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/Vuk ArakurlLub Von kran? HaHsuk mar, wurde Oie Klippergolddul^aten es Groitich-Bibciseld schuldig, auch wird dadurch unsterblich werden! MA Nn N6U68 Oer2 Zidt Oir der När? solch« lassen. Nach, vorn- mitgegangen, und still vor man dem heimischen Jjarsluste entnommen hatte, war das hochsürstliche 6-eschwislerpaar über di« des Herrn Vetter, sein Porträt zu verschenken, entzückt. Und nachdem der seslliche Tag in aller Eine Weile war Tante rings um den Teich Dann hatte sie sich erschöpst auf «ine Bank gesetzt sich hingcjammcrt und geweint. Nachdem alles Suchen vergebens geblieben beschlossen, den Teich abzulasien. Zu diesem Zwecke wurde der Zufluß abgeleitet, die obere Schleuse geschlossen und die untere geöffnet. Mr die Jungens war das ein seltenes Vergnügen. Das Wasser gurgelte durch die Schleuse. Der Teich wurde zu sehends leerer, aber se leerer er wurde, desto stiller wurden die Kinder. Der schmutzige, schlammige Grund machte auch einen zu unheimlichen Eindruck Wer weitz, wie viele Ertrun kene nun zum Vorschein kommen würden I Ein kaltes Gruseln machte sich bei manchem bemerkbar. Nun war nur noch an der tiefsten Stelle Wasser zu sehen. Aller Augen richteten sich auf das unheimliche Loch. Grauen volle Stille herrschte. Die Tante sah mit gefalteten Händen und offenem Mund. Da vernahm sie plötzlich ein leises „pst, pst!" und blickt« auf. Kaum zwei Meter über ihr auf einem dicken, stark belaub ten Ast lag Theo und grinste über das ganze Gesicht. Die gut« Tante war baff. „Ja, Theo, was machst du denn bloß auf dem Baum da droben?" „Verrate mich nur sa nicht meinen Kameraden, Tante — wir spielen nämlich — Verstecken. Aber was macht denn die Polizei im Teich?" „Dich suchen!" „Die Polizei auch? Also das war wirklich nicht aus gemacht . . .!" beim Zufluß und eine beim Abfluß. Na, und was man mit so einer Schleuse alles anfangen kann. Also dieser Teich: z.u jeder Mahlzeit mutz die Tante Theo van dort holen „Junge, Junge", sagte sie immer, „sei man immer bloß vorsichtig, datz dir nichts geschieht. Du mutzt be denken, daß ich gewisscrmatzen deinen Eltern gegenüber die Verantwortung für dich übernommen habe." Und eines Tages war der gute Theo nicht zur Mahlzeit gekommen. 2)ie ck.anle wartete wie gewöhnlich ein« halbe Stunde, legte noch eine halbe zu und machte sich schließlich aus den Weg zum Teich. Theo war aber nicht da. Wohl einige seiner Kame raden Sie suchen ihn auch schon zwei Stunden. Tante bekam cs mit der Angst. Es wird doch dem Jungen nichts geschehen sein. Er wird doch nicht im Teich — er wird doch nicht er trunken sein. — Sie blickt« verzagt durch die kleine Wasser fläche. Wenn er . . . was würden wohl seine Eltern dazu sagen . . . „Jungens, sucht doch, sucht . . . und du lauf mal schnell zur Polizei. Junge! Laus, laus!" — Es dauerte nicht lange, war ein Schutzmann da, bald darauf ein zweiter. ,Ob man bestimmt misse, datz Theo wirklich im Teich gebadet habe und ob er gemutzt habe, datz das Baden hier verboten lei.' „Man wisse nicht bestimmt, ob er beim Baden ertrunken sei, man miste auch nicht, ob er wisse, datz man im Teich nicht baden dürfe, aber man wisse, datz nach ihm geforscht werden mäste." Und das geschah dann auch, indem der Teich ab gesucht wurde. Di« Suche blieb ohne Erfolg. Also mit Theo geht es so nicht weiter. Nun ist er schon acht Jahre alt und zeigt noch immer nicht die geringste Absicht, sich zu ändern. Kein Baum ist ihm zu hoch, kein Laternenpsahl zu glatt, kein Master zu tief und zu reitzend. „Entweder du änderst dich, Junge, oder ..." Ruhig lieh Theo die Moralpauke über sich ergehen. Als sie zu Ende war, meinte er: „Mutti, du bist voreingenommen gegen mich, und Vati ist parteiisch. Wir haben eben Pech mit einander. Ihr macht mir's beide viel zu schwer. Die paar Hosen werde ich euch schon mal ersetzen