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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.09.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140903013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914090301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914090301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-03
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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blick Ruh« und setzteir die Verfolgung unailfhör- lich fort. Flugzeuge, Zeppelinluftschisfv und ge- panzerte Automobile wurden gegen den Feind wie Bogen Pfeile abgesandt. Uebcr die Tapferkeit der Deutschen zu sprechen erübrigt sich Sie marschieren in tiefen Abteilungen beinahe geschlossen vor. Fallen die Reihen unter dem Artillerieseuer, so stürzen neue Mannschaften vor. Die Uebermacht der Deutschen ist so groß, daß mau sie ebensowenig wie die Wogen des M ecres anshalten könnte. Die Uebcrlegen- h ei t der Deutschen in der Zahl der Geschütze, besonder? der Maschinengetvehre, die sie mit außerordentlicher Wirkung gebrauchen, der aus- gezeichnet organisierte GrknndungSdienst mit Flugzeugen nnd Zeppelinlnftschisfen, sowie ihre anßerordcntliche Betveglichkeit sind die Gründe für das Glück der Deutsche n. Nochmalige öesckweröe über -ie Vum-Vum-Geschoffe. Das Wölfische Büro veröffentlicht folgende amt liche Meldung: Unsere Armeen haben, wie schon gemeldet, ge- fangcnen Franzosen und Engländern Tausende von Infanteriepatronen mit vorn tief ausgc höhlten Geschoßspitzen abgenommen. Die Patronen befanden sich zum Teil noch in der mit dem Fabrikstcmpel versehenen Packung. Die maschinenmäßige Anfertigung der Geschosse ist durch ihre Zahl und Art unzweifelhaft festgestellt. Im Fort Longwy wurde eine derartige Maschine vorgefunden. Die Patronen sind also von der Heeresverwaltung den Truppen in dieser Form geliefert worden. Gefangene englische Offiziere versichern auf Ehrenwort, daß ihnen die Munition für ihre Pistolen ebenfalls in derartigen Geschossen geliefert worden sei. Die Verwundungen unserer Krieger zeigen die verheerende Wirkung dieser Dum-Dum-Gcschossc. Während Frankreich und England in grober Ver letzung der Genfer Konvention Geschosse zulassen, deren Verwendung das Merkmal einer bar barischen Kriegführung ist, beobachtet Deutschland die völkerrechtlick>en Bestimmungen ge nau: Im gesamten deutschen Heere werden keine DuiwDum-Geschosse verwendet. Der rufsisihe Sericht über-ie Schlacht beiTannenberg. Petersburg, 1. September. (Meldung der Petersburger Tckegraphen-Agentur.) Eine Mittei lung aus dem Stabe des Generalissimus besagt: Im südlichen Ostpreußen führten die Deutschen erhebliche Verstärkungen von der ganzen Front heran und griffen mit erheblich über legenen Kräften unsere beiden Armee korps an. Diese erlitten schwere Verluste durch die schwere Artillerie» die die Deutschen aus den benachbarten an der Weichsel gelegenen Festun gen herangebracht hatten. In diesem Kampfe ist General Samsonow gefallen. Wir sind weiter in Fühlung mit dem Feind« und führen neue Verstärkungen heran. Aus der österreichischen Front werden die hartnäckigen