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Nummer 123, Seite S Sächsische Volkszeitung Sonnabend/Sonntag, 29./3Ü. Mal 1987 !te 4 - 1 i i 4 » seines »er Er ter des ernannt Es ist zeiliche nniglen »es ^in en. mif n Bar ni ohne en und »ermckl- nd der Lande ipeord- strivat- n. Mr Forst- Wald- nschlog :i k: >rp.! schütz' znin Tage ittag- a aus Schul- igkeit übend igend- id des Auch : oder igiied- Oa, privat« Kankgeieert« » «V elfter- iötziich >t Dr. n aus sach» Biller, leister. Kurt Vien- F°b vesieff !eipzkg Bascn- esden- von Ribbentrop und Oberst Müiler-Brckndcnbnrg vom Arl»eits» dienst. — Der Abend, der einen sebr anoer-aten Berlani nahm, hielt die Miste bis nach Mitternacht in tebhaster Unterhaltung beieinander. aus »nein und derer indct eichs- statt. . M.) Gesamtverschuldnng der öffentlichen Hand an sich ganz wesent lich hinter den anderen Ländern zurück. Ferner entscheide auch nicht allein das Tempo der Zunahme der Verschuldung oder deren absolute Höhe. In den drei Jahren der sogenannten Hochkonjunktur von 1927 bis 1936 seien die Schulden der öfsent- ltchcn Hand in Deutschland um 1» Milliarden gestiegen: darun ter hätten sich aber Auslandskreditc in bedenklich hohem Um sang befunden In den Krisenjahren 1939 1933 seien beinahe 4 Milliarden Mark neuer Schulden entstanden: dies wäre» aber reine Defizitkredite gewesen, d. h Kredite, die nur die Etat fehlbeträge decken sollten Demgegenüber handele cs sich bei den heule aufgrnommenen Schulden um produktive Kre dite, die die zur Rückzahlung nötigen Reserven selbst geschaf fen hätten und unter denen sich keinerlei Auslandskreditc be fänden. Schtiefsiich müsse berücksichtigt werden, datz der Schul- denzunahme der össentlichen Hand eine entsprechende Ent schuldung der Privat wirtschast gegenüberstehe, deren hierdurch gesteigerte Leistungsfähigkeit den Schuldendienst der öffentlichen Hand sicherstelle. Rin Ranlclconto ist kcillcsvcß» vurcino ^oeclc^ovlrcit kür „reich« Deute", Leben «in tcleinerLetrax, der-sei es auch nur vor- übcrgcbcvd - rurüelczeiext rverclev soll, leruu» «uk 6a» Lavlricovto vioßerahlt ver- 6er». Lank »rr»d RarrDicr vervalter» 6a» 6eI6, Ersparte» oder öetriebswittel, au- verlSssiz vv6 sicher. Dod eia Ranlc- Icvato hat ein« zaa« Reih« vorrVorteileirr -Tag de- deutschen SandwerlS" Werkstattwandern», durch die in Zukunft ständige Einrichtung elnes Gesellen- und Meisterwettkampfes, durch Förderlehrgänge und Umschulungskurse, vor allem aber durch die Errichtung von Reichs- und Vezirksfachschulen eine wesentliche Lücke auszusiillen. Der Weg zum neuen Handwerk, sagte der Leiter des Hand werks weiter, gehe nicht über die Wirtschast, joudern über die Berusserziehung. Allein die Leistungen »nd dir Arbeit seien die Wegbereiter des Handwerks, und die weltanschauliche Ausrichtung gehe damit Hand in Hand. Die weltanschaulich« Fürsorge erstrecke sich nicht nur aus den Handwerker als Einzelperson, sondern auch aus den handwerk lichen Betrieb als die äußere Form einer Arbeitsgemeinschast. Es sei selbstverständlich, das, zu einer wahren Betriebs gemeinschaft in allererster Linie ein gegenseitiges soziales Verständnis gehört. Unter Mitwirkung aller Beteiligten hätten Zehntausende uneinheitlicher Verträge und Abmachungen zwischen Vetriebssührern und Gefolgschaften außer Kraft gesetzt werden können. An ihre Stelle seien rund 460 einheit liche Tarifordnungen getreten. Auch die Unter kunft s. und Urlaubsfrage habe eine vernünftige Rege lung gesunden. In das Gebiet der sozialen Betreuung sallc auch die Bereitstellung von Mitteln der Deutschen Arbeitsfront für junge Meister, die sich selbständig machen wollen. Deu begabten, fleissigen und sparsamen Junghandwcrkern solle damit der Weg nach oben geöffnet werden. Nur wenn an der Spitze der hand werklichen Betriebe die schöpferischsten Handwerker stehen, könne die Mission des Handwerks erfüllt werden. Zm Laus« des Jahres 1938 werden Io insgesamt 4 Mil lionen Reichsmark durch dir Deutsch« Arbeitsfront für Sxistenzgründungen zur Verteilung gelangen. Dies« Mittel würden sich in den solgenden Jahren ständig erhöhen. Hierauf ging der Leiter des Deutschen Handwerks in der DAF. auf organisatorische Fragen ein. