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Sächsische Volkszeitung : 29.10.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193610299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19361029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19361029
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-10
- Tag 1936-10-29
-
Monat
1936-10
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.10.1936
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Seite i parteidirek. etnsah tober he Behindc- tunden, zur nutzt wurde, hen Verwem sundheitswe- nänien unk i Mitlmoch- ikisckzen Re- Die Gäste c Republik, m Munster nalverleidi- uges wurde gelvu. Nach der inneren lm lenzen nis zur gro- nne ab. In aste Erträg- cutschen Ar- auf die c,c- Hilsswerkcs, crsügung. — stik" dadurch ns Hinkel auplstadt, in die Tendenz e Kursschw.ni- nahmen jedoch hatten Reichs- lung von 0.20. mdeskulturren- r ausländischen en zu höheren lugspsandbriese Stadtanlcihcn und Leipziger csrcgierungen nminister be- ir die bewoss- is Ne seh über m Frieden in ienst entspre- eitsdienst zur nrd. ihresfeler arbcilsein- s diejenigen zwar mehr fähig gelten lehr als 30 , die durch itsentwöhnt ch mehrfache satzsähigkeit weder durch ,ebund«n ist, t. tettervorhertog« >Überschläge, In Üeiterer Tempc- um Nordivcst. Nordens" rüens" wurde :rn Schweden, lick, begangen, nn Abend die die mit einer leitet wurden, itaatspräsidcn- nigs von Nor- einen unreal- amtumfah von >z. und R chs- d Metallakiicn in 1 Proz. ch Zeiher Eitze- einen Abt Klag iften und kera- Papier bütznn Kindl Ich Proz. höher. Nd Goflstäl.eii. on ihr durckz- «n im Deut- u. Mas den , den Ermitt- rahezu 10 ONO zu t)0 bis Ob m Betrieben, indilckven Gc- lcr Fälle auf Sächsische Dolkszettung L9. Oktober 1»»«. Nummer L84. Adnrival Beonrnry ^!!!UM!!Wj!U!!jjjj!j!!>!!j!j!!j!jjjjjjjjj!jjjj!jjWj>Ij!jjjjjj>jjjjjjjjjjjjjjjjjjj!jjj,jj!jjjj!!jjjjjV!!j!jj!jj!!j!!j>j!!Uj!!jj,!Ul1!j>!j!IGj!!j!j!jjjj!!jjjjjj!jI!j!jjjj!jj!Ujjjjj!>j!!jj!>!jI!j!jj>!!!!M!j!!jji!!j^ Dev ersten deutschen Flotte Admiral — ein Sachse s bii.liöf- die Feier zur Verfügung gestanden hätte", so urteilt ein bekannter Ma- rineschriftsteller über das Kapitel Brommi) in der Geschichte der deutschen Flotte. „Keiner hätte mit mehr Hingebung und Treue, mit grösserer Sachkenntnis der deutschen Marine dienen können, als Brommy es von Anfang bis zum Ende der jungen Schöp- fnng gethan hat. Was ihr an kriegsmähigcr Brauchbarkeit mit geringen Mitteln, was an seemännischer Zucht der Mannschaft geleistet werden konnte und geleistet worden ist, das ist in aller erster Linie das Werk Vrommys gewesen. Er fand nichts vor als das rohe Material der Schiffe, zusammengewürfelte Offi ziere verschiedener Herkunft, zusamniengemorbcne Mannschaft. In unermüdlicher Sorgfalt hat er daraus trotz der bold ein tretenden allcrschwierigsten Verhältnisse ein Ganzes. in der von ihm eingerichteten Seezeugmcistsrei eine musterhafte Ordnung geschaffen, die ihm schon damals die Liebe seiner Untergebenen erwarben und darüber hinaus den Anspruch gegeben haben, auf stets dankbare und achtungsvolle Nennung seines Namens in der deutschen Geschichte". Seine Zeitgenossen aber versagten. Mit dem Scheitern der deutschen Einheitsbewegung brach auch Vrommys Werk zu sammen. Nachdem er noch einige Wochen vorher vom Reichs verweser mit einem schmeichelhaften Briese zum Konteradmiral ernannt worden war, legte er Anfang 1850 sein Amt nieder, stand geschaffen werden können, so ist dock der erste Aus gangspunkt, van der die eben gezeichnete Groteske aus geht, immerhin so ernsthafter Natur, das-, er naher umschrieben zu werden verdient. Goethe gilt nicht ganz mit Unrecht als einer der lehten bedeutsamen Geister in Teiilfchland. denen die grosze Synthese von Geist und Natur