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Ver^IIurm von klerk vret Quellen-Verlag - - Xsntgsdrllctz. blackdruck verboten. ^OlNÄN V0N ?^» V. LI. Fortsetzung. Der Gerichtshof zieht sich zur Beratung zurück. Die Panse verbringen wir in dumpfem Hinbriiten und wagen vor Erregung und Spannung uns kaum gegenseitig anzu sehen. Dann erscheinen Richter und Geschworene wieder, und während wir noch stehen, verkündet der Vorsitzende: „Die Verhandlung wird vertagt." Unter den Zuhörern erhebt sich Tumult. Sie sind um ihr Schauspiel betrogen, und sie verlassen den Raum protestierend. Dann wird Konrad an mir vorübergeführt. Er sendet mir einen warmen Blick des Dankes zu, aber es ist kein Schimmer Hoffnung mehr in ihm. Doktor Traner stürzt auf mich zu. „Ich bin auf Ihren Wunsch eingegangen, aoer ich bitte Sie, wozu das Ganze? Es verlängert nur die Qual des Zweifels für den Ange klagten. Sie haben mir selbst gesagt, Sie hätten den Turm untersucht." Ich fühle, wie mir das Blut heiß in die Schläfen steigt. „Sie haben sich wenig um die Verteidigung bemüht, Herr Doktor Craner! Ich habe den Turm untersucht, aber das genügt nicht. Es must eine amtliche Untersuchung durchgeführt werden. Man must zu neuen Echlüs en kommen, Herr Doktor Eraner!" sage ich pöttisch, verbeuge mich vor dem Richter und den übrigen Herren und laufe die Treppe hinunter zu meinem Wagen. Ich sehe auf die Uhr. Es ist halb drei. Ich will schon fahren, da fällt mir ein, dast ich Hermann und Maria mit- nehmen must. Wo sind sie denn? Da sehe ich sie in der Anlage vor dem Gebäude stehen. Ich winke ihnen. Sie kommen verstört und wissen nichts zu sagen. Sie sehen mich nur angstvoll an. Ich hebe die Schultern. „Es ist wenigstens Zelt ge wonnen", sage ich; dann fahren wir. Als wir nach Hause kommen, wankt mir Elara ent gegen. In ihren fiebrig glänzenden Augen steht ein Helles Entsetzen. „Sie sind alle gegen ihn!" flüstert sie, und ich wundere mich über nichts mehr bei den zweien. Sie wissen alles voneinander, auch wenn sie es sich nicht mehr sagen. Es vergehen ein paar gehetzte Tage, in denen ich trotz der vielen Dinge, die aus mich einstllrmen, doch nicht recht weist, was ich machen soll. Ich habe Christine hierbehalten. Sie soll auf Clara achtgeben. Irgendwie habe ich das Gefühl, dast sich Clara zum Sterben bereit macht. Ich habe es gleich gewußt, wenn es ihn trifft, trifft es sie mit. An einem Morgen kommt Christine zu mir und sagt, die Marie sähe in der Küche und weine. „Warum denn?" frage ich ärgerlich. Sie sage es ihr nicht, antwortet Christine, aber ich möchte doch sehen, was sie habe. . . Als ich in die Küche komme, will Marie zur andern Tür hinaus. Ich packe sie am Arm und halte sie fest. „Was gibt's denn? Was haben Sie denn?" Sie macht Ausflüchte, aber dann sagt sie es. Sie Kat kein Wirtschaftsgeld mehr. Von sich hat sie schon das wenige genommen, was sie auf der Sparkasse hatte. Da ist sie zum Köln hinüber in den Wirtschaftshof: er hat doch Weizen und Kartoffeln verkauft, er must doch das Geld hergeben. Er hätte sie angeschnauzt, das falle ihm nicht ein! Für einen Menschen, der ein dreifacher Mörder wäre ... das falle ihm nicht ein. Er behält es fetzt, bis man wisse, wem das Gut gehöre. Sie wirst die Arme auf den Kllchentisch und den Kopf darauf. Ich habe Mühe, sie zu beruhigen. „Es ist noch gar nichts erwiesen. Weinen Sie nicht, sondern beten Sie lieber, dast ihm der Herrgott Hilst, wenn er unschuldig ist. Ich glaube an leine Unschuld! Und da haben Sie Geld! Es ist ja selbstverständlich, dast ich die Kosten des Haushalts