Volltext Seite (XML)
c> 35. Iahrg s Mittwoch. 25. Mürz 193« t.ä' Oie Gestaltung -es 22". und 2S. März in Deutschland W8 und Soldat des deutschen 0 V daran gemahnen, dah sie Ihre national« Pflicht er. Am 2 9. März aber tritt die Nation geschlossen di« Wahlurne, um ihre Pflicht zu tun und den Führer s' iH .UW Berlin, den 24. März tilg«. sVcrgl. auch Seite 2.) Im Fall« v°» HSPer«r Lewa«, v«rbot, rtnIr.Uild« v«tct«b» ftüiungcn hat d«, »«zt«h«r »de, werbunglielbend« kein« «» sprach«, fall» dl« gtllini« I« beschrSnttem Umsan,«, o«is»itt«t »der nicht ersch«ln«. - ErsaNung«ort Dee-de». - - — Erscheint 0 mal MSchentllch. DlanaNlcher vezug»pr«I» durch TiSz»« elnschl «0 PIg. bzw. « Psg. rrüg-rl-hn l.70: durch dl« ,»st l.w «lnlchllegllch Poftllberwellungsgebvh«, »»««gllch 76 Plg PosUBesievgeld. kinjelnumm«, 10 Plg. dl« Lonnndrnd. S»nntag' und gesUagnumme« ro P>», LchrlsNeltung: Dr«»den<A., Pollrrftr. 17, gernrus 70711 n. 7101» Telchilltistell«, Druck und v«,lag: Termanta Buchdrucker«! und tierlag DH. und G Winkel. PoNrrstrah, 17, Fernruf 71617, Postscheck: Nr. 1076, Bank: Etadtbant Dr«,d«» Nr. «767 „ Dem Trommler des Fortschritts, Adolf Hitler, alle Stimmen! ««rlageorl vr«»d««. «njelg-nprets«: dl« Ispaltlg« 7» mm breit« g«U« 6 Psg t sll, gamillenanjeige, 6 Psg. All, Platzwansch« »im«» »tr t«l»« DtwI-r Ulst«». Diese Kundgebung wird ln allen Betrieben und Kasernen im Ne m e i n s cha s t s e m p s a n g ausgenommen. Läden lassen während der Zeit von 1ö bio etwa 17 Uhr Berliausopause ein- treten, um ihren Angestellten und dem Publikum Gelegenheit zu geben, die Rede des Führers zu hören. Am Sonnabend, dem 28. März, begkK t das ganze deutsche Volk In feierlicher Weise den „Deutschen Bolkstag ftlr Ehre, Freiheit und Frieden!" Die nationalsozialistischen Formationen werden In Riesendemon strationen die Nation zum gewaltigen Masse nappell aufrUtteln. Bon 18,39 Uhr ab siillen sich die Strassen der Städte und Dörfer mit den Millionenmassen des Volkes, die ihren Sammelstätien zuströmen, um den Filhrer das letzte Mal vor der Wahl zu hören. 19,45 Uhr stehen die ge samten Kolonnen bereit. An allen Sammelslätten und in den Bersammlungen herrscht seierlick)« Ruhe. Die Glocken des Kölner Domes läuten um 19.50 Uhr mit ehernem Mund« den Friedensappell des Führers ein, der um 29 Uhr von den Messehallen in Köln pünktlich be ginnt. Am End« dieses Appells des ganzen Volkes wird von den Kölner Messehallen aus das altniederländische Dankgebet angestimmt. Mit den Klängen dieses Liedes, das von Köln aus Uber alle Sender bis In das letzte Dors übertragen wird, mischt sich der Gesang des ganzen Bolkes. Alle deutschen Volksgenossen im gesamten Reich stimmen stehend in diesen Gesang ein. Der Schlutzakkord „Herr, mach uns frei!" soll von 87 Millionen gesungen, Uber ganz Deutschland Hinweg brausen. In diesen Gesang fallen von seinem Anfang an di« Glocken ein und läuten eine Viertelstunde lang für Ehre, Freiheit und Frieden des deutschen Bolkes! Dann setzt für alle deutschen Sender eine Funkstille von 15 Minuten ein. Damit hat der Wahlkampf sein Ende gesunden. ß V Berlin, 24. März. Aufruf des Reichspropagandaleiters der NSDAP. Reichsminister Dr. Goebbels zum 