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Sächsische Volkszeitung : 19.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193704196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-04
- Tag 1937-04-19
-
Monat
1937-04
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.04.1937
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Montag. IS. April 1SS7 Sächsische Volkszeitung Zum Dankopfer der Ration Der Kommandierende General des IV. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis IV, General der Infanterie List, erläßt zum Tankopfer der Nation nachstehenden Aufrus: Die SA. ruft! — Hört und folgt! Lin feder opfere sein Scherflein — auch das kleinste ist willkommen — dem Führer zur Freude, den in Krieg und Frieden verdienten und erprobten Männern zur Schassung eines eigenen Heims. Soldaten des IV. Armeekorps! Diesem Rus folgen wir in kameradschaftlicher Verbundenheit, und alle anderen folgen nach. List, . General der Infanterie, Kommandierender General des IV. Armeekorps, Befehlshaber im Wehrkreis IV. vnsselsn :Zum Abschluß der Iungvolkwerbung marschierten am Sonntag auf der Dresdner Ilgenkampsbahn Uber 5000 Iung- volkpimpfe zu einem Appell auf. Gebietsjungvolkführer Ientsch hielt eine kurze Ansprache an die Jungen, in deren Verlauf er mitteilte, daß in den Tagen der Iunavolkwerbung im Gebiet Sachsen 96 Prozent des Jahrgangs 1927 dem Jung volk zugesiihrt werden konnten. : Die Oberrochwitzer Siedlung wurde am Sonntag geweiht. Bürgermeister Dr. Klug« hielt die Weiherede. Der Obmann der Siedlung, Beyer, dankte im Namen aller Siedler. Die Glückwünsche der Partei sprach Kreisleiter Walter aus. : Ausgeschrieben hat der Oberbürgermeister von Dresden di« Stelle des Leiters des Verkehrs- und Aus stell u n g s a m t e s der Stadt, der zugleich die Leitung des Berkehrsvereins übernehmen könnte. Gesucht wird für diesen Posten ein tüchtiger, vielseitiger Verkehrs- und Werbcfachinann, der auch praktische Erfahrungen in der Veranstaltung größerer Ausstellungen haben soll. — Ebenso wird die Stelle eines Kur direktors für den Kurort Weißer Hirsch aus- geschrieben Die Bewerbungen für beide Stellen sind bis zum 15. Mai einzureichen. : Im Zoo konnte der Orang-Utang Buschi, der Lieb ling vieler Besucher, am Sonntag seinen 10. Geburtstag feiern. Unter den Gratulanten war auch der bekannte Tierfreund Paul LIpper. : Aus der Dachrinne geborgen wurde am Sonntag in der Wilsdruffer Vorstadt ein Mann, dem seine Ehefrau den Zutritt zur Wohnung verweigert hatte. Beim Versuch durchs Fenster zu steigen, war er In eine hilflose Lage geraten, so daß die Feuerwehr eingreifen mußte. : Im Zirkus Sarrasanl wurde das Ringkampfturnier am Sonntag abgeschlossen. Sieger wurde Willi Müller lKölns, der Slly Veinhorn-Rosemeyer erzählt Im dichtgefüllten Saal des Dresdner Vereinshauses berich tete Elly Beinhorn-Rosemeyer am Sonntaaabend von ihrem letzten Flug nach Afrika. Es war ihr erster Flug „mit Mann". Lebendig, anschaulich, voll Humor und Freude an der Sache weiß die Fliegerin vom Zustandekommen und Verlaus des Unternehmens zu berichten. Die Beteiligung Bernd Rose- meyers an den Rennen in Südafrika war Anlaß des Fluges. Elly brachte ihren Mann hinunter nach dem heißen Süden — und hatte die Genugtuung, daß sie mit ihrer prächtigen Sport maschine „Taifun" die Verkehrsflugzeuge, mit denen Rose- mcyers Fahrtgenosse Delius flog, weit hinter sich lick. Tie Schnelligkeit dieser Maschine erlaubte sogar, einen Aulenth^lt in Chartum mit Abstechern in das Großwisdgebiet von Nairobi. DI« Rennen in Südafrika stellten dann an die beiden Fahrer der Auto-Union ungewöhnlich«, sehr hohe Ansprüche. Das Rennen in East London mußte auf schmaler Straße, auf der gleichzeitig viel schwächere Maschinen lagen, ausgetragcn werden, das Rennen in Kapstadt wurde gar durch Sandsturm „ver schönt". Trotzdem belegten in Kapstadt die Deutsckien die ersten beiden Plätze. Auf dem Rückflug wurde Windhuk besucht, die ehemalige Hauptstadt von Deutsch-Südwest, die auch heute noch ganz deutsches Gepräge trägt. Am letzten Tage des Fluges, kurz vor Budapest, gab es noch eine luftige Notlandung. Zum ersten Male hatte Elly Beinhorn-Rosemeyer aus diesem Fluge eine Schmalfilmkamera mit. Der Bild st reisen, den sie gedreht hat, ist vor allem ein photographisches Dokument für die außerordentlicl-en Leistungen der deutschen Fahrer Rose- meyer und Dellus bei den schwierigen südafrikanischen Nennen. So klare einprägsame Bilder vom Autorennen, die unter ganz anderen Bedingungen veranstaltet werden als unser« europäi schen Wettkämpfe, hat man wohl überhaupt noch nicht gesehen. Auch die. eingestreuten Naturaufnahmen bieten Leckerbissen: so Luftbilder der berühmten Viktnriafälle und reizende Giraffen bilder, so di« Aufnahme einer Giraffenmutter, die mit ihrem Jungen spielt und Ihm zärtlich mit dem Bein den Rücken strei chelt. Der frische, fesselnde Reisebericht der sympathisck)en Flie gerin wurde mit herzlichem Beifall bedankt. y. den Entscheidungskampf gegen den Europameister Audersch sKoblenz) nach Punkten gewann. Dritter wurde Bela Nagy sUngarn), Vierter Krause sKüln). : Setsuko Hara, die junge japanisch« Filmschauspielerin kommt Dienstag zur Aufführung des deutsch-japanischen Ge meinschaftsfilms „Die Tochter des Samurai", in dem sie als Hauptdarstellerin mitwirkt, nach Dresden. — Fräulein Hara trifft am 20. April 15.55 ans dem Dresdner Hauptbahnhos ein. : Zusammenstoß zwischen Kraftwagen und Omnibus. Am Sonntaqnachmittag fuhr auf der Hohenzollernstraße ein Perso nenkraftwagen an der Omnibushaltestelle auf einen städtischen Kraftomnibus auf. Dabei wurden drei Personen an Kopf und Beinen schwer verletzt und mußten mit Gehirnerschütterungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Kraftwagen wurde vollständig zertrümmert. Dresdner Volizeiberlcht Einbrecher und Brandstifter zugleich Am 16. 4. wurde In den Abendstunden die Feuerwehr nach einem Grundstück in der Güterbahnhofstraße gerufen. In einer Wohnung, deren Bewohner abwesend waren, waren im Schlafzimmer die Betten in Brand geraten Hausbewohner hatten aber den Brand« >eruch bemerkt und durch die rechtzeitige Entdeckung und Be- lämpfung ein weiteres Umsichgreifen verhindern hönnen. Es tellte sich dann heraus, daß ein Einbrecher mittels Nachfchliis- els in die Wohnung und in den dazugehörigen Geschäftsraum eingcdrungen war. Aus der Ladenkasse fehlte ein Betrag Wechselgeld Der Täter hat dann die Betten in Brand gesteckt und war ungesehen entkommen. Briketts gleich fuhrenweise gestohlen. In der Zeit von Herbst 1936 bis jetzt entwendeten ungetreue Kohlenauslader eines