Volltext Seite (XML)
AvtNsAuSsave SienStag, i. RS« us» V». gahrvang. M i», Uenopeechee-rammelnummee; »»»4t Nu« lür Nachlgeipriich«: N«. »ovlt «chNlUetiim» u. Haupi«eichLsi«Iieller Vre«e» - *. t, Viarienlieab« »S/4» Lre-den. Voßlcheck-ato. los» Dtttdrn Nachdruck nur mit deutt.0ueilen«ng-te (Dresdn. Rache.) »uILIIIg. Unveelangi« SchrgiftLcke »erden nicht aulbewahrt ladui, durch P»ftte»u» ».»» Vit. evilchlte-llch »« Vf». Voftgetühr <»dne Voll«uste»ung»geblil,r> bet Imai wbchenMchem Verland, tktntelnummer lv Vf«, «njelgenvreile: DI« einfp-UNge »o mm breit« LrU« »» Vls„ für an»wirt» 40 Vis-, di« N) mm breit« «eName»rile i<x> Vig-, außerhalb »»0 Vl». ab», »riienatfchi«« lt. Daeis. tsamiiienanzeigen und Slellengeiuche ohne Nabat« l» Via-, «über halb »» Vf» Offeriengebiibr »0 Vig. Nuswlrlige iluilrSge gegen vorau«be«ahlun». Tarblcu zeigt keln Entgegenkommen Sic ilnlmctmw mit BeWMr Rubbln» Paris, 1. März. Der Unterredung, die Tardieu am Montag mit dem Botschafter Nadolny hatte, mtsit man tn den Pariser Morgenblättern größte Bedeutung bei. ES wird allgemein erklärt, dab die dcntsche Forderung aus Gleichberechtigung der Gegenstand des gegenseitigen Mei nungsaustausches gewesen sei. Pertinax betont Im „Scho b« Paris", baß es sehr »»«iselhast sei, ob man gerade in der Gleichberechti- gnngösrage zn einer Verständigung gelange. Tardieu habe im Verlause der Unterredung auch nicht versäumt, Nadolny darauf aufmerksam zu machen, daß die französische Regierung gerade in dieser krage unnach. gtebtg bleiben wlirde. Nichtsdestoweniger, so betont der aussenpolitische Berichterstatter des Blattes, werde man wohl oder übel in absehbarer Zeit vor der Alternative stehen, entweder die deutsche Zustimmung zu den Spezialklau seln der Abrüstung mit einer Schwächung der fran zösischen Armee zu bezahlen, oder aber die Stärkung des französischen Heeres zu betreiben und auf der andern Seite Deutschland gewisse militärische Zugeständ- ntske zu machen. «Petit Parisien" betont, bah der dentsch« Vertreter von der Offenheit, mit der Tardieu z« ihm gesprochen habe, sehr beeindruckt gemelen sei «nd den Wunsch anSgedrlickt habe, rasch zu einer Verständigung zu gelangen. Der „Figaro" glaubt zu wissen, bah Tardieu darauf hin gewiesen habe. Krankreich sei bereit, das Abkommen von 1030 in gewissen Punkten einer Aendcrung zu unterziehen, er könne aber niemals ,»geben, das, an den Gründ- linken dieses Abkommens irgend etwas geändert werde. Tardieu hat tn Genf kurz vor seiner Abreise nach Paris der Presse einige Mitteilungen über seine lchtcn Verhandlungen gemacht. Er betonte, das, er sich mit dem Botschafter Nadolnn offen über die schwebenden Kragen unterhalten habe. Die Unterredung sei in durchaus sreund- lichem Geiste verlaufen. Die grundsätzlichen Schwierigkeiten beständen jedoch weiter. Aus keiner Seite bestehe die Ab- sicht, die Lage weiter zu verschärfen. Die grohen grundsätzlichen Kragen der Abrüstung, die mit dem Artikel 1 des Abkommensentwurses zu» lammenhängen, würden auf den Abschluß der Kon ferenz vrrschobe» werden. Man wolle die mit diesem Artikel zusammenhängenden Schwierigkeiten erst am Ende der Konferenz beraten. Die sachlichen Verhandlungen würden daher zunächst mit dem Kapitel 3 des Abkommensentwurfes über die Herabsetzung der effektiven Truppcnbcständc beginnen. Dieses Kapitel