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3S.Iahrg. Nummer 263 SüchMe volkssettuna Dienstag, 16. November 1SZK Schitstlelkikg: Dresden-«., P«li«rstr. 17, Feenruf «711». eivir Selchüflsstell«, Druck und Verlag: Germania Buchdruckerel ». Verlag Th. ». D. Winkel, Pollerstrab« 17, gerurus Ulli», Postscheck: vr. KSS, Ba»k: StaLtbant Dresden Ar. 91707 Im Fall« «an HSHerer Eewalt. Verbot, «tntreUuder Vetrieb* störungen hat der Bezieher oder werbunglreibend« kein« 0* sprltche, fall, dl« Zeitung ln beschränktem Umlang«. o«rsM«t oder nicht erscheint Erfüllungsort Ist Dresden. Erscheint st «al wkichentlich. Eonalllcher Bezug,pr«l, durch Träger «inschl. « Psg. bzro. Psg. Trägerlohn 1.70; durch dl« Post 1.70 «lnschlleblich Pestüberweisung,gebühr, zuzüglich « Psg. Post-Bestellgeld. ,s«j«lnu»mer 10 Psg., Sonn. «. Festlagsnummer « Psg. Ibbestellungen müssen spätesten, «In« Woch« vor Ablauf de« vezn-szelt schriftlich beim Verlag Angegangen sein. Unser« träger diirfr» kein« Abbestellungen «ntgegennehme«, Verlagsort vreede». Anzeigenpreis«: dt« lspaltig« » mm breit« geil« t> Psg.f für Familienan^igen » Pfg Für Platzwllnsch« können mir kein« Gewähr leist«». Deutschland gedenkt -er Opfer -es Jahres 1923 Nie Feier des 9. November in München Gedenkakt im Hose des Generalkommandos München, 6. Sioo. Wieder ist der 9. November, der Tag des großen Opfers, der Tag des Gedenkens und des Gelöbnisses, gekommen. Die Stille und Ruhe des Feiertages liegt Uber dem Tag. Die Wit terung ist ganz unnovcmberlich mild. Die Läden sind geschlossen, der Schulunterricht sollt aus, die Stimmung der Bevölkerung ist nur aus den einen Gedanken gerichtet: die Ehrung des Gedächtnisses der l 6 Männer, die vor nun 1» Fahren für das Werk Adolf Hitlers und damit für das neue Reich ihr Leben opferten. Wie im Vorfahr, so fand auch heute um di« 10. Vormittags stunde im Hose des Generalkommandos des 7. st r in eeliorps eine Gedenkfeier für di« Kameraden des Bundes „Reicbskriegsslagge" Theodor Casella und Martin Faust stüt, die zu den Opfern des 9. November gehören. Die Gedenk- .xln für diese beiden Freiheitskämpfer wären mit Lorbeer omen, mit dem Hakenkreuzbanner und der Neichskriegsflagge e..uückt. Ilm die Mitternacht zum 9. November war vor dem 5>iude uud vor der Gedenktafel ein Ehrendoppelposten der Lhrmacht und der SS. aufgezogen. Nm 9.89 Uhr vormittags nahm eine Ehrenkomluinie der Istchrmacht mit Musik und ein Ehrcnzug der SS-Standarte Teutschlaud Aufstellung. Zu beiden Seiten der Gedenktafeln tüten Offiziere, Beamte, Unteroffiziere und Mannschaften des Generalkommandos, ferner die Angehörigen der beiden Er mordeten und die ehemaligen Kameraden des Bundes „Reichs- striegsslagge" ihre Plätze. Beim Eintreffen des Reichsführcrs §3 Himmler und des Kommandierenden Generals des 7. Ar meekorps, General der Artillerie von Reichenau, ferner des Korpsführcrs Hühnlein präsentierte die Abteilung der Wehr macht und der Musikzug der SS-Standarte Deutschland spielte den Präfentiermarsch. Nach dem Abschreiten der Front durch den Kommandierenden Generäl und den Reichssührer SS. er klang das Lied vom Guten Kameraden. Darauf gedachte Reichssührer ES. Himmler in kurzen Worten der beiden Freiheitskämpfer. Er führte u. a. aus: Vor 18 Jahren standen wir mit Angehörigen der Neichskriegsflagge hier an diesem Gebäude und in diesem Hofe. Ihr beiden Ka meraden Casella und Faust seid hier gefallen. Fedes Jahr am 9. November seit dem Neuerstehcn des Deutsäzen Reiches versammeln sich die Vertreter der Wehnnacht und die Vertreter des Kampfbundes als Brüder in diesem Hofe, als Brüder an dieser Stelle, wo Fhr gefallen seid, und gedenken Euer. Euer Blut ist der beste Kitt geworden für alle, die an diesem neuen Deutschland Adolf Hitlers arbeiten Dürfen und können. Im Zeiäpm der Einigkeit Deutschlands und der