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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.11.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19161115013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916111501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916111501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-11
- Tag 1916-11-15
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Monat
1916-11
-
Jahr
1916
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machuna der Helmarmee. DaS Ueberaewlcht, dal unser« Feinde hinsichtlich der Krlegtmlttel vnzwelselhast besitzen, mutz aus alle Fälle bis zum kommenden Frühjahr autgegltchen, und um bleseA Ziel zu erreichen, müssen alle Kräste restlos ln den Dlenft der Vaterlandsverteidigung gestellt werden. Wir das tm ein zelnen zu geschehen hat, ohne bah die Grundlagen unseres Wirt schaftslebens erschüttert werden, wie di« Manner und Frauen ihren Fähigkeiten entsprechend zu beschäftigen sind, das ist Auf gabe des neuen KrtegSamtet und der Vertretung des deutschen Volkes, die ja bet diesen einschneidenden Maßnahmen sicherlich zu Rate gezogen und gehört werden wird. Dah es sich dabet nicht darum handeln kann und darf, den Krtegslleseranten durch das ganze Volk noch mehr Gewinne zuzuschanzen, die Kapitalisten und Börsianer, wie das Schlagwort schon lautet, noch weiter auf Kosten der Massen zu bereichern, ist selbstverständlich. Das zu vermeiden, gibt es Mittel und Wege genug. Es geht jetzt wirklich ums Ganze, und da müssen manche Bedenken zurllckgestellt werden, und da hat jeder, den es trifft, seine Schuldigkeit zu tun, denn das Vaterlo s verlangt es. Der Lyoner «Progres" weist bereits aus die deutschen Absichten und die Folgen hin, die ihre Durchsetzung ji'l unsere Feinde haben könnte. .Wenn wir der verdoppelten Anstrengung", so schreibt er, .die Deutschland in diesem Augen blick macht, nicht ebenfalls eine doppelte Anstrengung entgegen setzen, so wird unsere Lage bald kritisch werden, oder zum min desten wird der Erfolg, den wir erhoffen, sich ins Unbestimmte hinausschieben.' Wir wollen mehr. Wir wollen den endgültigen, vollen Sieg erringen in den Tagen der Entscheidung, die der kom mende Frühling bringen mutz. Darum gilt cs, alle Kräfte, die verfügbar sind, mobil zu machen, und darum müssen alle ohne Unterschied des Alters und Geschlechtes sich in den Dienst des Vaterlandes stellen. Darum geht es jetzt, um Siegen oder Unter liegen, und deshalb werden Hindenburg und Ludcndorsf nicht um sonst an die Heimarmee appellieren. Sie wird ihre Schuldigkeit tun, wie sie seit 28 Monaten bis zur Hergabe der letzten Kräfte unser feldgraues Heer in Waffen tat. .Lieb Vaterland, magst ruhig seln!^ SrelkonservativeWahlrechtsvorfchlüae Die .Post' erhält von parlamentarischer Seite (dem Abg. Frhrn. von Zedlitz) eine längere Zuschrift, die sich gegen einen Artikel des Abg. von D e w i tz - Aaugard im .Tag' wendet, v Dewitz hatte das jetzige preußische Wahlrecht trotz ge wisser Schwächen und gehler, wie auch er zugcben muhte, rück haltlos verteidigt. Die Zuschrift wendet sich nun vor allem gegen den plutokralischcn Charakter des Wahlrechts. Als es geschaffen wurde, wäre Preußen ein großer Kommunaloerband gewesen, aus dem sich in sechzigjähriger Entwicklung ein Kulturstaat erster Klasse entwickelt habe. Der Pflichtbegrisf, den v. Dewitz als das Wesent liche bezeichnet halte, treffe im Verhältnis des Staatsbürgers zum Staate Preußen nicht den Kern, vor allem deshalb nicht, weil er, auf die Steuerpfllcht beschränkt, weit hinter dem Ausmaß des staatsbürgerlichen Wertes '.urückblcibe. .Das Entscheidende für die Rechtsansprüche des Staatsbürgers in einem Kulturstaake ist o»e Leistung sür diesen, von der die steuerliche Leistung nur einen Teil bildet, welche erst dann größeren Wert gewinnt, wenn sie auf Arbrit beruht.' Mit Recht wird dann darauf hingewiesen, daß