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/ibenö - Ausgabe Sezug-prryr: L monatlich l.rr m., »IrrtrltShrllch Z.7S m. Sri »rr SrlchügsstrU», unfrr» ZlUalra un» NuogobrftrUr» adgrholt; monatlich lM.,»lrrt»yührttch SM. durch »l, Post: lunrrhald drutschlanS» un» »re »rutschen «oloulru monatlich I^S M., virrtrljührlich 4.S» M., auoschllr-llch postdrsteU-rl». Va» Lrlpzi,»rragrblatt rrschrint «rrktago Smol, «onn- u. Zrirrtagotmal. Sn Lrtpzto, »rn Nachdarortrn un» Srn »rtra mit »igrnrn Zilialrn « .» »>, fldenüauogab« noch am tzbrn» »„ «rschrinrn» in, hau, grllrfrrl. 0erlin»r Rr»ott>on:Sn»rnSrl«rn l7, rcrnfprrch.slnschluv: Kans, Nr.4,7. UNO HiuwelsSeLkurg /lrntsbiLtt des Rates und des poUseüuntes der Stadt Leipzig NröaMoo un» SrfchSftogrU«: ?ohanni,gaffr Nr. «. » Zrrnsprrch-Kuschluh Nr. 14S4L, 14»4Z un» 14-44. ISS. Jahrgang küe Sasrrat» au, L»lp,i, un» Um,»dun, »I, /-NATlHeUpkktf»» IspaltigrprtitHrilrttpf. »irNeklamr-rilrt m., von auowärt» ZS Pf., Nrklamrn t.r» M., «lrinr fln,«i,,n Sirprtitzrll» nur rspf.d.wle»rrd»l.Nad..Sns»rat« oon0rl>»r»rn im amtlichrniril »irprtit- zrtl« SS Pf. SeschSftoonzrtgrn mit planoorschrift im Preis» rrhöh». Nadatt nach kartf. Srllagrn: Srsamtausl.ZM.»a,raus«n» au»schl.p»st,»dUhr. ftnr«I,«U'ftauat>mr: lokanniogassr»,brt sämtlich«» Zilialrn»„Leipzig«, lsagrdlatt«, un» alirn Nnnoncrn-exprSitionra »„ Sn- an» Nuolan»»». SrschästostrUr für Serlin u. »tr pr. Vranürndur,: dirrktionwoltrrZlirgrt, Vrclin S.14, vrr.'SrnerStrali« S7. Zrrnsprrch-finschluh: Moriftplah ISZil. Nr. 452. Lonnabenü, ürn 5. Srplember. I9l4. Kris bmitct sich «iif tim PtlaM«W m. Deutscher Flieger über Belfort. — Tätigkeit unserer Tsiirgtauflotte. — Noch keine Entscheidung irr 6rrv vor arm rigenen LkoMe. Die vor einigen Tagen betanntgeivordene Rede des bis zum Kriege dem Ministerium Asquith augehöreuden Ministers Burns wirttc wie ein wuchtiger Schlag. Wir sind sicher, viele Tausende von Engländern waren und sind , mit dicker an die Regierung der Asquith und Grey gerichteten Anklage einverstanden. Tas gilt aber auch von den Ausführungen des Arbeiter führers Ramseh Macdonald ch dem Ar- beiterblatt „London Leader". Während die Rede Burns sich vor allem mit den folgen des Krieges für England beschäf tigt und — mit Boraussagen, die durch die tatsächlichen Ereignisse bisher bis ins einzelne glänzend gerechtfertigt worden sind — das Ber- hängnisvolle der Greyschen Politik an ihren Wiriungcn zeigt, geht Macdonald auf die Bor geschichte und die Ursachen der gegenwärtigen Lage ein. Zwei Möglichkeiten, führt er aus, habe es für die auswärtige Politik Großbritan niens in den letzten Jahrzehnten gegeben. Ein mal die, ohne festen Anschluß nach irgendeiner Zeile mir Takt und Geschick zwischen den Mäch ten zu stehen, die Erhaltung des Gleichgewichts durch diplomatische Kunst zu fördern und die eigene Kraft stets und überall zur Erhaltung des Friedens der Welt in die Wagschale zu werfen. Das wäre gewiß schwierig gewesen und hätte viel Geduld erfordert, aber cs sei die Haltung, die England unter allen Umständen hätte einuehmen müssen. Leider habe es das nicht getan, sondern die andere Möglich keit gewählt: sich aus die Seite einer bestimmten Machtgruppe zu schlagen und damit die Rei bungen, die schließlich zu einem bewaffneten Zu sammenstoß führen mußten, zu verstärken. Die Form der Entente, in der cs diesen Anschluß vollzogen habe, sei von vornherein schlimmer und gefährlicher gewesen als die eines klaren