trage. Ich habe es halt über all dem andern vergessen." Es ist Oktober geworden. Die Blutbuchen verfärben sich braunrot, und es rieselt feucht von den Ziersträuchern, wenn ich am Morgen durch den Park zum Turm gehe. Das steinerne Rätsel zwingt mich immer wieder in seine Nähe. Wenn ich davor stehe, fällt mich unser Nicht wissen und unsere Ohnmacht an und demütigt mich so, dast Ich Stoßgebete zum Himmel lenden möchte. „Die Gerichtskommission ist da!" meldet Hermann. „Die Herren stehen schon im Eartensaal." Ich lege die Zeitung weg und gehe zu den Herren. Es ist vier Uhr nachmittag. Der Himmel hängt grau über den Parkbäumen. Unter den Füßen raschelt das Laub. Im Turm ist noch alles unverändert. Der bräun lich gewordene Flecken auf dem meisten Steinboden er schüttert mich von neuem. Der Laden hängt noch immer an einer Angel. Ich habe nichts anrühren lasten. Ich sperre den Wandschrank auf. Sie sehen hinein, ohne etwas anzurühren. Es ist alles mit einem Blick zu übersehen. Die Untersuchung wird sehr sorgfältig geführt. Aber sie verläuft ohne Ergebnis. Ich habe das vorher gewußt, «ch habe ja nur Zeit gewinnen wollen damit. „Zeit ge wonnen, alles gewonnen", heisst doch das Sprichwort. Wenn es sich nur bewahrheiten würde! Ich begleite die Herren zu ihrem Wagen und gehe hoffnungsvoll zurück ins Haus. Am andern Tag bin ich bei Gericht. Ich will den Landgerichtsrat selbst sprechen. Er hat eine Sitzung und ich must warten. Dann stehe ich dem Landgerichlsrät in einem grasten, leeren Sitzungssaal gegenüber. „Ich wollte Sie fragen, Herr Landgerichtsrat, wie das Urteil in der Sache des Barons Erb wohl ausfallen wird." Er hebt ein wenig die Schultern. Kalte blaue Augen sehen mich durch die geschliffenen Gläser an. „Es steht nicht gut um ihn. Der Indizienbeweis ist unanfechtbar. Dast er nicht geständig ist, erschwert die Prozeßführung, aber selbst wenn er die Morde zugäbe, würde seine Lage nicht veroessert werden können." Er wendet sich von dem langen, mit grünem Tuch bespannten Tisch weg an einen Nebentisch und blättert einige Akten aus. ..Der Anaeklagt soll drei Morde begangen haben und zwar auf ein« uner hört zynische Art und Weise." Er wendet sich mir wieder zu. „Solche Schädlinge der menschlichen Gemeinschaft zur Abschreckung aller Nach ahmungsgelüste vom Leben zum Tode zu befördern, ist zweckmäßiger, a' sie aus Lebenszeit kostspielig zu ver pflegen." Ich will etwas sagen von Mangel an Beweisen, aber die kalten Augen sehen mich an, und ich bringe kaum ein .Danke!' über die Lippen. Was hat es für einen Sinn zu streiten? Ich habe ja keine Beweise für seine Unschuld in Händen. Ja . . . hätte ich sie! Drausten frage ich den Saaldiener, für wann die nächste Verhandlung gegen Baron Erb angesetzt ist. Am 30. Oktober." Ich fahre wieder nach Hause. Christine sagt mir, dast Clara nichts mehr zu sich nimmt. Ich erschrecke vor Claras Aussehen. Sie war doch schon auf dem Weg der Besserung! Ich frage, was ihr fehle, ich würde den Doktor Winter holen lasten. Ihre wachsbleichen Hände flattern ängstlich auf und fallen zurück. „Nein, nein . . ." Es fehlt ihr nichts, und es kann auch kein Arzt helfen. — Am anderen Morgen fahre ich wieder zum Gericht. Ich will noch einmal mit Konrad sprechen. Barmherziger Gott! Alle Hoffnung gebe ich auf. Er ist ein Sterbender wie sie. Ich rüttle ihn aus. Ich sage ihm allerhand ins Gesicht. „Du gibst dir das Ansehen eines Schuldigen, Konrad!" Da sagt er leise: „Mir graut vor dem Schicksal, das mich dreimal zum Schuldigen gemacht hat. Ich bin es fe nicht. Mir graut vor der geheimen