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Sächsische Volkszeitung : 22.03.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193603228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360322
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-03
- Tag 1936-03-22
-
Monat
1936-03
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.03.1936
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Wenn jemand vor drei Jahren dein Nationalsozialismus mrd seinem Führer gegenüber noch zögerte, wenn er da« mals nicht fähig war, sich ein eigenes Urteil über diese aanz neuartige und ungewohnte Politik zu bilden, die sich so sehr abhob von allem bis dahin auf politischem Gebiet Gewohntem, so konnte man dafür Verständnis haben. Heute aber blickt der Nationalsozia» lismus auf eine dreijährige Regierungs tätigkeit zurück. Berücksichtigt man noch das Tempo, in dem die einzelnen Entscheidungen in diesen Fahren auf allen Gebieten des politischen, wirtschaftlichen, kulturel len und sozialen Lebens Schlag auf Schlag einander ge folgt sind, so muß man schon sagen, daß tn diesen drei Fahren mehr geplant und durchgefiihrt worden ist, als bei normalem Mlauf der Geschehnisse in drei Genera tionen. Soviel ist in dieser kurzen Zeitspanne in Deutsch land in Angriff genommen worden, daß fast jeder ein zelne auch in seinem privaten Leben die revolutionie rende Neugestaltung unseres gesamten Lebens zu ver spüren bekam. Auch der übelwollende ausländische Be urteiler der deutschen Verhältnisse muß an den Männern der nationalsozialistischen Staatsführung die einzigartige Schwung- und Spannkraft bewundern, mit der sie es ver sucht haben, das Programm der NSDAP, in der rauhen Wirklichkeit des Alltags zu realisieren. Es ist selbstverständlich, daß in dieser kurzen Zeit noch nicht alle Probleme ihrer endgültigen Lösung zuge führt, allo Wünsche und Erwartungen erfüllt werden konnten. Ja, es konnte auch nicht ausbleiben, daß die nationale und politische Neugeburt des deutschen Volkes gelegentlich nur unter Schmerzen und Wehen sich voll ziehen konnte. Schmerzen und Beschwerden, die die da von Betroffenen tragen im Hinblick auf das gemeine Wohl der Gesamtheit. Die nationalsozialistische Staats führung ist auch offen genug, dem deutschen Volke jeder zeit zu bekennen, daß, wenn Deutschland in seiner Ge samtheit national, wirtschaftlich und sozial gesunden soll, der Einzelne Opfer brinaen muß. Das deutsche Volk ist heute dank der nationalsozialistischen Aufklärungsarbeit so reif geworden, daß es weiß, daß nicht das Opfer an sich das Entscheidende ist, sondern das. was mit den Spenden und Opfern geleistet wird. Oder iver wallte nickt freiwillig auf das oder jenes verzichten, wenn er weiß, daß dadurch den notleidenden Volksgenossen ge holfen wird? Und wer würde nicht eine vorübergehende Verknappung einzelner Gegenstände de« täglichen Lebens mit in Kauf nehmen, wenn er davon überzeugt ist. daß sie der Wehrhastmachuna unseres Volkes und damit seiner politischen Freiheit dient? Welche Hochgefühle stolzer Freude und nationalen Glückes erfüllte dock das ganze deutsche Volk, namentlich aber das Volk am Rhein, als am 7. März deutsche Sol daten nach jahrzehntelanger Unterbrechung zum Zeichen der miedererlangten politischen