Kämpfe fortgesetzt. Vie Franktireurs von Löwen sind nach Meldungen aus Köln nach dem Truppen übungsplatz Munster in Gefangenschaft gebracht worden. Es befinden sich unter ihnen ein 8 jähri ger (I) K n a be, ferner Jungen von bis 18 Jahren und zwei ehemalige Heidelberger (?) Studenten. Auf der Fahrt wollte sich ein Franktireur Lurch einen Sprung aus dem Zuge befreien er wurde jedoch durch einen V-Zug, der auf dem Nebengleise ankam, zermalmt. Ein hünenhafter Bauer warf seine Goldmünzen und seine goldene Uhr aus dem Fenster und bedrohte einen deut schen W achtpostc n. Er wurde durch eine Kugel getötet. Warum werden diese Franktireurs nicht gleich an Ort und Stelle erledigt? 25000 Gefangene im Munsterlager. Am Sonntag sind im M u n st e r l a g e r (Provinz Hannover) die ersten ILM englischen Kriegs gefangenen eingetroffen, die gegen unsere Truppen im Norden Frankreichs kämpften. Im Gegensatz zu den gefangenen Franzosen und Belgiern machen die gefangenen Engländer in ihren grünlich braunen Wollanzügen äußerlich einen nicht unvor teilhaften Eindruck, doch sind sie alle sehr bedrückt. Mit den in den letzten Tagen eingetroffcnen500 Zuaven befinden sich jetzt der „Köln Ztg" zufolge 25(100 Kriegsgefangene im Munsterlager. Gefangene Engländer in Vöberitz. D Berlin, 2. September. (Eigener Drahtbericht) Der erste Transport englischer Ge fangener ist in der vergangenen Nacht auf dem Döberitzer Truppenübungsplatz eingetroffen. Es sind fast ausschließlich Infanteristen und nur eine kleine Anzahl der bekannten schottischen Hochländer, der besten Truppe des Jnselreiches. Die Engländer machten teilweise einen völlig nieder geschlagenen Eindruck. Eia russischer Militärzug iu -ie Weichsel gestürzt. lieber isisisi Tore. * Wien, L. September. Nach einer Meinung au» Kieler stüritc et« vallbrsetztrr russischer Militär;«« beim Passiere» der letzten Blöcke über die Weichsel var der Festung Iwan gorod durch Zusammenbruch der Brücke in dir Weichsel. 1000 M«nn ««» »«trere bc- vfsi,irre ertranken. Mehrere Maschinen gewehre ginge« ;u,runde. ker die Brücke wachende Soldat wurde verhaftet, weil man an böswillige Beschädigung der Brücke glaubt. Indische Truppen in Port Sai-l Rom, 2. September. Ter„Messaggero' mel det die Ankunft von 5 Transportschiffen mit 25SSV Mann indischer Truppen in Port Said. Wenn sich diese Nachricht bestätigen sollte, dann müßte sich die österreichische Flott« rasch an die Transportschiffe heranmachen und die „letzte Hilfe" für die Westmächte vereiteln Eine Krlegs-enkschrift an -as Kar-Enal- Kollegium in Nom. Die „Kölnische Volkszeitung" ver- öffentlicht eine K r ie g s d e n k sch r i s t an das Kardinal-Kollegium in Rom, die von einer Anzahl hervorragender Führer der deut schen Katholiken veranlaßt ist. Es wird darin die Ucberzeugnng dargelegt, daß Recht und Gerechtigkeit auf stiten Deutschlands sind, wobei betont wird, daß in dem deutschen Weiß buche von keiner Seite nur die geringste Un richtigkeit nachgewiesen werden könnte und daß auch von keiner Seite eine Ergänzung versucht worden sei, die dem Bilde eine andere Farbe hätte geben können. Ferner wird aus die Fröm migkeit der