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ätuken ^eine8 1urrne8 zrov-ä» vo» z^TTT-Z.Otp'Ld^KLk^ Verlag: Lari Lölrler Lc Lo., öerlin-^esilenckork:: ^Ile deckte Vorbehalten be- 25. Fortsetzung. Wenn Elise so sprach, so war es an einem ihrer kühnen Tage. Es konnte wohl nicht immer gleich sein. Aber sie beide hatten immer Vläne Aussichten, Unternehmungen vor sich. Wenn sie auch keinen Bissen richtige Speise zwischen die Zähne kriegten, so hatten sie gleichsam den Ge schmack davon in dem Mund. Es konnte noch alles gan- anders kommen. Nein, die Hoffnung gaben sie nicht auf. Und nie — das war wichtig — ihren Stolz! Genau so, wie Mutter um keinen Preis erfahren durfte, wie kläglich es ihnen ging, ganz so hielten sie die Ohren steif, blickten nicht zurück und machten es sich nicht mit „wenn" und „aber" noch schwerer. Denn Karl hätte doch dazumal unter dem Mißtrauen der Kollegen nicht weiter zu arbeiten ver mocht. Karl hätte auch Kohlrosers geborgtes Geld nicht annehmen können. Das war für sie beide eine Tatsache. Weil es seine Frau doch mitanging, hatte er sie ge fragt: „Soll ich —?" — „Nein, Löwenherz, du sollst immer nur, wie du mußt. Wir halten schon aus. Was andere zustande bringen, können wir auch noch leisten. Geht es uns nicht gerade glänzend, wie viele haben es nicht besser. Wenn alle verzweifeln wollten? Das bißchen Stand haftigkeit, dieser anständige kleine Lebensmut wird auch nicht gleich den Kopf kosten. Es ist, als klettere man lang sam die Stufen eines Turmes — ist man einmal oben, wird es sich zeigen, wozu die Mühseligkeit eigentlich taugte." Es wäre genau so, als beraube man Herzen Ihres köst lichen Sieges, wollte man behaupten, alles dies wäre ein geringes gewesen. Insbesondere als sie Schritt für Schritt ihre Geltung aufgeben mußten — ausziehen, ei» schlech teres Quartier nehmen, und zum Schluß dieses ganz ab scheuliche, mit dem alten Eisenzeug, wie in einem Kerker konnte man sich vorkommen. Und eigentlich hatten sie niemand, der ihnen half. Mit Claudia wußte man wahrhaftig nie, woran man war. Einmal überschüttete sie die beiden mit Geschenken, nicht ganz zartfühlend oder auch nur passend. Auch enthielten die begleitenden Worte so etwas wie Bevormundung und Tadel. Zweifellos war alles dies gut gemeint. Dann konnten Wochen vergehen, ohne daß sie sich blicken ließ. Wenn sie ihre Ratschläge in den Wind gesprochen sah, hielt fumit Unwillen nicht zurück. Allerdings ging die Empfin det doch mehr von den andern aus. Sie waren iekt „oelnehm-rtsch. Es war ein gar zu großer Unterschied zwischen ihrer und Claudias Welt. Teilnahme nannten Lukas' „Wichtigmacherei", und um alles durfte sie sich nicht anmaßend und herablassend zeigen. Karl wäre eher ge neigt gewesen, den Berkehr in einem gemäßigten Umfang aufrechtzuerhalten. Manchmal, wenn ihm Sorgen zu arg zusehten, schlich er davon, ohne Elise nur ein Wort zu ver raten — damit sie nicht schon wieder eifere — und reitete sich mit seiner Geige auf eine bessere Insel. Sie musi zierten zusammen, er und Claudia. Aber es ging nicht wie einst. Vielleicht rührte es von der Blutleere im Kopf her — seine Hände waren rauh, er war auch so verfroren — er vermochte ein Adagio, ein zartestes Pianissimo ein fach nicht schön herausznbringen. Manchmal sagten sich Elise und Karl, daß sie nun wohl Gottes Auserwählte seien, da jene im Prunkkleid die engen und schlechten Wege mieden, die zu der Quelle der Wahr heit führten. Die Armut aber, vom Heiland geleitet, durfte ihren Durst daran stillen. Und wenn man hinhorchen wollte, so