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Nummer IIS. Seite 7 Sächsische Volkszeitung Freitag. LI. Mai 1987 Franz Herwig Alleiniges Verlriebsrechk: Verlagsansialk Wam. München » Nachdruck verboten st '' (Fortsetzung folgt.) Gebt mir vier Zahre Zeit! Oie Gesundung der deutschen Landwirtschaft >. Hauptschriftleiter: Georg Winkel. ««kanlwoiillch s»r Inhalt und VM>«rr S««r» Winkel t« vr«»d«» v«iaiitw,rUlch«* Bnzelgenlkit«,: Ih«od»r Mink«! in Dr«»dr«. Ls»« nn» v««l«»! S«,ma,>« vuchd,u»«rei »r««»«n, P-Uerllr-z, kl. r. «. lv 87: über 4200. — Z. Zt. «st Preisliste Nr. 4 gültig, 1933 154, 1934 137, 1935 120. 1936 132 Mttionen RM.; Zinsen 1933 859, 1934 730, 1935 650, 1936 630 Millionen RM.: zusammen 1933 1564, 1934 1377, 1935 1230, 1936 1212 Millionen RM. Die Gesamterleichterung beziffert sich aus rund 350 Mil« Ikonen RM. Sie erhält ein noch größeres Gewicht, wenn rnan sie in Beziehung setzt zu den Einnahmen der Landwirte aus dem Verkauf ihrer Erzeugnisse: Steuern 1933 8,8, 1934 6,9, 1935 5L, 1936 5,2 v. H. der Verkaufserlöse: Sozialversicherung 1933 2,4, 1934 1,8, 1935 1,4, 1936 1,4 v. H. der Verkaufserlöse: Zinsen 1933 13,3, 1934 9,8. 1935 7,8, 19:16 7,0 v. L. der Ver kaufserlöse: zusammen 1933 24,5, 1934 18,5, 1935 14,7, 1936 13,6 v. H. der Verkaufserlös«. Als Abnehmerin der Industrie kommt die Landwirtschaft nach ihrer Gesundung in weit stär- k"rem Matze wieder in Frage als vorl-cr. Die Bauern gaben KW l N ! M 18. Fortsetzung. „Man glaubt es'sitcht'^agte Jan zu JosS Maria, „eine wie heilsame Arznei der Wein ist", denn in der Sintflut des herben, feurigen, roten Weins ertrank das Fieber. Der Feldkaplan zuckte verächtlich die Schultern. „Erzähl deine Neuigkeit Trotzknechten. Dummer Jan, mit gutem Wein kannst du Sterbende wieder gesund machen, das ist eine alte Regel. Vorausgesetzt, datz man di« Arznei nicht zu kärglich gibt." An den goldenen Hangen des Tomer Sees vorbei, der mit weichen purvurblauen Wellen die bekränzten Gestads schlug, ergoß sich das Heer, breitete in der Ebene sich fächer förmig aus und umschloß mit eisernen Armen die Festungen Eozzolo, Borgoforte und Governolo. Im Lager von Governolo lachte Jose Maria Jan aus, denn die Hauptmasse de» französischen Heeres war längst davon, und nur kleine Abteilungen, mit venezianischen HilssvAkern vermischt, streiften im Land«. Jan war vier Tage vor Wut krank. Als er wieder in den Sattel stieg, war sein Gesicht verzerrt. Er konnte vor Zorn kaum sprechen. „Jeder Franzose, der mir vor die Klinge kommt —", aber er schluckte nur ein paarmal und schüttelte die Faust. Und indessen die kaiserlichen Kanonen Governolo zer schossen, datz es aussah, als habe ein Erdbeben seine Häuser und Türme durcheinandergeschüttelt, ritt Jan auf die Streife und fing keinen Franzosen, den er nicht an der nächsten Ulme aufknüpfen netz, wo der arme Schächer mitten in den Weingirland«n hing, die von Baum zu Baum sich schwangen, und starr, mit verdrehten Augen auf die purpur dunklen Trauben sah, die über ihm glänzten. Jan fegte umher wie ein böses Wetter. Er setzte über den Oglio und trug den Schrecken bis nach Cremona. Nach einem wilden Ritt rastete er eines Abends in der Dämme rung am Wegrand«. Er Uetz eine Kavalkade anhalten, di« des Wegs kam. Ein guter Patz wurde ihm präsentiert, der auf den Namen eines Edelmanns namens Justins lautete, yrch er gab den Weg frei. Plötzlich glaubte er in der Däm- merung ein Gesicht zu sehen, ein Gesicht —l Halt!