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Sächsische Volkszeitung : 29.10.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193610299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19361029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19361029
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-10
- Tag 1936-10-29
-
Monat
1936-10
-
Jahr
1936
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Donnerstag, 2S. Oktober 1SZ6 Lchktjtlettung: Dresden-A., Pollerstr. 17. 8«,muf 107110.2101« kcichiljlsstell«, Druck und ««lag: Germania Buchdruck»«« ». ««lag Th. «. D. Winkel. Poliersiratze 17. Fernrus IlVIl, Postscheck: Nr. IM, van»: Etadtbank Dresden Nr. »<7S7 Im Falle von höherer Gewalt, «erbot, «tnlreiender Betrieb»» störunge« hat der Bezieher ob« Werbungtrettend« kein« N» «prilche, «all, di« Zeitung in beschenktem Umfange, aerf-litet oder nlcht erscheint Erfüllungsort ist Dresden, ,...«»«.'^-7-^.-«...- M Nummer254-35.Iastrg. «uzllgttch ,« Pfg. Post-Bestellgew. M W E W «.rlaasor« Dresden 1° M-, Eon^ u. F-stlagsnumm« 20 Psg. W W W W W W W W ildb-llellunlicn miisten splilestcns ein« Woche vor Ablauf der DD M M M M M M M Anzelgrnpreise: die isoalt,ge 71 mm breit« Zell« S Pf« f l'rzugszeit IchMMch beim Vertag Unser« ^D M ^D ^D ^D^ sllr Famlllenan,eigen S Pfg «ntgcgennehme», W W W W Flir Platzwlinsch« kbnnen wir leln« Dewöhr leisten oolkssenuns Dauer um die Toten von „Ave 1" Opfer im Dienst für die Volksgemeinschaft Esu Tagesbefehl an die Kriegsmarine Berlin, 28. Vitt. Der Oberbefchlsl-abcr der Kriegsmacinc, (Oeneraladmiral Dr. h. c. Roeder, hat anlässlich des Unler- pc.ngcs des Fenerschisses „Elbe 1" folgenden Tage -befehl an die Kricgsniorine erlassen: „Am 27. Oktober nachmlttaqg kenterte In schwerem Orkan das Feuerschiff „Eibe l". Mit Ihm fielen tapfere und pflicht» «reue Seeleute, wahrscheinlich die ganze Besatzung des Feuer schiffes von >!» Mann, dem Kampf mit den Elementen zum Opfer. Auf gefahrvollem vorgeschobenem Posten l-aben diese deutsil»en Männer, die seit Fahren In hartem entsagungsvollem Dienst aus der Wacht slir die Sirl-erheit der Sceschissahrt Sturm und Wetter trotzten, ihre Pflichttreue mit dem Tode besiegelt. Mit den An gehörigen und mit der ganzen deutsrifen Seeschiffahrt trauert die Kriegsmarine um die dahingegangenen Kameraden, denen sie es nicht vergessen wird, das« fix auch fllr die Sicherheit der Kriegs schiffe und -fahrzeuge lebten und starben. Die Schiffe der Kriegsmarine setzen am 28. Oktober von U Uhr mittags bis zur Flaggenparade die Flagge Halbstoek." » Mierkundgebung des Hamburger Senats Hamburg, 28. Oklaber. Neichsstatll«alter und Senat erlassen nun Untergang des Feuerschiffes ..Elbe I" folgende Trauerkund- g.biing: „In tiefer Trauer gedenkt ganz Hamburg der tapferen Männer von „Eltv I", die im Kampf mit den entfesselten Ele- nie nie n ihr schweres Ami mit dem Tode besiegelten. Hamburg schuldet ihnen, die als erste Vorposten den Schiffen ihren Aieg miesen, unauslöschlichen Dank. Trauerflaggen von allen -Häu sern und Schiffen der freien und Hansestadt künden am Heutüten Tilge von der Schiclisnlsgcmeinsclmft Hornburgs mit seinen See- leuien. Im Sinne dieser Tote» aber und ihnen zur Ehre steife Der Vormarsch wird fortgesetzt Burgos, 28. Oklolier. Am Dienstag find die nationalen T' ipp'N auf ihrem Vormarsch auf der Strotze Fllescas — Madrid !