Souveränität wieder feierlichen Einzug hielten in die alten Garnisonen an Rhein, Mosel und Saar. Man muß miterlebt haben, was es heißt, lange Fahre hindurch die Unbilden einer frem den Besatzung ertragen zu müssen, daß man auf deut schem Boden nicht mehr frei und ungezwungen deutsch empfinden und suhlen durste, ja, daß zeitweilig selbst die notwendigsten Verkehrsmittel mitten im „Frieden" in fremden Beschlag genommen wurden. Fn unserer Erinnerung ist noch lebendig ein per sönliches Erlebnis aus der Zeit der Eisenbahnregie im besetzten Gebiet im Fahre 162-1. Wir befanden uns damals in einem Internat an der deutsch-holländischen Grenze. Die weite Entfernung vom Elternkous brachte es mit sich, daß wir nur einmal im Fabre nach Deutschland ins Elternhaus fahren konnten. Fm Sommer 1921 sollte es allerdings mit der gewohnten .Fahrt" in die Heimat nichts werden, denn die Eisenbahnen im Westen des Reiches waren in französischen Beschlag und ein Deut scher, der noch einen Funken nationalen Ehrgefühls in sich verspürte, lehnte es ab. die Negiebahn zu benutzen. So blieb uns denn nichts anderes übrig, als mit unserem Gepäck schwerbeladen in der Gluthitze des Funi die ge samte Strecke von der hollnndisclren Grenze bei Aachen bis Köln zu Fuß zurttckzulegen. Wer diesen Anschauungs unterricht im besetzten Gebiet selbst erlebt hat, dem braucht nicht erst der Unterschied zwischen nationaler Wehrlosigkeit und politischer Freiheit mit Worten be greiflich gemacht zu werden. Wenn auch das deutsche Volk diese Schreckenszeit der Nachkriegsjahre nie vergessen wird, so liegt es seiner politischen Führung vollkommen fern, ihre politischen Entschlüsse von solchen gewiß schmerzlichen Reminiszenzen leiten zu lassen. Unser politischer und namentlich auch unser außenpolitischer Kurs ist auf die Zukunftaus - gerichtet. Leitschnur ist der deutschen Außenpolitik einzig und allein die politische Gleichberechti» gungder deutschen Nation und die wahrhafte Befriedung der Völker Europas. Die vor vier ¬ zehn Tagen erfolgte Wiederherstellung der Souveränität im Rheinland ist, wie der deutsche Reichskanzler wieder holt zum Ausdruck gebracht hat, nichts als ein klbstver» stündliches Recht, auf das das deutsche Volk Anspruch hat, und zweitens die Konsequenz aus einer politischen Entwicklung, deren Verantwortlichkeit nicht bei Deutsch land liegt. Adolf Hitler hat sich mit dem im Ausland anfänglich so arg mißdeuteten Schritt von, 7. März aber nicht begnügt, sondern der Welt zugleich ein konkretes Angebot unterbreitet, wie das Mißtrauen zwischen den Völkern Europas endgültig verschwinden und an seine Stelle eine friedliche Zusammenarbeit innerhalb des europäischen Kulturkreises treten kann. „An die Christen aller Völler" Aufruf des Vorsitzenden des evangelischen Reichskirchen, ausschusses. Berlin. 