selbstverwaltung vornehmen wollen, also einstweilen gezügelt werden. Severins untersucht Berlin, 1. April. Das preußische Innenministerium wird über das Ergebnis der Prüfung des beschlagnahmten nationalsozialistischen Materials voraussichtlich Anfang nächster Woche Mitteilung machen. ES bleibt also dabei, daß das Material selbst der Oesientlichkett nicht über- geben wird. Minister Severing beabsichtigt, bet dieser Gelegenheit auf den Brief des RetchSinnenminlsterS Groener einzugehen, der den Anlaß zur Haussuchung ge geben hat DaS beschlagnahmte Material ist auch dem ReichSinnenministerium bisher nicht zugänglich gemacht wor den. — Im ReichSinnenministerium wird erklärt, daß die bevorstehende Bekanntgabe des UntersuchungSergebniiseS einen selbständigen Schritt des preußischen I n n e n m i n i st e r S darstelle und daß irgendwelche Verbin dung zwischen dem Reich und Preußen in dieser Frage nicht hergestellt worden sei. Arau GNareks Schmucksachen vrodtmolckullg uaaarar vorUuor SodrUtlaltnny Berlin, 1. April. Im Sklarckprozeß beschäftigte man sich heute mit der Erörterung einiger Punkte, die bei der bis herigen Verhandlungen aus den verschiedensten Gründen zu- rückgestellt waren. Zunächst gab Willi Sklarek eine Erklärung ab, in der er sich daraus bezog, daß er seiner Frau niemals wertvolle Sch mucks achcn gekauft habe. Dies« Behauptung habe die LtaatSanivaltschast auch bisher nicht zu widerlegen vermocht. Um alle Zweifel zu beseitigen, er kläre er, daß seine Frau nur Schmucksachen besessen habe, die auf insgesamt 800 Mark tariert wurde», jetzt aber ver pfändet seien. Zum Beweise überreichte Willi Sklarek dem Gericht die Pfandscheine. ES handelt sich um insgesamt sieben Gegenstände, darunter eine Tose, eine Nabel mit Bril lanten und eine Brosche. Leo Sklarek: „Solche Gegen- stände habe ich nicht einmal. Ich muß Anzüge und Mäntel versehen, um mir Geld zu verschaffen/' lvei Schluß der Redakil», dauert dl« Verhandlung u«ch an s Vankraub in Ottensen - 80vv Mk. erbeutet Altona, 1. April. In die Drpositcnkassc des Bank vereins für Schleswig-Holstein in Ottensen drangen heute drei bewaffnete Männer ein und bedrohten die anwesenden drei Beamten und einen Kunden mtt Revolvern. Den unerkannt entkommenen Tätern sind rund 8000 Rctchsmark in die Hände gefallen. Der Verlust ist, wie die Bank mitteilt, durch Versicherung gedeckt. Di« Versicherungsgesellschaft hat für die Wtederhrrbeischaffung der Dumme eine Belohnung von 10 Prozent ausgesetzt. SW Velndom dmMurrt Wstmlten Berlin. 1. April. Nachdem Ello Beinhorn die UM Kilo meter breite Timorsee überflogen bat und tu Port Darwin gelandet war, wurde sie ausländischen ZettungS- Nachrichten zufolge bet ihrer Landung von einer ungeheuren Menschenmenge stürmisch begrüßt. Ellv Beinhorn ist be- kanntlich als erster deutscher Flieger überhaupt nach Australien gekommen. Nach einem Aufenthalt in Port Darwin setzte sie ihren Flug Uber das Innere Australiens fort. Der Flug von Elly Beinhorn findet tu ganz Australien die größte Beachtung, zumal sie die erste Fliegerin ist, die nicht nur den australischen Kontinent be suchte, sondern in seiner Nord- und SttdauSdehuung das sogenannte „Tote Herz" überwunden hat. Heute morgen ist Ellv Beinhorn bereits zu ihrem letzten Stappenslng nach Sydney gestartet. Sollmauer auch um Srlan- Dnbli«, 1. April. Die Negierung des Irischen Frei