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Sächsische Volkszeitung : 08.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193609086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360908
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-09
- Tag 1936-09-08
-
Monat
1936-09
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.09.1936
- Autor
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Nr. 210. — 8. S. 36. Sächsische Volkszeitung Seite L SiMglingSkörbchen f^l Srstaeborene jonaer unbkmMelter Ehepaare Das Geschenk der deutschen Veam'inncn an Adolf Hiller zu seinem letzten Geburtstag — 1465 Eäuglingskörbck>en bzw. -bettchen — soll aus Anordnung des Führers und Reichskanzlers durch die NSV, Hilsswcrk „Mutter und Kind", der praktischen Verwendung zngesührt werden. Die Süuglingskörbchcii werden als Geschenk für Erstgeborene an junge unbemittelte Ehepaare vergeben, wo mit weiterem Nachwuchs gerechnet werden kann Koptischer Vifchof uoterwlrik M -er italienische« Vesatzungsbehörde Rom, 7. September. Nach einer Meldung aus Addis Alieba hat der Leiter des südlich von Addis Abeba gelegenen Klosters Zuquala, Bischof Mehmcr Wolde Michael Tessa, mit einem Gr- folge von 50 Mönchen und Priestern seine feierliche Unterwer- funq vor dem italienischen Besatzunasprälidium von Las Addas vollzogen. Angesichts des großen Einflusses, den die rund 600 Mitglieder der weitausgrdehnlen Klostergemeinschalt von Zu- gualo arrf dir Einwohner ihres Gebietes ausiiben. sei dieses Er eignis, wie die Meldungen hervorhebrn, von besonderer Bedeu tung. Pater Lough in und die Achtung vor den Autoritäten In Detroit, der Stadt, in der die meisten Automobile der Welt hergcstcllt werden, entfaltet bekanntlich seit geraumer Zeit schon der Pater Coughlin, Pfarrer einer kleinen Kirche dieser Millionenstadt, vor allem mit Hilfe des amerikanischen Rundfunks eine weitreichende politische Propaganda, die sich vor allem jetzt, da die Präsidentenwahlen bevorstchen, gegen den gegenwärtigen Präsidenten Roosevelt und seine Wiederwahl richtet. Der „Osservatore Nomano" veröffentlicht nun, ohne datz dieser Verlautbarung amtlicher oder auch nur halb amtlicher Charakter zukämc, aber doch nicht von ungefähr, fol gend« Zeilen an die Adresse einiger amerikanischer Zeitungen. „Gewisse Blätter haben berichtet, der Bischof Michel Gal- laghcr von Detroit habe, als er in Nom war, erklärt, datz der Heilige Stuhl voll und ganz die politische Tätigkeit des Paters Coughlin billige. Dies entspricht nicht der Wahrheit, weil der Bischof Gallag- Her sehr wohl weitz, was ihm über diesen Gegenstand gesagt worden ist. Der Heilige Stuhl will die Achtung vor allen Frei heiten, aber auch vor allen Bindungen, und cs ist gewitz, Sah man gegen die elementaren Bindungen sündigt, wenn der Red ner Persönlichkeiten, die die obersten Autoritäten darstellen, angreift mit dem offenbaren Willen, in den Massen den diesen Autoritäten geschuldeten Respekt zu erschüttern. Diese Bindun gen sind noch größer und klarer, wenn der Redner ein Priester Gebiet der Biologie festgesiellt, datz jede Rässe ihr« ihr eigenen, von anderen Raffen wesentlich unterschiedenen Charaktereigenschaften besitzt. In der Achtung und Förde rung sowie in der Entwicklung solcher Eigenarten im deut schen