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A-en-AuSsa-e » Ach«««. Nr. i»7 März i»zr kN Die Japaner stellen ihren Normarsch ein Ra» ter Erobrrimg »n MsuniWts tsen >lea rill» lick,»» »rallanichrifti NaKUchl«, Prewc» g-rmprechek-LammUnumm«: e»»«t Kur lür Nacht-elprLch«: kr. »0011 GchrtlUritung u. HaupIgrlcliLIltftell«! Lrclde»-«. 1, Martenftrai« »S/t» »ruck u. «erlag! Llevlcki'ck kelchardt, »retten. Poftlcheck-ikto. los» Lre-de» Nachdruck nur mit deuU.Ouellenangaba tDrettn. Nachr.! »uUUIIg. Unverlangt« Schrtllstacke «erde» nicht auld««»I>rt Re-iskontverlängerung abgeschlossen Basel, 8. März. Die Verlängerung des 100-Millio- nen-Dollar-Uredits der Deutschen Reichobank bis zum 4. Juni ist nunmehr abaelchlossen. Sie crsolgt, wie bereits gemeldet, aus der Grundlage einer Rückzahlung von 10 v. H. innerhalb dieser dreimonatigen Frist. Eine Bestätigung der endgültigen Nerlängerung liegt bei der NeichSbank in Berlin noch nicht vor. Sic ist jedoch nach Lage der Dinge in den nächsten L4 Stunden zu erwarten. beiderseitigen Militärstellen festgesetzt werden würden. Japan fordert, bast während der Einstellung der Feindselig- keiten eine Kouserenz am „N unden Tis ch" zwischen den Chinesen und Japanern gbgchalten wird, an der Ver treter ncnlralcr Mächte teilnehmen sollen. Diese Konferenz soll Uber die Methode entscheiden, nach der beide Seilen ihre Trnppen zurlickztehcn werden, und nach der der Status quo in und um Schanghai wieder hergcstellt werden soll. Japan fordert, daß dte chinesischen Truppen zuerst zurllckgehen. Wenn dies geschehen ist, werden die fapanischen Streitkräfte sich nach den „Bezirken von Schanghai und Wusung" zurück ziehen. Sobald normale Bedingungen bestehen, wird die japanische Armee auch ans dielen Bezirken zurückgezogen werden. Japan erklärt, dast im Falle der Verletzung dieser Bedingungen durch eine der Parteien die andere Partei ihre volle Handlungsfreiheit znrückgcwtnn». Zu dielen fapanischen Bedingungen wird von chine sischer Seite erklärt, eine Zustimmung zu den Forde rungen würde China auf Gnade und Ungnade preisgcben. Die Stimmung ist pessimistisch. MM Beamte smhrn AndbeeM Sehn Neuyork, 8. März. Die Suche nach dem Kinde Lind- berghs wird fieberhaft fortgesetzt. Rund 100 000 Be amte sind an den Nachforschungen beteiligt. In allen 48 Staaten, selbst im Golf von Mexiko und Kanada, wird unter Zuhilfenahme von Flugzeugen und Schissen nach dem geraubten Kinde gesucht. Tas Ereignis wird in allen Zeitungen der Bereinigten Staaten in ungeheurer Ausmachung wicdcrgegebcn. Die „New ?fvrk Times" und die „New ?)ork Herold Tribüne" widmen den Bor gängen nicht weniger als vier volle Seiten. Die Pfar rer aller Konfessionen erflehten in Gebeten, die durch Nu ndfn n k wicdergcgeben wurden, die Aus findung des Kindes. Er hat, angeblich auch im Namen Englands und Italiens, den Bertrctern von Oesterreich, Ungarn und der Kleinen Entente den Abschlnst einer Zoll union „empfohlen". Man ist indessen, was Italien anbelrisft, zu der Annahme berechtigt, dast es bei den Er klärungen des Ministerpräsidenten sich mehr um Hoff nungen gehandelt hat. denen er Anödruck gab. Für die Annahme, dast diese Hoffnungen beute schon scstliegen, dürften nach einer Pariser Meldung der „TAZ." keine An haltspunkte vorllcgcn. Indessen ist fcstzustcllcn, dast am gleichen Tage, an dem Ta rbtcu vor der Finanzkommission der Kammer erschien, sowohl aus Budapest wie aus Prag Meldungen eintrascn, die den Abschlnst eines tschechisch-ungarischen Handelsvertrags als unmittelbar bevorstehend erklärten. Berlin, 8. März. Aus Paris kommen crnent höchst be unruhigende