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Dienstag, 11. Mai 1SZ7 Sir Aevile Kenderson beim Mm Empfang des neuen britischen Botschafters datz es zwischen uns keine Wunsch des gesamten briti- dieses Wunsches hängt der Im gall« von höhere« Gewalt, verbot, «tntrelenbe« Leliied»« pörungen hat der vejleher »der Werbunglrelbend« teil» Ansprüche, fall, dl« Zeitung tn deschiLnktem Umfang«, »er- fplUet oder nicht «rfchelnt. Srtalln«-»»rt tft Vr » » » « » -chrlftleltnng: Dresden-»., Pollerstr. 17, gernrnf 70711«. «SU LefchLstestell«, Druck und vertag: Sermanla Buchdrucker«, u. vertag DH. ». G. Winkel, Pollerstrah, 17, gernmf «SU, Postfcheck: Br, UM, Bank: Stadtbant vreede» Br. S-707 «richetnt S »al »Schenlllch. Monatlicher vezugeprels durch Träger «lnscht. SS Pfg bz«. «0 Pfg. Trilgerlohn 1.70; durch dl« Post 1.70 elnlchllebllch Postüberwelsungsgebllhr, zuzüglich iS Pfg. Post-vesteNgetd. Einzel-Nr. 10 Pfg., Sonnabend- u. Festtag «-Br. 50 Pf», tlbbeftellungen wüsten fplltesten, «In« Woch« vor »blaut der Bezug,zeit schrililich beim Verlag elngegangen sein. Unler« Lrlger dürfe» kein« »bbestellunge, eutgegennehmen. Es folgte hierauf unter dem gleichen Zeremoniell der Empfang des neuernanntcn Gesandten der Vereinigten Staaten von Mexiko, General Juan F. Azcarate, der bei der Ucberreichung seines Beglaubigungsschreibens in seiner Ansprache die engen und herzlichen Beziehungen betonte, die Deutschland und Mexiko seit einem Jahrhundert verbinden. Der Führer und Reichskanzler gab i» seiner Erwiderungs ansprache der Befriedigung darüber Ausdruck, datz der Ge sandt« sein besonderes Bestreben auf die Erhaltung und die Festigung der alten freundschaftlichen Beziehungen beider Län der richten wolle, und sagte ihm hierbei die Untersuchung des Reiches zu. Lüste und jener Mitglieder und Passagiere, die ihr Leben ver loren haben". Ein weiteres Todesopfer des Vlutbades von Clichy Paris. 1t. Mai. Die blutigen Unruhen vom IS. März in dem Pariser Vor ort Clichy haben nachträglich «in weiteres Todesopfer gefordert. An den Folgen seiner schivsren Verletzungen ist nun ein Polizei beamter im Krankenhaus gestorben. beiderseitigem guten Willen geregelt werden kann, und ich hoffe, datz ich in meinen persönlichen Beziehungen zu Eurer Exzellenz und Eurer Exzellenz Ministern mich darauf verlassen darf, das volle Matz an Unterstützung und den Geist vertrau ensvollen Zusammenarbeiten-) zu finden, die zur Durchführung dieser hohen Aufgabe unerlätzlich sind, Der deutsche Reichskanzler antwortete mit folgender Ansprache: Herr Botschafter! Ich habe die Ehre, aus den Händen Eurer Exzellenz zu gleich mit dem Abberufungsschrciben Ihres Herrn Amtsvor gängers das Schreiben entgegcnzunehmen, durch das Se. Maje stät König Georg VI. Sie als Kgl. britischen autzerordcntlichen und bevollmächtigten Botschafter bei mir beglaubigt. Mit Be friedigung habe ich Ihren Worten entnommen, datz Sie, Herr Botschafter, dem Wunsche Sr. Majestät des Königs, der Kgl. britischen Regierung und des gesamten britischen Volkes ent sprechend. es sich zur Aufgabe machen wollen, alles zur Förde rung des deutsch-englischen Einvernehmens zu tun. Ich möchte hierauf erwidern, datz ich. die Reichsregicrung und das deutsche Volk diese Mitteilung aufrichtigst begriitzen. Eure Exzellenz haben der Ueberzeugung Ausdruck gege ben, datz es zwischen uns keine Frage gibt, die nicht in fried- lichem Zusammenwirken mit beiderseitigem gutem Willen ge- regelt werden kann. Dieses entspricht auch meiner Ueberzeu- Hung, und ich möchte hinzufügen» datz ich in diesem friedlichen Zusammenwirken eine Notwendigkeit sowohl für das Gedeihen unserer beiden Völker, deren Artverwandtschaft Sie besonders betont haben, als auch im Interesse des allgemeinen Friedens