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Sächsische Volkszeitung : 27.10.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193610277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19361027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19361027
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-10
- Tag 1936-10-27
-
Monat
1936-10
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.10.1936
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Nr. 252. — 27. 10. 36. Sächsische Volkszeitung Seite 2 in alle deutschen Gaue gehen. Sachsen darf so mit Recht den Anspruch erheben, auf dem Felde der Bucherzeugung, das Deutschland an erster Stelle unter allen Kultur völkern sieht, seinerseits innerhalb Deutschlands den ersten Platz zu behaupten. Das gibt der Woche des Buches für Sachs.n eine besondere Bedeutung, lätzt sie für unseren Gau als eine Fortführung von Gedanken erscheinen, die in der sächsischen Gaukulturwoche ihren Ausdruck ge funden hatten. Besinnung auf das Buch, in dem die kulturelle Ueberlieferung eines Volkes niedergelegt ist, bedeutet zu gleich Besinnung aus diese Kultur und ihre bleibenden Werte. Das Buch bedeutet für uns Zugang zu dem gei stigen Schaffen und technischen Wissen der Vergangenheit, es erlaubt uns Zwiesprache mit den erhabensten Geistern der Vergangenheit. Woche des Buches heißt somit Be sinnung auf die unvergänglichen nationa len Werte unseres Volkes. — Wir denken zurück an die Zeit, da die ersten Bücher in deutscher Sprache ge schrieben wurden, da Mönche in stiller Klosterzelle die Weistümer und Lieder unserer Vorfahren sammelten. Bei Betrachtung der Ausstellung „Die deutsche Schrift", die gegenwärtig im Dresdner Ausstellungspalast gezeigt wird, kommt einem so recht zum Bewuhtsein, wie wichtig die Fundamente sind, die damals gelegt wurden. Das Christentum ist wirklich, wie es der Führer genannt hat, „das unerschütterliche Fundament des sittlichen lind moralischen Lebens" für unser Volk. Die markigen Züge unserer deutschen Schrift, die in der Schreibkunst deut- s her Mönche des Mittelalters ihre Wurzeln hat, nicht minder die Fraktur unserer Bücher, die an Formen der ulten Klosterhandschriften bewußt anknüpfen, erinnern uns daran, daß das Christentum alle Formen unserer Kultur einprägsam beeinflußt hat. — Wir denken zurück an die kampferfüllten Jahrhunderte der deutschen Ge schichte, prägen uns die bittere Lehre jahrhunderte langer Zwietracht ein und lernen so das Glück der Einig keit erst recht schützen. Im Buch lernen wir die Großen der deutsä-en Geschichte, die Sachsenkaiser und Staufer, den großen Welfen, die machtvollen deutschen Feldherren aus den Jahrhunderten der Zerrissenheit, die Einiger des Reiches wahrhaft kennen u. lieben. Bücher vermitteln uns die unvergänglichen Werke deutscher Kunst, lassen die herrliche deutsä-e Sprache an unser Ohr klingen in den schönsten Formen, die ihr Künstler gegeben: vom Wessobrunner Gebet und vom Muspilli angefangen bis zu den Werken unserer Klassiker der neueren Zeit und dem zukunftweisende» Schaffen der Gegenwart. „Woche des Buches" — das ist etwas, das jeden Deutschen angeht. Jeder soll sich bewußt werden der tolzen geistigen Ueberlieferung, die in diesem Worte be- chlossen liegt. Aber auch der geistigen Verpflichtung, die xnnit für ihn gegeben ist! fd. Dr. Goebbels erweitert die Schiller-Stiftung Im Anschluß an die große Kundgebung zur Eröffnung der Woche des deutschen Buches in Weimar veranlaßte Reichsminister Dr. Goebbels, daß der seitherige Fond der deutschen Schiller st iftung von heute ab verdreifacht wird. Die Erhöhung erfolgt aus Mitteln, die dem Reichsminister selbst zur Verfügung stehen sowie aus Beiträgen der Reichsschrifttumskam- mer und des Buchhandels. Rcichsminister Dr. Goebbels umritz grundsätzlich die Ausgabe der Stiftung und veranlatzte eine dem entsprechende Ueberarbeitung ihrer Satzungen. Ihr Verwal- lungssitz