können, und was meine zerschunde- ncn Beine und Hände betrtsst, seien wir doch ehrlich, Mutti: es sind ja schlietzltch meine Hände und Beine und überhaupt, ich betrachte es geradezu als Einschränkung meiner persönlichen Freiheit, wenn ihr euere Erziehungsmatznahmen auf Laternen pfähle erweitert." Weiter konnte Theo nicht kommen. Mutti machte ihren be kannten Griff aus das Spind, der Junge wutzi«, was nun zum Vorschein kommen würde, und da der Uhrzeiger ihm diesmal gewogen schien, ergriff er den Schulranzen, sagte „Guten Tag, Mutti", und eilte so rasch wie möglich aus der Wohnung, da mit er ja nicht zu spät in die Schule komme. Der Lehrer sei siir pünktliches Erscheinen. Da er aber, genau genommen, fast eine halbe Stunde zu früh dran war. versuchte er einige Freiübungen an mehreren Telcgraphensäulen. Na, ja: gegen Tclegraphensäulen hatte Mutti sich ja vorläufig noch nicht ausgesprochen, und siir die olympischen Spiele gilt es sich doch tüchtig vorzubereiten. In der Turnhalle stand auf einem Plakat klar und deutlich zu lesen: „Wer will Im Klettern Olympiasieger werden?" Frage! Wenn ihm die Eltern doch blotz freie Bahn lassen würden! „Freie Balm dem Tüchtigen!" Auch so ein Quatsch! Freie Lohn, wo doch seine große turnerische Begabung immer wie der unterdrückt wird und jeder Begeisterung die Flügel gestutzt werden. Datz nun die Hose dabei wieder ein Loch bekommen, war wirklich Pech. Wie gesagt, der Mensch hat's eben schwer! Was soll Theo nun wieder daheim erzählen? Datz ihn ein Radfahrer überfahren, glaubt Mutti nicht mehr. So viele Radfahrer gibt es ja gar nicht. Datz er geholfen hat, einen «mgestilrzten Wagen wieder flott zu machen, hat er auch schon dieimal berichtet. Datz er einer alten Frau den Holzbund vier Treppen hoch oder einer jungen den Kinderwagen zwei Inppen hoch getragen hat, ist auch nichts Neues mehr. Halt: n hat einen kleinen, verlaufenen Jungen vom Dach herunter xeholt. Das mutz ihm Mutti glauben! Mutti hat es zwar nicht geglaubt, aber Prügel hat es doch nicht gesetzt. Niel Schlimmeres. Nach Ansicht Muttis, allerdings. Er wurde nämlich im hohen Familienrat beschlossen, Theo dieses Jahr über di« Ferien zur Tante zu geben, welche viel energischere, strengere und rücksichtslosere Erziehungsgrundsätze habe, als Theos Eltern. Die Ferien kamen, Theo wurde zur Bahn gebracht und nach so und so vielen Stunden und Stationen von der Tante ab geholt. „Die Eltern haben wirklich Pech", konstatierte er nach einigen Tagen. Es gefiel ihm nämlich bei der Tante sehr gut. Tie war zwar etwas ängstlich und vorsichtig, dafür hatte sie die Tugend, kurzsichtig zu sein. Ehe sie Theo aus dem Haus liete» sah, rvar er immer bei seinen neuen Kameraden, und Liese Kameraden waren einfach fabelhaft. Diese Spiel- und Tummelplätze. Ein Teich war da. zwei Meter tief und mit Kostanienbäumen ringsherum. Von Stangen und Brettern, von Wiesen und Hügeln gar nicht zu reden. Besonders der Teich, der ist eine Sache für sich! Sehr breit ist er allerdings «ickt und auch nickt lana. Dafür bat er zwei Schleusen. Eine Serenissimus Ludwig Wilhelm der gefürsteten Grafschaft Groitsch-Viberseld war ein braver, guter Mann. Er zeichnete sich durch keinerlei besondere Gaben, weder durch gute noch durch schlechte aus, und da er von der höhen Kunst des Regierens nicht allzuviel verstand, überließ er sie seinen Räten. Das einzige Verdienst, das er sich um sein Ländchen erwarb, be stand darin, daß er in der Wahl dieser Räte einiges Glück ent wickelte, so datz die Geschicke der Grasschast im allgemeinen in guten Händen lagen. Jedermann hätte also zufrieden sein dürfen. Serenissimus selbst, der unbekümmert seiner Jagd nachgehcn oder Bäume an die Straßen und Grenzen seines Landes setzen konnte, was im Sommer guten Schatten, aber auch einige Feuchtigkeit gab. Die Räte, die nach bestem Können regierten, ohne daß