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IV. gahrvan«. -tk.«« Sonntag, 2. Oktober zgzz /)/e eE/Fe A-oFMe/k- Mi/ ^Ae/k</s«LFS-e Freiheit mb Kratt Br die Luftfahrt Sie IMAe LutttmtaMellms erösfncl vradtmolckuag un»sr«r Sorllnsr SokrUtloltung ist ver- ,tel. Nehren Eine Kanzlererkliirung -ur Gteilhbereihtigungsfragt zigkcit testen, Gliche n un ft mdcrö emals > aus- t wcr- Hotcl- lS un- ahrtS- lelde- uni müht liehen un» nver- ieue- ein- stschcn c eine nd, da vor riebe hren. litik, Welt offen Wir- ter« der der rlter um usen arb, erge Dreeden. Postlcheck-NIo. l0«3 Dretden Nachdruck nur mit deuII.Qurllrnangab« iDrredn. Rachr.i iulillig. Unvrrlansl« Schliststack« werden nicht aulbewadrt ex» le lohn), durch Postbezug 3.r» Mi. einlchlieblich »6 Psg. Postgebühr lohne Posttustellung«gebühr> bei 7 mal wdchenllichem Sersand. itinzelnuntmee » PIg., außerhalb Sachten» ro Big. «nzcigenpreile: DI« einlraltige 30 mm breite heile 3b PIg., >ür auewilrt« «0 Psg., die »o mm breite ReNamejetle rcn> Psg., außerhalb »30 Psg. abj. ltrisenabichlag u. Daris, gamIUenanzeigen und Stellengesuche ohne Rabatt t» Ps^, außerhalb »3 Vs«, vssertengebühr Sti Psg. «utwürlige Aus träge gegen vorautbejahlung. lvr-hianfchristl Nachrichten Hernsprecher-Sammelnummert »3»«t Nur sür NachtgesprLchet Nr. »0011 SchristleUung u. HauptgelchäsltsteNet Dretden - A. 1, Marienstraße 33/» I» . Hörden die maiericlle Unterstützung des MvtorslugsportS untersagt. Man warte in Deutschland schon jahrc- lanki daraus, da» die clcinentarstcn Forderungen des Sport- lcbcnö von den anderen Nationen Deutschland gegenüber auch auf dem Gebiete des Motorflugsports anerkannt würden. Reich« verkehrsminisler Freiherr von Elh-Rübenach ergriff sodann das Wort zu folgendem Eröffnungs, sprach: „Ich gedenke der Wiedererweckung der deutschen Luftfahrt aus tödlicher Lethargie durch die Hochleistungen der ersten Segelflieger anf der Rhön! Ach gedenke der Opfer an Blut und Gut, welche die deutsche Äugend siir den Lustsport und damit für die Erhaltung des Lust- fahrtgedankenS in einem Jahrzehnt schwerster ansten- politischer Knebelung und drückendster wirtschaft licher Rot gebracht hat! DaS Vaterland wird dieser deut schen Jugend für ihr „Dennoch" ewig Dank wissen. Ich danke allen, die sich um die Ausstellung verdient gemacht haben. Der deutschen Luftfahrt wünsche ich Ircihcit und Kraft! Ich eröffne die Deutsche Lustfportansstcllung." M e der stster- nver- -chutz- s die laben, «folge n als ich in a, -er inlastt m di« Paris, 1. Oktober. Die bereits am Freitag von der „Repnbliqne" angekündigte Unterredung ihres Ber liner Sonderberichterstatters mit Reichskanzler v. Papen beschränkte sich ans eine kurze Erklärung des Reichskanzlers über die GlcichbercchtigungSsragc. Von Papen betonte ein leitend, daß er dem französischen Ministerpräsidenten gegen über in Lausanne den Wnnsch nach Nbschlust eines deutsch - französischen KonsnltativabkommenS zum Ausdruck gebracht habe, damit die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht getrübt wurden. Ein Wiederaufbau Europas sei scdvch erst möglich, wenn Deutschland die Gleichberechtigung in der Rüslungösragc zuerkannt worden sei. Deutschland beabsichtige nicht ansznrüstcn. ES wünsche aber auch nicht, gerade in dem Augenblick aus die Grundlage seiner Sicherheit verzichte» zn müssen, in dem alle andere» Mächte sehr modern gerüstet seien. Die Rcichöregicrnng sei ansterdcm der Auffassung, das, die führenden Staatsmänner nach der Anerkennung der Gleichberechtigung Deutschlands und nach einer allgemeinen Erklärung, das, keiner von ihnen irgendwelche Angrisss- absichtcn hege, ein Neb-'reinkommen finden würden, das den gerechtfertigten Forderungen Deutschlands Rechnung trage. Dieses Uebcreinkommen vorznberciten, sei jedoch Ausgabe der anderen Mächte. Die Fortsetzung eines aufrichtigen MeinnngSauStauscheS