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SA so. September 1»» 7«. Sahrgang. «r.4«r v. Neurath berWet -em Relchökablnett 3 Retmrmanml Im MIkerbun» r»-LKtisll »srt» Der Redner der Das Bankvewerbe Mr »ar BapenPresramm 8cd1u9 Neute -Ä.:.-r>LSL "" Verträge" auch werden sollte. elr. s^piek »8« voclsZ der dort hat. ver- 2L «. I. 26 2« 37.0 0 80.0 ü 19.879 78.73 47^7» 0 N ii « 0 0 a u u a n a li 9. 37 9. zr I. 32 s. 32 s. 32 7. 32 7. 32 icd>,- Illt. 0M- >5» 171.0 16.0 179.9 96,71 tzerulprecher-eammelrmmmer: 99911 Rar für Nacht»rlPrtch«i Nr. 99911 «chrtfllUNm» «. H-artgeiqistlstell«! LreN>e»-9l. 1, vtartrnstrai« »8/4» »nlana 79,0 87.76 171 5 77,79 94,7» 133,0 99,9 77.79 d0 70.0 99.9 19,9 19,0 l«,9 91,9 179,79 a 199,9 a 99,9 da 7.» 79,9 74.9 44,79 97,79 4,9 191.9 . 177.9 dll 49.9 19,919 79,79 119,79 Herriot-Re-e ohne Neurath Die Abreise des deutschen NeichSanßenministerS aus Genf hat nicht nur im Völkerbund, sondern in der ganzen Welt als Sensation ersten Ranges gewirkt. Denn sie beweist, daß Deutschland nachdrücklich den Ernst der internationalen Lage scharf zu unterstreichen für nötig erachtet. Wir haben uns geweigert, uns weiterhin an den Arbeiten Abrüstungskonferenz zu beteiligen, weil man uns unseren Anspruch auf Gleichberechtigung vorenthalten Die Antwort darauf war die unglaublich taktlose und leumbertsche Rebe des französischen Ministerpräsidenten Herriot, in der dieser seltsame Pazifist es wagte, im Namen des wasfenstarrenden Frankreichs unseren Anspruch auf Gleichberechtigung in eine angeblich den Frieden Europas bedrohende Ausrüstung umzusälschen und von ge- Heimen Rüstungen Deutschlands zu sprechen, für die er noch heute den Beweis schuldig geblieben ist. Der durchsichtige Grund war, für das Frankreich so erwünschte Scheitern der Abrüstungskonferenz den angeblichen deutschen Aufrttstungswunsch verantwortlich zu machen. Die gebührende Antwort aus diese Heuchelei hat unterdessen der Reichs kanzler selbst erteilt, indem er noch einmal in klarer und eindringlicher Sprache eine ausgezeichnete Darlegung des deutschen Standpunkts gab, die auch die volle Zustimmung derjenigen erhalten wird, die nicht in allen Punkten mit der außenpolitischen Linie des Herrn v. Pap en einverstanden sind. Sehr erfreulich ist vor allem, daß der Kanzler, besten außenpolitisches Programm ja bekanntlich auf eine Ver ständigung mit Frankreich hinzielt, nunmehr mit Nachdruck betont, „daß Frankreich keine Verständigung wünscht". Sehr klar und eindeutig wurde auch der infame Vorwurf zurückgewicsen, das, Deutschland nach einer den Frieden Europas bedrohenden Aufrüstung strebe. Demgegenüber stellt der Letter der deutschen Außenpolitik nun schon zum dritten Male klipp und klar fest, daß Deutschlands Ziel nicht Aufrüstung, sondern die Abrüstung ganz Europas und die Gleichberechtigung Deutschlands in den Methoden der Ab rüstung und in der Bewertung der Nllstungsfaktoren bleibt. In einer Weise, wie seit 1018 noch niemals zu einem fran zösischen Staatsmann gesprochen wurde, hat der Reichskanzler die französische Drohung, angebliche deutsche Geheim rüstungen zu enthüllen, offen als ein unlauteres politisches Manöver bezeichnet und darauf auf merksam gemacht, daß auch von einem Dank für die Rhein- laudräumung, den Herriot gefordert hatte, keine Rede sein könnte, wenn man «m die Leiden der deutschen Bevölkerung unter dem Regime der fremden Besatzung wisse. Die Beachtung, die diese Erklärung tu der Weltöffentlichkeit ge funden hatte, bewies Herriot, daß seine