Volltext Seite (XML)
I^vltLSN veu^eker Ksulsckuk bessei» als IVstun- erreugnis Wieder ist ein Rohstoss, der In der Technik unentbehrlich geworden ist, in Deutschland aber nicht natürlich yorkommt, nach zäher, mühevoller Arbeit künstlich hergestcllt worden. Tie Eigenschaften des Kunsterzcugnisses übertreffen die des natür- liä-en! Ein Triumph deutscher Forschungsarbeit, an dem Ge lehrte, Handwerker, Chemiker und Ingenieure, Kops- und Hand arbeiter beteiligt waren, kann jetzt aller Oessentlichkeit gezeigt werden. Die bekannten elastischen Eigenschasten des natürlichn Veichummis sicherten diesem Rohstoff zahllose Anivendungs- gcbiete. Aber diese Eigenschaften behält Gummi nicht dauernd. Unter dem Einfluß von Sauerstoff aus der Lust, von Licht und Wärme altert Gummi; er wird hart, brüchig, unelastisch, wird unter dem Einslus) der Wärme weich und klebrig. Der synte tische Kautschuk ist wesentlich alterungs- und temperaturbestän diger als der natürliche. Er eignet sich deshalb ausgezeichnet sür krallsohrzeugreifen, und natürlich auch sür viele andere Zweck«. Aei der starken Beanspruchung, die ein solcher Reisen im Be trieb aushalten muh, erwärmt er sich, serner oer sch leiht er aus der Tiraße durch Abrieb. Bei den Fahrversuchen, bei denen bereits ühr eine Million Fahrkilomeier zurückgelegt wor den sind, .zeigte sich, daß bestimmte Kunstkautschukreisen weit grih.re Fahrlcistungen als Nalurgummireisen haben. Der syn thetisch Kautschuk wird deshalb auch überall dort in der Technik mit Borteil anzuwcnden sein, wo es aus hohe Tterschleißsestig- keit aukammt, wie z. B. bei Förderbändern oder Riemen. Eine besonders wertvolle Eigenschaft des künstlichen Kautschuks ist seine Beständigkeit gegen Benzin, Benzol, Ocle und andere organisch Lösungsmittel. Naturgummi nimmt diese Stosse be gierig auf, quillt und verliert seine elastisch» Eigenschasten. seine Zeneihsestigkeit usiv. Die Anivendung von Gummi sür Puffer, Lichtungen, elastische Aufhängungen, Leitungen für Kraftstoffe und Schmieröle stich deshalb auf Schwierigkeiten im Krastsahr- ban. Ouellbcstiindiger Kunslkautschuk behält selbst hi Einwir kung der nun einmal mit dem Kraslsahrzeugbetrieb noturnot- ivcndig verbundenen Lösungsmittel seine guten Eigenschaften. Ter heutige synthetische Kgutschuk hat nichts mehr mit dein künstlichen Gummi zu tun, der im Kriege hreits in Teutlchlond hergestellt morden ist. Damals stellte die chemische Industrie sogenannten Methylkautschuk hr.der einen ausge zeichneten Hartgummi, aber keinen Weichummi mit aus reichenden technischen Eigenschaften ergab. In den Werken der chemisch» Grohindustrie ist dann seit 1026 mit erheblichen Mit teln daran gearbeitet morden, eine brauchbare technische Lösung der synthelischen Kautschukherstellung hrbeiznsühren. Der Aus- pan'sslosf sür den synthetischen Kautschuk ist dabei heute der oas'örinigc Stoss Butadien, der sich leicht oerslüssigen läht und der ans Kohle und Kalk hergestellt wird. Aus diesen beiden in Teuschland in beliebigen Mengen verfügbaren Rohstoffen wird zunächst Kalziumkarbid, aus diesem das Gas Acetylen und dar aus Butadien gewonnen. Aus dem Buladiengcls wird dann durch Polymerisation sGruppenbildung der Moleküle) der syn thetisch Kautschuk hcrgcstcllt. Die unermüdliche Arbeit der deutschen Chemiker hat damit die Verloroung Deutschlands mit dem technisch unentbehrlichen