deutschen Katholiken hingeivicsen. Auch hier gehe der Kaiser mit dem erbaulichsten Beispiel voran. Jede Dcvesche aus dem kaiser- ichcn Hauptquartier enthalte den Beisatz, das; der Sieg dem Herrn der Heerscharen zn danken ei. Die Denkschrift verteidigt die »eutsche Armee gegen Verleumdun gen, nnd hebt hervor, daß sie die bcstdiszipli- nicrte Armee ist. Der schwerste Angriff in dem jetzigen Weltkriege komme von dem ortho doxen M o s ko w it e r t u m, dessen Sieg die schwerste Schädigung des Katholizismus dar stellen würde. Zum Schluß werden in der Denk schrift die Kardinäle gebeten, sie möchten nur die Ueberzeugung gewinnen, daß das Deutsche Reich um seine Existenz kämpft, in diesem Kampfe aber schon große Siege errungen habe. Das deutsche Volk vertraut Gott und seiner gerech ten Sache und nrird den Sieg an seine Fahnen heften. GrafTEfza über -ie ungarischen Rumänen. Budapest. 2. September. Graf Tisza richtete eine Depesche an den österreichisch-ungarischen Ge sandten in Bukarest Grafen Tzernin, in der es heißt, er sei glücklich, die Nachricht bestätigen zu können, daß die ganze rumänische Bevölke- rung Ungarns mit patriotischer Begeisterung an dem großen Kampfe teilnehme, der für die Sache der Zivilisation und der Freiheit des europäischen Südostens geführt werde. „Die große Wahrheit, die ich seit einem Viert^ljahrhmrdert gepredigt habe", schreibt Tisza, „die der Solidarität der Lebens interessen der Ungarn nnd der rumänischen Raffe, offenbart sich in der gegenwärtigen ruhmreichen und fruchtbaren Krise". Weitere QrdenSniederlegungen. Berlin, 2. September. (Eigener Drahtbericht.) Der bekannte langjährige Stellvertreter des Polizei direktors von Berlin, Geheimer Oberregierungsrat Otto F r i e d h e i m, hat seine sämtlichen russi- schen, englischen und japanischen Orden dem Vorstand des ^Vaterländischen Frauenvereins" überwiesen, um sie einzuschmelzen, und hat den Er lös der Kriegskrankenpflege zur Ver fügung gestellt. Freiwilliges Marine-Flieger-Korps. Berlin, 2. September. (Amtlich). Auf den Auf ruf des Reichsmarineamts, die Gründung eines frei willigen Marine-Flieger-Korps be treffend, haben sich in wenigen Tagen weit über 3 000 Kriegsfreiwillige gemeldet. Von diesen konnte zunächst nur eine beschränkte Zahl eingestellt werden. Die Gesuche, die ein sehr beredtes Zeugnis von dem Interesse und dem Drange nach Betätigung im Dienste des Vaterlandes ob legen, alle einzeln zu beantworten, ist dem Kommando des Marinc-Flieger-Korps nicht möglich gewesen. Bei weiterem Bedarf wird auf die vorliegenden Anmeldungen z u r U ckg e g r t f f e n werden. Lpende der Kaiserin für Ostpreußen. Berlin, 2 September. Die Kaiserin hat der Provinz Ostpreußen zur Linderung der Not unter der durch den Einfall der Rußen leidenden Bevölkerung 10000 ./< überwiesen. Ein englischer rveißer Rabe. In Erkner bei Berlin befindet sich im Tier- gartcnhof ein Neservclazarett, in das jetzt Ver wundete ausgenommen worden sind. Am Sonnabend wurde nun dort ein Paket abgegeben, das 25 frisch geschossene Rebhühner enthielt, und dem ein Schreiben beigesügt war: Für die braven deutschen Soldaten von einem Eng länder. - Vettere