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„Wahl zwischen Lhristns nnd Satan" / Line Stellungnahme de» polnischen Episkopats gegen den Aonnnunisinn» Unter dem Eindruck der Ereignisse in Spanien haben allenthalben katholisclzc Bischöfe ihre Stimme erneut gegen die lu'nununistische Weltgefahr erhoben. Besonders bemerbensivert ist in dieser Reihe die Verlautbarung der polnischen Bischöfe, mell ja Polen mit seiner Ostgrenze an die Sowjetunion flöht. Der gesamte Episkopat des ganzen polniscl)en Reiches hat in einen, amtlichen Schreiten die Verurteilung t>es Kommunismus niedergelegt. Die Bischöfe aller Riten, römisch- und griechisch- lintl,„lisch, halben anlählich der ersten Plenarsynode im neuen Polen, die kürzlich in Lzenstochau stöttfand, einen Hirtenbrief versohl, der in scharfer Weis« zu der kommunistischen Gesahr Stellung nimmt. Zunächst sprechen die Bischöfe von dem vcrbrecl)erisel)en Braud. den der^Kommunismns in Spanien entfacht hat. Biele Heiligtümer, nno darunter viel« heilige Denkmäler der Ge schichte und der Kunst iverden auf das Geheih Moskaus durch einen Braud vernichtet, der von teuflischem Hnh «„gestiftet wurde. Das sind, wie die polniscl-en Bischöfe sclgeu, reise Früchte der hölliset>en Aussaat. Ohue Gerichtsurteil iverden tausende von Märtyrern aus brennende Sct>eit«rhausett gewor fen. Es seien unmenschliche Verbreäptn, deren raffinierte Grau samkeit alles übersteigt, was bisher in der Geschichte an Ge meinheit. Falschheit und Hah erdacht und vollbracht wurde, sch der Gesahr, von diesem kommunistisel)en Ungeist angesteckt p, werden, stehen auch viele Länder, die zwar selbst die .Herr schaft des Kommunismus nicht wollen, die sich alx-r durch ihre Grundsatzlosigkeit, durch ihren Hnh gegen die Religion oder auch durch ihre feige Halbheit und Selbstsucht dem drol-enden brande der Bernichtung nicht entgegenstellen können und daher in die Abhängigkeit und den Dienst des Aufruhrs geraten, den sie eigentlich ablehnen wollen. Dann sprachen die polniscl>en Bischöfe von Einzelheiten im eigenen Land, die darauf hindeuteu, dah die kommunistische Propaganda bestrebt ist, auch in Polen die Saat des reli- z'im-n und sozialen Hasses in die Seelen der Masse und ganz !..'andere der Jugend zu werfen. Der Kommunismus will die Se.lcn vergisteu und verblenden, um sie so zum geeigneten übrk' ig seiner Pläne und Absichten zu machen. Diese bal- schnvijlijche Propaganda sei nach russischem Muster organisiert und werde von Moskau her auch unterstüht und geleitet. Richt nur die Kirche sei Gegenstand dieser kommunistischen Propa gandawelle, auch der Staat und jedes moraliscl)e, völkische und kulturelle Ideal iverde dadurch gefährdet. Daun kommen die Bischöfe aus die Mittel der Abwehr ge,zeu den Bolschewismus zu sprechen. Ein erstes Rüttel sei die entschlossene Ablehnung jedes Kompromisses mit dem kommuni stischen Radikalismus. Auf solci)« faulen Kompromisse sei der Kommunismus begierig bedacht. Ein weiteres Mittel gegen den kommunistischen Geist der Zerstörung und Zersetzung sei — kirchlich gesehen — die Erneuerung des religiösen Mensclpm im Geiste Christi, und — politisch und sozial gesehen — die 'Aus übung der Grundsähe der (Gerechtigkeit und Rächstenliebe; die Arlx'iter und Handwerker und alle in Rot befindlichen Menschen mühten vor Ausnuhung geschützt und der bestehenden Not müsse gesteuert werden. Im Grunde sei der Kommunismus eine Krankheit der Seele, die vor allem auch von der Seele her ge heilt werden müsse. Der Mahstab der Heilung sei die Wahrheit Jesu Christi Am Schluss süssen die Bischöfe ihre Mahnung noch einmal in eindringlicher Form zusammen. In dieser Zeitenivende voller Entscheidungen bleil»e den Völkern nichts anderes übrig als zu wählen zwiselwn Christus und Satan, der sich im Kommunismus und in der Gottlosigkeit ansdrückt. Die Gesahr des Kommu nismus