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Sächsische Volkszeitung : 28.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193602285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-02
- Tag 1936-02-28
-
Monat
1936-02
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.02.1936
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e «um. tcu Male der lieinhorn aus dney landete. Mensch, auch nelen gefahr- >n Lorbeeren rühimgs val- das deutsche Bereits An- hier vor der chindung mit es zahlreichen haben. An- Zaltikum un- rm, die erst rkei und Zu land größter g erl)ält. mit nnmer-Olym- e 1934-35 in lympiade tie- neue lerien- ir Verfügung te. seht nach fahren, dann ür den Smn- t sie aus den ann, aber sie nichts durch- nten. die ge- . „Erst mich sie mit einem einhorn »uch nen. den sie ortverbandcs am örtlichen ch der Trcn- ildenbnrg in das; er die den Ort der oweit sie ar- : Firma und «den Gesotg- daß z. B. ein i einer Blei- nicht beim en üch nach >and, dah iich Ile der D-.'lJ cht für völlig «edeulung n'b hastsmitalied doch für das ied kann üch t wohnhailcn Däschner kält unvereinbar mng der na- erwartet. igen neten Perso- s Staoiwohl- ianntzuaeben. 4. 2. 98: 93; 1. 12. 06; b. 12. 1t. St: i. 97. Dresden: :s Konkurses rhard Sckwnc nbard Schöne Schuhwnren- 6 aufgehoben ing durch die en A Prager terworfcn ltsgerichts. s Kaufmanns per Straße 4. G, unter der inde Friedrich den hat, wird eh«b«n. ht. Ab«. ungcn in der 198 Lehrlinge I. ihre Lehr- waltsgehilscn- szeugnis. In den Städten Plauen statt/ Innch. vndro). : Wüste. ssely). 1 s.tz. Al Ke res. die Bolsts- ruar 1938! Da5 nLeksle Spaniens erste revolutionäre Welle, deren Kennzeichen rauchende Klöster, brennende Kirchen und separatistische Demonstration«« war, scheint verebbt zu sein und vorerst durste wieder Ruhe iin Land« herrschen. Auch der nerre Ministerpräsident Aza na stellte im ersten Ministerrat feines Kabinetts fest, dah die Regierung wieder vollkommen Herr der Lag« sei. Die äußer« Ruhe kann aber nicht über die grosse Gefahr hinwegtäuschon, die dem Lande bevorsteht,' Mas,nahmen einer revolutionären Regierung, die sich auf »oUkommen ordnungsgemäßem Wege abspielen, können mit unter schlimmer sein als Terrorakte und Umsturzversuche. Spanien ist heute das Land, von dessen Eroberung sich die derzeitigen Machthaber der Sowjetunion sehr viel ver- hnccheu, und sie hoffen dainit Niederlagen in anderen Teilen der Erde wieder auszugleichen. Auf den Anteil des Bolschewismus an den jüngsten Unruhen in Spanien haben wir wiederholt vor einigen Tagen ausführlich hingewiesen, und es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, das; di« Flammen weit genug sichtbar werden möchten, um manchs irregeleiteten Hirn« zu erleuchten. Die Erkenntnis von der Weltgefahr des Bolschewismus hat inzwischen auch weiters Kreise ergriffen. So weist das konservative Blatt „Mor- ningspost" in einem Leitanfsatz darauf hin-, dass der Kom munismus dis treibende Kraft hinter der spanischen Regie rung sei. Sie erinnert in diesem Zusannnenlnrng air das Mort Trotzkis „Spanien kommt als nüchstss Land dran!" Auch das Londoner Blatt weist, mio dieser Tage die fiih- rende katholische Tageszeitung in Frankreich „La Eroix" i saranf hin, dah man nicht zwischen der Sowjetregiernng j und der Ul'. Internationale unterscheiden dürfe. Wenn Frankreich bereit sei, einen Pakt mit den Bolschewisten ein- ! zngrhen, so dürfe es nicht vergessen, das; Sowjetruhland ! noch immer den Plan einer roten Revolution betreibe. Der