berühre die internationalen Kragen, so das, hierbei die Sicherheit Sfrage und die französischen Vor schläge behandelt werden würden. Parts, 1. März. Ministerpräsident Tardieu, der heute früh aus Genf in Paris eingetrojfen ist, berichtete am Vormittag im Ministerrat über die Genser Be sprechungen. Fran?ois-Pomet legt sein Mandat nieder Berlin, 1. März. «Eigene D r a h t m e l d u n g.s Wie ans Parts gemeldet wird, hat sich der französische Bot- schaster tn Berlin, FranyotS-Pvncet, entschlossen, end gültig tn die diplomatische Karriere ttberzutretcn. Kran- cotS-Poncet ist nämlich Parlamentarier und kann nach dem sranzösischen Parlamentögesetz nur höchstens für sechs Monate mit einer diplomatischen Auslandsmissivn betraut werden kn den nächsten Tagen läuft diele Krtst ab. Der „Petit Parisien" meldet, das, FrancoiS-Poncet sein Mandat al» Vertreter eines Pariser Stadtviertels in der Kammer niederlegen wird. Sie MitttlslaMverlrelll bcim MMemmisfm vrabkmolcknng nuooror vorlloor SolrrlkUoltua» Berlin, 1. März. Die von der Versammlung des Reichs kartells des selbständigen Mittelstandes gebildete Kommission Ist noch gestern nachmittag wegen Senkung der Elek- trtzttätSpretse sowie der übrigen Werkgebühren der öffentlichen Tarife nnd Abgaben mit dem Preis kom mt ss ar tn Verhandlungen etngetreten. Die Kommission macht den PreiSkommissar auf die Gefahr aufmerksam, die aus einem einseitigen Eingriff auf die Preise erwachsen mühte. Während di« einzelnen Fachgruppen des selb ständige« Mittelstandes bisher BearbettungSobjekt des Preiskommissars gewesen seien, hätte man sich an die rommnnalen Gesellschaften «nd Syndi kate «nd an bi« öffentliche Hand wenig ober gar nicht herangewagt. Der PreiSkommissar habe gegenüber dem Handel, Handwerk und Gewerbe rücksichtslos verordnet und gegenüber den Gemeiudcn und der üssentlichen Wirtschaft nur gebeten. Bcim Brot und bet anderen Lebensmitteln streite sich der PreiSkommissar mit den kachorganisatlvucn um einen Pfennig, während Ihm die Straßcnbahnsahrpretse und andere öffentliche Tarife als kein geeignetes Objekt sür Preisüber wachung erscheinen. Entweder der PreiSkommissar greife mit derselben Energie die SyndtkatSpretse und die Tarife und Gebühren an, oder aber seine Verordnungen würden in Zukunft von keinem Menschen ernst genommen werben. Dr. Goerdeler erwiderte, bah von 1014 Elektrizitätswerken 842 ihre Preise gesenkt hätten. Allerdings seien diejenigen, die noch nicht gesenkt hätten, die größten Werke, so u. a. die Berliner Elektrizität«. Versorgung. Die öffentlichen Tarife weiter zu senken, habe er sich als besonderes Gebiet Vorbehalte». ES sei selbstver ständlich, bah der gewaltsame Eingriff in jeder Weise nur bann Zweck habe, wenn er auf der ganzen Linie, also auch bet der öffentlichen Hand erfolge. Die Mittelstandsoertreter erklärten, bah die Beschleunig»«« «nb der Umfang dieser Mahnahmen bestimmend sein wnrbe sür die Ausdehnung ober aber die Beendigung der jetzt im ganzen Reich zu nehmenden Licht st reikbewegnng. Zum Blerilrelt au» Lichlstreik in Berlin Berlin, 1. März. Die Berliner Gastwirte haben den Beschluß des^osorttgen Eintritts auch tn den Licht - streik gefaßt. Man will den Lichtstretk mit sofortiger Wirkung so durchführen, dab die Auhenbeleuchtung der Lokale ganz und die Fnnenbeleuchtung ans