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Dresdner Nachrichten : 20.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193202205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-20
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.02.1932
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»«rt«,«. Dl« Suter» «Aonal« »um «dlchlutz »h« zu fet». «eiten» d« ja»,, nferenz auf -rahttichr» »«»« »plan »»«»rbreitt« »orte», Koulereuz auwefeu-e» ver- Ichliebeu kou»«,«. iS» wurde «»»rtka übermittel«. »t» ,» vertag« wurde. Dlelrr vor. der Savaproduktio« ru«r 1982/8» vor. Sn dl,«,» abenverarbeltung iowte auch ihr um ISA »u »rntädlge» Diel« tdXtgr chrradletzung und pch aus ei« oder »w«i lrllunoen fix« »ei Ma« Verger «khe». er «niolventeu Vtrumpsladrik :dr laut „koufekttonitt" ei« di«ch kri«en von 1k Mill. >00 veichdmart Vantichuiden. 1 Mill, Neich»mart geichüyt. nicht geltend gemacht «erden, ger etwa vvF entfalle». »in kr Verhandlungen mit de« en kein» «udsaildsorderungeu oll und der auch zu -em vor« Stellung nehmen wird. Die au» wertvollen Srundftacken er Abwicklung immerhin et» Üen. eie» « «. »n Hartha« da» y wurde am yrettag der von le ich bestätigt und da» Commerz. und Privat-vaNk urackge-ogr» hat. Von leichbmark zu lordern hatte«, lieichsmark de« Vergleich ,«. mien nur wenige Gläubiger, n haben, wir wir zuverlälllg k den Verglelch»vorfchlag «nt- Wocheu 80-t in bar gezahlt hierfür seien zum grösste» n ist auf einige Woche» »oll Schstsche Konkurse eidesrift» >e Mer Karl Siedler. Chemnitz, Sdori: l Ltrumpiiabrika«. ert L«w«n Oeimann. 8. Alban elmann, SahnSbach tSrzgeb.i, nermetster Paul Georg Hoss. igeb.i: Nachlaß Ella Hedwig laberg. Glauchau: Eilen- w. Vindner geb. Sraupner. »- und Vnooihekenvrrmiiiler >t Dresden. Riesa: van- M. V». Helm Nachs.. Riesa, nd Adam. Zittau. ifche ie»- und Zementwaren-Werk« , «nm. 1. Mtirz. Berlin. 8 m. b. H. Berlin, Anm. iS G. m. b. H. «früher vtbo- svlprtng«. Anm. 12 März. rsabren tu Sachiru erchel. Sohn« geb. Schieber, AG. Vilchol»«erda. Sattler- uchau. Sederhdnbler Erich m m a tz i ch. vlirNengelchSlt«- >. Otto Liriegler Riesa. AG. ZSblitz lwrzgeb.s. >. Tendenz: ruhig. Standard >42k bi» 142k, Settlement». lt8k. nes. Tendenz: trüge. Au», ne Lichten lS, LetUement». s. Tendenz: willig. Gewühn- hten Itk. Le>tlement»pr«i» Tonn«>, Inland l». Antimon. I, Erzeuger»»!« 42 bi» 42k, »d Lierling le Slalch», 18k SU LunceS, U,4. Wotsramerz lbk. Nickel tPlund Lierling aSlanb 87 Dollarcent. Weih, nlea iZchilling ie bor oi 1U8 sat lob «Plund Sterling i« heile« Nr. 8 «ob Middle». wilder iPcnce le Ouncei: HSber. G»ld «Schilling und metall«. Wold —, Silber »mark l« Gramm. Febr. lPreiie »llr 100 Silo- vier wtre bar» 82. original. Walz- »der Drahibarren 181. i bi» 84. Feinsilber in Varren i 19. Febr. Wei Hz ucker: 81M. Mürz 8t,»8. Tendenz: g sitr KN Silogramm netto: S «r., 8.90 G., Mai 8.4N vr., Zkiober 8M vr.. «M G.. De- ruhig. ll« ioko 8.17. mwo llr. «Ansang.s Mär» » G.. 8.00 bez.. Sul« 8.02 Vr.. , 8,14 G., 8lS bez., Dezember vr.. 8.80 w.. 8M bez. Ten» im wolle. «Anlang.s Mürz l« d.i». Oktober v«8 bi» 8,89, noort 4000 Vollen. Tendenz: Lakellaridi»: Mürz 7,42, Mat ier F. G. F.: Mürz SM. Mai >upie«. markt. Ereppe Rubber loko >om 10. Februar. Anftrietz: 752 Bullen 1487 Slihe und :chal«. 