Macht, die mich so hilflos ausliefert. Ich kann nichts mehr dagegen tun oder sagen." Ich springe von der Pritsche auf. „Sieh mich an! Sieh mir in die Augen! Schwöre mir beim Andenken unseres gemeinsamen Freundes . . . schwöre mir beim Andenken des alten Herrn, des guten, edlen Menschen . . . schwöre mir beim Andenken an Herta, die mir das Liebste auf der Welt war . . . dast du unschuldig bist. Ich will dir glauben!" Er ist aufgestanden und steht mir nahe gegenüber. Seine Augen sinken ruhia und gefasst in die meinen. Ich schwor es dir.. .1" Ich weist nicht wie mir ist, Zentner fallen von meiner Brust, und Berge wälzen sich neu auf sie. Jetzt wird alles darauf ankommen, dast i ch es beweisen kann. Ich packe seine Schultern und rüttle sie. „Du tust das Verkehrte! Sieh die Richter an, wie du mich setzt angesehen hast! Sitze nicht da, zusammengefallen, wie ein Reuiger! Stehe aus und streck dich! Sieh ihnen allen ins Gesicht! Kämpfe! Kämpfe für dich und Clara! Ergib dich nicht! Mach' deinen Mund auf und sage: .Ich bin unschuldig!' Be haupte es immer wieder! Schreie es ihnen entgegen, wenn sie schon den Mund aufmachen, das Urteil zu sprechen! Für dich allein kannst du dich dem Schicksal ergeben, dem du dich nicht mehr entgegenstemmen willst, weil dir graut vor ihm. aber um Claras willen darfst du es nicht! Sie lebt und stirbt mit dir." Er fällt mir zu. Er liegt an meiner Schulter, und ein Krampf schüttelt ihn. „Ich habe in diesen Woche« erkannt, dast das Leben nicht so wünschenswert ist, wie man oft glaubt. Wenn es einem so mitspielen kann, mit einer ausgerechneten, infernalischen Tücke, die mich dreimal zum Mörder stempelt ... Du hast recht. Clara stirbt mit mir." Ich richte ihn auf, drücke ihm die Hand und ver lasse ihn. Er ist gebrochen. Von thm aus ist keine Mithilfe zu erwarten Zm Notfall Zwangseinstellung Anordnungen über die Veschästigung älterer Angestellter und Lehrlingsausbildung kcheidungskomödie um einen DollarmillionSr Ein Scheidungsprozeß, von dem setzt ganz Amerika spricht, beschäftigt das Newyorker Gericht. Es handelt sich um die Ehe des amerikanischen Knovskönigs Peter Christianson, der in der Stadt Newark seine Fabrik hat und mehrere tau send Arbeiter beschäftigt. Das Unternehmen Ckristiansons ist in seiner Art eines der größten Amerikas. Die Ehe des Dollnrmillionärs lieh seit langem manches zu wünschen übrig. Es Kam häufig zu erregten Auseinandersetzunaen zwischen Ehrisiianson und seiner Gattin. Der Knopfkönia brachte schließlich gea»n seine temperamentvolle Frau die Scheidungs- klane ein Dies war der Auftakt zu dem sonderbaren Tun Mrs Ckristiansons, die nun zu einem völlia unerwarteten Kampfmittel arist In der Fabrik war ein Streik ausgebro chen Die Arbeiter forderten höhere Löhne und drohten die Arbeit nicht eher aufzunchmen. bis der Knovskönig ihren Wünschen cntaegcngekommen war. Mrs. Christianson nützte dielen Umstand ans. Sie erschien Im Lager der Streikenden und forderte d>e Arbeiter In einer schwunanosien Rede aus, wcsternistreiken Sie meinte, wenn Herr Christianson genug Geld habe, um es massenhaft für einen blonden Manneanin aus«,«eben, dann dürfe er nicht so kleinlich sein, seinen Ar beitern die kleine Lohnerhöhuna zu verweigern. Ueberflüssig zu ermähnen, daß die Nedc der Fabrikantensoattin bei den streikenden lebhaften Widerhall fand. Eine Deputation mit Mrs. Christianson voran suchte unverzüglich den Knopfkönig aut. um ihm mitznteilen. daß die Arbeit nicht rmtaenommen werde, bevor der Fabrikant den Wünschen der Arbeitnehmer gerecht werde Unter den Scheidungsariinden