> - auf l8 Kilometer an die Hauptstadt herangekommen. Sie ! n die Orte Torrejon de Cnleada. Torreson de Mlasco und k> non besetzt —Bei einem Gerecht erlitten die Roten grotze Ver hob an Menschenlelren und Material. Die Nationalisten erok>er- teu 10 Feldgeschütze und viel anderes Kriegsmaterial. Von der ra' n Front überliefen Polizei uns Militär zu den Nationalisten. — De nationale Luftabwehrtruppe schätz im Frontabschnitt Pe- au- raios nordwestlich non Madrid zivei Flugzeuge der Roten ab. Bei Barahona wurde ein rotes Jagdflugzeug abgesciwlsen. Teoilla, 28. Oktober. Der neue erfolgreiche Vorstotz der Nr ionalisten, der von ktzeneral Varela persönlich geleitet wird, streitet unaufhaltsam fort. Es wurde ein weiterer l>cachllicl>cr VV'änüegcwinn erzielt, und einige Ortschaften konnten besetzt werden Bei dem siegreichen Vormarsch spielt die Kavallerie dc- tollkühnen Majors Monasterio eine entsck-eidende Rolle. Das nächste Angriffsziel ist der DMadrider Flughafen Getose, der offen vor den nationalen Stellungen liegt, während im Hintergrund bereits das Häusermeer der Hauptstadt :m- bloßem Auge sichtbar wird. El Escorial und Aranjuez elnaeschloffen Paris, 28 Oktober. Der Rundfunksender La Coruna mel- oe üatz ein von den Marxisten eingeleiteter Angriff im Komps- odichnilr Escorial abgewiesen und datz die Ortschaft El Esco» . a! nunmehr vollständig von den nationalen Truppen um» ; ingelt sei. Di« Besetzung von Aranjuez, das ebenfalls voll kommen eingeschlossen sei. stelle unmittelbar bevor. Die Ort- chalt Ciempozuelos in der Nähe des Madrider Flughafens Ge- :ole sei von der W'völkerung verlassen worden. — Sieben natio nale Flugzeuge hätten am Dienstagnachmittag Madrid überflo gen und die Bahnhöfe sowie verschiedene östentliche Gebäude .-rneut bombardiert. Wie der Sender Eoruna weiter mitteilt, sollten die Kunst- chntze des Klosters Escorial von den Ntarxisten nach Madrid ver schleimt worden sein. Wie der Sender Tenerife meldet, haben nationale Flieger Sen Halen von Gijon bombardiert. Boses Rosenberg in großer Sorge Moskau um Hllfe gebeten. Burgos, 28. Oktober Zur Lo,ze in Madrio verlautet, datz i r 2o,vjetbolsä>afler Moses Rosentx-rg nunmehr selbst von der Ummiglichkeit überzeugt ist. die Hauptstadt gegen den Angriff der nationalen Truppen erfolgreich zu verteidigen. Rosenl»erg soll ich an Moskau gewandt und der Sowietregierung die l»esorgnzs- rrczcnde Lage in Madrid milgeteilt haben. Er soll dringend neue ,Instruktionen und Hilfe erbeten haben. auch ülmr dem Tirg der Trauer und des Schmerzes das trutzige Wort: Seefahrt ist not!" Reiri>sstatthalter und Senat haben zur Linderung der ersten Not einen besonderen Betrag bereitgestcll». Im gesamten Hom» burgiscl>en Staatsgebiet tragen alle öffentlichen Gebäude, Fahr- zeuge usw. Traucrbeslaggung. Wie das Feuerschiff kenterte Ein Augenzeugcnbericht. Cuxhaven, 28. Okt. lieber das Schicksal des vor der Elb- müiidung liegenden Feuerschiffes „Elbe 1" werden folgende Ein zelheiten bekannt: Der britische Dampfer „The President" der Reederei Hag and Sans. Glasgow, steuerte im Orkan zwischen 1.2 und 18,40 Uhr das am weitesten in See vorg schobene Feuerschiff „Elbe 1" an. Das Feuerschiff lag, wie der Kapitän des inzwischen in Cuxhaven eingclroffenc» Dampsers berichtet, an seiner Anker kette im Strom und scherte dabei etwas nach Süden. Um 1.8,10 Uhr kam eine schwere See und legte das Feuerjchiss blitzschnell um. Zwei ganz schwere Brecher kamen sofort hinterher. Das Feuerschiff lag dann während der etwa 10 Minuten, die cs für den britischen Dampfer in Sicht war, auf der Seite. Es ist demnach also nicht sofort gesunken. Wie wir vom Schifsahrtsamt Hamburg erfahren, lind bis Mittwoch vormittag nach keine weiteren Nachrichten über aas Schicksal der Besatzung des Feuerschiffes „EKre I" eingeganaen. Nachdem am Dienstag und in der Nacht zum Mitlwo^ Ber- gnngs- und Lotsendampfer vergeblich versucht hatten, an die An kerstelle des Feuerschiffes lieranzukommen, ist am Mittwochmor gen