vernahm man in Sturm und Wetter, trotz Klirren, Knattern und Zerbersten, als wären alle bösen Geister los, das leise, süße Gemurmel der heiligen Quelle.. Zu Zeiten konnten sie vertrauensvoll in Kirchen sitzen, wie an Bord des Großen Schisses geflüchtet, und der Weitergang draußen kam ihnen nicht nieht ganz so drohlich vor. Es war nur schlimm, daß diese Eetrostheit nicht vorhielt und es mit ihnen so weit kan^ daß sie Gott verloren. Nein, sie suchten ihn auch nicht. Sie sahen bloß sich und ihre Pein. Das Erhebende war aus ihrem Leben gewichen. Sie glaubten an nichts mehr. Denn der Unglaube ist weit eher eine Verfinsterung des Herzens, als des Ver standes. Und bald wurde ihnen bewußt, dieses andere Leid, das sie sich noch dazu aufbürdeten, wäre das ärgste und unerträglichste. Sie verharrten auch nie lange darin. Alles das schien, als würden sie planvoll geführt, manchmal im Kreise, oft ohne deutliches Ziel, und dennoch so, als müßten sie sich zu vorbestimmter Stunde irgendwo ein finden. Im zweiten Winter, als es ihnen sehr arg ging, ver suchte es Karl mit dem Schueeschaufeln. Es war eine ganze Zeit kein Schnee gefallen, als endlich eines Tages Hunderte von Silbervöglein herabgewirbelt kamen. In seiner ruhigen, zielbewußten Art machte sich Karl bereit. Alles was er noch an warmen Dingen besaß, packte er sich ans. Die Schuhe taugten zwar nicht mehr, aber wenn man ein Kavalier ist, geht man ja nicht schueeschaufeln. Er hatte den Anschlagzettel der Straßenbahn studiert, schon um vier Uhr früh begann man dort die Geleise frerzulegen, damit der Verkehr am Morgen ausgenommen werden konnte. „Für dich ist das nichts", redete ihm Elise ab, „die ganze Nacht Schlange-stehen." »Ich schlafe jetzt sowieso nickt viel. Das Warten wird unsereins auch noch überdauern/' „Sie werden dich überhaupt nicht heranlassen. Einer mißgönnt es dem andern. Menschen sind wie böse Tiere." „Höre auf, bös sind die Tiere nicht und die Menschen in ihrer Not werden es schon auch nicht sein." Immer wieder blickte Karl hinaus. Das nahe, häß liche Dach war funkelnde Herrlichkeit geworden. Elise gab ihm Kaffee und Brot. Mehr hatte sie nicht. Dann ging er. Hallo — hätte er sich nicht früher auf die Beine machen sollen? Eine gewaltige Menge hatte bei der Holzbaracke bereits Posten gefaßt. Andere stückelten an, obwohl es, je später die Stunde wurde, desto unsicherer für jeden war, ob er noch Aufnahme fände. Aber sie hofften und warteten in Gottes Namen. Stand man Seite an Seite, gab es besseren Mut. Da und dort flogen Witze auf; mauch derbes Wort ging durch die Reihen. Tat wohl, denn die Zeit wurde lang. Immer mehr Schnee. Gott sei Dank, daß dieser Schnee fiel. Es wurde sehr kalt. Anstatt der Sterne glommen ein paar Bogenlampen. Von Türme» hörte man Uhren schlagen. Noch ein paar letzte Straßenbahnen spritz ten ein Bukett von Lichtern durch das Dunkel. Hin und wieder ratterte ein Auto. Leute, die zu Festen gingen. Feste —? Wie war das: Wein, Sättigung, das ganz Zarte von Lust — Glück ? Es war nur noch Nacht, die frierende, hungrige, schlafmüde Menschen in Bann hielt. Die Schar tat, was sie konnte, nm munter zu bleiben. Auch paßte jeder genau auf, daß keiner vordrängte, Endlich war es an der Zeit. Die Brettertür flog auf. Laternen schaukelten. Listen wurden verlesen. Schaufeln wurden verteilt... Ein paarmal ging das so. Zuversicht wuchs. Wenn er jetzt „wir" sagte, meinte er mit beschei denem Selbstgefühl die rühmlos tapfere Garde, in die er nun eingereiht war. Er leistete etwas und brauchte nicht tatenlos vor