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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.03.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320330021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932033002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932033002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-30
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
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Sie Parteien zu Lugenbergs LerWag BerU«. 30. März. Der Appell, den der Führer dA Dentschnationalen volkSpartet, Geheimrat Hugenberg, au die bürgerlichen und berufsständischen Rechtsparteien zur Sammlung der RcchtSstimmcn bei der preußische» Landtags mahl aus der deutschnationalen LaudeSlist« gerichtet hat, sindct, wie da» Nachrichtenbüro des VDA in parlamentari schen Kreisen hört, bei den beteiligten Parteien eine skep tische Ausnahme. Durchweg erinnert man an die icharseu Angrtsse, die Hugenberg gegen diese Parteien noch vor kurzem gerichtet habe, und meint, daß cs die Wähler unter dielen Umständen nicht verstehen würden, wenn ihr« Abgeordneten als Hospitanten in die deutschnattonale preußische Landtagsfraktion ctnztchen sollten. Auch komme der Vorschlag HugenbergS in technischer Hinsicht etwas spät, da bereits Verhandlungen zwischen den be- ruf-ständischen Parteien über Listenvcrvindungen im Gange sind, mit deren Abschluß man noch in dieser Woche rechnet. An diesen Verhandlungen sind vornehmlich das Landvolk und die Wirtschastspartei beteiligt. Das Nachrichtenbüro des VDA hat die in Betracht kommenden Parteigruppen um eine Stellungnahme zu dem Vorschlag des deutschnationalen ParteisührerS ersucht. Der Landvolkstihrer, Dr. Gereke, der zur Zeit Vorsitzender der Hindenburg a u S s ch ü s s c ist, erklärt, daß. so gut der Gedanke als solcher wäre, doch die von Hugenberg angewandten Mittel salsch seien. Lolche Dinge könne man nicht in der O e s s e n t l i ch k c i t regeln, sondern nur In vertrauensvoller Aussprache von Munn zu Mann. An solchem r»ertrauenSvvllen verhandeln hindere nickt zuletzt das mangelnde Eintreten HugenbergS siir den Reichspräsidenten v. H i n d e n b u r g. Eine engere Anlehnung an dir Deutschnationalen als solche sei durchaus wünschenswert, aber nickt an Hugenberg mit seiner Taktik. Wer wirklich die gesamte Reckte sammeln wolle, könne das nickt in der Form eines össentlichen Briefes tun. Die ver letzende Form dieses Brieses, der den anderen Parteien gleichzeitig die Annahme einer Unterwerfung unterstelle, mache eS vollkommen nnmöglick, daraus einzugehen. Da der Parteiführer deS Landvolkes, Tr. v. Hauen- s ch i l d , T s ch c t d t, erst Donnerstag abend wieder in Berlin eintriist, ist eine osfizielle Entscheidung der Partei über den Ongenbergvorschlag nickt vor Freitag zu er- warten. ES ist aber anzunehmen, daß die Stellungnahme Dr. Gcrekes fick mit der Aussassung der Gesamtpartei deckt. Die Deutsche BolkSpartei nimmt zu dem Vorschlag HugenbergS in solgender Weise Stellung: .Geheimrat Hugenberg stellt ein Programm sür den Nationalismus aus, dem man sich durchaus an schließen kann. Tie Deutsche Volkspartei läßt sich in natio naler Gesinnung von niemand übertreffen. Die Streie- mannscke Politik der Rheinlandbcsreiuug war eine eminent nationale Politik, obwohl sie von Herrn Hugenberg nicht anerkannt wird. Die Deutsche Volsspartei führt nicht nnr einen entschlossenen Kampf gegen den Sozialismus in jeder lei Gestalt, sondern auch gegen die schwarz-rote Koalition in Preußen. Das wahre Gekickt des HugenbergvvrschlagS