10 988 Schioeine. Dem «ne. 489 Schal«. INI Rinder, s« in Reichsmark kür 80 Silo- Slals«. lltnger« 8« 2. «lalle, 8 4. «lalle 24 bi» 28. Valle«: 7. 8. »lall« 24 bi» 28. 4. «lalle . 2. «lalle 19 bi» 28, 8. Slalle le« lKalbi»»«»,: 1. Lsalle 81 20 bi» 24. Fresser: 1. «lalle 2, 8 «lall, 28 bi» 84. 4. «lalle ast 88 bi» 41. 2. «lalle 88 bi» 4. »lall, 28 bi» 80. «chweia«: »last, 87 bi» 89, 8. »lall« « «verlaus: Rinder mittet- hwetn« »temttch glatt. Sonnabend, ro. Februar 1982 W. gahrga«». Sir. 8» kll ibnlt u. PeNogl bievlch » Nelchmbt, ibretde». Poftlch«<l-»»o. los» Vierde, Nachdruck nur mit drull.vuetten-ng-b« (vretdn. Viachk.I tulLiiig- Underlangl« tzchriitstück« «erde» nichl aultewadr« ivravmllchrlfti «echrichte» veeede, st«rnivrelber<kammeinunimer! 14141 Nur tür NeLIeelorLitz«, «^10011 Schriltleituna ». -auvIeei<b»i>tlleNe! Dresden - A. t, Viarienftrad« »a/4» Gegründet 1SS6 >«4U<1g«»»hr tri tiigiich »weirnaUger Zustellung mvnalllch t.ra Vit. (einichlietlich 10 Psg. sdr Drzgrr- l»b»>, durch «aftde,ug 1.40 Ml. «inichUetltch »» vi«. Postgebühr lohne Postzustellun,«gebLhr> »ei 7 mal »bchrniUchem Perland, tinzelnummer 10 Big., «utechalb Pachient >» Pig. Pnzeigenvreii«: Di« rtnioalNge zo mm oreile geile» dis-, lür auewürl» 40 Pfg., di« »0 mm treile «-NameieUe »00 Psg., «rtechaw »50 Psg. ab,, «rilenabichlag ll. varii, stamlllenan,eigen und «tellengeiuche ohne «ata« 14 Pfg.. -uhech-lb »5 Pf» vllerlenaebüdr »a Via- «u»n>»rllar «ullrSgr argen vorauch»,abl>m«. Der Völkerbundsrat ln völliger Hilflosigkeit «er» Japan schaffe Unordnung in China. Dann erinnert der Chinese wieder energisch an die eigentliche Frage des Tages und die Pflicht des Nates, sofort Entschlüsse zu fassen, um die immer näher kommende Offensive vor Schanghai zu verhindern. Sato erwidert noch einmal kurz. Dann greift der Rakspräsident Paul Boncour endlich ein. Er spricht ganz ohne den bei ihm üblichen Glanz. Nannte er früher den Krieg im Kernen Osten et« Mistverftändnts, so spricht er ietzt nur von einem Streit. Der Rat habe immer noch nicht ausreichende Informationen über die schwer zu beurteilend« Lage im Kernen Osten. Sein« Rede wird bann immer mehr zu einem ungewollten Eingeständnis der völligen Hilflosigkeit «nd der mangelnden Nnsrichtigkeit des BölkerbnndSrates. Nei Japan entschuldigt er sich gewillermasten für den kürzliche« Appell an seinen Grobmut. Immer inhaltloser und frecher «erden seine BerlegenheitSphrasen, immer mehr sucht er sich mit schauspielerischen Gesten «nd Mienenspielen zu helfe«. Dau« endlich must er auf den Sern kommen, di« drohend« Ossensive. Zwar windet er sich noch immer wie «in Wurm, um sich vor Entschlüssen zu drücken, aber es gelingt ihm nicht lange. Er schildert die Situation. China» Vertreter habe gebeten, die Mittel des Völkerbundes anzuwenben, aber „Welche Mittel!" ruft Boncour ans und streckt dabet die Hände »um Himmel. Da» «ar da« völlige Eingeständnis der Ohnmacht «nd Nutzlosigkeit des Rates in solchen Kälten, bei dem also kein bedrohter Staat wirksame Hilfe finden kann. Was könne man tun? Am liebsten wäre es Boncour, wenn die Chinesen zurückwichen, um den Kamps zu vermeiden. Er deutet das an, wagt e» aber nicht aus zusprechen. Wenn