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Men-Aussabe «ttUovch, 7. September l»W 7«. Sahrgang. «». «z rrahtanIckNist» Rack>UAI«n Drrld«« 8«mIpr«cher-EammeInummri: >3»lt Rur lür Rachlgrlpräch«: Rr. rooit LchUNIkUung u. Haup!g«1chLII»kItllr: Drrtden - A. l, Marienstrab« 3S/«r »rfstk'uT'vtrlas^Llkpsch » »«ützorbt, Dresden. Poftlcheck-Iito. SO«» Dresden Nachdruck nur ml« deull.Quellenangabe (DrcSdn. Nachr.l »ulSlilg. Unverlangle Echriltstücke werden nicht aulbewahrt IvezugsAvllh?btt täglich »welmaNger Zustellung monalllch 3.i0 MI. lelnschlleßllch 70 Pfg. lür Trägek- Iohn>, durch Poftbesug 3.30 MI. elnlchllebllch bg Big. Postgebühr lohne PoltjustellungSgcbühr) bei 7 mal wbchenllichem verland. Mn-elnummer lv PIg. «nselgenvrelle: Di« elnlpaltige so mm breit« Zeil« 3» PIg., lür auswärts so PIg., die »0 mm breite ReNameseile 3<x> PIg., außerhalb 330 PIg. ab», «rilenablchlag lt. Dari!, gaoülienan,eigen und Stellengeluche ohne »iabai« >3 PIg-, außer halb »3 PI». Qslertengebühr 30 P>g. «uSwärtige «usträge gegen «orau«bc,ahlung. Dle Durchführung -es WirtschMplanes Besprechungen mlt Arbeitgebern und Gewerkschaften Berlin, 7. Sept. Am Mittwochvormtttag sand im Reichs« wirtfchastSministerium eine Aussprache -wischen den an der Durchstihrung des WirtschastSplans hauptbeteiligten Mini« stern, der Neichöbank und sührrnden Persönlichkeiten der Unternehmerschast statt, die hinsichtlich der Bedeutung und des Zweckes der erlassenen Notverordnung und der weiteren Behandlung der noch bevorstehenden AuSslihrungsbestim» mungen eine »veitgehende Uebereinstimmung erzielte. Die kurze Aussprache hatte informatorischen Charakter. Ueber die Durchstihrung der sozialpolitischen Maßnahmen finden z. Z. noch weitere Besprechungen mit Arbeitgebern und Gcwerkschasten im NeichSarbeitSmtnisterinm statt. Gin „Werkjahr -er Aka-emiker" Berlin, 7. Sept. Zwischen den zuständigen Referenten des Rcichoinncnministcriums nnd den Hochschulrcserentcn der Länder hat eine Fühlungnahme stattgesunden über die Fragen der Einführung eines Werksahrcs der Aka demiker. Die Einsührung dieses Werksahrcs hat bei -en Hochschulrefcrcnlen -er Länder weitestgehende Zustimmung gefunden. Im einzelnen soll der Plan noch in seinen Gruiidziigen sestgcstellt werden und in weiteren Besprechun gen mit den Hochschulrektoren, dem Reichskvmmissar für -en Arbeitsdienst und -en BerusSschulorganisationen erörtert werden. Man nimmt in zuständigen Kreisen an, -ast diese Borbcsprechungen bis Milte nächster Woche erlc-igt sein können, so -asi dann die osfizicllen abschließenden Verhand lungen beginnen können. Das Ziel -er Verhan-lungcn ist, das Werkjahr vom 1. April nächsten Jahres ab in Kraft treten zu lassen. Fortschreitender Optimismus London, 7. Sept. „Daily Telegraph" schreibt: Aus allen Teilen der Welt trafen gestern Meldungen von einem zunehmenden Optimismus aus dem Gebiet des Han dels ein. Das Vertrauen gründet sich hauptsächlich aus die stetige Erholung der Preise für Weizen, Baumwolle, llautschnk und Metalle, sowie aus die guten Nachrichten von der Pariser und der Berliner Börse. Der Berliner Korre spondent des „Daily Telegraph" sagt, beinahe über Nacht sei bet der deutschen Geschäftswelt grenzenloses Ver trauen eingekchrt. Dieser SttminungSumschwung habe auch aus die breiten Massen des Publikums übcrgegrissen. Die stärkste Anregung für diese Erscheinung sei natürlich das Wirtschaftsprogramm der Negierung Papen. Auch in der „Daily Mail" heißt cs, jeder Tag bringe neue Mel dungen über Wiederbelebung dcö Handels