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Der Arzt spricht Nicht die Zähne vernachlässigen! Der Mensch versäumt noch vieles, was er für seinen Körper Inn könnte, teils aus Unkenntnis, teils aus Bequemlichkeit. Wie wichtig ist die Zahn- und Mundpflege und wie wenig Gewicht wird ihr häufig noch beigemessen! Nicht nur darum, um blen dend weiße Zahn« zu haben, die beim Lachen gut aussehen, ist Zahnpflege erforderlich, sondern auch aus gesundheitlichen Grün den. Gs ist notwendig, schon beim Kinde auf die Ausbildung des Gebisses zu achten. Gerader, guter Wuchs sämtlicher Zähne Leim Zahnwechsel ergeben neben kräftiger Entwicklung jedes einzelnen Zahnes und Härte des Schmelzes erst ein späteres gesundes Gebiß. Schiefe Zähne kann der Arzt im Kindesalter leicht richten. Kalkpräparate unterstützen das Wachstum und fördern die Festigkeit. Sauberkeit braucht der Zahn, um gesund zu bleiben. Unter keinen Umständen darf die Reinigung des Gebisses unterlassen werden. Besonders wichtig ist das Putzen der Zähne vor dem Zubettgehen. Das Gebiß muß gründlich von allen Speiseresten befreit werden, die sonst über Nacht ihr Zerstö- rungswerk beginnen. Zur richtigen Zahnpflege gehört vor allen Dingen auch der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt, es darf nicht gewartet werden, bis sich Schmerzen einstellen. Be- sondere Beachtung ist dem Zustand des Zahnfleisches zuzuwenden. Geringfügige Anfangserkrankungen, welche nicht sofort behan delt werden können schlimm ausarten, sie haben nicht selten den Verlust der Zähne zur Folge. Die gefürchtetste Zahnfleisch, erkrankung ist die Paradentose: Das Zahnfleisch schrumpft zu sammen, st daß der Wurzelhals der Zähne frei liegt, der Zahn beginnt zu wackeln und fällt schließlich bei zunehmender Er krankung aus. Zur Bekämpfung dieser Krankheit gibt es heute wirksame Mittel, nur früh genug zum Arzt gehen! Leicht blutendes Zahnfleisch wird, wenn die Ursache nicht tiefer liegt, durch Massage — mit den Fingerspitzen von unten nach oben streichend — gekräftigt. Mit der gewissenhaften Pflege der Zähne und des Mundes wird nicht nur die Erkrankung des Gebisses verhütet, sondern es werden ost andere schwere Erkrankungen vermieden. Durch einen schlecht gepflegten Mund kommt es zu Hals, und Magen- krankheiten. Vernachlässigte Zähne leisten geringwertige Kau arbeit und bilden ost die Ursache für Verdauungsstörungen und Darmkrankheiten. Eine schlechte Pflege der Zähne rächt sich genau so wie ihre unvernünftige Beanspruchung. Ein Zahn ist kein Nußknacker, dieses ist besonders den Kindern einzuschärfen. Der schnelle Wechsel von heiß auf kalt ist dem Zahnschmelz schädlich. Es nützt nichts, die Zähne abends zu säubern, um dann im Bett Süßigkeiten zu verzehren, das ist eine Unsitte, die großen Schaden stiftet. Selbstverständlich gehört zur Gesundheit der Zähne auch eine richtige Ernährung, die alle für die Zähne wichtigen Auf baustoffe enthält. Immer aber muß eine ständige Pflege damit Hand in Hand gehen. Die gute oder schlechte Beschaffenheit der Zähne ist häufig ein Familirnerbteil. Derjenige, weliher Anlage für ein anfälliges Gebiß mitbringt, muß natürlich be sonders sorgsam sein. Bei richtiger Pflege kann aber auch in diesen Fällen das Gebiß bis ins Alter erhalten bleiben. 