Bru derliebe lege ich im Namen aller frükzeren Kameraden, im Na men der Bewegung diesen Kranz nieder an der Stelle, an der Fhr einst gefallen seid. General von Reichenau sprach folgenden Weihespruch: „Dem Gedenken der tapferen Toten. Fhr Geist des Oufers für «inen Glauben wind stets in diesem Hause leliendig sein." Auch der General widmete einen Kranz mit der Schleife ..Den tapferen Toten. Der Kommandierende General des 7. Armee korps." Mit dem Deutschland- und dem Harst-Wessel-Lied fand diese schlichte, aber eindrucksvolle Ehrung ihr Ende. (Weitere Meldungen von der Feier des 9. November in München auf Seite 2.) Male muhte man entscheiden über Leben und Tod, ohne selbst einen Befehl bekommen zu haben. Und ich glaube, das war auch gut; denn ich habe in den letzten dreieinhalb Jahren sehr schwere Entschlüsse fassen müssen, in denen manches Mal das Schicksal der ganzen Nation auf dem Spiele stand. Ich habe dabei leider niemals die berühmten l>1 Prozent Sicherheit ge habt. Man hatte oft 95 Prozent Wahrscheinlichkeit des Miß- lingens und nur 5 Prozent des Gelingens. Ausserdem wurde mir dieser damalige Entschluß zu einer große» Lehre für die Zu kunft. Wir erkannten, daß es nicht genügt, den alten Staat zu stürzen, sondern daß der neue Staat zuvor praktisch bereits aufgebaut sein muß. Damals faßte ich daher, wenige Tage nach dem Zusammenbruch, sofort einen neuen Entschluß: Nun in aller Ruhe die Voraussetzungen zu schaffen, die ein neuer liches Scheitern ausschließcn mußten. Sie haben später noch eine Revolution erlebt, am 9. März 1988 hier in München und Tage vorher im Reich. Aber welch ein Unterschied! Damals handelte es sich nicht mehr darum, einen Staat durch einen Ge waltakt zu stürzen, sondern der neue Staat war unterdes ge baut worden und hatte nur die letzten Neste des alten Staate» in wenigen Stunden zu beseitigen. Da sind wir nicht angetreten wie 1928. Glauben Sie, wenn ich heute zurückdcnke an 1928, dann wird mir nahezu Angst vor meiner Verwegenheit von damals, mit einer Handvoll Leute einen ganzen Staat stürzen zu wollen. Ich muß heute dem Schicksal nur dankbar sein, wenn es uns damals den Er folg versagt hat. Wie hätten wir den Staat damals ausbauen wollen? Wir besaßen zu wenig Mitarbeiter. All die Menschen, die zu Tausenden heule au meiner Seite stehen, waren unbe kannte. Wir alle waren nicht genügend geschult. Ich hätte auf die bürgerliche Welt zurückgreisen müssen. Das wäre ein schlimmer Wechselbalg geworden, kein neuer Staat, sondern nur eine neue Firmenbezeichnung. 1938 stand hinter mir die weitaus größte Organisation, die Deutschland je besaß, eine Bewegung, die sich aufbaute auf den kleinsten Zellen bis zur umlassenden Neichsorganisation. Dieser gewaltige Neuaufbau der Partei hat mit die wich tigste Voraussetzung geschossen, um die Macht im Staate sicher zu übernehmen und zu erhallen. Unsere gewaltige Propaganda, unsere ausgezeichnete Presse, unsere wunderbare Orgauisa'ion haben es ermöglicht, die Macht zu übernehmen und zu festigen, und heute, glaube ich. wird es keinen mehr geben, der auch nur im geringsten im Zweifel darüber ist, daß die Bewegung diese nun auch behalten wird für immer. (Tosender Beifall s Und das größte Wunder: Es ist uns vielleicht dadurch auch allein gelungen, die schwerste Klippe jeder Revolution solcher Art zu umsegeln, nämlich das Problem der Einstellung zu den bestehenden sogenannten „legalen Machtinstrumenten" des Staates. Es hat vielleicht früher manchen gegeben, der sich sagte: Ja. wenn die Partei die Macht im Staate erobert hat, was macht sie mit der Wehrmacht und der Polizei? Kann sie diese Institutionen überhaupt in den neuen Staat hineinbrin gen? Ich habe immer die Uebcrzeugung gehabt, daß eine neue Revolution endgültig nur dann gelingen wird, wenn sie cs fertig bringt, diese Organisationen