und der Gottlosigkeit sei groh. das Volk sollte dieser drohenden Gefahr gegenüber den Glauben verteidigen, über den Geist des Volkes wachen. Der Hirtenbrief schlicht mit folgendem Appell an die Gläubigen: „Wir versichern euch, dah wir voll Vertrauen in die Zukunft schauen. Wir wissen, wie stark lwi uns die Grund lügen des Glaubens und wie kostbar die Schätze der christlichen lleberlieserung sind. Die Geschichte lehrt uns. dah dank solcher Schähe des Geistes und ülwrirdischer Gnadenkräsle das katho lische Polen siegreich auch die schwersten Erschütterungen über standen hat. Wenn ihr nur treu unter denn Banner Christi stehen, wenn ihr unter diesem Banner zur gemeinsamen be freienden Tat vereint sein werdet, dann ist der Sieg des Kreuzes sicher. Und in diesem Sieg liegt auch die einzige Ge währ für die ruhmreiche Zukunft des Volkes und des Staates." Juliantje will heiraten! Huv Verlobung -er hollänöischen Kronprinzessin »nit -ein Prinzen znv Lippe hh , werden im Himmel geschlossen: das gilt heutzutage dm regierenden Häusern, bei den Kaisern. Königen und ' g.u d a r Welt. Man weih, mit welch inniger Liebe der Ko ag -wo Belgien an seiner verstorbenen Gattin hing; man die Liebesgeschichte des Herzogs non Kent; es ist alles a : geworden. seit die Weltgeschichte nicht mehr von den h n der Dynastien allein bestimmt wird, und es nicht - in w>e in früheren Jahrhunderten aus die Erweiterung der g macht ankommt. Mau Kanu es sich kaum denken, dah i'r >Haupt noch ein Schicksal wie dasjenige der Lieselotte v r Psalz möglich wäre. Kronprinzessin Im Doktorhut. Das Haus Orauieu, das ruhmgekrönte Herrscherhaus der * binde. steht und fällt mit Juliane, Prinzessin von Oranien- D m. Herzogin von Mecklenburg, der Erbin der holländischen ' -äroue. Sie ist das einzige Kind der regierenden Königin ' lniiua: und so freuen sich jelft die Holländer, dah ihr D mm in Erfüllung gehen soll: mit Jahnen und Schleife» in - - chnlno, des Hauses Oranien begrübt man die Verlobung --- t d in Prinzen zur Lippe-Biesterselb, die soeben offiziell ver- d ! wurde und der bald schon die Hochzeit folgen soll. I u l l a n l j e", so sagt der Bolksmund. wenn von Kron gin Juliana die Rede ist; ein Zeichen dafür, dah sie wie -z.m'mn selbst mitten i m V o l k e steht. Sie pslegl nicht ri ' Aufhebens von sich zu machen; ihre Bescheidenheit ist sprick- T-lrilich geworden. Obwohl — man kann in diesem Falle diese Diüchränkuno machen — sie sich strebend vcmühte, alle Vo-cke- m-mocn zu treffen, um ihrem dcreinstigen hohen Berufe ge- wrcht.m zu sein. Es ist allgemein bekannt, dah Kronprinzessin Juliana an 1er Universität Leyden den Doktorhut erwarb, dah sie sich 'n den Slaatswissenschaftcn und in der Rechtspflege von Grund auf umgelan hat. Lehre mit dem Kochlöffel. Aber nicht nur die Wissenschaften gehörten ihr zu den Vor- m-i-üstz-.mgcn für die Zukunft. Auch die echt weibliche Kunst drz Kochens wurde nicht vernachlässigt- wenn es auch — der Natur der Sache gemäh ein besonders bekannter imd be rühmter Meister des Kochlössels war, der Kronprinzessin Ju liana unterrichtet hat. Man verschrieb sich einen srnnzöüschen Gastronomen, um sie in die Feinheiten der Küche einznsühren. Daneben aber, und das ist von Bedeutung, ist ..Iulianlje" eine begeisterte Ratnrsrenndi n Mit 'Vorliebe beschäftigt sie sich mit der Flora und Fauna ihres Landes; die Wunder der weiträumigen holländischen Kolonien sind ihr kein Geheim nis. und die vielerlei Beziehungen Holland-- zu den schausten und „üblichsten Kindern Floras bedeuten ihr mehr als nur Geschäftszweige und Erwerbsmögllchkeiten ihrer Untertanen. Der Prinz als Kaufmann. Der Bräutigam. Prinz Bernhard Leopold zur Lippe Biester feld, ein Resse des lehlen regierenden Fürsten zur Lippe, bat eine Lausbahn durchlaufen, die typisch ist sür unsere moderne Zeit. Er studierte, wie seine Braut. Iura und Llaatswissen- schaslen und machte im Herbst vergangenen Jahres seinen Re ferendar. 