sehe. Sie können versichert sein, Herr Botschafter, datz Sie bei der Durchführung Ihrer Aufgaben stets meine persönliche Un terstützung und das bereitwilligste Entgegenkommen der Reichs regierung finden werden. Die freundlichen Wünsche, die Se. Majestät König Georg Vl. in seinem Handschreiben für das Gedeihen Deutschlands und sür mich persönlich zum Ausdruck gebracht hat, nehme ich mit lebhaftem Dank entgegen. Ich erwidere sie aufrichtig und heihe Sie, Herr Botschaf ter, im Namen des Deutschen Reiches herzlich willkommen. Hieran schlotz sich eine längere freundschaftliche Unterhal tung des Führers und Reichskanzlers mit dem neubeglaubigtcn Botschafter. Dieser stellte ihm im Anschluss daran die Mit glieder seiner Botschaft vor, die der Führer einzeln begriitzte. Die Rückfahrt zur britischen Botschaft erfolgte in der gleichen Weise wie die Hinfahrt vom „Haus der Reichspräsi denten". Kapitän pru- aii-er Gefahr Weiter« Krankenhausberlcht«. Newqork, 11. Mai. Ueber den Zustand einiger vevletzter Fahrgäste und Be- satzungsnritalieüer des .Hindenburg" melden die letzten Kran kenhausberichte, datz Kapitän Pruh, der Erste Offizier Eammt, die Besatzunasmitglieder Deutsch!«, Schönherr, Fischer und Schädler sich endgültig auf dem Wege der Besse rung befinden, ebenso die Fahrgäste Mnholt und Hivschfeld. Die Besatzunasmitglieder Herzog, Leibrecht und Ritter sind noch nicht über alle Gefahr hinweg. Bei der grotzen Trauerfeier auf dem Ha- pag-Lloyd-Pier stellen Armee, Küstemvache und Marine Ehrenwachen. Die diplomatischen Vertreter Oesterreichs und Cchwcdcns nehmen an der Feier teil. Portugals Newyorker Generalkonsul sprach dem deutschen Volk, dem Deutschtum Amerikas und den Familien der Toten scin Beileid aus zum „Verlust ihrer wundervollen Königin der Manuel Sedllla nicht mehr Mitglied de spanischen Aationalrates Burgos, 11. Mai. Der Führer der neugebildeten spanisck-en Einheitspartei, General Franeo, hat den bisherigen Führer der spanischen Na- tionalsyndikalisten sFalang«), Manuel Hedilla, seine» Amte» al, Mitglied de» Nationalrat«, enthoben. Nach der Abfahrt der Diplomaten schritt der Führer und Reichskanzler die Front der im Vorhof des „Hauses des Reichspräsidenten" aufgestellten Ehrenkompanie ab, deren Mu sik aus dem Präsentiermarsch in die beiden Nationalhymnen überging. Er wurde bei dieser Gelegenheit von den zahlreichen Zuschauern, die den Diplomatenempfängen mit freundlichem Interesse gefolgt waren, mit stürmischen Heilrusen begrützt. Krone und Zepter London, im Mai. Das Königspaar zieht am Krönungstage um elf Uhr in die Westminsterabtei ein und verlässt sie erst wieder um 2.15 Uhr. Nur die letzte halbe von den mehr als drei Stun den steht ihnen zur Verfügung, um sich der drückendsten Gewänder und Insignien zu entledigen, ein paar Bissen zu sich zu nehmen und sich wieder auf den anderthalbstllndi- gen öffentlichen Umzug in vollem Ornat vorzubereiten. Es ist wahr, datz der Verkehrsregelung zuliebe die geladenen Gäste sieben oder acht Stunden in der Abtei ausharren müssen und datz nur eine günstig plazierte Minderheit dar unter ihre Lebensgeister am Anblick der Zeremonien wach halten kann — die anderen Plätze (auch die zahlreicher Journalisten) zwingen zur inneren Schau. Aber kei ner, dem dieses Uebermatz von Ausruhen beschieden ist, be neidet das königliche Paar um seine halb so lange Ge duldsprobe. Die Chronik lätzt uns nicht im Zweifel Uber die seltene Strapaze, die es bedeutet, Mittelpunkt der Krönungszeremonie zu fein. Manche Krönungen haben denn auch Charaktere enthüllt. König John Plantagenet, der sich auf dem Stuhle Eduards des Heiligen vor All- Jahren das Lachen nicht verbeitzen konnte und vor dem Ende der Feier davonlief, zeigte sich schon hier ebenso