zeigt sich in der Bemerkung über die .schwankend zu ihm Kommen den", die bei ihm .eingeschmolzcn" werden sollen. Wer anders als er denkt und handelt, ist noch lange kein Halt loser oder Lchwankenüer, sondern ein Politiker, der von persönlicher Ueberzeugung und vaterländischer Verantwor tung ein ganz anderes Bild bat als der deutschnationale Führer. Für die Deutsche Volkspartei besteht keine Ver anlassung, auk das Sckcinangebot cinzugchen. Herr Hilgen berg kann völlig unbesorgt sein, denn die Stimmen der volksparteilichen Wähler werden aus ihren Wahlkreislisten und aus dem LandeSwahlvorschlag voll zur Geltung kommen." Die Wirtschastspartei neraastaltct am Freitag eine Tagung ihres preußischen LandeöauSschuiscS, in der die Kandidatensrage geregelt werden soll. In dieser Sitzung wird auch zu dem Vorschlag HugenbergS Stellung genommen werden, so daß zur Zeit eine offizielle Entschcidun g der Partei noch nicht vorliegt. Nack Auskunft maßgebender Stellen der Wirt- fchasisparici dürfte aber auch sür diese Partei der Vorschlag HugenbergS nicht diskutabel sein. Der Führer der preußi schen Laudtagssraktivn der Wirtschastspartei, Abg. G r v ß k e, äußerte sich dahin, daß, abgesehen von der technischen Un- Möglichkeit der Durchführung deS Hngeuberg-VvrschlagS, eia derartiges Ansuchen in Form eines vsfeuen Brieses von der Wirtschastspartei abgelehnt werde. Von der Konservativen Vereinigung waren am Mittwoch maßgebende Führer nicht zu erreichen, doch wird versichert, daß auch von den Konservativen die Auf fassung des Landvolkes, der Vvlkspartei und anderer Parteigruppen voll geteilt wird. Sie Anttbwt« gtgm Sütn« PnsseMwamta vr«I»d»»1S», v,rlta«r AoArUU*»», Berlin, so. März. Im „völkischen Beobachter" hatte, wie bereit» mitgeteilt, Hitler Mitteilen lassen, dab vom morgigen Donnerstag ab die gesamte nationalsozialistische Presse aus die Dauer von zehn Tagen in beschränktem Um fange, dafür aber in verdrei- bis verzehnfachter Auflage er scheinen werde und daß di« AudführungSbestimmungen sür dtesen Pressepropagandafeldzug bereits erlassen seien. Kaum Ist diese Anordnung bekanntgewordcn, alS auch die preußische Regierung den Versuch macht, diesem Vorgehen den Stem pel der „Illegalität" aufzudrücken, und das NeichS- tnnenmlnistertum aufsordert, dagegen einzuschreiten. Man befürchtet tn LtnkSkreisen, daß diese nattonalsoztalistische Propagandamethode eine Umgehung der Vorzensur sür alle Flugblätter politische» Inhalts darstelle. Nach den setzigen Bestimmungen müssen nämlich alle Flugblätter poli tischen Inhalts der Polizei zur Genehmigung vor- gelegt werden und können auch verboten werben. Da» verbot von Zeitungen liegt aber, soweit Preußen in Be tracht kommt, nnr in den Händen der Oberpräsidenten, und eS besteht die bei Flugblättern nicht vorhandene Möglichkeit, gegen ein ZeitungSvcrbot das Reichsgericht zu mobilisieren. Die preußische Regierung siebt in Hitlers neuer Taktik die Absicht, ein Eingreifen der Polizei unmöglich zu machen. Deshalb fordert die Linkspresse, aber auch gewisse Zeitungen der Mitte, ziemlich einstimmig, daß schleunigst auch gegen den neuen Plan Hitler» eine Verwaltungsaktion unternommen werden solle. Sklareks Rennwetten Berlin, 80. März. Am Mittwoch wurde im Sklarek. prozeß zunächst der Berliner Rechtsanwalt Max Fass» vernommen, der nach den Sklarekschen Büchern von den Sklareks einmal einen Betrag von mehreren tausend Mark erhalten hat. Rechtsanwalt Fasse bestreitet jedoch, diesen Betrag bekommen zu haben. Der nächste Zeuge, Buchmacher Millhahn. schätzt Leo Sklareks Verluste bei früheren