führt nun Mr. Christianson dieses Debatten seiner Gattin als einen neuen triftigen Grund ins Treffen „Der Brief ist nicht für mich!" Wohl nirgendwo dürfte die Zustellung der Steuerzettel und die Eintreibung der Staatsabaabcn schwieriger sein wie In Vclke Luk« In den Karpathen. Man zählt dort zwar ein paar hundert Einwohner, aber es gibt in Nelke Lukq nur zwölf verschiedene Namen. Sie Heiken alle Dudas. Balog oder Da widowitsch. Im günstigsten Fall kann der eine Balog durch den Vornamen vom anderen Balog unterschieden werden. Aber Immer geben nicht einmal diese Dornamen oder selbst die Hausnummern die Garantie, daß man den richtigen Dudas oder Balog erwischt. Das zuständige Steueramt rauft sich bei feder Versendung der Steuorrrttel die Haare, weil niemand der richtige Emvfänger dieses oder fenes Steuerzettels sein will und fe nach der Höhe versichert, daß der gleichnamige flachbar zweifellos den Steuerbetrag zu bezahlen habe. Streik vertreibt Möven Der amerikanische Seemannsstreik an der Westküste hatte außer wirtschaftlichen Folgen auch andere bemerkens werte Erscheinungen nach sich gezogen. So setzte am 5. Tag des Secmannsstreiks eine große Abwanderung der — Möven ein. Diese waren bisher gewohnt, Tag für Tag von den Cchiffsabfällen und anderen Köstlichkeiten zu leben und ein ost recht fettes Dasein zu bestreiten. Bier Tage sahen sich die Möven das Hungerleben an. Dann hielten sie Kriegsrat ab und verschwanden. Es fragt sich nur. ob ihnen bereits gemel det morden ist, daß der Streik zu Ende ging. Sie werden be stimmt nicht versäumen, die Rückwanderung anzutreten. Auf Grund der Fünften Anordnung zur Durchführung des Bterjahresplans über die Beschäftigung älterer Angestellter hatten die Betriebe und Verwaltungen mit zehn und mehr Angestellten Anzeigen an die Arbeitsämter über die in ihren Betrieben und Verwaltungen beschästigten älteren Angestellten zu erstatten. Auf Grund dieser Anzeigen ergibt sich folgen des Bild: In 39 872 Betrieben und Verwaltungen mit zehn oder mehr Angestellten wurden 1 319 740 männliche (97,3 Prozent), 639 927 weibliche (32,7 Prozent), zusammen 1946 767 Angestellte erfaßt. Davon waren 482 425 (36,8 Pro zent der männlichen) und 85 764 (13,5 Prozent der weiblichen Angestellten), zusammen 568189 (29,2 Prozent der Angestell ten) über 49 Jahre alt. Den beschäftigten Angestellten standen Ende November 1936 etwa 79 099 über 49 Jahre alte Angestellte gegenüber, von denen etwa 43 990 einsatzfähig sind. Die Zahl dieser Ar beitslosen hat seitdem nicht mehr abgenommen. Hieraus er gibt sich, daß die Betriebe und Verwaltungen von der ihnen gebotenen Gelegenheit, ihrerseits die Zahl der beschäftigten älteren Angestellten in ein angemessenes Verhältnis zur Ge samtzahl der beschäftigten Angestellten zu bringen, insgesamt keinen Gebrauch gemacht haben. Deshalb must nunmehr auf Grund der Ergebnisse der erstatteten Anzeigen bestimmt werden, in welchem Umfange in einem Betriebe oder einer Verwaltung ältere Angestellte zu beschäftigen find. Für den Vollzug hat der Präsident der Neichsanstalt für Arbeitsver mittlung und Arbeitslosenversicherung folgendes angeordnet: Soweit es sich um öffentliche Betriebe und Verwaltungen handelt, bestimmt der Präsident des Landesarbeitsamtcs, in welchem Umfange ältere Angestellte zu beschäftigen sind. Im übrigen ist diese Befugnis den Vorsitzenden der Arbeitsämter übertragen. Soweit das Ergebnis der Anzeigen es erforderlich macht, nimmt das Arbeitsamt mit dem Betrieb (Verwaltung) wegen der Beschäftigung einer angemessenen Zahl von älteren Angestellten