in vielen Ländern. Aalten ans der Konserenz von Elreia Mailand, 7. Sept. Das Hauptinteresse in der DienStagS- sihung der Konferenz von Stresa sanden die Ausführungen des italienischen Vertreters de Michelis. Er wandle sich gegen einen Gesamtplan und trat für Lösungen von Fall zu Fall unter Berücksichtigung der besonderen Be dingungen der einzelnen Länder ein. Der wirtschaftliche Wiederaufbau Zentral- und Osteuropas könne nicht getrennt werden von dem Fiuauzproblcm und dem Problem der inter nationalen Schulden. De Michelis wandte sich nicht un bedingt gegen gewisse Vorzugszölle, erklärte aber, daß Italien grundsätzlich ans dem klassischen Grundsatz seiner Handelspolitik, Meistbegünstigung und zweiseitige Verträge, beharre. Da aber bas Osteuropa-Problem dringenden Charakter habe, sei die italienische Abordnung bereit, in voller Freiheit jeden Vorschlag, der praktisch sei, zu prüfen, wenn er mit dem Gc- samttutcresse, mit dem besonderen Interesse Italiens und den Rechten Dritter vereinbar sei. Amerika für Verschiebung -er Welitvirtschafiskonferenz London, 7. Sept. Der Korrespondent der „Times" in Washington meldet: Hochgestellte Beamte der Negierung haben gestern zu verstehen gegeben, die Vereinigten Staaten wünschten dringend, daß die WeltwirtschastSkonscrcnz bis nach den Präsidentenwahlen und möglichst sogar bis zur Mitte des Winters ausgeschobe» werde. Diese Ansicht wurde dem Italienischen Botschafter am Sonnabend vom Staatsdepartement Inoffiziell mttgetcilt. Als Grun dleser Haltung sührt der Korrespondent an, frühestens zu Weihnachten werde sich die Erregung des Wahlkampfes ge legt haben. Kein Ztgarettenmonovol Berlin, 7. Sept. Zu den Nachrichten über die Ein sührung eines Zigarettenmonopols wird von zuständiger Stelle erklärt, daß im Retchssinanzministerium von der artigen Plänen nichts bekannt sei. Dn Kamps um SculWands SIMberMigimv NlliMtuiMN Mk dtp Antwort Frankreichs Paris, 7. Sept. Der „Mail n" glaubt in -er Lage zu sein, einige Angaben über den vermutlichen Inhalt -er fran zösischen Antwort auf -le deutsche Gleichberechtigungsforde rung zu machen. Drei Möglichkeiten sollen von der sran- zösischen Negierung hervorgehoben nnd geprüft worden lein. Wenn es der NeichSregierung daraus ankomme — so werde es iu der französischen Antwort heißen —, die Effektiv bestände der Reichswehr zu erhöhen und sich der Militär klausel des Versailler Vertrages zu entledigen, so müsse sie dazu die Meinung der G a r a n t i« m ä ch t e dieses Ver trages einholcn. Der gegebene Ort hicrsiir sei Gens, um so mehr, alS Deutschland Mitglied des Völkerbundes sei. Wenn sich die deutschen Forderungen darauf beschränkten, «ine Umänderung der Militärstatuten vorzunchmcn, so habe die ReichSrcgscrung die Möglichkeit, ihre diesbezüg lichen Vorschläge i» Gens z» unterbreiten. Dies jedoch unter der Bedingung, daß die Umänderung der Statuten keine Erhöhung der Esfektivbestände nach sich ziehe. Der Wortlaut -es Versailler Vertrages sei gerade in diesem Punkt klar und unzweideutig. Die dritte Möglichkeit sei schließlich die: Deutschland fordere Gleichberechtigung in der NultungSsrage. und zwar aus dein niedrigsten Stand, d. h. in Uebereinstimmung mit dem möglichen Ergebnis der Ab- r n st u n g S k o n se r e n ». In diesem Fall werde dl« NeichSregierung gut daran tun. die positiven Auswirkungen der Abrüstungskonferenz abzuwarten. In -er französischen Antwort, so betont das Blatt weiter, werd« di« französische Negierung ferner zum Ausdruck bringen. baß -le derUschen Forderungen