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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.09.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140902026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914090202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914090202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-02
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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Nr. 446. Ndenü'Nusgsde. Settr 3 Leipziger Tageblatt. Mittwoch, 2. Sepiemvrr lSl4. 8 LetzleUachrichf l'', Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Seiten. ttrrmiettmgslisle ües „Leipziger Lageblattes Kriegsschauplatz zu entschlossen, den heimzuzahlen, die fanzösischen Vie ersten zwei Abstimmungen -es Konklave Rom, 2. September. Nach einer Meldung der „Tribuna" vereinigte bei der ersten Abstimmung des Konklaves Kardinal Pietro Maffi ungefähr dreißig Stimmen auf sich: die anderen sollen zwischen den Kardinalen Pietro Gasparri und Basil Pom pili geteilt gewesen sein, doch hatte Gasparri mehr Stimmen. Die zweit« Abstimmung zeigte ungefähr dasselbe Bild. im „Motin" über die Meutereide« 18. Armee« korp» bei Lunevill« bat einen Entrüstungs sturm hervorgrrufen. Di« armen Teufel mußten al« erst« in« Feuer und wurden furchtbar dezimiert. Den sranzöfischen Berichterstattern hat die Armeeleltung verboten, den Operationen zu folgen. Zugunsten der Engländer wurde eine Ausnahme gemacht, was das zeitweilige verbot der „Times" für Frankreich zur Folge hatte. Die englische Gesandtschaft in Bern gibt in ihren Berichten über die deutsch-englischen Kämpfe zu, daß die Engländer zurückgewiche» find und 8000 Mann verloren haben. hauptschrisllnter: Lr. vrrutz. «efteu^rraer. Verantwortliche Lchriilleiter: sur Politik Lr. Arno Günther; sür die dandel-zeitunz Walther Schinhler; für Leipjiaer und sächsische Anaeleaenheitcn «rnol» Jünk«; siir Kunst und Wissen, schäft Lr. Friedrich Gedrecht: fite Musik «n«e« Le-nitzr Gericht g. Haarsel«; für die Reise«, Bäder« und Verkehr«,eitun, Ludwig Meher. — Für den Anzeigenteil Sein», Baiser. Verlag: Letvtierr rageblatt, Gesellschaft mit beschr'nkter vastung. Druck: Fischer L Kürsten. Sämtlich in Leipzig. Moderne TeppichNopfeAnftatt, uurLandbetrieb, von Ang. Lunger«- bansen. Bestellung« erbeten Lt»d«straß« 2V^ lll. l-a, Kontor-, Ladeir-, Lager- and LteUerräume, Stallung, Wageusetiuppen nsrv HardenLergftraße« Erdg.uT. f Hausmann, Tel. 2426 f sofort s 1000 s Geschäftsräume Lsrlinl" Genf. 2. September. (Eig. Drahtbericht.) Das „Echo de Paris" meldet, daß zahlreiche Automobile mit Fliegern Paris ver- lassen haben, um sich auf den begsben. Alle Flieger seien Deutschen die Beleidigung deutsche Flieger der Hauptstadt angetan. Uenlvi- stoss« für Herren- und Knaben« Anzüge, Damenkoilüme, Manchester Sammet, Kleider- und Waschstoff« u. a. m. empfiehlt Resterhandlung Max Nüchtern, Leipzig, Hata strahe lO, Hof links. Äegr. l87S. Vie Einholung erbeuteter Beschütze in Serlin. sEigener Drahtbericht.) D Berlin. 2. September. Genau aus den Tag ist es ein Monat, daß Berlin eine Massen - Wanderung sah wie heute. Es war am ersten Mobilmachungstage, an dem Sonntag, der auf die Kriegserklärung gegen Rußland gefolgt war: Da mals strömten in der Morgenfrühe die Leute nach dem Königsplatze, wo zwischen Reicbstags- oobäude und Siegessäule der Bittgottesdienst im Freien stattfond. Heute pilgern sie dem gleichen Ziele zu. Aber die Stimmuna ist doch anders: Wir wollen nicht sagen schöner, aber fedenfalls Heller, freudiger und'uversick'licher.Wir sind "lichdimo.