gelungen zu sein scheint. Dass Goethe mehr ein Dichter als eigentlich ein Vhilo- soph war. sagt nichts gegen die Schau seines geistigen Welt bildes. sondern beweist eigentlich nur die Unfruchtbarkeit der Philosophie van Zach. Denn wenn auch beispiels weise der deutsche Idealismus die Spannung zwischen Geist und Natur empfand, so war er doch nicht in der Lage, der Natur den ihr gebührenden Platz in der geisteswissenschaftlichen Erkennt nis zuzuweisen. Denn er erklärte ja die Natur vbilosoplüsch nur als das „Aukzersichsein des Geistes". Der letzte Philosoph, dessen Ideen und dessen System Natur und Geist in gleicker Weise umspannte, war Leibniz, bei dem es nickt Zufall ist. dnh er mit seinem Denken wesentliche christliche Elemente ausweist. Je mehr seither die Zeit in der Richtung der Modernen fortgeschritten ist, desto mehr hat sich die Geisteswissenschaft einerseits und die Naturwissenschaft andererseits voneinander gelöst. Am Ende dieser Entwicklung steht eine klare Kluft zwischen der Philosophie einerseits, die eine umfassende Wesens schau des Geistes und der Natur zu geben berufen wäre, und der Naturwissenschaft anderseits, die neben der Erfüllung der konkreten Aufgaben, die ihr gestellt sind, neuerdings versucht hat, das offene Problem zwischen Natur nud Geist durch eigene naturphilosophische Versuche zu meistern, die von wesentlich anderen Voraussetzungen ausgehen, als sie von der modernen Philosophie gegeben sind. Dass man In unseren Tagen die Nngelöstheit der polaren Spannung zwischen Geist und Natur schmerzlich empfindet, ist aus der Lage der Gegenwart heraus begreiflich. Denn nicht nur im politischen Leben sind Strömungen wachgeworden, die über die Vereinzelung der Dinge zu einer umfassenden Gc- samtschau streben. In der Hcrnorhebuna des Gemeinschafts gedankens liegt ideenmätzig eine Haltung, die sich keinesweas in rein praktischer Betätigung etwa auf politischem oder wirtschaft lichem Gebiet erschöpft, sondern darüber hinaus zu einer Gesamt schau des ganzen Lebens dranat. Schon seit Jahrzehnten ist diese geistige Situation durch die Isolierung des Geistes in den reinen Geisteswissenschaften und durch die trennende Vorherrschaft des Individuums auf alten Gebieten des Lebens verbreitet. So wird ein tiefes Anliegen der Zeit deutlich. Man dient ihm freilich nicht, wenn man die Lösungen mit blotzem Wartaetön und künstlich konstruierten Begriffen versprechen zu dürfen glaubt. Die grosse Leistung der geistigen Synthese kann nur kommen aus langem und ehrlichem Ringen und nur aus wirk lichem Wissen um Geist und Natur. weil er es nicht ertragen konnte, wie engherziger Partikularis- mus sich am grotzen deutschen Einheilsgedanken und an der Flot- tcnfrage. im besonderen versündigten. Das Schlimmste aber stand ihm noch bevor. Das ganze jämmerliche Drum und Dran der schmählichen Verauktionierung der von ihm ge schaffenen ersten deutschen Flotte lag noch in Vrommys Händen. Mit dein Ausbau der vreufzischen Marine erwuchs ihm eine neue Hoffnung. Er glaubte, in der preutzischen Flotte eine An stellung finden zu können, um so mehr, als dort anfangs ein grotzer Mangel an Seeoffizieren bestand, das; man solche sogar aus Schweden holte. Aber an Vrommys Namen knüpften sich noch zu lebendige Erinnerungen an die grohdeutschen Einheits bestrebungen. die die partikularistische Reaktion noch nicht ver winden konnte. Brommy bileb deshalb die Uebernahme in prcuhische Dienste versagt. Er bekam auch nicht einmal eine Pension: man bewilligte ihm nur ein Gnadengeld von 125 Ta lern monatlich mit dem kränkenden Zusatze, das; es wegfasten sollte, wenn für ihn „ein Unterkommen oder ein Erwerb" ge sunden sei. Tics sand er schlietzüch noch, indem ihm Erzherzog Max.imiiian, der spatere Kaiser von Mexico, zum Ehef der Tech