Meldungen. Die Deutsche Kolonialgescllschaft, Berlin >V. 35, bittet uns, brkanntzugeben, daß — um Verzögerungen zu vermeiden — l»ei Gesuchen von notleidenden An- fiedlcrfamilien aus unseren Kolonien um Unter stützung nicht eine einfache Bitte um solche sowie An gabe persönlicher Verhältnisse genügen, sondern daß den Gesuchen auch Belege beizufiigcn und Referenzen anzugeben sind. Wie der „Franks. Ztg." aus Berlin mitgeteilt wird, hat der neue Oberprästdent von SHleswig- Holstein Vorkehrung getroffen, daß die in -schütz- haft genommenen Dänen in Nord chleswig wieder freigelassen werden. Aus München wird gemeldet: Wohl der größte Soldat des deutschen Heeres ist dieser Tage in Niederbayern ausgehoben worden. Es ist ein Stu dent der Philologie Zimmermann gus Schwarzried. Bei einem Alter von 23 Jahren Ist er 2.13 Meter groß. Er ist zur Artillerie ausgehoben worden. preuss. verlurMste Ib. K8. Jufanteriebrigade: verwundet 1 Offizier. Lehr-Iusanterieregiment: tot 1 Unteroffizier, 3 Mann, verwundet 1 Offizier, 1 Unteroffizier, 18 Mann. Grenadierregime»t Nr. 1 (Königsberg): verwundet 2 Unteroffiziere, 27 Mann. Erenadierregiment Nr. 3 (Königsberg): verwundet 23 Mann. Erenadierregiment Nr. 4 (R a st e n b u r g): ver wundet 3 Mann. Erenadierregiment Nr. 7 (Ltegnitz): verwundet 3 Mann. Leibgrenadierregiment Nr. 8 (Frankfurt a. O ): tot 3 Mann, verwundet 1 Offizier, 3 Unter offiziere, 11 Mann. Landwehrinfanterieregiment Nr. 25 (Aachen): verwundet 4 Mann. Infanterieregiment Nr. 28 (Ehrenbreit stein, Koblenz): verwundet 5 Mann. Infanterieregiment Nr. 3V (Saarlouis): tot 2 Mann. Infanterieregiment Nr. 31 (Altona): tot ein Offizier, 2 Mann, verwundet 3 Offiziere, 5 Unter offiziere, 32 Mann, vermißt 34 Mann. Reserveinfanterieregiment Nr. 32 (Meinin gen): tot 1 Mann. Brigadeersatzbataillon Nr. 34 (Stettin): tot 1 Mann, verwundet 1 Unteroffizier. FüsiUerregiment Nr. 35 (Brandenburg a. H.): verwundet 12 Mann. Reserveinfanterieregiment Nr. 35: verwundet ein Mann. Füsilirrregiment Nr. 40 (R astatt): tot 1 Unter offizier, verwundet 1 Offizier, 2 Unteroffiziere, 36 Mann. Infanterieregiment Nr. 41 (Tilsit, Memel): tot 6 Unteroffiziere, 17 Mann, verwundet 1 Offizier, 12 Unteroffiziere, 54 Mann, vermißt 5 Unteroffiziere, 24 Mann. Infanterieregiment Nr. 48 (Posen): tot ein Mann. Infanterieregiment Nr. 51 (Breslau): ver wundet 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 52 (Kottbus): ver wundet 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 53 (Köln): verwundet 6 Mann. Infanterieregiment Nr. 54 (Kolberg, Kös lin): verwundet 1 Offizier, 2 Unteroffizere, 10 Mann. Ersatzbataillon Infanterieregiments Nr. 55 (Det mold): verwundet 1 Unteroffizier, 4 Mann. Landwehrinfanterieregiment Nr. 55: tot 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 58 (Wesel, Eleve): tot 1 Mann, verwundet 1 Offizier, 2 Unteroffiziere, 23 Mann. Infanterieregiment Nr. 57 (Wesel): verwundet 2 Mann. Infanterieregiment Nr. 58 (Glogau, Frau st adt): verwundet 4 Mann. Ersatzbataillon Infanterieregiments Nr. 58: ver wundet 1 Offizier, v Mann. Infanterieregiment Nr. 50 (D e u t s ch-E y l a u): verwundet 2 Mann. Infanterieregiment