um 0 Uhr l>ei etwas ruhiger gewordener See der Bergungs dampfer „Hermes" erneut ausgelaufen, um nachdem gekenterten Fenerschstf zu suclien. Wie wir weiter erfahren, ist an Bord der Fenerschisfe „Elbe 2". „Elbe 3" und „Elbe 4" trotz des heftigen Orlwns alles wohlauf. Das Dorf Pozuelo. das in der R chtung El E-.corinl etwa 7 Kilomeier vom Madrider Stadtzentrum entfernt liegt, ist v >u seinen Bewohnern verlassen worden. Allgemein nimmt der A b- transporl u n d d i e Flucht der Madrider Ben > l - kerung, lu"sonders der Frauen und Kinder, täglich grötzere Ausmatze an. Auf der Landitras.e nach Virlencia. die im Augen blick noch die einzige Möglichkeit zur Flucht barstellt. rollen Tag und Nacht Autos und Lastwagen mit dem Gepäck der Flüchtlinge, von denen viele versuchen, nach Barcelona zu entkommen. In Madrid nimmt die Herrschaft der anarchisti- s che n Horde n immer grauenvollere Formen an. Die Mord taten dieser Horden errechn selbst unter den Marxisten grotze Empörung. * Portugal und der NichtelnnMungsausschuß Eine portugiesische Note. London, 28. Oktober. Fn einer Note an den Internationalen Nichleinmischungsaus-schutz erklärt die twrlugiesische Regierung, datz sie das Recht habe, sich jeden Augenblick von dem Nichlein- mischungsausschutz zurückzuziehen. Portugal lregründet diesen Anspruch oamit, datz die britische Regierung die Statuten des Ausschusses verletzt l>al>e. indem sie dem Ausschutz ohne ange messene Untersuchung die 'Beschuldigungen gegen Flalien, Deutschland und Portugal oorgelegt habe, die ursprünglich non dem roten Madrider ,.Außenminister" beim Völkerbund in Um lauf gesetzt worden waren. Ueber diese Feststellung hinaus ent hält die Note Portugals, die die formelle Antwort auf die Be schuldigungen der marxistischen Madrder „Regierung" darstellt, keine 'Andeutung, ob Portugal tatsächlich die Absicht hat. in der nahen Zukunft den Nichteinmischungsausschutz zu verlassen. Die Madrider Beschuldigungen werden in der Note im einzelnen zn- rüctrgewiesen. Gin König kehrt heim Beisetzung König Konstantins In gricchis«k>er Erde. Athen, 28. Okt. In weniger als Monatsfrist wird die griechische Erde die sterblichen Ueberrestc der im Exil vor Jah ren verstorbenen Mitglieder des Königlichen Hauses aufnehmen, nämlich des Königs K o n st antin , seiner Gemahlin Sophia und der Königin Olga, der Gemahlin des im März I!>18 in Saloniki ermordeten Königs Georg I. von Griechenland. Zu diesem Zweck werden auf dem Hügel des Heiligen Eliop bei Tatoi, in der Nähe von Athen, alle Vorbereitungen getroffen, nm die Königsgrufl würdig auszustatten. Die Uebersührung wird an Bord des Kreuzers „Aweroff" von einem italienischen Hafen, voraussichtlich von Brindisii aus, erfolgen. Innerhalb der griechischen Hoheitsgewässer wird er von der gesamten grie chische» Flotte das Ehrengeleit erhallen. Polens Kampf gegen den Bolschewismus In der Werkstatt des Prälaten Kwiatkowski Unser Mitarbeiter hatte ('Gelegenheit, dem Warschauer „Institut zur wissenschaftlichen Erforschung «des Kommunis mus" einen Besuch abzustatten und mit seinem Leiter, Prä lat Kwiatkowski zu sprechen. Die Arbeit dieses Institut« verdient auch in Deutschland weitgchendst 'Beachtung. In einer kleinen Straße der Warschauer Altstadt, hart am Iuden-Biertel, steht ein anspruchsloses Klein- biirgerhaus. Im ersten Stock ein einfaches Messingschild mit den Buchstaben I. N. B. K. sInschtut Naukowego Badanin Komunizmu, auf deutsch: Institut zur wissen« schaftlichen Erforschung des Kommunismus). Weder dem Haus nach der Strahe merkt man an. daß sich hinter diesem Schild die Herzkammer und die Hirn zentrale des Ka m pfes der besten Teile des polnischen Balkes gegen die