unverzüglich Verhandlungen auf. Kommt hierbei eine Einigung in dem durch die Fünfte Anordnung erstrebten Sinne nicht zustande, so greist da» Zwangsverfahren Platz. Di« Verpflichtung zur Beschäftigung älterer Angestellter hat unter Berücksichtigung der organisatorischen und wirtschaft lichen Erfordernisse des Betriebe» nach Mastgabe der durch die fünfte Anordnung herausgestellten staatspolitischen Notwendigkeiten zu erfolgen. Vorher ist nochmals sorgfältig zu prüfen, ob der einzelne Angestellte eine ordnungsmästige Vor bildung aufzuweiscn hat und einsatzfähig ist. Bei der Beur teilung der betrieblichen Erfordernisse ist in Zweifelsfällen die zuständige Wirtschaftskammer gutachtlich zu hären. Bei öffent lichen Betrieben und Verwaltungen soll der Präsident des Landesarbeitsamtes eine Stellungnahme der unmittelbaren Dienstaussichtsbehärd« herbeisiihre». Die Verpflichtung zur Beschäftigung älterer Angestellte^ wird in der Regel spätestens vier Wochen nach Zustellung des Bescheides durch die zuständige Stelle wirksam. Wer den aus erlegten Vcrpilichtunoen nickt nackkommt. macht sich nach Ab schnitt II der Zweite» Verordnung zur Durchführung des Viere jahresplans vom 5. November '.936 jtrajbar. * Bekanntlich hatten auf Grund der Ersten Anordnung zur Durchführung des Vicrjahresplans über die Sicherstellung des Facharbeiternachwuchses die Betriebe der Eifen- und Metall wirtschaft sowie des.Baugewerbcs mit 10 und mehr Beschäftigten Anzeigen über die Zuhl der vorhandener. Lehrlinge und über die voraussichtliche Entwicklung der Lehrlingszahlcn zu Ostern 1937 an die zuständigen Arbeitsämter zu erstatten. Aus Grund der Anzeigen ergibt sich folgender Sachverhalt: l. Eisen- und Metallwirtschast. Die 11 2Oo Betriebe der Eisen- und Metallwirtschaft, die ge meldet haben, beschäftigen insgesamt 2 971 099 Arbeiter. Dar unter sind 724 009 Mctallfacharbcitcr mit ordnungsmäßiger Lehrausbildung. Als Nachwuchs für diese Facharbeiter wurden zur Zeit der Erhebung 149 909 Lehrlinge ausgebildet. Da Ostern 1937 aber 26 990 Lehrlinge nach Beendigung der Lehre aus scheiden und über 46 009 Lehrlinge für die neue Einstellung vor gesehen sind, erhöht sich die Zahl der Lehrlinge um 20 099 auf 169 999. Der Nachwuchs in der Eisen- und Metallwirtschast in Betrieben mit 19 und mehr Beschäftigten beträgt damit ab Ostern 1937 23,4 v. H. der Zahl der Mctallsacharbciter. Unter Zugrundelegung einer vierjährigen Lehrzeit entfallen demnach auf den einzelnen Jahrgang 5,8 v. H. der Zahl der Facharbeiter mit ordnungsmästiger Lehrausbildung. Die Lehrlingsausbildung in der Eisen« und Metallwirt schast hat demnach im allgemeinen zu genommen. Um aber die noch bestehenden Lücken aufzufüllen, und unter Berücksichti gung des Abganges ausgelernter Lehrlinge nach anderen Wirt schaftszweigen, ist es erforderlich, die Betriebe, die in ihrer Lchrlingshaltung merklich unter dem Durchschnitt geblieben find^ zur Erfüllung ihrer Pflichten anzuhalten. II. Baugewerbe. Für das Baugewerbe ergibt sich auf Grund der erstattete» Anzeigen folgendes Bild: Die 12 609 Betriebe der Gewerbe arten Hochbau, Zimmerei und Strasten- und Tiefbau, einschließ lich Betonbau, die gemeldet haben, beschäftigen insgesamt 704 009 Arbeiter, darunter 274 900 Bausachavbeitcr mit ord nungsmästiger Lehrausbildung. Als Nachwuchs für diese Fach arbeiter wurden im Durchschnitt der Monate Juli bis Septem ber 1936 rund 38 000 Lehrling« ausgebildet. Da Ostern 1937 19 000 Lehrlinge wegen Beendigung der Lehre ausscheiden, aber 17 090 neue Lehrlinge: für di« Einstellung vorgesehen sind.