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Aben-Aussabe Donnerslaa, ». September i»sr 76. Sahevcmv. Rr. 43? en Zuspitzung des Danziger Konflikts Pelm »emittiert M - Brutale Sltenbeit SteuerguMeine llir MMbelOWguns Auto- gc- fiir im zur bet Druck«. «erlag: Lirplch » Neicksardt, Tttidrn. Poslschrck-aw. lO«» Lrcsdrn Nachdruck nur mit brüll.Quellenangabe (Dreidn. Rache.) »uiissig. Unverlangte EchriHllücke werden nicht aulbewahrt er- im Deahlanschrisl: Nachrichten Dresden gennvrecher-Lammetnuminer: SSS44 Nur siir Nachlgespräche: Nr. sovlt Echrtltlettung u. HaupIgelchtUtlftelle: Dresden. «. 1, Marienftrab« s»/4L Arachinachlaß für Obststückgutversati- Berlin, 16. September. Die Deutsche RetchSbahngesell- schast gewährt vom 15. September bis 81. Dezember 1V32 siir den Stiickgutversand von frischen Aepfeln, Birnen, Pflaume» lZwetschen) ctuen Frachlnachlast, der ungefähr 80 Pro zent beträgt. Polnischer Matrose in Danzig ««geschossen Danzig, 15. Sept Der polnische Leichtmatrose Nebn- j e iv s k i von einem dänischen Dampker wurde in der ver gangenen Nacht von dem Kaufmann B r a n st c d t angc- schoffcn. Branstcdt, der den Leichtmatrosen aus dem Dache seines Hauses liegen sah, vermutete in ihm einen Ein brecher und gab, da Nebnicwski auf Anruf in die Tasche griff, zwei Schüsse ab, durch die der Leichtmatrose am Bein verwundet wurde. der Neteriuärpolizel und aus allen anderen Ge biete» der Innen Verwaltung und der kul turellen Verwaltung, also auch durch Hand habung der Zensur, auszultben. Polen gesteht ossen zu, dass cS sich nach seinem Millen nicht mehr um einen Nertrag zwischen gleich berechtigten Partnern handle, sondern ist der Mei nung, das; Danzig dem polnischen Zollgebiet „als ein unter geordneter Haktor" ««gehöre, und verlangt „Unter werfung in kategorischer Horm". Bankliberiall la Altona - Ml Ater verhaftet Altona, 15. September. Am Donnerstag kurz nach IHM Uhr wurde auf die Dcpositenkassc der Eommerz und Privatbank in der Holstenstrane ein Raubüberfall verübt. Die Alarmanlage der Bank ertönte plötzlich schrill, nnd im Schaufenster erschienen auf einem Schild in roter Schrift die Worte „Hilfe. Ucbcrsall". Bor der Bank versammelten sich, wie von einem Augenzeugen berichtet wird, mehrere mit Knüppeln bewaffnete Nachbarn. Als drei Männer in ruhigem Schritt die Bank verliehen und sich in immer schnel lerem Tempo einem in etwa fünfzig Meter Entfernung auf der anderen Strancnscitc haltenden Auto näherten, wurden sic von den Passanten verfolgt. Sic schwangen sich schlicstlich auf den K rastwage n nnd fuhren schnell davon, verfolgt von einem mit einer Pistole bewaffneten Bankbeamten und einem Polizisten, die sich cbensallö eines Kraftwagens be mächtigt hatten. Wie die Polizeibehörde mitteilt, ist den drei Nänbcrn eine Kassette, die ein Sparkassenbuch und einen zu Protest gehenden Wechsel enthielt, in die Hände gesallcn. Zwei der Näubcr konnten bereits verhaftet werden. Danzig, 15. September. Von zuständiger Danziger Stelle wird mitgetcilt: Bekanntlich hat die Negierung der Hreien Stadt Danzig vor zwei Monaten den Schuh des B ö l k c r b u n d S k o m m i s s a r S mit einem Anträge an- acrusen, der künftigen Ncbcrgrtsscn der polnischen Zoll- und WirlschaftSgesctzgcbung und Mischräuchcn der polnischen Be fugnisse zur Benachteiligung Danzigs aus dem Gebiete des ZollrcchtS Vorbeugen soll. Die polnische Regierung hat nunmehr auf diesen An» trag Danzigs geantwortet mit