zwischen Frankreich »nd Dcntschlanb könne diese Ausgabe nur erleichtern, da sic znm besseren Verständnis der beider seitigen Auffassungen beitrüge. Er habe den grösttcn Wunsch, für den Frieden zu arbeiten, «nd er erwarte einen mncku» vivvinil, der cS der RcichSrcgierung ermögliche, an den AbrüstungSbcsprcchnngen tcilznnehmcn. herrsche jedoch k e i n e S w e g S K l a r h c i t, und die Erfolgs- aussichten dürsten im Augenblick jedenfalls gering sein. Die Acustcrungen des RcichSanstcnministcrS über die deutsche GletchbcrcchttgungSfordcrnng werde» in der eng- lischcn Presse ausführlich wtedcrgcgeben. Der Eindruck geht dahin, dast Deutschland, wie eS in der „Times" heisst, auf seiner Forderung scst beharrt. Der „Daily Telegraph" unter- stretcht ebenfalls die Festigkeit der deutschen Hal- t« n g. Der „Daily Exprest" bemerkt, dast die Acusternngen nichts an Klarheit zn wünschen übrig lassen. In einem Bericht der „News vhronicle" wird gesagt, dast der dcutsch-sranzösische Abstand immer gröster werde. Feststche, dast cS der englischen Regierung nicht ge lungen sei, die Deutschen zur Annahme einer AbrüstnngS- entschliestnng zu bewegen, in der der Teil V des Versailler Vertrages wieder erscheine. Der Plan, die Abrüstung mit der Sicherhcitssragc zu verknüpfen, der von Henderson mit Vertretern verschiedener Staaten erörtert wurde, sei sehr vage. Am wichtigsten sei, dast die Abrüstungskonferenz unter Führung von England und Frankreich Deutschland den Be weis ihres gute» Willens erbringe» nnd durch A n n a h m c des Hoover-Vorschlages einen ernstlichen Anfang mit der Abrüstung mache. Davon sei jedoch bisher nichts zu spüren. flüge unserer Motorsliegcr und -fliegerinucn hätten das Interesse am deutschen Namen in weite Kreise getragen. Die Dela sei eine Ausstellung mit rein deutschem Gcptäge. Man habe sich bewusst darauf beschränkt zu prüfen, was deutsche Sparsamkeit aus dem Gebiete des Flugsports in allen Zweigen leiste. Der deutsche Lnstsport liege zur Zeit unter ganz besonderen Bedingungen. Er leide nicht nnr unter de» Auswirkungen der wirtschaftlichen Not, sondern sei darüber hinaus noch mit ganz besonderen Be schränkungen belastet. Anlüstlich der Eröffnung der Deutschen Lustsahrtausstellung gezieme es sich, wieder einmal mit allem Freimut nnd mit aller Offenheit daraus hinznweisen, dast noch heute das Pariser Vustsahrtab- kommcn vom Jahre 19L8 bestehe. diesem Abkommen sei den deutschen öffentlichen Be- Saß engitM Knblnett luiftt nach Auöweaen London, 1. Okt. Der Premierminister hat gestern abend London verlassen, um sich im Norden Englands vor dem Zusammentritt des Parlaments einige Tage der Rnhe zn gönnen. Am Nachmittag hielt Macbonald noch eine Ka- binettsstbung ab, in der, wie der diplomatische Korrespon dent des «Daily Telegraph" wissen will, n. a. auch die deutsch-französische Meinungsverschieden, heit in der Abrüstnngsraae besprochen worden sei. In Ka binettskreisen herrsche, so berichtet der Korrespondent weiter, ziemlich einhellig die Ansicht, das, bald ein neuer Ver- s u ch unternommen werben sollte, die gegenwärtige Stockung h« beenden, und dast ein solcher Schritt nur von England unternommen werden könne. Uebcr den besten Weg Berlin, 1. Okt. Am Sonnabenbvormittag sand die feierliche Eröffnung der Deutschen Lustsport- auSstcllung l»32 sDelas vor einer grostcu Anzahl ge ladener Ehrengäste statt, unter denen man Vertreter der Reichs- nnd Staatsbehörden, der Wissenschaft und Wirtschaft sowie -es Diplomatischen Korps bemerkte. Als Vertreter der Rcichöregicrnng war der NeichSverkchrsministcr Frei herr Elh v. Rüben ach erschienen, in dessen Begleitung sich der Leiter der Flugabtcilung des VerkehrSministeriumS, Ministerialdirektor Brandenburg, befand. Von der Reichsnnchr war neben anderen hohen Offiziere» General leutnant Nundstacdt erschienen, Namens der