die NatSvcrhandlnngen noch lange dauerten, könne die Welt es erleben, dasi die Kanonen noch lo Sachen, während man hier verhandele. Vieleicht könne Japan sein Ultimatum verlängern. Auf jeden Kall müsse man an Ort und Stelle in Schanghai verhandeln. Allen wird «S klar: Das ist die Pleite, die ein gestandene Pleite des Rates. Der Völkerbund vcr. zichtet darauf, auch nur das Gesicht zu wahren. ES folgen kurze Reden der wichtigsten übrigen Rats mitglieder, aber auch diese finden keinen Ausweg. Nach vier stündiger Aussprache beschlicht bann der Völkerbundsrat auf Grund eines Vorschlages des RatSprästdentcn Paul Bon cour, an die japanische und chinesische Regierung folgende Aufforderung zu richten: 1. Verlängerung des Ultimatums; r. sofortige Wiederaufnahme der dirkten Verhandlungen; 8. Einschaltung neutraler Truppen zwischen den japa» «isch-chineflichen Sampslinien, «m den AuSbrnch von Keiudseltgkeiten nach dem Ablaus des Ultimatums z« vermeiden. Ferner wurden die Vertreter der Grobmächte ersucht, ihren Vertretern in Schanghai sofort telegraphisch diesen Vorschlag des BölkerbundSrateS zu übermitteln. In laut loser Stille des Saales gab der japanische Botschafter die Erklärung ab, das« er den Vorschlag des RatSprästbenten unverzüglich seiner Regierung übermitteln werde. Paul Boncour richtete sodann im Namen des BölkerbundSrateS einen gleichen Appell an die chinesische Negierung. Gens, 111. Febr. Der BölkerbnndSrat ist vom RatSvräsi- benten Bonconr zu Sonnabend nachmittag zur Behandlung der Memelsrage einberusen worben. »«Nverslimmluns des Wlkerbundt- amz. Mlrz Gens, 19. Febr. Der Bölkerbnndsrat hat am Freitag abend nach vierstündigen Verhandlungen ans Grund des An trages der chinesischen Regierung beschlossen, eine ausser ordentliche Vollversammlung des Völkerbundes zum I. März nach Genf einznberusen. Sämtliche »4 Mitgliedsstaaten d«S Völkerbundes werden ersucht, Vertreter zu der Bollver. sammlung zu entsenden. Kabtnettsrat in Tokio T » ri», 1». Februar. Der SriegSmiuifter berichtete de« Kabinett, »ass di« Lag« in Schanghai äusserst er» st zu «erde« drohe, da «ine grosse Aabl chiuesiicher Soldaten unter Führung rschiangkaischeks im Vegriss sei, zur 19. chinesischen Armee zu stossen. Wi« man hört, ist das Kabinett einig, alles z« versnchen, um eine Entwicklnng der Lage zu »erhinbern, bi« zur Kriegserklärung zwingen könnte. «aller «W immdMrllAer Prüliknl Tokio, 19. Febr. Wie die japanische Leitung „Asahi Schinbun" meldet, wurde der früher« Kalter von China, Prinz Puyi, einstimmig -um Präsidenten des Vollzugs- ausschusse» der unabhängigen Mandschurei gewählt. Gens, 19. Febr. An den ernsten oder verlegenen Ge- stchtern der hohen NatSmitalteder war es von vornherein zu erkennen, dass sich die Herren vor gross« verant wortungsschwere Entscheidungen gestellt sahen, denen st« beim besten Willen nicht mehr ausweichen konnten. China hat heute die dringende Ratstagung durchgeseht, weil es sch»« in wenig«« Stunde« mit de« Losbrecheu »er grosse« Offensive bei Schanghai rechne« muss. vei Eröffnung der Tagung kündigt der Präsident Paul «oncour, dessen Gedanken trotz der grossen Bedeutung des vorliegenden Falles wohl mehr in PariS als in Genf sind, «ine Entschliessung des Rates an. ES