^s ge rosst nicht mutlos gewesen, ober die Zi'kunlt, die der Krieg verhieß, lag in ungewissem Dömmcrschein, wie vorläufig etwas Unbegreifliches, Unbestimm bares vor uns. Und leise, ganz leise bebte ins geheim doch "ielleicht dem einen und dem anderen das Herz. Nun liegen alle dies« Dinge doch um viele; besser. Wir wissen zwar alle, daß uns noch ein tüchtiges Stück zu leisten bleibt, aber der Rück - blick auf diesen Monat herrlicher Siege hat »ns doch alle gestählt. Der Krieg ist uns nicht mehr etwas, von dem wir uns gar keine Vorstellung macken können. Trotz der drei Frmnen und sieben Feinde lebt in jedem von uds, auck dem Kleinmütigsten, nun die Ueberzeugung, daß wir durch halten werden. Und so wird diese Ein holung der erbeuteten russischen, französischen und belgischen Geschütze für Berlin zu einem rechten Siegesfest, dem ersten von vielen, die wir hoffentlich noch feiern werden. Die Geschütze (mit ihnen wurde im Zuge auch eine Fahne und zahlreiche russische Ka valleriepferde geführt) waren in der Ar tilleriekaserne im Moabiter Stadtteil unte-:".ro nt worden. Von dort sollten sie, wie gestern ber> Zu gekündigt worden war, in feierlicher Fahrt nLchden Linden gebracht werden. Das bedeutete, daß oom frühen Morgen Tausende und aber Tausende — Männer, Frauen und Kinder — den Straßen zu strömten, durch die der Zug sich bewegen sollte. Der Rundgang der Siegessäule war von festlich ge kleideten Menschen besetzt. Viele, vor allen Dingen Knaben, hatten die Laternenvfosten und Bäume be stiegen. Droschken, Autos und andere Gefährte aller Art, sogar die städtischen Sprengwagen, wurden zu Ausgucken benutzt. Einen eigenartigen Ton brachten in die Menge die Verwundeten, die da und dort aus einem Wagen dem Einzug der Geschütze zuschauten und von dem Publikum mit Ehrfurcht be grüßt wurden. Gegen 12 Uhr hörte man auf dem Königsplatz Trommelwirbel. Ein Augenblick all gemeinen Gedränges, bei dem, wie das in solchen Fällen zuzugehen pflegt, die Letzten die Ersten wur den, und dann rückten in feierlichem Schritt und Tritt unsere Mannschaften mit den Trophäen an. zumeist Reserven, wohlgenährte, behäbige Gestalten, die Mehrzahl von ihnen schon in die Felduniform ge kleidet. Den Beginn machten russische Kanonen, Weitere deutsche Eisenbahnbeamte sür Belgien. Stuttgart, 2. September. (Eig. Drahtber. u n se r e s VZ. - M i ta r be i t e r s.) In der ver gangenen Nacht sind von hier mit einem Sonderzuge 420 württembergische Eisenbahner, darunter >0 höbe»» Beamte, nach Belgien abgeretst, um dort ihren Dienst anzutreten. Das Hilfswerk für Ostpreußen. Breslau, 2. September. Das „Schlesische Morgen blatt" meldet: Als Beitrag zu dem Hilfswerk für Ostpreußen hat der Magistrat fünfzigtausend Mark bewilligt. Eine Sedanfeier in Prag. Prag, 2. September. Im Garten des Deutschen Hauses fand gestern eine Seda »feier statt, deren Erträgnis sür die Familien von Wehrmännen be stimmt ist, die aus Prag nach Deutschland eingerückt sind. Der Festredner feierte die bisherigen Siege der deutschen Truppen in Frankreich und Belgien und drückte di« Hoffnung aus. daß es auch den öster reichischen Truppen vergönnt sein werde, gemeinsam mit den Deutschen weitere Siege zu erringen. So dann wurde die Volkshpmne und „Heil dir im Sie- gcrkranz!" gesungen. Hieran reihten sich patriotische Vorträge. Abg. Schreiner hielt eine mit großem Beifall aufgenommene Rede, in der er das Bündnis zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland feierte, das durch den gegenwärtigen Krieg festgekittet werbe. Redner schloß mit einem Hoch auf die oerbün- dete Armee. Die Anwesenden zogen schließlich zum deutschen Konsulat. An die Kabinettskanzlet Kaiser Franz Josephs und an Kaiser Wil. Helm wurden Huldigungstelegramme abgesandt. Rußland