'Roch sehr jung, mit 2l> Jahren, trat er in die Pa riser Vertretung der I. G Farbenindustrie Akt' ng-kell'chaft in Paris ein; es ist noch nicht lange her: am I Januar d. I. erst, wahrscheinlich mit Rücksicht aui die bevorstehende Verlo bung. wurde er am I September nach dem t-bang verseht; und hier wird wohl der Prinz als zukünftiger Prinzgemahl dem nächst seinen Hausstand gründen: aus eigenen Fähen mitten im Leben stehend, wie es unsere Epoche der Technik und de, Arbeit verlangt. Auf Landsitz Rulgenbock. Kronprinzessin Juliana hat zur Zeit bei ihrer Mutter, der Königin, auf dem Landsitz Ruigenhoek bei Scheveningen Woh nung genommen. Hier werden die Vorbereitungen sür die Verlobungsfcierlichkeiten getrossen. Hier entwirft man das Zeremoniell der festlichen Handlungen, und hier plant man auch schon die Hochzeitsfeierlichkeiten, die nicht allzu lange aus sich warten lassen werden. In Deutschland, auf dem Landsitz Zällichau, lebt die ver witwete Prinzessin Bernhard zur Lippe-Biesterfeld, nachdem der Vater des Bräutigams vor zwei Jahren in München gestorben Das Geschenk der Stadt Nürnberg an den Führer Durch ihr Llaütoberhaupt lieh di« Stadt Nürnberg dem Führer als Geschenk eine siIbergeschmiedete Kassette überreichen, die eine wert volle Urkunde eines Sladt- besestigungsplanes aus dein Jahre tö >2 birgt Der Deckel der Kassette trägt eine El fenbeinschnitzerei, die die Nürnberger Stadtmauer aus der Zeit um lststl) darstellt. sWeltbild, RI.) Der Garten im September Das ist nicht mehr des Frühlings junges Grün, im welken Laube Strauch und Stauden stehen; vielfarbig nur di.' Bohnenranken blüh» die hoch am Stock wie bunte Wimpel stehen. Der Kürbis liegt geschwollen auf dem Bcet, Gurken schlängeln sich durch gellv Blätter, fest aus dem Stengel N'ch oer Weihkohl stehl, und auch der Wirstng, sein berühmter Vetter. Schwarzwurzeln fingern tief im miirtren Grund, zu feisten Würsten straffen sich die 'Möhren, die Sellrieknollen iverden breit und rund, elegisch senkt die Zwiebel ihre Röhren. Nach Sonne lechzend, grün noch bis ins Herz, stehn am Spalier die Boumcken der Tomaten. Enüivienblälter streben sonncnwärts. sonst hält der Herbst nickt viel mehr von Salaten. Die Knospen runden sich am Rosenkohl. der Grünkohl treibt schon seine krausen Bärte; noch fühlt im Stall das tief'« Schwein sick wohl, demnächst des Grünkohls leckrer Topsgefährt«! Und wie zum Abschied blüht und flammt und loht die Pracht der Dahlien und der Gladiolen; der Himmel gibt dazu sein Abendrot, und alle Wolken gehn auf goldnen Sohlen... So schläft der Garten still und festlich ein. oer Hauch des Herbstes kann ibn n'cht belrüben. nenn vor dem gänzlichen Verlassensein lrewahren ihn der Kohlslrunh und die Nist'«»...! lililliilllilililiilililistlilililililstlllllllllllllllistllllstlililllllltlllllltliiüIilRlllllllllillllllllMRM ist. Wieder also, wie schon so oft in der niederländischen Ge schichte, wird es ein Sprah aus deutschem Geschlecht sein, der sich dem Hause Oranien zugesellt: ein Bindeglied mehr zu dem stammverwandten Volke der Holländer. Mochte es den Verlobten beschienen sein, dereinst an ihrem Teil beizntragen zur Erhaltung des Friedens in der Welt und zur Wohlfahrt ihres Volkes. Das hollän-ische Vrautpaav vsv -ein nie-erländischen Rundfunk Nachdem Prmzessin Juliana am Dienstnanachinittag mit ihrem Verlobten, dem Prinzen 'Bernhard zur Livve Viesterielü, im Haag «ingetrosien war. wo di« Bevälk runa dem Paar «'nen begeisterten Empfang lx-reitete, hielt Königin Wilhelmma ii'xer die beiden vederländischen Sender Hstversnw und Krnzen ein« A u s p r a che an das niederländ ' i ch e Volk Dann gab sie ihrer Freude ülrer die Verlobung Ausdruck. Aui'chlicszend stellte Prinzessin Juliana 'Kren Bräu: arm dem Volke vor. Tie wies dal»«: daran! bin dar. n-e ihm zum e r st e n M al bei den W n t e r s v i e l e n l st ' k > e a sg » nel sei. Schliestlich dankte Prinz Bernba o 'n holländ'scher Sprache nir den herzlichen Emviana in (Zollend Am-blickend gab er der Hoffnung Ausdruck, innerhalb eines B'ertelsahr«, he'raten zu können. Dsr Aönig -er Aritirina!