eigenen Gegenforderungen. Polen will insbesondere den Umfang seiner Kom petenzen kltnstig selbst nnd a u s s ch l t c s; l i ch be stimmen. ES verlangt ferner die bedingungslose Anpassung der indirekten Stenern nnd Monopole an die polnische Gesetzgebung, ohne Danzig irgendeine Ein wirkung ans diese Gesetzgebung zum Schutze der Danziger wirtschaftlichen Interessen und Bedürfnisse »uzugcstchcn. Mit voller Offenheit bekenn« sich schliesslich die polnische Negierung von neuem zu dem Verlangen, an den Danziger Staatsgrenzen die völlige Herrschaft über Danzig ans dem Gebiete der Sicherheitspolizei, Berlin, 15 Sept. Vor dem NathauS Char- lottenburg wurde hente in der neunten NormittagS- stunde ein «oller Ranbiibersall verllbt, bei dem den Banditen über 83 NVN Mark in die Hände sielen. Nach den bisherigen Ermittlungen hat sich der Ucbersall solgendermasten abgespielt: In der nennten Vormittags stunde, als vier Beamte der Berliner VerkehrSgcscll- schast ans der Girokafse. die sich «m NathauS Eharlottcnbnrg befindet, herauSkamcn, wurden sie von vier jungen Burschen die ossenbar im gegenüberliegenden Hause ge wartet hatten, überfallen. Die BBG.-Beamten, die die schwere Kiste trugen, in der sich die 88 SNN Mark in 10-, 20- und INN-Markscheinen siir die morgige Lohnzahlung befanden, wurden von dem Leiter des Betriebsbahnhofs Helmholtz- sirasie, Mcner, und dem Ehausseur des Wagens auf dem Wege von der Kalle bis zum Auto gedeckt. Die vier Burschen schlugen aus die Träger der Kiste ein, die den Holzkasten fallen liehen, und feuerten gleichzeitig aus die Be gleiter sechs Schüsse ab: vier Beamte brachen zu sammen. In der allgemeinen Verwirrung ergriffen die Näuber blitzschnell d i e K i st e und warfen sie in eine bereitstehcnde dunkelblaue McrcedeS-Benz- Limousine, mit der sie durch die Leibnizstraste in Nich- tung Knrsürstendamm davonrasten und im Gewühl deS StrahcnverkehrS unerkannt entkamen. Der Vorsteher des Betriebsbahnhofs in der Hclmholtzstrahe, der 58jährige Otto Meyer, hat einen Kopfschutz halten, an dessen Holgen er eine Stunde später Krankenhaus Mestend verstarb. Leichtere Verletzungen erlitten der Ehausseur -es bnsleS, ein Kassengehilse und ein Bcwachungsbcamter. — Die Beamten hatten, wie alltäglich, die Hahrgeldcr des Be triebsbahnhofes Hclmholtzstrahe nach der Girokasse geschasst nnd waren beauftragt, die Lohngeldcr siir die morgen statt findenden Lohnzahlungen in Empfang z» nehmen. Die täglichen Geldtransporte der BVG., die von fämtUchcn Betriebsbahnhöfen nach den Girokassen dnrchgesührt werden, sind bisher immer ohne polizeilichen Schutz wesen. Lediglich die Begleitpersonen lind bewaffnet. Der Magen, den die Räuber zu ihrem Uebersall be- nutzten, ist gestern in der Landshuter Stratze ge stohlen worden. Er gehört der HIrma Kohlengrohhandel, Gesellschaft Handel und Industrie, Hriedrtch Minonx. Der dreiste Nanbüberfall hatte in der Berliner Strahe ungeheures Aussehen hcrvorgerusen. Zahllose Neu gierige umstanden das Nathan« und behinderten schlichlich den Verkehr derart, das; die Polizei die Menschenmenge zer- streuen muhte. Das zu dem Uebersall benutzte Auto konnte heute mittag an der EHaussee nach Morlakc, hinter der Glte- nicker Brücke, anfgesnnden werden. Von den Tätern selbst fehlt jede Spur. Hür ihre Ergreifung ist eine Be lohnung von insgesamt 20ü« NM. ausgesetzt worben. Die Arbeiten -es Kabinetts Vraktmvlüung nnsvror Vsrltnvr SodrIMsttnng Berlin, 15. Sept. Wie wir