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Der Genfer Sonderkorrespondent des „Daily Herold" erfährt, daft hinter den Kulissen zwei wichtige Verhandlungen liefen; Frankreich und Ita lien verhandelten über ihre Gegensätze in Tripolis und die Lage der Italiener in Tunis, was für die Flotten- vcrhandlungen von Wichtigkeit sei. Eine sranzöstsch-italienische Annäherung könne innerhalb kürzester Zett Wirklichkeit werden. Nu ft land verhandele mit Staaten an seiner West grenze, darunter Finnland und Rumänien, über einen Nichtangriffspakt. Polen bemühe sich eifrig, «ine erfolgreiche Rolle als Vermittler zwischen Rumänien und Ruftland zu spielen. Der Korrespondent fragt, wie wett die Bemühungen Frankreichs und Polens wirklich rein friedliche seien. Leien sie nicht vielmehr aus dem Wunsche zu erklären, beide Hände gegen Deutschland freizu bekommen? Tardieu verhandelt mit Sir Simm Genf, 7. März. Ter französische Ministerpräsident Tarbteu trifft am Dicnstagvormiltag hier ein und wird, wie in unterrichteten Kreisen verlautet, eingehende Ver handlungen mit dem englischen Auftcnmintster Uber den Vorschlag des Zusammenschlusses der Donaustaatcn ührcn, den die französische Regierung soeben in einer Denk christ den europäischen Gros,Mächten vorgclegt bat. Der ranzösische Plan baut sich, wie verlautet, im wesentlichen aus vlgenden vier Punkten ans: 1. Oesterreich, Ungar» und bl« Tschechoslowakei treten in enge wirtschaftliche Verbindung aus Grund von Abkommen, in denen die wirtschaftlichen Beziehungen dieser Staaten für die Zukunft neu geregelt werden. 3. Ter Beitritt der übrigen Donaustaaten, jedoch nicht Polens, zu dieser Staatengruppe ist zulässig. Jedoch bilden die drei erstgenannten Staaten die Grundlage des an gestrebten engen wirtschaftlichen Zusammenschlusses der Dvnanmächle. S. Die französische Negierung erklärt sich bereit, diesen Staaten im Falle der praktischen Durchführung des Planes finanzielle Hilfe zu gewährleisten. 4. England, Italien, Frankreich und Deutschland verpflichten sich gegenseitig, aus den wirtschaftlichen Vor- teilen, die sie der neuen Gruppierung der Donaustaaten be sonders aus zvllpolitischcm Gebiet sichern, für sich keiner lei S o n d e r v o r t c i l e in Anspruch zu nehmen. Sollte eine dieser vier Mächte einem der Donaustaaten auf zoll politischem Gebiete besonderes Entgegenkommen zeigen, so dürfen hieraus unter keinen Umstünden Sondcrvortcile ge- zogen werden. Wie weiter verlautet, vertritt die französische Denkschrift den Standpunkt, daft die Verhandlungen über den Zusam- menschlnft der Dvnanstaaten erst daun praktisch begonnen werden sollen, wenn eine vollständige U c b c r e i n st i in - m u n g zwischen Frankreich, England. Italien und Deutsch land zustande gekommen ist. Französische Kritik am Nönauplan Paris, 7. März. Der Plan einer wirtschaftlichen Donau- söbcration wird vom Herausgeber der „V i c t o t r c", Gustave HervS, für schwer durchführbar gehalten, weil Oesterreich den Zusa m m enschlu ft mit Deutschland suche und weil dieser Plan die Revision des Vertrages von Tria non zugunsten Ungarns vorauSsetze Die wahr« Beruht« gung im Donauraum bestünde darin, Oesterreich aus Gruud einer Revision des Versailler Vertrages zu ermächtigen, sich Deutschland cinzuvcrleibcn und alsdann den Vertrag von Trlanon zugunsten Ungarns zu revidieren. Die französische Negierung wolle aber aus Fnrchl vor der eigenen nationa listischen Presse um keinen Preis an den Verträgen rühren. — „Ncpubligne" schreibt: Frankreich versuche, die Födera tion der Donauländer zu schasse». Die schwierige Lage Oesterreichs und Ungarns werde das erleichtern. Prag sei s ii r diese Politik, weil allein sie der Tschechoslowakei die Möglichkeit gebe, der deutschen Einkreisung zu entgehen. Geteilte Aufnahme in Gnylan- Lonbon, 7. März. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" will in einer Zollunion der Nach folgestaaten eine ernste Gcsahr für den englischen Hairdcl erblicken, die besonders groft wäre, wenn grofte Industrie länder, wie Frankreich und Deutschland, sich etwa an der Union beteiligten. Eine Beteiligung Englands würde bet dem Eharaktcr seiner wirtschaftlichen Beziehungen zu den Dominions schwierig sein. Eine Gefahr liege darin, daft man vielleicht versuchen werde, den Plan im Einver ständnis mit Gens in aller Eile noch vor der Ottdwa- konsercnz durchzusiihren. — .Times" dagegen begrltftt den französischen Plan mit Wärme und sagt, schon im Hin blick auf die Lage Ungarns und Oesterreichs verdiene er die freundschaftlichste Erwägung Ein Ansschnb könne zu einer Katastrophe in diesen beiden Ländern führen. Nasche Hilfe mit primitiven Heilmitteln sei möglicherweise viel zweck- mäftiaer als die langsame Ausarbeitung eines vollkomme nen Plane». Im „Daily Hcral d" wird der Tardlcuplan nicht nur stiegen seiner technischen Schwierigkeiten abgelehnt, sonder» vor allem deshalb, weil er sich gegen Deutschland richte. Er sei ein Teil des Kampfes zwischen der französischen Finanz und der dentschen Industrie um die wirtschaft, lich« und politische Vorherrschaft in Mittel, und Süd, osteuropa. „M orning P o st" meint, cS sei kaum zu erwarten, daft Deutschland einem Plane zustimme, der seinen Einflnft in dem fraglichen Gebiete so stark neutralisieren würde. DaS Höchste, was man sich zugunsten Frankreichs von der deutschen Haltung versprechen könne, sei, daft Deutschland etwaigen Widerstand sttr politisch unangebracht erklären und daher „praktisch" handeln werde. AuMrMommen Rom -Budapest perfekt Budapest, 7. März. Das Ungarische Telegraphen, korrespondenzbüro meldet: Die ungarische und die italienische Regierung haben in Rom ein kommen nnterserttgt, das den Zweck verfolgt, den Warenverkehr zwischen Ungarn und Italien zu fördern. Aus Grund der Vereinbarung werde» die beiden Negie rungen zur Regelung der visenbahntarise einen gemein, samen Ausfchnft errichten, im Frachtbrief- und Durchgangs verkehr Erleichterungen «insührcn und zur Förderung der gegenseitigen Ausfuhr die Möglichkeit von Krediterleichte rungen schassen. Anvarn zieht Erkun-ivungen ein Budapest, 7. März. Wie halbamtlich gemeldet wird, hat Auftenministcr Wal ko sich am Sonntag zu kurzem Aus- enthalt nach Nom, Gens und Paris begeben, um über den Donaubundplan im Wege persönlicher Fühlungnahme nähere Aufschlüsse zu erhalten. Die Lappoführer gefangen Helsiugfors, 7. März. Am Sonntagabend wurden die Lappoführer WalleniuS, Kossola. Koivito, Sario, Somersalo und Susitaival gesangen genommen und im Auto nach HelsingforS gebracht, wo sic von der Polizei in Empfang genommen wurden. Der Staats- Präsident hat das militärische Oberkommando wieder nieder gelegt. Zensur und Beschränkung des Tclephonverkehrs sind aufgehoben worden. Am heutigen Montag wird auch die Aushebung des Belagerungszustandes erwartet. Die Aburteilung der gefangenen Führer wird dem Zivilgcricht überlassen. Die Anklage wird aus Aufruhr oder Hochverrat lauten. ES sollen auch noch weitere Führer des Aufruhrs sestgcnommen werden. Sie Aerzte über »en Man» Twar»vwM Moskau, 7. März. Neber den Gesundheitszustand des bei dem Attentat am Sonnabend verletzten deutschen Bot schaftsrates Dr. v. Twardvwfki haben die behan delnden Aerzte folgenden Bericht ansgcgebcn: Die Halo- verlctzung ist eine einfache änfterliche schmerzlose Haut abschürfung. Der Verband am Halse ist bereits ab genommen. Bet der am 8. März abends im Kreml- Hospital vorgcnommcnen Operation wurde die Kugel ans der linken Hand entfernt. Am ». März hatte der Patient zeitweise Schmerzen. Die Temperatur ist ohne Schwan kung 38 Grad. Taö Allgemeinbefinden ist befriedigend. Englischer Dotschafterwechsel in Paris Paris, 7. März. „Journal" erklärt, in London seien Gerüchte verbreitet, daft der englische Botschastcr in Parts, Lord Tyrrell, demnächst seinen Posten verlassen und wahr scheinlich durch den Generalsekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, erseht werde. Siwan lebt »en BormaM in Sbina fort Kein MaffenftMftan- in Schanghai Genf, 7. März. Das Völkerbundösekrctariat veröffent licht einen vom 5. März 2,41 Uhr Schanghaier Zeit datier ten Bericht des KonsularkomitceS. der die Antwort auf die am Freitag vom Generalsekretär gestellten Fragen enthält. Der Bericht verzeichnet die am Donnerstag veröffentlichten Kundgebungen der sapanischen Befehlshaber über die Ein stellung des Feuerns und füg» hinzu, die wesentlichste Fest stellung ist, daft alle