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die regionale wie die fachliche Gliederung des Handwerks in der Deutschen Arbeitsfront in einem schnellen Tempo einsatzbereit geworden sei. In Zukunft würden de« Handwerk fremde Bezeichnungen verschwinden und an Stelle der Fachgruppen und Fachschaste» die Gewerke und Gewerke gruppen treten. voill 6cld ist in sicherer Verwahrung. Rank un6 Rankier hcratcn Dich in allen Dein 6vI6 ist stets ru Deiner Vcrkügung. 6eI6kragen, sie gehen Deinen» gesunden Dein 6eI6 dringt durch Xiosen Ovwinn. Unternehmen Kredit, »io herahlen in Du hast Dein oigono» Lcliechhuch. Deinen» ^uktrag Dein« tilgt. Rechnungen. K«r«eo« L«tn«r Lanb und O«in«n» Lanbi«rk ung Wirtz c Jahr« Men am usstihrlich lksgenosse sichtigsten auwerkes Empfang bei Konteradmiral Kobayashi Berlin, SV. Mai. Der Befehlst-aber des 4. japanischen' Kreuzergeschwaders. Konteradmiral Kobayashi, gab am Freitagabend im Hotel Katsechos ein Essen mit anschliehendem Empfang, zu dem die Mitglieder der japanischen Botschaft mit Botscl-aster Gras Mus- hakoji an der Stütze sowie zahlreich Bertreter der Wehrmacht, der Mckrine, der Luftivasfe und Vertreter von Staat und Partei sich «ingefunden l>atten. Unter den Anwesenden bemerkte nian Generaladmiral Raeder, die Gattin des Staatssekretärs Milch, den Reichssport führer von Tschcnmner und Osten, den Vorsitzenden der dentsel>- japanischen Gesellschaft, Admiral Förster, vom Auswärtigen Amt den Gesandten von Bülom-Schwante. und Geheimrat Katzenberger, Generalleutnant Witzendorff, Generalmajor Sei fert, die Konteradmiräle Guse und MarsclM, Vizeadmiral Bastian, Dr. von Raumer von der Dienststelle des Botschafters „Znflattonsgerede ist müßig!" Der Reichsslnanzminister vor der Industrie- und Handels kammer in Wesernillnde-Bremerhaven. In Wesermünde-Aremcrhaven führte der Rcichsminister der Finanzen Graf Schwerin von Krosigk bei einem Vortrag vor der Industrie- und Handelskammer u. a. aus: Das ab und zu wieder austauchende Gerede von einer bevorstehenden oder schon bestehenden Inflation sei völlig miitzig. Des Füh rers Wort bürge dafür, datz das deutsche Volk vor dem Unglück einer neuen Inflation bewahrt bleibe. Für eine solche seien keinerlei Anzeichen vorhanden. Das Volkseinkommen sei von 4b aus 02 Milliarden, also um 36 v. H. gestiegen, während der Zahlungsmittelumlauf sich nur von 5.5 aus 6.7 Atilliarden, also um 21 v. H.. erhöht habe; es gebe keinen schlagenderen Beweis gegen die Behauptung einer inflationistischen Geldauf blähung. Wenn ferner an der Höhe der Verschuldung der öffentlichen Hand Kritik geübt werde, so müsse dem folgendes entgegengehalten werden: Einmal blieben wir in der Höhe der Das neue britische Kabinett Lwndon, 28. Mal. Der König von England empfing gestern nachmittag zum zweitenmal den neuen Ministerpräsidenten Neville Chamber lain und händigte den neuen Ministern ihre Amtsstegel aus. Das Kabinett Neville Chamberlain setzt sich danach wie solgt zusammen: Ministerpräsident: Neville Chamberlain. Schatzkanzler: Sir John Simon (bisher Neville Chamber lain). Lordpräftdent des Staatsrals: Viscount Halifax (bisher Ramsai) MacDonald). Innenminister: Sir Sameul Hoare (bisher Sir John Simon). Lordslegelbewahrcr: Earl d « laWarr (bisher Lord Halifax). Kriegomtnlster: Hore-Velisha (bisher Duss Cooper). Marinemlnistcr: Duss Cooper (bisher Sir Samuel Hoare). Handelsminister: Oliver Stanley (bisher Runciman). Verkehrsminister: Dr. Bürgin (bisher Hore-Belisha). Erster Kommissar für ösfentltch« Arbeiten: Sir Philipp Sassoon (bisher Lord Stanhope). Kanzler des Herzogtums von Lancaster: Lord Win «erton. Unterrlchlsminister: Lord Stanhope (bisher Oliver Stanley). i I lvsL»-' i c.r>- i Erneute rote Provokation des Znternatlonalen KontkoMensles Berlin, 29. Mai. Das Deutsch- Nachrichtenbüro meldet: Nachdem erst vor zwei Tagen rote Flieger internationale Kon- trollseestreitliräst«. darunter dos deutsche Torpedoboot „Alba tros". auf der Reede von Palma mit Bomben beworfen haben, erfahren wir setzt, datz die Roten ihr verbrecheriiches Treiben auch aus hoher See sortsetzen. Deutsche Kriegsichisse. die dort zur inneren Befriedung Spaniens unermüdlich im inter nationalen Auftrage ihren anstrengenden Kontrolldienst aus üben. sind neuerdings mehrsach von den bolschewistischen Flug zeugen in Angriffsform angesloaen worden. Ein wie frevel haftes Spiel das ist, erhellt daraus, datz ein Schiff der erst ein mal geworfenen Bombe fast schutzlos preisgeqeben Ist. und daher die Abwehr schon gegen den ansliegenden Feind anletzen mutz. Nur der Kaltblütigkeit der deutlchen Kommandanten ist es zu verdanken, datz bisher di« Geschütze geschwiegen haben, obwohl di« Tatsache d«s Bombenabwurfes vor Palma bereits vorliegt. Die bolschewistischen Militärmachthaber in Valencia sind vom deutschen Seebesehlshaber nunmehr eindeutig gewarnt worden. VeuW-franz. Handelsvertrag vor dem Abschluß Reiseabkommen ab 1. Juni endgültig in Kraft. Paris, 29 Mal. Als Ergebnis der Besprechungen, die während der letzten Tage zwischen dem Rcichsbankpräsidenten Dr. Schacht und dem französischen Handelsminister Bastid ge führt morden sind, konnten die wesentlichen Schwierigkeiten, die noch dem Abschluss eines Wirtschaftsabkommens zwischen Frankreich und Deutschland entgegenstandcn, in befriedigender Weise behoben werden. Die beiden Regierungen stellen mit Genugtuung fest, datz die Verhandlungen, die zur Einzelausarbeitung gewisser Fragen und zur Fertigstellung der Nertragstexle noch gepflogen werden, binnen kurzem zum Abschlutz eines Vertrages werden sichre» müssen, der es ermöglichen wird, die Handels und Finanz beziehungen zwischen beiden Ländern auf feste Grundlagen z< stellen. Angesichts dieser Tatsache wird das Reiseabkommen, da» dem Grundsatz nach uni» in seinen Ausstthrungsbestimmungen vor zwei Monaten angenommen worden war, vom 1. Juni ab endgültig In Kraft treten. Verzinsung der Ausländsanleihen und Auslandsschulden Berlin, 29. Mai. Infolge der Devisenbewirtschaftung, zu der Deutschland durch die ungesunden Verhältnisse in der Welt wirtschaft gezwungen worden ist, können sich die deutschen Schuldner von Ausländsanleihe» und Auslandskrediten von einer fälligen Schuld vielfach deswegen nicht befreien, weil die Uebcrweisung des Schuldbetrages in das Ausland aus devisen wirtschaftlichen Gründen nicht zugelallen werden kann. In zahlreichen Fällen haben die ausländischen Gläubiger hierfür Verständnis gezeigt und sich bereitgefunden, das Schuldverhält nis zu angemessenen Bedingungen zu verlängern oder an Stelle von Devisen und freier Reichsmark eine Zahlung aus Sperr konto anzunehmen. Dem stehen jedoch Fälle gegenüber, in de nen die ausländischen Gläubiger bisher jedes Entgegenkommen abgclehnt haben. Dadurch wurde für den deutschen Schuldner eine Lage geschaffen, die aus die Dauer unerträglich war. Denn die deutschen Auslandsschulden sind vielfach in einer Höhe zu verzinsen, die den heute in Deutschland üblichen Zins bei wei tem übersteigt und im übrigen auch wesentlich über den» Sah liegt, den der Gläubiger bei einer Kapitalanlage in seinem eigenen Lande jemals erhallen konnte. Es erschien deshalb unabweislich, durch eine Matznahme der Gesetzgebung die Schuldner von Auslandsnnleihen und Aus'andskrediten für die Zeit nach Eintritt der Fälligkeit von der erhöhten Zinslast zu befreien. Durch das Gesetz voin 27. 