Völkerbund sollte sich nicht nur mit den offenen Kriegen be fassen. sondern müsse auch die unterirdische und geheime Kriegführung des Koninnrnisinns zur Kenntnis nehmen. ! E, wird abzuwarten bleiben, mit welchen neuen Aus- s flüchten die verantwortlichen Stallen der ernsten Warnung s der englischen Zeitung begegnen werden. Es ist aber ein erfreuliches Zeichen, das; man in den Kreisen, die noch vor ! kurzem geistreiche Diskussionen über Marxismus führten, ! bereits heute auf die Gefahr aufmerksam wird, die Spanien, dem Empire und der gan.zen zivilisierten Welt vom imperialistischen Sowjetstaate droht. Dies wäre we- ! nigjtens e i n erfreuliches Ergebnis der Ereignisse in Spanien. kieuregetuny IDinrlermankre» Ter Markt für Rindvieh ist deshalb besonders schwierig zu regeln, weil die Qualitätsunterschiede verhülinisinähig gras; sind. Zn der letzten Zeit waren die Preise für geringere Qualitäten viel stärker gestiegen als die für bessere. Nun wird, nach der Regelung auf den« Schweinemarlit, auch die Nachfrage nach Rindvieh neu geordnet derart, das; bei den Märkten, die außer halb der GroßmärKte liegen, der Fleischer ein Tier nur gegen Vorlage eines von den Innungen ausgestellten Schlachtlcheiires schlachten darf. Für die Gemeinden, die einen Grohmarkt haben, l ist jeder Einkauf außerhalb der Großmärkte untersagt worden l und der vorhandene Auftrieb wird anteilsmäßig umgelegt. Das Schlochlungskontingent wird für Rinder aus 60 Prozent der Tiere festgesetzt, di« van Oktober 1934 bis März 1935 geliefert 'wurden, wobei bemerkt sei, daß damals infolge der durch die Tiare eingetretenen Verknappung an Futtermitteln ein größerer ! Austrieb erfolgte. Weiter wird die Versandgenehinigungspslicht für die Ueberschußaebietc eingesührt, und zwar wird der Ver sen) nur an Vichmärkle gestattet. Ferner wird das aus den Mrlit kommende Vieh nach Qualitätsklassen scharf unler- schnden und durch eine Klassisizierungskammission werden die Pnise für die einzelnen Qualitäten festgesetzt. Man glaubt da durch llebcrpreife zu verhindern und bei mittleren Qualitäten «in. Senkung von 20, bei den geringsten Tieren von 25 Pro zent zu erreichen. Im Gegensatz zu der Lage im Schweine hendel wo die Höchstpreise jetzt bereits für den Verkauf ab Hof gelten, hat man bisher für Rinder nur einzelnen Schlacht- viehverwertungsverküinden genehmigt, das gleiche Verfahren zu dcakochten. dabei erscheint cs unmöglich, für den Verkauf ab Hoi bereits allgemein gültige Richtpreise sestzuseßcn, weil die üuoiilälsunlerschicde für Rindvieh iredeutend größer sind als bei «Schweinen. Man erwartet also, daß beim Verkauf ab Hof sich I jetzt normale Verhältnisse entwickcln und die Qualitätsdifferen zen in den Preisen Ausdruck« finden werden. Durch die neue«« Vcstimmungen wird erreicht daß für die besonders wichtige Gruppe des Rindviehs, das auf den Aroßviehmärkten Absatz findet, kontrolliert« und angemessene Preise genommen worden und daß der Zustand, wonach für geringwertiges Vieh Ueber- preis« bezahlt wurden, aufhört. „Der rtersänM von SelgM-Kongo" Berlin, 27. Fcbr. Ter saft 50 Jahre alte Gustav Mitten darf gebraucht schon leit 1928 einen nicht alltäglichen Detrügertrick. Er spiegelt den Menschen, die er zu prellen, auf deren Kosten er sich das Leben angenehm zu mache«« gedenkt, die Fata Morgana einer romantischen Film- oder Ticrfang-Expedition ii« ferne Länder vor Er verspricht ihnen gutbezahlte Stellungen beim Stabe der Expedition. Er malt ihnen das Abenteuerlich-Schöne, das sie mit ihm