feines englischen Verbün-etea wür-ig. Frankfurt a. M., 2. September. (Eigener Drahtber.) Ein Frankfurter Geschäfts haus, das mehrere Niederlassungen in Rußland unterhielt, erhielt auf indirektem Wege aus Pherson in der Krim die Nachricht, daß die russische Regierung die gesamten Vorräte der dortigen Filiale als deutsches Privateigentum be schlagnahmt hat. Dies stelle einen internatio nalen Rechtsbruch dar, der alles übertreffe, was von den Gegnern Deutschlands auf diesem Gebiete schon geleistet sei. Zu taute« gefncht, gebraucht, aber gut erhalten, fitirmeuglar «. Moivning, beiüe mit grlb. fmtetairfioller-«. Mtcherackk, für Hauptmann. bsltttänchge pfrtüesurrütlung. Prei-angnb- unter . 364 an d - Exved. d. Leise. Tanel»!. .-cbii« vermischtes. * Bon der Lothringer Schlacht. Ueber die Ursachen oie zur Verwüstung des lothringischen Dorfes Dahl heim geiührt haben, wiro der „Forbacher Zeitung" noch berichtet: Als unsere Truppen ein gezogen, begrünte sie ein Missionsgeistlicher und bot dem General ein Glas Wein an. Als sie dann m das Dors einzogen, erhielten sie von den in den Häusern und auf dem Kirchturm versteckten Fran zosen Feuer. Man hatte Grund anzunehmen, daß der Piarrer die deutschen Truppen habe irreführen wollen. Er und verschiedene Bürger wureen sofort standrechtlich erschossen, das Dors verwüstet und in Brand gesteckt. — Das Schlachtfeld zieht sich im Kreise Forvach fast parallel der Bahnlinie Metz- Straßburg. Wohin das Auge blickte, als man sich nach der Schlacht wieder hinaustrauen konnte, lagen Verwundere und Tote, und zwar die Franzosen in großer Mehrzahl. Grone Opfer hat die etwa 250 Meter hohe „Kahle Höhe" bei Dieuze gekostet. Hier haben unsere Truppen einen harten Kampf gegen die dort verschanzten Franzosen bestehen müssen. Die Zahl der gefallenen Franzosen war jo groß, daß man unmöglich ihre Personalien feststellen tonnte. Sie wuroen jo, wie man sie fand, in Massengräbern zur letzten Ruhe bestattet. Bei den deuisch.n Truppen stellte man dre Namen fest uno entnahm ihren Kleidern das Geld, die Papiere und die Andenken, die später den An gehörigen zugestellt werden. Erichreckend waren auch die Verluste, die die französische Artillerie und Kavallerie an Pferden davongetragen hat. Von der Kanonade in Saarburg erzählen Augenzeugen: Plötzlich morgens 2 Uhr krachten Kanonenschüsse in das Schweigen der Nacht und in den nächsten Minuten zischten und loderten in den Kaiernengeväuden, in Lenen es sich die Franzosen gemütlich gemacht hatten, hohe Flammen auf. UederaU fielen trachend die Gebäude, in denen die Franzosen Wohnung genommen, zu sammen. Die deutsche Artillerie schien genau unter richtet zu jein, wo sich die Franzosen niedergelassen hatten, und nahm mit einer unheimlichen Sicherheit gerade diese Plätze aufs Korn. Die Brandschrapnells wirkten so schnell, daß Tausende von Franzosen in den Flammen umlamen, unter ihnen der Divisions stab uno die in Saarburg anwesende französische Generalität. Ueberhaupt haben die Geschosse unserer Artillerie übel gehaust und dem Feinde arg mit« gespielt. — Der Kreisdirektor von Forbach erläßt eine Bekanntmachung, in der er di« Bevölkerung vor jeder Hilfeleistung an französische Soloaten warnt. Es bestehe die Gefahr, daß die französischen Soldaten aus dem Hinterhalt auf unsere Truppen schießen würden. * Da« geheimnisvolle Hauptquartier. „Haupt quartier, den . . . .", lauten die Berichte Der Ort selbst darf nicht genannt werden. Französische Zei tungen, die sich auf dem Umweg über die neutrale Schweiz in» Elsaß stehlen, halten „Hauptquartier" für ein« Stadt und versichern, sie läge da und da. Die Kartenleier drüben werden sich auf ihren Karten