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Sächsische Volkszeitung : 04.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193706047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370604
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-06
- Tag 1937-06-04
-
Monat
1937-06
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.06.1937
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Freitag, 4. Juni 1987 Folge haben" die englische „Teiibenz" «her M stark aks 8« schwach zu betonen. Man mutz nun daran er' tnern, daß die Rede Edens in Leamington den Anspruch machte, di» englischen Interessen auf dem Festland mit der äußersten zulässigen Bestimmtheit zu umschreiben. Es ist also gewagt bei ihrer Auslegung mehr Bestimmtheit anzmoenden. De» Besuch Hodzas hat die Engländer bewogen, eine Studien reise ihres Finanz- und Wirtschaftssachverständigen Leith-Rotz nach den Donauländern in Aussicht zu stellen. Das erinnert stark an den auf amerikanisches Drängen von England und Frankreich erteilten Auftrag an van Zeeland, dessen Ausführung wiederum dem bet- lischen Sachverständigen Fröre zugefallen ist. Der Zweck, Entschlüsse aufzuschieben, stand diesem Vorgehen ziemlich deutlich auf der Stirn geschrieben. Wenn Hodza an eine Borzugszollgruppe denkt, so kann er schließlich auch die Erfahrung nicht übersehen, die Holland, Belgien und die skandinavischen Länder seit einem halben Jahr mit Eng land machen. Ihre Oslo-Initiative hat keinen Fortschritt im Sinne der ursprünglichen Absicht gemacht, auf dem Wege über England und mit dessen Hilfe die Frage einer umfassenderen Autzenhandelsbelebung in USA und Frankreich aufzurollen. Die Reihenfolge, in der Colijn die Großmächte zu gewinnen hoffte, erscheint heute schon fast absurd. Wenn es einen Weg gibt, so geht er, um gekehrt. von Washington nach Europa. Gewiß, was auf der handelspolitischen Linie zwi schen Washington und London vorgeht, das tut man gut, nicht nach pessimistischen Augenblickseindriicken der eng lischen Presse zu beurteilen, bei denen innerpolitiscke Voreingenommenheit mit im Spiel ist. England ist in einer keineswegs einfachen Lage. Es soll einen Ausgleich finden, einerseits zwischen den Ansprüchen der Domi nions und Amerikas an den englischen Markt, anderer seits zwischen den amerikanischen und seinen eigenen Interessen auf den Märkten des Empire. Das handels politische Dreieck hat natürlich auch noch eine dritte Seite, nämlich die Hoffnung der Dominions auf amerika nische Zugeständnisse für sich selber. Es ist kein Wunder, daß die Auseinandersetzungen noch nicht über das Sta dium der Vorverhandlungen hinausgediehen sind. An sich wäre der Ausgleich allen Beteiligten erwünscht. Das Schema des handelspolitischen Dreiecks erfaßt indessen die wirkliche Lage nur unvollkommen, denn die ameri kanischen Wünsche und Pläne sind nicht von der all gemeinen Politik zu trennen. Sie beziehen als unent behrliches Mittel der Welthandelsbelebung vor allem einen Stillstand des Wettrüstens in die Erörterung mit ein. Zudem streben sie über den amerikcmisch-britischen Bereich hinaus gradenwegs aus eine allgemeine Neu ordnung der int->rnotionalen Wirtschaft zu. Sie müssen deshalb um so schneller auch die politischen Verhältnisse ig, Europa aufrollen, je eher sie im gegenwärtigen ameri