Bündnisses. Bei einem Bündnisse lägen alle Verpflichtungen offen und jeder wisse, was im Konfliktsfalle zu erwarten sei; bei einer En tente sei nach außen der Grad der Unterstützung ganz unsicher, so daß der Gegner mit den schärfsten Möglichkeiten rechnen müsse, während die öffentliche Meinung des eigenen Landes noch an eine Freiheit von Verpflichtungen glauben könne, die in Wirklichkeit im vorliegenden Falle durch die dauernden wenn auch formell unver bindlichen Verhandlungen der Entcntcdiploma- tic längst verloren gegangen sei. Die Entente politik sei die Ursache der ungeheuerlichen Rü stungen der letzten Fahre gewesen, die in meh reren Staaten das Maß des noch Erträglichen erreicht und damit den Ausbruch des blutigen Zwistes gefördert hätten. Deutschland habe von den zwischen Frankreich und Rußland fortwäh rend schwebenden Verhandlungen über die For- men des militärischen Zusammenwirkens Kennt nis gehabt: es hätte sich vor der Gefahr ge sehen, in wenigen Jahren einer wohlvorberci- teten Uebermacht gegenüberzustehen. Sehr überlegen fertigt Macdonald die Vor spiegelung Greys ab, die Verletzung der bel gischen Neutralität habe England zum kriege gezwungen. Er weist darauf hin, daß der Durchzug durch Belgien für Deutschland im Falle eines Krieges mit Frankreich eine strate gische Notwendigkeit gewesen sei, daß jedermann gewußt habe, der deutsche Offcnsivplan schließe die Eroberung des Maastals ein, daß diese Selbstverständlichkeit während der Marokkokrise auch in englischen Zeitschriften als solche er örtert worden sei. Macdonald unterstreicht dann sehr nachdrücklich die von den Briten gern ver schwiegene Tatsache, daß die Greysche Politik, selbst wenn sic äußerlich erfolgreich wäre, doch in der Hauptsache nur den Rusfen die Kastanien aus dem Feuer holen und damit auch England schwächen würde. Aufgabe des englischen Volks, vor allem der englischen Arbeiterschaft sei cs nun, dem Unglück, das ein Halbdutzenb ver antwortungsloser Männer, ohne die Massen zu fragen, über Europa gebracht hätten, möglichst rasch ein Ende zu machen und zu verhüten, daß die Verlängerung des Kampfes bis zur Ver nichtung einzelner Staaten Verbitterungen er zeuge, die über kurz oder lang neue' Kriege Hervorrufen müßten. Wenn diese Mahnung auch nur dadurch be folgt wird, daß die englischen Arbeiter der Werbetrommel gegenüber spröde bleiben, dann wird die fromme Absicht des Herrn Kitchener, Galizien. — Antwerpener Tügenmeldnngen. den Krieg auf Jahre auSzudehueu, schon in sehr kurzer Zeit zuschanden werden. Wie wir schon sagten, handelt es sich bei dem Auftreten dieser beiden namhaften englischen Politiker nicht bloß nm persönliche Meinungen, auch nicht um das Bedürfnis, der Arbeiterpartei Zulauf zu ver schaffen — wir haben vielmehr einen guten Teil der englischen Volksmeinung vor uns. Sie würde wohl noch viel kräftiger laut werden, wenn nicht der alte englische Nationalstolz im Spiele wäre, der sich jetzt nicht mehr dazu ver stehen kann, das Unrecht Englands zuzugeben. Das weiß Herr Grey sehr genau, und mit die sem Nationalstolz hofft er, solange cs geht, seine Sünden zu verdecken. Es wird aber der Tag kommen, wo er ganz anders als jetzt vor seinem Volke stehen nnd sein Urteil empfangen wird. * * * Vie französische Regierung über -ie Kriegslage. Ueber Turin erfährt das „B. T." folgendes: Da der Kriegsminister Millerand nunmehr nach Bordeaux übergesiedelt ist, wurde Donnerstag nacht den Pariser Journalisten das tägliche