Rennwetten aus jährlich 30 000 Mark. Der Buchmacher Hase bekundet, dab Willi Sklarek tn den letzten fünf Tagen vor seiner Verhaftung bet ihm an Wetten 80 000 Mark um gesetzt und dabei 8000 Mark gewonnen habe. Der Buch macher von dtndenau meint, daß der jährlich« Verlust Willi Sklareks 10 000 Mark betragen habe. Frau Baer sch, eine Schwägerin von Willi Sklarek, die beute noch mit ihm zufammenwobut. sagt aus, daß sie zu der Monatsmiete von 200 Mark 180 Mark aus ihren Ersparnissen dazugebe. Willi Sklarek weist darauf hin. daß bet Sklareks große Not herrsche und man sich täglich überlege, ob eS nicht besser wäre, den Gashahn aufzudrehcn. Schreckenstat eines Geisteskranken - 7 Lote Drontheim, 30. März. In verdal in der Nähe von Drontheim tötete heute früh ein Lljährtger junger Mann, vermutlich in einem Anfall von Geistesgestörtheit. Vater und Mutter und feine fünf Geschwister im Alter von 4 bis 20 Fahren. Der Mörder legte dann Feuer an das Wohnbau» und benachrichtigte Feuerwehr und Poltzei. Bereits in den letzten Tage» waren bei dem Täter Anzeichen von tiefer innerer Erregung zu bemerken. Konkursverfahren gegen gan Kuvettk Wien, 30. März. Das Wiener Zivillandesgericht hat beute über den bekannten Violinvirtuosen Jan Kubelit und seine Frau Marianne das Konkursverfahren er öffnet. Die beiden sind Großgrundbesitzer in Rothen- t n r m im Burgenland. Ihr Besitz ist niit 000 M0 Schilling passiv. Kubclik gibt an, infolge der großen Kursstürze seiner im Auslände liegenden Papiere nicht in der Lage zu sein, den Verbindlichkeiten nachzukommen. 2«ovo« Dollar geraubt Minneapolis, 30. März. Sieben mit Maschinen gewehren, Gewehren und Pistolen bewaffnete Männer sprangen in eine abgelegene Filiale der Northwestern National Bank ein, stahlen 50 000 Dollar tn bar und 150 000 Dollar in Wertpapieren. Die Räuber flüchteten mit ihrer Beute. VertllcheS un- Sächsisches «ne Mich« evanyrlischrr «lern Da» Ev.-luth. LandeSkonflstortum hat zum Beginn de» neuen Schuljahres tn einer Verordnung darauf htngewiesen, daß e» kirchliche Pflicht der evangeltsch-lutherischen Eltern und sonstigen Erziehungsberechtigten ist, ihre» schulpflich tigen Kindern Religionsunterricht zuteil werde« zu lallen. ES erinnert daran, bab nur solche Sinder in den Konfirmanden» nterrtckt ausgenommen werden dürfen, die schon vorher und bis zum Beginn des Konsir- mandenjabreS evangeltsch-lutherischen Religionsunter richt erhalten haben und auch während des Konfirmanden tahreS an ihm tetlnchmen sollen. Mit Rücksicht darauf, baß noch immer nicht wenige Kinder -um Sonsirmanden- unterricht angcmeldet werden, bei denen diese Bedingung nicht erfüllt ist, weist die Verordnung weiter daraus hin, daß bei jeder sich bietenden Gelegenheit, z. V. auch durch Abkündigung im Gottesdienst, die Eltern aus die Folgen aufmerksam gemacht werden. Zugleich wird den Getftlicke» und kirchlichen Gemeindevertretungen erneut ans Herz ge legt, alle Bestrebungen, welche die evangelisch-lutherische Erziehung des Heranwachsenden Geschlechts zum .siele habe«, tatkräftig zu sördern. Senkung -er Plakatanschlaggehühren Wie aus Berlin gemeldet wird, ist nach eingehende« Verhandlungen mit den verbänden der Reklameuilternebmeu und dem Verband der Reklamevcrbraucher durch den Reichs kommissar für Preisüberwachung eine Senkung der P l a k a t a n s ch l a g g e b ü h r e n sür Normal- und Spezial tarife mit Wirkung vom 1. April ab um mindestens 10 v. H. im Durchschnitt des Tarife» gegenüber dem Stande vom 80. Junt l031 angeordnet worden. In den Fällen, In denen Tarife seit dem 