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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.03.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320311017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932031101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932031101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 10, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-11
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.03.1932
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Ar. 120 Sette 2 — »Dresdner Nachrichten" — Ar«ika«.ri. A»rz 1«r darüber im Zweifel gelassen, baß e» rin schändlich«- partei politisches Spiel ist. das von dieser Seite mit dem Namen Hindenburg getrieben wird. Auf der rechten, der wahren Hindenbnrgscitc, gibt es viele und ehrliche Gcivissensnöte bet dieser Entscheidung. Die Sozialdemokratie aber sucht die Frivolität der Absichten, mit der sic dem Gcneralseld- marschall Millionen Siiinmen zur Verfügung stellt, «ar nicht zu verbergen. Nicht aus ncucntdeckter Zieste, nicht aus Sierehkiina. nicht einmai ans Achtung. Der „Vorwärts" bekerint ganz ungeschminkt die Wahrheit: Er sei auch heute noch der Meinung, daß am 2!>. März l»-'5 die 7L Pkillivnen recht hatten, die Otto Li rann aiS Reichspräsidenten wollten und dast die l0 '.vkillionen, die gegen ihn stimmten, Toren waren. Lion allen Bewerbern sei Otto Braun zweifellos der am besten geeignete aewesen: nur habe die Sozialdemokratie nie aus ihm einen Götzen oder einen Heiligen oder einen Wnndenäter gewacht. Dann wendet sich das 'Blatt »egen die Rechte und hbhnt: „Das alte Spielzeug ist zerbrochen — wo ist das neue?" DaS „alte Spielzeug", das ist der Sozialdemokratie in dieser Entscheidung Hin denburg! Aber auch die linkSbnrgeriiche Demokratie, die mit ihrer Großpresse den Wahlkampf siir Hindenburg führt, verrät gelegentlich die geheimen Biegungen ihres durch und durch antihindenburgischen Herzens. Sogar im Rundfunk! Dort durste Alfred Herr, der sonst im „Berliner Tage- blatt" seine literarischen Manicrierlheiten zum besten gibt, „Glossen" über die Präsidentenwahl in die Lüste sprechen. Kinder, sagte er, nach einer Wiedergabe der „Deutschen Tageszeitung", wir müssen alle einen Pflock zurück stecken, ehe wir selbst am Pflock sieben . . . Mein Ideal ist er ja auch nicht! Liber schließlich, wenn einem das Messer an der Kehle steht . . . nsw. Also schlotternde Angst als Wahlruf für einen Hindenburg! Da ist schon der sozialdemokratische Parieisiihrcr Breitscheid snmpathischcr, wenn er in sachlicher Offenheit erklärt: „Nicht für Brüning treten die Sozialdemokraten ein, auch nicht für Hindenburg, sondern sie stehen gegen diejenigen, die an ihre Stelle treten wollen." Oder daS sozialdemokratische Zentralorgan, daS seine Empfehlung in die Worte kleidet: „Also geht hin und werbt für Hindenburg! Und tut ihr es nicht aus Liebe, so tut es aus Hast!" Au» Hast gegen wen? Nur gegen Hitler und den Nationalsozialismus? Nein, letzten Endes aus Hast gegen das Bürgertum! Auch diese lieferen Hintergründe der sozialdemo kratischen Absichten bleiben nicht verborgen. Zunächst hofft die schwer zusammcngeschlagene Partei durch einen Mistersvlg der mit Tolerieren begnügen, sondern selbst wieder ergreisen und das Joch der Preustenherrschast ganze Reich auSüben. Wie einst zu Eberts, nationale» Opposition da» herrschenb« System »« rette», t» dem alle ihre Lebenskräfte wurzeln, und damit Zett zu ge- winnen