offizielle Communique zum erstenmal von dem jetzt im Jnvalidenpalais einquartierten Pariser Militär gouvernement gegeben, und zwar übermittelte der frühere Minister Klotz, der die Uniform eines Reservemajors trägt, folgende magere Mit teilung: Armee von Paris: Seit gestern hat diese noch keinen Kontakt mit dem Feind gehabt, dessen Stellungen uns aus Compiögne und Senlis gemeldet wurden. Uebrigens haben wir alle nötigen Vorkehrungen angeordnet, um allenfallsige Angriffsbewegungen des Feindes zu verhindern. Unsere Maßregeln zur Jagd auf deutsche Flieger, speziell das Kreuzen mit unseren schwerbewaffneten Aeroplanen in der Um gebung, haben die deutschen Flieger von einem weiteren Ueberfliegen von Paris ab gehalten. Nordo st armer: Die Lage unserer vereinig ten Kräfte ist im großen und ganzen wie gestern unverändert. Paris vor -er öelagerung. Tie Londoner „Daily News" melden: Ter Mtlttärgouverneur von Parts empfahl, Kranen nnd Kinder nach der Provinz zu bringen, nm sie vor den Ent behrungen bei einer Belagerung zu bewahren. Tie Brücken nnd Leine-User dürfe» fortan nnr wenig beleuchtet werden, «m nicht deutschen Luft- schiffen als Anhalt zu dienen. Tie Häuser in der Zone der alten und neuen Befestigungen müssen abgebrochen werden. Ein -eutscher Zlleger über Selfort. Der Mitarbeiter des „B. T." in Rom drahtet seinem Blatte von dort: Nach einer hier eingetroffenen Meldung ist letzte Nacht ein deutscher Flieger südwärts über Belfort erschienen und hat mehrere Bomben abgeworfen. Ob Schaden angerichtet wurde, ist in dem Telegramm nicht gesagt. Noch keine eatsihei-en-e Wendung in Galizien. Der letzte ausführliche Bericht des öfter- reichischen General st abs, den wir gestern wegen seiner Wichtigkeit durch eine Sondcraus- gäbe verbreiteten, hat in Wien wegen der darin enthaltenen Mitteilung über die Notwendigkeit eines Rückzuges auf Lemberg Bedenken erregt — es war die erste amtliche Mitteilung dieses Inhalts —, an der zuversichtlichen Stim mung auf den endgültigen Sieg aber nicht viel zu ändern vermocht. Die Presse ist überwiegend der Ansicht, daß der russische Vormarsch bei Lem berg zum Stehen gebracht werden wird. Aus Wien wird der „Köln. Ztg." gemeldet: Die Berichte des General st abes über die Riesenschlacht in Galizien zeigen, daß die Heereslei tung nicht zuviel gesagt hat, wenn sie immer er klärte, daß die Lage der österreichisch-ungarischen Armee im Norden des galizisch-polnischen Kriegs schauplatzes günstig sei. Die Stoßkraft der bei Lublin geschlagenen russischen Armee ist gebrochen. Dadurch droht der russischen Armee die Gefahr, von Norden her durch die österreichisch-ungarische Armee gefaßt zu werden. Schon dieser Erfolg muß die Mitte der russischen Armee erschüttern, die mit starker Uebermacht im Norden und Osten von Lemberg in achttägigem Ringen immer wieder ver sucht hat, die österreichisch-ungarische Stellung zu durchbrechen, die sich aber lediglich im Osten von Lemberg etwas zurückgezogen hat. Das gesamte Bild ist also für die österreichisch-ungarische Armee überwiegend günstig. In der Wiener „N. Fr. Presse" lesen wir: „Die strategisch geschulten Köpfe versichern täg lich, daß der Einzug der Russen in Lemberg für den Gang des Krieges nebensächlich wäre und weder den Errolg noch den Mißerfolg der kämpfenden Armeen entscheiden könnte. Wir glauben es, und die Vernunft stimmt zu, aber das Gemüt will sich nicht Leruhigen und verlangt dringend, daß stch dieser militärisch