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VommKag, i». Fr-mar l«B Dle Reichskanzlei beschließt BankenWvn Ser MemeOaMig lorderl mlidiostm sein Reüit Nachdem da» vergleichSoersahreu zu t hat, ist nunmehr über von 880 000 Reichsmark umatertal and Betrieb In Stendal da» «ona Dradlanichristi Nachrichten Dretde» Sernlveecher-Eammelnummer! »»wt Nm lü, NachlgeipNich«: Nr, »»01» GchrilNeilun, ». HauptgrlchLltlstrll«! Lirtdrn - N. t, M artenIkad« SS/M »en» n. Nrria«! «evich 0 »etch«»^ »««de». »afti«eck.»ta. tv« »re«de» rtachdruS nur mit deuU.Qnellenanaad« (Dresdn. Nächst «ullills. Unnerianzt« Bchrlltftück« »erden nicht «nlbrwatzrt de, Geschäfte, bilden« r. und Handelskammer lnenten bei verjogerter et verzögerter Liefe« m säumigen Teil Er langen. Liegt der Ver enden Nachlchnhzahlung t zur Glattstellung nur äge. Erfolgt die Glatt- Liquidation-kaffe dem Siglen Glattstellung be« r Glattstellung ist dem nverzllgllch durch rin- lche Konkurse st» »«« vefrirdtlnn« »er 7»»/, am W. Deirmder <»a» U« »»»^schüttet »che« Der Gläubiger« >«, der die verbind« en mit 299 000 Reich»« kfitz stnb unbrrülkstchitgt llttn Quote von 49-K wenn auch Eigentums- vltrden. Beabsichtigt ist von acht Monaten. »r»»0»r«Sttdr bei tlatlch ewNmati,»» Z»still«», »«»«tNch Ich« VN. tetnlchltedbch 7» Bf» fb» irrt««» la»n>, durch B-Iwttu, ».»0 «k. rin!chlI«»Nch »« Pf» B-st«e»üh, k°d»« Balt»ultell>ma««e»»dr> »ri tmal »dcheiMchem Berfan». Miurtnummer t0 V», «uterdald «achf«nt l» V» *»zet,«»pr«il<i »i« «kilpalN,« »0 mm treil« strile st» Pf^, für anlwiirt« «0 Pf«., di« »0 mm tr«ti« ««vameteil, ro» Ms», «ndrchat» NU> Bi«, ad». ttrtl«nablchiag l«. Laris, gamMenan»eigen und ei,ll«n,ef»ch« ahn« Nabatt »» Bi«., «uderdald »d «I«. vsiertenaedLbr »0 Pi«, «newrrtia« AuttrL«« «e««n B»rau«de»aBun«. l l e. Gold —, Silbe, I« Gramm. lPreif« sllr 100 Kilo« >ire barS 82. Original oder Drahibarren lO». >4. Feinstiber in Barren Febr. Weibzuckerr März »i.vs. Tendenz: K9 Kilogramm netto: K.8K G.. Mai 9.28 Br., 8M Br., SM G., De- le loko 8,08. lle. lAnfang.t Mär» 7,80 G., »ult 7,94 «r., G., 8,18 bez., Dezember l> Br., 8,Sä 8,2» bez., lle. «Anfang.) März . Oktober 8.49 bi« KM, idenz: fest. — Argnv- November 7.98. Upper Tendenz stetig: ». «reppe Rubber loko Die Kanonenkönigv ES ist bezeichnend für die politische Unsicherheit 1« Europa, daß die französische Rüstungsindustrie und ihre europäischen Filialen trotz Weltwirtschaftskrise und trotz der dadurch verursachten Schwierigkeiten der öffentlichen Haus halte, auch der französischen Satrapien, die einzige Industrie ist, die blüht und deren Wachstum bis heute kein Ende kennt. Während man in Gent den AbrüstungSgedanken tu feierlichen Reden erstickt, klettern die Aktienkurse dieser Unternehmungen an allen Börsen der Welt munter in die Höhe. Ausgerechnet jetzt, wo man annehmen sollte, baß die Abrüstungskonferenz einen fühlbaren Rückschlag der Be wertung der Rüstungsindustrie zur natürlichen Folg« haben müßte, erleben die führenden Betriebe der französische» Rüstungsindustrie die Höchstkurse seit ihrer Gründung. Bet einem augenblicklichen DurchfchnittskurS für französisch« Jndustrtewert« von 848 steht Schneiber-Creuzot, die bekannteste RüstungSsirma, auf 2620 und sein französisches FinanzterungSinstitnt, die Banque Union Parisienne, auf 8670, und die Union Europöenne, die der Finanzierung der Unternehmungen des Konzerns außerhalb Frankreichs dient, auf 2626. So stark ist der Glaube der Börse von Paris an Krieg und weitere Rüstungen, und so aussichtslos und absurd erscheint ihr der Erfolg der Abrüstungskonferenz. Gegen diese