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Jahrgang flnzelgenprelsc: L von au»wart» rs Pf., Neklomen I.rs m., Klein« ftnz»ig»n »iip«tit,»>l« NU« rspf.b.wl«d«rhol.Nad.,2nf«rat» »oa vebdrd»» im amtlichenT»» di» p«tit» zeil» so Pf. S»fch<ift»an;»ig»n mit plahoorf»rift im pr»is» »rb-bt. Nabatt nach Tarif. Srilagen: ch«samtaufl.»M.da»Taus«nd au»fchl.po>tg»bübr. stn^eigen'ftnnahm«: lokanniigafsr«, brl fdmtli<brn Ziliat»n d«» Ltipzig«« Tageblatt«» und allen Knnonren-Txpedirioaen -«» In- und ftu»land«». Scsibaftsflelle fiir Vcriin u.Si» pr. vranüendura: virektionwalterZliegrt, vcriin LI» drc S-nerStrafe »7. §ernfpre<b-flnschluft: MoriNplov lSSSt, Nr. 450. Freusg, »en 4. Srpicmiier. lSl4. 7^ Die österreichisch-russische Riesenschlucht. Der erste Ministerrat in Bordeaux. O Mr haben schon kurz auf die große Be deutung der letzte Nacht eingclaufenen Draht meldung des Eeneralquartiermcisters v. Stein über das Borrücken im Westen hingewiesen. 2n einer sichelartigen Form hat sich unser Nord flügel vorwärts bewegt und schon sind die Spitzen im Gesichtsfelde von Paris. Deutsche Reiter vor Paris! Wir verstehen die Eile, womit Präsident Poincarö und seine Negierung den Zug nach Bordeaux bestiegen haben. Dort sind sie bereits eingetroffen, und Poincarö wurde angeblich begeistert begrüßt. Begeistert? Haben sich die.guten Leute von Bordeaux wirklich so gefreut, daß sie die ganze französische Regierung in ihrer Mitte haben? Lassen wir sie. Für uns war es wichtiger zu vernehmen, wem wir mit in erster Linie neben unserer eigenen Artillerie die Erfolge vor Namur und Gioet zu verdanken haben. Die uns von der österreichischen Heeresleitung über lassenen schweren Motorbatterien haben dort Außerordentliches geleistet. Der Eeneralquar- tiermeister hebt das gewiß nicht bloß deshalb hervor, um sich höflich und dankbar zu erweisen, sondern der Tatsache wegen, die zugleich zeigt, mit welcher Umsicht die Bewältigung der an geblich unüberwindlichen Festungskette vorbe reitet wurde. Es drängte sich ja trotz aller Siege immer wieder die Frage auf, wie unsere Truppen mit oiejen auf dem Weg liegenden, säuberlich aneinander gereihten Sperrfesten fertig werden würden. Sollten sie — wie dies 1870 mit einigen von den älteren stärkeren Plätzen geschah — einge schlossen werden, während die Hauptheere weiter rückten? Der Generalquartiermeister aber meldet: Hirson, Les Ayvelles, Conde, La Fore und Laon sind ohne Kampf genommen. Wie ist das zu erklären? Doch wohl nur dadurcb, daß die Franzosen ihre eigene Nieder lage vor dieser Linie insofern richtig einschätzten, als sie die Nutzlosigkeit einer Verteidigung dieser Plätze erkannten. Sie gaben es auf, die Treffsicherheit und Wirkung unserer Artillerie an diesen Stellen weiter zu erproben. Anders ist es mit dem südlichen Endpunkte dieser Kette, mit der starken, weitausgebauten Festung Reims, die schon wegen der Nähe von Paris wahrscheinlich aufs äußerste verteidigt werden wird. Ebenso wird dies wohl mit Verdun geschehen, wo das Heer des Kronprinzen auf Widerstand gestoßen ist. In dem Raume zwischen Reims und Verdun wird gekämpft. Bald wird sich zeigen, ob das geschlagene französische Heer noch imstande ist, dem deutschen Vormarsch ein Halt zu gebieten. Vielleicht zieht die französische Heeresleitung mit Rücksicht auf die von Norden drohende Um klammerung vor, die Entscheidungsschlacht erst hinter der Marne anzunchmen. Mit der zweiten Befestigungslinie, auf welche die französische Regierung in ihrem Aufruf, das Volk tröstend, verwiesen hatte, kann sie, ab gesehen von Reims, kaum noch rechnen, und auch die Londoner Blätter, die noch in diesen Tagen von dem unerschütterlichen Riegel LaFere, Laon-Reims fabelten, werden ihr Urteil wohl oder übel berichtigen müssen. 