Volltext Seite (XML)
Nummer 28« — ZS.Iahrg Dienstag, 1. Dezember 193« Schristleitu»»: Drerdei».«., PeNrrstr. 17, Fernruf «Ml «.VOU chesch!lstsst«ll«, Druck und Verla-: SerinaE Buchdruck«rel » Verla, L-. u. v. Winkl, Polierstrah« 17, Fernruf 110», Paftfchrck: 7kr. 102«, Bank: StadwaM vr««de» vr. «707 SLHMe volkssettunv gm Fall« ,«» h»h«r«r ««walt, verdat, eintretend« «etried» fUlrung«, hat der »euerer »der Werbungtrelbrnd« tein« I» fprllch«, fall, dl« gellun, in belchrinktem Umsan-«. uerfplitet oder nicht erscheint. Ersllllungsort ist Dr« » d « «. Erscheint <l mal wUchentlich. Monatlicher Bezugspreis durch Iriiger elnschl. 00 Big dz». 10 Psg. Iriigerlohn 1.7»; durch dl« Post 1.70 einschlteblich Postllberweisungsgebllhr, zuzliglich »0 Psg. Post-Bestellgeld, «inzelnummer 10 Psg., Sonn. «. Festiagsnummer «> Psg. Abbestellungen müssen sptliesteno «In« Woche vor Ablauf de« vezugszeit schristlich beim Berlag «Ingegangen sein. Unser« xrilger dürfe« kein« Abbestellungen «nigegenuehme», verlagert Dreede». »nzel»enpr«lf«: dl« Ispaltlg« « mm trelt« gell« I Pfg f fstr FamMenanzelgen I Psg. Fstr Platzwllnsch, »nn«, wir Kim Lemststr leiste«. Zm Zeichen -er deutsch-spanischen Freundschaft General Zaupel bei StaMes Franco Faupel überreicht Beglaubigungsschreiben Salamanca, 3V. Nov. Der neuernannte Geschäftsträger des Deut schen Reiches, General a. D. Faupel, Überreichte am Sonntagabend dem Bevollmächtigten fiir Auswärtige An gelegenheiten der spanischen Nationalregierung, Serrat, nn Hauptquartier des Generals Franco sein Beglaubi gungsschreiben. Daboi hielt der Geschäftsträger, General a. D. Faupel, folgende Ansprache: „Eure Exzellenz? Ich hal»e die Ehre, Eurer Exzellenz mein durch den deutsclsen Neichsaustenminister, Freiherrn von Neu rath unterzeichnetes Einführungsschreiben zu überreichen. Diese Ernennung bedentct für mich die grösste Genug tuung, da ich schon in meiner Eigenschaft als Präsident des Ibcro-nmerikanische» Instituts und der Deutsckx-spanischen Ge sellschaft, lreide in Berlin, Gelegenheit hatte, für die Enger- gestaltung der kulturellen Bande, die unsere beiden Länder einen, zu arbeiten. Es ist für mich «in« besonder« Ehre, dieses Amt in dem historisä>en Augenblick anzutreten, wo mit immer grötzerer Klarkieit zum Ausdruck kommt, dass der Kommunismus die grösste Gefahr und eine dauernde Bedrohung für den ersehnten Frieden darstellt, und das; er der gemeinsaure Gegner aller zivilisierten Völker ist." Der Leiter der Aussenpolitisclxm Abteilung der spanischen Nationalregierung, Ser rät, dankte dem deutsclfon Geschäfts träger für seine Worte und gab der Genugtuung darüber Aus druck, daß gerade der dem spanischen Volke schon seit langem bekannte und für die Vertiefung der kulturellen Beziehungen zwischen beiden Ländern so überaus verdiente General a. D. Faupel zum Geschäftsträger des Deutsäsen Reiches bei der spa nischen Rationalvegierung ernannt worden set. Darauf erfolgte die Einführung des deutschen Geschäftsträgers beim Staats ch es, General Franco, und die Vorstellung der Beamten der deutsrl)en diplomatischen Mrtretung. In den dabei gelsalte ne n Ansprachen wurde die traditionell« Freundschaft und Verbundenheit zwischen Deutschland und Spanien gefeiert. Nach Beendigung des offiziellen Aktes blieben Staalsäses General Franco und seine Mitarbeiter noch längere Zeit in zwanglosem Gespräch mit dem Geschäftsträger Faupel und den übrigen deutfäscn Herren zusammen. Oer Ausklang -es Reichsbauerntages Sie Ansprachen von Seß, Darrs und Göring in Goslar