Rüstungsindustrie wurden vor einige« Tagen von einem französischen sozialistischen Abgeordnete» heftige Angriffe in der Kammer geführt. ES ist bezeichnend, baß die gesamte französische Presse, obwohl der Redner sich auch einige törichte Verleumdungen über angeblich be stehende deutsche Rüstungswerke leistete, den für die fran zösische Außenpolitik unangenehmen Inhalt der Rede völlig unterschlug. Die französischen RttstungSkonzerne, voran Schneider-Creuzot. wurden darin beschuldigt, baß sie um ihre» privaten Geschäftes willen französische KriegSgehetm- nisse dem Ausland pretSgegeben hätten, aber gleichwohl mit Hilf« des französischen Staates planmäßig durch den Auf kauf ausländischer Rüstungswerke ihren Einfluß, namentlich in Ost- und Südosteuropa, immer weiter auSdehnten. Um neue Aufträge zu bekommen, leiste sich die Rüstungsindustrie eine kostspielige Propaganda zur Förderung kriegerischer Stimmungen, di« sich dann in neuen Auslandsaufträgen kür Frankreichs Rüstungsindustrie und in wachsenden Rüstun gen Frankreichs selbst auSwirke. Mit einem Wort, die pri vate Rüstungsindustrie Frankreichs ist einer der hauptsäch lichsten Herbe jener politischen Korruption, die unter dem Mäntelchen des öffentlichen Wohls ihrem privaten Gewinn streben bi« Sicherheiten und den Frieden der Völker z» opfern bereit ist. Da Frankreich seine Vorherrschaft aus schließlich auf die Stärke seiner Waffen aufgebaut hat, ist feine Rüstungsindustrie zur beherrschenden Macht im poli tischen Leben geworden, nm so mehr, als zahlreiche führende Politiker auch finanziell an ihr interessiert sind. AuS den plutokratischen Beeinflussungsversuchen der öffentlichen Meinung durch die Kanonenkönige erklären sich bi« zahlreichen Vorwürfe, die nicht nur gegen die franzö sischen, sondern auch gegen die angelsächsischen Konzerne er hoben worben sind. Am meisten Aufsehen hat die sensatio nelle Anklagerede gegen die amerikanische Rüstungsindustrie erregt, die kein Geringerer als der amerikanische Präsident Hoover persönlich im Jahre 1S2S hielt. Sie gab recht interessante Ausschlüße über das gefährliche Treiben der privaten Wassenfabrikanten, die hinter den Kulissen der politischen Weltbühne vorzugsweise mit dem Mittel der Bestechung und durch die Anzettelung von Intrigen gegen unliebsame Politiker Stimmung gegen die Abrüstung machen. Welche gewaltigen Summen tüchtige Agenten zu fordern pflegen, ergab sich aus dem Prozeß des Agenten Shear er, der in Genf im Auftrage der Bethlehem Steal Corporation gegen die Abrüstung tätig war und de» man anstatt der versprochenen 800 000 Dollar mit „nur* 60 000 Dollar absinden wollte. Der smarte Aankee stellte darauf durch einen Prozeß seine Auftraggeber vor aller veffentlichkett bloß und eröffnete damit interessante Einblicke in das skrupellose Treiben der Rüstungsindustrie. Wie notwendig die Kanonenkönige ihre Agenten hinter der Genfer Bühn« benötigen, ergibt sich aus den wiederholten Bestrebungen des Völkerbundes, ein Verbot der ge samten privaten Rüstungsindustrie zu empfehlen. Man hat sich aber schließlich mit „schweren Bedenken gegen die prt« vate Herstellung von Munition ober Kriegsgerät* zufrieden gegeben. Den Vorwand, aus weitere Maßnahmen gegen die Rüstungsindustrie zu verzichten, gab die „Rücksicht* aus- gerechnet auf die kleineren Mitglieder de» Völkerbundes, die keine eigene Rüstungsindustrie besitzen und denen deshalb die Möglichkeit de» Einkauf» von Waffen bet privaten Fir men nicht genommen werben darf. Ob nicht gerade den schwachen Völkern wohler sein würbe, wenn «» überhaupt keine private