31. Dezember 1024 nicht mehr erhöht worden sind, muß eine Senkung nm mindestens 5 v. H. vorgcnoii»ncn werden. —* vorläufig keine Landtagosiftung. Die Landtags serien, die mit Rücksicht aus de» Wahlkampf um den Reichs- Präsidentenposten bereits En-e Februar begonnen haben, werden noch bis gegen EndeAprtl sortdauern. Man wüt nicht nur den zweiten Wahlgang am 10. April, sondern auch den AnSgang des Volksentscheids über die Landtagsauslösung abwarten. Der LandtagSvorstan- allerdings wirb in der Zett zwischen dem 10. und 17. April zusammentrcten, um über die Geschäftslage zu beraten und Tag und Tagcsord nung der nächsten Sitzung sestzusetzen. Aller Voraussicht nach wird sie erst nach den preußischen Wahlen stattsindcn. — Eecsisch-Werbewoche. Ter NeichSauSschuß zur Förde rung des SceftschvcrbrauchS — RetchS-SeeftschauSschnß — beabsichtigt auch tn diesem Jahre in der Zett vom 20. bi» 80. April eine Werbewoche zur Hebung des Seesisck- verbrauchs in etwa ION Städten Deutschlands dnrck zusührcn, ähnlich wie die» in den früheren Jahren geschehen ist. Die Werbewochc wird in gleicher Weise wie in den Vorfahren In Erscheinung treten, und zwar in Sachsen be sonders in den nachgcnannten Städten: Chemnitz, Dres den. Leipzig, Meißen, Plauen. Zittau, Zwickau. —* Naturverschandclung durch Schuitzeljagden. Das Ministerium sür Volksbildung bringt die Ver orbnung vom 0. Juli 1021 über Förderung des Naturschutzes durch die Schulen und vom 20. Juni 1023 über Schulwan derungen im Dienste des Naturschutzes in Erinnerung. Ein sächsisches Forstamt hat mitgeteilt, daß all verschiedenen Stellen eines gröberen Waldgebietes massenhaft Pa- pterschnttzel auf den Forstwirtschaft-Wegen und zum Teil auch in den Beständen bemerkt worden seien. Das Aus. streuen und Liegenlallen solcher Papierschnihel beeinträchtige die landschastlichc Schönheit und Sauberkeit des Waldes und wirke aus die im Walde crholunasuchende Bevölkerung ab stoßend und verletzend. Das Forftamt nimmt an, baß diese Papierlchnttzel bet den Geländespielen der Jugend auSgc- strcut werden. Die Schulleitungen werden daher vom Mini sterium sür Volksbildung angewiesen, die Jugend daraus aufmerksam zu machen, daß bet Geländespielen, insbesondere bei Fuchs- und Schnltzeljagden, sowie auch sonst keine Pa- pierschnttzel anSgestrcut werden dürfen. v«r rlodttgo Vs« rar Lrlauguoe »otldaor «siüsr LLdos gesSrbien Zahnlx-lager ist solgender: Drücken Sie «inen Slrang tkhlorodont-Zahnpast« aus dl« lrocicne «hlorodoni-Zahnbürste ISpezialbürfl« mk gezahnlem BorftenschnM), bürsten Sie Ihr cvebitz nun nach allen Sellen, auch von unten nach oben, tauchen Sie erst jetzt dl« Bürst« In Wastcr und spülen Ei« nill Shlorodonl-Mundwas er unlee Gurgeln gründlich nach. D«r Erfolg wird El« vberralchenl D«r mihsardene Zahnbelag Ist verschwunden und ein herrliche» Gefühl der Frisch« bleibt zurück. Listen El« sich vor minderwertigen, billigen Nachahmungen und verlangen El« auodrllcklich Chlorodont-Zahnpaste- Unler-Vorlr!eg»pr«il«. Der zehnte Planet entdeckt? Auf derbelgischenHauptsternwartezuUcclc wurde von dem Astronomen Delp orte bei HimmelS- aui'nahmen ein sehr ausfälliger Himmelskörper gesunden, der sich mit einer außerordentlichen Geschwindigkeit aus dem Sternbild der Jungiran gegen das Sternbild des Löwen be wegt. Die Geschwindigkeit beträgt mehrere Bogensckunden täglich. Ter Himmelskörper scheint der Erde lehr nahe ge wesen zu sein, als er beobachtet wurde, denn innerhalb von drei Tagen konnte Telporte eine Abnahme der Helligkeit um 3,5 GrSßenklallcn fcststclleil. Ter Himmelskörper, der von