Goslar, 30. Nov. Der Relchsbauerntag sand am Sonntag mit einer großartigen Kundgebung, auf der der Stellver treter des Fährers Rudolf Heß, der Reichsbauernfiihrer R. Walther DarrL und Ministerpräsident Generaloberst Göring das Wort ergriffen, einen wlirdigen Abschluß, Es war ein großer Tag nicht nur für den Reiclfsnähr« stand, der mit der Anerkennung seiner in der Vergangenheit geleisteten Arbeit zugleich die Einordnung in die größeren Aufgaben des Vierjahresplanes gefunden hat. Es war darüber hinaus auch ein großer Tag für das deutsche Volk überhaupt mit der erneuten Bekundung eines felsenfesten Einheitswillens und mit der feierlichen Berkündung der sieten Opferbereitschast jedes Standes für die Nation. Ser Stellvertreter des Führers vor den Retchsbauernführern Rudolf Heß dnukte in seiner Rede oll denen, di« im Knmpfe um die Ernährung des deutsck-en Volkes auch im ver- gongenen Jahre ihren Mann gestanden haben. Hierauf gedachte er auch besonders des Einsatzes der deutschen Arbeiterschaft. So dann behandelte er die deutschen Mahnahmen zur Sicherung des Friedens vor der Bedrohung durch die Komintern. Vst genug und gerade erst jetzt wieder hätte diese verkündet, dah es ihre unerschütterlicl>e Absicht sei, die bolschewistisch Revolution in die übrigen Länder zu tragen, sie ihnen durch Gewalt auszu zwingen. Die Ereignisse in Spanien zeigten, dah der Bolsche wismus erbarmungslos und rücksichtslos sein Ziel verfolge. Der Bolschewismus hasse nichts mehr als das neue Deutschland, das unter Adolf Hitler völlig immun wurde gegen sein Gift und das der Mittelpunkt geworden sei der antibolschemtstischen Be wegung der Welt. Es sei unser« Ueberzeugung, dah alles Sinnen und Trachten der Komintern und der hinter ihr stehenden Macht dahin gehen, dieses deutsche Bollwerk doch noch niederzu zwingen. „Wir können dem Führer", so frchr Rudolf Heh unter dem stürmischen Beifall der Versammlung fort, nicht dankbar ge- nug sein, dah er diese schwere dauernde Bedrohung unserer Nation durch einen Akt von weltpolitischer Bedeutung ver mindert hat durch das A n t i - K o m i n te r n - V ü n d n i s , das er vor wenigen Tagen mit der grohen Macht im Osten, m i t Japan, geschlossen hat. Auch Japan hat das völkcrzersetzende Wirken der Komintern in seiner ganzen Bedeutung erkannt. Zwei Rationen Hahn sich damit zusammengefunden im gemein samen Interesse: in der Abwehr der Gefahr, welche beide be drohe. Wir wollen einen Zusammenschluh der Völker gegen ver- brecher, dl« bemüht und gewollt Giftbazillen in di« Völker tra gen. Ich sage: Verbrecher, denn es ist ja auch in Sowjet, ruhland nicht das Volk, das von sich aus bolschewistisch ist, son dern eine jüdische Clique hat dem Volk terroristisch die Zwangsjacke des Bolschewismus ausgedrängt. Man verübelt es uns hier und da in der übrigen Welt, dah mir einen Zusammenhalt geschaffen l-aben zwischen den Staaten, die die (tzefahr der Komintern und der ihr zur Ver fügung stehenden Machtmittel wirklich erkannt haben. Sollten wir etwa deshalb, weil andere Staaten trotz des spanischen Fa nals diese Gefahr noch nicht erkennen, und in ds« wieder und wieder dargebotcne Hand einzuschlagen, scheinbar nicht gewillt sind, daraus verzichten, eine Abivehrqemeinschaft zu bilden? Er wartet man von uns, dah wir sehenden Auges das Verderben über uns l>ereinbreck)en lassen, weil andere keine Augen l-aben -u sehen? In der heutigen Welt gibt es, so stellte Rudolf Heh unter fanganhaltendem und stürmischem Beifall fest, einige Staats männer, die weitblickend