in den neuen Staat nicht nur mit aufzunehmen, sondern auf Gedeih und Verderb mit dem neuen Staat zu verbinden. Das ist allerdings eine schwerere Arbeit, als solche Instrumente einfach zu zerstören. Es ist viel schwerer, eine Revolution durchzusühren und diese Insti tutionen sogar noch gestärkt in den Dienst der neuen Idee zu stellen. Vielleicht Ist dies das Werk, auf das ich persönlich am meisten stolz bin und das mir einst die Geschichte sicher am höchsten anrechnen wird, daß es mir gelang, die Armee nicht nur nicht zu zertrümmern, sondern zum Kadre zu machen für die neue deutsche Volksarmee. (Brausender Jubel.) Wir werden ihr immer mehr die Stärke unserer Weltan schauung geben. Dies ist vielleicht das allergrößte Werk, das uns nach all diesen langen Jahren gelungen ist. Ich persönlich empfinde darüber den größten Stolz. Ich glaube, daß es mir einst die Nachwelt am meisten anrechnen wird, daß ich Deutsch land nicht in eine 15jährige Zeit der Wehrlosigkeit brockte, son dern daß es mir gelang, in knapp 1 Jahren aus dem Hundert- tausendmann-Heer wieder eine große deutsche naIional- s o z i a l i st i s ch e Volksarmee zu schassen (stürmischer, langanhaltender Beifall), daß in dieser Armee alle diejenigen Mitarbeiten und mithelscn. die vielleicht sonst unsere Feinde ge worden wären. Als der Prozeß im Jahre 1921 zu Ende ging, da habe ich' es damals vorhergesagt, daß eine Stunde kommen wird, da sich beide Erscheinungen vereinen werden zu einer, lind die damalige Prophezeiung ist nun eingelreten! Können mir daher nicht mit Recht sagen: Die im Jahre 1928 gefallen find, sind nicht umsonst ge fallen, ihr Opfertod hat sich gelohnt. Aus dem Deutschland der Ohnmacht und der Schwäche, der Hilflosigkeit und der Verachtung ist wieder ein kraftvoller, star ker, selbstbewußter und in der Welt geachteter Staat geworden! Heute weiß die Mell, daß sie ein Volk vor sich hat. das seine Ehre verteidigt (stürmischer Beifall», und das sich nicht mehr wie ein Stamm von Negern behandeln läßt! Schritt für Schritt mußten wir uns in diesen 1 Jahren die Achtung des Auslandes erkämpfen, ja geradezu ertrotzen. Si cherlich gibt es manchen Schwächling, der sagt: „Ja, aber wir Adolf Hiller vor der Allen Garde ,llm Deutschland herum hat sich ein eherner Panzer gelegt, UN- hinter diesem Panzer steht das deutsche Volk friedliebend, aber auch abwehrbereil" Die Ansprache Killers im VLirgerbräuleller München, 9. Nov. In seiner Ansprache bei dem Erinnerungs. treffen im Vllrgerbräu Keller am Sonntag führte Adolf Hitler u. a. aus: Parteigenossen! Wieder treffen wir uns zur Erinnerung m unseren ersten großen Revolutionsversuch in diesem Saal, der uns heute so klein vorkommt und der damals für uns so groß mar. Wieder sind wir beisammen alle, die alten Gesichter von einst, um die Empfindungen auszutauschen und wachzu rufen. die uns an jenem Tage bewegten, die uns auch heute noch erfüllen müssen und die, wie ich glaube, die nationalsozia listische Bewegung immer mehr erfüllen werden. Daß wir Nationalsozialisten dem damaligen Staat unsere Todfeindschaft ungesagt hatten, war die Ursache unserer Ent stehung. Wir sind nicht eine Partei gewesen und sind es heute nicht wie so viele andere, die vor uns entstanden sind und es ohne uns auch heute noch sein würden. Als im Fahre 1919 diese Bewegung gegründet wurde, da war sie der schärfste Protest stcgen einen Zustand, den die meisten Menschen als unabänder lich hinzunehmen sich gewöhnt hatten, einen Zustand, der selbst durch eine Revolution als Ausklang des gewaltigen Weltge schehens entstanden mar. Es war der fanatische Entschluß der jungen Partei, diesen Zustand wieder zu beseitigen und ein neues Deutschland aufzubaucn. Als wir im November 1923 nun zum ersten Male handeln wollten, da hatten wir schon eine lange Geschichte von Putschvorbereltungen