bleibt wie bisher das Schillerhaus in Weimar. Gleich zeitig verfügte der Minister, daß die gesamte soziale Betreuung der deutschen Dichter in Weimar zentralisiert, d. h. also, in die Hände der „Deutschen Schillerstistung in der Reichsschrifttums- kammer" gelegt wird. 30 Fleischer verurteilt Gefängnis und Geldstrafen wegen Steuerhinterziehung Stuttgart, 26. Okt. Die Slraskamminer des Württem- dergischcn Landgerichts hatte sich in Göppingen mehrere Tage lang mit etwa 30 ortsansässigen Fleischermeistern zu beschäftigen, die sämtlich der Steuerhinterziehung «Mgeklagt waren. Die Fleisä)er hatten die Schlachtsteuer dadurch für sich zu ermäßigen versucht, daß sie mit dem Wiegemeister verabredeten, das ltzewicht der Schweine leichter, als es die ord- nungsmäßigc Tarislilasse zugelassen hätte, anzugeben. Außer dem hatte ein Teil der Steuerverbrecher dadurch handkräftig nachgeholfen, daß sie die Schweine auf der Waage anhoben, oder nur halb ctufsetzten. um leichtere Gewichtszifsern und damit ge ringere Schlachtsteuersummen zu zahlen. Unter den Angeklagten befindet sich eine Reihe von bisher wohlangesel;encn Geschäfts leuten, denen das gegen sic ergangene Urteil eine empfindliche Strafe bedeuten wird. Die Urteilsverkündung erbrachte folgende Stra fen: Der Hauptangeklagte, Wiegemeister Kolb, wurde zu sechs Monaten Gefängnis und 2000 RM. Geldstrafe verurteilt, ein Teil der Strafe wird durch die Untersuchungshaft als verbüßt Un erkannt, 3 Angeklagte wurden zu je drei Monaten Gefängnis und 1000 RM. Geldstrafe, acht Angeklagte zu je zwei Monaten und 1b Tagen Gefängnis und 600 RM. Geldstrafe, sieben Ange klagte zu je zwei Monaten Gefängnis und 400 RM. Geldstrafe, acht Angeklagte zu je einem Monat und 15 Tage» Gefängnis >md 200 RM. Geldstrafe und Dr. Troll)e zu 1000 RM. Geldstrafe verurteilt, die im Falle der Uneinbringlichkeit in zwei Monate Gefängnis umgcmnndelt werden. Bei vier beteiligten Metzger gesellen wurde das Verfahren eingestellt, da sie unter die Am nestie fallen. Der Hauptbeschuldigt kam nur deshalb noch so relativ gün stig davon, weil die Strafkammer ihn nicht als Beamten ansehen konnte. Er wck für das Wicgegeschäst nur ermächtigt, einen An stellungsvertrag besaß er nicht. Die verschiedene Höhe der Stra fen für die Metzgermeister erklärt sich im einzelnen aus der Zahl der vorgenommcnen Schlachtungen und der damit verbundenen verschieden hohen hinterzogenen Steuersummen. Reue Rekorde des deutschen Rennfahrers Carraciola Franksurt a. M., 26. Okt. Dem bekannten deutschen Rennfahrer Rudolf Carraciola ist es am Montag früh ge lungen, auf der Reichsaulobahn Frankfurt a. M. — Darmstadt mit einem Mercedes-Rennwagen zwei neue Kraft, wagenrekord« zu erringen. Nach mehreren Versuchsfahrten er- reicht« er für den fliegenden Kilometer 364 Stundenkilometer und für die fliegend« Meile 367 Stundenkilometer. Die bisheri gen, von dem Italiener Nuvolari auf Alfa Romeo ausgestellten Rekord«, di« bei 321,426 Stundenkilometer bzw. 323,125 Stunden kilometer lagen, wurden gleich beim ersten Versuch erheblich überboten. Carraciola hat am Montag vormittag aus der Reichsauto, bahn Frankfurt a. M. — Darmstadt noch einen dritten Rekord ausgestellt. Er fuhr S Kilometer mit fliegendem Start in einein Stundendurchschnitt von 342,5 Kilometer, wodurch er den Rekord Hans Slucks auf Auto-Union, der bet 312,419 Stundenkilometer lag, erheblich überbot. Oie deutsch-italienischen Vereinbarungen Erklärungen Gras Llanos über seine Verhandlungen ln Berlin und Verchlesgaden Berlin, 26. Okt. Im Verlauf des Besuches des italienischen Außenministers Graf Ciano in Deutschland sind ln feiner Unterhaltung mit dem Führer und Reichskanzler sowie in verschiedenen Unter. Hallungen zwischen ihm und den leitenden deutschen Persönlich keiten die schwebenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen von größerer Bedeutung erörtert worden, namentlich die« senigen, welche