und tatkräftig genug sind, alles zu tun, um für ihre Völker die sichtbar heraufsteigende neue Gefahr zu bannen — die Gefahr, im Chaos eines Weltbolschewismus zu versinken. Sie lassen ihre Völker nicht in eine Katastrophe stolpern, wie die Staatsmänner von 1914. Mag die Welt heute noch jene Staatsmänner verdächtigen — wir sind der lieber- zeugung, dah die Zeit kommt, da sie ihnen Dank wissen wird. Wir Deutsche danken Ihnen schon heute. Rudolf Heh schloh seine Rede: „Wir danken vor allein dem Führer (erneute stürmische Bei fallskundgebungen), dah er uns das Gefühl der Geborgenheit gegeben hat in unserem Lande. In dieser Geborgenheit wird der deutsche Bauer auch im nächsten Jahre dem Volk das tägliche Brot schaffen und so seinen Beitrag leisten fiir das Leben unseres Volkes. Das friedliche Schaffen des deutschen Bauern, ja das fried, liehe Schassen des ganzen Volkes ist der Inhalt nationalsozlali. stischen Sinnens und Trachtens. Und der Allmächtige wird un ser« Arbeit segnen, wie er sichtbar gesegnet hat das ehrliche Streben des deutschen Volkes und seines Führers!" Darrs an die Kritiker der Agrarpolitik In seiner Rede auf der Schluhkundgebung des Reichs- bauerntagcs beschäftigte sich Reichsbauernfiihrer R. Walter Darrö zunächst mit den Kritikern an der national sozialistischen Agrarpolitik. Es gibt heute noch un ter unserem Volke Menschen, so führte er aus, welche ein Ge fallen darin finden, zwischen dem Nationalsozialismus aus der einen Seite und dem Preuhentum auf der anderen Seite einen Gegensatz zu konstruieren. Die Erfolge der nationalsozialistischen Ernährungswirtschnft sind die durchaus folgerichtige Uebertra- aung der Grundgedanken Friedrichs des Grohen auf das Ge- biet der Ernährungswirtsä-aft. Von einem Gegensatz zwischen Preuhentum und Nationalsozialismus kann hier keine Rede sein. Wir haben 1933 nur das verwirklicht, was vor 209 Jahren Friedrich der Gröhe forderte, um »inen neuen Staat aufzubauen. Wenn also schon gewisse Kreise das Bedürfnis haben, ihr pa tentiertes Originalpreuhentum ausschließlich für sich in Anspruch zu nehmen — dann stellen mir die Frage, warum handelten sie aus dem Gebiete der Ernährungswirtschnft während des Welt kriege» nicht gemäh der Forderung des grohen Königs, als sie (Fortsetzung aus Seite 2.) Das polnisch-rumänische Bündnis hat mit den Besprechungen, die der Bukarester Außenmini- ter Antonescu im Verlaufe seines mehrtägigen Br uches in Warschau mit Oberst Beck führte, zum erstenmal eit vielen Jahren wieder eine Bekräftigung und eine auch nach außen hin sichtbare Festigung ersahren. Antonescu und seine Begleitung sind in Polen mit betonter Herzlich keit empfangen worden, und man hat von beiden Seiten nichts ungetan gelassen, um das gute Einvernehmen zwi schen den beiden Staaten herauszustellen. Die Unterzeich nung eines polnisch-rumänischen Kulturabkommen» soll über die Gemeinsamkeit der politischen Interessen hin aus einem weitgehenden geistigen Austausch dienen. Bei den Verhandlungen mit Oberst Beck konnte Antonescu an die freundschaftlichen Gesvräche ankniipfcn, die zwischen den beiden Außenministern bereits anläßlich der letzten (Sen ser Tagung begonnen wurden. Wenn es in den Warschauer Besprechungen, wie betont wird, zu einer engeren Ver knüpfung der Bande zwischen Polen und Rumänien kam, als dies in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist, so ist das in erster Linie der Tatsache zuzuschreiben, daß mit der Ausbootung T tulescusdie Bukarester Außen politik sich von dem