für die Erholung. Aber dann, wenn mit Hilfe der bürgerlichen Mitte dieses erste Ziel erreicht ist, dann soll der Kampf gegen die jetzigen Bundesgenossen erst loSgcüen. „Wenn der Feind auf der Rechten bet den Prä sidentenwahlen einmal geschlagen ist", sagte vreitscheid in Nürnberg, „dann kann man entschlossen gegen diejenigen vorgehen, die zwischen beiden Fronten, dem Natio nalsozialismus und dem Marxismus, bin und her pendeln, zu denen man auch den Nelchswehrminister Groener nach seinem letzten Erlast rechnen must." Mit anderen Worten: Wenn die Sozialdemokratie bei den Präsidentenwahlen nicht endgültig ntedcrgeritten, sondern wieder in den Sattel ge setzt wird, daun will sie die nächste Attacke gegen die Parteien der Mitte reiten, die bis jetzt ihren Einslust aus die Regierung erhalten haben. Dann will sie sich aber nicht mehr die Zügel über daS Scheibe««»»» u»d Müller» Zette«, vo» «tvem Erfolg ttq PrafldeatschaftSkampf erhoffen sich die Sozialdemokraten günstige Rückwirkungen auf di« Pr«»be«wahle», u«ü wenn dort die Regierung Braun-Severtug, wenn auch »ur die Geschäfte führend, gerettet ist, bann sieht man wieder Gtlberstreifen am roten Horizont. Daß nicht die geschwächte Mitte, sondern nur die nationale Opposition diesen Wieder, ausstieg verhindern kann, ist den sozialdemokratische« Führern klar. Ob sich auch di« antimarxtstischen Wähler dessen bewustt sind, da- ist die Frage, die am Sonntag ge stellt wird. Bon welcher Seit« man auch an da» Problem heran- geht, di« Entscheidung läuft immer auf» gleich« hinaus: s » geht um da» System. Die Sozialdemokratte al» Trä gerin und Nutznießerin der herrschenden RrgierungSwetse liegt heute am Boden. Die Präsidentenwahl in der Htn- denburgsront ist ihr ein Mittel zur Durchsetzung brutaler Machtpläne, nach deren Gelingen die Bundesgenossen von heute politisch kaltgestellt werden sollen -um höheren Ruhme des Sozialismus. Dmsterbttss volilMe SrmdWe Ein Sntnvlew mit »em NriWeiMaMandidaten Berlin, 10. März. sE i g. D r a h t m e l d.j Der Präsident schaftskandidat de» Schwarzwetßroten Kampfblocks, Oberst leutnant a. D. D u e st e r b e rg, äusterte sich gegenüber einem Vertreter der „Mhein.-Westf. Ztg." über Fragen der Innen- und Außenpolitik. Auf die Frage, welche Lösungsmöglichkeiten der innere» Krise er sehe, erklärte Tuesterberg: Sozial sei heute «»r, «er sich bemühe, Arbeit zu schaffe». Die gegenwärtige Regierung habe da« schwere Problem der Arbeitslosigkeit nicht mit der Energie angepackt, ohne die eine Lösung nicht möglich sei. Die künftige nationale Regierung müsse alle Volksgenossen ohne Unterschied der Parteien aufrufen zur Schaffung von ArbettSmöglichkeiten, damit möglichst viele unserer Volksgenossen wieder in den ProduktlouSprozest eingeschaltet werden können. Da» sei keineswegs unmöglich. Eingesetzt werden aber müsse vor allem der nationale Wille und der Idealismus unseres VolkeS. Die Frage, was ihm daS wichtigste Problem unserer Außenpolitik zu sein scheine, beantwortete Duestcrberg dahin, baß er das Ostproblem in Verbindung mit der AbrüstungS- frage für eine der wichtigsten und nächstltegendsten Auf gaben unserer Außenpolitik halte. Nicht minder wichtig sei aber alles, was unter dem Begriff Mitteleuropa ver- standen würde. In der ReparationSsrage sei heute das ganze deutsche Volk einig. Die Gruppen und Parteien des Schwarzwetstroten Kampsblocks rechneten es sich zur Ehre an, durch ihre vaterländische Arbeit diese einheitliche