Reichsgebiet liegt der Sinn der deutschen Raffegesetz- gebung. Deutschland ist aber keineswegs gesonnen, in die Raffensphäre eingeborener Völker einzugreisen. Wir sind lediglich bestrebt, das Eindringen fremder Raffen in den deutschen Volksbestand aus völkischen Gründen zu verhin dern. Wenn man aber glaubt, Deutschland in diesem Zu sammenhang die Fähigkeit einer Eingeborenenbetreuuna absprechen zu können, so sollte man vielmehr einen Blick auf die Geschichte mancher auoerer voller werjen. die sich ihrer besonderen kolonisatorischen Fähigkeiten rühmen. Man denke an das Aussterben der Marquesaner und der übrigen Maori-Bevölkerung in der Südsee, an das Aussterben der Indianer in Nordamerika und Kanada und schließlich auch an die Konzentrationslager, in denen seinerzeit die Vuren Englands Interessen gefügig gemacht wurden. Und hierher gehört auch die Bemerkung, datz es kein Ruhmesblatt für die Alliierten im Weltkriege war, weitzes Blut durch schwarzes Blut vernichten zu helfen, ganz abgesehen davon, datz dadurch das Ansehen des Europäers in anderen Erd teilen in seinem ursprünglichen Umfang aufs schwerste ge schädigt wurde. Wenn Deutschland heute, in der richtigen Erkenntnis, dass die Ehre unantastbares Eigentum jeder einzelnen Nation ist und dass sich kein Volk eine Schmälerung seiner Ehre auf die Dauer gefallen lassen kann, als gleichberechtigt angesehen wird, so hat es auch das Recht, gleich anderen Staaten, entsprechend dem Art. 22 der Völkerbundssatzung, an der Entwicklung zurückgebliebener Völker mitzuwirken. Für diese Knltnraufgaben, die Deutschland nicht vor enthalten werden dürfen, kommen nach dem Wortlaut des Artikels nicht die Länder in Frage, die bereits unter der Souveränität anderer Staaten stehen. Damit ergibt sich zwangsläufig, dass wir unsere Aufgaben nur in den eigenen Kolonien erfüllen können und nicht in solchen anderer Länder, wie etwa Portugal, Holland und Belgien. Dieser Standpunkt gilt um so mehr, als Deutschland seinen Kamps gegen das ihm zugefügte Unrecht nicht durch eigene un gerechte Ambitionen aus fremdes Gut lähmen kann. Durch eine Wiedergutmachung des kolonialen Unrechts würde Deutschland in der Lage sein, allmählich auch den Rest der Arbeitslosigkeit zu beheben. Unsere Wirtschaft würde neue Antriebe erhalten, die sich auch der Weltwirt schaft mitteilen müssten. Auch könnten die eingefrorenen Kredite durch die micdererstehende Bewegungsfreiheit der deutschen Deviscnwirtschast leichter anfgetaut werden. Dio Benerung der Wirtschaft aber würde auch zu einer weiteren Befriedung der weltpolitischen Verhältnisse beitragen. So mit liegt in der Lösung der deutschen Kolonialfrage ein entscheidender Beitrag zur Wiedergesundung Europas in wirtschaftlicher wie politischer Hinsicht. Auch in den jetzigen Mandatsgebieten würde durch die Rückgabe endlich die für deren Entwicklung erforderliche Beruhigung ein treten. Darüber hinaus aber müsste der weissen Raffe in ihrer Gesamtheit daran liegen, Europa durch eine enge Heranziehung Deutschland» in seine» weltpolitischen Auf gabenbereich zu kräftigen. Ze eher Deutschlands rechtlichen und moralischen For derungen auf kolonialem Gebiet entsprochen wird, desto mehr wird es auch zur Aufrechterhaltung des europäischen Besitzes in der Welt und zur Erfüllung der