owjetfreundlichen Kurs, den Herr Titulescu so lange teuerte, erheblich zu distanzieren begonnen hat. Zwar hat sich auch in der Aer« Titulescu das polnisch-rumänische Bündnis, das am 3. März 1921 mit zwanzigjähriger Dauer abgeschlossen wurde, als durch aus beständig erwiesen, und über seine Grundlinien hat es eigentlich niemals ernstere Diskussionen gegeben, wohl jedoch ivar man in Warschau häufig mehr oder weniger stark verstimmt über Titulescus positive Haltung gegenüber der Sowjetunion. Diese Mißstimmungen sind durch Auto nescus Reise, der bereits Besuche rumänischer Juristen, Ingenieure und Journalisten in Polen vorausgingen, end gültig ausgeräumt worden. Antonescu konnte sich bei der Entledigung seiner Aufgabe in Lparfchau zudem auf die Wünsche König Carols, dessen besonderen Vertrauens er sich erfreut, stützen. Es ist vekannt, daß der rumänische König ein warmer und überzeugter Anhänger des Bünd nisses mit Polen ist und in ihm die beste Gewähr für die gemeinsamen Interessen der beiden Länder sieht. Diese Interessen basieren in erster Linie auf den natürlichen geopolitischen Voraussetzungen in beiden Län dern. Sowohl Warschau wie Bukarest sind darauf bedacht, mit der Kontrolle der Weichsel- und Donaumündung die Wege fest in den Händen zu behalten, die die Ostsee mit dem Schwarzen Meere verbinden. Für die unbedingte Sicherung dieser Verbindung erscheinen wirtschaftliche wie strategische Gesichtspunkte in gleicher Weise zwingend. Man hat auf beiden Seiten betont, daß der Wille, den Weg zwischen Ostsee und Schwarzem Meer unter allen Umstän den sreizuhalten, Polen und Rumänien die Führung einer streng friedlichen Politik zur Pflicht mache, die jede irgend wie geartete Teilnahme an einer Blockbildung für oder gegen die Sowjetunion ausschließe. Die polnische Presse hat in diesen Tagen immer wieder erklärt, daß seinerseits der Block von über SO Millionen Menschen, zu dem das Bündnis die beiden Staaten zusammenschweiße, berufen sei, in der osteuropäischen Politik eine entscheidende und friedenserhaltende Nolle zu spielen, wobei man gleichzeitig Wert auf die Feststellung legt, daß es neben diesen gemein samen Aufgaben zahlreiche So überfragen gebe, die nur einen der beiden (Partner angingen. Das sei z. B. was Warschau betreffe, in erster Linie in der Frage de« Verhältnisses zur Kleinen Entente der Fall. Polens Be ziehungen zu jedem Mitglied der Kleinen Entente gestalte ten sich anders: Während die Beziehungen mit Nnmänien und Jugoslawien sehr gut seien, mache die schlechte Be handlung der polnischen Minderheit durch die Prager Re gierung eine Verbesserung des Verhältnisses zur Tschecho slowakei völlig unmöglich. Im Hinblick auf Prag wird in Warschau dann auch energisch in Abrede gestellt, daß An- tonescus Besuch etwa als ein Zeichen für die Annäherung Polens an die Kleine Entente gedeutet werden könnte. Daß Antonescu bei seinem Besuch etwa in der polnisch-tschechi schen Spannung einen Vermittlungsversuch unternommen hat, ist kaum auzunehmen. denn Rumänien kann im Augenblick schwerlich wünschen, innerhalb der Kleinen En tente selbst neue Komplikationen herauszubcschwörcn. In einer Erklärung, die der rumänische Außenminister einer offiziösen Warsck>auer Presseagentur gegenüber ab gab, hat Antonescu nicht verfehlt darauf hinzuwcisen, daß auch Rumänien darauf bedacht sei, mit der Ausrüstung an derer Länder Schritt zu hallen, und daß es die Ausgaben fiir die Landesverteidigung um 3'1 Milliarden Lei (etwa Lü Millionen Dollar) erhöbt babe. Diese Stärkuna der