« schrie er. Die Reiter galoppierten schon davon. „Schießt! Kerls schießt!" rief Jan seinen Soldaten zu und war mit drei Sätzen bei seinem Gaul. Tin paar Schüsse krachten in die Dunkelheit hinein, noch ein paar. Jan stob den Kugeln nach. Einige hundert Schritt weiter lagen zwei am Boden. Er sprang ab. Sie , batten Kugeln im Rücken. Der eine war tot, der andere keuchte schwer mit weitaufgerissenen Augen. „Mensch!" schrie Jan und schüttelte ihn, „wie hieß der Edelmann?!" Der Verwundete sah ihn an und bäumte sich und stieß um sich. Blut quoll ihm aus dem Mund. „Den Namen! Den Namen!" »Durante", stöhnt« er und streckte sich und lag still. Jan sah sich um. Seine Leute stießen nach und nach zu ihm auf müden Gäulen. Sie schienen auf dem weißen Mincionebel zu. schwimmen, wie Gelvenster. Latte der 1930 bis 1932 wurden 54 349 Zwangsversteigerungen über eine landwirtsä-aftliche Fläche von etwas über eine Million Hek tar eingeleitet. Zur Versteigerung gelangten in dieser Zeit fast 400 000 Hektar. Diese Zahlen kennzeichnen die Lage der -eutsä-en Landwirtschaft in den Jahren vor der Machtüber nahme. In wie grundlegender Weise sich seitdem die Zustände in der deutschen Agrarwirtschaft geändert haben, darüber kann man in der großen Berliner Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit!" geradezu überwältigendes Material finden. Diese Gesundung der Landwirtsä-aft wurde von zwei Sei ten her durchgefükrt: die Preise für lairdwirtschaftlick-e Er zeugnisse würden dein freien Handel, richtiger der überwiegend in jüdischen Händen befindlichen Spekulation entzogen. Gleich zeitig wurden die drückenden Lasten der Landwirtschaft ab gebaut. Die Festigung der Agrarpreis« Kan, auch dem Städter zugute. Werden doch die Preise durch di« neue Marktordnung unter sorgfältiger Berücksichtigung der Kaufkraft der städtischen Bevölkerung festgelegt. So kann der Städler mit stets gleichbloibenden Mehl-, Brot- und Fleisch preisen rechnen, ivähreird sich die jahreszeitlich bedingten Aus schläge für Kartoffeln, Eier usw. in vernünftigen Grenzen hal ten. Als Beispiel für die feste Preisgrundlage seien einige Preise für Lebensmittel in Berlin angeführt. Die Jahre 1929/32 kennzeichnen die ungeheuren Preissclyvankungen. Wenngleich die Preise in ihrem Tiefstand „billig" genannt wer den können, hatte doch niemand Nutzen davon. Dem Bauern wurde sein Mühen nicht ausreichend gelohnt. Der Verbrau cher mutzte stets darauf gcfatzt sein, bald wieder erheblich höl)ere Preise anlegen zu müssen, wenn es der Spekulation gefiel, das Angeimt künstlich zuriickzuhalten oder die Nachfrage künstlich zu steigern. Es kosteten: 1 Kilo Brot höchster Preis 1929/32 0,41 ^niedrigster Preis 0,35), 1933 : 0,33, 1934 : 0,83, 1935 : 0.33, IM: 0.33; 1 Kilogramm Butter 1926/32 : 4,12 (2,76), 1933: 8,73, 1934: 3,05, 1935: 8,11, 1936: 3,12; 1 Kilogramm Scho«ine- fleisch 192N32: 2.4L (1,38), 1933: 1,43, 1934: 1,63, 1935: 1,M. 1936: 1,60; 1 Liter Milch 1929/32 0,80 (0,25), 1933 0,24, Ml: 0,24, 1935 : 0,24, 1936 : 0,24; 1 Ei 1929/32: 0,15 (0,09), M3 36: 0,11. Obwohl die Preise heute nicht wesentlich höher, In einiaen Fällen sogar niedriger sind als die niedrigsten Preise in den Jahren 1929 bis 1932, haben sich die Einnahmen der Landwirt schaft ganz beträchtlich gehoben. Die deutschen Bctuern erziel ten aus dem Verkauf ihrer Erzeugnisse in den Wirtschaftsjahren 