21. März. Der Vorsitzende des Relchskirchenausfchulles. in dessen Hän den di« Leitung der Deutsch« evangelischen Kirche liegt, D. Wilhelm ZoeIlner, hat „an die Christen aller Völker" «inen Ausruf ergel-en lallen. der zeigt, wie ernst er seine Aufgabe auch der gesamten christlicl-en Welt gegenüber ausfatzt. Fn dem Auf ruf heißt es u. a.: „Daß unser Volk in seinem schweren und unerbittlichen Kampf — trotz aller Mißdeutung, die dem Nationalsozialismus in der Welt widerfuhr — für die gesamte Christenheit Vorkämp fer des Glaubens ist. muß den Völkern deutlich werden, nachdem der Bolschewismus die Brandfackel seines völksrzerstörenücn Wollens auch an zahlreichen anüeren Stätten der Erde aufloüern läßt Diese die gesamte Christenheit bewegenden Fragen iverden von Tag zu Tag brennender. Die Zeit stellt alle zivilisierten Völker vor Entscheidungen größter Tragweite Die Deulsclie evan- gelisel»« Kircl>e weiß sich verpflichtet, alle Kirchen der Welt auf die schivere Gefahr Hinzumeisen, die auch ihnen droht. Es handelt sich im Kampf gegen den Bolschewismus wahr haftig nicht nur um Deutschland. Hielte Deutschland nicht als Schlesien ln Erwartung des Führers Breslau. 21. März. Es lag wie eine Ahnung über ganz Schlesien: Fn diesem Wahlkampf wird der Führer auch in Schlesien spreclien! Kaum daß die Tatsacii« von der Auslösung des Reichstages und der Ansetzung von Neuwahlen bekannt geworden war. tauchte immer und Immer wieder das Gerücht auf. daß der Führer In Beuthen oder Glciwitz sprcciren werde, bis am Dienstagabend Inoffiziell bekannt wurde, daß Breslau der Ort sein iverdc, von dem aus der Führer zu Schlesien sprechen werde. Als dann am Schluß der mitreißenden Kundgebung mit Reichsminister Dr. Goebbels in der Fahrhunderthnlle am Donnerstag der stellver tretende Gauleiter lrekannlgnb, daß der Führer am Sonntag nach Breslau kommen iverdc, da eilte die Kunde von Mund zu Mond. Am Freitag früh setzte ein Sturm souderglciclreir auf die Orlsgrcip>xn oer NSDAP ei», um Karten zu der Fnhrhuudert- l-alle und zu dem benachbarten Messehof zu bekommen, wo der Führer das Wort ergreifen wird. Der AelchSbauernführer an das deutsche Landvolk! Berlin, 21. März. Der Reichsbauernführer, Reichsminister Darrö, hat fol genden Ausruf an das deutsci-e Landvolk gerichtet: „Der Führer hclt das deutsche Volk ausgcrufen, am 29. März zu seiner Politik Stellung zu nehmen. Dieser Appell wird bei der ganzen Nation ei» Bekenntnis der Dankbarkeit, der Verbundenheit und des Vertrauens auslösen. Besonders das deutsche Landvolk, das Adolf Hiller alles verdankt, wird mit Freude die Gelegenheit wahrnchmcn, um ihn, durch diese Wahl seinen Dank zum Ausdruck zu bringen. Nur zu leicht vergesse» mir, wie es vor der Macht ergreifung des Führers in den deutschen Dörfern aussoh. Zwangsversteigerungen ohne Zahl rissen alle Geschlechter von der geliebte» Heimaterde; und für de», der seinen Hof noch hatte, war die Vertreibung von der Scholle eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Das deutsche Landvolk war am Ende. Da kam Adolf Hitler. Seine erste Sorge galt vor allem dem Bauerntum. Heute schützt das R e i ch se r b h o f g e se tz den Bauern vor dem unverschuldeten Verlust seiner Lebensqrund- lage. Die Marktordnung hat die Börsenspekulation mit den Erzeugnissen des Bodens ausgeschaltet und sichert ihm de» gerechten Lohn für seine Arbeit. Deutsche Bauern und Landwirt«, der Führer hat Euch vor dem sicheren Abgrund zurUckgerlssen und Euch wieder zur Grundlage des Volkes gemacht. Zeigt der Welt am Tage dieser geschichtlich bedeutsamen Wahl, datz Ihr einmütig und geschlossen Euch zu Adolf Hitler bekennt! R. Walter Darrö, Neichsbauernsührer, Reichsminister und Reichsleiter der