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Nummer 108—38. Iahrg. Sonnabend/Sonnlag» 8./». Mai 1VS7 Empfang General Görings in Düsseldorf Das Verbot von Zungfrau-von-Orleans^elern Veeiden-A, P»N«ftr.17, 8« neues «711«. V01» SeschLsteftell«, veMk emd v-ei«,: «er,«»»« vuchdwck«« «. «4^>, LH. «. ». W1«k«. P-Neefteaft, N, 8«r«n4 V01I, p-stich«,! «r. 10«. vaE SM>»<xtt v—d- «r. «7« In ihrem Mittelpunkte standen die Anspraären non Profes sor Dr. Hans Naumann, Professor Dr. Franz Steinbach und die Erwiderung des Preisträgers. 3« Fall« »»» höher« Lewa«, ver-ot, «ntreteirder vetrte-s- pliingen hat her Bezieher «de« Werbunglretbeod« krUw Ansprache. Pille hi« Zeitung in beschrlntte« Umsang«. spötet ade, »ich, erscheint. SrsSll»»<e»rt t ft Vie«»»« Helten für sich forderten, sie aber anderen verweigerten, zurück gewichen sei. Die Regierung beweise dadurch bedauerlicher weise, datz sie sich nicht in der Macht fühle, die Ordnung und den Frieden zu sichern. Der Erzbischof von Paris, Kardinal Ver di er, bezeichnet das Verbot der Feiern für die Jungfrau von Orleans, die die heiligste Verkörperung des Vaterlandes sei, als völlig ungerechtfertigt, und fordert für den näch sten Sonntag ein ruhiges, vertrauensvolles und dankbares Ge denken an die Heldensungsrau. In der Stadt Orleans haben übrigens am gestrigen Freitag Gedenkfeiern stattgcfundcn. Die Fahne der Jungfrau von Orleans wurde vom Bürgermeister der Bevölke rung gezeigt und offen ausgestellt. Am Abend begab sich der Bürgermeister mit der Fahne zum Bischof von Orleans und überreichte ihm vor der Kathedrale von Orleans diese Fahne. Gleichzeitig veranstaltete die Bevölkerung Fackelzüge. Im übrigen wird gemeldet, dah am Sonntag eine amt liche Feier vor dem Standbild der Jungfrau von Orleans stattfinden werde, vor deren Standbild in der Zeit von 10 bis 18 Uhr ein Vorbeimarsch von Truppen erfol gen werde. Dann dürften auch Abordnungen an diesem Denk mal Kränze niederlegen. ihr schönstes Kleid angelegt und bot so den zahlreichen Gästen de» In- und Auslandes ein überaus festliches Bild. Ministerpräsident Göring, der bereits kurz vor 0 Uhr In Düsseldorf eintraf, wurde auf dem Bahnsteig von Gauleiter Florian, Gauleiter Oberpräsident Terbouea, SS-Obergruppen führer Polizeipräsident Weitzel, General der Flieger Halm, Generalleutnant Kühne und Generalmajor Pfeffer empfangen. Auf dem Bahnhofsvorplatz wurde der Ministerpräsident von vielen Tausenden von Volksgenossen, die den Bahnhofs platz in weitem Kreis umsäumten, begeistert begrübt. Verla z»»rt vrevde«^ An^lgenmetz»! di« tspat««« k, m» vrrtt» g«It« » Pf», ist, SamMemmzet-w I Pf» si», Piatzwllnsch« k-nm, »k ketae »«wLH, cvftw. «Ilchckü o «al «rqeniliq. Vlenatllchee vezugeprel» durch Trllger »Inschl. « Pfg -»». « Pfg. Irllgrrlohn 1.70; durch di« Poft 1.70 «tnschllehUch sosUlberwelsungsgebll-r, zuzüglich « Psg. P»ft-B«stellg«ld. Li,z«l'Nr. 10 Psg., Sonnabend- ». Festlag-Ar. « Psg. slbbestrllungen mllffrn Iplltrsten» «Nw woch« vor Ablauf der «<jus,jeit schriftlich heim Verlag eingegange« soi«. Uns«« dürfe, t«iu« Abbestellung«, «atgegenneh»«», SüchM volksse Dllfleldorf, 8. Mat. Die grohe Reichsausstellung „Schaffendes Volk", die in einem grohen Querschnitt das Leben und Wir ken des schaffenden deutschen Volkes in seinen vielgestaltigen Formen und Ausstrahlungen auf die verschiedenen