staates hat beschlossen, einen allgemeinen Zoll tarif von 83 aus alle Arten von Einfuhrwaren zu legen, die im Freistaat selbst hergcstellt werden können. Waren ans Großbritannien und den anderen Teilen des britischen Weltreiches werden der Meldung zufolge eine V o rz n g S b e h a n d l u n a von 815'/. gcnteßeu, also nur mit einem Zoll von 25'/» belastet werben. Cheuns für Geheimrat Dr. Ser-eseU Berlin, 1. April. Reichspräsident v. Hindenburg hat an den Geheimen RegterungSrat Prof. Dr. Hergesell, der beute von der Leitung de- Deutschen Flugwetter dienstes zurücltritt, ein Schreiben gerichtet, in dem er seine Verdienste nm den deutschen Flugwetterdienst in warmen Worten anerkennt. Auch NcichöverkchrSministcr TreviranuS hat dem AuSscheidendcn seinen Dank für die im Dienste der deutschen Luftfahrt geleistete Arbeit aus- ' gesprochen. Sittliches un» Sächsisches ApriUvottor McheMchta. tm Gebirge wieher Schnee De- Wett,, an den Ostertagen war 1« -rtißte» Teile von Mitteleuropa trotz zettiveittg wolkenlosem Himmel noch recht kühl. Nur tm deutschen Weste« und Sübwesten stiegen die Temperaturen htzder «mvor, erreichten am Rhrin io Grad Wärme und kennzeichneten den durchgreifende» Witterungs. ««schlag, der sich zu Beginn der Woche zunächst tm äußersten Westen de- Reiche- anbabnte, um sich während der nächsten Tag« weiter ostwärts in- Vinnenland vorzuarbetten. Ta- mit ist nach monatelanger Herrlchast der Polarsront endlich wieder die .normale" Weftwinbivetterlaa« zu« Durchbruch gekommen, die di« Vorbedingungen sür die Entwicklung zum Frühling geschaffen hat. . . , Der tiefe atlantische Sturmwirbel, der übrigen- nord- amerikaniscinm Ursprungs und mtt dem ersten Tornado in Alabama identisch ist, hat setzt die norwegische Küste erreicht; auf seiner Rückseite dringt unter stürmischen Nordwinde» sehr kalt« Polarluft südwärts vor: doch wird diese zunächst durch die nach Südwester, hin noch offene Tiesdruckrinnc aus den Atlantik abgelenkt, so daß wir bis zum Wochenende noch tm Bereich brr milden Sübwestströmung bleibe» werde». Dann dürste die polare Kaltlnft aber auch nach Mitteleuropa «inbrechenr die frühlingshafte Witterung der vergangenen Woche ist sedenfallS nur ein kurze» Intermezzo gewesen. Tas Wetter wird vielmehr wieder unsreundltch und recht unbcständtg werden, und bet diesem durch hänsige Schauer charakterisierten „Aprtlwetter" wird in den Ge birgen nach Schneefällen erneut Frost ein- treten. In der Ebene bürsten die Temperaturen kaum mehr al» 5 bis 8 Trab Wärme erreichen. Ob und wann in der kommenden Woche neue WarmlutttranSporte ans niederen atlantische» Breiten erfolgen, da» ist noch nicht zu übersehen; jedenfalls muß mit stark schwankenden Temperaturen und mit der Tendenz zu plötzlichen Abkühlungen gerechnet werden. —* Sächsisch« Hau-haltnotveror-m»»-. Das Sächsische Gesetzblatt Nr. 10 vom 81. Mär» 1V82 enthält folgende Ver ordnung des GesamtministeriumS: Das Gefamtministerium bat aus Grund von Artikel 44 der Verfassung beschlossen, daß bi- zum Inkrafttreten des Gesetze- über die Feststellung des Gtaat-hau-haltplaneS sür da» Rechnungsjahr 1S82 die recht lich begründeten Verpflichtungen beS Staate» zu erfüllen sind, bi« Verwaltung sortzuftthren ist und zu diesem Zwecke die nötigen Ausgaben geleistet, di« bisherigen Stenern nnd Abgaben weiter erhoben, vom Finanzministerium auch kurz fristige Darlehen