Rohstoss Gununi weitgehend ge fördert. Vie undeksnnlen 2700 Tote sind im Jahre 1035 in das Institut sür gericht lichc und soziale Medizin in Berlin zur ärztlicken Leichnschau eingelielcrt worden, das die Zentralsammelslelle für alle jene Toten der Grvhstndt ist. die durch Unglück, Verbrechen oder Selbst,nord das Lehn verloren und über deren Tod ärztliche hsiitellnngen durch die Polizei oder die lOerichtc angcordnet wurde». Das grohc Haus in der stillen Hniinovcrschn Etrahe mn Oranienburger Tor. in dessen Mittelbau die Totenhnllen imtcrzebracht sind, heisst im Bolk das Leichcnsckauhaus Es sah in den 50 Jahren, die es am 1. März seiner Ausgabe dient, so manchs Grohstadldramo an seinem Ende. Unbekannt, wie sic hicr eingeliefert wurden, Hahn von hier aus viele, viele die letzte Ruhe gesunden. Als am 1. März 1886 das Leichenschauhaus erössnet wurde, unterstand die Verwaltung der Kriminalpolizei. Der Leiter mar Arzt und zugleich Kriminalinspektor. Als Einrichtung der Uni versität mar sür die Studierenden der gerichtlichen Medizin ein sorensischs Institut «»geschlossen. — Bis 188<I hatte man die unbekannten Toten im Lciähnkeller der alten Anatomie unter gebracht. Ter Neubau machte den primitiven Einrichtungen ein Ende. Alan hatte geglaubt, es würde zur Feststellung der Per- sönlichkeit maiichr unbekannter Toten führen, wenn die Be sichtigung der Leichen in der Oessentlichkeit zugänglichn Räu men ermöglicht werde. Tic Erfahrungen langer Jahre Hahn die Unrichtigkeit dieser Annahnte erwiesen. Als am 1. Oktober 1030 Professor Müllcr-Heh die Leitung Hs Universitäts-Insti tuts sür gerichtliche und soziale Medizin übernahm, verlor gleichzeitig das Leichnschonhous den Charakter einer Einrich tung der Polizei und ging in die Verwaltung Hs genannten Instituts über. Es wurde für die Oessentlichkeit geschlossen. Während der -11 Jahre, in denen die Leichenhallen zugänglich waren, war in keinem einzigen Fall durch di« Besucher von der Etrah die Identifizierung einer Leich erfolgt Man hatte erleben müsse», dah sich ein gewisses Publikum Morgen siir Morgen einsand, hm dieser Besuch eine Sensation war. Wies man sie ab, verbreiteten sie nicht selten milde ltzerüchte. Oben drein erschwerte die Oessentlichkeit des Hauses die Arbeit der Wissenschaft. Seit 1030 ist die Laienschau der unbekannten Toten ausgegeben, und es findet nur noch eine ärztliche Schau statt. Während es früher noch aus einigen Friedhöfen Berlins Leichcnsammelstellen gab, werden jetzt alle Toten, bei denen eine amtliche Untersuchung angeordnct wurde, in die Leichen halle in der Hannoverschen Stroh gebracht. Es sind im Lause des Monats 250 bis 270. Auch die polizeilichen Einrichtungen Hahn hier eine wesenstich Erweiterung ersahen. Co wurde die Zenlral-Vermißtenstclle geschossen, die eine Vermisstenkartei führt. Durch deren Verössentlichung in den Kriminolpolizei- lichen Blättern und durch die Protokolle der ärztlichen Leichen schauen ist schon manchr unbekannt eingelieserte identi fiziert worden. Oer Führer über das deutsch-französische Verhältnis Unterredung mit Vertrand de Zouvenel lm „Paris Mdl" gibt es keinen Grund mehr für einen Konslikt. Sie wollen, das; ich mein Buch korrigiere, wie ein Schriftsteller, der eine neu« Bearbeitung seiner Werke herousgibt. Ich bin aber kein Schriststeller. Ich bin Politiker. Nie ine Korrekturen nehme ich in meiner Außenpolitik vor, die aus Verständigung mit Frank reich abgestellt ist! Wenn mir die deutsch-srcuizösische Annähe rung gelingt, so wird das eine Korrektur darsteilen, die würdig Paris. 