auf Expeditionsfahrt erleben werden, mit leuchten den Farben Er vergißt nicht, von dem einmal in London, ein andermal in Rotterdam oder sonstwo sitzenden schwerreichen Kapitalisten zu sprechen, der mit Hundcrttausenden Mtlendorfs Expedition zu finanzieren bereit, ist. Und das Ende vom Liede ill, daß die engagierten Expeditionsteilnehmrr, Tierwärter, Verwalter, Sekretär«. Jäger usw. dem Herrn Expeditionslviter mit einigem Geld mishclfen müssen, bis die reiche Silberflottc des Expeditions-Mäzen aus London, Rotterdam oder vor« an derswo eintrifft. Schon zweimal, Im Jahre 1929 und 1931, hat der Ange klagte wegen Betrügereien ähnlicher Art vor Gericht gestanden. Tamals ist er verhältnismäßig milde davongekominen. Er pflegte üch darauf zu berufen, daß er tatsächlich etwas mit wilden Tieren zu tun. gehabt hatte. Indem nämlich ein Buch von ihm über den Tierfang In Afrika von einem bekannten Vnlaa angenommen worden war. Diesmal griff das Gericht «neraischer zu. Es verurteilte den Rückfallbetrüger zu 2 Jahren Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverlust und 2000 RM. Geldstrafe. Aus einer Bank im Tiergarten zur schönen Sommerszeit hatte Miitendorf, der Großtter-Jänger, einep Tages eine Fra«, keimengelcrnt, deren Ehe mit einen« Ehinesen soeben geschieden war. Tie mitteilungsbvdürftige Frau klagte dem neuen Be- Irische Kirchensürflen fordern Untersuchungsausschuß über die Religionsunruhen Kardinal Mc Rory über die kommunistische Wühlarbeit ln Irland Belfast, 27. Febr. Der Primas voi« Irland, Kardinal Mac Rory, «md der Bischof von Down und Eonnor, Dr. Mage an, fordern in ihrein diesjährigen Fastenbrief erneut eine Untersuchung der Ursachen, die im vorigen Sommer zu den blutige«« Religions unruhe» in Belfast geführt haben, Dr. Mage an weist daraus hin, daß innerhalb der letzten 4 Jahre in Belfast dreimal große Ausschreitungen staUgesunden hätten, bei denen sowohl Menschenleben als auch Sachschäden zu beklagen gewesen seien, nämlich in den Jahren 1932, 1934 und 1935. Im vergangenen Jahr sei jedes Kirchspiel in der Stadt Belfast mit einer einzigen Ausnahme davon betroffen worden. Tausende von Bürgern seien gezwungen worden, ihre Arbeits plätze zu verlassen. Man habe Tausende aus ihren Heim stätten vertrieben und ihrer Rechte beraubt, zu leben und ihr Brot zu verdienen. Beide Kirchenfürsten verlangen die Einsetzung eines vereidigten Tlusschnsses, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Behauptung des Ministerpräsidentei« voi« Nord-Irland, Lord Craigavon, wonach die Mitteilungen über die Verfolgung der Katholilien ln Nord- Irland univahre nnd niederträchtige Nachrichten seien, die jeder Begründung entbehrten, würden sich bei einer solchen Unter suchung als falsch erweise». „Wir können nicht vergessen", so erklärt Kardinal Mac Rory, daß im Juli jeden Jahres das Leben der Katho liken fast ebenso gefährdet ist ivie zur Pennalzeit". lDieser Bergleich bezieht sich ans die Massenvenolgung und Rechtlaser- kiärung der Katholiken und ihrer Religion unter den Slraf- gesetzen Englands die mehrere Jahrhunderte Gültigkeit Hattens. Der Kardinal weist ferner daraus hin, daß unter dem Decknamen „Vereinigte Front" in vielen Teilen der 0 Graf schaften und auch in Südirland eine getarnte krominunistische Be wegung bestehe. Ter Kardinal beschreibt diese Bewegung als einen Versuch, den Kommunismus unter den Mantel des Pa triotismus nach Irland zu schmuggeln. In einig'n Ländern, sa fährt Kardinal Mac Rory fort, richte sich die Tätigkeit der