2m Haupt, quartier scheint man fast zu befürchten, die un, unterbrochen folgenden Siegesmeldungen könn, ten „stutzig machen". Das Hauptquartier läßt nämlich durch einen Berichterstatter der „Voss. Ztg." erklären, tatsächlich sei von keiner Stelle ein Mißerfolg zu melden gewesen. Das mag zur Beruhigung derer dienen, die etwa geglaubt haben, die Meldungen zum Sedanfeste seien, wie man in der Zeitungssprache zu sagen pflegt, etwas „frisiert" worden. Es stimmt alles. Es soll uns vor der Ueberfülle der Siege nicht bange werden. Sofern manch. mal ein Dämpfer nötig sei, wird er nicht ausbleiben. Einer ist schon da. Der ausführliche Bericht des ö st e r r e i ch i s ch e n Gcneralstabs über den Stand der Dinge auf dem galizischen Sch lacht selbe stimmt nachdenklich. Richt als ob schon Grund wäre, aui eine verhängnisvolle Wendung zu schließen. Es ist nach wie vor zu hoffen, daß die Siege auf dem linken Flügel unter den Gencraleu Dankt und Auffeubcrg entschei dend bleiocu werden; abcres wäre doch falsch, die zusammensassendcu Feststellungen des österreichi schen Gcneralstabs über die rückgängige Be wegung der Mittelgruppe vor den überlegenen Kräften der Russen allzulcicht zu nehmen. Bor-- aussichtlich wird ihr Borstoß bei Leinberg zum Stehen kommen. Jedenfalls ist jetzt nach einem unerhörten Ringen eine Entscheidung nahege rückt. Möge sic zum vollen Siege unserer Ver bündeten werden. * * * Vie kiesenscvlacvt in üaiiLien. Wien. 3. September. (Meldung des Wolfffchen Telegraphen-Büros.j Die Schlachten, die aus dem russischen Kriegsschauplätze aus unserer Offensive sich entwickelten, haben eine Entscheidung des Feldzuges noch nicht gebracht. Im westliche» Flügel lies in Kindliches Gebiet vordringend und in Lstgalizien den vaterländischen Boden gegen einen überlegenen Feind Schritt jür Schritt verteidigend, rechtfertigen unsere Truppen allenthalben den alten Ruf ihrer Tapferkeit und sehen den noch bevorstehen den ernsten Kämpfen mit Zuversicht entgegen. Die Schilderung der mehrfachen Schlachten der vergange nen Woche muß der Geschichte vorbehalten bleiben. Gegenwärtig läßt sich der Verlauf der Ereignisse nur in großen Zügen wiedergeben. Oe st l ich bei Krasnik, nach der dreitägigen Schlacht der siegreichen Armee des Generals Dankt, begann am 25. August die zwischen den Huczwa und den Wieprz dirigierte Armee Aussenberg den Angriff aus die aus dem Raume von Cholm gegen Süden vorgerückten feindlichen Kräfte. Hieraus entwickelte sich die Schlacht von Zamosc und Komarow. Am 28. August wurde das Eingreifen der über Belz und Uhnow heranbefohlenen Gruppe des Erz- Herzogs Joseph Ferdinand fühlbar. Da an der Chaussee Zamosc—Krasnostam verhältnismäßig nur schwächere Kräfte gegenüberstanden, konnten erheblichere Armee, teile am 29. August aus dem Raume von Zamosc gegen Osten