20. Fcbr. Der „Paris Midi" veröffentlicht eine Unterredung des bekannten französischen Schriftstellers Bcrtrctnd h Iouvencl mit dem Führer und Reichskanzler, die vor einigen Tagen, also vor der Ratifizierung des sowjetrussisch-sranzösi- schn Beistandspaktes durch die französische Kammer, stattsand. In dieser Unterredung erklärt der Führer und Reichs kanzler u. a.: . , „Ich weis;, was Eie denken. Eie meinen: „Hitler macht uns Friedenscrklärungen, ist er aber wirklich ausrichtig?" Wäre es ober nicht besser, wenn Eie, anstatt psychologisch Rätsel zu lösen versuchen, einmal die berühmte französische Logik an wendeten? Wäre es nicht ein Ruin sür beide Länder, wenn sie erneut aus hm Schlachtfeld zusommenstichen? Ist es nicht logisch, dah iä> sür mein Land das Vorteilhafteste erstrebe? Und ist dieses Vorteilhafteste nicht der Friede?" Im weiteren Gespräch mit Mrtrand de Iouvcnel kommt dann der Führer aus das angeblich« „Rätsel" zu sprechen, das ihn zum Führer des deutschen Volkes gemacht habe. Als eine Lösung dieses „Rätsels" bezeichnet er u. a. die Tatsache, dah er die scheinbar anherorhntlich komplizierten Probleme, mit denen die Berufs politiker nicht fertig werden konnten, vereinfacht habe, und nennt in diesem Zusammenhang auch das Problem des „Klas- scnkampses". Genau so wie er dem deutsch» Volke durch einen Appell an die Verminst bewiesen habe, dah der Klassenkamps ein Unsinn sei, genau so richte er jetzt einen gleichen Appell an die Vernunft ouf internationalem Gebiete. „Ich will", so er klärt der Führer, „meinem Volke hweisen, das) der Bcgriss der Erbfeindschaft .'.wischn Frankreich und Deutschland ein Un sinn ist. Dos hutsche Bolk Hal dies verstanden. Es ist mir ge folgt, als ich ein« viel schmierigere Versöhnungsaktion unter nahm, als ich zwischen Deutschland und Polen versöhnend ein- griff" Noä) diesen Worten des Führers kommt Vertrand de Iouvcnel aus die wiederholten Friedenserklärungen des Führers zu sprechen rind sagt: „Wir Franzosen lesen zwar mit Freude Ihre Friedenserklärungen. Wir sind aber trotzdem we gen anderer weniger ermutigender Tinge beunruhigt. So haben Cie in Ihrem Buch „Mein Kamps" sehr schlimm« Tina« über Frankreich gesagt. Dieses Buch wird nun in ganz Deutschland als eine Art politische Bibel angesehen. Es wird verknust, ohne dah die aufeinanderfolgenden Ausgaben in irgend einer Hin sicht bezüglich der Stellen über Frankreich einer Korrektur unterzogen würden." Ter Führer antwortet: „Als Ich dieses Buch schrieb, war ich im Gefängnis. Es war die Zeit, als die französischen Truppen dos Ruhrgebiet besetzten. Es ivar im Augenblick der grössten Spannung zwischen unseren beiden Ländern . . . Ja, wir waren Feinde, und ich stand zu meinem Lande, wie es sich gehört, gegen Ihr Land, genau wie ich zu meinem Lande gegen das Ihre Jahre lang in den Schützengräben gestanden hohl Ich würde mich selbst verachten, wenn ich nicht im Augenblick eines Konfliktes zunächst einmal Deutscher märe. Ahr Hute Antwort der Schweiz auf die deutsche Aote iidermittelt DNB. Berlin. 