diese steuerliche Lelsiu w, v.lcht immer tm richtigen Verhältnis zur Arbeit stehe. Waj diese Zuschrift befürwortet, ist ein sehr ausgebildetes P »uralwahlrecht. Sie verlangt Pluralstimmen für alle, die n der Selbstverwaltung tätig sind, ierner für gesteigerte Steuer- pflicht, für Bildung, für Tätigkeit in staatlichen uah tzomnWtalea, Organisationen, auch für längere Dienstzeit tm Heere, ferner für den Nachweis einer bestimmten Zahl von selbst hersmgeMfenen nnd erwachsenen Kindern, für die selbsttätigen Arbeiten ländlicher oder forstlicher Kultnrflächen von bestimmter und anderer Quali tät. Die Zuschrift schließt mit den Worten Carlyles: .Nichts verderblicher, nichts weniger konservativ, als für Formen und her gebrachte Dinge Kämpfen und sich begeistern, die im Laufe der Zeit ihren Anhalt, ihre Bedeutung verloren — nichts lohnender, nichts gesünder als der Kampf gegen solche Schatten und Ilnwirk- lichkeiten.' * Wtederzosammentrilt de« preußischen Landtage«. Das preußische Abgeordnetenhaus tritt am Donnerstag, 16. November, wieder zusam men. Der Beginn der Verhandlungen ist auf nachmittags 2 Uhr fest gesetzt worden. Auf die Tagesordnung ist die erste Beratung der Negierungsoorlage über die Gewährung einer Entschädigung an die Mit- gliedcr des Abgeordnetenhauses gesetzt worden. Die Ncgierungsvorlage wird jedoch voraussichtlich erst kurz vor Beginn der Tagung cingehcn. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat dem Landtage Fortsetzung und Schluß der Denkschrift über Versuche zur Prüfung der Luftdurch- lässigkeit und der Feuerbeständigkeit weicher Bedachungsarten zugehen lassen. * Eine außerordentlich« Generalversammlung de« deutschen Holz- arbeiterverbande«, die gestern abend in Berlin tagte, erklärte sich mit den zwischen Vertretern der Arbeitgeber und der Arbeiter getroffenen Vereinbarungen einverstanden und beschloß, den noch bis zum 15. Fe bruar 1917 geltenden Tarifvertrag nicht zu kündigen. Ein« Autographen-Ausstellnng Im Hotel .Astoria' in Leipzig fand am DienStag eine Auto- graphen-Au« stell» ng statt, die der Berliner Antiquar Karl Ernst Henrlct veranstaltet hatte. Im Konfcrenzzimer des Hotels waren auf langen Tischen die Handschristensätze ausgebreitet, die gegen Ende dieses Monats und lm Dezember in Berlin versteigert werden sollen. Im Laufe des TageS fanden sich zahlreiche Leipziger Sammler ein, um in die Mappen Einsicht zu nehmen. Eine Fülle kostbarer Hand schriften enthält die Goethe, und Schiller-Sammlung. Goethes Mutter ist mit einem prächtigen Brief an den Schauspieler Unzelmann und mit einem ebensolchen an Belkine Brentano vertreten, Goethe selbst mit zahlreichen Briefen an seine Freunde und Freundinnen, mit einem köstlichen Aibumblalt für Gräfin Julie o. Eglosfstetn und mit mehreren Besuchskarten, Schiller mit einem Briefe an Göschen, in dem er über daS Erscheinen des .EarloS' spricht, und mit einem Briefe an Körner, in dem er die Theaterbcarbetlung des .Lgmonk' als sein und Goethes gemeinschaftliches Werk bezeichnet. Wir blättern weiter in den Briefen zahlreicher Persönlichkeiten, die zu den LedenSkreifen beider Männer gehören: der herzoglichen Familie von Weimar, all der berühmten Persönlichkeiten der Ilmresidenz, der Frauen, die Goethe geliebt hat. A u g u st v. G o e t h e schreibt kurz vor Antritt seiner italienischen Reise, von der er nicht Heimkehr«» sollte, an die Frau LandeSdirektionsrälin Gille einen Brief voll Schwermut und düsterer Todesahnung; auch von seiner Frau und seinen Söhnen sind öriefe vorhanden. Das Stammbuch des Musikers Franz Benda, Konzertmeisters Friedrichs d«s Großen, enthält «in seine« Blatt von Corona Schröter. Von den Handschriften neuerer Dichter und Gelehrter sei der merkwürdige AbschtedSbrlef Nietzsches an Hans v. Bülow erwähnt, der ln Turin am S. Oktober 1888, zwei Jahre vor dem Tode des Philosophen, geschrieben ist. Er lautet: .Ver- chrter