gleichgültige Vorgang nicht ereigne. Die Strategie des Volkes heftet sich an den Ritter o. Auffenberg und wünscht, daß er im richtigen Augenblick zu unserem überlasteten Zentrum stoße und daß di« Flügelarmeen, denen der Erfolg bisher treu geblieben ist, in die Heimat eilen und. was sie in den Räumen zwischen der Weichsel und dem Bug getan haben, auch bei Lemberg verrichten und jedes Unbehagen durch die Kraft ihres siegreichen Schwertes verscheuchen. Die Strategie des Volkes ist vielleicht mit der ernsteren des Eeneralstabes ver wandt und gewiß hat sie heute die Hoffnungen an geregt und die in den Straßen versammelten Menschen die nicht handeln, sondern nur wünschen können und jetzt so gern ihren Kummer gemein schaftlich tragen, tief bewegt." Antwerpener Lügenmelüungen. Köln, 5. September. sEigcner Drahtbericht.) Aus Antwerpen wird gemeldet, daß die Deut schen bei St. Quentin von den Verbündeten ge schlagen worden seien. Diese Meldung ist natürlich falsch, aber die Fälschung ist um so ungeheuerlicher, da Antwerpen doch immer noch mit Holland in Beziehung steht, und sich aus holländischen Blättern'über die wirkliche Kriegslage besser unterrichten könnte. Vie Tätigkeit unseres Tsingtau- Geschwaders. Die „Voss. Ztg." veröffentlicht folgende Meldung der New dork „Evening Post" aus Schanghai vom 14. August: Zwei schwer beschädigte Kreuzer mit je vier Schornsteinen und einer großen Anzahl Ver wundeter an Bord sind gestern in den Hafen von Hongkong eingelaufen. Man glaubt, daß es sich entweder um die britischen Kreuzer „Mino taur" und „Hamshire " oder um die franzö- stschen Panzerkreuzer „Duplet x" und „M ont- calm" handelt, die mit den deutschen Kreuzern „Scharnhorst" und „Gneisenau" im Gefecht waren. Deutsche Kreuzer im-Zoslan-e. Dem „Berl. Lok." wird aus Rotterdam tele graphiert: Nach englischen Blättermeldungen lief der deutsche Kreuzer „Karlsruhe" nach einem Kampfe mit den englischen Kreuzern „Berwick" und „Suffolk" in den Hafen Willemstad (Tura^ao) «in. Aus London wird ferner gemeldet, daß der eng lische Dampfer „Holmwood" in der Nähe der brasilianischen Küste von dem deutschenKreu- zer „Dresden" versenkt worden ist. Das englische Schiff hatte 7000 Tonnen Kohlen geladen im Werte von 42 000 Pfund Sterling. Die 30 Mann starke Besatzung befindet sich in Sicherheit. Vie englischen „Entsatztruppen". Aus Ostende wird gemeldet, daß englische Truppen mit unbekannter Bestimmung von dort abgezogen sind. In England werden fünf Bataillone gebildet, die sich ausschließlich aus früheren Schülern der lateinischen Schulen und Studierenden zusammensetzen. Australien sagte weitere zehntausend Mann zu. Englische Blätter melden ferner, daß ein großer Teil der Ulster- freiwilligen unter ihren eigenen Offizieren sich zur Dienstnahme bei der englischen Armee melden. Ter „General Stob" in neuer Anflnste. Unter dieser Uebcrschrift lesen wir im „Tag": „Daily Mail" vom 29. August veröffentlicht zuerst ein Telegramm vom 28. August, in dem es heißt: „Die von den Generalen von Bülow und Baron von Hausen befehligten Truppen haben acht französische Armeekorps und belgische Truppen zwischen der Sambre, Namur und der Maas voll ständig geschlagen." Daran knüpft die „Daily Mail" folgenden Kommentar: „Die Un glaub Würdigkeit der deut schen Kriegsberichte zeigt sich in der An führung des Namens des Generals von Bülow. Der ToddiesesOffiziers war in den frühe ren Verlustlisten veröffentlicht worden." Hier wird also Generaloberst