den Astronomen als „Objekt Telporte" bezeichnet wird, ist in seiner 'Natur noch nicht bestimmt, wie eS hänsig bei derartigen neuausgesnn- dencn Erscheinungen der Fall ist. Als im Anfang des Jahres 1030 ans dem Lowell-Observatorium ein neuer Wellenkorper entdeckt wurde, wußte niemand, ob es sich um «inen Kometen oder Planeten handelte. Erst lange Be obachtungen des Objektes und seiner Bahn ermöglichten es. iestzustellen, daß cS sich nm einen Planeten handelte, und auch dazu waren noch ungewöhnliche Maßnahmen erforder lich. Nm «ine exakte Bahnbeitimmnng durchzuiühren, hätte «S langer Zeit, höchstwahrscheinlich vieler Fahre bedurft. Die UmlaniSzclt dieses HimmclskörverS mußte nämlich bei unge'ähr kreisförmiger Balm ungefähr 200 Jahre dauern. Die Astronomen halsen sich aber aus andere Weise. Sie sahen nämlich ihre alten Platten nach, ans denen die betreffenden Himmelsgegenden photographiert waren und forschten, ob sich nicht irgendwo dieser neue Planet befinde, der ein lehr winziges Sternchen 15. Größe ist und darum vielleicht »n- erkannt geblieben war. Dieses Bestreben wurde belohnt. Tie Astronomen des Mont Wilson sanden «ine Photo graphie vom Dezember 1010 ans der das Sternchen zu sehen war. Ferner sanden die Astronomen des NerkcS- LbservatoriumS zwei Ausnahmen vom Januar 1V21 und vom Januar 1027, die gleichfalls den kleinen Stern zeigten. Nun konnte man schon die Bahn berechnen, die der Stern tn nngefäbr zehn Fahren zurückgelegt hatte. Erst jetzt war cS wirklich möglich, genau sesnnstellen, daß eS sich nm einen Planeten handelte, die den Namen „Pluto" erhielt. Hätte man nicht diese alten Photographien besessen, dann hätte man auch noch heute nicht gewußt, ob dieser Himmelskörper ein Planet oder ein Komet ist. Man erkennt daran- die gewaltigen Schwierigkeiten, die sich bei der Bestimmung derartiger HlmmelSobsekte ergeben. Fall» der neu« Himmelskörper eine tranSplutonlsche Bahn hat, also sich jenseits der Bahn des Pluto noch bewegt. dann ist sie so groß, daß eS noch lange Zelt dauern wird, ehe man sie bestimmen und damit endgültig entscheiden kann, ob ein Komet oder ein Planet in Betracht kommt. Der Astronom Telporte bat durch Rundtelegramme die Astro nomen der anderen Sternwarten ersucht, aus diese» seltsame Obsckt am Himmel zu achten, um festzustellen, ob man hier einen Kometen oder Planeten vor sich hat, soweit dies be reits schon seht möglich sein sollte. Di« Beobachtung durch andere Sternwarten tst schon darum wichtig, weil ein ein zelner Astronom großen Frrtümern unterliegen kann. ES ist darum bedeutungsvoll, daß der Astronom der Königs st uhl-Siernwarte tn Heidelberg die Beobachtungen TclporteS bestätigen konnte. Er hat den eigenartigen Himmelskörper gleichfalls gelichtet und seine seltsame» Bewegungen sestgestellt. Nun sind auch die anderen Sternwarten aus der Fagd nach dem neuen Planeten. Falls die Beobachtungen ergeben, daß eS sich tatsächlich um einen neuen Großplanctcn handelt, so wäre cs der zehnte derartige Himmelskörper in unserem Sonnensnstem, der sestgestellt worden tst. ES besteht nicht nur die Möglichkeit, sondern sogar die Wahrscheinlichkeit, daß unser Sonnensnstem noch neue unbekannte Großplaneten auszuwclsen hat. Di« Astro nomen sind lchon leit Fahren ans der Fagd nach diesen Großplanetcn, durch die der Umsang unseres Sonnen- snstems erheblich erweitert wird. Seitdem Herschel im Fahre 1781 den Uranus entdeckte, ist unser Sonnensnstem um den UrannS. Ncvtnn und Pinto erweitert worden. Dle sonncn- nahciten Planeten Merkur. Venus, Erde, MarS, Fuplter und Saturn waren