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Zeiertagolmal. 2a L«ipzlg, den Nachbarorten und d«a Srt«n mit «ig«a«n Zilial«« wird die ftdrndauigad« noch am Mlmnd d«o Srschrinrn» in» Hau» grlirfcrt. 0«rlin«r Nrdaktton: 2ndenZ«lt«n 17, Zernsprrch-ftnschluft: Sans» Ur.4-7. /IrrrtsblLtt des Rate» und des pvllreüuntes der Stadt Leipzig «rdaktion und S«schaf»»st,U«: 7»hannl»goss« Ur.«. » Z«rnspr«ch»ftuschloS Nr.1«»«, 14d», und 14<x»4. tll» 2ns«rat« au» L«tpz«g und Umg«bung di« ispaittg«p«t>tretl«r5ps..dlr NeNam„«ti«>M., von au»witrt» 5» Pf., N«klam«n 1.2» M., Klein« ftn-etgen -«»petttzeil« nur S»pf.b.Wied«rb»l.ilad.,2nsrrat« »onvehdrüen im am»llch«nr«ll die Petit» zeit« 5» Pf. S«sch<ist»anz«>g»n mit platzoorschrtft >m Preis« rrhüh». Nabatt noch Taris. Vetlagrn: S»famtausl.»M.da»Ta«s«a-ou»schl.poftacdübr. flnzrtgen-ftnnabm«: ^obannirgasse», bei sämtlichen Zilialen -«» Lcipzige« ragediatte» und allen Mnnon<«n»<xp«Slti»nen de» 2o» und ftuolaade». S«schäft»ft»Ur für Serlin u.dl» pr.»ranürndurg: virektionwalterjtlrgrl» Srrlin S->4, vreed«n«rStraft« »7. Zernsprech-finschluZr lNorivplatz >0521. Nr. 437. Freitag, den 28. liugalt. 1914. Die Engländer bei St. Quentin vollends geschlagen! Großes Hauptquartier, 28. August. (W. T. B.) Die englische Armee, der sich drei französische Territorialdivisionen angeschlossen hatten, ist nördlich von Saint Quentin vollständig geschlagen und befindet sich im vollen Rückzug über Saint Quentin. Mehrere tausend Gefangene, 7 Feldbatterien und eine schwere Batterie find in unsere Hände gefallen. Südöstlich Mezieres haben unsere Truppen unter fortgesetzten Kämpfen in breiter Front die Maas überschritten. Unser linker Flügel hat nach neuntägigen Gebirgskämpfen die französischen Gebirgstruppen bis östlich Epinal zurückgetrieben und befindet sich in weiterem siegreichen Fortschreiten. Der Bürgermeister von Brüssel teilte dem deutschen Kommandanten mit, daß die französische Regierung der belgischen Regierung die Unmöglichkeit eröffnete, sie irgendwie offensiv zu unterstützen, da sie selbst völlig in die Defen sive gedrängt sei. Hr Ter Feldzug gegen die Franzosen ist so gut wie entschieden. Tas ist der Einoruck der heute nacht eingegangenen, in unserer Morgen ausgabe veröffentlichten ausführlichen und über sichtlichen Meldung des Generalquarticrmcisters v. Stein. Manche eilige Leser werden viel leicht zunächst die Bedeutung dieses Berichtes unterschätzt haben, weil er einige Tatsachen von neuem verzeichnet, die schon bekannt waren, so den Fall von Namur und Longwy. Aber das Wichtigste steht ja am Anfang: das Borrücken bis Cambrai im Norden; der Feind überall ge schlagen und auf dem Rückzüge; das englische Heer bei Mau beuge südwestlich zurückgewor fen und umfaßt. All das bestätigt nicht nur in vollem Maße das Gelingen unseres Bor. Marsches durch Belgien, sondern auch die Ueberflügelung der französischen Nordarmee. Daß das englische Hilfshcer mit in das Treiben geraten ist und, wie aus einer weiteren Meldung hervorgeht, zum Teil in Maubcuge eingekchlossen, zum Teil außerhalb der Festung umstellt wurde, das ist beinahe Nebensache; aber für uns eine wahre Herzens freude! Maubeugc war ja, wie wir heute wissen, als Hauptstützpunkt des Zusammenwirkens der Engländer unter French mit dem französischen rechten Flügel auscrschen und vorbedächtig schon lange Zeit mit englischer Munition versorgt »vor. den. Und nun? Alle Klugheit^ist zuschanden geworden. Das kriegerische Gastspiel Englands auf französischem Boden geht rühmlos zu Ende, und bald werden wir die tapferen Krieger Lord Kitcheners und General Frcnchs als Gefangen» begrüßen. Wir verstehen nun auch besser die Bor. gänge an unserer Front vor Lothringen. Tie Armee des Kronprinzen ist bei Nancy und von Verdun aus von „neuen feindlichen Kräs. ten" angegriffen worden. Der Borstoß wurde, wie es kurz heißt, zurückgewiesen. Tie Armee des bayrischen Kronprinzen hat, wie weiter er gänzend gemeldet wird, die Berfolgung einst weilen aufgegeben, „da sie sonst unter das Feuer von Toul und Bervun geraten wäre". Hier handelt es sich also um den Versuch der Fran zosen, einen Halt zu gewinnen und den Festungs riegel von Berdun bis Toul auszunützen. In den nächsten Tagen werden sie hier vermutlich durch eine Schlacht das verlorene Glück wieder auf ihre Seite zu bringen versuchen; es ist aber leicht möglich, daß sich die deutsche Heeresleitung hier abwartend verhält, in der Voraussicht, daß die Aufrollung des linken Nordflügels der fran zösischen Armee rasch voranschreitct und die Mitte zum schleunigen Rückzug nötigt. Ob dieser Rückzug nach Westen noch gelingen wird, ist bereits aus dem eben