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Freilag, 21. Mai 1937 Li» Frontsoldat appelliert anZrankmch Oberlindober beim Tressen in Aix-les-Bains schNstl«it»n»r vre«d«».L^ P«N«iftr. 17. F-nint «711 «.11017 Seschüslestell«, ViuS and v«rlag! «ernlaaia vachdrucktrel «. Verla» LH. «- <S. VUntel, PsNerstrast, 17, geimuf 11017. v»stiche«r 7K. uns, Baal: Stadtbaal vreatxi Tie. «7«, Im Sa», von HSHerer Sewalt, verbat, »Int,elender vetrleba- PSiungen ha« der Be-Iehe« »der Werbunglretbend« KU» «nlpiilche, fall, dl« Zeitung »n belchrtlnktem Umsanz«, o— spStet »der nicht «richeint. irrsallun-aarttßvr«»»«» NachNana zur Flottenwau in Spitbead Dank für die Beteiligung ausländischer Kriegsschiffe London, 21. Mal. In einem Rückblick, auf die gestrige Floltcnparade in Spethead schreibt ,.Daily Telegraph" u. a._ die Parade sei nicht nur eine Kundgebung der gegenwärtigen Die japanWen Wellflieger wieder in Tokio Tokio, 21. Mai. Die japanischen WeUsliegcr trafen mit ihrem Flugzeug „Kamikaze" am Freitag wieder in Tokio ein. Sie wurden bei der Landung von Mitgliedern des Kaiserhauses, Vertretern der Regierung, der Wehrmacht und vielen Tausenden von Zuschauern, die den Erfolg bejubelten, empfangen. Be sonders hervorgehoben wird, dah die letzte Flugstrecke Indo china — Formosa — Tokio trotz ungünstiger Witterung bei Re gen und Sturm glücklich überwunden werden konnte. Der Flug stelle eine au Heroldentliche Leistung dar. Lustschlff'KSpltSn Lehmanns Heimkehr London, 21. Mat. Heute morgen wurde in Plymouth von Bord der „Europa" der Sarg des nach der Explosionskatastrophe der „Hindenburg" an seinen Verletzungen verstorbenen Luft schiffkapitäns Lehmann an Bord eines deutschen Flugzeuges ge bracht. dessen Inneres reich mit Blumen ausgeschmückt war. Die Gattin des Verstorbenen, die mit dem gleichen Schiff in Plymouth eintraf, begleitete den Sarg auch im Flugzeug nach Cuxhaven. — Unter den Fahrgästen der „Europa" befinden sich auch 17 Ueberlebende des Luftschiffunglücks. schen Regierung und Parteien nur verschärft werde, und das; für die Gründung einer neuen national-japanischen Partei der Weg freigemacht werden müsse. Die gegenwärtig bestehenden Parteien seien überlebt und deshalb unfähig, die Erneuerung des Staates erfolgreich zu unterstützen. Macht Englands geivescn, die Sick>erheit des britischen Staats verbandes und den Weltfrieden aufrecht zu erhalten, sondern habe auch zum Ausdruck gebracht, das; England seine Flotte derart verstärken werde, das; es für sed« Drohung in Zukunft bereit sein iverde. Di« englische Seemacht werde zwar niemals als ein Angriffswerkzeug benutzt werden, denn England begehre nichts, und es gebe auch kein Unrecht, das es zu räckien wünsche. Aber England wolle den Grundsatz befolgen, demzufolge es keine Schwächung der N e ich s e i n h c i t und keine Verletzung seiner überseeischen Besitzungen und Dominions dulden iverde. Das Blatt spricht dann den Donk für die Höflichkeit und Freundschaft aus, die durch die Teilnahme ausländischer Kriegsschiffe an der Flottenparade zum Ausdruck gekommen sei. Dieser Geste sei vielleicht tiefere Bedeutung beizumessen. Wenig ent fernt von dem amerikanischen Schlachtschiff „Newyork", das im Weltkriege der englischen Hochseeflotte zugeteilt gewesen sei, und dem neuen französisckien Schlachtkreuzer „Dunkerque" habe das kleine, aber mächtige Panzerschiff „Admiral Graf S;xe" vor Anker gelegen. Der Name dieses auherordentlich tapferen und l;eldenintttigen Seemannes sei in England stets in hohen Ehren gehalten worden, seit er seine Schlacht gegen die Eng länder bei Coronel gewonnen habe und bei den Falklandinseln kämpfend untergegangen sei. Somit seien ehemalige Verbün dete und ehemalige Feinde in Spitl;ead vereinigt gewesen. Verlags« rt ve«»d«». «n^Igenprelse: di« «spott!