Rüstungsindustrie gäbe, wär« wohl keine Frage, wenn nicht da» emsige Kulistentreiben der Agenten sich io rührend ihrer Interessen angenommen hätte. Unterdessen ist jede Aussicht, die Rüstungsindustrie wenigsten» unter die Kontrolle de» Völkerbünde» zu bringen, völlig aussichtslos gemordet». Dazu «st namentlich General Just» Präsident Argentinien». Am Mittwoch wurde General Justo auf einer gemeinsamen Sitzung von Senat und Kammer zum Präsidenten der argentinischen Republik gewählt. l7. Februar Tendenz: fest. Standard iS 88, SeitlemeniSprel» bis 4t X, strong i-eei» endenz: fest. Standard bis 148)j, Settlements« Tendenz: stetig. AuS« SettlementSprei» 1». ndenz: stetig. Gewähn« l4)l, SettlementSpreiS , Inland 9v. Antimon« eugerprel» 42 bis 42)4, rltug ie Flasche) 17^ ncesi 11,4. Wolfram«», Nickel lPsund Sterling ' Dollarrent. Weißblech g ie box of 108 Libra«) -terling je Tonnet 19)4 iddledborough «Schilling i: Rnhig. «ol» «Schil- hau», und Grundbesitz, rz. Berltn-Ehar« qu., Berltn-Sharlottrn« terk G. Lattemann L So., April. - G. H. Brun» DuiSburg: Kaffee« :rg, Anm. 1. April. —, m. 1. April. Eber»« G. m. b. H., Markt« alspaten- und Schaufel« b. H., Herbecke, Anm. o-Ftlm G. m. b. H„ tgenosienschaft Rondorf, 19. Mär». Lutter, . i. vlqu., Langelsheim, r Spar- und DarlehnS- m. 19. Mär». n in Sachse» ttly Richter, Eibau, Inhaber Max Kirschner, enad. t. Fa. Benad L «rei, Leip zig. :r Bruno Schauer, Kamprath, Tief- und icsitzer Heinrich Paul irethlein L So., S. m. Rother, Bautzen, «nur. ändlrr Karl Schneider, Strumpswarenfabrtkant g>, Anm. 29. Februar. Baugefchäst. Säge- und Irr, Grostlchvnan, Anm. «fried Plitter, i. Fa. — Kaufmann Ernst ind Nohr-Möbelsabrit, >aun«» Bolat, Sattlerei, a ive». Leipzig), Sinin, ndlerin Minna verehel, l4. Mär». . nb Papierhändler Kark ilken stein lBoatt.): n Fliger, t. Fa. webr, lfred Sanbner, t. Fa. tg: Kaufmann Walter — Nachlab Kaufmann I- Vluttse Kämpfe tn Kostarika Renyork, 17. Febr. Wie au» der Hauptstadt vo« Kosta, rika, San Jos», ««meldet wird, ist es de« Anhänger« de» geschlagenen Präsidentschaftskandidaten Oneiad« ge lungen, sich nach mehrtägigen Kämpfen de» größten Teile» der Stadt ,« bemächtige«. Di, AnWändischen Habe« zahl, reiche Läden geplündert, Der Präsident Gonzale» «tanez ist tn die Arttlleriekasern« im südlichen Teil der Statt geflüchtet, wo sich die RegiernnaStruppen zusammen, gezogen haben. Die Zahl der Toten beträgt sechs. derstosfgwhhaudel. Di« r » Nacht»,all, sich, »ie „Die Textil, mark Passt»«« t» «»rengroßhand- »erltu, Gpittelmark» infolge großer Verluste praktisch« Ueberführung de» Geschäft» -er Danatbank auf die Dresdner Bank zu sorgen. Schließlich wird auch er- wogen, de« Banke« zur Ausfüllung ihrer LiqnibitätSreserve« RetchSschatzanweiknnge« zur Verfügung z» stelle«, über deren Berziuiung ebenso wie über di« künftig« Geschäfts» und Dividenbenpolitik der Großbanken «och verhandelt wird. Während bisher Widerspruch gegen die Fusion der vom Reiche gestützten Banken tn der Hauptsache au» Bank- und WirtschaktSkretsen erhoben wurde, werben jetzt auch in der Presse Bedenken gegen die Pläne der Regierung laut. So befaßt sich heut« die „Deutsche All- gemeine Zeitung* unter der Ueberlchrtst „Eine staatliche Mammutbank?