27., 28. und 29. März 193«! An das deutsche Volk! Seit Beginn des Wahlkampfes hat sich die Wucht dieser Massenkampagne von Tag zu Tag gesteigert. In überströmen der Begeisterung hat dabei die ganze Nation ein freudiges und tiesinnereg Bekenntnis zum Führer und zu seiner Befreiungs tat vom 7. März abgelegt. Die beiden letzten Tage vor der Wahl sollen nun dieses Bekenntnis noch einmal in einem gewaltigen Ausdruck vor dem eigenen Volke und vor der ganzen Vielt erhärten. Am Freitag, dem 27. März, um 1« Uhr wird der Führer von den Kruppwerken in Essen aus zu al len deutschen Arbeitern und Soldaten sprechen. Um 15,45 Uhr ertönt über alle Sender das Kommando: ..Seitz« Flagge!" Aus dieses Kommando werden In ganz Deutschland auf allen öffentlichen Gebäuden, Betrieben und Privathäusern die Fah- nen gehitzt. Kein Gebäude, kein Betrieb, kein Haus, keine Wohnung, von denen von dieser Stunde an bis zum Wählende nicht die Fahnen des neuen Deutschland wehen! Um Punkt 18 Uhr werden die Sirenen der Kruppwerke eine Minute lang den Beginn des grossen Friedensappells de» Führers ankllndigen. In ihren gellenden Ton aus Essen stim men in ganz Deutschland von Fabriken, Schissen und Lokomo tiven alle Sirenen mit ein. Dckm'.l wird für di« ganze Nation, für Betriebe und Ihre Belegschaften, sür Privatleute. Fahrzeuge, mit Ausnahme von in Bewegung befindlichen Zügen und Flug zeugen. eine Minute Verkehrspause und allge meine Still« angeordnet. Die Nation hält während dieser Minute inner» Einkehr und bringt damit In der demonstrativsten Weise vor der ganzen Welt ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, sich hinter den Führer, seine Friedenspolitik, seine Politik der Ehre und Gleichberechtigung wie ein Mann zu stellen. Dies« Minute Berkehrostille soll seden deutschen Mann und jede deutsche Frau noch einmal sich dieser Zeit würdig erweisen und füllen müssen. Der Führer als erster Arbeiter Volkes wird sodann aus »der Waffenschmiede des deutschen Reiches, aus den K r u p p w e r k st ä t t e n in Essen, vor der gesamten deutschen Arbeiterschaft und allen deutschen Soldaten sein Bekenntnis zum Frieden wie zur Ehr« und Gleichberechtigung der deutschen Nation ablegen. Empfehlungen der Locarnomächie seine Konferenz In London beenden. In französischen offiziellen Kreisen belone inan die Tatsache, datz das Uebereinkoinmen zwischen den vier Locarno mächten unabhängig von der Annahme oder Ablehnung seitens Deutschlands bestehen bleibe. Ueber den Eindruck in London sagt Reuter: „Die amt liche französische Mitteilung hinsichtlich des Locarno-Ueberein- kommens hat bei den verschiedenen Abordnungen in London wie eine Bombe eingeschlagen Es ist schwer fest zustellen, ob sie mit mehr Ucberraschung oder mit mehr Be dauern ausgenommen worden sei. Man ist der Ansicht, datz sie mehr oder minder die gesamte Lage über den Haufen geworfen habe. Nachdem Eden die Aufgabe übertragen worden war, eine Regelung mit Deutschland herbeizusllhren, hat Flandin ihm den Boden unter den Fützen weggezogen, indem er erklärte, datz die Bedingungen insgesamt angenommen oder abgelehnt werden müssen. „News Ehroniele" und „Times" weifen darauf hin, dah die ranzösische Erklärung