1S32 bis 1933 6,4 Milliarden RM., 1933 bis 1934 7,3 Milliarden RM., 1934 bis 1935 8,3 Milliarden RM., 1935 bis 1936 8,8 Mil- Karden RM. Di« Abwälzung d«r Lasten, die früher auf der Landwirtschaft ruhten, ist nur teilweise mit Hilfe des Staates erfolgt; sie wurde in erster Linie durch di« allgemeine Besserung in der Läge der Landwirtschaft ermöglicht. Die Schuldenlast der Landwirtschaft wurde in diesen vier Jah ren nm mehr als ein« Milliarde Mark abgebaut. Hierdurch und zugleich durch Gesetz sank die Zinslast. Großzügige Er leichterungen für Steuern und Sozialbeiträge verminderten die geschiicl-en Abgaben. Die Senkung dieser Betriebsausgaben setzt sich folgendermaßen zusammen: Steuern 1933 560, 1934 »10, 1935 460, 1936 460 Millionen RM.; Sozialversicherung er, datz dieser Herr nach dem Befehl des Herrn Kardinals Richelieu sich nach Mantua geworfen hatte, um die Ver teidigung zu leiten. Er führte den Titel Oberst und seine Soldaten klebten ihm an den Fersen. „Ich muß ihn haben!" knurrte er. „Zackerbombenund- flöh!" Er drängte sich nach vorn, sobald das Musketenknattern einen neuen Ausfall verkündigte. Und immer wieder kehrte er niedergeschlagen in fein Quartier zurück, ein zerschossenes Haus, das die Musketiere mit Binsenmatten gedeckt hatten, und sagte zu Jose Maria: „Er ist wie der Teufel. Alle Welt redet von ihm und keiner kriegt ihn unter die Fäuste." Einmal war er ihm näher wie sonst. „Hierher Durante!" rief er. Der lachte höhnisch und richtete die Pistole auf ihn. ,L«iger Marodeur!" schrie Jan. „Degen heraus!" Da krachte der Schutz. Jan warf sich blitzschnell hinter den Hals seines Pferdes. Der Gaul zuckte zusammen und schnob Blut. Jan richtete sich wieder hoch und ries: „Eine Heldentat für einen Obersten! Pferde töten! Kein Wunder, Euch hat ein Walfisch zum Obersten ge macht!" „Krach" sagt« die zweite Pistole. Und „vorbei" ries Jan. Sein Pferd strauchelte, er ritz es empor. „Du bist hoch gestiegen, Herr Oberst! Ich werde dich bald noch höher steigen lassen!" Und er machte die Gebärde des Hängens. Aber da knickte sein Pferd mit den Vorderbeinen ein und stürzte hin. Jan griff im Getümmel einen ledigen Gaul, aber als er darauf war, zogen die Mantuaner schon wieder in den Brückenkopf. Es war eine Lust zu sehen, wie die kaiserlichen Kanonen von drei Seiten der winzigen Festung zusetzten. Sie schossen ihr die Zinnen weg und die Dächer. Ihre Mauern stürzten wie Lehmwände und füllten die Gräben. Sie rissen gewaltige Löcher in das Gemäuer, mit keinem an deren Resultat, als datz mantuanische Musketen sich durch die Öffnungen schoben und erbittert feuerten. Schließlich aber war der ganze Brückenkopf nicht viel anderes mehr als ein Haufen von Geröll und Trümmern, und eines Abends schrie Jan mit einer Stimme, die allen durch Mark und Vein ging: „Mir nach! Sie fliehen!" Und er warf sich mit einer Handvoll Leute ans die Trümmer, aus denen noch immer Schüsse blitzten, und sprang von Mauerblöcken in Löcher und war wieder hoch und hatte endlich die Brücke, aus deren letztem Ende die Verteidiger sich hindrängten der schützenden Stadt zu. Er lief hinterher, den Degen in der Faust, ihm nach ein Dutzend seiner Dragoner, hinter ihnen quollen in Massen die Regimenter aus dem zerschossenen Brückenkopf. Es gab ein wildes Gedränge aus der schmalen und langen Brücke. Jetzt waren die Mantuaner kaum fünfzig Schritt vor Jan am anderen Ufer, sie