ausgenommen werden können. —* Pflegersubiläum. Heinrich Wehnert, Jordan straße, feiert heute sein 2öiährtaeS Jubiläum al- Obmann des 80. FürsorgebeztrkS. Dem Jubilar wurde eine Ehren urkunde der Stabt Dresden überreicht. Im Namen der Pfleger wurde ihm ein Blumenarrangement übergeben. —* Zugverbindung mit Kvtzschenbroda. Der nach den Fahrplanunterlagen nur bi» 81. Mär» an Werktagen vor- gesehen« Zug 1074, Dresden Hbf. ab 18,50, Kützschenbroda an 14L2 Uhr, verkehrt bi- 14. Mat weiter. —* Ausbildung der Volontäre für den wissenschaftlich«!, «ibltothek-dienft. Da» „Sächsische Gesetzblatt" Nr. 10 vom 81. März 1082 enthält eine Verordnung de» Volksbildungs ministerium- über die Annahme, Ausbildung und Prasting der Volontäre für den wtfsenschaftlichen BibliothekSdienst. Danach sind zur Annahme von Volontären nur die vom Volksbildung-Ministerium anerkannten Bibliotheken be- rechtigt Die Befähigung zur Einstellung in den wissenschait- licken BibliothekSdienst wird durch einen zweijährigen Vor bereitungsdienst und durch die Ablegung der bibliothekari schen Fachprüsung erlangt. Für die Zulassung zum Vor bereitungsdienst sind Nachweise in Urschrikt oder beglau bigter Abschrift über eine höhere Schulbildung erforderlich. Das Gesuch um Zulassung zum Vorbereitungsdienst ist je weil» zum 1. Februar ober 1. August an den Vorstand der Bibliothek zu richten, bet welcher der Bewerber eingestellt zu werden wünscht. Die Prüfungen werden in der Regel im März und September jedes Jahres abgehaltcn. — Die ReichSsachorganisation Homöopathischer Berater, E. B., Sitz Dresden, fügte in der 4. ttnabcnberussschule '» der Melanchihonstraß« den Schlußstein ans ihre halbjährige Prüfungsarbeit, der sich bisher insgesamt acht Her ren unterzogen haben. Tie Prüfungen bestanden aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil und Verliesen für alle Teilnehmer erfolgreich. Sie dürfen sich jetzt erst, also nach bestandenem Examen, al» ordentliche Mitglieder der Reichssachorganilation bezeichnen. Die össentliche Prü fung für die letzten drei Prüflinge wurde von einem Aus schuß durchgeführt. dem der 1. Vorsitzende der Organisation, Wilhelm, vorsaß und zu dem die Herren Zetzsche, Heuer und Dr. llardcmtn gehörten. Al» Zuhörer sah man verschieden« Stadtverordnete und eine Anzahl Vertreter hiesiger Kran kenkassen. Auch dieser Schlußausschnitt aus der Prüfungs arbeit zeugte von fleißiger und gründlicher Vorarbeit auf allen Seiten und hinterließ den besten Eindruck. ZV. Tagung -er Deutschen Gesellschaft sür Chirurgie Von aneore« Svvckardariedtarntattar Berlin. 8t. März. Verhandlungen Uber Gangrän Der zweite Sitzun gütig sieht als Hanptthema die Extremitäten gangrän vor. ES handelt sich dabet um «in- oder doppelseitige Erkrankung von Gliedmaßen, di« mit einer schweren Störung de« Blutkreislaufes in dem betreffenden Glicdabschnitt cinhergcht und zum Absterben der Extremität führt. Der erste Referent, Röpk c, Barmen, gibt zunächst einen Ueberblick über das eigen- artige K ran khettSbtld. Stets sind Wanderkrankungen der Blutgefäße vorhanden, die besonders die zarte Gesäß- tnnenhaut betreffen. Diese verliert ihre Elastizität, die MuSkelschtcht der Gesäße wird verdickt, und stellenweise treten abnorme Fette und ttalkablagerungen ans. Schließlich kommt eü zu Blutgerinnungen in den Arterien, so baß die Blutversorgung in dem betreffenden Bezirk, meist