ist kein Geheimnis, dass es sich dabet um die nunmehr beschlossen« Einberufung der B o l l v e r s a m m l u n g des Völkerbundes zur Behandlung des ostasiattschen Kriegsfalles handelt, wo mit der Bölkerbnndsrat dann, vermutlich nicht ungern, vorläufig ausgeschaltet würde. Paul Boncour erteilte dann dem chinesischen Gesandten Jen das Wort. Der Vertreter Chinas spricht innerlich bewegt, packend, oft beschwörend. «innen kürzester Frist würde« «ehr als 19» ist» Mau« und 19 kriegSschisfe mit alle« modernen «assen sich vor Schanghai «in« Schlacht lieserA. China köun« da» ««erträgliche Ansinnen des japanische« 8e, sehlshabers, die Truppen in seine« «iae«e« Laude !0 Kilo meter , «rückzuziehe«. n«r »eil Japa« es wünsche, «icht «rsüllen. Je« wirst de« Javaner« gleichzeitig de« Gebrauch vo« Dum»D « m »Geschossen vor und »erteidigt die tapser« chinesische 1». Armee gegen den Vorwurf, dass sie kommunistisch sei. Zum Schluss appelliert er an den Rat, lein« Pflicht zu erfüllen »nd das drohende Unheil z« hindern. Sofort antwortet der Japaner Sato, -er unbeweglich und ungeriihrt zugehört hatte. Er beginnt zögernd, scheinbar zusammenhanglos, an einem ganz anderen Punkt aus einer ganz anderen Ebene. Nurdie Greuellegende von den D u m-D u m - Geschossen weist er empört zurttck und verlangt dann höhnisch dieVorlage eines solchen Ge schosses. Nach und nach wächst aber seine Rede an Be deutung und Format. Sie schweift zwar noch häufig ab; manchmal steht es aus, als wolle Dato nur Zelt gewinnen, um den Chinesen am Reden zu verhindern. Aber dann kommen doch sehr interessante Gesichtspunkte. Der Japaner «reist den Völkerbund an, der kein Recht habe, sich mit Japans Vorgehen kritisch zu befassen, so lange er die ganz ähnlich liegenden Vorfälle vo» 19L7 in China, an denen auch andere Mächte beteiligt waren, einsach übersehe. Der BölkerbundSrat gehe nach SatoS Meinung jetzt an dem Kern der Dinge vorbei, nämlich an der völligen Des- organtsatton des chinesischen Reiches, an der Miss, wirtschaft der chinesischen Generale, an der Unmöglichkeit, Eigentum uud Leben der japanische» Untertanen anders zu schützen, als es jetzt geschehe. Allmählich entwickelt sich die Rede zu einem Plädoyer für Japan, wobei von Sato alles vorgebracht wird, was irgend zu Recht ober mit einem Schein von Wahrscheinlichkeit gesagt werden kann. Be sonders spricht er über Japans Kulturarbeit tn der Mandschurei, über die Zwangslage seines Übervölker ten, vom Meer umspülten Landes, das nicht in der glück lichen Lage anderer Mächte sei und nur ArbettSraum und ArbettSstcherheit in der Mandschurei haben wolle. Dann folgt die Erklärung, bass Japan weder dort noch sonst irgendwo territoriale Absichten ober Interessen verfolge. Japan wolle Frieden, so schnell wie möglich, nachdem eS vorher für wirklich haltbare Zustände gesorgt habe. Schliesslich meint Sato, bte Einberufung der Völker- bundSversammlung sei für den Rat ein ArmutSzeua- nts, doch lieb er durchbltcken, dass er nunmehr mit dieser Einberufung rechne. Japan hat sich bekanntlich nur be müht, -en Termin um wenigstens 14 Tage htnauSzuschieben. Was soll übrigens die Vollversammlung tnn, fügt Sato hinzu, solange die Vorfälle «m Fernen Osten durch die Untersuchnngen des Rates