aus Gründen de, ver» nnns« nnd ln Uebereinstimmung mit den internationalen Verträgen niemals Gegenstand direkter und ausschließ licher Verhandlungen zwischen Paris und Berlin sei« könnten. Die deutsch« Drohung, ln Zukunft nicht mehr an den vor bereitenden Arbettrn der Abrüstungskonferenz tetlzunehmen. fall» Ihr ln der RüstungSsrag« kein« Genugtuung gegeben werd«, sei vollkommen unbegründet und könne durch nichts gerechtfertigt werde». Der deutsche Außenminister hat schon ln seinen Erörte rungen mit FranxotS Poncet keinen Zweifel darüber ge laßen, daß Deutschland «s ganz nachdrücklich ablehnen würde, die Frage der Glclchberechttgung etwa vor das Gremium des Völkerbundes schieben zu lassen. Amerika bleibt zuruckhalten- Renyork, 7. Sept. Die Blätter bringen das deutsche Memorandum über die Gleichberechtigung in großer Auf machung. „Herald Tribüne" veröffentlicht aus Washington ungefähr den gleichen Kommentar wie ihn das Staatsdepartement am 1. September gegeben hat. „T i m e S" meldet außerdem, in Regierungskrcisc» bestehe Verständnis für Deutschlands Wunsch nach dem richtigen Platz »»ter den Nationen. Indessen hege man einige Befürchtungen für den Erfolg der Abrüstungskonferenz. Im wesentlichen beobachte man jedoch die größte Zurückhaltung und vertraue daraus, daß der wettere Verlauf der Ereignisse sich so ge stalte, daß Deutschland an der Konferenz teilnchmcn werde. Englische Stimmen London, 7. Sept. Die gesamte englische Preße gibt die Erklärungen, die General von Schleicher anläßlich der Manöver in Ostpreußen gemacht hat, an hervorragender Stelle wieder. Die „Time S" meint, daß Schleicher mit seinen Feststellungen ein neues Element in die Erörterungen über Deutschlands RüstungSsorberungen getragen habe. In der Meldung der „Morning Post" wird darauf hin- gewiesen, daß Ostpreußen die Angriffen am meisten aus- gesetzte Provinz Deutschland» ist. Deutschland könne viele polnische Persönlichkeiten und Zeitungen nennen, die die Ein- verletbuug Ostpreußen» tu Polen verlangten. Vereitelte Kvmmuntstenumtriebe Slogan, 7. Sept. Hier wurden zwei Kommunisten fest genommen, di« während der »m Kreise Glogau abgehaltenen Manöverübungen unter de» Pionieren de» vierten Magdeburger PionterbataistouS kommunistische Zersetzung»- schrKe» verteUt hatte». Sie Auflösung öeS Reichstages scheint sicher vraktmolckung uusvror vorllnor Lvkrlttloltuog Berlin, 7. Sept. In politischen Kreisen, die der Reichs regierung uahcsiehen, rechnet man mit steigender Gewißheit mit -er für nächste Woche bevorstehenden Auslösung -cs Reichstags. Das Parlament tritt bekanntlich am kommen den Montag zusammen. Der Reichskanzler wird zunächst eine Rede halten, in -er er das Negier» ngspro- gramm verkündet. Möglicherweise vertagt man sich dann aus Dienstag, um in die Aussprache einzulrctcn. Diese wird voraussichtlich mit einer Rede des nationalsozialistischen Abg. Straßer eröffnet werden, der die ablehnende Stel lungnahme der NSDAP, begründen wird. Inzwischen wird von nationalsozialistische, Seite eben falls ein Mißtrauensantrag gegen die NeichSregierung, vielleicht auch der Antrag ans Aushebung der neuen Notverordnung, die das W i r t s ch a s t p r o g r a m m der NeichSregierung enthält, cingcbracht. Die Sozialdcino - kraten haben ihrerseits schon einen ähnlichen Antrag ein gebracht. Möglicherweise werden die Deutschnatto- nalen ein Vertrauensvotum für die Ncichsregie- ruug einbriugcn. Ueber die Aussichten eines neuen WahlkampseS ist man in den politischen Gruppen sehr unterschiedlicher