kanisch-englischen Vorstadium erfolgreich sind. Beim Ge danken an solche Weiterungen bricht aber auch in diesem Faste die englische Abneigung durch, „ungerüstet" in Ver handlungen um große Ziele zu treten. Der amerikanische Sonderaesandte zur Krönungs feier. Mr. Gerard, bat in einer Tischrede den Engländern zugerufen: „Ihr rüstet voller Trauer und wider Misten, aber wenn ihr gerüstet seid, wird das die stärkste Bürg schaft des Friedens sein." Dieser unverbesserliche Nach- zitoler der alliierten W"ltkrlegsvropooanda ser war da mals Botschafter der Vereinigten Staaten in Berlin) hat aber bis nach Erledigung seiner amtlichen Reprälen- tationspflichten gewartet, bevor er seinen theatralischen Ausspruch tat: als Vertreter Roosevelts hätte er ihn zu gegebenermaßen anders fassen müssen. Es ist denn auch sichor. daß Norman Dav's. der etwas früher in London wellte, anders beeindruckt wurde als Mr. Gerard. Eng lische Rüstungen stärken zweifellos guch In den Augen Roosevelts bis zu einem aewissen Punkte den Frieden. Aber in Washington fürchtet man wenia-r eiv-n Krieg als den Zusammenbruch der im Wettrüsten sich über- schiaaenden WirUchostsKonjunktur. I" schneller und aus gebreiteter die Aufrüstuna. um lo schleuniger und tiefer der wirtschaftlich" Rückschlag Wovor Amerika zittert, ist, nach einvm Wart seines Sonderbotschafters Norman Davis, die Aussicht auf eine weltwirtschaftliche Nach. Kriegslage ahn» voraufgeggnaenen Kriea. Die englisch- gmerikgnische Meinunasnerlchiedenheit liegt, wie man sieht, weder am wirtschaftlichen noch am politischen ..Ende", sondern in der Mitte, wo die Enden ineinander übergehen und die ganze Zukunft sich entscheidet. Klein« Lkronile Heldenhafter Kampf der „Oliva" gegen das Feuer. Schanghai, 4. Juni. Der Lloyddampfer „Frledorum" hat geben verwundete der „Oliva" Übernommen. Diese werden nach Manila gebracht. Die 52köpflqe „Oliva"-Besatzung kämvft heldenhaft gegen die weitere Ausbreitung des Feuers. Ihr stehen der englische Dampfer „Agamemnon" und der hollän dische Dampfer „Tjikarang" bei. Die van Iloilo gestarteten drei Flugzeuge kehrten wegen ungünstigen Wetters wieder zurück. Lawlnenopfer geborgen. Mailand, 4. Juni. Die Leiche des deutschen Studenten Max Hecht aus Karlsruhe, der im vergangenen Februar Im Ge biet des Reschen-Sä-eideggs In Südtirol von einer Lawine ver schüttet worden war, ist erst jetzt, nachdem der Schnee geschmol zen Ist, aufgefunden worden. Bei einem schwierigen Aufstieg war der Student damals von einer großen Lawine begraben worden. Die sterblichen Reste wurden in einer Kapelle auf gebahrt. Bei Tuneo wurden die Leichen von fünf Alpenlägern, die vor vier Monaten Opfer eies Lawinenunglüchs geworden waren, aufgefunden. Grobfeuer vernichtet Fabrik. Mailand, 4. Juni. Durch ein Großseukr wurde die erst Im vergangenen Jahre errichtete Textilfabrik in Cavarzere, die IM Arbeiter und 850 Frauen beschäftigt, fast vollständig zer stört. Den Feuerwehren, die aus Padua, Mestre und anderen Orten der weiteren Umgebung herbeigecllt waren, gelang es nach mehrstündiger Arbeit, die Flammen einzudämmen. Der Schaden wird aus mehr als 850 000 RM. geschätzt. Mit dem Tode der Obcrheizer Helmut Schubert, Alfred Meyer und Heinz Holzwartk, die im Lazarett von Ibiza ihren Beklebungen erlagen, hat sich die Zahl der Todesopfer auf