5. 1997 wird deshalb bestimmt, datz bei den Auslandsschulden die Pflicht des Schuldners zur Zahlung des Vcrtragszinses mit dem Eintritt der Fälligkeit wog- fäsft. Dein ausländischen Gläubiger stellt das Gesetz mehrere Möglichkeiten zur Wahl. Er kann einmal — wie schon bisher — verlangen, datz der Schuldner den fälligen Vetrng in Reichs mark aus ein Sperrkonto einzahlt. Will der Gläubiger das nicht, so kann er erklären, datz er die fällige Forderung bei dein Schuldner stehen lassen wolle. In diesem Fall ist die Forde rung vom Eintritt der Fälligkeit an mit höchstens 4 v. H. zu verzinsen. Daneben steht es dem Gläubiger frei, mit dem Schuldner eine Stundungsvereinbarung zu treffen. Hierbei wird aber durch die Vorschriften des Devisenrcckites dafür Sorge getragen, datz sich der Zinssatz für die prolongierte Forderung In angemessenen Grenzen hält. Löwen-Kapltan Schneider in Säst - Bonn, 29 Mai. Der Zirkus -es Kapitän Alfred Schneider, der vornehmlich wegen seiner Löivcngruppen europäisd-en Ruf genietzt, mutzte seinen Betrieb bei seinem Gastspiel in Bonn wegen übergroßer Verschuldung ein st eilen. Man spricht von mehreren hundert tausend Reichsmark, die von den verschiedensten Gläubigern gefordert werden. Don Boim aus stellte der Besitzer einen Antrag an den Treuhänder der Arbeit, seinen Betrieb schlichen zu dürfen. Kapitän Alfred Schneider und sein Geschäftsführer sind vorläufig in Hast genommen worden. 7- Berufserziehung im Vordergrund Veglnn der Arbeitstagung zum vdlv. Frankfurt a. M., 28. Mai. Der »Tag de» d »ätschen Handwerks" begann am Frettagvormittag «it d«r Arbeitstagung in der Festhalle, an d«r da» gesamte Fiihrerkorp» des Handwerks, der Beirat de, deutschen Handwerk» und die Sau- und Kreishandwerksmalte« «it ihre» engeren Mitarbeitern teilnahme«. Unter den Ehrengästen, an ihrer Spitze Reichsorganisations leiter Dr. Ley und Reichsstatthalter und Gauleiter Spren ger, sah man zahlreiche Vertreter von Partei und Staat, der Behörden und der Wehrmacht. Von ausländischen Handwcrks- sllhrern nahmen Landcsrat Schuschnigg (Oesterreich). Direk tor von Dobsa (Ungarn), Präsident Besch und Präsident Weimerskirch (beide Luxemburg), Präsident Rozite (Lettland) und der Handwerksführer Kekkones (Finnland) an der Tagung teil sowie 56 ausländische Handwerksgesellen aus Italien, Ungarn und Luxemburg, die sich auf der Wander schaft in Deutschland befinden. Der Leiter des deutschen Handwerks in der DAF., Paul Walter, eröffnet den 3. Reichshandwerkslag in Frankfurt am Main. Er erstattete den Rcchcnschastsbericht des deutschen HandlPrks. Eine wichtige Aufgabe des Handwerks sei die Erziehung eines lrtstungssähigrn gewerblichen Nachwuchses. Es sei Pflicht des Handwerks, der früheren negativen Auslese eine positive folgen zu lasten. Es würden jetzt Matznahmen durchgeführt, mit dem Ziel, durch eine rechtzeitige Berussaus- klärung für die Besetzung der Lehrstellen den in jeder Weise ge eigneten Nachwuchs zu erhalten. Nach wie vor bildet die Mei ster lehre den Grundstock jeder handwerklichen Berufs erziehung. Die Meisterlehre vermöge allerdings nur dann dem Ideal gerecht zu werden, wenn auch