WillenSbtldung In den wichtigsten austenpolitischen Fragen gefördert zu haben. Bet Beantwortung der Frage, wie sich der Schwarzweistrote Kampsblock zu der Kandidatur Hin denburg» auf der einen und Hitler auf der anderen Seite stelle, wiederholte Duersterberg, MdcnbiMS NMMMbttM im Rimtslmk Berlin, 10. März. Der Reichspräsident hielt heute abend 7,80 Uhr über alle deutschen Sender folgende Ansprache an daS deutsche Volk: „Deutsche Männer und Frauen! Als vor sieben Jahren zum erstenmal die Frage an mich herantrat, mich für Deutschlands höchstes Amt zur Verfügung zu stellen, habe ich es absichtlich vermiede», vor parteimäßig ausgezoge- nen Versammlungen zu reden, und deshalb nur einmal im Rundfunk vor dem gesamten deutschen Volke gesprochen. Jetzt, wo mir ziim zweitenmal die Präsidentschaft des Deut schen Reiche» angetragen worden ist, wollte ich mich im Wahlkampf völlig zurüclhalten. Der Verlaus desselben nötigte mich aber, ans meiner Zurückhaltung heranszu- treten und im Rundfunk zu dem gesamten deutschen Volke zu sprechen; denn alle sollen es anS meinem Munde hören, warum ich die neue Kandidatur angenommen habe. Zugleich will ich durch diese Ansprache darin», dast ich nicht gewillt bin, die in der letzten Zeit über mich verbreiteten Unwahrheiten unwidersprochen zn lauen. Eine politische Programmrede will ich also nicht halten, weil ich es nicht für nötig halte: mein Leben und meine Lebensarbeit sagen Ihnen von meinem Streben und Wollen mehr, als es Worte tun können. Wenn ich mich nach ernster Prüfung entschlossen habe, mich zu einer Wiederwahl zur Verfügung zu stellen, so habe ich es nur getan in dem Gefühl, damit eine vaterländische Pflicht zn erfüllen. Hätte ich mich versagt, io bestand die Gefahr, daß bei der starken Parteizersplittcrung, insbeson dere der Uneinigkeit der Rechten, im zweiten Wahlgang entweder der Kandidat der radikalen Rechten oder ein sol cher der radikalen Linken znm Präsidenten des Deutschcn Reiches gewählt würde. Die Wahl eines ParteimanneS, der Vertreter einer einseitigen und extremen politischen An schauung sein und hierbei die Mehrheit des deutschen Volkes gegen sich haben würde, hätte aber unser Vaterland in schwere, nicht absehbare Erschütterungen versetzt. Das zn verhindern, gebot mir meine Pflicht. Ich war mir dabei wohl bewußt, dast diese meine Ent- schltestung von einem Teile meiner alten Wähler, dar unter leider manchem alten Kameraden, mißverstanden und ich deshalb angefcindct werden würde. Aber ich will lieber verkannt und persönlich angegriffen «erden, als dast ich sehenden Anges unser Volk, das so viel Schwere- in den letzten l^L Jahrzehnten getragen hat, in neue innere Kämpfe geraten lasse. Um Deutschland hier vor zu bewahren, um ihm eine Zeit der Ruhe zn geben, in der e» die für unsere Znkun't so entscheidenden großen Fragen im Innern und nach außen lösen soll, würde ich mein Amt im Falle meiner Wiederwahl wciterführcn. Gewisse politische Kreise haben meinen Entschluß, wie der zu kandidieren, anders gedeutet. Auch sind Unrichtig keiten, wenn nicht gar bewußte Lügen über mich im Um lauf. Dagegen wende ich mich nun: ES ist behauptet wor- den, ich hätte meine Kandidatur aus den Händen der Linken oder einer schwarz-roten Koalition cntgcgcngcnvmmen. Tas ist falsch. Die Kandidatur ist mir aus allen Schichten und allen Kreisen des deutschen Volkes angetragen worden, so wohl von einem großen Teile meiner alten Wähler, als auch von solchen, die