NSDAP. Kleins Irrsinniger als Brandstifter. Prag, 2t März. In der kleinen Gemeinde Merctih spielte sich ein aufregender Vorfall ab. Der bei seinen Verwandten wohnende 36jährige arbeitslose Ed. Frisch, der schon zweimal in einer Anstalt für Geisteskranke war und vor etwa drei Jahren als geheilt entlassen wurde, ließ neuerlich Anzeichen von Geistesgestörtheit erkennen. So bat er, an seinem Namens tag beerdigt zu werden. Dieser Tage steckte er das Hous seines Vaters In Brand, begab sich aus den Dachboden und versuchte, sich mit einem Taschenmesser zu entleiben. Er brachte sich zwar eine schwere, aber nicht tödliche Verletzung bei, dann versuchte er sich zu erhängen. Als aber die Flamme» das Dach ergriffen, flüchtete er. Das Feuer zerstörte das Elternhaus, sowie das Haus des benachbarten Arbeiters Böhm, eines Schwagers des Brandstifters. Frisch wurde in das Komotauer Krankenhaus eingeliefcrt, wo er einer Anstalt für Geisteskranke übergeben wird. Wtldg«word«ner Bull« bringt drei Güterwagen zur Entgleisung Berlin, 21. März. Ein ausregender Vorsall spielte sich aus dem Gütrrbahnhos des Zentrcrlvickhoss ab. Ais aus einem Eisenbahnwaggon für den Zentralviehhof bestimmtes Rindvieh ausge'adon wurde, brach plötzlich ein Bull« aus und raste da von. Das Tier rannt« Uber die Eisenbahngleise und zufällig gegen «inen herannahendcn Rangierzug, wo es zwiscl-en zwei Güterwagen geriet. Dabei hatte es sich derart festgeklemmt, daß drei Wagen aus den Schienen geworfen wurden. Um den schwer verletzten Bullen aus schnellstem Wege von seiner Qual zu befreien, blieb nichts anderes übrig, als ihn durch «inen Po- jizcibeamtcn erschießen zu lassen. Wilde Schießerei in einem franz. Sanatorium Drei Todesopfer eines verschmähten Liebhabers. Paris, 2t. März. Zn einer wilden Schießerei, die mehrere Todesopfer forderte, kam es In dem Sanatorium von S«. HilairS bei Grenoble. Ein dort beschäftigter Auswäscher hatte vergeblich die 14jährioe Tochter eines Sanatoriumsbeam ten mit Liebesanträgen belästigt. Ain Freitagmorgen trank er aus Wut darüber, daß das Mädchen ihn verschmäht halte, drei Liter Weißwein und be waffnete sich dann mit drei Revolvern und zahlreichen Patro nen. Er drang In mehrere Räum? ein und schoß sinnlos auf alles, was ihm In den Weg kam. So tötete er zunächst aus nächster Nähe das junge Mädchen, das sich seinen Nach, stellungcn entzogen hatte, dann ein bjährlgcs Kind, darauf ein ISsahriges Mädchen. Er lud seine Revolver immer wieder von neuem und verletzte dann noch drei Perso- nen. Schließlich flüchtete er sich In ein unbewohntes Zimmer des Sanatoriums und setzte seine Schießerei aus dem Fenster fort. Der Bürgermeister des Ortes versuchte, den Burschen durch Schüsse mit seiner Jagdflinte unschädlich zu machen. Nach- dem etwa 100 Schüsse gewechselt worden waren und der Revol verheld nickst mehr schoß, drang man tn das Zimmer ein und sand ihn verwundet vor. Er war offenbar durch einen Schrot- fchnß des Bürgermeisters blind geworden, fuchtelte aber Immer noch mit seinen Revolvern herum. Ein Verwandter des getö teten 14jährigen Mädchens tötete den mehrfachen Mörder durch zwei Revolverschiisse. Der Weg, den Deutschland der Welt weist, ist für jeden Gutwilligen einleuchtend; an seinem Ende steht nach Ausrottung