«* 17 »« drei» gell« 7 Vs»-» i»r FamINeoonzetge» 7 Pf». AI, vla»«llosch« Uimn »K Kl« «Kwlstt UlstM. LrlHeUtt S »al «Tchentllch. M«»atllch«r B»t»g«pr<i» durch Träger «tuscht. »0 Psg dz». 10 Pfg. Trägerlohn 1.70; durch dt« Post 1.70 rtuschUebltch Postüberweyungsgebühr, zuzüglich 70 Psg. Post-Bestellgeld. Siuzrl-Nr. 10 Pfg., Sonnabend- ». Festtags-Rr. 1« Psg. tlbbestellungen müssen spätesten» «In« Woch« oor Ablaus de« vezugezelt schrlstltch beim Verlag elngegangen sei». Unser« dürfen kein« Abbestellung«, «nigtgennihmeir. Delbos bei König Leopold Brüssel, 21 Mai. Der französische Auhenminister Del- bos stattete heute vormittag verschiedenen Einrichtungen der französischen Kolonie Besuche ab. Um 11 Uhr wurde er van König Leopold in P r i v a t a u d i e n z empfangen. Im Anschluss daran gab der französische Botschafter in Brüssel La roche zu Ehren des französischen Aussenministers ein Frühstück. England zerstreut chinesische Besorgnisse Bemühungen um eine Entspannung der Lage im Fernen Osten London, 21. Mai. Die Morgenblätter melden, dass der chinesische Finanzminister Kung in einer Unterredung mit Eden die Besorgnis zum Ausdruck gebracht l-abe, dah eine neue eng lisch-japanische Annäl-erung auf Kosten chinesischer Interessen vor sich gehen könnte. Demgegenüber habe der cnglisck^ Auhen minister Kung versichert, dah diese Befürchtungen grundlos seien, dah vielmehr die britische Regierung bei jeder Bemühung zur Verbesserung der Lage im Fernen Osten die chinesisck>en Interessen voll berücksichtigen würde. Die beiden Minister seien im übrigen darüber einig gewesen, das; die L a go im Fernen Osten neuerlich eine aussichtsreiche Wendung ge nommen habe. Die Verbesserung der Lage sei hauptsächlich aus die versöhnliche Haltung Japans zuriickzuführen, das sich jetzt um Zusammenarbeit mit England für die wirtschaftlich Entwicklung und politische Befriedung des Fernen Ostens bemüh. „Daily Telegraph" veröffentlicht in diesem Zusammenhang einen Aufsatz, in dem daraus hinge wiesen wird, dah Isclpan neuerdings eine versöhnlickere Politik gegenüber China eingeschlagen habe. Entsetzliches Vrandunglück in der Steiermark Brennende« Strohdach begräbt 8 Personen in den Flammen. Men, 21. Meli. Ein entsetzlichs Brandunglück, dem sieben Menschenleben zum Opfer fielen, ereignete sich in einem Bauern gehöft in Baiersdorf in der Steiermark. Donnerstag nacht ge riet das mit Stroh gedeckte Holzhaus des Pächters Mayerhoser in Brand. Die acht Hauobeivohner, die sich bereits schlafen ge legt hatten, als der Brand ausbrach, versuchten, das in Flam men stehende Haus eilends zu verlassen. Im Augenblick aber, als sie den Hof betraten, stürzte das brennende Strohdach hrab und begritb sie unter den Flammen. Sieben Personen verbrannten. Nur der Pächter Mayerhoser konnte noch lebend aus dem Flammenmeer geborgen werden. An seinem Aufkommen ivird aber gezweifelt. Der sugoslavlsche Krieg-minisler In Prag Prag, 21. Mai. Wie amtlich mitgeteilt wird, trifft heute in den Nachmittagsstunden in Prag der jugoslavische Kriegs und Marineminister, Armeegencral Ljubomir Marie, mit seiner Gattin ein. Den Minister begleitet sein Kabinettschef, Oberst der Infanterie Zivojin Ievremovie. Paris, 21. Mai. Reichskriegsopferführer Oberlind ober, der mit Vertretern der deutschen Frontkämpserverbände an der Tagung der französischen Spitzenverbände ehema liger Frontkämpfer in Aix-les-Vains teilgcnom- mcn hat, äuherte sich gegenüber einem Vertreter der radikal sozialistischen „Republigue" über die deutsch-franz. Beziehungen und den Frieden. Das Wort Frieden, erklärte Obcrlindober, iverde von jedem nach seiner persönlichen Ausfassung anders ansgclcgt, für die einen stelle es etwas Juristisches dar, das in schönen Formeln und Paragraphen zusammengesaht sei. Für die anderen, und zwar für Deutschland, verstehe man unter Frieden eher die etappenweise Ausschaltung des Gefühls gegen