Spekulation, Deutschland als den Schuldigen an dem Scheitern der Abrüstungskonferenz htnzustellen, vorläufig fehlgeschlagen ist. Vielmehr steht Frankreich nun wiederum selbst als der Sünbenbock am Pranger der Weltöffentlichkeit. Schuld daran trägt die maßlose und mit den unsaubersten Mitteln arbeitende Politik HerriotS selbst. ES ist begreiflich, daß Herriot unter diesen Umständen das Bedürfnis fühlte, seinen etwas ramponierten Rus al» Paneuropäer und erprobter Friedensfreund wiederherzu stellen. Das konnte nicht leichter geschehen, als durch eine Vülkervundsrcde, bet der man obendrein dem deutschen Außenminister und der durch ihn vertretenen Nation gütigst die Nolle des geduldigen Zuhörers zuwcisen konnte. Dieser Entschluß HerriotS, zu sprechen, kam unerwartet. Vor der Antwort des Reichskanzlers, mit der man in Parts keines wegs gerechnet hatte, wurde von feiten der französischen Delegation wiederholt und ausdrücklich erklärt, daß Herriot nicht daran denke, in Genf zu spreche«. Jo er gab sogar zu verstehen, baß er nicht einmal ein Interesse an einer Aus sprache mit der deutschen Delegation habe. Demgemäß unter hielten sich zwar die Franzosen mit allen anderen VölkerVunbömitgliedern sehr lebhaft, aber keiner ihrer Vertreter bemühte sich um eine Verbindung mit den Deutschen. Unter diesen Umständen war ein längerer Aufent halt des NetchSaußenministerS in Genf unnötig geworden. ES war seit Tagen bekannt, baß Freiherr v. Neurath am Mittwoch nach Berlin zurückreiscn werde. Als aber der Hieb des Reichskanzlers saß, änderte der französische Ministerpräsident sein Programm und kündigte in lehter Minute an, baß er am Donnerstag in der Völkerbund-- Versammlung zu sprechen gedenke. Der Grund dafür ist durchsichtig genug. Herriot wollte die moralische Niederlage, die er durch die Antwort des Reichskanzlers erlitten hatte, 1. S. Z2 71. 8. 32 7. 30 4. 32 3. 37 5. 32 l. 32 7. 3l 7. 32 !>. 32 9. 32 In seiner Propaganda für die Wiederwahl Polens in den Vülkcrbnnbsrat geht das von französisch-polnischer Seite sinanzicrtc „Journal des NattonS" soweit, den ständigen Sih Deutschlands im VölkcrbunbSrat als einen Skandal zu bezeichnen. Das Blatt verlangt als Gegengewicht die Wahl Polens in den Rat, obwohl das internationale Ansehen Polens seit den unglaublichen Vor gängen in der Ukraine und in Oberschlesien zweifellos stark gelitten hat. Morin »er zentraitnttanzen in Dreuben Berlin, 2V. Sept. An den preußischen NegierungS- stellen finden weiterhin Erörterungen über die Fortfüh rung der begonnenen Verwaltungsresorm statt, und zwar steht u. a. auch die Reform der Zentral instanzen zur Aussprache. In diesem Zusammenhang wurde der Gedanke erörtert, das preußische Handels ministerium, das BolkSwohlfahrtöministcrium und daS LanbwirtschaftSmInisterium zu Vereinigung, und zwar in einem preußischen W i r t s ch a f t ö m t n i st e r i u in. Die Durchführung eines solchen Planes hätte gewisse Vor züge. Als Folge der Zusammenlegung könnten viele Fra gen, die heute von verschiedenen Ministerien behan delt werden, von einem Ministerium erledigt werden. ver 0» « Krakttakret Veite 13 vnö 14 einer optischen Täuschung zum Opfer gefallen. Davon kann schon, soweit eS sich um die Mitglieder der deutschen Negierungsdelegatton handelt, deshalb keine Rede sein, weil ja Herriot von dem, was er am Sonntag für Frank reich festlegte, nicht das geringste zurückgenommen hat. DaS NeichSkabinett beschäftigte sich neben dem Vortrag des NetchSaußenministerS über die außenpolitische Lage mit