anscheinend auf die Feststellung Edens m Unterhaus zurllckzuführen sei. Die „Times" versucht, die ranzösische Haltung damit zu erklären, datz Frankreich ein Symbol für den guten Willen Deutschlands zu erhalten wünsche. Dies könne nur dadurch geschehen, datz Deutschland den Bier« mächte-Borschlag al» Ganzes annehme. an zu bestärken in seinem Glauben an das deutsche Volk und in seinem tapferen und unerschütterlichen Kamps sür Ehre, Frei heit und Frieden der deutsct-en Nation. D r. Goebbels. Frankreich zeigt sich hartnäckig Englische Veslürzung über -le pariser Haltung London, 24. März. In Londoner politischen Kreisen steht man stark unter dem Eindruck von Meldungen aus Paris, wonach Montag abend am Elysöe gewissermatzen als Antwort auf die Unterhauserklä rungen des englischen Aussenministers verlautbart morden ist, Frankreich betracht« auch weiterhin dl« Vorschläge an die deutsch« Regierung als ein Ganzes, das nach Meinung Frankreichs nur en blor angenommen oder abgelehnt werden könne. Eine am Montagabend in London verbreitete Meldung, datz der französische A u he n m i n t st e r sich entschieden habe, nicht nach London zurückzukehrcn, um Uber irgend welche deutschen Gegenvorschläge in Besprechungen einzutreten, wird in den Morgenstun den von Reuter darin berichtigt, datz es sich bei den Bemerkun gen Flandins um ein Mitzverständnis gehandelt haben könne s!j. Der politische Korrespondent der H a o a s-Agentur, der mit der französischen Abordnung in London weilt, erklärt hierzu, Flandin und van Zeeland hätten beschlossen, nicht nach London zurückzukehren, um die deutschen Gegenvorschläge zu erörtern, salls solche erfolgen sollten. Alle Verhandlungen Uber Gegen vorschläge sollten allein auf dem gewöhnlichen diplomati schen Weg« durckgefllhrt werden. Unter diesen Umständen würde der Völkerbundsrat auch nach teilweiser Annahme der Friedensappell des deutschen Volkes Ausruf de- Rcichspropagandalelters der RSNAP Reichsministers Sr. Goedbels Kuliur -em Volke So grundlegend wichtig es ist, einem Volke zunächst sein Vrot zu sichern und damit seine nackte Existenz, so wichtig ist es auch, es geistig zu nähren. Es wird vor der Geschichte einmal zu den grosszügigsten Leistungen des Na» tionalsozialismus sein sofortiges und praktisches Eintreten für die richtige Verwirklichung der Devise „D ie Ku n st dem Volke" gerechnet werden. Diese Parole war im Jahre 1933 nicht neu. Alle modernen Demokratien führten sie im Munde. Es galt geradezu als der neuzeitliche Wesens zug fortschrittlicher Staatsausfassung, mit allen erdenkbaren Mitteln auch dem „Kleinen Mann" die geistigen Güter der Menschheit zugänglich zu machen. Aber es lag und es liegt im Wesen des dort herrschenden Liberalismus, diese Güler wähl- und sinnlos zu verschenken und zu verschleudern. Es liegt weiter im Vollzug dieser Ausfassung, wenn die Metho den der marxistischen Volksbildung dabei immer mehr ver flachten und eine „Popularisierung" geistiger Werte um sich griff, die zur völligen Entleerung und Umkehrung, ja zu einer Farce des Geistigen führte. Der Proletarier mit Volksschulbildung, der Kant, Schopenhauer und Nietzsche in gefilterter Form verdaut zu haben glaubte, mar