angeführten Grunde einigermaßen fraglich geworden. Fast ist es nach der deutschen Frontstellung wahrscheinlicher, daß die Franzoscil noch weiter nach Süden abge drängt werden. Wie sehr bereits der französische Generalstab ins Gedränge gekommen ist, beweist die schleunige Heranziehung von Truppenteilen aus dem Süden, wobei es sich vielleicht gar um Bcsatzungstruppen aus Belfort handelt. Auch hierüber werden wir sicher noch in dieser Woche Gewißheit erhalten. Denn das siegreiche Bor. dringen des Generals v. Heeringen in den Vo gesen wird ja bereits gemeldet. » Alles in allem: das Schicksal Frankreichs ist im Zuge, und es geht mit Gigantenschritt vor wärts. Schon hat der eine Verbündete, Bel- gien, verspielt. Möglicherweise kommt es vor Antwerpen noch zu Kämpfen, wie aber der Ausgang des von daher versuchten Vorstoßes in der Richtung auf Brüssel zeigt, hat das dort gesammelte belgische Heer kaum Aussicht, irgend etwas an den Geschehnissen wieder gut. zumachen. Die zur Abschließung (nicht zur Be- schießung, wie es irrtümlich in unserer Meldung hieß) zurückgelassenen Truppen haben diesen Vorstoß ohne weiteres abgeschlagen. Aber auch von einer Be schießung darf bereits gesprochen werden, hat doch ein Zeppelin die ersten bösen Grüße herab, gesandt. Belgien ist heute ein unter deutscher Verwaltung stehendes Land. So heißt es hart und deutlich in der Meldung des Generalquar tiermeisters, und wozu es uns dienen soll, ist falls zur Vermeidung von Mißverständnissen un zweideutig gesagt: es wird fjir unsere Heeres- bedürfnisse ausgenützt werden, um die Heimats gebiete zu entlasten. — Schwüle Vorahnung in Paris. Herr Mil- lerand, der ehemalige Sozialistenführer, hat Herrn Messimy auf dem Posten des Kriegs ministers abgelöst. Was werden seine Künste noch vermögen? Und Herr Delcass 6? Ist es nicht eine gerechte Fügung, daß dieser Mann, der so viel Fleiß und Mühe an die Heraufführung des großen Tages der „Revanche" gesetzt hat, nun berufen ist, die „auswärtige Politik" Frank, reichs in die Hand zu nehmen! Hier ist Rhodus, hier springe! Wie ein Wiener Blatt aus diplo. matischen Kreisen erfährt, hat Präsident Poin- cars dem Zaren ein Handschreiben des Inhalts übersandt: „Wo bleibst Du?!" Und die Ant wort des Zaren: „Wo bleibt Ihr?" .... Einzelheiten zu -en großen Schlachten. Zur Vervollständigung der Siegesmeldungen von der ganzen Linie im Westen dient folgende Schilde rung der Lage von der Nordsee bis zu den Vogesen, die aus dem Großen Hauptquartier vom Kriegsberichterstatter des „Berliner Tageblattes" übermittelt wird: Die Deutschen gingen siegreich vor. Von Nancy wurde ein starker Vorstoß gegen den linken Flügel der Kronprinzenarmee unternommen, die zu beiden Seiten von Longwy den Feind verfolgte. Der Vor stoß wurde abgewiesen und die Verfolgung weiter ausgenommen, wobei die englisch« Armee bei Rn», beug« geschlagen und in der Festung teilweise «i». geschlossen wurde. Beim Uebergang Long. wys in deutschen Besitz wurden 3600 Gefangene gemacht, darunter 400 Verwundete. Nur ein Geschütz des Feindes war noch schußfähig, alle anderen in Trümmer. Erobert wurden 36 Kanonen. Dem Kom mandanten von Longwy, der sich durch Tapferkeit auszeichnete, wurde vom Kronprinzen der Degen be lassen. Montm.'dy steht unter starkem Feuer. Die Armee des bayrischen Kronprinzen gab vorläufig die Verfolgung des Feindes auf, da sie sonst unter das Feuer von Toul und Verdun geraten wäre. Man wartet auf den Feind, der offenbar hier Sicherheit sucht. Hier stehen scheinbar auch von Belfort hsrausbeförderte Truppen. Der Ausfall von vier Divisionen, aus Ant werpen am 26. wurde völlig zurückgcwiesen. Bei dem Ausfall überfielen alle Einwohner der Stadt Löwen die deutschen Kolonnen. Diese orga nisierten Ueberfälle hat die Stadt mit aller Schwere gebüßt. Wer Battice und Herve sah, fühlt die ganze Schwere und weiß, daß die llnioersi» tätsstadt Löwen kaum noch existiert. Die ganze Front ist siegreich. Bisher besteht keine einzige Heeresocrpflegungsschwierigkeit. Dazu ist Nord frankreich ein reiches, üppiges Land. Gestern morgen haben das Hauptquartier, der Kaiser und der König von Bayern den ankommenden Verwundetentransport be sucht. Die Herrscher gaben den Leuten einzeln die Hand und erkundigten sich nach ihrem Ergehen. Er- greifend war es, als ein Zug mit Verwundeten vor dem Kaiser vorbeifuhr, die die „Wacht am Rhein" sangen. Vie Vernichtung grr Staat LSven. Ueber den lleberfall von Löwen werden der „Dossischen Zeitung" aus dem tzroßen Hauptquartier noch folgende Einzelheiten unterm 27. August ge- meldet: Aus dem vollständig abgeschlossenen Ant» warpen machte die belsische Armee, 4 Divisionen