ION ihre Stimmen anderen Be werbern gegeben haben. Die ersten Ersuchen an mich, wieder zu kandidieren, gingen von Gruppen der Rechten aus. Diesem Vorgehen schlossen sich andere Parteien und Verbände an. Ich selbst habe meine Zustimmung zu meiner Kandida tur erst dann gegeben, nachdem ich mich überzeugt hatte, dast — unbeschadet der Parteizugehörigkeit im einzel nen — in ganz Deutschland weite Schichten den Wunsch haben, dast ich weiter in meinem Amte bleibe. Kandidat einer Partei oder einer Parteiengruppe zn sein, hätte ich abgelehnt, ebenso wie ich Bedingungen und Ver pflichtungen zurückgewiescn habe. Aber auf überparteilicher Grundlage der Kandidat des deutschen Volkes zu sein und als solcher denen entgegenzutrctcn, die nur Kandidaten einer Partei sind, daS hielt ich für meine vaterländische Pflicht. So werde ich, wenn ich nochmals gewählt werden sollte, nur Gott, meinem Gewissen und dem Vatcrlanbe verpflichtet sein und als Trcnhänder des ganzen deutschcn Volkes meines Amtes walte» können. Im Wahlkamps sind aus meiner bisherigen Amts führung persönliche Angriffe gegen mich gerichtet worben. Ich greife die schwerwiegendsten heraus: da» Urteil über da- mir zugesügtc Unrecht überlasse ich jedem einzelnen: In erster Linie wird mir die Unterzeichnung des PonngplanS norgehalten, durch die ich mich in einen offenen Gegensatz zu der sogenannten nationalen Front gesetzt hätte. Die Unter- 'schrist ist mir wahrlich nicht leicht geworben, aber ich habe sie gegeben in der Ueberzengung, dast auch diese Etappe not wendig war, um zu unserer nationalen Freiheit zu gelangen, und ich glaube, ich habe recht gehandelt. DaS Rheinland ist frei, die fremden Aufsichtsbehörden sind verschwunden, der Aoungplan mit seinen Voraussetzungen ist durch die tat- sächliche Entwicklung bereits überholt. Ich glaube nicht, dast wir bei allen Schwierigkeiten der anstenpoltttschen Lage heute so weit wären, wenn ich damals dem Rat, nicht zu unter schreiben, gefolgt wäre. — Ein weiterer Vorwurf, der in der Agitation gegen mich eine Rolle spielt, ist der, dast Ich die Notverordnungen unterschrieben hab«. Ich weiß wohl, dast ich durch ihren Erlast dem deutschen Volk schwere Lasten zngemntet und mich der persönlichen Kritik sehr ausgesetzt habe. Wir standen im letzten Sommer vor der Frage, ob wir durch politische Unterwerfung unter das Ausland uns finanzielle Erleichterungen erkaufen oder durch eigene Kraft und schwere Opfer uns als Nation selbst behaupten wollten. Ich habe nicht gezögert, mich für den letzteren Weg zu entscheiden. Da der eigentliche Gesetzgeber, der Reichstag, versagte und nicht imstande war, aus dem normalen Wege der Gesetzgebung die erforderlichen Maß- nahmen zur Beseitigung unmittelbarer Gefahren für Wirt schaft, StaatSstnanzen und Währung zu treffen, mußte ich einspringcn und im Rahmen -er mir durch die ReichS- versassliilg gegebenen außerordentlichen Befugnisse selbst handeln. Ich habe hierbei an den guten allen militärischen Grundsatz gedacht, daß ein Fehlgreiscn in der Wahl der Mittel nicht so schlimm ist, als das Unterlassen jeglichen Handelns. ES ist durchaus begreiflich, dast über einzelne der getroffenen Maßnahmen Meinungsverschiedenheiten be stehen, und ich habe mich oft nur schweren Herzens zn einzelnen dieser Notverordnungen entschließen können. Ich selbst bin der Ansicht, daß manche der Maßnahmen, die in schwieriger, schwer übersehbarer Situation eiligst ge- trosfen werden