Vereinigten Front gegen den Faschismus, in anderen gegen den Krieg, aber in Irland zögen sie es vor, sich als Republikaner hinznstellci« in der Annahme, mit dieser Methode am besten die Jugend des Landes zu gewinnen Der Fernsehsprechdienst zwischen Berlin und Leipzig Eröffnung am 1. März durch d«n Reichspostmlnister. Berlin, 27. Fcbr. Wie bereits berichtet wurde, ist es der Deutschen Ncichspost in enger Zusammenarbeit mit der deutschen Industrie gelungen, zum ersten Male auf der Welt Fernsehbilder auf große Ent fernungen auf einem Kabel zwischen Berlin und Leipzig zu übertragen. Dieser Fernsehsprechdienst wird nun am Sonntag, dem 1. März, mit dem Beginn der Leipziger Messe im Rahmen einer gleichzeitigen Feier in Berlin nnd Leipzig vam Reichs postminister Freiherrn von Eltz-Rübenach in der ersten öffentlichen Fcrnsvhsprechstelle in Berlin sKantstr. und Ecke Hardenbergstr.) eröffnet. Hiermit findet die aufopfernde und angestrengte Arbeit der Techniker und Arbeiter in den Laboratorien und Werkstätten des Reichspostzentralanites und der Fernkabel- und Fernseh- Industrie sowie bei den Arbeiten auf der Strecke Berlin — Leipzig ihren ersalgreicheu, hoffnungsvollen Abschluß. Deutsch land kann stolz daraus sein, daß der Beginn einer grundlegen den neuen Verkehrsart, der Weg vom Fernsprecken zum gleich zeitigen Sprechen und Sehen, hiermit innerhalb seiner Grenzen seine erste praktische Anwendung findet. lieber die Einzelheiten des neuen Dienstes wird jetzt fol gendes bekannt: Für di« Allgemeinheit stehen di« öffentlichen Fernseh sprechstellen zunächst von Montag, dem 2. März, bis zum 6. März für die Tauer der Leipziger Blesse zur Ver füg m»g, Im Anschluß hieran wird der Dienst zur Vornahme von Mes sungen vorübergehend bis zum 31. März eingestellt. Eine Fsrn- sehsprechverbindung von drei Minuten Dauer kostet für die Zeit der Leipziger Messe 3 RM. Die Anmeldung der Gespräche ist nur mündlich unmittelbar bei den össevtlichen Fernsehsprech- stellen möglich. Diese befinden sich in Vertin im Columbushans fPotsdamer Platz) und Kanlstr. sEcke Hardenbergstr.l an der Kaiser-Wilholm-Gedächlniskirche, in Leipzig im Ausstel lungspostamt in Halle 8 des Meßgeländss und im Postamt C 1 am A u g u st u s p l a tz. Der Anmelder hat sowohl seinen eigenen Namen als auch den Namen des gewünschten Teilnehmers und einer zwei ten Ersahperson unter genauer Bezeichnung der Anschriften an zugeben. Es kann bereits am Nachmittag des Vortages an gemeldet werden. Fü. das Herbeiholen des gewünschten Teil nehmers wird außerdem die XP-Gebühr s0.50 RM.l erhaben. Die Betriebszcit länst van 8—22 Uhr. Bei der Anmeldung werden Wünsche nach der Ausführungszeit des Gespräches weit gehend berücksichtigt, die Festlegung erso'gt jedoch durch die FernsehvcrmiUlung. nachträgliche Äenderungeu der Zeil sind nicht zulässig. Die Gebühren lind bei Anmeldung zu zahlen und Versalien bei Verzicht auf das Gespräch und Ausfall eines Teilnehmers. Des Separatismus beschuldigt Mannheim, 27. Fcbr. Wie das „Berliner Tageblatt" meldet, sind in« Zusammen hang mit der Ausstellung anläßlich des 12. Jahrestages der Erstürmung des Bezirksamtes in Pirmasens dolrumeniarisch belegte Vorwürfe gegen den Vorstand des dortigen Postamts, Amtmann Nothaar, wegen seines Verhaltens während der Sepai'atistenzeit erhaben worden, die zunächst dazu führten, daß Rothaar von seiner vorgesetzten Dienststelle beurlaubt wurde. Inzwischen hat sich das Nolhnar belastende Material derart gehäuft, daß sich die Pirmasenser