dem Panzerschiff „Deutschland" auf 88 erhöht. Die Südosteuroparelse des Reichsauhenministers findet in der bulgarischen und ungarischen Presse stärkste Beachtung. Wie Staatssekretär Tranborne Im Unterhaus mttteilte, hat die englische Regierung den beteiligten Regierungen Bor- Sächsisch« Volkszeitung Nummer 198. Sette r Blomberg heute bei Heer und Miliz Rom. 4. Juni. Der zweite Tag der Besichtigung der italienischen Wehr macht durch Generalfeldmarschall von Blomberg gilt dem Heer und der Milt-, di» in großen Verbänden und unter Mitwir kung der Luftwaffe Lei Civitavecchia eine taktische Uebung zeigen. - Nachmittags begibt sich der Generalfeldmarschall auf das Gelände der berühmten italienischen Milttärreitschule Forts di Quinto, wo Kavallerie, darunter auch einige Indische Abtei lungen, und motorisierte Truppen mit Tanksormationen, Hebun gen veranstalten. Abends findet im Palazzo Barberini, dem neuen Offizierskosinch ein Essen zu Ehren des Reichskriegs ministers statt. Die gesamte italienische Presse veröffentlicht auf der ersten Seite ausführliche Berichte über die Besichtigung der italienischen Luftwaffe und zeigen in zahlreichen Bildern den Generalfeld marschall in Begleitung des Königs und des Duce. Mit beson ders herzlichen Worten wird ferner von den italienischen Blät tern der begeisterte Empfang erwähnt, der dem deutschen Ehren gast in Begleitung Mussolinis am Donnerstagnachmittag in der Akademie für Leibesübungen und im Stadion des Forunt Mussolini zuteil geworden war, wo 8000 Iungfaschisten und Tausende von Menschen zur Begrüßung des Generalsetdmar- schalls zusammengekommen waren. Trotz stärkster Beanspruchung seiner Zett stattete General feldmarschall von Blomberg den vor wenigen Monaten eröff neten Arbeitsräumen der Landesgruppenleitung Italien der Auslandsorganis ition der NSDAP einen Besuch ab, zu dem die politischen Leiter der Landesgruppe Italien und der Ortsgruppe Rom in Uniform angetreten waren. Landesgruppenleiter Ettel begrüßte den in Begleitung von Botschafter von Hassell erschienenen Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht. Generalfeldmarschall von Blomberg verglich in seiner Er widerung die Arbeit des Ausländsdeutschen mit dem Ehrenplatz des Soloaten an der Front, für den gerade der Führer und Reichskanzler als alter Soldat ganz besonderes Verständnis habe. Der Generalfeldmarschall trug sich dann als Erster in das Gästebuch der Landesgruppenleitung ein Larltas und Eugenik In der „Frankfurter Zeitung" vom 4. Juni lesen wir: .Hilfsschulen, das sind besondere Schulen für sogenannte „schivachbegabte" also für geistig und bisweilen auch körperlich nicht recht entwickelte Kinder, gibt es schon seit dem vorigen Icchrhundert. Ihre Einrichtung entsprang ganz ebenso wie die jenige von Taubstummen- oder Blindenschulen dem Bewußtsein, daß es eine Pflicht gebe, nichts unversucht zu lassen, um auch diesen Schwachen und Gebrechlichen zu einer sinnvollen Existenz, womöglich zu einer nützlichen Tätigkeit zu Helsen, die wenn auch in Dumpfheit verborgenen Fähigkeiten der Menschen ans Licht zu bringen. Die sichere Hoffnung, daß eine spürsame und einläßliche Erziehung wie bei den Gesunden oder Normalen so auch bet diesen Kindern viel vermöchte, gab den Männern, welche sich dieser Aufgabe widmeten, das nötige Vertrauen in