Meinung. Die NeichSregierung ist der Ansicht, daß säst durchweg alle Parteien nicht den Wunsch haben, schon wie der Neuwahlen durchführen zu müsse», Die Deutsch, nationalen glauben, daß ihnen der Wahlkampf nur Zustrom bringen könnte. Dieselbe Auffassung vertreten aber auch die N a t t o n a l s o z i a l t st c n, die die Hoffnung haben, -aß durch ihre heftige Opposition gegen die NeichS- rcgicrung gewisse Hindernisse, dte sich ihnen im letzten Wahlkampfe entgcgenstellten, inzwischen ausgcschaltct sind, und daß cs Ihnen nunmehr gelinge» wird, in breiter Front in die Kreise der marxistischen Arbeiterschaft ctn- zubrcchcn. Sic sind davon überzeugt, daß ihnen die Neu wahl, die etwa im November stattsinden würde, nicht nur keine Einbuße, sondern ein Mehr von mindestens zwanzig Mandaten erbringen würde. Der Z c n t r u m ö p a r t c i scheint eS ziemlich gleichgültig zu sein, ob ein neuer Wahl kampf vor sich geht oder nicht. Indessen fürchtet man in sozialdemokratischen ^rnd kommunistischen Kreise», trotz aller starken Worte i» der Oesscntlichkcit, den Wahlkampf erheb lich, da man, wie oben bereits angcdcntct, einen starken Ein bruch der Nationalsozialisten für möglich hält. Die NeichSregierung selbst scheint allen diesen Möglich keiten ziemlich interessiert gegenliberzustehen. Ihr kommt «S zunächst auf nichts anderes an, als das Wtrtschasts- Programm durchzusühren, und auch der Reichspräsident scheint entschlossen, -er Negierung seines Vertrauens die Durchführung zu ermöglichen. Auch hofft mau offenbar in NegierungSkreiscn, daß sich seh, bald schon eine Auswirkung des Wirt, schastSprogrammS dadurch ergeben wird, daß es gelingt, die Arbeitslosenzisser zu senken. Sollte eS möglich sein, daß, wie die Negierung hofst un wünscht, schon In naher Zukunft eine Million und mehr Arbeitslose wieder in den Arbeitsprozeß eingeschaltet wer den, dann würde das zweifellos auch innenpolitisch zu einer Entspannung beitragen. EinflurzunsM aus einer BrandMe Pasta», 7. September. Auf dem landwirtschaftlichen An wesen der Frau Meinl In Gründobl (Gemeinde Bad Höhenstadtj brach aus bisher unbekannter Ursache Feuer aus, dem die großen Ernlcvorräte sowie dte landwirtichast- ltchen Geräte in kürzester Zeit zum Opfer sielen. Bei den AttsräumnngSarbeitcn am Dienstag stürzte plötzlich eine Mauer der ausgebrannten Scheune ein und durchbrach -aS Gewölbe. Mehrere der Helfer wurden unter den Trümmern begraben. Zwei 17 Jahre alte Burschen und ein 18 Jahre alter Mann, die sreiwtllig mttgeholsen hatten, konnten nur als Leichen geborgen werden. Ein Mann wurde schwerverletzt Ins Krankenhaus geschafft. Auch bei ihm bestehl Lebensgefahr. Mehrere Leute erlitten leichter« Verletzungen. Mahlen zum Lan-Mtns tn Dänemark Kopenhagen, 7. Sept. Bei den am Dienstag In Däne mark abgehaltenen Wahlen »um Landslhing in de» drei Wahl kreisen Kopenhagen. Fünen und Nordjütland haben die Konservativen von den radikalen Bürgerlichen (Demokraten» «tn Mandat gewonnen. DaS LandSthing wird sich jetzt wie folgt »ulammensetzen: Konservative 18 (bisher l2>. Venstre 28 (AI. Sozialdemokraten 27 (27), Demokraten 7 (8), Farör- fche» Mandat 1 (1). Neue Dohkottbeweounv vegen Aapan London. 7. Sept. „Times" meldet au» Schanghai: Siebzig örtliche Handelsgilden, zu denen die Inhaber deS größten Teile» der chinesischen Kaufläden von Schanghai gehören, haben gestern vormittag ein Manifest veröffentlicht, tn dem sie «ine „wirtschaftliche Blockade" gegen Japan erklären und dte ganz« Nation aufforder«, stch daran zu beteilige»,