nischen Abteilung in der Admiralssektion in Mailand ernannte. Solches Gnadenbrot war für einen Mann wie Brommy zu bitter. An Leib nnd Seele gebrachen ging er 1857 wieder nach Deutschland zurück! und verbrachte vergrämt, verbittert und ver einsamt noch einige Jahre in dem niedersächsischen Dorfe St. Magnus bei Lesum. Wer weis; wohl heute noch, datz so das reiche Leben des ersten deutschen Admirals, des ersten werk tätigen Pioniers deutscher Seegeltung verebbte? Aufbau und Sude dev ersten deutschen Flotte Ihm wurde unter Ernennung zum Kapitän zur See am 5. April 1810 der Oberbefehl über die Nordseeslottc und gleich zeitig auch die Verwaltung der Seezeugnicisterei übertragen. . steine bessere Wahl hätte die Marineverwaltung treffen kön nen, selbst wenn ihr die grötzte Auswahl der tüchtigsten Seeleute In den letzten Tagen wurde mitgcteilt, das; das ehemalige Schulschiff des Norddeutschen Lloyd „Nawitja" von den Bremer Reedereien als Wohnschiff für den Seefahrcrnach- wuchs während der Wartezeit eingerichtet worden ist. Es ist auf den Namen „Admiral Brommy" umgctaust worden. Hierdurch wird ein Mann der Vergessenheit cntris- fen, der es verdient, bei der Geschichte der Entwicklung der deutschen Flotte mit an erster Stelle genannt zu werden. „Ein Sinnbild wiedererweckter deutscher Seegeltung", so nannte der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall v. Blomberg, das Schlachtschiff „Scharnhorst", das am 3. Oktober 1080 in Gegenwart des Füh rers Adolf Hiller in Wilhelmshaven vom Stapel gelassen wurde. Ans diesem für die deutsche Nation so bedeutsamen Anlas; sind eine Fülle von Erinnerungen aus der Geschichte der stolzen Ver gangenheit unserer deutschen Kriegsmarine aufgesrischt worden. Sic reichten aber wiederum nicht bis zu jenem stillen Grabe auf dem Kirchhose zu Hammelwarden, auf dem ein Denkmal die folgenden schlichten, vom Marschcndichter Allmers verfassten Verse trägt: „Karl Rudolf Brommy ruht in diesem Grabe, der ersten deutschen Flotte Admiral. Gedenkt des Wackeren und gedenkt der Zeiten, an schöner Hoffnung reich und bitt'rcr Täuschung, und — welche Wendung dann durch Gottes Fügung!" Hier hat am 0. Januar 1800 ein deutscher Mann seine letzte Ruhe gefunden nach einem Leben, das ebenso bewegt wie selt sam, ebenso reich an Ausstieg und Erfolgen wie an bitteren Enttäuschungen und Kränkungen war. Amerikas erste Diplsniatin Das amerikanische Auhenamt ha! oie Absolventin der Wa shingtoner Konsutarakademie Emilia Pepe in den diplomatischen Dienst ausgenommen. Die junge Dame ist die Tochter amer ira nischer Einwanderer und stammt aus Newyork. Sie widmete sich de,n Rechtsstudium und besuchte weiter die Diptomatenichule. Da sie alle ihre Prüfungen mit Auszeichnung ableate, wurde sie vom auswärtigen Staatsaml in den Dienst eingestellt Emilia Pepe wirkt zunächst im Auhenamt in Washington und wurde dann als Attache der amerikanischen Botschait in Rom zugeleilt. In Kürze soll sie nun die Leitung eines oer amerikanischen Kon sulate in Italien übernehmen. Lin Seemann an« Leipzig Ursprünglich, — das heisst, als er am 10. September 1804 im damaligen Orte Anger bei Leipzig geboren wurde — hies; er Vromme wie sein Vater, der Gerichtsschöppe Johann Simon Bromme, der dort ein kleines Landgut bewirtschaftete. Aites Erbgut mar es also nicht, das dem jungen Karl Rudolf Bromme den Weg auf die See gewiesen hätte. Aber als ge weckter Leipziger Junge kam er auch mit Mcssesremden aus überseeischen Ländern in Berührung. Deren Erzählungen und die Lektüre von Rcisebeschreibungen beeindruckten ihn fo stark, das; er, als er sich für einen Beruf entscheiden sollte, seine Um gebung mit der Erklärung überraschte: „Ich gehe zur See". Trotz starker Widerstände hat er das durchgcsctzt. Er konnte eine Hamburger Navigationsschule