damit verbun denen Aufgaben beitragen. Der Monroe-Doktrin, die unter der Parole „Amerika den Amerikanernk" ganz neue welt politische Perspektiven eröffnete, ist der Ruf „Asten den Asiaten!" gefolgt. Es liegt nicht zuletzt an England, zu ent scheiden, ob Deutschland seine europäische Aufgabe erfüllen kann. Dem englischen Volk dürfte die Entscheidung nicht schwer fallen, denn schon der deutsch-englische Flottenvertrag hat gezeigt, dass ein Interessenausgleich zwischen grossen Völkern bei beiderseitigem guten Willen keine Utopie ist." Stalin schwer erkrankt? / London, 7. Sept. „People" bringt einen Bericht ihres Pariser Sonderkorre spondenten. der behauptet, Stalin sei so krank, datz er jeden Augenblick st erben könne. Da Stalin unsShig sei, die Regierungsgeschäfte zu führen, hätten andere In der Furcht vor der wachsenden Opposition den „Säuberungsprozeft" fortgesetzt. Stalins Krankheit sei der Beweggrund für die Hin richtung der kürzlich erschossenen IS prominenten Bolschewisten. Ein Bolschewist, der dem Moskauer Blutbad« entronnen fei, habe dem Korrespondenten erklärt, datz es gar keine Trotzkische Verschwörung gegeben habe, sondern datz eben wegen de» Zu standes Stalins die Welt und das russisch« Volk mit diesem an geblichen Komplott hinter» Licht geführt worden sei. Stalin habe schon monatelang den Kreml nicht verlassen. Auch -le polnischen Vifchöfe warnen vor Volsche- wlsmus un- s-VolkSfront^Vellrebunaen Warschau, 7. Sept. Am Sonntag, dem 6. d. M., wurde in allen polnischen Kir chen ein Hirtenbrief der Plenarsynode der pol nischen Bischöfe verlesen, die am 26. August im Beisein des päpstlichen Nuntius Kardinal Marmaggi in Czen st och au getagt hat. Die Beschlüsse der Plenarsynode sind bisher nicht veröffentlicht worden. Der Hirtenbrief der Bischöfe lätzt aber erkennen, datz sich die Synode auch mit der bolschewistischen Ge- fahr beschäftigt hat. Der Hirtenbrief verurteilt in schärfsten Wendungen die bolschewistische Barbarei, deren Folgen man ge genwärtig in Spanien sehe, und warnt eindringlich vor der Ge fahr des Bolschewismus, ivobei von besonderem Interesse ist, datz er die sogenannte „Volksfront" für ebenso gefährlich erklärt wie den Kommunismus selbst, da sie ihm politisch Vorschub leiste. Es heitzt beispielsweise .n dem Hirtenbrief, man spreche auch in Polen schon laut von einer sogenannten „Volksfront" nach ausländischem Muster. Der Name „Volksfront" sei wohl nur insofern gerechtfertigt, als diese Front darauf ausgehe, dos Volk — ähnlich Russland — in d'e Ketten moralischer, sozialer und politischer Knechtschaft zu schlagen Von diesem Gedanken ausgehend, warnen die polnischen Bischöfe vor jeglichem Koui- promitz mit politisch radikalen Bewegungen. Feuerüberfall auf 2 RealerunaSbeamle lri Jerusalem Jerusalem, 7. September. Heute vormittag wnvde mif zivei hohe Regierungsbeamte, die Regieruugssekretäre Nurock und Tattenbaum, fünfmal aus dem Neuen Tor in der Jerusalemer Altstadt geschossen, ohne datz die Kugeln ihr Ziel erreichten. Tie Täter konnten in die Altstadt flüchten und sich dort verstecken. Bei einem Gefecht am Sonntagnachnnttag auf den Höhen von Nablus, bei dem wiederum Flugzeuge einaesetzt wurden, gab es tote un- verwundete Araber, deren Zahl jedoch „och unbekannt ist. Oie Erleichterungen