freilich die Finger wund suchen müssen, nach der Stadt Hauptquartier nämlich. Eine andere Zeitung weiß es besser. Le Hauptauartier schreibt sie. The Hauptquartier werden sie drüben in Eng land iugen. Aber, ob Das, Le oder The Haupt quartier — es bleibt für alle gleich geheimnis voll. „Wo es nur sein mag?" sagen sie und zer brechen sich die Köpfe vor den angeschlagenen Tele grammen. Und ein jeder hat seine besondere Ver- mutung. die er flüsternd mittelst Alle Kaffeekellner leder elsaß-lothringischen Stadt haben rn diesen Tagen ihren Stammgästen knapp vor dem Trink geld mit gesenkter Stimme den Standort dieses Hauptquartiers verraten, jeder Kellner einen anderen Standort: „Ucbrigens, wissen Sie schon, daß S M. hier sein soll — pst, man Vari es eigent lich nicht laut sagen, aber Ihnen. . ." Und in Straßburg selber zeigte man sich sogar freude strahlend einen rauschenden Beweis dasür, baß S. M. mit seinem Haupiquartier jetzt hier sein müsse, die Fabne auf dem Kaiserschlosse. die natürlich nur deshalb hochgtng, weil alle anderen Ee äude wegen der Siege geflaggt hatten. Alle diese Vermutungen über das geheimnisvolle Hauptauartier sind natür lich Unsinn. Denn wenn das Rätselraten um das deutsche Hauptquartier vielleicht auch da und dort eine richtige Lösung findet — schon in der nächsten Stunde kann die Lösung wieder falsch jein Denn Le Hauptquartier ist Eotk sei Dank nicht fest, Le Hauptquartier ist mobil, wie alles andere Militärische in diesen Tagen. Und nur das eine wird sich hoffentlich mit Sicherheit von ihm sagen lassen: Le Hauptquartier rückt nmner weiter vor nach Westen in der Richtung nach Paris Sport und Spiel. 1 Ausschluß von Ehrenmitgliedern. Ebenso wie der Kaiierltche Automobil-Kluv, so hat auch der Kaiserliche Motor-Iacht-Ktub seine englischen und belgiichen Eqrenmitgliedec aus seinen Listen ge strichen. Es betrifft die Belgier: Baron Surmont de Volsderghe, Vizepräsident des Belgischen Motorjacht-Ktubs, M. E. Roelandts, Vizepräsi dent des Motorjacht-Klubs von Belgien, und die Engländer: Aonural Sir W. Kennedy, Admiral des Britischen Motorboot-Klubs, Marquis of Ailsa, Vizepräsident des Britischen Motorboot- Klubs, Dr. M. Smart, Kommodore des Britischen Motorboot-Klubs und N. V. Robinson, Schrift führer des Britischen Mokorboot-Klubs. Der Wohltätigleits-Fußball-Städte-Kampf, der in Hamourg zwilchen den repräsentativen Mannschaften von Hamburg und Alrona auf dem Vicloria-Sportplatze zum Austrag kam, endete unentschieden 4 : 4. Das Spiel sand bei herrlichem Wetter und zahlreichem Besuch statt. Die Gesamt einnahme von etwa 1200 fließt zu 60 Prozent in die Kasse der Hamburger Kriegshilfe, wahrend die Altonaer Kriegshilfe 40 Prozent erhält. 2 Wohltätigkeits-Radrennen. Am Sonntag finden in Treptow Radrennen statt, deren Reinertrag wohltätigen Zwecken zugeführt werben soll. Der die Rennen veranstaltende Deutsche Renn fahrerverband bat für die Veranstaltung sowohl die zur Verfügung stehenden besten Dauerfahrer als auch Flieger mobil gemacht. Gleiche Veranstaltungen planen die Rennbahnen in Leipzig, Hannover und Köln. Kriegsfond« de« wirtschaftlichen Verbandes bildender Künstler Berlin« «gedacht. Die erste Nummer der Zeitschrift ist soeben erschienen und enthält Originallithographien von Max Lieber mann, der die Szene vor dem Berliner Schloß bei der Ansprache de» Kaisers gezeichnet hat, von Artur Kampf, OttoHettner und Max Oppen heim er und einen Aufruf in kurzen Worten von Julius Meier-Graefe. * Hochschulnachrichten. Da Geheimrat Professor Dr. Otto Hildebrand, der Direktor der chirurgischen Klinik uno Poliklinik im Berliner Lharitd, Krankenhause, und der stellvertretende Direk tor Professor Dr. Rumpel im Felde stehen, wurden als neue Leiter Geheimrat Professor Karl Franz, Direktor der Universitäts-Frauenklinik, und Pro fessor Holländer ernannt. — Der außerordent- liche Proseiior für theoretische Physik an der Züricher Universität, Dr. Mar v. Laue, hat einen Ruf als Ordinarius an die Universität Frankfurt a. M. angenommen. 