spritzten nach allen Seiten ausein ander und da sah Jan gerade in die schwarzen Mäuler zweier Kanonen hinein, die Rad neben Rad mit scheuß licher Gelassenheit dastanden, ein paar verwegene Kerls und Durante, Durante hinter sich. Erstarrt blieb Jan stehen. Er sah, wie Durante die Hand hob, zwei Luntenflämmchen senkten sich nieder und plötzlich war die Brücke mit einem ungeheuren Krachen wie gefegt. Jan aber fiel vornüber und stürzte in ab grundtiefe Finsternis. aus in Millionen RM. für Neubauten 1933 157, 1934 181, 1935 196, 1936 190; baulicl)« Instandsetzung 1933 203, 1934 217, 1935 228. 1936 225; Maschinen- und Gerätckauf 1933 138, 1934 177 1935 234, 1936 327: Maschinen- und Gcräte-Unterhaltung 1938 475, 1934 514, 1935 581. 1936 697: Düngemittel 1933 522, 19:34 567, 1935 626, 1936 723: Heiz- und Kraftstoffe 1933 245, 19!34 288, 1935 244, 1936 254; zusammen 1933 1740, 1934 1894, 1935 2109, 1936 2416. Allein im Jahre 1936 hat die Landwirtschlck der industriellen Wirtschaft Aufträge im Betrage von rund 700 Millionen RM. mehr zugesührt als im Jahre 1933. In der Erzeugungsschlacht hat die Landivirtscl-aft dem Führer ihren Dank abgestattct und gleichzeitig ihre neuerstarkte Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Es wurden geerntet: Raps und Rübsen 1933 6702, 1934 42 096 1935 80 901, 1936 100 218: Flachs 1933 15 574, 1934 26 857, 1935 68 788, 1936 148 958: Hanf 1933 und 1934 —, 1935 18 684, 1936 22 518; Anteil der heimischen Nahrungsmittel am Verbrauch 1933 81 v. H„ 1934 80 v. H.. 1935 83 v. H. 1936 84 v. H.. Der Nationalsozialismus hat die Lasten der Bauern ermäßigt, ihre Einnahmen gesteigert und gleichzeitig zugunsten des gesamten Volkes die Erzeugungsmöglichkeiten erhöht. Die Kenntnis dieser Tatsachen ist ein wichtiges Mittel, um im Sinne des Führers das Verständnis zivisck)«» Stadt- und Landbevölkerung zu fördern. Dabei ist das Schau- und Zahlen material, das die Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit!" über die Gesundung der Landwirtschaft bietet, nur ein Teil des ge radezu riesigen Vorrats an Wissenswertem, den diese Ausstel lung darstcllt. Kein Volksgenosse sollte daher versäumen, diese Ausstellung sich einmal anzusehen. Billige und bequeme Ge legenheiten dazu bieten die Sonderzüge der NS. Gemein schaft „Kraft durch Freude", di« am 23. und 30. Mai von Dres den und anderen Städten Sachsens aus nach Berlin fahren. Professor Erich Lexer 70jährIg. Am 22. Mai begeht der Münchener Chirurg. Direktor der chirurgischen Klinik, ordent licher Professor Dr. Erich Lexer, seinen siebzigsten Geburtstag. Lexer, der in seiner Geburtsstadt Würzburg auch alle seins medizinischen Studien absolvierte, erhielt 1890 seine Approba tion, um als Assistent an die anatomische Universitütsanstalt nach Göttingen zu gehen. 1892 wurde er Assistent bei der chirur gischen Klinik in Berlin, wo er sich 1892 als Privatdozent habili tierte und 1902 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. Bis 1904 ivar er als Professor Nasses Nachfolger zugleich Leiter der chirurgisciien Poliklinik. 