hinter uns. Ich kann es ganz ruhig eingestehen, daß ich von R19 bis 1923 überhaupt an nichts dachte als an einen Staats streich. (Tosender Beifall.) Ich war mir darüber im klaren, doh das deutsche Schicksal nur durch tatkräftig« Menschen ge wendet werden konnte, und ich wußte, daß wir solche Menschen nur bekommen würden, wenn wir selbst vorbildlich, beispiel gebend voranmarschierten. Es mußte ein Zeitalter der Tat kraft und Entschlossenheit wicdcrkommcn! Aber wie konnte man Menschen der Tat anders finden als durch die Tat? So haben wir damals gehandelt! Und trotzdem wir unterlegen sind, war dieser Versuch, das deutsche Schicksal zu wenden, eine un- bedinate Notwendigkeit, denn man konnte nicht vier Jahre lang von Revolution sprechen, nm endlich am entscheidenden Tag an der Revolution vorbeizugehen, wie cs die „nationalen Ver bände" taten. Durch Gewalt war das damalige Regime gekom men und durch Gewalt mußte cs auch wieder beseitigt werden. Als Ich die Partei stark genug glaubte, diesen Weg be- ihreiten zu können, da habe ich das Signal gegeben. Wir sind unterlegen. Das entscheidende aber war: Millionen von Deut ¬ schen haben damass gesehen und erkannt, daß es in Deutschland eine Bewegung gibt, die auch nicht davor zurückschreckl, unser inneres deutsches Schicksal mit Blut zu wenden! lind zweitens: Diese Bewegung hatte ein neues Snmbol in die Nation getragen, eine neue Fahne. So etwas fetzt sich nicht mit Vereiusreden durch. Diese neue Fahne mußte ihre Weihe empfangen durch eine heroische Tat. Und damals gab es keine andere Tat als den Versuch, den Staat der Meuterer durch eine neue Meuterei zu stürzen. Sachlich sind wir dabei unterlegen. Moralisch aber haben wir damals gesiegt. Das hat sich auch sofort gezeigt. Die Par tei ist nicht kleiner geworden, sondern im Gegenteil: Sie ist erst nach dem 9. November 1923 unerhört gewachsen. Das deutsche Volk hat sich seitdem mit Recht zu der Bewegung bekannt, die den Mut hatte, in der kritischen Stunde zu handeln. So haben wir damals die Tat verloren, aber letzten Endes das deutsche Volk gewonnen. Die Partei, die die ersten ttl Toten verlor, hatte sich das heilige Anrecht geschaffen, dereinst die deutsche Führung zu übernehmen. Aus den damaligen Opfern ging die lange Reihe der Märtyrer hervor, aus dieser langen Reihe der Märtyrer, der Verwundeten und Verletzten ging hervor der große fanatische Glaube an die Bewegung. Und daraus wird in der Zukunft hervorgehen ein unerhörter Opferwille für das Reich, das diese Bewegung nun gesclzaffen hat. Wir feiern nicht umsonst den Tod dieser 16. Vielleicht werden manche sagen: „Ja. es sind doch im Felde 2 Millionen gefallen. Warum machen sie gerade von diesen 16 so viel Aus hebens?" Weil die 2 Millionen fielen getreu einem Befehl, der ihnen gegeben wurde, und weil die 16 gefallen sind getreu dem Befehl ihres eigenen Herzens für eine neue Idee! Nach dem 9. November 1923 war es klar, daß der Staat mit Gewalt nicht mehr zu stürzen war. Man hatte cs versucht, cs war nicht gelungen. Fetzt konnte man der Bewegung eine neue Anweisung geben, nämlich die der legalen Eroberung der Macht, um so die end gültige Revolution vorzubereiten. Und das wurde auch ver standen. Darum habe ich für die Sturmabteilungen nun erst recht unzählige Tausende tapfere Männer bekommen. Sie ka men In der Ueberzeugung, daß wir auch nicht davor zurück schrecken würden, den Weg der Gewalt zu gehen, wenn cs einen anderen Weg nicht gab. Der Verzicht aus alle Versuche, diesen Staat mit Gewalt zu stürzen, war für mich selbst damals ein nicht leichter Entschluß. Als ich die neue Bewegung gründete, habe ich den ersten Entschluß gefaßt. Uud ein ganz schwerer Entschluß war es für mich, die bayerische Regierung gcsnngeuzunehmen uud in Deutschland eine nationale Revolution auszurufen. Zum ersten