1/2. Seats ram Seckralost von 8 vkr Ld6ncl8 an V LtsrlLnäiZekMusik Ler Völmrkries M. Eine KriegSchrouck vom »28. Juni bi» 3. August nebst Grati-zugabe: Wie können di« zurückbleibenden Atchtkömpsrr 100 Millionen Mark für die Verwundeten pfennigweise aufbringen? Praktische Ratichliige von Julius Milde. L8 Seiten, l-rei- 15 Berlag El. Hillels. Leipzig, Nürnberger Straße 35 Ven»tetjMßn«ge« "Ü« „Presto" Leplayftr. L Tel. 11022. dann folgten russische Maschinengewehre, spater fran zösische und belgische Geschütze. So bewegte sich der Zug langsam, von dem Publikum immer wieder freudig bejubelt, nach den Linden zu... . Berlin, 2. Sevtember. Die „B. Z." schreibt noch: Die eroberte Fahne stammt von einem russischen Regiment und ist in der Schlacht bei Tannenberg erbeutet worden. Acht wackere Landsturmmänner vom Landsturmbataillon Osterode können sich in den Ruhm teilen, sie erobert zu haben. Ihnen wurde -ch die Ehre zuteil, die Trophäe heute persönlich nach der Reichshauptstadt zu bringen und sie in feierlichem Zuge zu begleiten. Von der Fahne ist nicht viel übriggeblieben. Das Fahnentuch fehlt gänzlich. Es ist wahrscheinlich schon vor längerer Zeit abge'chnitten worden. Die Fahne selbst scheint 100 Jahre alt zu sein. S Berlin, 2. September. (Eig. Drahtber.) Von den 18 erbeuteten Kanonen stammen elf von den Russen, zwei von den Franzosen und fünf von den Belgiern. Sie sind sämtlich aller neuesten Modells. Viele der russischen Kanonen scheinen erst vor ganz kurzer Zeit dem Truppenteil überwiesen worden zu sein. Der Her stellungsart ist Perm. Die Kanonen der Fran zosen unterscheiden sich von den russischen ganz erheblich, sowohl durch die spielerische Form als auch durch die Anordnung der Schutzschilde und der Sitze für die Kanoniere. Die fünf belgischen Kanonen stammen aus Tirlemont. Sie sind von dem Etappenkommando versteckt aufgefunden worden. Ihre Rrotzen waren voll Munition. Nicht ein ein ziger Schuß ist aus diesen Geschützen abgefeuert worden. Die Ruffen haben ihre Kanonen recht unrühmlich in die Hände des Feindes fallen lassen. Als die preu ßischen Mannschaften die Batterie stürmten, gaben sie zwei Schüsse ab, ohne die Geschütze überhaupt zu richten sowie zu zielen. Dann streckten sie die Hände hoch und ergaben sich ohne Widerstand. 3 bis 4 Reiter flüchteten in den nahen Wald. Das waren die Offiziere. Sie sind sämtlich in der Schlacht bei Tannenberg in unsere Hände gefallen. Auch hier sind wieder die Protzkästen und Munitionswagen bis oben hin mit Munition gefüllt. In den Protz kästen fanden sich allerhand ergötzliche Dinge, unter anderem eine Feldapotheke, deren Haupt bestandteile Rizinusöl und Jnsektensalbe waren. Auch wurde in einem der Kästen merk würdigerweise Damenwäsche gefunden, worüber sich die preußischen Kanoniere beim Aufräumen recht amüsierten. Außer diesen Kanonen kommen noch drei russische Maschinengewehre mit zur Ausstellung. Diese Maschinengewehre sind auf russische Protzwagen gebunden worden und werden von russischen Pferden gezogen. Im Lustgarten hielt mit seiner Begleitung der Oberkommandeur in den Marken, an dem mit Augen rechts vorbeimarschiert wurde, bis unten am letzten Flügel des Schlosses. Dann ward rechts umgeschwenkt. Es zogen am S ch l o s s e vor über die französischen und di« belgischen Geschütze. Die russischen