der handwerkliche Betriebs führer den Anforderungen genügt, die der Nationalsozialismus an die Betreuer der Jugend stellt. Durch die Teilnahme am Reichsberusswettkamps solle bereits während der Meisterlehre der Ehrgeiz der Lehrlinge geweckt werden. Wesentlich anders sähen die Verhältnisse aus dem Gebiet der Berufserziehung von Gesellen und Meistern aus. Hier habe der Nationalsozialismus säst nichts Erwähnens, wertes vorgefunden. Es sei dem Deutschen Handwerk in der DAF. Vorbehalten geblieben, durch die Wiedereinführung des Eesellenwanderns im In- und Ausland, durch die neue Art des Vs» „kolduek" 6e1 bett Tagen war die Absicht der Valencia-Bolschewisten, ein sogenanntes ..Weißbuch" über angeblich« Einmischung ausländischer Mächte in Spanien zu veröffentlichen, be kannt. Seit Tagen beunruhigt dieser bet Gelegenheit der Völkerbundsversammlung unternommene Schritt auch den anständigen Teil der europäischen Oefsentlichreit. Am Don nerstag noch hat Graf d'Ormesson im „Figaro" gewarnt und erklärt, daß die Duldung der Machenschaften der Valencia-Bolschewisten den Völkerbund erneut diskredi tieren und zu einem revolutionären Propagandabüro her- abwürvigen müßt«. Mit diesen deutlichen Sätzen sind genau die Gefühle der Befremdung wiedergegeben, die das anmaßende Dokument del Vayos in Deutschland erregt hat. An und kür sich sind die Behauptungen der Valencia- Bolschewisten so plumo, daß sie nicht widerlegt zu werden brauchen. Niemals ist bestritten worden, daß italienische Freiwillige in Spanien kämpfen. Aber es schlägt der Wahr heit ins Gesicht, wenn aus den italienischen Legionären eine Vesatzungsarmee konstruiert und aus ihrem Kampf gegen den Bolschewismus «ine Invasion in Spanien gemacht wird. Soeben erst läuft ein Interview durch die amerikanische und die europäische Presse, das Mussolini einem Vertreter vom „World Telegram" gewährt hat und das besonderes Aussehen erregt, well der Duce darin an den amerika nischen Präsidenten Roosevelt appelliert, einen Vermitt- lungsfchritt zur Begrenzung der Rüstungen zu unter nehmen. In demselben Interview hat Mussolini auch noch einmal Italiens Absichten in Spanien dargelegt und fest gestellt, daß Italien nicht für Interessen in Spanien oder sonstwo, ans den Balearen oder im Westen des Mittelmeer beckens kämpfe, sondern einzig und allein gegen die euro päische Gefahr des Bolschewismus. Das ist natürlich in Genf nicht unbekannt, und es märe auch wohl kaum zu den neuen Verdächtigungen einer mit Deutschland befreundeten Macht gekommen, wenn die Genfer Tagung infolge der englischen Schwenkung nicht durch eine so auffallend ein seitig« Parteinahme für Rot-Spanien gekennzeichnet wäre. Es ist nachgerade «in internationales Geheimnis, daß die Karten zu der sogenannten neuen Regierung in Valencia in Moskau gemischt wurden und daß London und Paris ihre Trümpfe dazu getan haben. Ist es aber im Angesicht dieser Tatsache noch möglich, der Welt einznreden, daß der Vertreter eines Ausschußes, der in so starkem Maße von London und Paris abhängig ist, nicht daran gehindert wer den konnte, Beschuldigungen gegen eine ausländische Macht . zu erheben, die nicht allein widerlegt, sondern mit einer ganz erheblichen Gegenrechnung unausgesetzter Neutrali- tätsverletzungen zugunsten der Roten zurückgewiesen werden können? Der Tag der Veröffentlichung dieses seltsamen „Sveißbuches", das besser „Rotbuch" hieße, ist ein schwarzer Tag für Genf gewesen. Er hat weder dem Völkerbund ge nützt, noch dem Frieden, und es ist auch nicht einzuseheu, daß durch die Duldung solcher Machenschaften die Aussichten für eine Lösung der Freiwilligenfrage und des Waffenstill standes aestärkt werden könnten.