1905 berief ihn Königsberg an seine Universität als ordentlicher Professor und Direktor der chirurgischen Kliirik: von hier ging er 1910 nach Jena, 1919 nach Freiburg i. Br. und 1928 als Nachfolger Saucrbruchs, der nach Berlin berufen wurde, nach MünclM. Am historischen Schauplatz von Shakespeares „Hamlet", dem Schloß Kronborg in Helsingör in Dänemark, soll in einer Wock>e des Juni dieses Jahres die englische Schauspielertrupp« ,,O»d Bie Company" nächtlick)« Freiluftauffiihrungcn des „Ham let" veranstalten. Es ist das erste Mal. daß innerhalb des au» dem 16. Jahrhundert stammenden Schlosses mit seinen alters- grauen, efeuttbersponncncn Mauern und den mächtigen Bastionen eine solche Aufführung stattfindet. Diese Veranstaltung gehört in den Rahmen der Feierlichkeiten zum 25jährig«n Rcgieruiigs» lubiläum König Christians. EinNetlerroman Kerl, der zu selnen Füßen erkaltete, wirklich „Durante" gesagt oder hatten ihn Geister gerufen in dieser erdfremden Stunde? Durante? Nein, nein, er war's Es war Durante! Er hatte es gesehen, dies gelbe hagere Gesicht mit den tief liegenden Augen. Und plötzlich erschien Jan das Leben noch eins so schön. Er lachte aus seinen Gedanken heraus und schlug seinen Wachtmeister auf die Schulter: „Ins nächste Gasthaus! Heute ist Festtag, grad fällt mtr's ein. Wir wollen feiern." — Nach acht Tagen fiel Governolo. Die kaiserlichen Völker schlugen zwei ungeheure Halbkreise um Mantua, di« sich gegeneinander schoben und sich eines Morgens bei den Händen faßten wie Mädchen beim Rundtanz. Oh, welch ein schöner Tanz wurde das! Seine Musik war das unaufhör liche Krachen und Donnern der kleinen und großen Ge schütze, in das die Musketen eifrig und vorlaut hinein knatterten. Mercys Regiment griff zusammen mit den Re gimentern Sulz und Painer die Vorstadt San Giorgio an, und bei diesem Kampf, der von der Morgenfrühe bis gegen Abend dauerte, war es, wo Jan nicht weit vor sich im Ge wühl Durante sah. Da richtete er sich in den Bügel auf, legte die Hände an den Mund und rief: „Guten Tag, Herr Durante!" Und der sah ihn über die Köpfe der Kämpfenden hin weg und schüttelte den Degen nach Jan hinüber. In der engen Vorstadtgasse konnte Jan nicht an ihn kommen, er hatte ihn durch Stunden immer im Gesicht, aber er kam ihm nicht näher. Am Abend zogen die Mantuaner sich hinter den Brückenkopf von San Eiorgio zurück, und seine Kanonen feuerten noch, als es schon völlig finster war. Am andern Morgen ritt General Collalto die Stellungen ab, hinter sich Oberst Mercy, der die Vorposten stellungen hielt, und Jan. Collalto sah auf seine Geburts stadt mit kühlem, hochmütigem Gesicht. Er hielt sein Rotz an: „Achtet auf meine Worte: Gradaus der Brückenkopf. Kann flankiert werden. In einer Woche fällt er. Dahinter die Giorgio-Brücke. Eure Aufgabe zuerst ist, zu verhindern, daß sie gesprengt wird. Daher: Nachdrängen, sobald dis Besatzung im Brückenkopf losläßt. Dann habt ihr links der Brücke am jenseitigen Ufer den Boloardo. Niedrige Mauern. Rechts das Castello di Corte." (Das letzte sagte er mit erhobener Stimme.) „Nur mit Sturmgerät zu er obern. Die Kuppel ist Sant Andrea; daneben, spitz, der Glockenturm." Und er hielt noch einen Augenblick und sah spähend nach seiner Vaterstadt hinüber, die in der silbernen Herbst sonne mit ihrem Reichtum an Türmen sich erhob. Dann gab er das Schußfeld für die Geschütze frei und auf eine Handbewegung krachten die mit Vollkugeln geladenen Stücke gegen den Brückenkopf. Die herzoglichen Garden, die den Brückenkopf hielten, wehrten sich wie Wölfe. Es verging kein Tag, an dem sie nicht mit Ungestüm ausfielen. Jan ließ sich die wenigen Gefangenen, die die Oesterreicher machten, vorführen, und er wurde nickt müde, nack Durante zu fragen. So erlubr k !