Kreisleitung veranlaßt sah, Rolhaar in Schutzhaft nehmen zu lassen. Aus dem vorliegenden Material soll außerdem ersichtlich sein, daß auch andere Beamte, die sich noch im Dienste befinden, ebenfalls schwer belastet sind. Vraltiiieren erst nach Vorprüfung Beschäftigung von Medizinstudenten In Kliniken. Uebcr die Zulassung von Studierenden der M edizin zum Praktizieren in den Universitätskliniken hat sich der Reichserziehungsminister in einem Erlaß an die Länder geäußert. Darin veriveist er ans den Erlaß des Mini steriums der geistlichen. Unterrichts- und Medizinal Angelegen heiten vam 22. August 1896, marin bestimmt wird, daß Studie rende zum Praktizieren in den Universitätskliniken erst zuge lassen worden dürfen wenn sie die ärztliche Vorprüfung inner halb des Deutschen Reiches oder eine entsprechende Vorprüsung im Ausland vollständig bestanden haben. Der Reichserziehungs minister wünscht Beachtung dieses Erlasses, den er gleichzeitig auf die autzerpreußlschen Universitäten aus dehnt. M Stöcken und Stangen gegen einen polnischen Gerichtsvollzieher Posen, 27 . Fcbr. Ein Vorfall, der für die Beteiligten noch schwere Folgen nach sich ziehen dürste, creinnete sich in der vergangenen Woche in Moraczewo, Kreis Lissa. In dem Au- knnnten das Leid Ihrer in Trümmer gegangenen Ehe. Und als Gegenleistung schwärmte ihr MIttcndorf von seinen Fahrten und Abenteuern in fremden Ländern vor. Er erzählte ihr auch von Straumann, dem Finanzmann seiner Expeditionen. Er ließ auch sehr bald reelle Heiratsabsichten durchbllcken. Und stellte es als selbstverständlich hin. daß seine lrünftigc Frau ihn auf der geplanten großen Tiersang-Ex >edition begleiten und seine Mitarbeiterin sein müßte, natürlich unter Dotierung mit einem sehr anständigen Gehalt. Leider vergaß der schnell ver liebte und schliess zur Heirat entschlossene Mroßticrfänger, seiner Erkorenen mitzpleilen, daß er bereits verheiratet mar. Ui» von der Braut,, um von ihrem Vater, den er als Tier wärter mit 1000 Mark Monatsgehalt engagierte, um van allen möglichen andere» Getäuschten Bargeld oder dach Kredit zu er halten. führte Mittendorf tolle Komüdiensiiickichen auf: Er ging zn einem bekannten großen Haus« für Tropen-Ausstattungen, um seine Expeditions-Ausrüstung zu. bestelle». Er verstand es, Geschäftsführer zu blenden. Er beschwatzte einen Autobesitzer, ihm zur würdigen Repräsentation der Expedition ein Auto zur Benutzung auf Kredit zur Verfitzpmg zu stellen. Er ließ sich von de» angeblich für das Unternehmen engagierten Tier- Wärtern, Sekretären usw., die endlich etwas Positives van dem sagenhaften Finanzmann der Expedition zu ersehen wünschten, noch eine Reise nach Holland finanzieren. Dort aber sand er trotz eifrigsten Suchens seinen eigentlichen Mäzen nicht, sondern nur einen alten Bekannten aus seiner eigenen Strafanstniis- zcit. Der wohnte neuerdings in KarKrada nnd war nicht ab geneigt, als angeblich finanzkräftiger Tabak-Großhändler die Schcinrolle eines Mäzens der neuesten Mittrirdorfschen Tier fang-Expedition zu spielen. Den erfindungsreichen Expeditionsleiter Gustav Mittcndorf erreichte schließlich sein Schicksal. Im Zuchthaus wird er hof fentlich zu der Erkenntnis trommel«, wie verwerflich sein be trügerisches Tun gewesen ist. genblick, als der volnische Gerichtsvollzieher bei einem geiviisen Kuzniak eine Kuh und ein Kalb beschlagnahmen wollte, stürzte aus der Mahnung die Frau des K., der Sohn des Hauses und zwei Arbeitsburschen, mit Stöcken bewaffnet und leisteten energischen Widerstand