ihnen jemand hineinrcdete — und endlich auch seiner Hochsllrstlichen Gnaden Untertanen, die sich eines milden Regimentes ersrcuten. Wenn da nicht Serenissimi hochgeborene Schwester, Ulrike Eleonore, und mehr noch deren Vetter Theodor von Pfalz-Bayern, gewesen wären. Hatte Ulrike Eleonore Geburtstag gehabt, — nur sehr alte Leute erinnerten sich neck), wie längs es her war, seit der alte Mörser aus dem Schlosse zu Ehren ihrer Geburt den Salut geschossen, — seine brüderliche Gnaden hatte ein zierliches "Möbelstück vom Hostischlcrmcister fertigen lasse» und dazu ein Schock selbsterlcgter Rebhühner siir Ihre Gnaden Küche ge schenkt, Vetter Theodor aber, der einmal so etwas wie eine Jugendliebe Ulrikes gewesen war, hatte sich erlaubt, dem hohen Geburtstagskinde drei Goldfüchse mit seinen besten Wünschen zu senden. Diese drei Dukaten aber waren nun nicht etwa ge wöhnliche Goldstücke, das hätte sich als Geschenk ja auch wirk lich nicht geschickt für Seine Liebden, den Herrn Vetter, cs waren vielmehr ganz besondere Münzen, Jsargolddukatcn, mit der ausgehenden Sonne scheint inan diesem Naturgesetz zu folgen: allerdings hat inan die „Iden des März" Heuer dort schon am Aschermittwoch vorausgenommen. Wobei allerdings zu bemerken ist, datz der Aschermittwoch als solcher in Japan gänzlich unbekannt ist. Aber was wissen wir von Japan? Wesen und Empfinden dieser Menschen ist uns trotz aller dicken Bücher über das Land der Kirschblüte, trotz „Geisha" und „Madame Butterfly" auf unseren Bühnen so unbekannt wie den Japanern der Aschermittwoch unbekannt ist. Er regen wir uns also nicht zu sehr über die Sensationen, die ein anderes Land erlebt. Freuen wir uns lieber des Friedens, den unser eigenes Land genietzen dars! Denn ringsum ist beinahe jedes Land voller Unruhe — ob es im Kriege steht wie Italien oder von inneren Krisen zerrissen wird wie Frankreich und Spanien . . . März, Monat der Revolutionen . . . Wenn es in der Reihe der Jahrhunderte ähnliche Unterschiede gibt wie unter den Monaten des Jahres, dann mutz es ein sehr märzliches Jahrhundert sein, das wir gerade erwischt haben ... „Aber im Mürz Hüte Dein Herz, Datz es zu früh nicht blühen will! Halte Dich fein, gedulde Dich still — Es geht nicht so schnell mit dem Blühen auf Erden. Halte Dich still, gedulde Dich fein: Es mutz erst April gewesen sein, Ehe es Mai kann werden!" meint der weise Dichter. Aber wir weniger Weisen, Vorerst freilich gibt es weniger Blumen und frisches Grün als Regen und grundlose Wege, weniger warme Luft als kalten Zug und eisige Grippe . . . Der ist es begreiflich, wenn manche Menschen das Frühjahr mit der Friihjahrskur beginnen. Wacholdersast gibt frische Kraft. Doch der Knoblauch erlabt Dich auch. T^r Abführtee tut keinem weh. — Ganz Raffinierte haben ihre besonderen Praktiken. Sie fangen etwa dam.t an, das; sie eines Morgens eine Wacholderbeere lranen. Am nächsten Morgen sind cs zwei, am übernächsten drei, lind so fort. Bis zwanzig Beeren wir das gesteigert, und dann So meint der weise Dichter. Aber wir weniger Weisen, deren Leiden'chaft es nicht gerade ist, sich zu gedulden, er innern uns, wie verregnet der Mai oft sein kann und was für schöne Mürztage wir schon in manchen Jahren gehabt haben. Da ausserdem schon der Februar eigentlich das Aprilwetter abgemacht hat, steht eigentlich nichts mehr im Wege, datz es richtig Frühling wird . . Wenn diese Ueberzeugung erst einmal richtig von uns Besitz ergriffen hat, dann fühlen wir uns plötzlich als ganz neue Menschen. Es ist, als hätte uns jemand ein ganz junges, neulebendiges Herz in der Brust er weckt. Wir ertappen uns dabei, wie wir Pläne für die ersten Wanderungen machen. Wie wir von blühenden Bäumen träumen, von blumigen Hängen, vom blauen Himmel, von frischen Zweigen mit jungem Laub, das sich im ivarmen Winde schaukelt . . . ßr,. Die alten Römer, die ja in