noch gar ntcht geklärt sind. Der Japaner sprach tn seiner eigenartigen, von Pausen unterbrochenen Redeweise etwa ein« Stunde, ohne irgend wie «ns das Thema der Ratstagung, di« drohend« Schlacht vor Schanghai, überhaupt einzugehe«. Daraus erhielt der Chinese da» Wort zur Replik. Er zeigte sich als der weit überlegene, der gewandtere und viel schlagfertigere Redner, der schon durch sein Temperament dem stoischen und langsamen Japaner weit überlegen war. Wie eine Mauer sitzen dabei dicht hinter ihm fünf Chinesen, die fortgesetzt mit den Köpsen nicken und mit der «ngrissssreudigkctt ihres Ches» sichtlich zufrieden sind. Jen sucht nachzuwetse», dass China nie so einig ge- wesen sei wie heute, und er wendet sich mit grosser Ge schicklichkeit und häustg überzeugend der Reihe nach gegen die Argumente des Japaner», der sich ja zweifellos für einen Redekampf in einer viel ungünstigeren Lage befindet. Jen scheut sich auch nicht, de» Japaner« di« Ermord««« TschaugsolinS, de» einstige« Go«»erne«rS der M««dsch»rei, an den Kops »« werfe«. Man und Ehtnn »Wen in «ent aufeinander Vo» aewerov» uaok Soul »atauuckleu V.-» -8oock»r doriodtorotuUor Mammutbank Seit Monaten berät die RelchSregterung über die Neu organisation und Flüssigmachung der Grossbanken. Jetzt schetnen die Beratungen tn ihr letztes Stadium cingetreten zu sein. Man will noch vor dem 28. Februar, dem Beginn der NetchStagSsihungen. mit einem endgültigen Ergebnis vor die Oesfentltchkeit treten. Die Hauptausmerksamkeit der zn- ttändigen Stellen in der Reichskanzlei ist dabei aus eine Verschmelzung der Darmstädter und Nativ« nalbank mit der Dresdner Bank gerichtet. Da neben läuft eine Fusionierung der Commerzbank mit dem Barmer Bankverein. Ihre Ursache finden diese Bemühungen der RetchSregierung tn dem Bestreben, die Flüssigkeit dieser Banken gegenüber den wieder stärker werdenden Kredit anforderungen der Wirtschaft zu erhöhen. Zu diesem Zweck soll eine Kapttalzusammenlegung im Verhältnis von 4:1 erfolgen, während man ursprünglich mit einer Zusammen legung von 8:1 auszukommen hoffte. Freilich ist mit der Kapttalzusammenlegung allein die Lage der Grossbanken noch nicht entscheidend gebessert. Es kommt vor allem dar auf an, dass ihnen daraus neue Mittel erwachsen, die sie bann der kreblibedürstigen Wirtschast zur Verfügung stellen können. Das soll durch die Ausgabe neuerAktten erreicht werden. Wer aber soll der Käufer werden? Das Publikum, dessen Sparkapitalien erschöpft sind und das gegenüber AktienneuauSgaben fett den Julieretgntssen mit dem grössten Misstrauen ersüllt ist, käme wohl als nennens- werter Käufer kaum tn Betracht. Dieser Gedanke hat baS Reich bewogen, etnzuspringen. Allerdings wissen wir, dass die finanzielle Vage des Reiche» selbst nach wie vor recht gefährdet ist. Der Retch-ftnanzmintster hat wteberholt aus gesprochen, vor welchen Gefahren der NeichShauShalt im Laufe dieses Jahres stehen wirb, wenn sich die Austrocknung der Steueranellen erst voll auSznwtrken beginnt. Trotzdem hat man einen Ausweg gefunden. Das Reich übernimmt die neuen Aktien, zahlt aber ntcht in bar, sondern in NeichSschatzwechseln, die dann von der Reichsbank wahrscheinlich im Wege über die GolddiSkont- bank diskontiert werden. In den Kreisen