da» allernot- wendigste beschränkt werden toll. Die Einrichtung einer Ersahbelcnchtung durch Petroleum oder Kerze» dürste im Hinblick aus die feuerpolizeilichen Vorschriften nicht «n krage kommen. Große Empörung ha« bei den Berliner Gast- wirten die Ankündigung der preußischen Regierung aus» -E. tür -en Tag der RetchSpräsibentenwabl ein Al ko-. holverbot einer s in erbot zu erlaßen. Man hat angeregt, im Kalle solche» Masmahmc es abz»lehne», die Gastwirtschaften der üblichen Weise als Wahllokale bercitziistellen. Der Vierftretk mweran-ert vrabtmolcknng anaoror SorUnor Svbrlttloltung Berlin, 1. März. Die Lage im Bterstrclk hat sich in den letzten 24 Stunden nicht verändert. Bisher ist noch nicht er sichtlich, ob die Bemühungen der Reichöorganisation des Deutschen Gastwirtevcrbandcö um Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der Negierung von Erfolg begleitet sein werben. Am morgigen Mittwoch wird der Verband der Brauereien die endgültigen Beschlüsse über den Umfang der am Freitag vorzunchmeuden Entlassungen in den Brauercibetrtebeu fassen. Man rechnet damit, daß sür die AnsrechterhaUung der Flaschcubierversorgnng der Um gebung Berlins sowie für die Flaschcnbiererzengnng nnd die Notstanbsarbetten etwa ein Drittel der bisherigen Be legschaften notwendig sein werben, so daß zwei Drittel der Arbeiterschaft, etwa 4500 Mann, zur Ent lassung kommen müßten. Smmn nimmt die London, 1. März. Rach britischen Meldungen a«S Tokio hat sich die japanisch« Regierung enUchieden, die Genser Vorschläge sür die Einberufung einer Vermittlungs konferenz in Schanghai sür annehmbar z« erklären. Außen minister Foschisarva teilt mit, daß die vo« dem Prä sidenten des BölkerbnndSraleS gemachten Vorschläge nickt mit der japanischen Politik in Widerspruch stände». Die japanischen verirrter in Genf sind von der Ent scheidung der japanischen Regierung unterrichtet worden. Frühere Meldungen aus Tokio besagten, baß bi« Japaner die an Bord des englischen Flaggschiffes „Kent" zwischen den chinesischen und japanischen Vertretern erörter- ten Vorschläge als unannehmbar betrachteten, da Ne die gleichzeitige Zurückziehung der chinesischen und der japanischen Truppen vorsehen. Grneutv Angriffe auf Lfchapei Schanghai, 1. März. 10,45 Uhr vormittags. Um 8,10 Uhr vormittags gingen die japanischen Sireitkräste an der ganzen Tsckapeisront erneut znm Angrifs »or. Sie »rangen allmählich im Bezirk des Hongkew-Parke» in süd licher mch westlicher Rlchv»»« »or, Die Sht»ese» leiste» Der Lappoaufmarfch mißglückt* Reval, 1. März. Nach den letzten Meldungen aus Finn land hat sich die Lage der Regierung infosern verbessert, als nunmehr seststcht, daß die Mobilisation der Lappoleute nicht einheitlich durchgeführt werden konnie und daß anscheinend innerhalb der Lappobcwcgung ein gewisser Gegensatz besieht. Während die Lappoleute aus Süd- und Mtttelstnnland dem Mvbtlisationdbesehl Folge leisteten und sich in den vorher bestimmten Quartieren sammelten, ist die Mobilisierung in den übrigen Landestcilen nicht durch geführt worden. TaS freisinnige Blatt „Hclsingin Sanomat" meldet, daß die Regierung Haftbefehle gegen Kosola, Wallenius und andere Lapposiihrer erlassen hat. Am Montagabend wurde das Lappoblatt „Ajan Saama" be schlagnahmt. Stach einer Meldung aus HelsingforS sind im Garten der Billa des