beide Länder unmittelbar betresfen. Die Unter- Haltungen haben ln einer Atmosphäre freundschaftlicher Herzlichkeit stattgefunden. Zur beiderseitigen Genugtuung ist die Ueberelnstimmung der Auffassungen und die Absicht der beiden Regierungen festgestellt worden, ihr« gemeinsame Tätig keit auf die Förderung des allgemeinen Friedens und Wiederaufbaues zu richten. Die beiden Regierungen haben beschlossen, zur Durchführung dieser Bestrebungen ln Füh lung zu bleiben. O München, 26. Okt. Am Sonntagvormittag empfing im festlich geschmückten Cherubin-Saai des Hotels „Vier Jahreszeiten" der italienische Außenminister Graf Ciano die in München versammelte Presse und gab ihr folgende Erklärungen ab: „In diesen Tagen Kobe ich in Berchtesgaden mit dem Füh rer und in Berlin mit Freiherrn v. Neurath einen gründlicken Gedankenaustausch über die allgemeine politische Lage gehabt. Dieser Meinungsaustausch hat die feste Absicht unserer beiden Regierungen noch klarer hervortreten lassen, unsere gemeinsa men Bestrebungen auf das allgemeine Werk des Friedens und des Wiederaufbaues zu richten. Diese gemeinsamen Bestrebun gen hoben ihre festen Grundpfeiler nicht nur in den Interessen beider Länder, sondern auch in der hohen Aufgabe, die Deutsch land und Italien bei der Verteidigung der großen zivilisato rischen Einrichtungen Europas erfüllen. In diesen Rahmen fällt die durch uns vollzogene Ueberpriifung der setzt schwebenden Verhandlungen für die Ersetzung des Locarno-Vertrgges. Wie Sie wissen, gntwortcte die deutsche Regierung ebenso wie die itnlienische bereits auf das britische Memorandum, und beide Regierungen betonten den klaren Willen, an einer Festigung der Grundlagen der Sicherheit mitzuarbeiten, wie sie aus einem Garanticpakt für Westeuropa sich ergeben können. Wir über prüften auch mit Freiherrn v. Neurath verschiedene Seiten des Völkerbundsproblems. Unsere beiden Regierungen werden, wie In der Vergangenheit, fortsahren, in einer engen und freundschaftlichen Fühlungnahme zu blei ben. Was die Lage lm Donauraum betrifft, so kann ich sagen daß die von uns vorgcnommene Prü fung der Lage, die wir im Lichte der römischen Protokolle und des deutsch-österreichischen Abkommens vom 11. Juli vorgcnoin- men hoben, uns erlaubt hat, zu unserer gegenseitigen Besrie- digung die praktischen und positiven Vorteile zu Gunsten Oester reichs festzustellen, die die Politik der beiden Länder schon ge zeitigt hat. Die beiden Regierungen werden die den Donauraum betreffenden Probleme In einem Geiste der sreundschasliichcn Zusammenarbeit behandeln. Wir haben auch dte Lage Spaniens erörtert, und es bestand Einverständnis in der Erkenntnis, daß die nationale Negierung des Generals Franco von dem festen Willen des spanischen Volkes in dem größten Teil des Staats gebietes getragen ist, wo es ihr gelungen ist, Ordnung und bür gerliche Disziplin wiederherzustellen im Gegensatz zu den anarchi schen Zuständen, die dort geherrscht hatten. Gleichzeitig hoben wir dos Prinzip der Nichteinmischung in die spanischen Angele genheiten von neuem bestätigt sowie die Aufrechterhaltung der in diesem Sinne eingegangenen Internationalen Verpflichtungen erneut bekräftigt. Gegenüber den ernsten, die soziale Struktur Europas be drohenden Gefahren haben der Führer, Freiherr v Neurath und ich andererseits den festen Entschluß des italienischen und des deutschen Volkes erneuert, mit allen Kräften das heilige Erbgut der europäischen Zivilisation in ihren großen, auf der Familie und der Nation aufgebauten Einrichtungen zu verteidigen, aus die sie gegründet ist. In diesem Geiste haben wir auch mit Freiherrn v. Neu rath beschlossen, die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien Intensiver zu gestalten, und gleich nach meiner Rückkehr nach Rom werden wir die Besprechungen für de» Abschluß eines Abkommens über den kulturellen Austausch zwischen beiden Ländern beginnen. Wie gestern angekündigt wurde, hat der Führer beschlossen, das Italienische Imperium von Aethiopien anzu erkennen. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, mit welcher Be- friedigung ich diesen Entschluß aufgenommen habe. Bei dieser Gelegenheit haben wir die italienisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen In bezug aus Aethio. pien geregelt und die verschiedenen schwebenden Fragen wer den zur gegenseitigen Zufriedenheit der beiden Länder gelöst werden. Alle diese Punkte wurden In einem Protokoll festgesetzt, das beim Abschluß unserer Besprechungen abgefaßt wurde. Dl« herzliche Fühlungnahme zwischen unseren beiden Re gierungen wird fortgesetzt, und unsere Mitarbeit am allgemeinen Friedens- und Wiederausbauwerk Europas wird In Rom wie In Berlin wcltergeführt werden in demselben Geist und mit der selben Entschlossenheit, wie wir sie in diesen Tagen begonnen haben. Buffolinls Rede ln Bologna „Frieden in der Arbeit und Arbeit im Frieden". Mailand, 26. Okt. Mussolini hat gestern wieder Bologna einen Besuch abgestattet, zehn Jahre, nachdem in dieser Stadt von einem durch kommunistische Literatur vergistcten Iungsaschisten ein Revolver-Attentat auf Ihn verübt worden war. Bei dieser Gelegenheit richtete der Duce eine Rede an die Bevölkerung, die er mit einer eindringlichen Friedensbot schaft an die Welt schloß. Mussojini erkiärte u. a.: In sieben Monaten haben wir mit fünf Schlachten ein Kai serreich erobert gegen eine ganze Koalition, die ihr Haupt quartier an den Usern des Genfer Sees cmfgeschlagcn hatte, wo eine Kongregation von politischen Fanatikern den Geist mit dem Buchstaben töten möchte. Von diesem Bologna ans, das In den Jahrhunderten eine Leuchte menschlicher Weisheit war, richte ich heute an die Welt eine Botschast des Frie dens, des Friedens in der Arbeit und der Arbeit im Frieden. Seit 1929 leiden Millionen und Abermillioncn von Männern, Frauen und Kindern unter einer Krise, die, wie jetzt zugegeben werden muß. eine Folge des Sgstems ist. An der Schwelle des 14. und 15. Jahres der saschistischen Zeitrech nung erhebe ich einen großen O l i v c n z w e i g. Dieser Oli venzweig wächst aber wohlqemerkt über einem dichten Wald von acht Millionen Bajonette n". Graf Llano wieder in Rom Rom, 26. Okt. Der italienische Außenminister Graf Ciano ist Sonntag mittag kurz nach 13 Uhr im Flugzeug von München koiniuend wieder in Rom eingetroffen. In seiner Begleitung befand sich auch Botschafter v. Hassell. Zur Beariißung des Außenministers waren auf dem Flugplatz zahlreiche Beamte des Außen- und des Propagandaministeriums mit Staatssekretär Bastianini an der Spitze, ferner Botschaftsrat v. Plessen mit Mitgliedern der Vat- schast erschienen. Kommunistischer Nersammlmigstmor -egen Eudetendeutsche Feiger roter Ueberfall in der Nähe von Pilsen. Pilsen, 26. Okt. Zu blutigen Ausschreitungen kommunistischer Strolche ist es am Sonnlagnachmittag in Hermannshütte bei Pil sen gekommen, wo eine von den tschechoslowakischen Behörden bewilligte öffentliche Versammlung der Sudeten deutschen Partei angekündigt war. Bereits in den Vor mittagsstunden fanden sich zahlreich« tschechisch« und deutsch« Kommunisten in Hermannshütte ein, die, als ein Autobus aus Staab Anhänger der Sudetendeutschen Partei nach Hermanns- Hütte brachte, sofort mit fohlendem Geheul über die Augsteigen den herfielen und sie mit Messern, Schlagringen, Stahlruten und Steinen niederschlugen. Hierbei wurden zwei Mitglieder der Sudetendeutschen Partei durch Messer st ich« schwer ver letzt, einem weiteren wurde die Uhr geraubt. Die Kommu nisten zogen dann vor das Gasthaus, in dem die Versammlung stattfinden sollte, und warfen Steine in den Gastraum. Der kommunistische Mob, der die Straßen völlig beherrschte, stieß un unterbrochen wüste Drohungen gegen die Mitglieder der Sude lendeutschen Partei aus. Kurz vor dem angesetzten Versammlungsbeginn trafen