des Ge noch widerstrebenden Me trüpps der zur Zeit einander nungen der einzelnen Staats ¬ männer die endgültige Be riedung Europas. Am 7.Marz hat diesen Weg Adolf Hitler vor den Männern des deut schen Reichstages Deutschland und der Welt zum ersten Male feierlich verkündet, am 29. März aber wird das deutsche Volk der Wölt zeigen, daß hinter dieser Proklamation des Führers das ganze Volk steht, das nichts anderes wünscht, als inmitten einer be friedeten Welt an seinem eigenen Wiederaufstieg zu arbeiten. festes Bollwerk stand, so würden die Wooen des aoit- und damit christusfeindliöl-en Bolschewismus sicherlich nicht nur Deut'-K'and unter sich begraben Darum hat sich die Deulscl»! evangelische Kirche nicht nur um Deutschland, sondern auch um der gesamten Christenheit willen zuw letzten Einsatz bereit hinter die Ecklä- rung gestellt, die der Führer des deutschen Volkes In keiner Rcde vom 7 März abgegeben hat Das deutsche Volk, dellen völkci- versöhncnder Friedenswille ln den deutschen Friedensgarantien und Anerbietungen klar zum Ausdruck gekommen ist wird und muß gleichzeitig Hort und Bürge des Christentums bleiben Was auch immer die Welt In den Kämpfen der letzten Fahre aus voll- tisclnn Motiven heraus in uns sehen wollte, Deutschland will nichts anderes sein, als unter treten Völkern ein freies Volk, das nach Gott fragt und Im tiefsten Sinne immer «in christlich:, Volk war und bl«Iben wird. Wir hassen darum, daß die christlichen Kirchen der Erde in diesen für die ganze Welt entscltcidenden Tagen nüchtern und klar erkennen, um was es geht, und über alle politischen Beden ken hinweg sich mit entschlossenem Nachdruck in den Kamm ein, setzen: Hi» Christentum! Hie Bolschewismus? Mit dem Schicksal Deutschlands wird gleichzeitig das Schick sal der gesamten Christenheit entschieden. Erst im Lichte dieser Erkenntnis wird von der außerdeut- schcn Welt die entschcidungsschwere Aufgabe und Verantwortung der Kirche Im deutschen Volk richtig gewertet." Glückwünsche de- Mrer- für den König de- Irak Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majestät dem König des Irak zum Geburtstage seine aufrichtigsten Glück wünsche übermittelt. Wonlag nachmittag Locarnoans^prache vor dem Völkerbundsrat London, 21. Marz. Der V ö l Ke rb u n d s r a t. der am Frcitagnachmittag in Anwesenheit der deutschen Delegierten zu einer nichtöffentlichen Sitzung zusammentrat. hat beschloßen di« Aussprach« über die Anträge der Loearnomächte am Montag nachmittag um 4 Uhr zu beginnen. Eine Reihe von Ra'c-nii!« gliedern hatte eine länger« Pause verlangt, um die Wcisumzcn ihrer Regierungeri einzuholen. Von verschiedenen Seiten nnicde betont, daß die Vorschläge der Locarnomächte einer ansi.ihr- lichen Erläuterung bedürften, um in ihrer vollen Tragw.'i:« be urteilt werden zu können. Vas eigene Kind vergiftet Die Ehe der Emma D. in Berlin, die mit ihrem Mann und ihrem Anfang August 193!> zur Welt gekommenen Kind in A:c- derschöneweid« wohnte, war seit längerer Zeit zerrüllet. Dar wußte die gesamte Nachbarschaft. Denn häßliche und lau!