von Bülow mit dem bei Lüttich gefallenen Generalmajor von Bülow verwechselt. Es geht doch nichts über englische Genauigkeit. Churchills Meinung. London, 3. September. Der Erste Lord der britischen Admiralität Winston Spencer Churchill hat dieser Tage einen Vertreter des amerikanischen Nachrichtenbureaus „United Preß Association of Amerika" empfangen und ihm folgende Mahnung mit auf den Weg gegeben: „Wenn w i r lEngländer) in diesem Kriege unter gehen sollten, dann werdet I h r (Amerikaner) die nächsten sein, die drankommen. Dieser Krieg ist für uns Ehrensache (!); wir kämpfen für Verpflich tungen, die wir übernommen haben, und aus Loyalität für Freunde, die sich in verzweifelter Not lage befinden. Da der Krieg nun einmal aus gebrochen ist, so ist er ein Krieg um unsere Selbst erhaltung geworden." Die Amerikaner werden vermutlich anders über diesen Krieg denken „Neuigkeiten" aus Säuischen Slättern. Wie allgemein in den neutralen Staaten setzt sich auch in Dänemark nur allmählich die Neigung durch, die deutschen Nachrichten höher zu bewerten als die französischen und englischen. Wir gaben schon neulich einige Proben aus den „Berlinske Tidende" und geben heute einige weitere, die zum Teil für die Voreiligkeit unserer Feinde im Siegen sehr bezeichnend sind. Die großartigste Leistung dieser Art ist die folgende Meldung aus London vom 27. August: „Das russische Heer hat das deutsche Heer ganz eingesperrt, und dieses steht vor einer Katastroph e " l!) Auf billigen Trost ist auch die nachfolgende Pariser Meldung abgestimmt: „Besondere Aenderungen sind in den letzten Tagen nicht eingetreten. Die französische Stellung lwo?!) gibt keinen Grund zur Sorge. Die deutsche Armee hat bedeutende Verluste erlitten und wird nicht imstande sein, einen einzigen Mann für die Ostgrenze abzugeben, wo das Vorrücken der Russen bald die Aufmerksamkeit Europas in Anspruch nehmen wird." Die Aufmerksamkeit Europas haben die Ruffen ja allerdings erlangt, aber nicht durch ibr Vorrücken, sondern durch ihre Niederlagen. Von diesen Nieder lagen weiß das Blatt noch nichts zu berichten. Am 27. August bringt es noch eine Meldung aus London, wonach die Deutschen an diesem Tage schleunigst aus ihrer befestigten Stellung bei Orlau (gemeint ist vielleicht Ortelsburg) vor dem russischen Bajonett angriff geflüchtet seien. Selbstverständlich zeichnen sich auch die Nachrichten aus Galizien durch die gleiche Genauigkeit aus. Ruhmestaten deutscher Eisenbahner. Wie der „Köln. Ztg." von vertrauenswürdiger Seite mitgeteilt wird, wurden allein im Eisenbahn direktionsbezirk Köln während 19 Mobil machungstagen und über fünf Rhein brücken westwärts über 26000 Militär züge befördert. Diese Züge schafften über zwei Millionen Streiter und die m ihnen gehörigen Geschütze, Pferdematerial, Bagage, Munition, Proviant usw. zur Grenze. Nach -er Konfession wir- nicht gefragt. Wie die Kirchenaustritts Korrespondenz meldet, hatte der bekannte sozialdemokratiiche Landtags- abgeordneie A. Hoffmann in einem Briefe an den Kriegsminister sich darüber beschwert, daß ein konfessionsloser Arbeiter, der bei den Spandauer Staatswerkstätten Arbeit suchte, von dem Einstellungsbeamten dahin beschieden worden sei, daß „im Betriebe der Staatswerkstätten Konfessionslose nicht geduldet werden könnten". Herrn Hoffmann ist daraus v.m Kriegsministerium folgendes Schreiben zugegangen: „Die Zurückweisung eines konfessions losen Arbeitsuchenden in einem Betriebe der Heeres,