Gebiete der Kultur, Technik und Wirtschaft anschaulich darstellt, und deren besonderer Anziehungspunkt die umfassende Schau neuer deutscher Werkstoffe bildet, wurde am Sonn- abendvormittag von ihrem Schirmherrn, Ministerpräsidenten Generaloberst Göring, feierlich eröffnet. Die schöne Stadt am Rhein hatte aus Anlab dieses Tages Geleitwort de- Reich-Innenminister- Dr. Zrtck zum Muttertag Reichsinnenminister Dr. Frick veröffentlicht zum Mut tertag folgendes Geleitwort: „Der Muttertag soll der deutschen Frau Gelegenheit geben, sich ihrer Stellung innerhalb des deutschen Volkstums bemüht zu werden; sie soll sich an diesem Tage daran erinnern, dah sie nicht nur Mutter im engsten Familiensinne, sondern auch dl« Trägerin der Zukunft unserer Nation, di« Bewahrer!» de« deutschen Lebens, der Art und der Rasse unseres Volkes ist. sgez.j Reichsminister Dr. Frick." Etwa 18V Abgeordnete haben wegen des Verbots der Iungfrau-von-Orleans-Feiern durch die Re gierung Blum ein Prote st schreiben unterzeichnet, in dem sie erklären, dah die Jungfrau von Orleans die reinste Ver körperung des nationalen Heldensinnes sei. Die Regierung habe Schwäche gezeigt, als sie vor denen, die zwar alle Frei- Schlagwetterexplosion auf der Zeche Nordstern Menschen nicht in Gefahr. Gelsenkirchen, 8. Mai. In der Nacht zum 5. Mai wurden auf der Schachtanlage „Nordstern 1—2" in einer Strebe eines Flözes durch einen Sprengschuh Schlagwetter zur Entflammung gebracht, wobei Kohlenstaub mitentzündet wurde. Hierbei er litten ein Sprengmeister schwerere und drei Hauer leichtere Brandwunden. In der Nacht zum 6. Mai machten sich in der selben Strebe Brandgase bemerkbar und der Brand sollte durch Unterwassersetzung der Strebe gelöscht werden. Noä) während der Vorbereitungen hierzu ereignete sich aber in dem Brandseld in der Nacht zum Freitag um 3,80 Uhr eine Explosion. Da vorsorglich am Donnerstagabend bereits angeordnet war, dah die gesamte Belegschaft der Zeche am Freitag nicht einfahren soll, sind Menschen bei der Explosion nicht zu Schaden ge kommen. Wirtschaftliche Grundlagen der englischen Ausrüstung Englands augenblickliche Aufrüstung, die nach ihrer Durchführung wohl als die glühte Leistung auf diesem Ge biet in der Geschichte der Menschheit anzusehen sein wird, soll bekanntlich 30 Milliarden Schillinge, die vom eng lischen Volke in fünf Jahren aufzubringen sind, kosten. Lin Staat, der so hohe Beträge in so kurzer Zeit flüssig machen soll, muh sich einer auherordentlich gesunden Wirt schaft erfreuen, denn eine Aufrüstung dieses Umfanges be deutet schon eine starke Beanspruchung ihrer Erzeugung»- Fähigkeit für den eigenen Bedarf. Nun kommt aber noch dazu, dah sie gleichzeitig auch ihre Ausfuhr mindestens beibehalten, nach Möglichkeit sogar zur Bezahlung des durch die Rüstungstätigkeit gesteigerten Einfuhrbcdarfs noch er höhen soll. Lr hat im vorigen Jahre 849 Millionen Pfund betragen und einer Ausfuhr von nur 501 Millionen Pfund gegenübergestanden. Der Einfuhrüberschuh von 348 Mil lionen Pfund ist durch die sogenannte „unsichtbare Aus fuhr" ausgeglichen worden, die ihn im Jahre 1935 um 37 Mill. Pfund, also nur um etwa 10 Prozent des vor jährigen übertrossen haben soll. Da seitdem der Einsuhr bedarf infolge der Aufrüstung weiter gestiegen ist, dies» aber wieder eine Ausfuhrsteigerung erschwert, so ist anzu