Maschinengewehre, die elf russi schen Kanonen wurden als Zeichen des Sieges vor der Schloßterrasse ausgestellt. Dann setzte sich der Zug wieder in Bewegung nach dem Kronprinzltchen Palais, wo die zwei fran zösischen Geschütze vor der Rampe auf dem Bürger steige. der da einen großen Bogen macht, aufgestellt wurden. Drei russische Maschinengewehre erhalten ihren Standplatz vor der Kommandantur und die fünf belgischen Kanonen werden um das Denkmal Fried richs des Großen aufgestellt. DaS Gefangenenlager auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow. Ziesar, 2. September. (Eigener Draht bericht.) Die Belegung des Truppenübungsplatzes Altengrabow mit Gefangene n hat begon- nen. Ueber Magdeburg trafen bis heute 5200 Ge fangene ein, darunter zahlreiche Verwundete, zumeist Franzosen, Belgier, Russen, Turkos und Zuaven. Nur vereinzelt befinden sich Eng länder darunter. Während die Belgier finster dreinschauen und zähneknirschend die Gefangenschaft ertragen, haben sich die Franzosen mit ihrem Los, wenn auch mit düsteren Mienen, abgesunden. Die Turkos und die Ruffen hingegen sind fröhlich und guter Dinge. Es wurden auch etwa 300 ausländische Zivilpersonen nach Altengrabow gebracht, um in Schutzhaft genommen zu werden. Schon heute abend wird ein neuer Gefangenentransport von 750 Mann erwartet. Die Belegung des Truppenübungsplatzes Altengrabow mit Gefangenen und Verwundeten wird sehr stark werden. Entmutigung la Paris. Zürich, 2. September. Die „Neue Zürcher Zei tung" meldet: Seit dem Eintreffen der Nachricht von Eharleroi herrscht in Pari» unverkennbare Ent mutigung. Man sah nur noch massenhaft mit Zügen ankommende Flüchtlinge aus Belgien und Nordfrankreich, die sich in elendem Zustande befanden, in langen traurigen Zügen die Boulevards belebten und Hilfe und Aufnahme begebrten. Die Presse sieht ein, daß größere Zurückhaltung not» wendig ist. Der Bericht de« Senators Gervais Straß«, Nr, Stockwerk Nähere Auskunft erteilt Zu beziehen Pr«i, Lohn- »imm. Kam mern Nüch« Spill«, kammer «ad Bali, Lo«g. Erker Brr. Z..XI. W^Nl N.ll. Wasch haus IraL- S»d«n Stallung St. Auto-Schuppen — A.-S. Sonstige Angaben Innere StaSt Roßplatz 14 lKönigstr. 1) Harkortstraße 21, 1. Hausmann 1 /10. 1914 :Z5Oo 8 1 1 1 B. I.W. 2 Wohnung wird vollst, neu herger. k. 1. kedsldrei» LSäitsin« 7S 1./10. 1914 1200 4 1 1 1 1 K.-B. I.W. 2 W.T. gegenüber dem Reichsgericht Mrsen Slephanstr., Eing. Stern- warrenstr. 7ll, 11. l. ! i. M u.de . Zu,cd«»—, 2! sogleich oder später 3200 7 2 1 1 1 I.W. 2 W.T. je nach bes.Herrichtungswünschen Tomeniusstr. 9, Ecke Kohl« . Stock M.tte, d. Bc l./IO. od. sp. 650 2 1 1 l Schr. 1 Z W. 4 WD «l«kt.Nachtb,die Wohn.w.krieg». garten,tr. ll. Stoch l. Roßbachstratze 22, L Tel. >9973 Richard Martgraf I. r 1/10. 1914 430 2 1 1 — — mm» 1 W.T. verh.f..de«-).1 Quart «.Mieten ruhige Lag« snden Kantstraße 26, ll. r. Hausmann sofort od. sp. 1650 5 1 1 1 1 1 1 1 sonnig, am Wald Fichtestrave 4, 1. r. Hausmann sofort od. sp. 1006 4 1 1 1 1 2 I. 1 1 ruhige Lage weiten Moschelcsstraße 13^ Erdg. Hausm. od. I. Stock sofort od. sp 2400 6 2 1 1 1 — I.W. 2 W.T. inkl. Warmwasserh., Gas, elektr. F«rd.-Rhode-Str. 41, lll. Weststraße 20, Erdg. l./10. ,914 2200 7 1 1 1 E.B.'u! I. K. 2 W.T. Licht, große Helle Diele, Gart. Ver. verglast, Korr. mit Tagest. Promenadenstraß« 17, l. daselbst 1./10 19l4 1800 6 1 1 1 > E. I-K. 2 «— feinste Zentrums!, a. Zentralth. Promcnadenstraße 17, lll. daselbst 1.10. od sos lO!X) 5 — 4 1 — —- I.-K. 1 feinste Zentrumswohnlage Könneritzstraße 29 Architelt P. E. E. Zweck 1.-10. 1914 900 4 1 1 1 1 B E? 5--K. 1 W.T. 'ovo. a ^vaide gell,eieltr. Rolle i.
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