in der Kurzarbelterfürforge Berlin, 7. Sept. DI« Kurzarbeiterfürsorge ist durch den Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche rung neugeregelt worden. Dabei ergeben sich wesentliche Erleichterungen Im Bezug der Kurzarbelterfiirsorge. Die Erleichterungen beruhen vor allem darin, datz die Be triebe nach der neuen Verordnung auch in der allgemeinen Kurzarbeiteruntcrstühung keine Wartezeit mehr zuriickzulegen brauchen, bevor Kurzarbeitersürsorge gezahlt wird. Auch bei einer Unterbrechung der Unterstützung wird keine Wartezeit mehr auscrlcgt. Außerdem brauchen die Betriebe bei Kurz arbeit keinen Arbeitsplan mehr beim Arbeitsamt einzureichen, wie dies bisher in der allgemeinen Kurzarbeiteruntcrstützung erforderlich war; sie können also ihre Arbeitseinteilung den je weiligen Bedürfnissen besser und schneller anpassen als bis jetzt. Der Uebergang von der Unterstlltzungswoche auf die Doppel woche wirkt in gleicher Richtung; er bedeutet außerdem eine Verwaltungsvercinfachung. In der verstärkten Kurzarbeiter unterstützung waren diese Erleichterungen schon bisher zuge standen worden. Zur Höhe der Unterstützungslcistungen ist zu bemerken, datz die allgemeine Kurzarbeiteruntcrstützung nun auch für 5, 7, 9 und 11 Ausfasstage in der Doppelwoche gezahlt wird. In der verstärkten Kurzarbeiterunterstützung ergibt sich die Erhöhung der Leistungen ohne weiteres daraus, datz bei entsprechendem Arbeitsausfall der Lohn nicht mehr wie bisher nur bis zu 72 Arbeitsstunden, sondern jetzt bis zu 80 Arbeitsstunden in der Doppelwoche ausgeglichen wird; eine soziale Staffelung nach der Zahl der Familienangehörigen wir- dabei aufreehterhaltcn. Empfang zu Ehren von Epp und Dorpmiiller Newyork, 7. September. Die deutsch-amerikanische Han delskammer veranstaltete einen großen Empfang im Ncwyorkcr- Dankicrklub zu Ehren des Reichsstatthalters, General Ritter von Epp und des lSeneraldirektors der Deutsck)en Reichsbahn, Dr. D o r p in ii l l e r, der zum Präsidenten der dritten Welt- kraftkonsercnz berufen worden ist. Di« Konferenz wird vom 7. bis 12. September in Washington tagen. Der Empfang, zu dem 100 deutsche Delegierte der Weit kraftkonserenz geladen waren, und an dem 200 führende Per sönlichkeiten des amerikanischen Wirtschaftslebens teilnahmen, war eine eindrucksvolle Kundgebung für die deutsche Wirtschaft. Der Vorsitzende der dcutsch-amcrikanisck-en Handelskammer, Iwersen, bcgrützte General Ritter von Epp, Dr. Dorpmüller und die übrigen deutschen Gäste und hietz sie als politische und wirt- schastlickie Führer besonders herzlich in den Vereinigten Staaten willkommen. Dr. Dorpinüsser und Ritter von Epp dankten für die herz liche Begrüßung und betonten luüde, daß die deutsche -Heimat und die Auslandswirtsck-aft eng miteinander verbunden seien. Schweres Verkebrsmialülk in Lippe Zwei Soldaten getötet, der Fahrer geflüchtet. Detmold, 7. Sept. In der Nacht zum Sonntag ereignete sich auf der Landstraße zwischen Lemgo und Hohenhausen ein furchtbares Vcrkehrsunglück, dem zwei Soldaten die in Lemgo einguarticrt waren und am Sonnabendabend an einem Ernle- dankfcst bei Lemgo tcilgenomincn hatten, zum Opfer sielen. Sie wurden auf dem Heimweg von einem Personenkraft wagen angesahrcn. Dabei erlitt der Gefreite Georg Kaschcl aus München einen