sich hin zu dösen. Sie zahlten ein bißchen Schulden ab. Denn es ist etwas eigenes, wie die Armen den Aermsten stunden und aushelfen. Ein ganz anderes Ansehen gab sich Karl vor Elise, wo er wieder „für sie sorgen" konnte. Er drückte ihr Geld in die Hand. Gan- anders blickte er ihr ins Auge. Aber dann kam doch etwas dazwischen. Nicht daß der Schneefall so bald aüsyörte. Weißer Flieder, weiße Veilchen, für jene, die es so hätten nennen mögen — jedenfalls Wunderdinge — Geld und Brot, etwas von jenem Eefeitsein, woran man bereits ver zagte, sank vom Himmel... Doch für Karl Lukas war es mit dem guten Erwerb vorbei. Er wurde schwer krank und kam in ein Spital. Ganz so behaglich als Elise es dazumal gehabt hatte, traf er es, ohne daß eine Krankenkasse für ihn sorgte, nun nicht — aber menschlich wurde man ja doch behandelt. Als sein Leben indes an einem Faden zu hängen be gann, wurde er in ein Einzelzimmer geschasst, und allerlei Leckerbissen sollten ihn zu Essen locken. Daß Claudia heim lich für ihn zahlte, wähnte er nicht; auch war er viel zu unerfahren — er meinte, weil es nun wohl ans Sterben ging, wollte man ihm die Henkersfrist gut und schön machen. Claudia kam jetzt täglich. Sie nahm seine brennende, abgezehrte Hand in die ihre. „Mensch, was bist du für ein Querkops — warum hast du es mich nicht früher wissen lassen?" Karl blinzelte zur Wand, bemüht, die Rührung zu verbergen, daß Claudia sich zu weichmütig zeigte — sein Herz schmolz in Dankbarkeit — schlimm war es nur, daß Elise in diesem Augenblick eintrat und die beiden Hand in Hand überraschte. Die Genesung zog sich lange hin. Elise verdiente ein wenig mit Juniverstricken. Claudias Strunipfschläuche Latten sie auf diese gute Idee gebracht. Den bescheidenen Lohn, den ihr ein Geschäft dafür bot, durste sie nicht ab lehnen, so war ihr Arbeit auf einige Zeit gesichert. Es ging nun wahrhaftig wieder ein bißchen bergauf. Wenn Claudias Besuch und ihr übertriebenes Verhalten gegen den Kranken nicht gewesen wäre, hätte sie Mut schöpfen können. Ach, wo sollt« sio eigentlich die Freundschaft suchen, die sie dazumal in Italien für Claudia zu empfinden glaubte? An welcher von ihnen lag es, daß nichts mehr davon znm Vorschein kam, und sie in gereizter Stimmung miteinander verkehrten? Claudia schien ihr Karls Zusammenbruch zu zuschreiben. In der Nolle der Beschützerin, die sie sich zurechtgelegt, entwickelte sie eine furchteinflößende Betrieb samkeit und hielt auch gegen Elise ihre Meinung nicht zurück, mit jener Ueberhebung und den messerscharfe» Worten, die ihr zu Gebote standen. „Ich wüßte übrigens eine gutbezahlte Stellung für dich, zufällig in einer Zeitschrift fand ich sie zwischen Anzeigen, damit würdest du Karl tüchtiger unter die Arme greifen, als mit der Strickerei, die im Sommer nachläßt. Aber wie ich dich kenne, hältst du dich dafür zu gut." Sie wußte genau, wie sie Elise packen mußte, um ihr weh zu tun. „Erlaube, wo Karl gottlob in Rekonvaleszenz ist und man ihn mit krästigen Dingen aufpäppeln sollte! Ich täte einfach alles." Das andere, von der Lampe hellbeleuchtete Antlitz neigte sich. Jeden Zug konnte man beobachten. „Dn sagst das nur so. Reden wir nicht weiter davon. Warum kommt deine Mutter nie?" „Sie hat kranke Füße." „Und dis Kohlrosers? Mit denen seid ihr wohl ver kracht?" Elise preßte die Lippen zusammen und ließ den Blick schweifen. Das fehlte noch — Kohlrosers in diesem Elend« auartier! Sie nahm sich gar nicht erst die Mühe, es zu er klären, Karl erhob seine schwache Stimme! „Sie sind verzogen. Eine