einer Reihe innerpolittscher Fragen. Dabet behan delte eS u. a. die Ausstellung bestimmter Richtlinien für die Laufbahn der Beamten, ein Thema, über das bereits seit sieben Jahren beraten wird und das nun in abseh barer Zett zu einer Regelung gebracht werben soll. Ferner hat sich das Kabinett mit dem Arbeite - b e s ch a f f u n g Sp r o g r a m m beschäftigt, daS der Präsi dent des LandgcmeindetageS, Landrat Dr. Gcrekc, vor et lichen Wochen bei der Neichsregierung-angeregt hat. Es handelt sich dabei um die Nutzbarmachung künftiger Ge meindesteuern für eine zusätzliche Vermehrung der Arbeit. Aerriot vermittelt zwischen Rußland und Rumänien Genf, 20. Sept. Ministerpräsident Herriot empfing Donncrstagnachmtttag nacheinander die Außenminister der Türket und Südslawlens, ferner den Vertreter Rumä niens und -en sowjetrussischen Außcnkommissar Lit- winow. Die Unterredung HerriotS mit Litwinow dauerte über eine Stunde. Herriot erklärte nach den Unterredungen, -aß er in den Besprechungen mit den Ver tretern Rußlands und Rumäniens in der Frage des NtchtangrtffSvertrageS zwischen diesen beiden Ländern versucht habe, eine Angleichung hcrbetzu- führen. Wie verlautet, sollen die Verhandlungen wesent lich gefördert worden sein, so daß mit einer baldigen Unterzeichnung dieses Paktes gerechnet werden kann. stionslea SStAV »»ii 22. 22. 14 18. 39. >2. 1. I». .. „ w. tt>. 31 Die Freitag-Vollsitzung verschoben Gens, SS. Sept. Die zu Freitag einberusene Voll sitzung des Völkerbundes, in der die Hauptaussprache weitergestthrt werden sollte, mußte ab geletzt werden, da außer dem Vertreter einer sttdamerikauischen Macht keine Wortmeldungen vorlagen. Im Ausschuß für die Finanzlage des Völker bundes und die Reorganisierung des Vülker- bunbSsekretartats sand Donnerstagnachmittag eine lebhafte Aussprache über die Herabsetzung der Gehälter der Vülkcrbnndsbeamten statt. Frankreich und die hin ter ihm stehenden Staaten wandten sich dabei ebenso wie der Generalsekretär des Völkerbundes, Drummond, gegen eine Herabsetzung der Gehälter. Tschechoslowakei forderte sogar, daß der Grundsatz der „Heiligkeit der aus die Beamtengehälter angewendet Die Vertreter Englands und Deutschlands traten für eine Herabsetzung ein. Deutscherseits wurde besonders betont, daß im Hinblick auf die dringend notwendig ge wordenen Sparmaßnahmen eine Kürzung der Beamten gehälter erforderlich sei. Der italienische Vertreter schlug eine Beschränkung der Zahl der BölkerbundSbeam- ten vor. das Vertrauen in di« Stetigkeit der Verhältnisse und die Unerschütterlichkeit der Rechtsgrundlagen in vollem Umfange wieder hergestellt werden. ES bedeute eine Verkennung der Zusammenhänge, wenn man glaube, durch Zwangöbewirtschastung des KapttaglS und administra tive Festsetzung des Goldpreises den Kapttalschwund heilen zu können, und es führe zur Vernichtung des deutschen Kredits, wenn VertragSverhältntsse, die auf Treu und Glauben und rechtlichen Bindungen fußen, willkürlichen, je nach den Umständen wechselnden Eingrissen der Staats gewalt unterliegen. Pflicht des Bankgewerbes sei eS, die mit der Aus gabe von Steuergutscheinen verfolgte Absicht der Wtrtschaftöbelebung durch Erleichterung ihr«r zweckmäßigen Verwenbuim zu fördern und insbesondere dafür zu sorgen, daß die Steuergutschcine ihre Ausgabe er füllen, als Unterlage neuer Kreditgewährung zu bienen. Der Zentralvcrbanb des Deutschen Bank- und BankiergewerbeS hat Vorschläge gemacht, um auch klei nen Betrieben die alsbaldige Verwertung von Gutscheinen über