Nr. 80 (Weißenburg): verwundet 2 Mann. Infanterieregiment Nr. 64 (Prenzlau): ver wundet 2 Mann. Infanterieregiment Nr. 85 (Köln): verwundet 2 Mann. Landwehrinfanterieregiment Nr. 65: tot 4 Mann, verwundet 5 Mann, vermißt 2 Mann. Infanterieregiment Nr. 67 (M e tz): tot 2 Mann, verwundet 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 81 (Frankfurt a. M.): verwundet 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 83 (Kassel): verwundet 8 Mann. Infanterieregiment Nr. 87 (Mainz): tot ein Unteroffizier, 4 Mann, verwundet 1 Offizier, 20 Mann, vermißt 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 96 (Gera, Rudol stadt): verwundet 1 Offizier, 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 113 (F r e i b u r g i. B ): verwundet 1 Unteroffizier, 14 Mann. Ersatz-Bataillon Infanterieregiments Nr. 113: 2 Mann verwundet. Infanterieregiment Nr. 115 (Darmstadt): verwundet 3 Mann. Infanterieregiment Nr. 116 (Gießen): ver wundet 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 117 (Mainz)^ ver- wundct 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 132 (Straßburg i. Elsaß): verwundet 1 Unteroffizier, 16 »'kann. Infanterieregiment Nr. 136 (Straßburg im Elsaß): verwundet 5 Offiziere, 5 Unteroffiziere, 25 Mann. Infanterieregiment Nr. 137 (Hagenau): verwun det 1 Offizier, 10 Mann. Infanterieregiment Nr. 138 (Dieuze): verwundet 1 Mann. Infanterieregiment Nr. 144 (Metz, Dteden- Hofen): tot 17 Mann, verwundet 3 Offiziere, 9 Unteroffiziere, 64 Mann. Infanterieregiment Nr. 155 (O st r o w o, Ple- schen): verwundet 2 Offiziere, 1 Unteroffizier, 20 Mann. Infanterieregiment Nr. 170 (Offenburg, Donaueschingen): tot 1 Unteroffizier, 3 Mann, verwundet 3 Offiziere, 14 Unteroffiziere, 89 Mann. Infanterieregiment Nr. 175 (Graudenz, Schwctz): tot 2 Lsfiziere, 3 Unteroffiziere, 21 Mann, verwundet 3 Offiziere, 13 Unteroffiziere, 134 Mann, vermißt 66 Mann. Garde-Nefervejiigerbataillon (Potsdam): ver wundet 2 Unteroffiziere, 2 Mann, vermißt 1 Mann. Festungvmaschinengewehr - Abteilung Nr. 15 (Metz,: verwundet 1 Man». Stab der 3. Kaoatteriedivistoa: verwundet ein Mann. Dragonerregiment Nr. 5 (Hofgeismar): tot 1 Offizier, 3 Unteroffiziere. 7 Mann, verwundet zwei Unteroffiziere, N Mann, vermißt 7 Mann. Carde-Dragonerregiment Nr. 23 (Darmztadt): vermißt 1 Mann. Leib-Dragonerregiment Nr. 24 (Darmstadt): tot 1 Mann, verwundet 2 Unteroffiziere, 4 Mann, vermißt 1 Mann. Husarenregimeut Nr. 14 (Kassel), tot 1 Unter- osfizicr, 4 Mann, verwundet 2 Offiziere, 1 Unteroffi zier. 6 Mann. Fe'dartillerieregimeul Nr. 11 (Kassel, Frttz- l ar) .verw. 1 Unteroffizier. Ersatzabteilunq Fetdartillerieregimeut Nr. 15 (Saarburg): vermißt 1 Mann , Ersatzabteilung Feldartillerieregiment Nr. 52 (Königsberg): tot 1 Unteroffizier, 1 Mann; verw. 4 Unteroffiziere, 10 Mann: vermißt 3 Mann. Feldartillerieregiment Nr. 76 (Freiburg im Breisgau): verw. 1 Mann. Feldartillerieregiment Nr. 80: verw. 1 Offizier, 1 Unteroffizier, 7 Mann. 3. Zufanterie-Munitionskolonne (VII. Armee korps): verw. i Unteroffizier, 1 Mann. Landwehr-Fußartillerieregiment Nr. 6 (Neisse): verwundet 1 Mann. Badisches Pionierbataillon Nr. 14 (Kehl): tot 3 Mann: verw. 2 Unteroffiziere, 8 Mann. Feldslieger-Abteilung (5. Komp): tot 1 Offizier. Sanitätskompanirn: verw. 4 Mann. Feldlazarett Nr. 2 (V. Armeekorps): verwundet 2 Unteroffiziere. kriegsbilöer aus Osten. Don Paul Lindenberg, Kriegsberichterstatter. (Nachdruck verboten.) Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 29. 8. 1914. Im Auftrage des Chefs des General stabes des Feldheeres. Berrer, Hauptmann im Großen Eeneralstab III. Ostpreußen, 29. August. „Holder Friede, süße Emtracht, weilet, weilet freundlich über dieser Stadt" — diese Schillerten Worte sind einer vor wenigen Jahren §um OOOjühri- gen Bestehen Deutsch-Eylaus erschienenen Fest schrift vorangesetzt worden. Leicht hätte der Tag kommen können, „wo", nach des Dichters Worren, „des rauhen Krieges Horden dieses stille Tal durch toben, wo der Himmel, den des Abends sanfte Röte lieblich malt, von der Dörfer, von der Städte wildem Brande schrecklich strahlt!" — Ja, diese Gefahr drohte nah, sehr nah. Aber fest und treu stand die Wacht am Osten und schirmte mit einer Tapferkeit, einer Hingebung, einer Zähigkeit ohnegleichen die heimischen Gefilde vor der russischen Uebcrflurung, vor dem jähen Einbruch dieser Vandalen Kaiser Nikolaus' II., deren Greueltatcn von Mund zu Mund fliegen, Entsetzen und Schrecken verbreitend. Ernst sah es aus, sehr ernst. Das zeigten die ver ängstigten Mienen der Bewohner — von denen gar viele bereits geflüchtet, andere alles zur Flucht vor* bereitet —, das ging aus dem gedrückten Wesen aller und ihren besorgten Fragen hervor, das bewiesen die Züge der mit Sack und Pack auf Leiterwagen und sonstigen ländlichen Gefährten hereingekommenen Bauern aus den bedrohten Dörfern, das schwirrte wie eine Schar erschrockener Tauben hervor aus den Ge rüchten aller Art, die durchgesickert waren von der militärischen Lage an der Front. In wahrhaft heroischem Ringen wiesen die Unsrigen nicht nur den von großer Uebermacht ausgeführten Angriff zurück, sie gingen selbst zu letz terem vor, überwanden den kräftigen Widerstand, trieben die Ruffen zurück, ihnen die schwersten Ver luste zufügend. Drei volle Tage währte das blutige Ringen in ungünstigem Gelände, aus Feldern und Wawern, kleinen Anhöhen und bewaldeten Hügeln, Seen und Sümpfen bestehend. Man wollte, man mußte siegen! In dieses Vorhaben hatte man sich völlig verbissen, und nach mir heute gemachten Aeuße- rungen der Beteiligten hatten die Offiziere oft eine schwere Aufgabe, ihre Leute von einem gar zu toll kühnen, die großen Opfer nicht rechtfertigenden Drauf gehen zurückzuhalten. Die aktiven Regimenter wie die Reserve und Landwehr wetteiferten darin, an den Feind FU kommen; bis ,zum letzten Mann wußte jeder, welche Aufgabe zu erfüllen war, welch Er gebnis ein sieghafter Kampf, welch traurigste Folgen eine Niederlage nach sich ziehen mußte. Man achtete nicht des eigenen Blutes, nicht jenes seiner Kame raden, man achtete nicht Müdigkeit, Hunger, Durst: „'ran an die Nüssen und vorwärts! Wir müssen die Kerl« runterkriegen!" Und wie sie sie runterbekommen haben, das ging aus den Erzählungen der Verwundeten hervor, die gestern abend in großer Zahl hier