besuchen und nach seiner dort glänzend bestandenen Prüfung seine erste Ueberseesahrt als Schiffsjunge auf einer nach Enraeao bestimmten Brigg antretcn. Nach weiteren unter amerikanischer Flagge gemachten Fahrten, die ihn in alle Weltteile führten und während deren er seinem deutschen Namen das amerikanische y angehangcn hatte, ging er, wie so viele Kriechcnfreunde aus europäischen Kulturländern, nach Griechenland, um dort an dem Befreiungskriege gegen die D'irkenherrschaft tcilzunehmen. Er trat 1827 in die griechische sstotte als Leutnant ein. in der er sich so hervortat, dos; er fchon zum Fregattenkapitän ernannt wurde. Nach Beendigung d:-:> Krieges blieb er noch bis 1843 im Dienste der griechischen >Mie. deren Reorganisation In der Hauptsache das Resultat sc'uuc arbeit war, die aber durch die griechische Revolution wie der neMwmmen zerstört wurde. Nun aber «rieb es Brommy in die Heimat. Seinem deut- scheu Vaterlands wollte er Seegcltung verschaffen helfen. Es tral ihn hart, als 1845 seine Bitte um Anstellung, die er an das preuhische Ministerium gerichtet hatte, abschlägig beschieden wurde. Aber endlich wurde er doch, nachdem er 1818 ein sehr d'ackstetcs Buch .Die Marine" herausaegeben hatte, im Nov. 1811 vom damaliaen Reichshandelsminister nach Frankfurt be rufen, um der „Provisorischen Z e n t r a l g c w a l t" bei der Bildung einer deutschen Kriegsmarine behilflich zu sein. rvestininstevabtei in Vlan und Silber Die Vorbereitungen zur englischen Kön.gskrönung schreiten immer weiter fort. Während der leisten Taue wurden die Pläne für die A u s s ch in ü ck u n -g Ser W c st m i n st e r a b t e i aus- gearlieitet. Bon dem gegen Westen liegenden Tor bis zum Chor wird ein blauer Teppich mit einer Silberborte gespannt Von einer Verzierung nut Wappen wird ans Ersparnisgründen abge sehen. Auch der Valüachin zur Rechten des Presbyteriums wird mit Draperien in Blau und Tiiber geschmückt sein Dort wird der Thron, der gleichfalls in diesen Farlien gehalten ist und dessen Lehne das Königswappen ziert, ausgestellt werden. Auf diesem Thron nimmt der König vor der Krönung Platz Die in Ser Ab tei befindliche St.-Edward Kapelle wird zur Garderol» des Kö nigs ausgcstallet. Sollte er bis zu dieser Zeit vermählt sein, so wird dieser Raum in zwei Teile geteilt. Der Altar in dieser Kapelle, in die sich der König nach der Krönung begibt, wird in Purpur und Gold gehalten sein Nach vollzogener Krönung wird König Eduard sein Purpurgewand anlegen. Die Ednmrd Ka- M'lle führt ihren Namen daher, weil sich in diesem gotischen Bau in den Nischen die Statuen der früheren Könige, die den Namen Edward führten, lx-siuden. Nitkunden aus Amerika Bremen, 28 Okto're-. Vielfach bestehl heute die Notwendig keit, Urkunden über Vorfahren uuo Angehörige, die nach Ame rika au-gcwaudcrt sind, zu beschossen. Da dort in srülzeren Jah ren keine Personenstandsregister geführt wurden, sinsen sich Eintragungen ülier Taufen, Trauungen. Sterbe fälle oft nur in den Kirchenbüchern. Die Zersplitterung des amerikanisckien K r. chenwesens erschivert Sie Feststellung über solche Eintragungen in besonderem Matze. Durch ihre Kenntnis des amerikanisckx'n Kirchenwesens und ihre Verbindung mit den verschiedensten ame rikanischen Kirckxn, besonders denen, sie ausgewanöcrte Deul- sckx zu ihren Gliedern zählen, ist es den Evangelischen Auswan derermissionen. Bremen. Georgstratze 22. und Hamburg 1. Rau- tenbergstratz« 1t, häufig möglich gewesen, bei der Beschaffung solcher Urkunden behilflich zu sein. Di« Auswanderermisstonen sind gern bereit, jeden, der Urkunden aus Amerika beschaffe« mutz, zu beraten. berufenen Landersdorier, r gewählt. „Goetheosophie" Kürzlich ist der erstaunten Mitwelt ein Manifest unter- dreitct worden, das zum Ausgangspunkt die „Goethcosophifche Allmeistcrschaft" nimmt. Hier wird nicht mehr und nicht weist- qer als die radikale Lösung aller Lebensrätfel auf einmal ver sprochen. Mit vielem Wortgctöse wird kundgetan, datz als „Ergebnis von 500 Jahren Wissenschaft" ein neues Erkennen erstanden sei, das in einem in Erscheinung begriffenen Werk, das sich „Goetheologie" nennt, eine völlig neue Gcistcswissen- schast. nämlich die „G o e t h e o s o p h i e", als etwas absolut Umwälzendes auf dem Gebiet der Erkenntnis erschfossen wird. So umfassend wie diese Berheiszungen sind, so dürftig sind freilich dis Andeutungen, wie diese „Kolumbustat" des Geistes eigent lich im einzelnen zustande gebracht werden fast. Mit grotzsvurigen Worten wird das Ziel Umrissen: „Die Koctheosophie als eine neue Geisteswissenschaft hat das Mate rial. das die Kulturmenschheit... wissenschaftlich geschaffen hat, a m zu einem naturwissenschaftlich-geisteswissenschaftlichen Welt bild stilammengefügt. Aus dieser Zusammcnsügung In der lOoethcologic hat sich als beiläufiges Ergebnis s!) die Lösung dss Problems der Realität ergeben". Das soll wohl nicht weniger heiszon, als datz die Frage nach dem Wesen der Wirklichkeit „als beiläufiges Ergebnis" eine über raschende Lösung erfährt. Sieht man näher hin, worin diese amiale Idee besteht, wird man mit dem Satz abgetan: „Das A,iac hat nicht das Licht, sondern das Licht hat das Auge ge schaffen: folglich mutz das Licht Wirklichkeit sein." Diese mehr verwegene als geistvolle Umstellung der Problempunkte erklärt sich wohl aus einer nicht geraden klaren und tiefsinnigen Um schreibung des bekannten Salzes von Goethe: „Wär' nicht das Auas sonnenhaft, die Sonne könnt' es nie erblicken." Im übrigen scheint die neue „Goetheosophic" Im wesent- chsn darin zu bestehen, datz irgendwelche Aussprüche und Ge danken etwa von Kepler. Kant und Einstein aus dem Zusam- m --bang gerissen nnd nach eigenem Gutdünken gemixt werden. 7aiz man die so entstandenen Geistesergüsse mit dem Namen ^osstie in Verbindung bringt, ist ein Mitzb rauch, der nicht 'Korf genug herausgestellt werden kann. Schon die Art und M:ls. wie man sprachlich den Namen Goethe mit angeblich imm Begriffskonstruktionen in Verbindung bringt, ist geradezu mwssk. Autzer den schon erwähnten Bezeichnungen Gocthe- ssanlüe und Goetheologie gibt es für die Künder jenes neuen Tc-stums ein „Goetheonaion", das wohl die Zentralstätte die- ssr neuen „Geistesmänner" darstcllen soll. Es gibt ferner ein ..aotisch-antikes Erkenntnisreich Goethcon", das angeblich in naher Zukunft ein völlig „neues Weltbild" enthüllen soll. Menn es auch gewiss ist. datz auf dem Wege solch merk würdiger Geistesverirrungen keine geistigen Wert« von Be- Edelkommunismus" als Lcheidungs- ^44414*^ / 6"' grundsätzlich bVHiIAV / bedeutsames Urteil Machtübernahme geduldet haben, so ist ihm nicht zu verübeln, wenn er mit Rücksicht aus die politische Eniwickstuiig in Deutsch land nach dem 30. Januar 1033 mit einer Betätigung der kom munistischen Neigungen der Beklagten in der Oessentlichkcit nicht mehr einverstanden war. Ter Klüger hat sich als national und sozial denkender Mann erwiesen, und die Beklagte kann sich deshalb nicht daraus berufen, der Kläger sei nicht besugt, ihre politische Betätigung als ehezerrüttend zu empfinden, weil er bis zur Machtübernahme der NSDAP die politische Anschau ung der Beklagten geteilt habe. Oberlandesgerichtsrat Ermel teilt in der Zeitschrift für Standesnmlswcsen ein Urteil des Oberlandesgerichts Königs berg mit: In einem Ehcscheidungsprozetz hat ein Beamter u. a. als schwere Eheverfehlung seiner Frau geltend gemacht, sie sei „Edelkommunistin", habe aus ihrer Gesinnung auch nach der Machtübernahme im Reich durch die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei keinen Hehl