Stadt Berlin bcgrüsttc Oberbürgermeister Dr. Sa hm die Ver sammelten und betonte, dast Ausstellungen sich heute nicht mehr daraus beschränken dürsten, zu zeigen, was geleistet worden sei. Sic müssten sich vielmehr bewusst in den Rahmen der Kräfte eingliedern, die gewillt und entschlossen seien, Herr zn werden über die entscheidenden Ausgaben der Gegenwart und Zukunft unseres Volkes. Diese Voraussetzungen erfüllte die Dela in hohem Maste. Erfreulich fei die Tatsache, dast bei dieser Ausstellung sich alle in Frage kommenden Organisationen und Verbände in wahrhaft kameradschaftlicher Weise zu gemeinsamer Arbeit zusammengcsunden hätten. Darum werde auch diese Ausstellung dazu beitragen, dem Lustsport zu helfen und Lust und Liebe zum Fliegen zu fördern. Der Vorsitzende des gcschästssührcndcn Präsidiums der Dela, Staatsminister a. D. Dominikus, wies in seiner Ansprache daraus hi», dast die Frage, ob man es in der heutigen Zeit der wirtschaftlichen Not verantworten könne, zugunsten des Flugsports eine solche Ausstellung zu veran stalte», von der deutschen Fliegerei unbedenklich zu be jahen sei. Der Flugsport könne von sich sagen, dast er ein Pionier sür Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr ge wesen sei, und man sehe, dast Sportvereine, die Hochlei- stungssegelslugzenge bauen, der Entwicklung der Wissen schaft und Wirtschaft Pivnierdienste leisteten. Auch die Welt- Hin-enburs Zum 85. Geburkslag des Reichspräsidenten Unter allen Völkern der Erde ist es immer und zu allen Zeiten das deutsche Volk gewesen, das am schwersten um sein LebenSrccht als Nation zu ringen hatte. ES liegt nicht umsonst im Herzen Europas, also im Brennpunkt aller neuen geistigen Strömungen, die cS als erstes Land aufzu nehmen, zu erproben und zu klären hat. Naturnotwcndig bringt solches Schicksal Unruhe politischer und wirtschaft licher Natur mit sich, macht cs unserem Volke schwerer als anderen, sein staatliches Leben so zn festigen, dast Ruhe und Sicherheit das Unterpfand eines glückliche» BürgcrlebenS werden. ES mag viele »ntcr uns geben, denen diese Auf gabe, Herzland Europas zn sein nnd dafür alles, wag diesen Kontinent in Unruhe verseht, am lcidvollsten auskostcn zu müsse», zu hart und zn schwer erscheint. Aber es hat keinen Zweck mit dem Schicksal zn hadern, cS ist vielmehr unsere Ausgabe, das Unabänderliche zu meistern nnd ans ernstem Kamps Kraft und Selbstvertrauen zn schöpfen. ES ist not wendig, diese ticsstc Ausgabe, die uns das Schicksal gestellt hat, zu erkennen, sie in Ehrfurcht nnd Demut yvr dem ge schichtlichen Walten entgegcnzunchmcn, um über die ver wirrende Fülle der kleinen nnd kleinsten Geschehnisse des politischen Alltags hinweg die gestaltenden Kräfte unserer nationalen Zukunft nicht zu mistachten. Nnr von diesem Blickfeld aus vermag man die Bedeutung Hindenburgs für unser gegenwärtiges nationales Leben richtig zu wür digen, vermag man zn begreifen, was cS heisst, dast der Feld- marschall des Weltkrieges und der Führer unseres Volkes durch wirre Gegenwart in dunkle Zukunft heute anf 85 Jahre der irdischen Wanderung zurlickblicken kann. DaS schwere Schicksal des HerzvolkcS von Europa ver körpert sich in Hindenburgs persönlichem Schicksal, wie kaum in dem eines zweiten Deutschen. Im Verlauf seines langen Lebens hat unser Vaterland seine höchste Höhe erklommen und seine» tiefsten Fall getan. Wir müssen begreifen lernen, welche Bedeutung diese deutsche Persönlichkeit siir unser Da sein hat. In der wirren, ungewissen Gegenwart, die seden Wert nnd jede Gröste in Zweifel zieht, steht an der Spihe der Nation et» Mann, der geboren ist in einem Jahrhun dert, das heute fast schon ein Menschenalter hinter "nS liegt, und der hincinragt in eine neue Zett, der er, sein Wert, sein Pslichtgcdankc «nd seine Treue im Dienst am Reich den Stempel ausdrückcn. Man soll Im Streit um