mußten, verbesscrnngssählg sind. Ich glaube auch nicht, daß all die Belastungen, die sie enthalten, auf die Dauer ausrechterhalten werden können. Im Gegenteil hoffe ich, dast manche Bestimmungen bald ausgehoben oder durch andere Regelung ersetzt werden könneir. Keiner der Kritiker kann mir zum mindesten da» Motiv heißester Vaterlandsliebe und stärksten Willen» für Deutsch lands Freiheit als Grundlage meinea Wollen» absprechen, und selbst die lautesten Ruser im Streit gegen da-sogenannt« „Snstcm" werden zugeben müssen, dast ich bei diesen schweren Entscheidungen sret von jeder Bindung, au» eigenster, per sönlicher Verantwortung gehandelt habe. Noch stehen wir mitten im Kamps. Die Entscheidungen auf dem Felde der Außenpolitik stehen noch bevor: wichtige Ausgaben im Innern, insbesondere die Linderung der furchtbaren Arbeitslosigkeit, harren der Lösung. DaS große Ziel können ivtr aber nur erreichen, wenn wir un» zu einer wahren Volksgemeinschaft zusammcnsindcn. Ich kann nicht glauben, baß Deutschland l« innere« Hader und im Bürgerkrieg versinke» soll, wo e» gilt, im Ringen nm die Freiheit und Geltung der deutschen Nation zusammenzustehcn. Ich erinnere an den Geist von Illis und an die F-ontgesinnung, die nach dem Manne fragte und nicht nach dem Stande oder der Partei. Wie einst im Krieg die Not de- Vaterlandes alles Trennende anshob und die Massen des Volkes — gleich, ob sie der Arbeiterschaft, dem Landvolk oder dem Bürgertum an- gehörten — tn gleicher Weise hingebungsvoll ihre Pflicht getan haben, so gebe ich die Hoffnung nicht aus, dast Deutsch land sich zu einer neuen Einigkeit im Gedanken an da» Vaterland zusammenstnden. Wer mich nicht wählen will, der unterlasse «S. Ebenso werde ich aber niemanden znrückstoßen, der die Einheit des Deutschcn Reiches in meiner Person finden will. — Die Verantwortung, die mich auShaltcn liest im Kriege, bis ich das Heer tn die Heimat zurückgesührt hatte, di« Ver antwortung, die mir als Reichspräsident alle die ent scheidenden Entschlüsse abrang, diese Verantwortung vor meinem Gewissen zwtnat mich, auch jetzt auszuharren und dem deutschen Volke tn Treue zu dienen. Hierfür meine letzte Kraft herzugeben, habe ich mich erneut zur Verfügung gestellt. Das ist Sinn und Ziel meiner Kandidatur!" Nach Schluß der Ansprache wurde da- Deutschland lied gespielt. Hindenburg sprach übrigen» nicht direkt in» Mikrophon des Rundfunks, sondern di« Uebertragung «rsolate von de» verschiedenen Sender« a«S getrennt durch ein« vorher serttggrstcllte Schallplatt«; der Moment de» Um legens war durch eine kurze Wiederholung des Textes deutlich erkennbar. Der Empfang war sehr gut und ohne jede» Nedengerilusch. wie schwer ihm di« Trenn»«« »»« Ht«de«b»r- geworde« sei. Mit den N at i o n a l s oz ia li sten sei sich der Schwarz- weißrote Kamvsblock einig in der Bekämpfung de» gegenwärtigen Sn st em». Wir lassen un», erklärte Duestcrberg, von den Nationalsozialisten nicht übertreffen an nationaler Entschlossenheit und nationaler Zielsetzung, wenn wir vielleicht auch hier und dort andere Methoden vorziehen. Die nationale Aufgabe der Rettung unsere» Volkes im Innern und der Befreiung nach außen sei so groß und umfassend, baß alle nationalen Kräste in ehr licher Gleichberechtigung und Kameradschaft zusammenwirken müßten. DaS deutsche Volk habe das Recht, zu verlangen, daß die Möglichkeit eine« einheitlichen Zusammenwirken aller nationalen Gruppen, Parteien und Bewegungen unter allen Umständen