* mit den Absichten der Negierung und weist darauf hin, daß man vorhabe, «nter außerordentlichen Opfer« der öffentlichen Hand ei« gewaltige» «ene» Bankgebilde unter «aßgebeude« staatlichen Einfluß zu schaffe». Das Blatt schreibt dann weiter: Nach sorgfältigen Erkundi gungen, die wir etngezogen haben, gibt «S tn Berlin keinen Freund, sondern nur Gegner de» Fusion-Projekte». Di« Vertreter der beiden tn erster Linie betroffenen Banken sind dagegen. Die anderen Bankiers außer denen des engeren Kreises der zwei Institute sind auch dagegen. Die Reichs- bank ist, soweit man hört, ebenfalls gegen das Projekt. Die Mehrzahl der beteiligten Reich-Minister scheint ebenfalls keine Neigung dafür zu verspüren. Wenn dem aber so ist. wenn sozusagen die ganze Welt den Plan der Fusion ab- lehnt, bann fragen wir: „Wer ist denn eigentlich dafür? Und fragen weiter, ob eS denkbar ist, daß «ine so gewaltige Entscheidung auf wtrtschaftS- und kreditpolitischem Gebiete, die sich für da- ganze Land aufs stärkste auSwtrken muß, etwa zustande kommen könnte, obgleich so gut wie alle Be teiligten nicht» davon halten?" Das Blatt wirft dann noch- malS die Frage auf, wer die Freunde einer Fusion seien, die sich zutraue, die Verantwortung für einen so folgen schweren Schritt auf dem Wege der Verstaatlichung der Wirtschaft übernehmen zu können. Protest gegen Manische Willkür Memel, 17. Febr. Heute abend fand eine Sitzung des Memelländischen Landtags statt, auf deren Tagesordnung al» einziger Punkt die Beratung der durch die gewalt- same Absetzung des Direktoriums des Memelgebietes ge schaffenen Lage stand. Schon zwei Stunden vor der Sitzung war der Zu Hörer raum überfüllt. Zu Hunderten standen die Menschen auf den Korridoren und Treppen des Memeler Rathauses, tn dem der Landtag tagte. Der Ab- geordnete Kraus verlas namens der Volks- und Land- wtrtschaftSpartei sMehrheitSpartei) eine Erklärung, tn der er auf die bekannten Vorgänge betreffend die Absetzung be» Direktoriums und die damit tn Zusammenhang stehenden Vorgänge eingtng, woraus er nachstehenden Antrag ein- brachte: Der Memelländtsch« Landtag erhebt nachdrückliche« nnd feierlichen Protest gegen di« seil d«m ». Februar vorgekommenen Eingriffe de» Gouverneurs tn di« autonomen Recht« des Memelgebietes, die augenblicklich Gegenstand der Beratungen de» Völker, bundeS bilde«. Der Präsident des Direktoriums, Vött, ch « r, nnd LandeSbirektor PodSz « S «erben auch jetzt noch interniert, nnd LanbeSdirektor Sziga « d wurde durch Androhung von Gewaltmaßnahmen an der Fortführung der Geschäfte »erhindert. Der Gouverneur hat mit der einst weilig«« Führung der PrSflbtalgeschäft« den Landesrat TobischnS beauftragt und wiederum zwei Beamte des Direktoriums zur Wahrnehmung der Geschäfte des Landes» direktorinmS beaustragt, «ine Regelnug, die aber den Gesetze» widerspricht und keine Billigung deS Landtages erhalte« kann. Der Landtag des MemelgebieteS fordert die sofortige Ans, Hebung aller Gewaltmaßnahmen nnd die Wiederher, stell««« versasiungömäßiger Zustände. Der nattonallitauische Abgeordnete Borchert verlas dann ein« etwa zehn Blatt lang« Erklärung, tn der er ver- suchte, die Absetzung be» Direktorium» als zu Recht erfolgt binzustellen, und beschimpfte die deutsche Regierung, deren Vertreter tn Genf, die deutsche Presse und da» deutsche Generalkonsulat tn Memel. Seine Rebe fand wiederholt stärk st en Widerspruch und es wurde ihm de» öfteren „Lügner* zugerusen. Am Schluß erklärte er, baß e» wohl bester sein würbe, wenn der Landtag nach Hause gehen würde. Der Sprecher der Sozialistischen Partei erklärte, daß eine Verletzung der Memelkonvention vorliege und daß seine Fraktion dagegen Protest erhebe. Ein Redner der linken Arbeiterpartei verwahrte sich gegen die Vergewaltt- g««g der memellänbischen Bevölkerung und sagte, seine Partei müsse die Maßnahmen be» Gouverneur» aufs schärfste verurteilen. Der Agtraa der MehrhettSparteien wurde mit alle« Stimmen