kleinere Beträge zu ermöglichen. Er hat mit der Retchsbank Verhandlungen «ingeleitet, um Störungen der KurSbtlbnng der Steuergutlcheine vorzubeugen und dadurch ihr« BelethungSfähjgkett sicherzustelleu. .. ... , Unterstützung zugestchert Berlin, 20. Sept. Der Vorstand und Ausschuß des Zentralverbandes des Deutschen Bank- und BankiergewerbeS nahm heute unter dem Vorsitz von Dr. Georg So Imsen zu dem WtrtschastSvrogramm der Neichsregierung Stellung. Man war einig in seiner Würdigung als einer mutigen, erfolgversprechen den Förderung der sich anbahnenden Wirtschafts belebung und eines verheißungsvollen Schrittes -«, Eindämmung der Massenarbeitslosigkeit. Ihr« Überwindung könne nnr gelingen, wenn der treten WtrtschaftStnittative in möglichst weitem Umfange Raum zur Entfaltung gelaßen und die zum Wohle der Gesamtheit erforderliche staatliche Einwirkung auf bas notwendigste Maß beschränkt wird. Die Vertreter des Vankgewerbes betrachten es als Pflicht ihres Berufsstandes wie alle Glieder der deutschen Wirt schaft, sich mit voller Kraft für das Gelingen des Regie- rungSplaneS einzusehen und Einzelwünsche vor dem All gemeinwohl zurücktreten zu laßen. Den inganggesebten Maßnahmen werde aber nur bann Erfolg beschteben sein, ivenu die Fundament« jeder Wirtschaftsführung» Berlin, 20. Sept. DaS NeichSkabinett trat am DonnerS- kagnachmittag zu der angekündtgten außenpoltti- schen Besprechung zusammen, in der der aus Genf »uritckgckehrte NeichSaußcnminister von Neurath zu nächst einen Ucbcrbltck über die Lage gab, wie sie sich seit der Weigerung Frankreichs, Deutschland die Gleichberech- ttgung zuzugestehen, heranSgebtldct hat. An die Dar legungen des Außenministers schloß sich eine eingehende Aussprache, in der auch die in Genf eingenommene Haltung de» Außenministers einmütige Billigung der KabtnettSmttglteder fand. Die Besprechungen werben am Freitag fortgesetzt werden. Sin bestimmter Termin für die Rückkehr des Reichs» außenministers nach Genf ist bisher noch nicht in Aus sicht genommen worden. In den Kreisen der deutschen Linken glaubt man aus -er Tatsache, -aß der NeichSaußcnminister es vorgczogen hat, die heutigen Ausführungen des französischen Minister präsidenten sich nicht mehr anzuhören, Vorwürfe gegen die deutsche Außenpolitik ableiten zu sollen. Gegenüber -teseü Borwürfen stellt man in unterrichteten Kreisen fest, daß der Neichsaußcnminister, nachdem Herriot in seiner SonntagSrede den von Frankreich einzunchmenden Stand punkt klar und fest umrtft, keine Veranlassung mehr hatte, sich seine weiteren Deklamationen in Gens anznhören. Darüber hinaus habe die Abreise und das dadurch bekundete Desinteressement an Genf seine Wirkung aus di« übrigen Staate« nicht verfehlt, was sich auch daraus ergibt, baß man in bestimmten Pariser Blättern plötzlich etwas kleinlaute Töne anschlägt. Wenn allerdings der „Temps" glaubt, feststellen zu können, daß die Rede HerriotS „besonders auf die deut schen Zuhörer einen guten Eindruck gemacht hat", so ist der Genfer Berichterstatter des Pariser Blattes offenbar lotzn), dun» Postdkiug 9^0 vtt. „nlchllebttch 99 Pfg. V°sta«bühr Ohne v°sttuNell>mgr,rbahr) »e, Imal Druden, «»«check-Mo. 1099 Dritte» »»chrnMch«« verland. «»»elnummer IO vla-, autechal» Sachfen» U Vf». «n,et»knpretz,i »N «-»druck n« mit deuN.Ouellen°natt« Mp-Utg« 90 mm breit« Zeil« 9» Pfg., für «UwLrt» 40 Pfg., di« »9 mm»re>t«N«tI-me»ril« 70» vls* <vtt»dn7«Ichr.) .uliffi» Underl-Mgt« «»«chaw »99 Vf» »b». 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