gewahrt und eines Tages Wahrheit werde. Aufruf alter SWm für Dmlierberg Berlin, 10. März. iE l g. Drahtm «ld.) General vo « Below und eine Reihe namhafter Offiziere der alten Armee veröffentlichen einen Ausruf, in dem e» heißt: „AIS wir vor sieben Jahren den Sieger von Tannenberg zum Reichspräsidenten kürten, da hosften wir, daß er das Gteüer hernmwerfen und ein Ende machen würde mit unserer Ver sklavung nach außen und innen. ES ist ander» gekommen. Immer tiefer sind wir unter seiner Führung tn Bedrängnis gekommen: Locarno, Boungplan, Genf, Polen, Memel sind die Merkzeichen dieses Weges, Notverordnungen und Poli- zeimabnahmen die Begleiterscheinungen. Alle rechtzeitigen Warnungen alter Kameraden sind stets zurückgewiesen wor- den. Kein Abweichen gab» vom Snstcm der Weimarer Koalition, kein Rühren an dem von Zentrum und Sozial« dcmokratie unterschriebenen Versailler Zwange. Fester wie je ist Hindenburg dieser unheilvollen Richtung verfallen, und doch ist nicht Einigung und Nachgeben, sondern Kampf mit dem Marxismus und Widerstand gegen äußere Be drücker das Gebot der Stunde. Keine Hossnung, baß Hinden- bürg sich je dazu entschließen werde! Dazu bedarf es einer Kämpfcrnatur, wie sie un» Tuesterberg seit einem Jahr- zehnt zeigt. Ihn gilt es in die hohe verantwortungsvolle Stellung zu bringen. Uns alte Kameraden und Verehrer be« Seneralseld» marschaüS greift dieser Entschluß gewaltig an- Herz. Aber das Vaterland sieht über der Person »nd rnst «nS zur Rettung. Wie Hindenburg einst in Spa sich vom Kaiser trennte, um Deutschland zu retten, so kann er un» nicht verargen, wenn wir zu gleichem Zwecke uns von ihm trennen." Zu den Unterzeichnern gehören außer General v. Below n. a. noch General d. Kav. a. D. Friedrich Fürst zu Walbeck und Pyrmont, Generalleutnant a. D. Frhr. v. Dalwigk, Vizeadmiral a. D. Boedicker, Generalleutnant a. D. Breß- lcr, Generalmajor a. D. Graf v. Moltke, Generalmajor a. D. v. Riebcckcr, Generalmajor a. D. Rusche, Oberst a. D. v. Baumer, Oberstleutnant an. D. Pieper, Generalleutnant a. D. Schulz nsw. Wahlaufruf -es bayrischen Mtnisterprüstbenlen München, 10. März. Ministerpräsident Dr. Held hat zur NeichSpräsidentenwahl einen Aufruf erlassen, in dem ganz Bayern mit eindringlichen Worten aufgefordert wird, Gencralfeldmarschall v. H i n d e n b u r g zu wählen. Hinden burgs Wahl allein, heißt «S tn dem Aufruf, bewahrt uns vor dem innerpolitischen Chaos und sichert un» die Achtung des Auslandes. Hindenburgs Wahl allein bietet Sicherheit gegen Bürgerkrieg im Innern und gegen feindliche Ucber- griffe von außen. * Berlin, 10. März. Wie die Hauptgeschäftsstelle der Hindcnburgausschüsse mittetlt, haben 74 deutsche Histo riker einen Anfrnf erlassen, in dem sie zur Wahl Hinden burgs auffordern. In dem Ausruf heißt es u. a.: ,Zn seiner sHlndenbnrgS) historischen Erscheinung vereinigen sich Geschichte und Zukunft, Persönlichkeit und Gesamtheit zu einer selbstlos in würdiger Sachlichkeit und ruhiger, maßvoller, gebietender Sicherheit schaffenden Kraft. Kein anderer kann in diesen schweren Stunden einen Halt bar reichen, wie er." Osthilse sür Rieberschlefle»? Der ReichSinnenministe« hat «ine wohlwollende Prüfung der Frage einer Aus dehnung der Osthilse vom Rechnungsjahr 1082 ab bezüglich aller ihrer Maßnahmen auf die Provinz Nieder schlesien zugesagt. linmn »Mik mii» w. ii k-liiUtllct, lo »II«, »xotb«ke» — 20 T-bs-rle» «UIO
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