am Bein, aufs schwerste gestört Ist. Bei älteren Kranken liegt meist ein« Arteriosklerose ober eine Diabetes vor, doch werden keineswegs nur die schwer Zuckerkranken betroffen. Bei füngeren Personen zeigt die Krankheit einen außerordentlich chronischen Verlaus, der sich über 5 bis 15 Jahre erstrecken kann. Die primäre Ursache für die Extrcmttätcngangrän bet Jugendlichen ist meist in einem Gcfäßkrampf zu suchen, der bet gegebener Veranlagung auSgelüst wird durch seelische Störungen, durch Kälte, die keineswegs unter dem Null punkt liegen muß, durch Prellungen, Stieseldruck, kleine Ver letzungen oder durch Ollste des Stosswechsel» oder be» täg lichen Leben», wie Blei nnd besonders Nikotin. Ausfallend ist, daß die Krankheit fast nur jugendliche Männer betrisft, während Frauen äußerst selten erkranken. Ganz allgemein können also der Erkrankung, die meist zum Absterben beS Gliedes sührt, sehr verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Man kann dnrch rechtzeitige Behandlung bi« meist notwendig werdende Amputation in vielen Fällen vermeiden. Di« von den Franzosen angegebene Entfernung der Blntgesäßnerven hat die ans Ne geletzten Erwartungen nicht erfüllt. Beller ist «», die Nervengeslechte des Grenz, stränge» de» d-'c-rvn, »ympnibicnz an den betreffenden Stellen neben der Wirbelsäule wegznnebmen. Man hat weiterhin mit Erfolg Blu'gcrinnsel ans den erkrankten Gesäßen ent kernt. Schließlich hat di« deutsche Forschung zur Ent deckung von Kreislauf. Hormonen gesübrt, denen tin erheblicher therapeutischer Wert -»kommt. Ihre An wendung seht uns in den Stand, manche drohende Ampu- tation zu vermeiden. In vielen Fällen bleibt diese aber schließlich der letzte Aubweg. Nöpke beurteilt schließlich die Aussichten, eine Gangrän auf konservativem Wege zu heilen, nach den Fortschritten, die die lllngste Zeit in der Erkenntnis der feineren Zu sammenhänge der Blutströmnng gebracht hat, günstiger als cs die Zett vor zehn Jahren ermöglicht hätte. Das Korreferat hielt der Pathologe Geelen auö Bonn, der seinen Vortrag in geistvoller Weise mtt dem Hinweis aus Philoktct begann, den ersten Gangränträger, von dem die Literatur berichtet und dellen schweres Schicksal Sophokles dichterisch bargestellt hat. Nach einer Uebersicht über bl« Ursachen, die der Gangrän zugrunde liegen, bespricht Geelen di« drei wichtigsten Formen der Gangrän: die auf Grund der Zuckerkrankheit auftretende, die Gangrän des Alters und die aus Grund der Erkrankung der Jnnenhaut der Gesäße austretenbe, die sogenannte Spontanganarän. Die weiteren Ausführungen führten in tiefschürfender Weis« in die Abhängigkeit von Gefäß und Nerv, und in bi« Vor gänge, die zu dem rätselhaften Zustandekommen der Gangrän führen. Am längsten verweilte der Vortragende bei der Spontangangrän der Jugendlichen, deren Ursache nicht in einem Gefäßverschluß, sonder» in einem EntzünbungSvor- gang liegt, der um da» Gefäß herum spielt. Besondere Empfänglichkeit der Gewebe ist für einen solchen Prozeß Vorbedingung. — Eindrucksvolle Bilder unterstützten die zum Teil schwierigen Darlegungen des bekannten Pathologen. Rieder, Hamburg, zeigt schöne Erfolge bet fugend- kicher Gangrän durch Ausschaltung der gefäßverengenden Nerven mittel» Erstirpatton des Sympathikus. Laewen, Königsberg, bestätigt die Ausführungen Rieder». Frey, Düsseldorf, dem wir daS in manchen Fällen gute