kommunistische Geisteskrankheit befindet, das selbständige Werk eines einzigen Mannes, der sein Lebenswerk in der Durchforschung des Kommunismus sieht uud in der Bloßstellung seiner Volk und Kultur zer störenden Absichten. Dieses nach außen hin so schlichte und anspruchs lose Institut darf seiner Leistung und seinem Wert nach den Anspruch erheben, eine oer gediege n st e n W o s - fenschmiede n für den Kampf gegen den B o l s ch e - Mi sm ns in Europa zu sein. Hier versehen sich vor allem junge polnische Nationalisten mit dem nötigen geistigen .Rüstzeug für den Kampf gegen den Kommunismus, diese Stelle liefert für Bortrage, Ausstellungen und Kundge bungen das notwendige Material, und wenn es gewünscht wird, auch geschulte Redner. Hier wird die Zeitschrift „Kampf mit dem Bolschewismus" herausgegeben und hier erscheinen nusschlußreiche Broschüren und Bücher, die sich ganz besonders auch mit den aktuellsten politischen Fra gen befassen und schließlich werden hier sämtliche Druck werke über den Kommunismus und verwandte Fragen mit großer Sorgfalt katalogmäszig verzeichnet, ihr In halt in einem außerordentlich geschickt autgebauten Archiv übersichtlich niedergelegt, und so weit möglich auch in dis Fachbücherer cingeordnet. Im übrigen hat das Institut mit anderen wisi'enschastl'chen Büchereien 'Vereinbarungen getroffen, die die rasche Besorgung aller irgendwie wich tigen Schriften in kürzester Frist sicherstellen. Die Geschichte dieses Instituts — und eine Geschichte hat diese Einrichtung schon! — ist ein gutes Stuck Lebens geschichte seines Leiters. Die bolschewistische Revolution erlebte Prälat Kwiatkowski als Augenzeuge in Moskau mit. Seine rege Beschäftigung mit den Istlü und l!tt7 aus allen Teilen des zusammenbrechendcn zari stischen Reiches in Moskau eintreffenden polnischen Flüchtlingen machte Ende tüt7 seine Flucht bei 'Nacht und Nebel nach Charkow notwendig. Hier ist es nicht zu letzt seiner Arbeit zu danken, wenn das von den Roten für ihre Zwecke zusnmmengestellte volnische Regiment, eine 1600» Mann starke Truppe, schließlich nicht für son dern gegen die Bolschewisten kämpfte und sich in Wilna in die polnische Armee einreihte. In Charkow sammelte Kwiatkowski sein erstes Ma terial gegen den Bolschewismus. Eine eigene Druckerei gab Schriften gegen Moskau heraus, bis ihr Herausgeber nach elf vorangegnngenen Haussuchungen verhaftet und gegen ihn ein 'Verfahren wegen Sabotagemaßnahmon und staatsfeindlicher Verbindungen zu Auslandsstellen einge leitet wurde. Sechs Monate wurde der tapfere Prälat in dem feuchten Keller des Charkower Gefängnisses gefangen gehalten, dann wurde er in das berüchtigte Moskauer Liibjaiika-Gesängnis Nr. 2 für weitere ö Monate gebracht. Ein sowjetisch-polnischer Gefangenenaustausch brachte ihm die Freiheit. Fünf Jahre später erschien Kwiatkowski wieder in Moskau, diesmal aber als Mitglied der polni schen Delegation, die in Auswirkung des Rigaer Friedens zur Erledigung von Abwicklnngsarbeiten nach Moskau geschickt wurde. Bei diesem Besuch wurde ihm klar, daß sich der Bolschewismus nicht — wie viele glaubten — in kurzer Zeit tot laufen würde, sondern daß man sich auf einen gefährlichen und langwierigen Kamps vorbcreiten und sich rechtzeitig mit dem nötigen geistigen Rüstzeug versehen müsse. Prälat Kwiatkowski sammelte darum an Ort und Stelle 1000 Bücher sowie die wichtigsten Zeit schristen und Zeitungen der Bolschewisten. Die Moskauer Büchersclxitze bilden noch heute den Grundstock dieser erstklassigen Fachbücherei des I. N.B. K., des Institutes zur wissenschastlichen Erforschung des Madrid in Sichiweiie der Naiionalen
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