8. V. Als Heilnahrung bei Ernährungsstörungen (Durchfällen) der Säuglinge leistet die Eiweißmilch gute Dienste. Freilich darf ihre Anwendung nur auf ärztlichen Rat hin erfolgen. Gegen das lästige Schnarchen Hilst oft ein Erhöhen der Bettstelle am unteren Teil, also am Fußende. »»» Richtige Ernährung hält Krankheit fern Daß an lleberernährung mehr Menschen zugrunde gehen, wie an Unterernährung, ist bekannt, und auch in Vieser Hinsicht ist es Li« „goldene Mittelstraße", die am besten zum Ziel: der Gesunderhaltung des Organismus, führt. Beim Essen selbst, dürften einige wichtige Verhaltungsmaßregeln nicht außer acht gelassen und di« Speisen und Getränke niemals ohne Hunger und Durst und zu heiß oder kalt genossen werden. Sie müssen, was namentlich den Schn e liess ein gesagt sein sollte, aut durchgekaut uns eingespeichelt und nicht nur halbgekaut, hastig heruntergeschlungen werden. Die Hausfrau als Köchin hinwiederum muß darauf achten, daß di« Speisen nur bis zum Garwerden kochen, um die ver schiedenen Nährstoffe nicht „totzukochen". Beim Würzen sollte sie nie unnötig stark« Reize auf die Verdauungsorgane aus üben, allo scharfe Gewürze meiden und dafür unsere deut schen Gewürzkräuter, wie Beifuß, Boretsch. Estragon, Fenchel, Kümmel, Majoran, Melisse. Petersilie und Salbei ver- ",<mden, wodurch die Speisen an Wohlgeschmack und Bekömm» tL^it-noch gewinnen, wie Dr. Rudolf Franck in seinem Werk uhr» dich richtig" (Verla« Paul Müller. Münchens kernoe- tz«Sk. Dor altem kolkte ste PK auch die SrkenTrtrrtN« be« Er nährungswissenschaft zunutze machen, nach der das Eiweiß al» Nahrungsstoff nicht mehr in der früher angenommenen Mena« von rund 120 Gramm vorhanden sein darf, sondern SO bi» 70 Gramm täglich völlig ausreichen, weil das überschüssig« Ei weiß den Körper unnötig belastet und Lbersäuert. Dazu kommt, daß manche der überschätzten Eiweißträger, wie Fleisch und Eier, wenig Vitamine aüfweisen und dieser Mangel erst durch ein« ergänzende Kost ausgeglichen werden muß. Nach Ragnar Berg sparen wir aber bei Basenüberschuß und der zu unserem körperlichen Wohlbefinden notwendigen, genügenden Vitamin zufuhr, rund 25 Prozent unseres Kalorienbedarfs. Schon au« diesem Grunde ist den rohen Salaten, Obst, Gemüsen und Krau tern der ihnen gebührend« Platz auf dem Speisezettel eimzu- räumen. Gelegenheit dazu geben die nächsten Monate in Hülle und Fülle. kll. Erprobte Rezepte Im Frühjahr verlangt Zunge und Magen abends nach pikanten, kräftig gewürzten Speisen, die mehr den Appetit, wie Hunger stillen und dabei doch nahrhaft find. Ein Versuch nach stehender Rezepte wird der Hausfrau beweisen, daß sie nnt diesen Salaten das .Liechte" in dieser Hinsicht trifft. Schwedischer Salat. Zwei Tassen frischgekocht«, geschälte, gescherbelte Kartoffeln, 125 Gramm kleinwürflig geschnittener Räucherlachs und eine Tasse feinscheibig geschnittene, geschälte Salz- oder Gewürzgurke, mische man mit einer nußgroßen Zwiebel und soviel Mayonnaise, daß der Salat dick gebunden ist und reiche ihn, gut durchzogen, mit Semmelscheiben. Salat von Oelsardinen. Ein« bis zwei Büchsen Oel- sardinen zerpflücke man mit zwei Gabeln ganz sein, füg« da» übrig« Oel, eine feinwürflig geschnittene Zwiebel, drei bis vier geriebene mürbe Aepfel und den Saft von einer halben Zittone bei und reiche ihn zu Weißbrot. Heringssalat mit Sellerie. Zwei Tassen feingeschnittene, ge wässerte Heringe, eine Tasse geriebene säuerliche Aepfel und eine Tasse kleinwürflig geschnittenen, nicht zu weich gekochten Sellerie, mit Senf. Oel und saurer Sahne oder Milch gemischt, müssen zwei bis drei Stunden durchziehen, ehe man den Salat zu Butterschnitten reicht. Fischsalat mit weißen Bohnen. . Tags zuvor