20. Februar. Wie aus Bern gemeldet wird, hat die schweizerisch Re gierung dem deutschn Gesandten In Bern ihre Antwort auf die deutsch Note vom 20. Februar betreffend den Beschluß des Bun desrats, eine Landesleitung und eine Kreisleitung der NSDAP. In der Schweiz nicht mehr zuzulafscn, übermittelt. Die Note wird nach Ihrem Eintressen in Berlin durch die zuständigen Stellen geprüft werden. ist. Meine Korrektur trage ich in das grofte Buch der Ge schichte ein!" Im weiteren Verlauf Hs Gespräches stellt dann Ber- trand de Iouvcnel die Frage nach Deutschlands Haltung zum sranzösisch-sowjclrussisll)en Mistondspokt, der doch wohl zweifellos eine Belastung hr deutsch-französischen Verständigung barste llc. Der Führer antwortet: „Meine persönlichen Bemühun gen für eine solch Verständigung werden immer bestehn blei ben. Indessen würde sachlich dieser mehr als bedauerlich Pakt eine neue Lage schassen. Sind Cie sich denn in Frankreich be müht, was sie tun? Sie lassen sich in das diplomatische Epiel einer Macht hineinziehen, die nichts anderes will, als die großen europäischen Völker in ein Durchinnnder zu bringen, aus dem diese Macht allein den Vorteil zieht. Man darf die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, daß Sowjelrußland ein poli tischer Faktor ist. hm eine erplosiue revolntionäre Idee und eine gigantische Rüstung zur Verfügung stehen. Als Deutscher habe ich die Pflicht, mir über eine derartige Lage Rechenschaft abznlcgen. Ter Bolschewismus Hot bei uns keine 'Aussicht dnrchzudringen. ober es gib! andere große 'Völker, die weniger als mir immun gegen den bolschewistischen Bazillus sind." Noch einmal kommt dann hr Führer nus das hutsch- sranzösische Berhältnis zu sprechen und erklärt, dah er im Nomen des gesamten deutschen Volkes spreche, wenn er Frank reich gegenüber erkläre, daß Frankreich, wenn es nur wolle, sür immer jener angeblichen deutschn Gefahr ein Ende bereiten könne, weil dos deutsche Volk vollstes Vertrauen zu seinem Führer hoh und dieser Führer die Freundschaft mit Frank reich wünsche. Säkularisierung der konfession. Schulen in SvaMen Madrid, 20. Februar. Der spanisch Ministerrat beschloß in seiner Freitagsitzung die Einstellung von 5300 Lehrern und Lehrerinnen im Lause des Jahres sowie die Ersetzung sämtlicher Geistlich» und Ordensschwestern, die als Erzieher tätig sind, durch weltlich Lehrkräfte. Ganze Familie an Movolvergistung gestorben Ungvar, 20. Febr. In Munkocz sind nach dem Genuß von vergälltem Spiritus dre 'Mitglieder einer Aibeitersomilie. Va ter, Mutter und der Ichnbrige Cohn, gestorben. Eine vierte Person ist schwer erkrankt. Beimischung von 2v. v. 6 Alkohol für Benzin - in Zralien Rom. 20. Februar. Durch amtlichen Erlaß muh allem in Italien verwandten litenzin in Zukunst 20 v H. Alkohol beigc- mischt werden. T>e Maßnahme wird mit de» Bestrebungen er klärt, ausländische Treibstoffe soweit als n'özlich durch natio nale Erzeugnisse zu ergänze». Tie bilde; gleichzeitig eine Bar kehrungsmaßnahme gegen die mögliche Lterhängung der Oel« sperre. Durch die gesetzlich angeordnete Beim schung kann beim Verbrauch ausländisch» Benzins und Petroleums wesentlich ge spart iverden. - - vH uzss r//6 ^/sc/s /VtS5/6S lb/7/7§Z, - s/7c/ SS zz/s/ §s/?s/?ss //7?6/VSSS/)?6S -5//- ssss/r §s/'ss/7, - s/^Hs/essc/s H/SS/6/N/7A6S SSL? ZÄ/Z-S/?, //?S6S t/SSS/V /v/ÄS^//t^S Zs r/s^ ssc/ Moc//ss/?s ^/s§ss^ //btd/, Ml/iS s/'s Lsss/w/- ^sZ-s/z, »vs/- EZ)/ss-9ss//Zs/6/? Z)s^s^s§/, " ötbs/- c//s /r/sL/^s/r ZVs/ss s/Hssl ss/s.