gemacht u. dadurch verschul det, das; er seine Stellung als leitender Beamter einer Anstalt verloren habe. Tie Frau hat erwidert, ihr Mann sei mit ihrer politischen Gesinnung immer einverstanden gewesen, sei selbst linksradikal eingestellt gewesen und sei nur deshalb jetzt mit ihrer kommunistischen Ausfassung nicht zufrieden, weil ihm we gen der politischen Umwälzung in Deutschland ein Mitgehen mit der NSDAP gewinnbringender erschienen sei. Landgericht nnd Oberlandesgericht haben die rücksichtslose Betätigung der politischen Gesinnung der Beklagten auch nach der Machtübernahme durch die NSDAP als schwere E He in idrigkeit gewertet. Die Beklagte, führt das Oberlandes- gericht aus, gibt zu. seit 1024 kommunistisch gesinnt, wenn auch nicht organisiert gewesen zu sein. Diese politische Anschauung der Beklagten, auch wenn sie gerade die der extrem links ge richteten Kommunistin ist, ist eine Ueberzeugnngssache, die als solche nicht als Eheversehlung angesehen werden kann. Es kann ferner vom Kläger auch nicht als ehewidrig empfunden werden, datz die Beklagte auch nach der Machtübernahme der NSDAP ihrer Anschauung treu blieb nnd nicht mit dem Kläaer zur NSDAP überging. Der Kläger durste aber von der B- klagten verlangen, datz sie nach der Machtübernahme ihre poli tische Gesinnung als Kommunistin in der Oeffenllichkeit nicht In einer Weise zeigte, die ihm in seiner Dienststellung zuw Scha den gereichen mutzte. Erwiesenermatzen hat sie noch im Som mer 103.3 mit Kommunisten Beziehungen unterhalten, weshalb denn auch die Geheime Staatspolizei im Oktober 10.33 eine Haussuchung bei den Parteien nornakm. Zn dieser Zeit mutzte sich die Beklagte bestimmt darüber klar sein, datz sie durch die Unterhaltung von Beziehungen zu kommunistischen Funktionä ren auch den Kläger in Schwierigkeiten brachte. Folge ihres Verhaltens war denn auch die Entfernung des Klägers von seinem Posten als Leiter einer Anstalt. Blag daran der Kläger auch zu einem gewissen Teil selbst schuld gewesen sein la ist nach der amtlichen Auskunft seiner vorgesetzten Dienstbehörde Ver halten und politische Einstellung der Beklagten für die En'- lassung des Klägers matzgebend bei der Behö'Ne gewesen. Mag er auch die kommunistischen Neigungen der Beklagten bis zur Bisehofseinpfang in Hassan Passau, 28. Oktober. Am Sonntag hielt der neuernannt« Bischof von Passau Dr. 2 i in on Landersdor f e r seinen seiertickien Einzug in Passau. Tie Hauvtverkehrsstratzen prangten aus diesem Anlatz, an dem die gesamte Einwohnerschaft regen Anmil nahm, in fest lichem Fahnenschmuck. Vom BeneöilUinerKlester Tchweiklberg !>ei Bilcholen kommend, wurde der neue Oberhine an der nutze ren Bahnhofslratze vom Domkapitel uns der übrigen Geistlich keit begrün,« und dann durch die » dichten Reiben Spalier bil dende Bevölkerung zum Tom geleitet, an dessen Hauptportal der Bischof vom O b e r b ä rge r me i st e r d e r Stadt und mehreren Ratsherren sowie von Vertretern der Behörden und der Wehrmacht willkommen geheitzen wurde. Dann erfolgte unter mächtigem Orgclklang oer seiertiche E nzng in di« Kathe drale. Ter bisherige Kapitularvikar Dompropst Tr. Niemer be- grützte von der Kanzel namens der Diözese den neuen Bischof und versicherte ihn des 'Vertrauens und oer Liebe der T ö- ianen. Bischof Timon Konrad hielt dann ebenfalls von der Kan zel aus seine erste Ansprache an das gläubige Volk, dein er für den so überwältigenden Empfang herzlichst dankte und dessen Grütze er aufrichtig erwidere. Ni t dec Erteilung d- liehen Segens und einer anschlietzenden Andacht war im Tom beendet. Ter neue 'Abt von Scheyern. Zum Nachfolger des zum Bischof von Passau Ables der Benediktinera'vle: Scheyern. Timon wurde am Montag Pater Franziskus Schrey
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