große, selbständige Stellung hat er angetreten? „Als dein Freund hat er nie versucht, dir unter dl- Arme zu greifen?" „Ja, sie haben uns Geld angebotcn. Fast ausgerechnet die Summe, die Karl im Frühjahr —" „Schweig schon", fiel Karl ein. „Nun ja, Karl hat abgelehnt." Claudia bemächtigte sich seiner Rechten und drückte sie. »Ich sag es — Narren wachsen unbegossen. Von einem Freund, der es hat, Geld zu borgen, ist wahrlich kein« Schande. Aber du bist der einzige Ehrenmann, den ich kenne." Elise sah wütend drein. Ihre erstickte Stimm murmelte: „Du hast noch nicht verraten, was das für ein- Stelle ist, die du angezeigt sandest?" sFortsetzung folgt» Die ganze Familie vor den Gläubigern ausgerissen In Leopold st adt sind seit dem 19. v. M. ein Par- siimericwarenhändler, sein« Ehefrau und seine beiden Kinder spurlos verschwunden. Die Polizei stand anfangs vor einem Rätsel und vermutete einen schiveren Unfall oder ein Ver brechen. Bei der näheren Durchsuchung der Wohnung der Ver schwundenen oder stellte es sich heraus, datz der Geschäftsmann 11000 Schilling Schulden hckt und datz seine Gläubiger schon Strafanzeige gegen ihn erstattet hatten. Die Familie scheint danach vor den Gläubigern die Flucht ergriffen zu haben. Die Weisheitsschule für naive Wucherer Mehr als 400 Kapitalisten und Iuwelenlmndlcr aus allen Teilen Polens sind einem Schwindler und Zauberkünstler zum Opfer gefallen. Auf eine Zeitungsanzeige hin hatten sie sich bei dein portugiesischen Staatsangehörigen Fernando della Garcia y Malayos, der in einer bekminten Warschauer Pension wohnte, eingesunden. Jedem von ihnen hatte der Portugiese herrliche Brillanten vovgelegt, deren ungewöhnlichen Wert ein angesehe ner Warschauer Juwelier bestätigte. Gern schloß jeder von ihnen darum mit dem Portugiesen einen Vertrag ab, demzufolge dem Portugiesen eine bedeutende Geldsumme gegen gute monat- licl>e Verzinsung und die Uebcrlassung eines Brillanten als Sicherheit leihweise zur Verfügung gestellt wurde. Der Brillant wurde nach Aushändigung des Geldbetrages regelmäßig in oem Zimmer des Portugiesen in «in Schächtelchen gepackt, verschnürt, versiegelt und dem Geldverleihcr ausgehändigt. Mit muster- gulliger Pünktlichkeit liefen denn auch bei den Gläubigern die Zinsbeträge ein. Alles war in bester Ordnung. Nur In diesem Oktober blieb bei allen Gläubigern der gewohnte Scheck des Portugiesen aus. Mahnbriefe wurden nicht beantwortet, und persönliche Vorstellungen verliefen ergebnislos, va Herr Garcia y Malayos, wie man erfuhr, bereits vor einigen Wock-en, unbe kannt wohin, verreist war. Einzelne Gläubiger begaben sich zu dem Iuwelenhändler, um ihm den Brillanten zu verkaufen. Indessen — in der vor den eigenen Augen sorgfältig verschnür ten und versiegelten Scl-achtes befand sich zwar «in« -ierliche angeschafft und der Pension geschenkt. Die Untersuchung ergab, datz das Tischchen mit verschiedenen Federn und einem Mechanis mus ausgcstaltct ist, mit dem cs bei einiger Geschicklichkeit «in leichtes sein muß. eine Schachtel verschwinden und dafür ein« andere völlig gleiche auf der Tischplatte ersck>ci»e» zu lassen. Die Warfck-auer Polizei I»at sofort alle europäischen Polizei ämter über den Vorfall unterrichtet, um eine Wiederholung des Taschenspielerkunststückcs zu verhindern und die Verhaftung des gerissenen Gauners zu veranlassen. Karte mit den Worten „Die neueste Weisheitsschule für naive Wucherer" — aber auch nicht eine Spur von dem kostbaren Brillanten. Bald hatten sich bei der Polizei sämtliche Gläubiger eingefunde». Die Sumin« der