Herr, Eie haben mir auf meinen Brief nicht geantwortet, Sie tollen nunmehr ein für alle Mal vor mir Ruhe haben, das verspreche ich Ihnen. Ich denke. Sie hoben einen Begriff davon, daß der erste Geist ocS Zellalters Ihnen einen Wunsch auSgedrückt Hal.' Bülow Hot das Wort .Ruhe' angekrenzt und dazu an den Rand geschrieben: .lääio kia iorlato!' (Gott sei Dank!) Heinrich Heine ist mit schönen Briefen an sein« Mutter und an seine ehemals so geliebt« Bas« Amali« vertreten; s«hr interessant ist «in Album mit 50 eigenhändigen Briesen und Karlen bekannter deutscher und ausländischer Schriftsteller, die sich Kriegsgefangenlager Gardelegen Dir neueste englisch« Greuelfeldzug. "tb. Berlin, 14. November. <Drahtberlcht.) Die .Norbd. Allg. Zig.' nimmt zu dem neuesten englischenGreuelfeld- z » - Stellung. 2n ihren Ausführungen heißt es: Die englische Presse veröffentlicht seit einiger Zelt Berichte über das KrtegSgefaNgenlager Gardelegen. Diese .Oarcieieeen atrocities' stützen sich angeblich auf den Inhalt des .Weißbuches des Neglerung«au«schusseS für dl« Behandlung britischer Gefangener durch den Feind' und bringen ein« Füll« von Beschuldigungen über dle an- geblichen gesundheitlichen Mißstände in diesem Lager au« dem Frühjahr und Sommer 1915. Gardelegen soll ein .zweites Wilken berg' sein. Es braucht kein Wort darüber verloren zu werden, dah dl« eng- lischen Beschuldigungen nur Verleumdungen gröbster Art darstellen. Gerade dle Engländer haben am allerwenigsten Ursache dazu, über bi« angeblich menschenunwürdige Behandlung von Gefangenen Klagelieder anzustimmen, sie, die In südafrikanischen Konzentrations lagern während deS DurenkriegeS Tausende von Frauen und Kindern eines qualvollen Todes Haden sterben .assen. Wenn auch, wie nochmals betont werden soll, die englischen Behauptungen erlogen sind, so haben dle deutschen zuständigen Behörden in gewissenhafter Weise eine noch malige Untersuchung über die angeblichen Mißstände, die vor nunmehr beinahe zwei Jahren in Gardelegen geherrscht haben sollen, angeordnet. Das Ergebnis wird der Oeffentlichkeit nicht vorenlyalten werden. Heute kann bereits folgendes angegeben werden: Die englische Presse behauptet, daß von 11000 Kriegsgefangenen dreihundert gestorben seien. Wenn die Zustände in Gardelegen laksächlich so ge wesen wären, wie es z. B. in einem Bericht der .Times' vom 25. Oktober 19lv behauptet wird, so hätte die Zahl der Verstorbenen, wie alle Erfahrungen über die Gefährl chkeit des Flecksieberü überein stimmend lehren, um ein Vielfaches höher sein müssen. In Wirklichkeit sind übcrd.eS nur 179 und nicht 300 Todesfälle während der mehr monatigen Fleck fiebcrepidemie cingekrcten. Der „Aufruhr" am Brüsseler Nordbahnhof wtb. Berlin, 14. November. (Drahtbertcht.) Die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Die von Schweizer Blättern aus Maastricht gebrachte Nachricht, derzufolge anläßlich zwangsweiser Anwerbung belgischer Arbeiter blutiger Aufruhr am Brüsseler Nordbahn- h of stattgefunden habe, wobei zahlre che Belgier und dreißig Deutsche getötet oder schwer verwundet worden seien, Ist von Anfang dis zu Ende frei erfunden. Aus Brüssel sind überhaupt noch keine Arbeiter abgeschobcn worden. Nur Züge mit Abgeschobenen aus anderen Distrikten haben den Nordbahnhof passiert. ES hat sich aber aus diesem Anlaß nicht die geringste Störung ereignet, und es herrscht in Brüssel wie an anderen ln Betracht kommenden Orten in Belgien nach wie vor Ruhe und Ordnung. Waä sodann die Behauptung anbelangt, In Ant werpen sei durch Maueranschlag bekannkgemacht worden, sämtliche Männer zwischen siebzehn und dreißig Jahren sollten sich zur Abreise bereiihallen, so ist sie ln dieser Form ebenfalls unrichtig. Der Mauer anschlag bezweckt nur, die Gestellung der Arbeiter herbeizusühren, um feststellen zu können, wer Arbeit hat und wer unter die Kategorie der Personen fällt, die wegen Müßigganges zwangsweise zur Arbeit an gehalten werden können. Der Kreuzerkrieg fr.) Berlin, 14. November. <P r l v a t t e l e g r a m m.) Der italie nische Dampfer .MudroS', früher Deutsche Levantelinie <3137 Br. R. T.), und der italienisch« Segler .Giovanni Anteri Beretta' <233 B. R. T.) sind versenkt worden. vtb. London, 14. Nov«mb«r. <Drahtbericht5 Lloyd« meldet: D« ^ng^tsetz« Dampfer .Morazan' <3486 Bruttvreg.