eingequollene, weiße, weichgekochte und abgegossene Bohnen (Brühe zu Suppe verwenden) mische man mit Eisig, Salz, Pfeffer, Selleriesalz, zwei feinstreifig geschnittenen säuerlichen Aepfeln, auf 250 Gramm Bohnen gerechnet, 250 Gramm gekochtem, zerpflücktem Fisch (auchRäucherfisch) und reichlichfeingewiegtem Zungen Dill. Fischsalat mit Tomatensoße. Ein Viertelliter dicke Soße von einer kleinen Dose Tomatencreme, zwei Eßlöffel Mayonnaise, einen Eßlöffel Senf und Essig nach Geschmack, mit wenig Pfeffer kräftig abgeschmeckt, mische man mit feingewiegten Kapern und Perlzioiebeln sowie 500 Gramm von Haut und Gräten gelöstem, gekochten Fisch. Auch er muß mindestens ein« Stunde vor dem Aufträgen „ziehen". dlk. Jeder Lisch wird gebraucht Wenn man von der Fischwirtschaft spricht, denkt man im allgemeinen in erster Linie an die Hochseefischerei. An der Versorgung mit Fischen haben gewiß die Fänge der deutschen Fischdampfer auf hoher See den überragenden Anteil. Doch ist demgegenüber Wert und Bedeutung der Binnenfischerei für unsere Ernährung und Volkswirtschaft nicht zu unterschätzen. Die Hochseefischerei ist selbst erst einmal aus der Binnenfische rei hervorgegangen. Der Fischreichtum unserer Seen, Flüsse und Teiche wurde seit altersher für die menschliche Ernährung nutzbar gemacht, und gegenwärtig ist die intensivste Auswer tung dieser Ernährungsquelle von ganz besonderer Bedeutung. An nutzbarer Wasserfläche besitzt die deutsche Binnenfischer«» insgesamt 1 250 000 Hektar. Darin sind enthalten di« Flächen der Seen mit 420 060: Hektar und die Strommündungen und Haffe mit 415 000 Hektar. Die Flüsse nehmen einen Raum von 355 000 Hektar ein, und di« Fläche der Teiche ist 60 000 Hektar groß. Während in früheren Jahren die Binnenfischerei arg vernachlässigt wurde, wird sie heute als eine wichtig« Auf gabe der Erzeugungsschlacht gefördert, denn jeder Fisch wird gebraucht. Die Existenz der Fischer wird durch Pachtschutz sicher» gestellt. Sorgfältig durchgesührte Maßnahmen im Besatz, Füt terung und Düngung der Teiche ermöglichen eine Steigerung der Fischerzeugung. Die einzelnen Fiicharten werden zu den verschiedenen Jahreszeiten in unterschiedlichen Mengen ge fangen. Im Frühjahr fallen vorzugsweise Hechte an, vom Mai bis zum September Schleie, von Pfingsten bis zum Herbst di« Aale, vom Herbst bis Ende des Winters die Karpfen. Fast das ganze Jahr hindurch, wenn auch nur in geringen Mengen, liefern die Reusen fast alle Süßwasserfische. Das Fischfleisch hat die gleiche Zusammensetzung wie das Fleisch vom Rind und Schwein. Durch einen reichlichen Fischverzehr wird dem Körper das notwendige Eiweiß gesichert. Darum verdient der Fisch al« brxbwertioe« Nabrunosmittel »eitekbe Verbreitung prskttsthe Osusfrsu WMWWWWM Die Hausfrau einst und jetzt Nur die geschulte Hausfrau wird richtig Wirtschaften Dom Standpunkt der heutigen jungen Mädchen sah der Lebensweg unserer Mütter und Großmütter ganz anders aus. Unsere Großmütter waren als junge Mädchen nach Beendigung der Schulzeit noch überwiegend an das Haus gefesselt und erlernten bei der eigenen Mutter die Haus haltsführung. Die Mädchen der bürgerlichen Kreise pfleg, ten daneben noch in besonderen Lehrgängen Kochen, Schnei dern und Nähen zu lernen, besuchten die Klavier- und Tanzstunde, und wenn es das väterliche Einkommen zuließ, kamen sie in ein Pensionat, das ihnen den letzten gesell schaftlichen Schliff vermitteln sollte. Mit zwanzig Jahren etwa aalten sie als ehereis und wurden in der „geschlossenen Gesellschaft" der heiratslustigen Männerwelt präsentiert. Wenn sich der „Richtige" nicht fand, war ihr Leben meist verpfuscht. Der Kreis der Berufsmöglichkeiten, in dem sie ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse hätte verwerten kön nen, war nur klein. Der gewerbliche Arbeitsmarkt bot meist auch keinen geeigneten Platz. So wurden sie verbit terte „alte Jungfern", die der Witz leider nur zu ungerecht behandelte. Das Mädchen aus dem Arbeiterstande dagegen, das ohne gesellschaftliche Rücksichten aufwuchs und schon frühzeitig in die Fabrik gehen konnte, fand fast durchweg eher den Weg in die Ehe als ihre Eeschlechtsgenossinnen aus der bürgerlichen Schicht. Um die Jahrhundertwende setzte nun auf der ganzen Linie eine Wandlung ein, die vor allem die Mütter unsererheutigen Jugend durchgemacht haben und als die sogenannte Emanzipation der Frau viel verlästert wurde. Es war nicht nur das Bestreben der jungen Mäd chen, vom Kochtopf und Strickstrumpf loszukommen und einen eigenen beruflichen Rückhalt zu gewinnen, sondern die Wirtschaft benötigte in Geschäften und Kontoren die weib lichen Arbeitskräfte und schuf für viele Frauen damit eine eigene Existenzbafis. Alle jungen Mädchen, die so außer halb des Haushalts einem Beruf nachgingen, verzichteten damit noch keineswegs auf die Ehe. Indessen hat die Be rufstätigkeit sie in starkem Maße der eigentlichen Haus frauenarbeit entfremdet. Hausfrauliche Sachkunde sowie Lust und Liebe zur eigenen Haushaltsführung waren nur selten anzutreffen. Frauen, die lange in einem gewerb lichen Beruf tätig waren, empfanden hauswirtschaftliche Ar. beiten als minderwertig und vermochten sie daher im Falle einer Ehe nur unzulänglich zu erfüllen. Namentlich in den ersten Nachkriegsjahren find viele Ehen infolge der man gelnden hausfraulichen Kenntnisse der Frauen geschieden worden. Dank der staatlichen Maßnahmen ist jetzt ein großer Teil der Frauen wieder aus dem Berufsleben ausgeschieden und in die Lage versetzt worden, eine Ehe mit eigenem Hausstand zu gründen. Der Frauenüberschuß der Kriegs jahrgänge macht sich nicht mehr so stark fühlbar und die gelernte Hausfrau findet wieder eine höhere Wertung. Allerdings haben damit die Frauen der Zwischen generation, die aus dem Berufsleben unmittelbar in die Ehe getreten find, vielfach noch nicht die erforderliche hauswirtschaftliche Sachkunde erworben. Sie müssen vieles nachholen und erst als junge Hausfrauen das lernen, was früher die jungen Mädchen bereits am häuslichen Herde der Mutter lernten und die Heranwachsende Jugend in Landjahr und Arbeitsdienst sich aneignet. In einseitiger Erwerbstätigkeit haben die Frauen meist das Rechnen ver lernt. Sie waren auch gewohnt, ihren Verdienst zum Teil für sich allein zu verbrauchen und sind nun nicht in der Lage, mit dem kleinen Einkommen des Mannes den Haus halt zu finanzieren. Manche junge Kontoristin oder Ar beiterin wird bereits im Anfang der Ehe erkannt haben, W MllklU Hab' kein Lied und hab' kein Bild, das dir sprichk von meiner Treue; bin gering, — doch du bist mild, daß dich selbst mein Armsein freue. i Mutter, was ich von dir weiß, kann ich im Gebet nur sagen. Uns umschließt ein stiller Kreis ohne Zweifel, ohne Fragen. «I 'n i- Meine Worte sind nicht Schmuck, und ich stehe nicht in Blüte. Gott allein ist dir genug: Du bist gut von seiner Güte. Tauge nicht zu bunten Kränzen, nimm mich selbst zum Danke an! Bin kein Jubeln, bin kein Glänzen, bin als Kind dir zugetan.