Mittel Kallikrein verdanken, besorick-t seine großen Erfahrungen und die Heilwirkung seines Mittel», über die er sehr gute Bilder bringt. Stürmisch« «egrtißung d«S Chirnrgen Bier Al» erster Redner zur Diskussion sprach vier. Bei seinem Auftreten brach «in brausender Beifall lo«, der den berühmten Chirurgen zunächst nicht zu Wort« kommen ließ. Bier bankt« bann mit dem Hinweis, baß der Beifall nicht ihm. sondern einer anderen Sache gälte. Dann sprach er zum Thema al» der Arzt und Forscher, dem die klinische Beobachtung alle», die Arbeit und Forschung im Laborato rium dagegen nur al» ein weniger wichtige» Arbeitsgebiet gilt. Seine Ausführungen waren tm Ginne seiner Lebens arbeit: .Zersetzungen machen die Reaktionen im Körper und nicht ein einzelne», sondern die Summe Le» Produkt- im Körper." Die jugendliche Gangrän der Krtegsteil- nehmer will Bier auch nach langen Jahren noch als Kriegs folge angesehen und dementsprechend entschädigt wissen. Wetter sprachen »nm Thema: Kirschner, Tübingen, Payr, Leipzig, W. Braun, M. Borchardt, Schlick und andere, vürkle-be la Camp, München, zeigte aufschlußreiche Bilder der Gesäßdarstellung bet gefäßver engenden Vorgängen an den Beinen. Demel, Wien, er läutert« die Bedeutung der röntgenologischen Darstellung der Blutgefäße nach Einsprthen von Kontrastmitteln für die Diagnostik und Therapie von Gesäßverengcrungen. Er warnte »um Schluß vor einer wahllosen Anwendung dieses Verfahrens, vraeucker, Hamburg, behandelte die Frage krankhafter Gesäßveränderungen der sog. Arteriitis, Sie er in einigen Fällen auf äußere Gewalteinwirkungen zurück führen konnte. Anschließend folgte die wettere Aussprache zu dem Thema der Extremttätengangrän. Zur Frag« L«r vruftchirurgi« In der NachmtttaaSsitzung spricht Gauerbruch, Ber lin, über bas jüngste Arbeitsgebiet der Brustchirurgle, näm lich den Schluß der Bronchialjtstel und Gitterlungen, die al» Residuen früherer vungenerkrankunaen bestanden. An einer Reihe von Patienten erläutert er da» OperationSver- fahren und die dabei erzielten Erfolge: auch über opera tiv erzielte Heilungen an Eltersäcken der Lunge, die sich auf dem Boden angeborener erweiterter Bronchtalräume im Anschluß an Lungenerkrankungen bildeten. Bon der Lungenchirurgie geht Gauerbruch auf das Gebiet der Speiseröhrenchirurgie über und spricht aus Grund einer gelungenen Operation die sichere Erwartung aus, daß durch La» bei Lieken Operationen aeübte Vorgehen eine Wendung in den Aussichten der Operationen des GpeiseröhrenkrebseS herbeigestthrt wird, und baß nunmehr nach den vielen Fehlschlägen bet den OesophaguSresrktionen die AuSNcht aus eine Besserung der HeilungSergebnifse be stände. Sauerbruch berührte bann noch die Behandlung be» sogenannten KardiospaSmuS, der auf krampsarttgen Zusammenziehungen am Uebergana von Speiseröhre und Magen beruht; er geht hierbei ausschließlich auf den durch organisch« Veränderungen bebingten Spasmus ein und demonstriert die operativen HeilungSersolge. — Nissen, Berlin, berichte« Nver Erfahrungen bei Verletzung der Lunge und der Lnsiröhrenäste. ES kommt bisweilen zur An- fammlung von Luft tm Mittelfell, «in Ereignis, da» un mittelbar lebrnSbrbrohenb ist. Die Gefahr kann durch so fortige Punktion manchmal rasch beseitigt werben. Ebenso kann bei einem Luftröyrenrtß Luft t» den vrustranm ko«^
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