von links bis rechts gegen die »ie« Stimmen der nationallttaulschen Abgeordneten angenommen. MM»« Schritt Mn Kelch gefordert Berlin, 17. Febr. Gegen den litauischen Rechtsbruch im Memellanb wandte sich am Mittwochabend der Ver- fassungSauSschuß des Preußischen Landtages, indem er einen -eutschnattonalen Antrag annahm, der das Staats ministerium ersucht, sofort aus die ReichSregierung etnzu- wirken, alle nur möglichen Maßnahmen gegenüber der litauischen Regierung anzuordnen, um dem vergewaltigten Deutschtum im Memellanb zu feinem Recht zu verhelfen. Die wettere Forderung dieses Antrags, wonach ge- gebeuenfalls Nepresstvmtttel anzuwenben seien, wurde gegen Deutschnattonale und Deutsche VolkSpartet g e- strichen. Im übrigen wurde der Antrag von allen Parteien mit Ausnahme der Kommunisten angenommen. Maoni verziger» die KattmlschMmg Gens, 17. Febr. Der vom BölkerbunbSrat eingesetzte Be richterstatter für die Memelsrage, der norwegische Gesandte Eolban, setzte am Mittwoch gemeinsam mit den drei Kronjuristen die Beratungen über den Bericht an den Völker- bundSrat fort. Die ursprünglich für Donnerstag vorge- sehens Sitzung des BölkerbunbSrateS mußt« verschoben wer- den, da die Litauer Schwierigkeiten gemacht haben. Die Verhandlungen werben jetzt zusammen mit den beiden be- teiltgten Abordnungen fortgesetzt. Man nimmt jedoch an, daß bi« entscheidende Sitzung be» VölkerbundSrate» über die Memelfrage erst Ende der Woche stattsinben wirb. Berlin, 17. Febr. Heute nachmittag fand tn der Reichs kanzlei ein« neue Chesbesprechung statt, tn der man sich wiederum mit dem Bankenproblem befaßt«. Nach allem, wa» über die bisherigen Erörterungen tnnerhalb der ReichSregierung verlautet, ist mit dem Beschluß zur Fusion der Danat- und der Dresdner Bank zu rechnen. Wenn auch gewiss« Widerstände gegen eine Vollfusion dieser beiden Bankinstitute Immer wieder geltend gemacht werden, so scheint e» doch, al» ob bi« Regierung die «orgebrachten Bedenke« nicht für so schwerwiegend hält, daß sie ihretwegen von der Fusion absieht, Die Negierung hat tn ihren Beratungen mit den Ver tretern der Banken sodann auch den Wunsch geäußert, daß di« Institute die bereinigten Bilanzen tunlichst noch vor Zusammentritt des Reichstags am Dienstag herauSbrtngen sollen. Einige Großbanken, wie die Deutsch« Bank und DiScontogesellschaft sowie die Commerzbank, haben bereits alle Vorbereitungen getroffen. Nein rechnerisch sind die Ztsfernwerk« schon lange fertiggestellt Lediglich die Be- wertungSgrundsätze, nach denen man Abschreibungen und Rückstellungen vorzunehmen hat, sind noch offengeblteben. ES ist ferner damit zu rechnen, daß im Zusammenhang mit dem FusionSbeschluß auch die Dresdner nnd die Danatbank ihre Jahresabschlüsse entsvrechend de« Richtlinien der Regierung bi» spätesten» Montag de, Oessrntlichkeit unterbreite« werde«. Nach diesen Richtlinien werden voraussichtlich alle Groß banken» mit Ausnahme der Berliner Handelsgesellschaft, ihr« Aktienkapitalien zusammenleaen. Dabet scheint man e» aber der privaten Initiative der einzelnen Banken überlasten zu haben, in welchem Umfange der Kavitalschnitt erfolgen soll. Einheitlich dagegen bürste «ine Wtedererhöhung der Aktienkapitalien vorgenommen werden. AuS Bankkretsen verlautet noch, daß die Dresdner Bank und die Danatbank ihr Kapital jeweils im Verhält nis von mindestens 4:1 zusammenlegen werden. Bet der Fusion der beiden Banken soll ein besonderer AufsichtSratS- auSschuß gebildet werden, dem die Aufgabe zufällt, für die Allgemeine Semerfchalt mim das MM 0radtn»«Iän»B »nooror SorUnor SodrAUoltnug