den meisten Dingen dos praktischen Lebens mehr Verstand gezeigt haben «ls die Mehrzahl der modernen Völker, herben diesen Cha rakter des März weit besser gewürdigt als wir. Bei ihnen war der März der erste Monat des Jahres: der 1. März hatte für sie die gleiche Bedeutung wie für uns Neujahr. Und wirklich, der Monat, da aus Winters Ende Eine kleine Gesundheitskrise patzt ja in diese Frühlings Anfang wird, der neben den letzten Resten ver- zahreszeit garnicht schlecht hinein. Denn der Monat März, harschten Schnees die Krokusse auf den Wiesen die Köpfe den wir heute beginnen, war ja von jeher der Monat herausstecken, da der Amsel sehnsüchtiges Rufen wieder üer grotzen und der kleinen Umwälzungen. 1848 ivar das erklingt — dieser Monat ist zum Jahresanfang weit io, um von den „Iden des Mürz" garnicht zu reden, die besser geeignet als der Januar, der doch gewöhnlich noch Tajus Julius Cäsar das Leben kosteten. Sogar im Lande tief im Winter liegt. Von )oksnn68 V. KuNOVLSld oem ivuve oes Spenders und, wie der Nome besagt, aus Gold geprägt, das Ansangs kuriose Art aufs höchste . _ Sünstigkeit verrauscht war, bsries man den fürstlichen Rat Thienemann, der die Privatschatullcn der Fürstlichkeiten ver- waltete, und übergab ihm die drei Goldstücke zur Verwahrung. Mußte den guten Rat aber just in diesem Augenblick ein blut rotes Tcufelchen reiten, daß er seinen Herrschaften einen Vor trag hielt, wie man allerorts jetzt in den Reichen rundum Münzen aus heimischem Metalle prägte. Taler und Gulden ans dem Silber des heimatlichen Bergbaues und Dukaten au« dem Gold der heimischen Flüsse. Harzer und Mansfelder Berg bau, Rheingolb. und Jsargolddukaten schwirrten mit dem Namen von Regenten und Regcntchen in seiner Rede, Rat Thienemann war eben nicht umsonst auch Hochsürstlicher Gnaden Generalmünzwarbein und oberster Münzmcister. Und als der unvorsichtige alte Herr gegangen war, ließ Ulrike Eleonore ihre hochgelürmte Lockenpracht ein wenig rückwärts sinken, schloß die Augen, wie sie immer tat, wenn sie einmal nachdachte, und dann verkündete sie ihrem bcnürzten, ahnungslosen Bru der: „Luwi, Du bist " -- - Goldstücke zu prägen und in d'e Welt hinausgehen zu Dein Name und Bild dem sie diese Forderung gestellt hatte, nickte sie wieder Uber, und der geknissene Zug um den Mund erzählte auch ohne weitere Worte, daß ihr Ehrgeiz es auf anderen Gebieten schon längst ausgcgcbcn hatte, ihren Bruder der Unsterblichkeit zuzu führen. Ludwig Wilhelm aber sand ausnahmsweise einmal Ge fallen an diesem Plane der Lckweiter. der seiner Eitelkeit Plauderei sm >Voekenende Von /Nsrsku. Wenn es so seltsam im Rücken anfängt zu ziehen... Wenn Du denkst, Deine Augen sind aus Blei, Dein Ge hirn aber aus Gelee und die schweren Augen sänken langsam immer tiefer in das weiche Gehirn . . . Wenn Di spürst, datz Deine Knochen Röhren sind und vermeinst, Latz durch diese Röhren unablässig Eisstückchen rutsch ten . . . Dann, ja dann ist kein Irrtum mehr möglich: Di hast die Grippe. Eigentlich ist sie ja längst fällig gewesen. In diesem Winter, der abwechselnd die Gewohnheiten des Herbstes and des Frühjahrs annahm. Der nur für ein paar Wo chen, sozusagen schandehalber während der Winterolym piade, mit Schnee aufwartete. In einem solchen Winter Heinen Anfall von Grippe gehabt zu haben, wäre ja bei nahe stillos. Aber nun wird es auch höchste Zeit. Denn dieser Februar, der so hoffnungsvoll mit Scknee begann, hat am Ende einfach den Charakter des Aprils angenommen. Bald Grau in Grau und Rieselregen, bald Himmelsblau und Sonnenschein. Zu solchem Wetter patzt Grippe gar nicht schlecht. „Da legst Di nieder!" sagt der Bayer, wenn er berechtigtes Erstaunen ausdrücken will. Und also least Di Dich im Staunen über dieses Wetter nieder, hüllst Dich in warme Decken und trinkst Lindenblütentee. Alb warten, Tee trinken und nicht verzweifeln ...