hören, ist für Anfang näch stcr Woche mit dem Erlah einer neuen Notverord nung zu rechnen, die höchstwahrscheinlich die Wünsche der Landwirtschaft hinsichtlich der Kontingentierung erfüllen wird. In der gleichen Angelegenheit hat übrigens auch der Vorsitzende des LandwirtschastSratcö, Dr. Bran des, heute beim Reichspräsidenten Vorgesprächen. Ferner dürste die Negierung setzt auch in der viel erörterten Zins- senknngösragc zu einem Beschluh kommen. Grundsätzlich er kennt die Regierung die Notwendigkeit, das ZinSnivea« herabzusetzen, an. Nur über die Wege ist man sich noch nicht einig. Mög lich ist, das; die bevorstehende D i ö k o n t s c n k u n g Aus gang auch für die Z i n S s e n k n n g S s r a g e ist. Im dritten Teile der kommenden Notverordnung wird der sozialpoli tische Teil der letzten Verordnung des Reichspräsidenten einer Nevis ton unterzogen. Wie wir hören, hat sich die Regierung einer Anzahl von Bedenken, die von gewerkschaftlicher Seite an sie hcrangetragen worden sind, nicht verschlietzen können. Es ist also mit einer Milderung gewisser Härten zu rech nen, die sich ans der Konstruktion der Notverordnung und ihres sozialpolitischen Teiles ergeben haben. Ferner dürste inzwischen auch eine Verständigung wegen der Ermächtigung zur Reorganisation der Soztaltnstitutc mit de» zuständige» Arbettnehmerkreisen augestrebt werden Sttar SMmmm vor »er Berliner Bresse Berlin, 15. September. Die Nclchsverctnignng ehe maliger Kriegsgefangener veranstaltete heute vormittag eine Prefscbcsprcchung, um dem heimgckchrtcn Oskar Daub- mann Gelegenheit zu geben, die Berliner Presse über Un stimmigkeiten, die bet der bisherigen Untersuchung zutage getreten sind, ausznklären. An der Besprechung nahm Haupt mann a. D. Bumüllcr vom NcgimentSverein des 2. Batls. Nes.-Ins.-NegtS. 111, dem Daubmann angehörte, teil. Hanplmann Bnmiiller erklärte «. a., das; im ganzen im Lause der Untersuchung etwa 2 5 Punkte ausgetreten seien, denen man in der Oesscntlichkcit Zweifel ent- gcgcnbrachte. Nach und nach sei ein Punkt nach dem ander» zugunsten DaubmannS aufgeklärt worden. Daubmann selbst trat der vielfach in der Oessentlichkeit laut gewordenen Ausfassung entgegen, das; seine Eltern Zweifel an seiner Identität hätten. Das stimme absolut nicht. Daubmann weigere sich, so erklärte er auch heute, den Namen des italienischen Schisses und des Kapitäns anzu geben, der ihm ans seiner Flucht Unterstützung gewährt habe. Er habe dem Kapitän damals das Ehrenwort ge geben, ihm keine Schwierigkeiten durch Nennung de» Namens zu machen, und dieses Ehrenwort halte er. GMranWrt ln LlmloltcntMg lwwWrn Gin Lo-es-pfer - 33200 Mark erbeutet Aapantscher Milttärzuv entvletft - so Lote Moskau, 15. Sept. Nach Meldungen aus Mukden ist ein japanischer Militärzug aus dem Wege von Mukden nach Hatlun zum Entgleisen gebracht worben. ES wur den 60 Soldaten und Offizier eg etStet und ver« mundet, Der Verkehr wurde auf sechs Ltuudru lahmgelegt. Die Tat erinnert an den Nanbüberfall, der am IN. Mat 1N8N auf der Theaterstratzc inDrcSdcn aus einige Strastenbahnbeamtc verübt wurde, die Geld nach dem Stadthaus transportierten. Die Täter, die bis noch nicht ermittelt worden sind, erbeuteten damals 780« Mark. Der Strakenbahnschassner Hauschtlb, der von den Räubern ntedergefchossen worden war, ist später tm Krankenhaus verstorben. Die Durchführunssbeftimmunven Berlin, 15. Sept. Im „RelchSanzciger" und im Reichs gesetzblatt erscheint heute