gegen die beabsichtigte Pfändung. Der Gerichtsvollzieher mußte zu seinem persönlichen Schutz zwei Po- lizoibeamte herbeirnsen. In der Zwischenzeit sammelte sich eine größere Menschenmenge an, Platze. Der Fuhrman» Konieczny aus Lissa wurde bei dieser Gelegenheit schwer verprügelt. Tie Polizei hat mehrere Verhaftungen vorgcnommen. Schwerer tlnglücksfall bei der Heimfahrt vom „Veedelszoa" Köln, 27. Febr. Nach der Rundfahrt der sogenannten „Veedelszog" kam es am Dienstag -n Köln Mülheim zu einem folgenschweren Unglückssall Eine Wagengruppe aus dem Um zug, bestehend aus einer Zugmaschine und zwei Anhängern, hatte vor einem Lokal angehallen. Während des Aufenthalts der zu dem Wagen gehörenden Maskengruppe in der Wirtschaft kletterte eine Anzahl Kinder auf den Wagen und vergnügte sich hier. Als nach etwa einer halben Stunde der Wagenzng wieder anfuhr, siel plötzlich die Hintere Wand des ersten An hängers herunter nnd sechs Kinder stürzieu auf die Straße. Drei Mädchen im Alter van 11 bis 14 Jahren trugen schwere Verletzungen davon und mußten durch die Feuerläschpolizei so fort dem Krankenhaus zngesührt werden. Bei einem Kind be steht Lebensgefahr. Nach Angaben von Augenzeugen soll sich ein bisher unbekannter Mann beim Anfahren an die Klavve gehängt haben. Da sie nur mit einem zwei Millimeter starken Kupferdraht befestigt war, gab sie nach, wodurch das Unglück »eschoh. - Sechs Tote bei einem Äaubübersall London, 27. Fcbr. Wie aus Mexiko-Stadt berichtet wird, wurde dort ein Anschlag auf einen Wagen verübt, der Geld in ein Siibcrbergwerk brachte, um dort die Arbeiter zu entioh- p«n. Eine Anzahl bewassneter Banditen lauerte dem Lastwagen in einem Hinterhalt auf und machte den Lastwagenienker soivie seine Begleitung nieder. Ein Offizier und iüns Soldaten kamen ums Leben. Die Banditen entkamen mit 18 000 Peso Silber geld sim Werte von rund 15 000 Mark). Prinz Karneval sestgenommen Stuttgart, 27. Februar. Erst jetzt wird ein Vorfall bekannt der würdig ist. in di« Reih« der bekannten Schwabenstreiche einger«iht zu nor den. Eine Faschings-zvsellichaft aus einem kleineren württem» l««rgifchen Städtchen zog in die NNchbarslädt«. um dort für den großen Faschingsnmzug am Rosvnmontaa Propaganda zu mack««». Ais ..Prunkstück" des Zuges wurde natürlich der Prinz Karne val persönlich mitgesührt, der an der Spitze seiner Getreuen ie- weils In die Stadt «infuhr. In Heiöcni«eim soll!« dieser Er- oberungsfeidzug jäh gestört werden. Das Arme des Gesetze» hatte entdeckt, daß der Faschingsumzug Ser auswärtigen Karne valsgesellschaft ja gar nicht polizeilich angemeldet war. Hier galt es cinzuqressen. Kurzerhand nahm der wackere Polizei diener den Prinzen Karneval fest und lieferte ihn auf die Pali- zeimackxe ein. Da faß nun der entthronte Prinz, nnd er wurde nicht etwr freigvlassen, bis er sich bereit erklärt hatte, 2 Mark „Lösegeld" z«, zahlen. Daß dieser Zwischenfall nur zur Steigerung der Fasching» laune beitrug, braucht nicht besonders erwähnt zu werden. VvMeckung eines Todesurteils Berlin, 27. Februar. Am 26 Februar ist in Dortmund der am 1. März 19<X3 geborene Willy Hübsch hingerichtet wor den. der am 34.. Oktober 1935 vom Schwurgericht in Dortmund wegen Mordes zum Tode und znm dauernden Verlust der bür gerlichen Ehrenrechte verurteilt worden mar. Hübsch«, ein schwer vorbestrafter Gcivohnheitsveebrecher. hatte am 29. September 1934 den Kaufmann Franz Krahn in Dorlmuiiü bei einem Ein bruch ermordet.
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