Obcrkommandiercnden der finnischen Armee fünf Männer verhaftet worden, die allem Anschein nach der Lappobewegung angchörcn und einen Anschlag aussührcn wollten. Einer der Verhafteten war im Besitze einer Schuß waffe. — Wie weiter verlautet, hat der finnische Staats präsident Verhandlungen mit den Lapposührcrn ab« gelehnt. Sim Entschließt«« »es NeWlaMundes Berlin, 1. März. Der Bundesvorstand des ReichS- landbundes nahm heute eine Entschließung an, in der festgcstellt wird, die nationale Opposition habe die Proklamation Hindenburgs durch die Parteien des Wei marer Systems mit der Herausstellung ihrer Vorkämpfer Hitler nnd Ducsterberg beantwortet. Der Reichslanbbnnd stehe im Lager der nationalen Opposition. Er werde seine Stimme nicht für Hindenburg einsetzcn. Der Kampf sür den einen der beiden Kandidaten der nationale» Opposition dürfe nicht -um Kamps gegen den anderen wer- den. Der gemeinsame Kamps richte sich „gegen die Herrschaft der verderblichen Kräfte, die sür die Irrwege unserer bisherigen gesamtstaatlichen und Wirtschaftspolitik verantwortlich sind". Preffenotverorönuno und Wahlkampf Berlin, 1. März. Aus dem NcichSinnenmintstcrium und der preußischen StaatSrcgiernug wird mitgeteilt, daß Reichsregteruug und Preußeuregicrung aus dem Stand punkt stehen, während des Wahlkampfes die Pressenot- vervrdnungcn möglichst milde zu handhaben. Allerdings ist man an zuständiger Stelle der Auffassung, daß bei verleumderischen Angriffen und verächtlich machen den Acußerungcn aufs schärfste bnrchgegrifscn werden muß. Krafttvagenunfall DuesterbergS Hannover, 1. März. Als Oberstleutnant Ducsterberg mit zwei Begleitern im Kraftwagen mit hoher Geschwindig keit die Silenriede entlang zur Stadt Halle fuhr, löste sich plötzlich daS linke Vorderrad des Wagens voll kommen ab. Der Kraftwagen senkte sich znr Seite und lies aus der Nabe weiter, hin und her schlendernd und sich um drehend, bis er zum Stillstand gebracht werden konnte ES ist kaum erklärlich, daß der Wagen nicht umgeschlagen ist. Duesterbcra und seine Begleiter blieben unverletzt. Grmor-unv eines Stationsvorstehers Sondelstngen lOberamt Reutlingens. 1. März. Der hiesige Stationsvorsteher Beith wurde heute nacht in seinem Dicnstzimmer mit S ch u ß wunden nnd Stichen im Körper tot rusgcfunden. Die Kasse soll unversehrt sein. Das Ergebnis der Untersuchung liegt noch nicht vor. RütsmWligc an erbitterten Widerstand. Auch an der Ktangwan« front ist ein Angriff im Gange. Fapaniscke Flnqzenge und Artillerie werfen unanshörllch Bomben ans T s ck a p e i. An der Jangtsemündung wurden 1k OVO Mann sapa« nische Truppen gelandet. ES wirb vermutet, daß diele Trup pen, di« unter dem Oberbefehl des Generals Schiro, kawa stehen, die chinesische Front hinter den WusnngsortS umgehen sollen. Nach einer Agenturmeldung aus Schanghai hat die chinesische Handelskammer die Wiedereröffnung der chinesischen Kaufhäuser beschlossen. 4L Setten Abrüftunvsvorfchlüge Gens, 1. März. Außenminister Bene sch hat als Be richterstatter des HauptauSsckusseS die ihm übertragene AuS- arvcttung einer ttebcrstcht über die der Abrüstungskonferenz unterbreiteten Vorschläge serttggestcllt. Diese Uebersicht bildet «In nmsangretcheS Dokument von 45 Setten, das heute dem Büro der Konferenz unter- breitet «nd bann den Delegationen zur Beratung über« wiese« wirb«