Dresdner Bahnhofes im Verein mit einigen Arbeitern eines Brauereibetriebes fortlaufend für den Betrieb bestimmte Kohlen. Die Kohlen wurden nach den Kellern der Arbeiter zum eigenen Verbrauch gebracht, aber auch fuhrenweise an einen Kohlenhändler verkauft, der sie selbst absuhr. Der Kohlenhändler und seine drei Söhne, die sich auch wegen Heh lerei zu verantworten haben werden, sowie einige Arbeiter wurden von der Kriminalpolizei festgenommen. d. Radebeul. Gegen Kraftwagen gefahren. In Reichenberg fuhr ein 18 Jahre alter Motorradfahrer gegen einen Personenkraftwagen. Der Lenker des Rades wurde bei dem heftigen Anprall durch die Windschutzscheibe des Wagens ge schleudert und schwer verletzt. Eine im Wagen sitzende Frau erlitt durch Glassplitter ebenfalls Verletzungen. d. Freiberg. Brandstifter am Werke. Am Diens tag war in Lichtenberg ein von zwei Familien bewohntes Haus bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Erörterungen ergaben, doß der Hausbesitzer Louis Richter das Feuer in seiner Kammer durch Anzünden seines Bettes vorsätzlich angelegt und hierauf das Haus völlig unbekleidet verlassen hat. Richter ist seither verschwunden. Sachspenden als Kirchenkolletten genehmigungs pflichtig Nach dem Gesetz zur Regelung der öffentlichen Samm lungen, das die Genehmigungspslicht einführt, sind öffentliche Sammlungen von einer christlichen Religionsgesellschaft des öffentlichen Rechts bei Gottesdiensten in Kirchen und in kirch lichen Versammlungsräumen genehmigungsfrei. Nach einem Erlaß des Reichsinnenministers ist dabei jedoch davon auszu gehen daß die Kirchenkollekte übliclxmveise «ine Geldsamm lung ist. Diese Sammlungsart wird daher in erster Linie von der Genehmigungspflicht befreit. Sammlungen von Sachspen den oder geldmerten Leistungen gelten nur dann als Kirchen kollekten im Sinne dieser Vorschrift, wenn sie beim Inkraft treten des Sammlungsgosehes. also am 1. November 1934, als Sammlungen bei Gottesdiensten In Kirchen oder in kirchlichen Versammlungsräumen ortsüblich waren und tatsächlich durch geführt wurden, was der Veranstalter in Zweifelsfällen nachzu weisen hat Kirchliche Versammlungsräume sind allseitig umschlossene Räume, in denen üblicherweise kirchlich-religiöse Handlungen vorgenommen werden Die im Eigentum der Kirchengemeinde stehenden Gemeindehäuser gelten als kirchliche Versammlungs räume, nicht dagegen die Friedhöfe. Dresdner Lichtspiele Capitol: 3.45. 6.15. 8.45: Die Stimme des Herzens. Universum: 4. 6.15, 8.30: Gefährliches Spiel. Ufa-Palast: 4, 6.15, 8.30: Millionen-Erbschaft. Prinzeß: 4. 6 15. 8.30: Der Herrscher. UT.: 4 6.15, 8.30: Der Manu, von dem man spricht. Zentrum: 3. 5. 7, 9: Grenzpolizei Texas. Kammer-Lichtspiele: 4, 6.15. 8.30: Susanne im Bade. MS.: 4. 6.15, 8.30: Condottieri. Fürstenhof-Lichtspiele: 6, 8.30: Es geht um mein Leben. National: 4, 6.15, 8.30: Menlchen ohne Vaterland. Gloria: 6, 8.30: Menschen ohne Vaterland. Kosmos: 6.15. 