einzelnen dem Portugiesen ge- liel-enen Beträge beläuft sich auf rund 800 000 Zloty. Alle er innerten sich plötzlich, daß ihr Brillant auf einem kleinen schivar- zcn Mahagonitischchen verpackt, verschnürt und versiegelt woroen war. Das Tischchen wurde der Polizei von dem Pensionsinhaber bereitwillig gezeigt. Der Portugiese lmtte es sich in Warsckxm Lin Buch für unsere jungen Der Ludwig Voggenreiter Verla,-, Potsdam, gibt soeben in seiner Zeltbüchcrei Maximilian Bayers „Ist O Ko mi treu?" neu l-eraus. Es ist die Geschichte eines Herero- spähers aus -cm Feldzüge von 1004. Ihr Verfasser hat alle die Gefechte, die er im Verlause der Erzählung fesselnd schildert, selbst mitgemächt. Maximilian Bayer hat dieses Buch vor dem Kriege geschrieben, es war für den von ihm 1911 gegründeten deutschen Pfadfinder-Bund bestimmt. Es wird i-euie bei der Hitlerjugend eine gleich begeisterte Aufnahme finden. Bai)er führt de» Leser in ein Gebiet, das nach schiveren Kämpfen eine blühende deutsche Kolonie wurde. Das Verständnis für di« Wich tigkeit der kolonialen Frage wird durch ein solches Buch ge rade im jugendlichen Leser auf die natürlichste und einpräg samste Art geweckt. Der Neuauslage des Werkes ist der gleick)« Erfolg zu wünschen, den ein anderes Jugendbuch Bayers „Die Helden der Nckuklust" im vorigen Jahre bereits erzielt hat. Aus diesen Büchern spricht «In Mann zu den jungen Lesern, der sich in Frieden und Krieg als ganzer Kerl bewährt hat. Maximilian Bayer wurde mit 19 Jahren Leutnant, nahm als Hauptmann am Feldzug In SUdivcst teil, organisierte dabei das Signal- und Meldeivesen, gründete 1911 den Psadsinderbund und warb durch Schriften und Vorträge für den kolonialen (Oedankcn. Im Weltkrieg nahm er an -er Eroberung von Brüssel und Lüttich teil, baute das aus sinnländischen Freiwilligen bestehende Iä- gerbataillon 27 achf und fiel am 25. Oktober 1917 auf einem Erkundungsritt. Wir wüßten nichts Besseres für unser« Ju gend als Bücher, In denen der Geist eines solchen Mannes lebendig ist. Y- Das östliche Fenster. Von Artur Müller. 219 Seiten. I» Leinen RM. 4.20. Verlag Josef Kösel u. Friedrich Pustet, München. Das Buch führt uns nach Leutkirch, zu den deutschen Kolonisten an der Woiga, mitten hinein in den Kamps der christ lichen Bauern um Ihren Väterglauben gegen die Sendlingc Mos kaus, geführt von Nicolas Abrimowitsch. dem haltlosen Kom mandeur, und Piotr Gogol, dem unheimliche», fanatischen Hauptmann der roten Soldateska. Der Kamps geht nicht um die Menschen, auch nicht um die Macht in dieser Welt, sondern um die Seelen und das Reich Gottes in ihnen. Schließlich über windet doch die unbeugsame Kraft des tätige» Christentums in den Herzen gläubiger Bauern den bewaffneten Terror des Bol schewismus. In diese Helle sieghafte Fanfare klingt das Buch aus, das in dnstcrn Schrecken der roten Bluthcrrschast begann und uns in der Kraft seiner visionären Darstellung und seiner dramatisch geballten Sprache nicht eher loslützt, bis wir die letzte Zeile gelesen haben. Der Legendenmaler. Von Ludwig Schuster. 151 Sei- tcn. In Leinen RM. 3.80. Verlag Joses Kösel und Friedrich Pustet, München. — Schuster hat ein fröhliches Herz und läßt — in weiser Begrenzung seiner sprudelnde» Erzählerfrcnde — vollendete kleine Genrebilder vor uns erstehen, an denen kein Tüpfelchen zu viel und keins zu wenig ist. In allen leuchtet und funkelt fröhliche bcn-erische Frömmigkeit, In der übcrschäu- mende Daseinssreude und gläubige Hingabe, zarte Innigkeit und Humor zu einem volltönenden Klang sich verbinden.