Versuche, einen von beiden Teilen angenomme ne« Wassenstillstand hcrbeizusühren, bis jetzt gescheitert sind. Die Japaner haben Im Augenblick ihr Vorgehen ein gestellt, jedoch haben örtliche Kämpfe im Lause der Nacht in abgelegenen Distrikten stattgcsunden. Die Einmischungen der Japaner in die Obliegenheiten der Polizei und der an deren städtischen BcrwaltnngSzwcige, die in der ganzen letzter Zeit fortgesetzt worden sind, haben zu wiederholten Protesten bet den japanischen Behörden Anlaft gegeben. Die chinesische Delegation verbreitet heute in Gens folgenden Bericht des Generals Tschiang-Kwangnai: Am Dovvelmor» in Gelsenkirchen Vier Spsir einer GtkerluchtSlraoö-ie Gelsenkirchen, 7. März. Eine furchtbare Bluttat wurde in der Nacht zum Montag in Geilenkirchen verübt. Gegen 8 Uhr sielen vor der Einfahrt eines Hauses iu der Grillo-Strafte plötzlich rasch auseinander sechs Schüsse. Man fand die 20jährige geschiedene Ehefrau Ida A b t mit vier Schuftwundcn und den 27 Jahre alten Maschinisten Friedrich T ü m mler mit einem Schuft in der Brust schwer verletzt ans. Die Mordkommission veranlasste die lleber- führung der beiden ins Krankenhaus, wo sie kurze Zeit daraus verschiede». Trotzdem niemand den Täter gesehen hatte und die Verletzten nichts mehr sprechen konnten, gelang eS der Polizei schon nach kurzer Zeit, de» 80 Jahre alten Schlosser Alfred Schwill aus Gelsenkirchen als Mörder zu ermitteln. Schwill war um 8 Uhr bet seinem in der Ring strafte wohnende» Bruder erschienen und hatte dort gesagt: „So. die sind erledigt." Alsdann verlieft er die Wohnung mit den Worten: „Ich gehe in den Kanal." Leine Sclbst- mordabsichten hat Schwill inzwischen auSgesührt. er wurde heute vormittag an der Kanalbrücke Gclsenkirchen-ViSmarck tot ausgekunden. Er soll den Doppclmord aus Eifersucht begangen haben. * Di« Eifersuchtstragödie hat ein weiteres Todesopfer geforbert. Der sechzigiährige Vater des Mörders Alfred Schwill erlitt bei der Nachricht so« dem Tobe seines Sohnes Freitag hat die japanische Artillerie von 15 Uhr ab unsere Stellungen bet Huaug Tu mit starkem Feuer belegt. Auf das Feuer folgten hartnäckige Jnsantcricaugrissc, die um Mitternacht zurückgcschlagen wurden. In einer heute morgen erfolgten Kundgebung erklärte der japanische Gene ral Shirakawa, daft die Besetzung von Huang Tn, das weit anfter- halb der LV,Kilometer-Zone lieg«, zum Schutze von Nantsiang, das sich gegenwärtig in den Händen der Japaner bcsindc«, notwendig sei. Es ist, so sitgte die chinesische Delegation hinzu, ganz klar, daft die japanischen Streitkräste auch jetzt ihren Vormarsch ins Innere EhinaS sortsctzcn, wobei als Vorwand immer wieder die Notwendigkeit des Schutzes der zuletzt besetzten Stadt herhaltcn muh. Pujt - „Kaiser -er Mandschurei" London, 7. März. Dem „Daily Exprcft" zufolge ist der neue amtlich« Tilcl Pusis „Kaiser der Mandschurei", da er eine Annahme des Titels „Präsident" oder „Diktator" zurückgcwlcscn habe. einen Schlaganfall und stürzte tot zu Boden. Seine Frau ist insolge des Schreckens ebcnsalls schwer erkrankt, so daft mit ihrem Ableben gerechnet werden muh. Lindberg» verbandelt mit »en EalWrern Neuyork, 7. März. Die Zeitung „American" hat um IS Uhr (amerikanischer Zcitj in grofter Ausmachung bekanntgegeben, daft Ltndbergh mit Hilfe zweier Gangster, Spitale und Bitz, die Verbindung mit den Entführern seines Kindes ausgenommen habe, und daft die Rückgabe des Babys nach Zahlung des Lölegcldes innerhalb 48 Stunden zugesichert worben sei. „American" berichtet ergänzend, daft die Familie Linbbergh in der Nacht zum Sonntag einen Geheimbrtcs erhalten habe mit der Nach richt, daft das Baby gesund sei. Spitale ist ein mächtiger Nenyorker Unterweltsührer. Seiner Ernennung zum Mittelsmann hat die Polizei ausdrücklich zu gestimmt. Voruntersuchung in -er Sache Rorkus Berlin, 7. März. Aus Anlaft des UcberfalleS, der am 24. Januar aus Zettelvcrteilcr der Hitlerjugend unter nommen wurde und dem der Schüler Herbert Norkus zum Opfer siel, hat setzt der Untersuchungsrichter aus An trag der Staatsanwaltschaft gegen elf Personen die Vor- Untersuchung eröffnet. Mit Ausnahme von drei Flüchtigen befinden sich sämtliche Angeschuldtgten in UntersuchungShast.