ihre Unternehmung, und diese Hoffnung hat wohl — aufs Ganze gesehen — auch nicht getrogen. Uebrigens würde jene Pflicht unvermindert weiter gelten, wenn selbst die Hoffnung bisher nicht hätte erfüllt werden können. Das Institut der Hilfsschule ist nun in den vergangenen Jahren mehrfach kriti siert worden in ähnlichem Sinne ivie Irrenanstalten und Pflegeheime, welche Geld kosteten, ohne daß ein ersichtlicher oder doch adäquater Nutzen solchen Aufwands für die Gesamt ¬ heit von diesen Kritikern zugegeben würde. Neuerdings ist aber die zuständige Fachgruppe des NS.-Lehrerbundes für die unbedingte Erhaltung der Hilfsschulen etngetreten. Und zwar mit neuen Argumenten. So ist in diesem Zusammenhang etwa das Wort gefallen, wenn es noch keine Hilfsschulen gegeben hätte, so hätte gerade der nationalsozialistische Staat sie schaffen müssen: „aus Gründen der Erbauslese und der Bolksaufartung". Auch das Ra sie np oli tische Amt der NSDAP, hat im gleichen Sinne den Anspruch auf di« „Betreuung der Brauchbaren" aus ollen jenen Gruppen erhoben, dies allerdings mit der beson deren Absicht, die hierhergehörigcn karitativen Anstalten kirch lichen Ursprungs lwelche also nicht mit den etgentlichen Hilfs schulen identisch find) gleichfalls in staatliche Verwaltung zu überführen. Dasselbe Amt hat eine vorläufige Bestandsauf nahme der Institute und ihrer Insassen bereits eingeleitet und strebt an, eine zentrale „Stelle für staatsbiologisches Schul wesen" zu errichten. Nutzung auch der geringsten menschlichen Möglichkeiten von Staats wegen und Rücksicht auf die Nach kommenschaft: dies sind die neuen Ziel«, welche freilich auch vom Vertrauen in die Kraft der Erziehung müssen begleitet sein, wenn etwas bewirkt werden soll. Das Institut der Hilfs schule bleibt, nur die Begründung wechselt. Das eugenisch oder staatsbiologische Denken schickt sich an. di« Erbschaft tätiger Caritas und Menschenpslicht zu übernehmen." Sie Zusammensetzung des Kabinetts Konoe Tokio, 4. Juni. Das neugebildcte japaniscl)« Kabinett wird heute vom Kaiser empfangen und offiziell in sein Amt eingefiihrt. Di« genaue Zusammensetzung der Regierung liegt jetzt vor: Ministerpräsident: Fürst Konoe, Außenminister: Hirota, Kriegslntnister: Suginama, Marineminister: Uonai, Innenminister: Baba. Finanzminister: Kaya, Iustizministe:: Shiono, Er-iehungsn'mister: Masut, üandwirtfchastsministcr: Graf Arima, Handelsmintsier: Moskino, Nerkehrsminister: Nagai, Etsenbahnm'visler: Nakajima, Minister für übcrscellck« Angeleaenheitcn: Otani Erster Sekretä- des Kabinetts: Kazami. Chef des Gssetzgcburgsamtes: Taki. 27 gefallene llal. Trelwllliae bei Malaaa belaeseht Rom, 4. Juni. Die Agentur Stefans verösfentlicht am Donnerstag die zweite amtliche Verlustliste von 27 im Abschnitt von Malaga gefallenen italienischen Freiwilligen, di« mit mili tärischen und kirchlichen Ehren in der Umgebung Malagas bei gesetzt wurden. In Neapel sind am Donnerstag 500 in den letzten Kämpfen bei Madrid verwundete italienische Svanien-Freiwillioe ein- aetrosfen. Mit Ausnahme von zehn Schwerverletzten ist das Befinden der übrigen zufriedenstellend, ihre Haltung ist gan- ausgezeichnet. Rom, 4. Juni. Prinzessin Mafalda von Hessen die Gattin des Oberpräsidenten von .