Tagcsmcinun- gcn und Politik nie vergehen, was cS für ein Volk bedeutet, das so mitten im Meltenstnrm wie das deutsche sielst nnd daS so zerrissen nnd uneinig ist, wie das nnsrigc, dast cs von einer chrfurchtgcbtctcndcn Persönlichkeit geleitet wird, die das Werben dieses Volkes und seines Reiches selbst mit- geschatsen hat nnd die mit ihrem Blut zur Einigung aller deutschen Stämme beitrug. Scho» 18N0 bei Königgrätz ver wundet, war er Frontsoldat auf den Schlachtfeldern bet Gravclotte, St. Privat und Sedan, nahm er teil an der Kai- kerproklamatton im Spiegclsaal von Versailles, wurde er im neuen deutschen Kaiserreich berufener AuSbtldncr der deutschen Armee. Aus dem verdienten Ruhestand rief ihn der Weltkrieg wieder zu de» Waffe», nm de» Einbruch der Russen abznwehrcn nnd den grostcn Sieg von Tannenberg zu erfechte». Mit Lnbendorsf zusammen hat er unsere Armeen in den Stand gesetzt, eine Welt von Feinden abzu wehren und im Felde unbesiegt zu bleiben. Gerade in den Tagen des Zusammenbruches wuchs er zu wahrhaft mythi scher Gröste. Er, der drei Kaisern gedient hätte, harrte trotz der Bitterkeit, mit der ihn daö revolutionäre Treiben in der Heimat erfüllen musste, aus seinem Posten ans. Er führte daS Heer in die Heimat zurück, leitete die Demobilmachung und verhütete durch seine chrsurchtgcbictcnde Autorität, dast das ChaoS der Revolution die letzten Dämme zerbrach, hinter die sich die NcvolutiouSmachthabcr geflüchtet hatten, als die SpartakuShordcn in den Groststädtcn sich der Straste bemächtigten. Nachdem die gröste Ausgabe erfüllt war, daS Feldheer auszulöscn und gleichzeitig ans Frciwilligcnregi- mentcrn die Grundlage siir eine neue Wehrmacht zu schassen, zog sich Hindenburg zum zweite» Male ins Privatleben zurück. Nur wenige Jahre waren ihm vergönnt, dann musste er erneut, gegen den eigenen Wunsch, das Steuer des Reiches ergreifen. Man mnst dieses reiche Leben vor Augen habe», nm sich zu vergegenwärtigen, das, Hindenburgs Arbeit im Dienste des Vaterlandes einen tieferen Sinn hat. Mit Recht wurde einmal gesagt, es gibt keinen Zufall, der 86 Jahre währt. Wer in der Geschichte nicht den mechanischen Ab- lans eines blinden Schicksals sieht, wer in ihr vielmehr daS Wirken einer höheren Kraft fühlt, wer auch im Lebe» des Menschen einen Teil davon spürt, der weist, dast diele auster ordentliche Persönlichkeit unserem Volke gesandt Ist, als der getreue Eckhard, der es durch die Stürme nnd Nöte dieser Zett geleitet und zu dem cS in allen Wirrnissen immer wie der aufblicken kann. Gcwist, Hindenburg ist kein staats männische» Genie, kein strahlender Heros, der unser Volk aus den Liefen unseres Daseins zu lichten Höhen führen Weik Met Neurath- Erklärung „sensationell" Paris, 1. Oktober. Die Erklärung, die RcichSaustcn- minister von Neurath am Freitag den Vertretern der deutschen Presse gegenüber abgegeben hat, wird hier als geradezu sensationell bezeichnet. Die Erklärung des NcichSanstenmIttisterS stelle eine direkte Ablehnung des englischen Planes dar, den Hcnderson bei Wiederaufnahme der Arbeiten des AbrüstnngsbüroS den Mitgliedern zur Annahme unterbreiten wollte. Der „Petit Parisien" spricht von einer Art deutschen Ultima tums, das schon jetzt alle V c r st ä n d t g u n g S - bemüh«« gen nutzlos «nd überflüssig mache. Der Genfer Sonderberichterstatter des „Journals" betont, dast Ministerpräsident Hcrriot die Ausführungen des Ncichs- austenmlnisterS mit einem Lächeln ausgenommen habe. FranzüsischerseitS sei man nicht böse darüber, dast die Reichs regierung die von Henderson beabsichtigten Vorschläge ab lehne. Pcrttnar bezeichnet im „Echo de Paris" -le Hal tung der ReichSregicrnng anf eine einseitige Ver nichtung des Versailler Vertrages. Dnrch die Ausführungen des RcichSanstcnministcrS mache Deutschland von vornherein jede Verständigung «nd jede Angleichung unmöglich.