8.30: Der Hund von Baskerville. „Elektra" v»n Richard Strauß in der Staatsoper Die Zeit für Richard Strauß' „Elektra" scheint jetzt zu kommen. In musikalischer, nicht In stofflicher Hinsicht. Hoffmonnsthals Text, der die sophokleische antike Schicksalstragödie ins Krankhafte, Pervers«, Widerlich« verzerrt, stößt Immer wieder ab. Richard Strauß ließ aber bekanntlich nie von Hofsmctnnsthal ab, wohl weil er sich gerade durch dessen stets halbdunkl« Textart in seiner Inspiration gefördert sah. Nachdem die 1905 in Dresden urausgesührte „Salome", di« da mals w«gen ihrer kühnen Musik teilweis« sehr bekämpft wurde, schon lang« dem Ohre als klassischer Musikgenuß erscheint, wird jetzt auch die 1909 in Dresden urausgesührte, damals als noch kühner empfundene und noch leldenschastlick)«r umkämpfte „Elektra" den Großleistungen kiassiscl)er Orckcsterausdruckskunst zugcrechnet werden . Wir, die wir selbst 1909 unter der uner hörten Leidenschaftlichkeit des Musizierens litten, dis wir als Auspeitschung im strengsten Sinne empfanden, haben jetzt — wo w>r allerdings von der als bekannt hingennmmenen Handlung der Oper gleich von vornherein absehcn — geschärfte Ohren für das Rauschelement dieser Orchcstersprache. das ganz echt Richard Straußsche Dyonisicrtum der Elektramusik. Das Riescnorchestcr ist vom Komponisten in virtuosester Manier in den Dienst des Klangrauschcs, -er größten Farbenpracht gestellt. Dabei Ist das zeichnerisclu! Element, eben die leidenschaftlich be wegten rhythmisch-melodischen Linien, nicht zugunsten der Farbe aufgegebcn, sondern ganz gleichberechtigt daneben stehend. Bei der Verlebendigung der Elektropartitur wird man stets in erster Linie das aussührende Oräiester nennen müssen. Di« Staatskapeil«, die einst das „Richard-Strauß-Or chester" genannt wurde, hat sich auch jetzt In ihrer Verjüngung und unter Leitung Dr. Böhms der anspruchsvollen Aufgabe voll gewachsen gezeigt. Di« Titelpartie sang Margarete Bäumer sLeipzig) als Gast. Sie hat das nötig«, groß ausladende hochdramatische Organ, um alle Orchesterstürme zu überstrahlen. Diesmal unter Böhm war das Orä>ester jedoch auch ost mit Glück abgekämpft, so daß die meisten Worte des Gesangs sogar vcrstaiwe» werden konnte«. Margarete Tesche macher stand nicht zurück als Chrysothemis, Elektras Schwester. Auch sie hatte strahlendes Großformat In ihren Tongebungen. Die widerliche Verbrcchermutter Klyiemnestra, di« das Trifolium hysterischer Weiber vollzählig macht, wurde durch Inger Ka ren In äußerster Charakteristik gegeben. Ini absichtlich ge forderten Schöngesang kontrastierte Schäfflers Orest, und Dittrich lieh dem Buhler Aegisth seine schönen Tenortöne. Für di« Episodenfiguren waren auch beste Kräfte eingesetzt: Helene Jung, Iessyka Koettrik, Marta Rohs, Elfriede Tratsches, Hilde Wolf, Walburga Vogel, Hilde Clairfried, Biissel, Tessmer! Dos Publikum bereitete dem einaktigen Werk und seiner Ausführung am Ende ausgesprochene Huldigungen. Dr. Kurt Kreiser. Gastspiel Lueienne Boyer. Aus ihrer Gastspielreise durch Europa kehrte Lueienne Boyer, die populärste Französin der Welt, auch in Dresden ein Natürlich war da wieder einmal der große Konzertsaal des Gcwerbehauses mit einer erwar tungsfrohen Zuhörerschaft dicht gefüllt, und die Künstlerin wurde stürmisch begrüßt. Durch Radio und Grammophon sind einige Ihrer Chansons bereits weltbekannt geworden, es sei hier nur an ihr Lied „Parlez — moi d'amour" erinnert. Wenn wir aber die gefeierte Künstlerin selbst vor Augen haben und wenn ihre weiche Stimme unser Ohr umschmeichelt, dann ge- winnen all die Lieder, Schlager, Episoden, Szenen ein ganz anderes Loben! In jeder Nummer Ihrer Vortragsfolge lernen