- schriftsteller und sein Gehilfe Der Sekretär Edgar Wallaces gestorben Ed.plr Wallace war bekanntlich n ckt nur d-r Kania der .Kriminalschriftsteller, sondern zust .m auch der Kenia der Viel schreiber. Er produzierte lein- Raum aer-dezu am lautenden Baud und ist so srnchtbar ae>v, - en nur m v'w rudere Schriftsteller Dah leine Ramone trotz der raschen Arbeit inst durchweg graste Ersolge hotten, ist nur mit der unerhörten Meisterschaft zu erklären, mit Z>:r E' > ir Wallace d'c Kunst der spannenden Erzählung beberricht- tu München Z ten b.-ickgf- liate er mehrere Steuotnpist-ni .n. di -, st' lch- ll ne nur kann ten. daraus lostivvcn muht n. nm 'ein - D'kt'k zu folgen. Wenn «in Roman mehrer« Wochen in An'vr -!^ nahm dann ivar das für Edgar Wallace e . e lanm Ze.: Oft genug be nötigte er nur wenige Tag«, um «inen K-e :n -iglrestzer 'ert.'zu stellen. Einmal, vor langen Jahren, las Edao- Wallace ' der Zeitung von ein-e-n fthähriaen juna-en M-n'ckcm namens Curtis, der io schnell wie kein anderer Menick Sckre bmgick n« schreiben könnte Diesen jungen Mann enrgg-erte er iu> oer Stell«, und mit ihm hat er dann auch d e meisten Romane ae- schrtel'en. Tie Schriftstelleret Fob--'K Könnt- -ein erst -h'-g ..aus Touren kommen". Edaar Wallace diktierte nackt-, im Bett liegend, viele Stunden lang in ein Diktavban und Curtis ülrertrug dann am nächsten Morgen di« besprochenen Walzen in die Reinschrift. «Kegen Mittag konnte K-r Autor dann schon korrigieren, was er in der Nackt der Wacksivalz« anver traut hatte Den Rekord der Schnelligkeit stellt- er au', als sein Verleger an einem Sonnaloend «inen Kriminalroman n Auftrag gab. der bis zum Montag 'ert: 'gestellt ein -nicht«. Es standen kür diele Arbeit ali'o nur zwei Rächte und em Sag zur Verfügung. Wallace diktierte allo dnrau'los und Curtis schrieb, was seine lelenkigen Finger an Schnelligkeit nnr Ker- geben wollten. Pünktlich zur festgesetzten Stunde könnt« der dreihundert Seiten lange Roman abnelie'ert iverden Als Edgar Wallace starb, hatte Bob Curtis schon m viel von seinem Brotgeber gelernt, dah er sick clzi aus ei.'cne Faust daran machte, nach bewäbrlcm Muster Kriminalromane zu ver sahen. Da er über beit« Beziehungen oernigle. war s um ein Leichtes, seine Arbeiten gut unterzuvringen und mm gncn orosze Honorare zu verdienen. Die Erwine seiner Roman« reicht«« jedoch bei weitem nicht au die seines Bormides her an. Trotzdem konnte Curtis ein höchst angencames Leben fuh ren Er starb vor kurzem und binterlästl 'einen Erben ivg.ir- scheinlich mehr, ais Edgar Wallace den seuugen. Schutzpatron -er Bluinen Nanrenspatron -er Fiaker Kürzlich seit neu de sran.zoiisckcn Gartner dcu Namen-, g des heiligen Fiacri u s. Dieter Manch u - u «> w -mindert aus Schottland nach Frankreich. Der L.uende zuioige war er der Schutzpatrott der Blumen und sott imstande g-nxien sein, Pftanzen aus dem Boden spriesteu zu lassen. Ala:, King!« im deshalb wegen Zaulvrei an und er erliii den Marngm..'d. An dem Haus, wo der heilige F acrius :n Par:s leb.e. kewnd - h e u Lehild mit leiueiu Bild. Im 17. Iahrhui dert bewohnt« d >. -s Gebäud« der Kutscher Sauvag«, der als erster aus dst Idee kam. Mietwagen ins Leben zu rufen. Seit dieser Zeil wurden d.ei« Fahrzeuge Fiaker genannt. 'Von Paris wurden diese Wogen auch iu Wen eingesiihrt, wo sie bekanntlich ine grostte Popularität erreichten. Nun veranstalten alljährlich die Pariser Gärtner, begleitet von den wenstzen noch überlebenden Fiakerkutschern. ein« Wallfahrt und «ine Andacht zu Ehre» ihres Schutzpatran».