seitiger Feindschaft oder Abneigung und die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens und einer gemeinsamen Arbeit. Das deutsche Volk hege keinerlei Feindschaft gegenüber dem französischen Volk, und er, Obcrlindober, sei überzeugt, dah auch das französische Volk in seiner grohen Mehrheit die vergangene Katastrophe nicht wieder erleben wolle. In sichtbarer und wirksa mer Form müsse man nun dem guten Willen beider Völker Ausdruck verleihen. Europa bestehe nicht nur aus Frankreich und Deutschland, und die Welt bestehe nicht allein aus Europa. Wenn Deutschland als Volk den von der Natnr mit Rohstoffen und Absatzmärkten am wenigsten begünstigten Platz in Europa einnehme, so sei dies kein Grund, sich gegen seitig herauszufordern, und sich schliehlich zu vernichten, sondern im Gegenteil zwinge dies dazu, Mittel und Wege zu suchen, um gemeinsam zu arbeiten, gemeinsam zu schaffen und sich gegen seitig zu helfen. Gin japanisches Dementi Keine aggressiven Absichten Japans in der Südse«. London, 21. Mai. Der Tokioter Korrespondent der „Ti mes" hat dem japanischen Marineminister Admjral Aonai «inen Fragebogen über verschiedene Flottenprobleme vorgelegt. In seiner Antwort erklärt« der Mcköineminister, die japanische Flotte plane keinerlei Rüstungsprogramm, durch das andere Länder bedroht werden könnten Er dementierte ferner Gerüchte, dah Japan beschlossen habe, beim Bau neuer Schlachtschiffe über die nn Londoner Vertrag festgelegte Tomiagegrenze von 35 00« Tonnen und über Geschützkaliber von 16 Zoll hinauszugehen. Tr sägte hinzu, dah gegemvärtig nichts über die Pläne für den Bau neuer Echlachtschifse gesagt werden könne. Auf eine Frage hinsichtlich der Pressebericht«, nach denen Japan sine südwärts gerichtete Expansionspolitik verfolgen wolle, erklärte Admiral Nonai, dah das Gebiet der Südsee geographisch und wirtschaft- uch sehr eng mit Japan verbunden sei. Es sei eine natürliche FolM, dah Japan an de« wirtschaftlichen Entwicklungen in dusem Gebiet stark interessiert sei. Di« Behauptung, die sapa- msche Flotte hab« irgendwelche aggressiven Absichten in der Süd- see, sei sedoch unrichtig. Selbstauslösung der japanischen Showakel'partei Parteiwirischast stört Staatserneuerung. Tokio, 21. Mai. Die im letzten Jahre mit Unterstützung der Regierung gegründete Showakei-Partet hat unter Leitung des früheren Verkshrsministers Mochizuki durch Par- teibcschluh die Auflösung beschlossen. Die Entfchliehung be sagt, dah die gegenwärtige Krisenlage durch einen Kampf zwi- Oie „diplomatische Woche" Es stand im Reiseprogramm zahlreicher bei den Lon« doner Krönungsfeierlichkeiten anwesender Staatenvertreter, ihren Heimweg über Paris zu wählen. Wenn schon der Besuch der Pariser Hauptattraktion des Jahres 1937, der Weltausstellung, an den Quertreibereien der marxistischen Gewerkschaften gescheitert ist, so freut sich doch der Quai d'Orsay über jeden freundlichen Besucher aus nah und ern. Das durfte wieder einmal Herr Litwinow-Finkel- tein erfahren, als er den Herren Delbos und Leon Blum eine Aufwartung machte, und der Aufenthalt hat sich ge« ohnt, wenn man ein so schönes Papier mit nach Hause nehmen kann wie die erneute feierliche Bekräftigung des französisch-sowjetrussischen Freundschaftspaktes. Selbst die französische Rechtspresse klatschte dazu Beifall, und wir müssen uns fragen, woher es kommt, dah Leute, die inner politisch voller Misstrauen gegen den internationalen Marxismus sind, noch immer nicht trotz aller Erfahrungen etwas dabei finden, dah sich Marianne und der rote Dik tator in den Armen liegen. Andererorts weih man die Be deutung dieses neuen Freundschaftskusses viel kritischer zu würdigen, und wenn man heute an einem Platz wie Brüssel diese Dinge aus gröherem Abstande anschauen darf, so war es jedenfalls nicht die französische Politik, bei der man sich für diese