einschwenkcn und bis Czesniki vor dringen. Demgegenüber richtete der überall mit größter Tapferkeit und Hartnäckigkeit kämpfende Feind seine heftigsten Anstrengungen gegen den Roum von Komaro, wohl in der Absicht, hier durchzustoßen. Abends stand unsere Armee in der Linie Przewodow- Erodek-Czesniki-Wielakza, wobei Grodek und Czesniki etwa die Brech punkte der Front bildeten. Auf russischer Seite hatten neue von Krylow und Erubieszow heranqeführte Kräfte eingegriffrn. Am folgenden Tage setzten hie Armee Auffenberg die an gebahnte Umfassung und der Feind seine Durchbruchs versuche fort, di« schließlich die eigene Front bi» Labunie-Tarnawatka zurückbogcn. Indessen ver, mochte sich die Gruppe des Erzherzogs Joseph Ferdi nand im allgemeinen bis an den Fahrweg Teletqn- Rachanie vorzuarbeiten. Am 31. August schritt die Einkreisung des Feindes unter den heftigsten Kämpfen fort, indem auch von Norden her gegen Komarow eingeschwenkt wurde. Bei Komarow bereit» äußerst gefährdet, begannen die Russen den Rückzug gegen Krylow und Drubieizow, erwehrten sich jedoch durch Osfensivstöße nach allen Richtungen, namentlich gegen die Kruppe des Erzherzogs, der drohenden Umklam merung. Endlich in den Nachmittagsstunden de» 1. Sep tember wurde es sicher, daß die Armee Aussenberg, worin auch die Wiener Truppen und eine von Ke- neral der Infanterie «orosvie geführte Kruppe mit außerordentlicher Zähigkeit und Bravour kämpfen, endgültig gesiegt habe. Komarow und di« Höhen südlich von Tyszowce wurden genommen. Der Erzherzog drang gegen Sparoje Siele vor. Scharen von Sesangenen und zahllose» Kriegsmaterial, darunter 200 Geschütze und viel« Maschinengewehre, siele« in unsere Hände. Während dieser Kämpfe der Arme« Aussenberg hatte a» 27. August di« Armee Dankt eine zweite Schlacht bei Niedrzwicadruza geschlagen. Weiterhin werden Teile unserer bisher am west lichen Weichsclufer vorgegangenen Kräfte über die se» Fluß herangezogen. Diese ganze Heerestruppe drang in den folgenden Tagen umfassend bis nahe Lublin vor. Gleichzeitig mit diesen zitierten Ereignissen wurde auch in Ostgalizien schwer gekämpft. Am 27. August stießen die zur Abwehr des dorligen weitaus überlegenen seindlichen Einbruchs be stimmten Kräfte in der Linie Dunajow—Busk aus den Gegner. Trotz des Erfolges der von Dunajow her die Höhen westlich Pomorzany gewinnenden Kolonnen tonnten die beiderseits der Zloczower Chaussee oorgehenden Armeeteile gegen den nament lich auch an Artillerie weit überlegenen Feind nicht durchdringen. Am 28. Aimust setzten die Russen den Angriff auch auf die östlich Lemberg kämpfenden Armeeteile fort. Am Nachmittag war ein Zurück nehmen hinter die Kuilalipa und in den engeren Raum östlich und nördlich Lembergs nicht mehr zu umgeben, zumal da auch un>ere südliche Flanke aus der Richtung Brzezany bedroht wurde. Die rückgängige Bewegung vollzog sich in voller Ordnung, ohne daß der offenbar gleichfalls sehr hervor genommene Feind wesentlich nachdrängte. Am 29. Auoust griffen die Russen an der ganzen Front erneut an und schoben ihre Kräfte aus dem Raume nordöstlich Lemberg gegen Süden vor. Tags darauf steigerte sich dieser Angriff zu größter Heftig keit. Insbesondere von Przemyslany und Firlejow her vermochte der Feind immer neue Kräfte einzu setzen. denen gegenüber