<5essen-Nassa», ist am Donnerstag nachmittag in Rom von einem Sohn entbunden worden. Prin zessin Mafalda von Hessen ist bekanntlich die zweite Tochter des Italienischen Königspaares. schlüge zugeleitet, die angemessene Garantien geaen eine Wieder holung des Zwischenfalls in Ibiza darstellen sollen. Auf einer Großkundgebung der DAF Im Sportpalast sprach Dr. Ley vor 20 000 Berliner Betriebsführern. Vertrauens männern. Gauobmännern und Handwerksmeistern. In den nächsten Jahren sollen vier KdF-Seebäder an der Ostsee gebaut werden und KdF-Schisfe sollen im Winter nach Italien fahren. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley machte am Donnerstag vor Vertretern der deutschen Prelle erläuternde Ausführungen Uber den Sinn der Reichstagunq ..Kraft durch Freude", die vom 10. bis 18. Juni in Hamburg stattfindet. Generaloberst Göring ehrte das Andenken des erst-n Me- neralstabschefs der deutschen Luftwaffe, Generalleutnant Wener, anläßlich der Wiederkehr seines Todestages, indem er vor dem neuen Grabmal die Gedenkrede hielt. Generaloberst Göring wird am 5. Juni In einer Grokkund- gebung des Reicksluslschukbundes in der Dietrick-Eckart-Bühne zu Berlin grundlegende Ausführungen zum Luftschutz machen, die Uber alle deutschen Reichssender verbreitet werden. Verhandlungen zwischen der deutschen und polnischen Re gierung über die zukiinstiae Neuregelung des Eisenbahnverkehr» aus den oberschlesischen Grenzübergängen haben am 2. Juni zum Abschluß eines Regierungsabkommens geführt. Am Donnerstag hat in Stuttgart, der Stadt der Ausländs deutschen, eine Tagung der Saurichter der NSDAP begonnen. Am Donnerstagabend ereignete sich in einem Pariser Vou- levard-Cafö ein Unglllckssall. Ein Balkon des Uber dem CafS gelegenen Stockwerkes löste sich pon der Hauswand und stürzte in den von Gästen dicht besetzten Vorgarten. Zwei Personen fanden dabei den Tod. Bier weitere mußten mit schweren Ver letzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bel Pontoise kam es am Donnerstagnachmtttag anläßlich eines landwirtschaftlichen Streiks zu blutigen Zwischenfällen. Zahlreiche Personen wurden verletzt, darunter ein Gendarmerie- Beamter. , Am Donnerstag wurden drei jung« Burschen aus den Gleisen der Bahn Halle — Kassel zwischen Wolferode und Eis leben unweit eines Bahnüberganges lot ausgesanden. Die drei Jungen hatten vor kurzem mit einem fremden Kraftwagen eine Schwarzfahrt unternommen. Aus Scham darüber und au» Furcht vor Strafe ließen sie sich überfahren. Mer Aeberlebende der „Hindenburg" in Cuxhaven elngetroffen Cuxhaven, 4. Juni. Vier Ueberlebende des Luftschiffe» „Hindenburg" trafen am Freitag mittag mit dem Schnelldamp fer „Deutschland" in Cuxhaven ein. Es handelt sich um den Vordarzt Dr. Kurt Ruediger, den Vierten Ingenieur Ra phael Schaedler und die beiden Maschinisten August Deut sch le und Adolf Fischer. Die Geretteten fuhren am Mittag mit einem Hapag-Sonderzug nach Hamburg weiter, von wo sie die Reise in ihre Heimat antraten. Gln Hochverräter und ein Landesverräter hinaerlchtet Berlin, 4. Juni. Der am 8. März 1837 wegen Ver brechens auf Grund des Paragraphen 83 RStGV. zum Tode verurteilte Helmut Hirsch ist heute morgen hingerlchtct worden. Hirsch ist im Auftrage hochverräterischer Kreise des Auslandes nach Deutschland eingereist, um hier Sprengstossver- brechen durchzusükren. Die beiden im Auslande hergestellten