eine Verordnung des N e i ch Sa r b e i t S m i n i stc r s zur Durchführung nnd Ergänzung der Verordnung zur Vermehrung nnd Erhaltung der Arbeitsgelegenheit vom 5. September. Sie bringt nicht nur DurchführungS- vorschriften über die Bestimmung der „selbständigen Betriebsabteilung", den Wert der Sachbezüge und den Kreis derjenigen Personen, die bei Vermehrung der Arbei ter nnd Angestellten nicht zu zählen sind, sondern gibt auch wichtige Ergänzungen. Insbesondere stellt sie die Berechnung der vorhan, denen Belegschaft und ihrer Vermehrung grundsätzlich aus die Vierzigstundenwoche ab. Dcmgcmäs; wir- eine Vermehrung der Arbcit- neh m erzähl, die nur durch Verkürzung -er Arbeitszeit bis auf 10 Wochenstnndcn erzielt ist, nicht angerechnet. Umgekehrt wird denjenigen Arbeitgebern, die in den Monaten Junt bis August durchschnittlich ein« geringere als 8Nstündige WochenarbcitSzett hatte», die Zahl tatsächlich ncueingcstcllter Arbeitnehmer erhöht ungerechnet. Dadurch wird die Ungerechtigkeit vermieden, das; Arbeit- aeber, die bereits früher die Arbeit gestreckt hatten, jetzt schlechter gestellt werden, als dicsenigen, die durch Ver- Minderung der Belegschaft «ine volle Beschäftigung von 48 Stunden ansrechtcrhalten haben. Ebenso wird vermie den, das; -er Arbeitsverdienst der vorhandenen Arbeiter und Angestellten, der bei Verkürzung der Arbeitszeit naturgemäs; schon «ine Minderung erfährt, ansnrdcm aus Grund der Verordnung durch Unterschreit»«« »er tariflichen Sätze weiter verkürzt werden kann. Eine solche doppelte Kürzung würde nur in den Fällen «intreten, in denen ein Betrieb so viele Arbeitnehmer neu einstellte, das; dadurch nicht nur die Kürzung der Arbeit«, zett ausgeglichen würde, son-ern darüber hinaus «ine Ver mehrung der Beschäftigung «inträie. Gegründet 18S6 vrrua«aebühr bei lSglich »welmaUger Zustellung monatlich »so Ms. leinschliebilch 70 Big. für Drüger- lohn), durch Postbezug ».«0 MI. cinichUeßlich SS Psg. Postgebühr sghne PosijusteUungsgebühr) bei 7mal wbchenllichem verland. Mnjelnummer w Psg. Anzeigenpreise: Die einspalllge SS mm breite Zeile SS Psg., sür auswürl« 40 Psg., die »o mm breite Ncktamejeile SSO Psg., außerhalb SSO Psg. ab», «rilcnabschlag lt. Darts, gamtllenan,eigen und Stellengesuche ohne Nabatt lS Psg., außer halb SS Pik Vsserlengebühi SO Psg. «utwSrttge Sluslräge gegen Borausbejahlung. Damit ist auch der Gefahr vorgebeugt, bah infolge Kürzung der Arbeitszeit trotz Vermehrung der Beleg schaft eine Minderung der Gcsamtlohnsumme eintritt. Ein gesunder Anreiz für -le Arbeitgeber, auch bet unner- mindertem Arbeitsbcdarf zur Vierzigstundenwoche Uber- zugehen und die Zahl der Arbeitnehmer zu vermehren, bleibt erhalten, weil in Aussicht genommen ist, bei der Gewährung von S t e u e r g n t sch e i n e n für die Mehrbcschästigung von Arbeitnehmern von einer Ver knüpfung mit der BeschästtgungSzeit Abstand zu nehmen. Die 4üü Reichsmark wird der Arbeitgeber also auch dann er halten, wenn -le Vermehrung seiner Belegschaft nur auf einer Verkürzung der Bcschästigungsdaucr und nicht aus einer Steigerung -er Produktion beruht. Auster diesen allgemeinen Vorschriften werden NeichSarbcltömtnisterinm noch besondere Bestimmungen Durchführung der Verordnung vom 5. September ... Akkordlöhnen und in der Seeschiffahrt vorbereitet. Ihre Veröffentlichung ist In den nächsten Tagen zu erwarten. — AuSsührungSvorschriften über -le Steucrgntschcine erschei nen in der nächsten Woche.