Meldungen über die Pläne, die der französische Ministerpräsident Tardten mit dem Donaubcckcn be- treibt. Tardicu hat in seiner gestrigen Erklärung über die 000-M i l l i v n e n - A u l e i h e an die Tschechoslowa kei. die er in der Finanzkommission der Kammer abgab, auch die Frage der D v n a u s ö d e ra ti o n berührt. ES bestätigt sich, dast Tardicn in Gens mit sämtlichen Vertretern der an einer Donansödcration inter essierten Staaten Besprechungen über die Zukunst am Donauraum gehabt hat. hat, angeblich auch im Namen Englands und itUuutoe r «<Nün«» n Von»u >>el-Osieiett« ?>i z>n Nr Sckueve» I-»de, Niileko» Mlrick k UM > ',,11 vln I: «ei^s-o KSren d!-ue« n>u . Oeeoe» s»n<1« llllnes Umzer Pier» pick!«, l-mre» Deutsche Antwort ans »en Avvell SesterreW Wien, 8. MSrz. Bundeskanzler Dr. Bu resch hat am 10. Februar, wie erinnerlich, an die Gesandten Dentsch- landv, Englands, Frankreichs und Italiens den Appell gerichtet, Oesterreich bei seinen Bemühungen zur Besserung seiner wirtschaftlichen Lage zu unterstützen. Der dentsche Gesandte, Dr. Rieth, hat daraushin heute dem Bundes kanzler im Austrage der ReichSrcgierung folgende Erklärung abgegeben: „Dte deutsche Regierung hat von der Erklärung, wonach die österreichische Regierung bereit ist, mit den benachbarten Keine Gehaltszahlungen mehr in Gelb Berlin, 8. Mär». Nach einer Meldung des „Vok.-Anz." hat die als Grenzstadt gegen die Tscheche! wichtige, 15 00Ü Einwohner zählende obersränktsche Industriestadt Selb offiziell die Gehaltszahlungen einstellen müssen. Dte Stadt- die durch die auberordentliche Anspannung ihrer Mittel kür die ErwcrbSlosenunterstliynng in grösste finanzielle Schmie- rtgkeiten geraten ist, hat die Entscheidung treffen müssen, ent- weder die Unterstützungen zu sperren ober die Auszahlung der Beamtengehälter zu unterlassen. Man hat vorläufig den zweiten Weg gewählt. eine Waffenruhe, die gestern abend des britischen Gesandten der übergeben worden sind, erheblich von den Bedingungen, ... .. : 7 > provisorisch vereinbart worden waren. Cie kanten: Menn China der Zurückziehung seiner Truppen über die 20-Kilomctcr-Zone hinaus zusttmmt, ist Japan be reit, der Einstellung der Feindseligkeiten für eine bestimmte Zeit znznslimmcn, während der die Einzelheiten einer end gültigen Becndignng der Feindseligkeiten zwilchen den GegrLnoet 1ZS6 Bejrialgebühr lei täglich -welmaUger Zustellung monatlich ».»o Ml. lstnlchUebllch 70 Pf,, für rrstger- lohn>, durch Postbezug ».«0 Ml. einichliebttch VIg. Postgebühr lohne Poltjustellung«gebühr> bst 7 mal wbchenUichem «erfand, ltingelnummer 10 Vlo. ilnjelgenoreile: Die einfpalttge »0 mm breite Zelle »b Pl,., für au»n>LrU L0 Psg., die »o mm breiie RcNamkjeile il>0 Pfg., auberhald ibo Psg. «b». Ustienabfchlag lt. Laris, gamllienan,eigen und Lteiiengeiuche ohne Rabatt 1» Psg., auber- dalb »» Psg. Ofsertengebühr so Psg. «ulwirllge AusirSge gegen voraueberahlun» 8ur Ginfielluns -es Dierltreiks Berlin, 8. März. Wie zn dem Beschluss des Ortsaus schusses des GastwirtcverbandeS iLokalkvmmissions, den Bicrstreik ab Donnerstag früh einzustellen, von der Lokal kommission mitgeteilt wird, ist der Beschulst zustande ge kommen, nachdem durch Vermittlung der Handelskammer von Regiernngsseite bestimmte Zusage» gegeben worden sind. Danach wird in Verhandlungen, die heute um 12 Uhr ausgenommen werden sollen, nicht nur der Frage der Bierstcner, sondern auch den übrigen For derungen der Gastwirte bezüglich des Schankstätlcngesetzes und dcö Rahmengesetzes zum Lustbarkeitssleucrgesctz näher getreten werden. — Vom Ortoausschnss des Gastwirtevcr- bandes