nehmen, dah die englische Zahlungsbilanz wahrscheinlich kaum noch lleberschiisse liefert, sondern sich etwa im Gleich gewicht halten wird. Diese Feststellung aber gibt Veranlassung zu der Frage, ob England in der Lage sein wird, seine Aufrüstung ohne Inanspruchnahme ausländischen Kredits durchzu führen. Jedenfalls scheint England mit dieser Notwendig keit zu rechnen. Die über seine Verhandlungen mit den USA. durchgesickerten Nachrichten lassen nämlich vermuten, dah es mit dessen Regierung ein Abkommen vorbereitet, das ihm den dortigen Geldmarkt in einer mit dem ameri kanischen Neutralitätsgesetz zu vereinbarenden Form zur > Verfügung stellt. Da nun für die Bedingungen solcher Anleihen von groher Bedeutung ist, auf welcher wirt schaftlichen Grundlage die Engländer ihre Auf rüstung begonnen haben, so soll im folgenden ein Bild da von gegeben werden. Einer Untersuchung dieser Art ist zunächst die Feststellung vorauszuschicken, dah das britische Weltreich allein durch seinen Aufbau nicht nur eine äusser« ordentliche Kreditwürdigkeit besitzt, sondern auch die denk bar besten Voraussetzungen für die Rückzahlung und Ver zinsung der von ihm aufgenommenen Anleihen bietet. Im Ganzen gesehen ist es nämlich wie die USA. eine Vereinigung von modernem Industrie- und kolonialem Rohstoffland, das einerseits mit allen Vorzügen Amerikas ausgestattet ist, andererseits aber seine Naturschätze noch nicht so erschöpft hat wie dieses. In dem britischen Welt reich stecken also noch ungeheure Kräfte, die nur der Erweckung durch das Mutterland harren. Dah dieses noch die dazu nötige Spannkraft besitzt und nicht etwa, wie die italienische Presse ost behauptet hat, ein alter und schläfriger Löwe geworden ist, hat der Welt der Aufschwung gezeigt, den die englische Wirtschaft in den letzten fünf Jahren genommen hat. Er ist so erstaunlich und mutet so amerikanisch an, dah ihn Dr. I. W. Reichert in einem iq „Stahl und Eisen" veröffentlichten Aufsatz über die bri tische Eisenwirtschaft „das britische Wirtschaftswunder" genannt hat. Wenn in England auch heute immer noch zahlreiche Menschen arbeitslos sind, so ist seine Wirt schaft doch schon wieder so gesund, dah ihr seine Staats führung unbedenklich eine in die Milliarden gehende Er weiterung seiner Rüstung zumuten kann. Dah England dies in wenigen Jahren hat erreichen können, ist einmal den günstigen Grundlagen seiner Wirtschaft und zum an deren deren kluger Ausnutzung durch seine Staatsführung zu danken. Wenn es nun auch arm an Bodenschätzen ist, so ver fügt es doch über einen grohen Reichtum an Kohlen und einen Besitz an Eisenerzen, der ihm bei einer Sperrung dieser Zufuhr zum mindesten vorübergehend die Mchzlichkeit gibt, aus ausländische Lieferungen zu verzichten. Im all gemeinen pflegt es allerdings etwa die Hälfte seine» Bedarfs an Eisenerzen aus anderen Ländern zu beziehen. Dah es trotzdem von jeher eine führende Stell« in der Eisenindustrie der Welt eingenommen hat und aus dieser Grundlage das Ausgangsland der modernen Industrie ge worden ist, ist darauf zurückzuführen, dah es fast alle Eisen wettbewerber der Welt in der Gunst der Standortverhält» niste seiner einschlägigen Betriebe übertrifft. Es hat näm lich die meisten seiner Hüttenanlagen in unmittelbarer Näh seiner Kohlen- und Erzgruben errichten können und besitzt dadurch einen