wir Lueienne Boyer von einer anderen Seite kennen; bald spielt sie eine dramatische Abschiedsszene, bald singt sie eine verträumte Liebcsmelodie, bald klagt sie von Liebesleid, dann tanzt sie Im wiegenden Walzertakt, Lebensbejahung, Lebens freude spiegelt das eine Lied, das andere ist schwermütig, so geht die Reihe im bunten Wechsel bis zum Schluß. Die Viel- seltigkelt dieser Künstlerin, die ihre Darbietungen stets über zeugend und charakteristisch zu gestalten weiß, ist geradezu bewundernswert. So standen auch die Dresdner ganz im Bann der Künstlerin. Im Verlauf des Abends schwoll der Beifalls sturm immer mehr an, kostbare Blumenspenden gaben ein fest liches Gepräge und zum Schluß wollte der Jubel gar kein Ende nehmen. Wesentlichen Anteil am Erfolg hatte die Kapelle I. Volpin. Man kann sich gar keine bessere musikalische Um rahmung und Untermalung dieser Darbietungen denken als durch diese vier ausgezeichneten Künstler, die mit größter An passungsfähigkeit auf alle Vortragsseinheiten der Solistin ein gehen. Hellmut Ehrhard. Die Plakette zum I. Mal sErich Zander, M f clen I.ausi»r l. Bautzen. Straßensperrungen anläßlich der Pa rade der Garnison am 20. April. Gesperrt für allen Fährver kehr ab 11—12,30 Uhr: die Löbauer Straße ab Hausenstraße, Holzmarkt, Steinstraße, Reichenstraße, Innere Lauenstraße, Lauengraben, Kronprinzenbrücke, Kornmarkt; ab 11,45 Uhr: Wendischer Graben, Töpferstraß?. Nordstraße, Königswall, Zie gelmall. Umleitung des Verkehrs von 11—12,30 Uhr Richtung Görlitz — Dresden und umgekehrt: Löbauer Straße über Hausenstraße — HIndenburgstratze — Löhrstraße — Se danplatz — Schlachthofstraße — Strehlaer Straße — Bahnhof straße — Neusalzaer Straße — alte Dresdener Straße — Dresdener Straße. Das Stehenlassen von Fahrzeugen aus den gesperrten Straßen ist verboten l. Ebersbach. Dr. Fritsch in der vberlausih. Am Freitag weilte Innenminister Dr. Fritsch auf einer Vesich- tigungsreise In Ebersbach; er nahm hierbei Gelegenheit, einem Lausitzer Abend im überfüllten Kretschamsaal beizuwohnen. Sein gehaltvoller Vortrag „Vergangenheit und Gegenwart sand starken Beifall. l Kurort Oybin. Bom Jauche wagen überfah ren. Aly ein hiesiger Wirtschaltsbesitzer von der Iauchcdiin- gung heimkehrte, ging in der Nähe des Bahnhoss sein Kuh gespann plötzlich durch. Der Fahrer wurde zu Boden gerissen und erlitt, da Wagen und Anhänger über ihn hinwegrasten, schwere Verletzungen. Aus Böhmen 53 Personen wegen der Warnsdorfer Saalschlacht verhaftet. Fast nur Mitglieder der Sndetendeutschen Por'ei! Warnsdorf, 19. April. Die Verhaftungen. Hausdurch suchungen und Vernehmungen von Teilnehmern an der sozial demokratischen Versammlung in Niedergrund bei Warnsdorf dauerten den ganzen Sonnabend bis in die späten Abendstunden an. Die Verhaftungen erstreckten sich nicht nur aus Warnsdorf, sondern auch auf mehrere Orte in der Umgebung. Insgesamt sind 53 Personen sestaenommen worden, mit wenigen Ausnah men Mitglieder der Sudetendeutsä-en Partei. Die Warnsdor- fer Gendarmerie wurde beträchtlich verstärkt. Die Abgeordneten und Senatoren der Sudetendeutschen Partei im Wahlkreis Böhmisch-Leipa haben in Telegrammen an den Innenminister und an den Landesprölidenten in Prag darauf hingewiesen, daß sich di« Vorsälle in Nic^ -'rund nach Zeugenaussagen als planmäßig