unsere Truppen nach vergeb lichen Versuchen, sie durch Ofsensivstöße neuer in dem Raume westlich Rohatyn versammelter Armeeteile zu entlasten, gegen Lemberg und Nikolajew weichen mußten. In allen diesen Kämpfen erlitten unsere braven Truppen hauptsächlich durch an Zahl weit über, legene, auch aus modernen schweren Geschützen feuernde feindliche Artillerie große Verluste! Zusammenfassend kann gesagt werden, daß wir bisher gegen etwa 40 russische Infanterie- und 11 Kavallerietruppendivisionen gekämpft haben und zum mindesten die Hälfte dieser feindlichen Kräfte unter großen Verlusten zurückgeworfen haben. Der Stellvertreter des Chefs des Eeneralstabes. von Hoefer, Generalmajor. General von fiuffenberg. Der Führer der österreichisch ungarischen Armee am Dug, General der Infanterie Moritz Ritter von Auffenberg ist in Troppau geboren und steht im 63. Lebensjahr. Nach Besuch des ehemaligen Kadetten-Jnstituts zu Hainburg und der Theresta- nischen Militärakademie zu Wiener Neustadt trat er im August 1871 als Leutnant im Infanterie Regi ment 28 ein. Nach Besuch der Kriegsschule kam er 1877 in den Ecncralstab und machte als Gcneral- staösoffizier die Okkupation von Bosnien und der Herzegowina mit. Er verblieb lange Zeit im General stabe und befehligte dann das 23. und 78. Infanterie- Regiment, 65. Infanterie-Brigade in Raab, die 36. Infanterie-Division in Agram und wurde dann Inspekteur der Korpsoifizierichulen. Im Sommer 1909 wurde er Kommandierender General des 15. Armeekorps in Sarajewo, 1911 wurde er als Nach folger des Freiherrn von Schönaich zum Kriegs- mi nister ernannt. In dieser Stellung verblieb er aber nur ein Jahr. Trotz dieser kurzen Zeit hat er viel für Len Ausbau des Heeres getan und größer; Kreditforderungen bei dem Parlamente durchgesetzt. Er wurde alsdann zum Armeeinspekteur er nannt. Vie Mnkuaft poincares in Soröeaux. Bordeaux, 3. September. Der Extra zug mit dem Präsidenten Porncar« und den Mi. nist ern ist heute mittag hier eingetroffen. Die Menge schrie begeistert: „Vive poincars! Vive l» france!" PoincarL bezog die Präsettur. Der Dienst der Ministerien des Krieges und des Innern ist bereit» eingerichtet. (In einem Teile unserer heutigen Morgenaus gabe war die Drahtnachricht über die Abreise Poin cares von Paris nach Bordeaux verstümmelt wieder gegeben. D. Reds) ver erste Ministerrat in öor-eaux. Bordeaux. 4. September. Die Minister traten unter dem Vorsitz Livianis im Rathauje zu einer Sitzung zusammen, in der der Krieg». Minister zunächst über die militärische Lage be richtete. Verschiedene Fragen wurden beraten, be sonder» die Frage k^r Verproviantierung. Ucber das Verhalte» der belgischen Zivilbevölkerung gegenüber unseren Truppen schreibt Prof. Bickel aus Brüssel, daß selbst des Nachts der Re volver um geschnallt sein müsse, weil man seines Lebens nicht mehr sicher sei. vergebliche Hoffnungen Englands. England will uns aushungernl sc schreibt die „Possische Zeitung". Aus zuverlässiger Stockholmer Quelle verlautet, daß die englische Re gierung nochmals in bestimmter Form an die nor, dischen Länder das Ansinnen gestellt hat, die Lebens in ittelzufuhr nach Deutschland einzu stell en. Schweden hat in ebenso be- stinvnter Form dieses Ansinnen abgelehnt. Exkönig Manuel im Lager unserer 5ein-e. Das