an langten, die Schwerverletzten in den Lazaretten verbleibend, die leichter Verwundeten weiterfahrend. Ein trauriger Zug war es, dem ich da um die achte Abendstunde nahe dem Bahnhofe begegnete, Bahre hinter Bahre, die blaffen Helden darauf, häufig Kopf und Gesicht verbunden, die Mienen gelegent lich schmcrzverzcrrt. aber kein Leidenslaut, kein Klagewort, kein Stöhnen — wie ein heiliges Wehen schwebte es um diese stille Pro,Zession jener schlich ten. herrlichen Männer, die so willig und freudig ihr und der Ihren höcbstes Tut, ihr Leben, für das Vaterland hingegeben! — Immer von neuem aufs tiefste bewegend, aber auch aufs höchste erbebend ist diele Selbstverständlich keit des äußersten Mutes und der stärksten Kraft anstrengung. Ruhig, oft mit verhaltener Stimme, berichten diese Braven, Verwundete, wie von der Front zurückgckebrte Soldaten, von dem Erlebten, von ihren Eilmärschen, den Strapazen, den Ent behrungen, von dem blutigen ersten Zusammprall und den immer erneuten Vorstößen. Und auch hier, wie in den andern Städten, der heiße Wunsch, nur wieder recht schnell in die Front zu gelangen, es - den „Kerlen" heimzuzahlen, was sie dem armen Ostvreußen zugefiigt. — Auch für uns gab es in der letzten Zeit wenig Ruhe, wenig Schlaf, wenig Gelegenheit zum Ar beiten. Stets weiter, dem Oberkommando nach, das, je nach den kriegerischen Operationen, seinen Auf. enthalt änderte. Teils in der Eisenbahn, mit oft stundenlangem Liegenbleiben auf einem toten Punkte, da Munitions-, Berpflegungs- sowie Ver, mundeten- und Trupprnzüge vergingen, teils in un serem Wagen, mit den beiden Braunen vor und den bewaffneten Ordonnanzen auf dem Bock. In aller Herrgottsfrühe ging es beute hierher durch die landschaftlich reiz- und abwechslungsvolle Gegend mit Seen. Waldungen. Dörfern, Gehöften. Unter wegs traf man verschiedentlich? Feldwachen, vom Landsturm gebildet, und Patrouillen, batte man doch noch vorgestern einige versprengte russische Ka valleristen in einem nahen Forst aufaejagt und ge- fangen genommen. Die Landlente kommen heran, auch Gutsbesitzer und Pächter: „Was Neues? Wie steht's draußen? Können wir was bören? Der Kanonendonner beute ist sa ferner!" — Helle Freudenousbriicbe bei den guten Nachrichten, ein altes Mütterlein faltete fromm die Hände und betete, dann n"bm cs das dreifährfge Enkelkind auf den Arm nnd küßte ?» unter Tränen. Hier der gleich« Jubel, in der der Bevölkerung eigenen mehr stillen, aber tiefen Weise. ..Wir hätten jedem Soldaten um den Hals fallen möaen al« sie uns gestern abend die sehnsüchtig erwartete Botschaft brachten." sagte mir mein Ouartierwirt. „Die letzten Nächte hatten wir kaum geschlafen, wir horten da» Dröhnen der Gcfchüke und verfolgten den Hall. Aber al« dann die ersten Gefangenen eingebracht wurden, al» wir die trotz aller Ermattung froben Gesichter der Begleitmannschaften sahen, da wußten wir daß wir qerettet waren?" — Es bedurfte nicht heute mittag des durch da» Städtchen, das einem einzigen großen Heerlager gleicht, ziehenden Polizisten, der, nachdem er tüchtig di« Glocken in bimmelnde Bewegung geßM. den
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