der Reichskanzlei wird allgemein angenommen, dass dieser Weg in erster Vinte deshalb beschritten werden soll, weil er die Gewinne der Neichsbank sür die Allgemeinheit nutzbar macht. Denn auS diesen Gewinnen sollen in erster Linie mit Hilfe der Schatz wechsel die flüssigen Mittel für die Kreditgeschäfte der Banken gewonnen werben. Man geht dabei von der Erwägung aus» dass infolge der Kreditnot der Wirtschaft und den hohe« Diskontsätzen bte Gewinne der Neichsbank sehr ge stiegen sind. Als Monopoltnstttnt der Notenausgabe hat also die Neichsbank von einer Entwicklung erheblichen Nutzen gezogen, die die private Wirtschaft ans das schwerste ge schädigt hat. In dem Mabe, wie eS den Banken gelingt, ihre festgefrorenen Kredite an die Wirtschaft wieder auf- zutanen und hcreinzunchmen, könnten dann die Reichsschatz- wechsel bet der Reichsbank cingclöst werden. Diese Entwicklung, die zwangsläufig zu einer weiteren Einflussnahme des Staates auf die Wirtschaft, insbesondere auf die Bankwelt, geführt hat, ist eine unausbleibliche Folge der Geld- und Kreditkrise, di« tm Gefolge der Wirtschaft»- krise «nd der Auslandsverschuldung zu einer riesigen Ein frierung der Bankenkredite an die private Wirtschaft führte. Es begann mit der Verarmung weitester VolkSkretse und der Vernichtung grober Bermögcn und namhafter Betriebs kapitalien durch die Inflation. Das Fehlen eigener Kaptta- lten wurde durch Kapttalaulnahmc im AuSlandc ausgeglichen, weil die Wirtschaft gehosst hatte, durch Neutnvestterungen wieder konkurrenzfähig zu werden. Aber der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise, verstärkt durch die starken Abziehungen von Barkapitalten für Steuerzahlungen, vergröberte den nicht mehr zu stillenden Kredtthunger tn Deutschland. Schliesslich waren die Mittel der Banken erschöpft. ES kam zum Nun der A u Slan dSgläubigcr, ans dem sich schliess lich der Run der Inlands gläubiger entwickelte, der dann am 13. Juli zur völligen Stillegung des Geld- und Kredit verkehr» führte, dessen äusseres Zeichen die Schliessung der Bankenschalter war. Seit dieser Zeit lebt Deutschland unter einem krcditpolitischen Ausnahmezustand. Am schwer- sten haben naturgemäss diejenigen Banken gelitten, die bte Vermittlung von AuSlandSkredlten besonders gepflegt haben. Sie sind heute noch tn einer recht gefährdeten Lage, weil bet einer Kündigung de» Stillhalteabkommens infolge 'von Quertreibereien Frankreich» fü: un» nicht die ge ringste Möglichkeit bestehen würde bte Auslandsschulden selbst nur zu einem Bruchteil »urückzuzahlen Man rechnet deshalb «n Berliner amtlichen Kreisen gar nicht mit einem neuen Nun der AuSlanbSgläubtger. selbst tm Falle fran zösischer Manöver, weil man anntmmt, bass die Gläubiger die Aussichtslosigkeit selbst nur zu gut kennen. Aber auch tm inländischen Kreditgeschäft der Banken trat seit dem >8. Juli keine Besserung «tn. Denn die wtrt- fchastliche Schrumpsung ging weiter, bte Schuldner wurden immer weniger tn die Vage versetzt, ihre Bankschulden zu rückzuzahlen, während umgekehrt die Banken ihre Reserven durch die Bcsrtebigung ihrer Einleger wettgehcndst erschöpft hatten, Go waren die Banken in jenen Zustand der Jlliqui-
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