Beruhigung bedanken kann. Man sieht auch in SUdosteuropa ganz klar, was Litwinows neuer Stabili sierungsversuch auf der Achse Paris—Prag—Moskau zu be deuten hat, und nur aus dem Prager Blätterwald tönt ein lebhafter Beifall herüber. In London aber gibt man sich den Anschein, als ob solche Freundschaftsbeteuerungen die selbstverständlichste Sache von der Welt wären und erinnert sich nicht gern daran, dah man einmal hoffte, durch den Ausbau der englisch-sranzösiühen Bestehungen die franzö sische Sowjetfrcundschast in die zweite Linie drängen zu können. Um so eifriger ist man in London und Paris bemüht, seine Anteilnahme an dem angeblichen Krisenbezirk des Kontinents, am Donanraum, zu zeigen. Der österreichisch« Staatssekretär Schmidt ist in beiden Hauptstädten mit aus- zeichnender Liebenswürdigkeit cmpsangen worden, nnd may hat ihm, wie die Presse wissen will, hier wie dort zu ver stehen gegeben, dah man an Oesterreich besonders oft und gern denkt und für die Aufrechterhaltung seiner Unab hängigkeit alles zu tun willens ist. Wir wissen nicht, ob es Dr. Guido Schmidt war, der dieses Thema vor franzö sischen oder englischen Ohren zuerst angeschnitten hat, wir wissen aber so viel, dah der österreichische Staatssekretär, einer der Wiener Initiatoren des Juli-Abkommens, an der Linie dieses Abkommens und der Römer-Protokolle fest hält und darin mit dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg völlig einig geht. Der Niederschlag, den diese Haltung soeben in der amtlichen „Wiener Zeitung" und in der offi ziösen „Reichspost" gefunden hat, sollte jenen Londoner und Pariser Kommentatoren zu denken geben, die seit den Venediger Besprechungen zwischen Mussolini und Schusch nigg Oesterreich mit fliegenden Fahnen ins westliche Lager übergehen sehen und den österreichischen Staatssekretär sür einen Bittsteller eines von der Achsenpolitik bedrohten Landes halten. Wenn man in den beiden Hauptstädten gegenwärtig wieder einmal davon spricht, dah eine englisch französische Erklärung über die Unabhängigkeit Oesterreichs im Bereiche der Möglichkeiten liege, so ist das ein bezeich nendes Symptom einer gewissen Geisteshaltung, nicht aber ein Anlah zur Aufregung. Man scheint sich in England und Frankreich noch immer nicht abgewöhnt zu haben, Oester reich als blohes Objekt der Politik anzusehen imd zu be handeln, während Oesterreich sich gerade dank des Juli- Abkommens seine auhenpolitischo Bewegungsfreiheit wieder errungen hat, oder, wie die „Reichspost" es ausdrückt, nicht mehr behandelt werden kann, sondern selbst handelnd auftritt. Wir wissen von dem Fall Belgien her, dah die beiden Westmächte mit Hilfsanerbietungen und Unavhän- gigkeitserklärungen auherordentlich freigebig sind, und auch dort nicht damit sparen, wo auf sie nur minderer Wert ge legt wird. Wie Oesterreich keino „Wacht am Brenner nötig hat, so bedarf es auch keiner genferisch aufgezäumten englisch-französischen Treueerklärungen, denn es befindet sich in SUdosteuropa heute in einer Gesellschaft von Staaten, die keine Entente, sondern eine Detente, d. i. Entspannung wollen und in deren Kreis nur die Prager Querachse al» ein alliancenschwangeres Paktgebilde hineinragt. Wir freuen uns, unter den Londoner Krönungsbesuchen vor allem den des deutschen Reichskriegsministers als ein Element der Entspannung bewertet zu sehen. Das deutsch englische Verhältnis bewegt sich nicht in abrupten Wendun gen, wohl aber in Wellenbewegungen, und wir glauben an der neuen Tonart in London ablesen zu können, dah ein stimmungsmässtger Tiefpunkt wieder einmal hinter uns liegt. Zweifellos liehen sich von diesem Punkt aus gewiss« Probleme erfolgreich weitertreiben, die man bis zur Krönung und zum Regierungswechsel gewissermahen auf Ei» aeleat hat. wenn man sich nicht von Baris aus beeilt Nummer 116—38. Iahrg LürlsiWe volkssettung