Selbstkostenvorsprung vor den Ländern, dl« nicht in dieser glücklichen Lage sind. Mit deren Ausnutzung und einer weitgehenden Reorganisation und Rationali- kieruna der Betriebe, die mit der Wirtschaftspolitik der Re« Immer noch Straßenkämpfe in Barcelona Ausdehnung der anarchistischen Revolte auf ganz Katalonien Part», 8. Mat. Die anarchistische Revolte scheint sich nach den vorliegenden Berichten aus ganz Katalonien auszu dehnen. Der zur Schau getragen« Optimismus des bolsche wistischen spanischen Vertreters in Paris, wonach die „Generalt- dad" Ihre Autorität wiederhergestellt habe, wird von der seanzöst- schen Informationspresse vom Sonnabend früh nicht geteilt. „Le Jour" will wissen, datz die Stratzenkämps« in den Vorstädten Barcelonas andauern. Das „Echo de Paris" nennt folgende größere Städte Kata loniens, die bereits in der Hand der Anarchisten sein sollen: Ge- rona, Tortosa, Tarragona und Lerida. Ferner beherrschten sie zahlreiche Grenzorte wie Iunquera, Puigcerda und Port-Bou. De Bolschewisten von Valencia hätten andererseits starke Mi- lizakteiliingen der „Generalrdad" von Katalonien zur Hilfe ge sandt. Außerdem seien zwei bolschewistische Kriegsschiffe, die Torpcdojäger „Bareaibogut" und ..Lepanto", in den Hafen von Barcelona eingelausen und hätten mehrere „Bataillone" mit Maschinengewehren und Tanks gelandet. Dies« hätten unter dem Befehl des „Generals" Pozas bereits ein regelrechtes Blutbad unter den aufständischen Anarchisten angerichtet, die jedoch, in den Vorstädten verschanzt, Widerstand leisteten. Zeter -er Verleihung -e- Görre->prelse- an Molaus Welter Köln, 8. Mai. Am Mittwoch, dem k. Mal, um 18 Uhr. fand in der neuen flula der Universität Bonn die Feier der Verleihung des dies jährigen Volksdeutschen Iofeph-von-Görres-Preises aus der ^-W-Goethe-Stiftung an den luxemburgischen Dichter Nikolaus Beiter statt, eine Feierstunde, ebenso bedeutsam in ihrem Mistigen Gehalt wie würdig und eindrucksvoll in ihrer gepfleg- kn Form. Der Rektor der Universität, der Senat und viele Professoren, eine grotze Zahl von Studenten und Studentinnen, von Bürgern und Bürgerinnen der Stadt Bonn und ihrer Um- Mbung, aber auch eine Reihe von Gästen aus dem benachbarten Luxemburg nahmen an ihr teil. 450 französische Abgeordnete protestieren Trotz Verbot Gedenkfeiern in Orleans - Kardinal Verdier fordert zu einem ruhigen und dankbaren Gedenken an die französische Rationalheldln auf Paris, 8. Mal. Die Volksfrontregierung hat die traditionelle Jean ne- d'Arc-Feier, die alljährlich mit einem Vorbeimarsch der vaterländischen französischen Verbände vor dem Standbild der Jungfrau von Orleans in der Rue Rivolt begangen wird, und die diesmal für den nächsten Sonntag vorgesehen war, ver boten. Dieses Verbot hat die Regierung offenbar deshalb ausge sprochen, weil sie das Auftreten gröberer Verbände der national gesinnten Bevölkerung befürchtete. Untersagt sind sämtliche ge schlossenen Aufmärsche mit Musikkapellen, Fahnen und Abzeichen aller Art. Gestattet ist lediglich, datz Abordnungen der Ver bände, die jedoch nicht stärker als 100 Personen sein dürfen, an dem Standbild der Jungfrau Blumen niederlegen, und auch dies nur in der Zeit zwischen 10 und 13 Uhr. Lin Dokument deutscher Lebenskraft Ministerpräsident Göring eröffnete die große Reichsausstellung „Schaffende- Voll" in Düffeldors