wird Wert aus die Feststellung gelegt, dast rS sich ledig lich um eine Unterbrechung des BicrstrcikS, also sozusagen nm einen W a f se n st i l l st a n d, handelt. Sollten die Ber- handlungen nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen, so würde der Bierstreik sosor« wieder ausgenommen, und zwar wäre bann mit einer Ausdehnung der Streikbewegung auch ansdaSRenchz« rechnen, da fortgesetzt telegraphisch und brieslich ZnstimmnngserklSrungen besrenndeter Vereini gungen ans allen LandeStetlen einliesen. Dte Nachricht von dem Beschluss der Berliner Lokal kommission, den Bicrstreik abznbrcchcn, verbreitete sich be reits unter den Berliner Gastwirten in der vergangene» Nacht, und die Brauereien hatten einen Ansturm sür sofortige Fassbierlieserungen zu verzeichnen. Praktisch war der Bicrstreik schon am gestrigen Mittwochabend sehr durchlöchert, weil von den grossen Lokalen clnS nach dem anderen, ohne die Beschlüsse der Organisation abzuwarten, den Bierausschank wieder ausgenommen hatte. Schanghai, S. März. Der Oberbesehlshaber der japanischen Seekräste vor Schanghai» Admiral Nomura, erklärte, das Ziel der Japaner sei erreicht: er besah! in- solgedessen die Einstellung der Feindselig keiten um 8 Uhr nachmittags s7 Uhr srüh MEZ.j. Der Oberbefehlshaber der japanischen Landtruppen ordnete ebensalls die Einstellung der Operationen um S,80 Uhr nach, mittags an. Die Japaner stehen aus der Linie Liuho, Taitsang, Nastang, Tschesu. Wie -te Wusung Forts fielen Schanghai, 8. März. Wie daS japanische Haupt- quartier amtlich mitteilt, haben die japanischen Truppen am Donnerstagvormittag 8 Uhr Ortszeit nach hestigem Artillerieseuer die Wusung-Forts erobert. Der BesehlShaber der Wusung-FortS und der im Dors Wusung stehenden chinesischen Truppen hatte sich geweigert, den Rückzugsbefehl des Generals Tsai durchzusühren. Die chinesischen Trnppen um die Wusung-FortS wurden von den japanischen Truppen vollkommen abgeschnitten, waren aber am Mittwochabend noch im Besitz des Dorfes Wusung. Verschiedene Versuche der Japaner, den Kanal zu überqueren und daS Dors zu besetzen, wurden von den Chinesen «rsolgreich abaeschlageu. Am Mittwochabend er» öffneten bann die japanische» Kriegsschiffe eine neu« hestige Beschiessung der Forts. Expl-fi-nen auf fapanischen Kriegsschiffen Schanghai, 3. März. Wie das japanische Oberkommando mittctlt, haben sich am Mittwoch ans zwei japanischen Kriegs- schissen geheimnisvolle Explosionen ereignet. Ans dem Panzerkreuzer „Jdznmo" wurden dabei zwei Geschütze »nd aus einem Zerstörer ein Geschütz vernichtet. Zwei Matrosen wurden getötet und neun verletzt. Vom Oberkommando wird die Ursache der Explosionen aus die Tätigkeit chinesischer G e h e i m v c r b ä n d e zuriick- gesühri, die versucht hätten, Minen unter die japanischen »riegsschisse zu legen. Neun an den Vorgängen angeblich beteiligte Chinesen wurden verhaftet. Die Kosten -er Schanghaier Operationen Tokio, 8. März. Ein kaiserlicher Erlass, der 10 Millionen Jen für militärische Operationen bet Schanghai zur Ver fügung stellt, wurde heute vom Geheime» Staatsrat ge billigt. Tie Summe dürste bis zum 17. März ausrcickwn. Wahrscheinlich wird das Parlament zum 15. März für eine, Sondcrscssion einbernfen werden, um dte bisherigen Aus gaben nachträglich zn genehmigen und gegebenenfalls weitere Gelder zn bewilligen. Mans WafkstsliMandsbediiMiWN Schanghai, 8. März. Tic^ Bedingungen des japanischen Oberkommandos für durch Vermittlungen chinesischen Regierung unterscheiden sich . die am letzten Sonntag an Bord des britische» Kreuzers „Kent" , zulammmtritt »er BslkerbundSvcrsammlung