hinterher nicht nur nicht klüger als vorher, sondern im Gegenteil nur noch verwirrter in seinem geistigen Denken. Denn das, was ihm von Hause aus die Natur mitgegeben l-at — Mutter witz und gesunden Menschenverstand — war um seine letzte Sicherheit gebracht. In den Kopsen solcher Bildungsbelaste- ten sitzen Phrasen an Stelle von gesundem Denkvermögen, häufen sich losgerissene und wirre Nildungssetzen dort, wo vorher schon der einfache Instinkt des Lebens Wirklichkeit mutig aus sich zukommen lassen kann, um Wichtiges von Unwichtigem, Nützliches von Unnützem zu unterscheid«.^!. Es gibt nichts Erschreckenderes als jenen Alleswisser unter den Arbeitern, der sich seine Kenntnisse aus einem Klcinlerikon zusammengeholt hat, dieses Halbwissen mit dem Besuch wahllos genossener Vorträge und Ausstellungen ergänzte und sich nur von dem einen Leitgedanken lenken lieg, nur ja nichts zu versäumen, was ihm als neueste Sensation in Kunst und Wissenschaft irgendwo angeboten worden war. Hier wird Fülle zur Gefahr, und die Häufung erstickt jeden echten Keim. Der ursprüngliche Sinn jeder wirklichen Bil dung, welcher organisch Erkenntnis an Erkenntnis gliedert, war so in sein Gegenteil verkehrt. Shakespeare und Schiller sah man sich'kaum noch an, — das war unmodern. Dafür aber mutzte man allen unausgegorenen und verquollenen Gedankenexperimenten, jedem Privatseldzug irgendeines Literaten in die Gebiete menschlicher Gesellschaft, Politik oder Geschichte oder auch in die Geheimnisse der menschlichen Seele folgen, und man folgte gern — und die Verwüstun gen in den Hirnen und Herzen solcher ohne Trost und ohne Wahrheit, ohne Erhebung und ohne Mut von den Stätten der Kunst wieder entlassenen Menschen waren, wie alle letz ten Dinge, immer schlimmer als die ersten. Es gehört zu den Fundanrcntalcrkenntnisscn Adolf Hitlers, datz der Satz von der Kunst, die dem Volke ge hören soll, erst Sinn hat und nur so verstanden werden kann, datz erst einmal wieder die Kunst aus dem Volke kom men mutz. Deutsches Volt will deutsche Kunst, und d e u t sch e K u n st wurzelt in deutschem Wesen. Kunst ist lebendiger, immer sorlwebender Ausdruck volk- hasten Seins. Darum kann der Sinn aller Hinsiihrung zur Kunst nur der sein, Einblick und Einleben in die Eigenart und in die Einmaligkeit unserer deutschen Empsindungs« welt und ihrer Gestaltung in Vergangenheit und Gegen wart zu vermitteln. Der Frontalangriff gegen die Irrleh ren des Materialismus und des Technizismus unserer Zeit hatte sofort 1933 eine grotzzügige Kulturplanung im Ge folge, die in den ersten Wochen des Dritten Reiches ihre Entfaltung begann. Es ist das unbestrittene Verdienst von Dr. Goebbels, gleichzeitig mit der Erfüllung seiner Aufgabe als Minister sür Propaganda und Volksaufklärung Kultur und Kunst als die naturgegebenen Medien zu be greifen und einzusetzen, um Uber sie die Nation für die letz ten Ideen des Nationalsozialismus fruchtbar zu machen. Es ist weiterhin ein Beweis für die Ernsthaftigkeit dieser Ideen, datz man dabei nicht mit billigen Mitteln rasch zum Ziele zu kommen suchte, also Tendenzkunst oberflächlicher Art propagierte, wie im bpllchewiitucheu Rutzland. sondern SachMe DolfszeilunV