von Mies kommend Abgeordneter Hollube mit 32 Mitgliedern der SDP am Ortseingang von Hermannshlltte ein. Di« roten Ban diten fielen, von der Gendarmerie kaum gehindert, sofort über den Abgeordneten und seine Kameraden Ker. In dem Hand gemenge wurde ein Bäckermeister aus Mies niedergeschlagen. Als er sich zur Flucht wandte, wurde von Kommunisten, die am Arm rote Binden trugen, auf ihn geschossen. Währenddessen war eine größere Anzahl von Versammlungsbesuchern und der Saalschutz der Sudetendeutschen Partei in dem Gasthaus «inge schlossen, da die Roten jeden Andersgesinnten niederschlugen. Neun Anhänger der Sudetendeutschen Partei wurden hier ver letzt, darunter zwei schwer. ReiMbankausweiS für die dritte Oktober-Molbe Berlin, 26. Okt. Die Kapitalanlage der Reichsbank In Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren Ist nach dem Ausweis vom 23. Oktober In der verflossenen Bankwoche um 145,4 aus 4991,4 Millionen RM. zurückgegangen. Damit ist in diesem Monat die Ultimo-Beanspruchung zu 80,6 v. H. abgedeckt, während sich im Vormonat ein Satz von 90,5 v. H. ergeben hatte. Hierbei ist einmal zu berücksichtigen, daß die Bean spruchung am September-Ultisno höher als am Ende der beiden Vergleichsmonate war, daß andererseits auch der Freitag sStlch- tag) als Lohnzahlungstag in der geringeren Entlastung gegen über den Stichtagen der beiden Vergleichsmonate, die beide aus einen Mittwoch, den jeweils schwächsten Tag der Woche, sielen, in Erscheinung tritt. Oesterr. Wellversorgungsplane kür Stickstoff WieN, 26. OK«. Wie das christlich-soziale „Wiener Montagsblatt" mitteilt, soll in Oesterreich die Erzeugung des Stickstosfes aus der Luft ausgenommen werden. Drei Jnteressentengruppcn sind mit der Ausarbeitung der Pläne beschäftigt. Der öster reichische Stickstossbedars beträgt 6090 Tonnen jährlich. Im Zuge der Ueberleitung der Rechtspflege aus das Reich hat der Rcichsjustizministcr eine Verordnung zur Verein heitlichung der Zuständigkeit in Pachtschutz, fachen erlassen. Dresdner Schkachtviehmarkt vom 26. Oktober Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 44, b) 40, c) —, di —. B. Bullen: a) 42, b) —, c) —, d) —. L. Kül)«: a) 42, bs 38, e) 32, d) 24. D. Färsen: a) 43, b) 39, e) —, d) —. E. Fresser: -. 2. Kälber: A. Sonderklasse: —. B. Andere Käiber: a) 63 b> 53, e) 38, ds —. 3. Lämmer, Hammel und Sei-ase: A. Lämmer und Fnnnmel: a) 1. 64—65, 2. —, b) 1. —, 2. 54-62, c) 50-69, d) 44-50. V. Schafe: tt) 50—54, b) 50, e) —. 4. Schweine a> 1. 52, 2. 55, b) 54, c) 52, d) 50, e) —, s) —, g) (Sauen, 1. 55, 2. —. Austrieb: Rinder 605, darunter Ochsen 256, Bullen 32, Kühe 239, Färsen. 78. Zum Schlachthof direkt —, Ochsen —, Bullen —, Kühe 1, Auslandsrinder —, Kälber 51A, direkt 1, Ausland —, Schas« 33, direkt 33, Ausland —, Schnxine 1472, direkt 24, Ausland —. Ueberstand: Rinder —, Kälber —, Schafe 183, Schweine —. Marktverlaus: Rinder, Kälber u. Schweine verteilt, Schuss langsam. Mteldeutskhe Börse vom 26 Oktober Die neu« Börsenwoche eröffnete ruhig. Die Kursgestaltung neigte meistens zur Schwäcl>e. Am Rentenmarkt hatten Reichs anleihe Altbesitz einen Gewinn von 0,72, Preuß. Schahanmci- sungen einen solcijen von 0,20 Proz. zu verzeichnen. Auch Thü ringer Anleihen stellten sich etwas höher. Dagegen wären Sachs. Anlclbc 0,25 schwächer. Der Pfandbriesmarkt lag ruhig bei un veränderten Kursen. Von Dvetbodenliquldation-Pfandbriese konnten 0,25 Proz. ausholen. Auswertungspsandbriefc waren eher etwas schwächer. Der Markt der Stadlanleihen lag ruhig be ungleichmäßiger Tendenz. Während Dresdner eine Kleinig keit anziehen konnten, büßten die Leipziger 0,25 bis 0,5 ein. Kommunalbank-Pfandbriefe und Obligationen waren angebolen. Reichswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Dienstag, 27. Oktober: Frische Winde aus westlicher Rötung. Wolkig bis bedeckt. Niederschläge in
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