vorbereiteter Uebersall der Mar xisten Herausstellen. Die aufmarschiertcn Abteilungen der ..Re publikanischen Wehr" betrugen mehr als 100 Mann. Sie waren vollkommen militärisch ausgerüstet und bewaffnet! Die Abge ordneten und Senatoren fordern vom Minimer des Innern di« sofortig« Einstellung der Tätiokeit dielcg „Vereins". Die Kreisstclle der SudetendenUcken Varl--' In Leipa hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, die Angehörigen der Verwun deten und Verhafteten durch Spenden zu unterstützen. s Versammlungen der Sudelendeutschen partes verhören Prag, 19. April. In Nordmähren und Schlesien waren am Sonntag 68 öffentliche Versammlungen der Sndetendeutschen Partei angemeldet und zeitgerecht der Behörde angezelgt wor den. In diesen Versammlungen sollten Uber 20 Abgeordnete und' Senatoren zur politischen Lage sprechen. Von den Versamm lungen wurden nach den bisherigen Meldungen bereits neun ver boten. Den Vorgesetzten niedergeschoffen Bluttat in Olmlltz Olmütz, 19. April. In der Buchhaltungsabteilung der Bczirkskrankenversicherungsanstalt In Olmütz ereignete sich eine blutige Tragödie, die In der Stadt große Erregung hervor rief. Als der Vorstand der Abteilung, der 56jährige Johann Pesta, telephonieren wollte, stand der 35jährige Franz Seifert von seinem Arbeitsplatz auf und schoß aus einem Revolver auf seinen Vorgesetzten. Trotz schwerer Verletzungen konnte Pesta auf die Straße flüchten. Seifert feuerte zwei Patronenrahmen aus seinem Revolver leer und schoß sich die letzte Kugel selbst In den Kopf. Als die Sickerheitswache In die Abteilung ein drang, fand sie Seifert sterbend vor. Der schwerverletzte Buch haltungsabteilungsvorstand Pesta, Vater zweier Kinder, wurde durch fünf Revolverschüsse schwer verletzt und ließ sich vor seiner Einlieferung ins Krankenbaus noch zu einem Advokaten bringen, wo er seinen letzten Willen zu Papier bringen ließ. Der ebenfalls verheiratete Attentäter Seifert war Vater eines Kindes, litt seit einer Reihe van Jahren an einem Magenleiden und war auch mehrmals erfolglos operiert worden. In der letzten Zeit litt er an Wahnvorstellungen, daß Ihm im Amte Unrecht geschehe. Seine Tat vollbrachte er wahrscheinlich infolge eines Nervenzusammenbruches. bö. Friedland lBöhmen). Ein Kind tödlich »er- brüht. Der zweijährige Sohn des pensionierten Eisenbahners Richard Hofsmann in Christiansau stürzte, als der Vater di« 'legen fütterte, rücklings in ein Faß mit heißenWWasser. Da» Kind erlitt so schwere Verbrühungen, daß es In der Nacht dar aus im Krankenhaus starb. Gin Opfer -er Wissenschaft Zu den seltensten m«d daher besondrr» streng unter Natur schutz stehenden WiMieren Afrikas gehört da» weiß« Rhino« -ero», von dem nur noch rund zweihundert lebend« Exemplar« im Umfolost-Reservat in Natal gezählt werden können. Im letzten Jahr« sind fünf riesig« Bullen dieser aussterbenden Tierart an den Folgen der Dürr« «ingegangen, man hat nur noch Kadaverreft« von ihnen vorgefunden. Di« Leitung der Britischen Reichsaurstellung in Johannesburg hat jedoch vom Wildkonservator di« Erlaubnis erhalten, ein ausgesuchtes Exemplar zu Ausstellungszwecken abschießen zu lassen. Das Tier wird präpariert und nach Beendigung der Ausstellung einem Londoner Museum überwiesen werden.
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