boshaft wie albern. Unbehaglich bei seiner Krönung mutz aber auch dem ersten Hannoveraner aus englischem Thron gewesen fein. Mutzte er doch — ohne ein Wort Englisch zu verstehen, — jeden Augenblick während der langen Zere monie eine Kundgebung der Stuartpartei fürchten, deren Kronprätendenten fernzuhalten, dieser Georg l. doch eigens nach England gerufen worden war. Als der Augenblick bevorstand, wo das „Volk" in der Westminsterabtei mit seinem „Ja" die Legitimität des Königs bekräftigen würde, erläuterte eine fanatische Peeretz die Lage mit der halblauten Bemerkung: „Glaubt der alte Esel, datz hier einer Nein sagen wird bei all diesen gezückten Degen?" Der vorletzte Hannoveraner zu Zeiten der Personalunion, Ge org IV., verbrachte die langen Stunden auf dem sagen haften Krönungsstein im Schweitze seines Angesichtes. Er verbrauchte ungezählte Taschentücher, und die Zeremonie- mutzte unterbrochen werden, damit der König in der Sei tenkapelle Eduards des Heiligen eine Weile Luft schöpfen konnte. Auch er hatte freilich besondere Gründe, unter den Anstrengungen des Tages zu leiden. Während der Krönung hastete die Königin, mit der er im Zerwürfnis lebte, drautzen von einem Zugang zum anderen, vergeb lich Einlatz begehrend. „Diese schreckliche Geschichte", be kannte er später, „verdarb meine ganze Krönung ... ich war von der Furcht geplagt, sie könnte in die Abtei ein dringen, und das und die Hitze in meiner Robe. . . mach ten mich beinahe verrückt." Es wird von einer Zeremonie berichtet, die bis zum Dunkelwerden dauerte, und bei kaum einer Krönung hat der Chronist vergessen, die Hungerqualen der Anwesenden zu beschreiben. Auch sie protestantischen Könige Englands empfangen unmittelbar nach der Krönung die Kommunion, aber ihre katholischen Vorgänger bereiteten sich aus da« atterheiligste Sakrament noch durch Fasten vor. Man steht, datz an die Ausdauer Georgs und seiner Gemahlin Elisabeth gemilderte Ansprüche gestellt werden. Aber auch an diesem 12. Mai umfatzt der Gottesdienst in der Abtei noch die „lütanv" und den vollen „Kommunion Service" der anglikanischen Kirche. Die zahlreichen übrigen Zere monien sind in den liturgischen Ablauf eingeordnet. Wäh rend die Litanei gesungen wird, empfangen der Erzbischof von Canterbury und der Dekan von Westminster das Kö nigspaar am Westtor der Abtei und geleiten es im Zuge zum grotzen Kreuz der Kirche, das den Schauplatz der Krö nung bildet. Kurz darauf erreicht die Feier schon einen ersten markanten Punkt. Das „Volk", dargestellt durch di« Schüler der grotzen Public School von Westminster, be zeugt dem König, den der Erzbischof in den vier Himmels richtungen vorstellt seine Huldigungs- und Dienstbereit schaft. Die uralte Führerwahl durch Zuruf hat darin ihre Spur hinterlassen. Der König erwidert durch den feier lichen Schwur, den er, vor dem Altar knieend, auf die vom Erzbischof daraereichte Bibel ablegt. In langen Eides formeln verspricht er „Recht und Gerechtigkeit in Gnaden" und die Erhaltung der Reformation mitsamt allen Privi legien der Staatskirche. An der Spitze aber steht bei der Krönung Georgs VI. zum ersten Male der feierliche Eid, die einzeln ausgefUhrten „Völker" des Britischen Reiches nach ihren jeweiligen Gesetzen und Gebräuchen zu regieren . So schwört der neue König auf das Reichsstatut von West minster, und sein Bekenntnis zum Protestantismus und zur anglikanischen Staatskirche ist, um die Selbstbestimmung der Dominien vollzumachen, nun ausdrücklich auf England allein beschränkt. Auf diese ersten Zeremonien folgt der gewohnte Gottes dienst vom Introitus bis zum Credo. Er bildet den Auf takt zur Salbung, die ihren ehemaligen Charakter als Haupt- und Mittelstück der Feier bis heute nicht ganz ver« leugnet. Hüter Gebeten und Chören, die zu Beginn de« Berlin, 11. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing heute den neu ernannten Kgl. britischen Botschafter Sir Nevile Henderson zur Entgegennahme seines Beglaubigungsschreibens und des Abberufungsschreibens seines in gleicher Eigenschaft nach Paris versetzten Vorgängers Sir Erik Phlpps. Der neuernannt« Botschafter wurde unter dem üblichen Zeremoniell durch den Chef des Protokolls des Auswärtigen Amtes von der Kgl. britischen Botschaft abgeholt und im Kraft wagen des Führers zum „Haus des Reichspräsidenten" geleitet. Die übrigen diplomatischen Mitglieder der Botschaft, darunter die britischen Marine-, Militär- und Luftsahrtattachös, folgten in weiteren Wagen. Im Ehrenhof des Reichsprasidentenhauscs hatte eiizp Ehrenkompagnie des Heeres mit Musik Ausstellung genommen, die beim Eintreffen und bei der Abfahrt des Botschafters die militärischen Ehrenbezeugungen durch Präsentieren des Ge wehrs erwies, wobei die Musik den Präsentiermarsch spielte. An dem Empfang im Innern des Hauses nahmen auher dem Chef der Präsidialkanzlei und den Adjutanten des Füh rers und Reichskanzlers der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr v. Neurath, und der Staatssekretär im Auswär tigen Amt teil. Votfchaster Henderson überreichte das Handschreiben Sr. Majestät König Georg VI. dem Führer und Reichskanzler mit einer Rede in englischer Sprache, die in deutscher Uebersetzung wie folgt lautet: Herr Reichskanzler! Ich habe die Ehre, Eurer Exzellenz die Schreiben zu überreichen, mit denen mein Vorgänger ab berufen wird und der König, mein erhabener Landesherr, mich bei Eurer Exzellenz als Seinen autzerordentlichen und bevoll mächtigten Botsck-after beglaubigt. Ich bin mir tiefst innerlich der Ehre bewutzt, die mein Landesherr mir antut, indem er mich mit dieser verantwor- tungsoollen Sendung betraut, und es ist nicht lediglich eine Förmlichkeit, wenn ich ausspreche, datz ich mein Leben in diesem grotzen und artverwandten deutschen Volk mit der festen Absicht beginne, alles, was in meinen Kräften liegt, zur Förderung der Sach« des englisch-deutschen Einvernehmens zu tun. Denn gerade dies ist der Wunsch Sr. Mafestät, der Wunsch Sr. Mafestäts Regierung und der scheu Volkes. Von der Erfüllung Erfolg meiner Sendung ab. Ich hege die Ueberzeugung, Frage gibt, die nicht in friedlichem Zusami. iwirken und mit Weitere Empfänge von fremden Gesandten An den Empfang des britischen Botschafters schlossen sich zwei weitere Empfänge ausländischer Diplomaten an, und zwar zunächst der des neuernannten Gesandten von Guatemala. Nachdem die mitteiamerikanische Republik Guatemala, die bisher in Deutschland einen Geschäftsträger unterhielt, ihre Vertretung zum Range einer Gesandtschaft er hoben hat, überreichte als erster Gesandter seines Landes im Deutschen Reich Herr Iosö Gregorio Diaz, der seit 1V31 in Berlin als Geschäftsträger tätig ist, sein Beglaubigungs schreiben. In seiner Ansprache gedachte der Gesandte hierbei der freundschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Beziehun gen zwischen Deutschland und seinem Vaterland, deren weite rer Ausbau seine besondere Ausgabe sein solle. Der Führer und Reichskanzler gab in seiner Erwiderung seiner Genugtu ung Ausdruck darüber, datz Herr Diaz nach sechsjähriger er folgreicher Tätigkeit ais Geschäftsträger in Berlin sein Land In Zukunft als Gesandter in Deutschland vertreten könne, und gab der Erwartung Ausdruck, datz der wirtschaftliche Gü teraustausch zwischen beiden Ländern durch diese Matznahme seiner Regierung eine weitere günstige Entwicklung nehmen werde. Nummer 1«8—ZK. Iahrg WM» MWW -o-» ---- W W WWW W W W W W No-mg« « m» , P», W W W W W W W W W s°mili«nan»eig«« W W W tzü, Un«* lelDe«.