Gens, 8. März. Die auf Antrag China» einberuscne i ausserordentliche V ö l k e r b u n d S v e r s a m m l u n g > ist heute vormittag 11 Uhr vom amtierenden NatSpräsiden- ten P a u l Boncour eröffnet worden. Di« Versammlung wählte mit 45 von 47 Stimmen den belgischen Aussenminister Hymans zum Prä sidenten. Hymans war bereits Präsident der ersten Bölkerbnndsversammlung im Jahre 1980. Nach Einsetzung des Ausschusses zur Prüfung der Vollmachten sprach Paul Boncour in mehr als etn- stUndigcr Rede über daS bisherige Bersahren im BölkerbundSrat. Er erwähnte einleitend, dass es sich um dte zweite äusser- ordentliche Bölkerbnndsversammlung handele. Dte erste sei erfüllt gewesen von der Zuversicht, auf den Eintritt eines europäischen Grossstaates. ES seien damals Schwierigkeiten aufgetreten; aber schliesslich sei die Mit arbeit dieses Landes doch sür den Völkerbund gesichert worben, «tue Mitarbeit, dte deshalb besonders wertvoll sei, »veil uur guj dem Boden de- tuteruatioualeu Recht» und me Züm« epor»I I Ue»,i>r 1 co»«, 1 kmiocker plemer Lrllve- XOrner iteIe- 8en0e, LeUdecl, pi-cker N-Ue« »-wie, Wüst 1 Ml! W1-2R0 1 NM-!«0 tttrelck ittMo i-Ierg-U« pl-eker N-ve» tter-Ie« rklele « 8<vec>i-1 Oe,Id r»ui» Venc» 1 m>, NN-Bll I, <7V!-0« i»1»>st»U» Tmdle« mrniiint »le DinmiMeratim Zollunion zwischen Oesterreich, Anvarn UN» »er Meinen Entente? «nd allen anderen Staaten in Verhandlungen über eine wirtschaftliche Annäherung einzutretcn, und aus das wirt schaftliche und sinanzielle Entgegenkommen der anderen Staaten rechnet, nm über die gegenwärtige schwere Wirt schaftskrise hinwegznkommen, mit allem Verständnis für die wirtschaftliche Notlage Oesterreichs und mit aller Hilsobcreit- schast Kenntnis genommen. Dass die Hilssbereitschast Deutschlands in der Ner, gangenheit nicht immer im gewünschten Umsang sich hat aus wirken können, lag neben anderen Hemmungen vor allem auch in den Auswirkungen des MeistbegünstignngSsystems begründet. Wenn die Empfehlungen des Finanzkomitecü nnd des Völkerbundsrates und die Mitwirkung der anderen Staaten die Möglichkeit eröffnet, Oesterreich Zugeständnisse für seine Ausfuhr, unabhängig von den Folgen der Meist begünstigung, zu machen, so ist Deutschland dazu bereit. Die deutsche Regierung ist zur Ausnahme alsbaldiger Ver handlungen über die Art und den Umsang solcher Zugeständ nisse bereit." »I Orene» W VllrUln wnim»«'ro 1. Mumm«« nre-lck e. u«im»» p«1de« Nieder Nl,>»nn» Mio» r»»c»Ni Non äNnI - >!1<1 i»ne UN I I Mi, i rroi./z« licken w» iwktr« Die auf Antrag China» einberuscne j unter der Aegide de» Völkerbünde» die grossen Konflikte gelöst werden könnten. Nach dieser Anspielung auf die »tolle Deutschlands im Völkerbund erklärte Paul Bonconr sehr ausführlich, wenn auch mit ttebergehung ge wisser heikler Umstände, die Entwicklung de» oft- astatischen Konflikte» und des Verfahrens im Völkerbund. Er nahm indirekt sehr entschieden gegen Japan Stellung, indem er von der Notwendigkeit der Anwendung der Ver träge unter voller Berücksichtigung der besonderen Um- stände, von Mangel an internationalem Geist, von Miss klängen zwischen dem Appell des Völkerbünde» und dem Lärm der Massen und schliesslich von Erklärungen sprach, die durch die Tatsachen dementiert worben seien. Paul Bon- cour ging bann aus die in Schanghai im Gang besindliche BermIttlnngSaktion ein. Dte Umstände sür eine Bcendi- gung be» Streits seien al» günstig anznsekcn. Er schloss mit einem Appell an die VölkerbundSverfammlung «nd wies darauf hin, bass bi« össentliche Meinung der ganzen Welt mit grober Spannung auf die Bundesversammlung blicke, . ; ,