schweren Schädelbruch, sowie Knochenbrüche und innere Verletzungen, denen er bereits nach kurzer Zeit erlag. Der zweite Soldat, der Gefreite Erich Kullik aus Bachum, wurde mit schweren inneren Verletzungen dein Krankenhaus in Lemgo zngesührt, wo er am Soniitagnackmittag starb. Der schuldige Krastwagensahrcr flüchtete, ohne sich um seine Opfer zu küm mern. Nach 12stündigcr Tätigkeit der Sicherhcitsbehördc wurde festgesteilt, datz drei junge Leute aus dem lippischen Dors Leese jn der Nacht zum Sonntag aus einer Reparaturwerkstatt ohne Wissen des Besitzers einen Kraftwagen zu einer Schwarzfahrt geholt und mit diesem Wagen das Unglück verursacht haben. Der sckuldige Fahrer, der 20jäl"-ioe Erich Plöger ans Leese, treibt sich anscheinend in den Waldungen bei Lemgo herum, während die beiden Mitfahrer, darunter ein Lehrling, bereits verhaftet werden konnten. Nach den behördlichen Feststellungen befanden sich die beiden Solda'en vorschriftsmäßig auf der rechten Straßenseite des Fußweges. Ellzua entalelst s Personen leicht verletzt. — Nur geringer Sachschaden. Ludwigshafen (Rheins, 7. Sept. Die Reichsbakn- direktion teilt mit: Am Sonntag, dem 6. Sentember, 7.47 Uhr, ist der Eilzug 106 bei der Ausfahrt im Baknhaf Ludnnos- hasen-Mundenheim bei der Ueberleituna von Gleis 1 nach Gleis 3 mit der Lokomotive und snmtlicken Waaen sPackwagen und 2 Personenwagens entgleist. Die Lokomotive und die folgenden zwei Personenwagen sind umoestiirzt Vier Reisende und der Heizer wurden leickt verletzt. Drei Verletzte kannten die R-»ite forUetzcn. Ein Reisender und der H-tzer sind in ärztlicher Be handlung. Hilfe war sofort zur Stesse. Das Hauvtoleis 2 der Perlnnenbabn ist voraussichtlich auf 6 Stunden gesperrt, die Glesse der Miiterbolm auf längere Hess, Zwischen Mundenhelm und Schifferstadt Ist eingleisiger Betrieb eingeführt Die Ursache des Unfalls ist noch nicht geklärt. Das Gleis und die sichcrheitstcchnischen Anlagen waren in Ordnung. Diamantenes vriefferMi änm Nierstein, 7. Sept. Als der einzige noch lebende Priester von denen, die Bi schof o. Ketteler gciveiht hat, feierte kürzlich inRierstein am Rhein Geistlicher Rat Wilhelni sein diamantenes Priester jubiläum. Die Gemeinde, sowohl die Pfarrgemeinde wie auch die politische Gemeinde, nahm an diesem Ehrentag umso mehr Anteil, als der hohe Jubilar allein 50 Jahre seines Priester tums in Nierstein zugebracht hat. Ehemal. Lehrerin meuchllnqs niederaestoKen 30jährige wegen Mordversuchs zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. Köln, 7. September. Am 3. Juni 1936 trug sich in Köln ein Uebevfall zu. der -em ersten Anschein nach einen recht dra matischen Hintergrund hatte. Die 71jährige, im Nuheftons lebend« Rektorin Oe. war in ihrer Wohnung von einer ehcmal'- An Schülerin, der 30 Jahre alten Gertrud Olepp, durch einen Messerstich in den Rücken niedergestreckt worden. Das aus o:e Hilferufe der Ueberfallenen herbsigecilte Ueberfallkommaudo fand die Greisin am Boden liegend, der Griff eines langen Mes sers ragte unter der linken Schulter heraus. Gertrud Olepp wurde am folgenden Tag verhaftet und gab zunächst an. sie koiv sich an ihrer früheren Lehrerin rächen wollen. Das Kreuzoer- hör brachte jedoch bald ein recht nüchternes Motiv zutage, o.w b-ie Olepp zu der ruchlosen Tat