Amsterdamer „Algemeen Handelsblad" ent hält am Montag folgendes: „Exkönig Manuels Aufruf an die Portugiesen. Aus Lissabon wird der „Westminster Gazette" ge meldet: In dem Blatt „Rcstauracao" sei ein Brief des Exkönigs Manuel an den royalistischen Führer Hauptmann Cotinho erschienen, worin der gewesene König die Portugiesen auf fordert, im Heere der Bundesgenossen kämp fen zu gehen. „Ich habe selbst", so endet das Schrei ben, „meine Dienste dem König von Eng land angeboten." Herr Manuel ist einst sehr unrühmlich von seinem portugiesischen Thron geschieden, ist dann als Flücht ling in England verpflegt worden, hat schließlich die Tochter des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen geheiratet und schlägt sich jetzt ins Lager unserer Erz feinde. Wir gönnen den Engländern diese „Akquisi tion" von Herzen. S50S gefangene Nusten in Königsbrück. Dresden, 4. September. (Eigener Drahtbericht.j Kestern abend sind auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück bei Dresden 8500 gefangene Russen ein getroffen, die gemeinsam mit den bereits ein gebrachten 2000 Franzosen untergebracht wurden. Ob sie sich mit einander vertragen werden? kein Vesuch von Gefangenlagern. Das Generalkommando des 1. bayerischen Armee korps gibt folgendes bekannt: Zeitungsnachrichten zujolge haben am vergangenen Sonntag Taulende von Zivilpersonen das Lager Lechfeld besucht, um die Kriegs gefangenen zu besichtigen. Der Besuch des Lagers Lechfeld zum Zwecke der Besichtigung der Kriegs gefangenen kann schon aus gesundheitspolizeilichen Erwägungen nicht mehr gestattet werden. Am Prallster. Im Munsterlager sind dieser Tage der Steinsetz- meister Wilhelm Ziehm und der Buchhandlungs gehilfe Ernlt Schenk, beide aus Peine, fest genommen worben, weil sie den französischen Gefangenen Zigarren über den Zaun warfen und französische Worte zuriefen. Auf An- ordnung des Kommandanten des Truppenübungs platzes Munster sind die Peiner Zeitungen veranlaßt worden, die Namen dieser beiden Per sonen öffentlich bekanntzugeben, was inzwischen auch geschehen ist. Fürs Vaterland stcfallen. Prinz Ernst zur Lippe, ein Neffe des regierenden Fürsten Leopold IV., Leutnant in einem Feldartillerieregiment, ist am 28. August gefallen. Es ist dies der dritte Verlust, den das regierende Haus in diesem Kriege erlitten hat Der Chefredakteur der „Augsburger Post- eitung", August Menth, ist als Leutnant der Reserve am 20 August gefallen. IffO Mark — IAN Franken. Das „Armeeverordnungsblatt" bringt folgende Bekanntmachung des Kriegsministeriums: Die Armee-Oberkommandos haben den Wert von 100 Mark Reichswährung auf 130 Franken Münze oder Papier französischer oder belgischer Währung festgeietzt. Frau Caillaur Krankenschwester. Während der frühere Minister Caillaur. wie schon gemeldet, als einfacher Soldat in den Reihen des französischen Heeres kämpft, ist seine Eattrn, wie das „B. T." berichtet, bei den Kranken schwestern des Roten Kreuzes eingetreten. Gleichzeitig wird gemeldet, daß der erbitterte Geg, ner Caillaur' bei den jüngsten Kammerwahlen. d'Alliöres, mit dem Caillaur noch im Juli dieses Jahres ein Duell ausgefochten hat. im Kriege verwundet worden ist. Herr d'Alliöres, der als Unterleutnant der Reserve dient, ist in Belgien von einem Granatsplitter getroffen worden.