« Aus. einandersetzungen zwisöien den Elwleuten waren an der Tages ordnung Fm Falle der Eheleute D. nahm die öffentliche Mei nung der engeren und nieüeren Nachbarschaft für die Frau und gegen den Monn Partei, der Frau uud Kind zeitweilig einfach sitzen ließ. Eines Tages hatte nach einer besonders heftigen ebelicien Auseinandersetzung die Frau verziveifelt ausgeschrien: „Was soll ich nur tun! Mir bleibt nur noch», mir mit dem Kinde das Leben zu nehmen." Darauf hatte der Hauptschuldige an d^n unseligen cl)ellchcn Zuständen kalt und roh geantwortet: .Tue. was du willst! Aber sieh zu, daß du nicht leben bleibst. Sonst kommst du ins Zuchthaus!" Die Frau hat dann bald ihren furchtbaren Vorsatz wahrgcmacht. Sie hat das kleine Wurm von der Mutier brust weg mit Lysol vergiftet. Ais sic sich dann selbst den Ted zu geben versuchte, wurde sie gestört und gerettet. Nun 'ah sie unter der furchtbaren Anklage der Tötung ihres unschuldigen Kindes Im Säuglingsalter vor -en Geschworenen. ..Worum lil;t auch der Mann nicht neben ihr?" fragte der Anktagerrerlreter in den Saal, um selbst die Antwort zu geben: „Nur iveil ihm nicht nachzuwcisen ist, daß er sich der Tragiveite seiner schlimmcn Worte bewußt war." Das Schwurgericht war milde geoen di« Frau in der Anklagebank. Es schickte Ne nicht Ins Zuchthaus sondern nur auf zwei Fahre ins Gefängnis. Mitteldeutsche Vörle vom 21. März Befestigt. Die Wocl>enschluhbörse bekundete bet leicht be lebten Umsätzen ein« feste Tendenz. Der Markt der keramüö^n Aktien zeigte rege Umsatztätigkeit. Von Texttlakticn stellten sich Färberei Glaucl>au 1,7b Prozent höher, während Kunz- Treibriemen 1 Prozent nachgabcn. Vogtiändisä-e Tüll verloren 2,k> Prozent ex. Dividende. Lebhaftes Geschäft hatten auch von Montaniverten Vereinigte Stahl bei 1 drei Achtel Prozent Ge winn und IG -Farben bei 2 sieben Achtel Prozent Aulschlag. Photomerte zeigten weiter eine schwache Veranlagung De. Kurz-Aktien gelangten mit 8 Prozent Abschlag zur Notiz Al bumin« und Photo-Genußschein« gaben ebenfalls mehrere Maik nach. Papleraktien waren geteilt, während Mlmosa t,!> Prozent gewinnen konnten, waren Heidenauer 8 Prozent abgeschmackt. Von Maschinen verloren Langbein 2 Prozent. Deutsche Ton gaben 1,6 Prozent nach. Reichsbank-Antclle wurden er. Dwi- dcnde gehandelt. Sächs. Bank verloren 2,7 Achtel Prozent. Am Anlagemarkt stellten sich Reichsschätzc und Landeskultur renten eine Kleinigkelt besser. Der Pfandbriefmarkl halte größeres Geschäft. Die Kursbewegung war scdoch nicht gleich mäßig. Stad'anlcihen verkehrten auf alter Basis bei etwa, lebhafterem Geschäft. Musikaufführung in der Hvfklrch« Dresden. Sonntag, den 22. März, vormittags 11 Uhr: Messe von Rheinberger, Gradual«: Benedictus von Kretschmer, Offertorium: Iubiiat« Deo von Aiblinger. Reichsn»«tterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Sonntag, den 22. Marz: Schwachwindig. Wolkenlos bis heiter. Trocken. Tagsüber weiterhin sehr mild. Nachts noch Bodenfrost. Oertlich Frühnebel. -»S-—— - ^üc-1 » — - "—— — -«»^tch,IIN«N»» «<»», v«ilr«t«> «er»«»» ve«anI«»itNch !Ir »«» »»llttlch«« »n» Nnchktcdlentell: Geoc« M»k«I: tt« tr»kol«, und AeuMel»»: vr »«r»ai» veituh Vttdri: »«r k>c>u»Uchitt» lttttr; »<ranlworlllch«t Nnj«InenIeII«i: Th««»oi Mnt«1. ItlmUIc» in kie-di«. - UN» v«»t«ß! »«,«»,1« »,ch»e,e,-«t »,«,»«» N-m-u,«»« tt. D. «. !I. 39: lll-cr 4666. - Z. It. Ist Preisliste Nr. 4 gültig.
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