getrieben hatte. Eine aeuüste cl»arakterlich begründete Zügellosigkeit sowie Rauckien und Trin ken brachte sie ständig in Geldverlegenheit und gab ihr wohl auch den Gedanken ein, sich aus dein kür eine berufstätige Frau immerhin seltsamen Wege des räuinrischen Uelwrfalles mit dem Messer in der Hand di« Barsämit ihrer Erzieherin anzueiqnen, von der sie bereits früher einmal Geld erlösten hatte. In der jetzt stattgösundenen Gerichtsverhandlung I>eantragle der Staatsamvalt di« gesetzlickie Mindeststrafe von fünf '"-'-'N Zuchthaus. Das Urteil lautete jedoch wegen schweren Raubes in Tateinl-eit mit versuchtem Mord auf acht Jahre Zucht haus. Vor dieser Tat, so hieß es in der Urleilsl»cgründung. stehe man fassungslos. Es sei unbegreiflich, wie eine in ans- kömmlicl/cn Verhältnissen lebende Frau in siclierer Stellung dazu komme, wegen kleiner Schulden >kre O'krer'n und Wohltäterin kaltblütig beiseiteschaffen zu wollen. Der Gemeinheit des Ver brechens müsse die Strafe «nlkpreckieii. Die alte Rektorin die b- Bluttat schnür verlebt w»^e, ist inzwiscixn wieder l»eraestellt. Der medizinische Sachverstän dige hatte jedoch in der Verhandlung betont, daß der Slick nm ein Haar ins Herz gedrungen märe und dann tödlich gewirkt hätte. Dresdner SchlaiMiebmarkl nnm 7. September Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 44, bs 40, cs —. ds —. B. Bussen: cks 42. bs 38, cs — ds —. E. Kühe: as 42. bs 38, cs 32. ds —. D. Färsen: as 43, bs —, cs —, ds —. E Fresser: 2 Kästier: A. Sonderklasse: —. V. Andere Kälber: a) 87—92, bs 76—86, cs 70—75, d) 65 - 68. 3. Lämmer, Hammel und Schafe: A Lämmer und Hammel: as 1. 62—66, 2. 60—65, bs 1 62- 66, 2. 61-65, cs 55-61, ds 48-52. B. Schaf«: as 57 bi« 60. bs 52—56, es —. 4. Schweine: as 1. 56. 2. 55, b) 54 c) 52, ds 50, «) —,s) —, gs (Sauens 1. —, 2. —. Auftrieb: Rinder 246, darunter Ochsen 64,- Bullen 45, Kühe 104, Färsen 33. Zum Echlochthof direkt —. Ochsen —, Bullen —. Kühe 3, Auslandsrinder —. Kälber 912. direkt 4 Ausland — Schafe 130l, direkt 208, Ausland —, Schwein« 1018, direkt 28, Aus land —. Ueberstcknd: Rinder —, darunter Ochsen —, Bullen —, Kühe —, Färsen —, Kälber —, Schafe 30, Schweine — Marktverlauf: Rinder und Sckpvcine verteilt, Kälber und Schafe mittel. Mtlel-eutsche VSrse vom 7. September (Eigene Drahtmeldung.) Schwach. Zum Wochenbeqinn war das Geschäft etivas l.b- Hafter. Im allgemeinen neigte die Tendenz zur Schwäche. Am Rentcnmarkt lagen Reichs- und Staatsanleihen ruhig. Reiclis- anleil-e Altbesitz zogen Prozent an. Staddanleihen waren bi, 1 Achtel Proz. nach beiden Seiten verändert. Pfandbriefe ruh«. Am Aktienmarkt verloren Vereinigte Stahl 2 Proz, Por zellan Tettau waren um 1,5 Proz., Dresdner Ballgesellschaft eben falls um 1,5 Proz., Schubert u. Sal.zer umRDGODERTGO falls um 1H Proz.. Pittter um 2 Proz.. Schubert u. Salzer um 1,5 Proz. und Langbein um 1 Proz. niedriger. Chemische Heyden mutzten 1,25 hergeben. Dagegen lagen Peniger Papier, Limin- ritz Steina und Kirchner um je 1 Proz., Rositzer Zucker um 2 Reichs Wetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Dienstag, 8. September: Nach Durchgang einer Regenfront frisch. Vielfach stürmische Winde aus West bis Nordwest. Wechselnd bewölkt. Schauer. Kühl.
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