den Alten schon bekannt, wenn man davon sprechen kann, daß sie auch ihren Helmatstern, die Erde, für einen Planeten hielten. Kunst UN» Wissenschaft Mitteilungen »er Sächsischen GtaatScheater vperuhau» Freitag, 1. April, 0. Stnfoniekonzert Reihe ä mit Werken von Joseph Haydn zur Feier des 200. Geburtstages dev Komponisten: >. Sinsonie concertante sür Violine, Violon- cell, Oboe, Fagott und Orchester: 2. „Ariadne aus Naros", Kantate für eine Singsltmme mit Begleitung des Ptanosorte sHclene Jung, Leo Wurmsers: 8. Te denm für Chor und Orchester (Opernchor, cinslndtert von Pembaur, StaatS- kapellef: 4. Ans der Musik zum Trauerspiel ^lkönig Lear" sTaS Gewitter, Die Schlackt, Marschf; 8. Simonie D-Dur, Nr. 101. Leitung: Fritz Busch. Anfang 8 Uhr — Die öffentliche Hauptprobe zu diesem Konzert findet am gleiche» Tage vormittags 11^4 Uhr statt. — Für das Konzert sind Eintrittskarten sür da» Parkett, den 1., 2. und 3. Rang an der Opernhauskasse zu haben. Schauspielhaus Der Goetheznklilö des Schauspielhauses wird am Frei tag, l. April, Aiirechtrcihe v, mit einer Ausführung des „Torquato Tasso" abgeschlossen. Besetzung: Alphonö der Zweite: Rainer: Leonore von Este: Antonia Dietrich: Leonore Sanvttale: Jen»» Schaffer: Torquato Tasso: Stein böck: Antonia Montecatino: Decarli. Spielleitung: Joses Gielen. Anfang 8 Uhr. t* Mitteilung der Komödie. „Die Ballerina de 4 König»", Lustspiel von Rudolf PreSber und Leo Walther Llein. ist von der Direktion der Komödie erworben worden. Da» Ttücl behandelt da» Schicksal der großen Tänzerin Barbara (kampunini, genannt bi« varbartna, am Hole Friedrichs des Großen. t* Resideriztheater. „ll n I e r G « s ch ä s i » a u s f i ch i" mit Oökar Aigner al» Gast bleibl trov des durchschlagenden (LrlolgcS nur noch kurze Zeit ani dem Spielplan. Mitteilung de« lk«niraliheoi«rs. Am nächsten Sonnabend 12. Aprili Ilndet nachmittag» 1,30 Uhr «ine VolkSvorstellung »en .Da« Brüchen vom Montmartre" mit France« Eolemann tn der Titelrolle stau. Allabendlich 8 Uhr bi« «inichliestllch Sonntag, den S. April, Gastspiel «animersänger Richard Tauber in dcc Slranß-Korngold-Operette „Das Lied der Liebe". Q»<r«it«»ab«nd von Loti« Kr«i»l«r. Freitag, den t. Avril, abend« 8 Uhr, sindei im großen Saale des KllnstlerhauleS ein Operettenabend zum Besten der AiterShllfe unter Leitung von Lotte krrt»lcr statt. Zur « rltmalta « n Ausführung gelangt eine Operette von Jol>. Bapt. Klcrr: „Die böte Nachbarin." Daraus iolgi die „Nürnberger Puppe" von Ab. Adam. Mtttvlrkende lind die Damen Rumps, Nölleit und SrcISIer sowie die Herren Bergslrasser, Mtver, Olbrich und vorberger und Kapellmeister Herbert Stock. Der Bayreuther Bund der dentfchen Fugend i Ortsgruppe DreSden» bringt in feinem 8. Kunsterziehung-abend am 1 April, abend« 8 Uhr, im Belvedere kammermniikwerk« und Liedverionun- gen Dresdner Komponisten zu Gehör Zur »lniinftrung kommen u. a. eine Suite istr Bratsche allein von OSkar Geier, die Marienburger Mette »on Joseph Lcoerer, Lieder von Alired Pelle grini und da« klavlerscrtei« „Schemen und Masken" von Otto Hollstein. s* Auszeichnung eines Dresdner Malers. Reichspräsi dent ».Hindenburg hat, wie wir erfahren, dem in Dresden ansäksigen Maler Maximilian Keller sür ein ihm kürzlich zur Verfügung gestelltes Bild, das der Künstler nack dem Kriege gemalt hat nnd das den Gcneralfeldntqrsckall monumental darstellt, seinen besten Dank anSsprechen lassen nnd lhm in Anerkennung seiner vorzüglichen Arbeit eine Geldspende ans seinen vorbehaltSmitteln -uerkauut.
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