Höllenmaschinen, die er benutzen wollte, konnten flchergestellt werden. — Ferner ist der vom Volksgerichtshof am 12. Dez. 1938 wegen Landesverrates zum Tode und zu dauerndem Ver lust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 20jährige Oskar Denner aus Villingen heute morgen hingerichtet worden. Schmuggler auf der Flucht niedergeschoffen Trier, 4. Juni. Am Samstagabend wurde auf der Straße zwiscl)en Trier und Ruwer «in Schmuggler, der ohne testen Wohnsitz ist, von einem Gendarmeriebeamten niedergeschossen, weil er trotz der Aufforderung des Beamten nicht stehen biieb. Der Schmuggler, ein 23jähriqer Bursche, ist schon seit meh reren Jähren gewerbsmäßig als Schmuggler tätig und verstand es Immer, Tabakwaren und Zignrettenblättchen aus dem Aus land auf deutsches Gebiet zu schmuggeln. Erst vor einigen Wochen war er aus der Strafhaft entlassen worden, nachdem er wegen Steuerhinterziehung eine längere Freiheitsstrafe verbüßt hatte. Am Samstag bot er mit einem Freund auf der Ruiver- straße allen Dorbeigehenden Zigarettenblättchen zum Kauf an. Als ein Gendarmeriebeamter auf ihn aufmerksam wurde, hatte er bereits 50 Bücl>«lchen verkauft. Seiner Festnahme wollte sich der Schmuggler durch die Flucht nach dem Moselufer ent ziehen. Der Beamte verfolgte ihn, mar aber noch mehr als hundert Meter von ihm entfernt. Als der Schmuggier auf den ersten Anruf nicht stehen blieb, gab der Beamte einen Schreck schuß ab und rief ihm „Halt" zu. Der Bursche drehte sich kurz um. setzte aber seine Flucht fort, als er sah, daß der Verfolger noch ziemlich weit entfernt war. Jetzt fchoß der Beamte auf den Flüchtling und traf ihn in den Rücken, so daß der Sckmugg- ler sofort zusammenbrach. Er wurde nach einem Trierer Krankenhaus übergeführt. Der stellvertretende Vorsitzende des St. Raphaelsvereins, Dechant Bernhard Wintermann, Pfarrer an St. Marien In Hamburg, wurde in Anerkennung seiner großen und viel seitigen Verdienste anläßlich seines silbernen Psarrjubiläum» vom Hl. Vater zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt. Mitteldeutsche Börse vom 4. Zuul Uneinheitlich. Da am Freitag Material an den Markt ge langte, das jedoch nicht immer zu den alten Kurser Unterkunft fand, war die Gr indstimmung als uneinheitlich z» bezeichnen. Am Rentenmarkt notierten Reichsanleihe Altbesitz gestrichen Ziehung. Stadlanleihen kamen bis 0,25 Prozent schwächer zu« Notiz. Pfandbriefe waren nahezu unverändert. Am Aktien markt geivannen Spihen-Barth 1,5, Industrie Plauen 1 sieben Achtel, Mech. Zittauer S, Somag 1,5, Thode 4,75 Prozent. -- Großenhainer Webstuhl wurden gegen letzte Notiz gleichfalls 8 Prozent höher wieder notiert. Von den Verlusten sind zu er wähnen: Valleneienne minus 1,75, Kraftwerk Auma minus S, Vereinsbrauerei Zwickau minus 2,75 Prozent. Eine Anzahl Papiere lagen bis 1 Prozent nach beiden Selten verändert. Reichswetterdienst, Ausgabeorl Dresden. Wetter« aussichten für Sonnabend, 8. Juni: Wolkig, zeitweise seichte Regenfäsie. Südwestliche bis westliche Winde. Müßig warm. Hauptschristleiter: Georg Winkel. vn«a»«rMch sil« 8»H«U >»d Bilden wl»»,1 w vn««» v<ra,l»»rtll<«« «uzel-niklt«,: Lhevd»» Dnwo. Driul >»» ««»»,»>, »««*»«». P-N-au-tz« 1?. D. «. V «7: über 4200. - » gt. ist Preisliste Nr. 4 gültig
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