-Toan«n) wurde versenkt. Der Kapitän ist aefanaengenommen. Auch der englische Dampfer .La ter Ham" <1777 Bruttoreg.-Lonnen) wurde versenkt^ ebenso der englische Dampfer «Kapunda" <3097 Brutioreg.-Tonnen). vtb. Lhriptania, 14. November. Meldung des Norwegischen Telegrammdureaus.) Der Dampfer .Lamma" <1794 Bruttoreg.- Tonnen) au« Toen«bera wurde laut einer Meldung au« Bilbao an da« Ministerium de« Aeußern am Sonnabend versenkt. Die Mann schaft lst gerettet. Da« Vizekonsulal ln Loruüa draktet: Der Dampfer ^Tripel" <nichl im Lloydsregister, auch als -Knpel" gemeldet, 4633 Brulloreg.- Tonnen) aus Drammen wurde gestern vor Gavlao versenkt. Die Mannschaft ist gerettet. Das Bizekonsulat in Loruüa meldet: Der Bergener Dampfer .Forsdalen' <2835 Bruttoreg.-Lonnen) wurde von einem deutschen U-Boot versenkt. Sein« Mannschaft und die Mannschaft de« nor wegischen Dampfer« «Baltv" von je 25 Mann sind in Lomarina ge landet. Mit den übrigen heut« gemeldeten Dampfern erlitt die nor wegisch« Krieg«versicherung einen Verlust von Millionen Kronen. rvtb. Bern, 14. November. <Drahtbericht. Der .Matin' meldet auS Lissabon: Die Schiffbrüchigen des versenkten Dampfers .Rar- vegtan' <6327 Tonnen) wurden in Letxoß auSgeschisft. Dasselbe Blatt meldet aus Brest: Der itall mische Dampfer .M argad' <800 Tonnen) wurde versenkt. Die Besatzung ist von dem Torpedoboot .S a i n t e I e a n n «' in Brest gelandet worden. tu. Gens, 14. November. <Drahtdericht.) Die Mannschaft des von einem deutschen Unterseeboot versenkten dänischen Dampfers .Freia" wurde laut einer Meldung des .Matin" aus Madrid an der spani schen Küste gelandet. Aus Ltssabon wird Pariser Blättern von der über die von ihnen erbetene Meinung über die Errichtung eines Heinedenkmalä in Mainz aussprechen. In der Abteilung der Musiker finden sich Kostbarkeiten von Mozart, Beethoven, Felix Mendelssohn u. a. Für Sammler, die für besondere Ge biete der Kunst und Wissenschaft Interesse haben, sind ferner in einzelnen Mappen zusammengestcUt Handschriften von Altertumsforschern, Buch händlern, Medizinern, Chemikern, Pädagogen, Philosophen, Bild- Hauern, Radierern, Schriftstellern und Schauspielern. St. Leipzig, 15. November. l. Abend des Klingler-Quartetts. Kostbare Gabe spendeten die Künstler. Und begingen gleichzeitig dcS frühzeitig Heimgegangenen Max RegcrS Gedächtnis. Aus besten reifster Zeit stammt daS Fismoll-Sireich- quartekt Op. 121, ein Werk voller Phantasie und Gedankentiefe. Schon daS Partiturbild an sich ist ganz Reger gemäß, daS Adagio von der be kannten Chromatik durchsetzt, schwere Gedanken darlegend, melodisch und klanglich außerordentlich schön. Einer Phantasie gleicht der erste Satz. Vielerlei und doch viel in einem steht darin. Was will das ent zückende Ländlermotiv inmitten von Ernst und Leidenschaft? Schwer läßt sich's deuten, aber eS ist da, und so ist's gut. Himmlische Launen- Hastigkeit hat das D-Dur-Scherzo; barock, wie der Meister wohl zu weilen sein mochte, und doch ebenso echte Menschlichkeit almend, wie Geist und vollendete Form ausweisend. Der Satz kommt eigentlich gar nicht zu Besinnung; ein winziges, an den Eingangssah erinnerndes Svstenuto-Moilv bedeutet mit seinem leisen Auf- und Abwogcn nur einen zarten Ansklang, kein lyrisches Verweilen etwa in Ruhe. Im Finale endlich spielt der berühmt« Regersch« Kontrapunkt «ine große Rolle. Allerhand kapriziöse Ding« kommen zur Diskussion, und in mitten aller innerlicher Erregung und spannender Steigerung lädt eine melodisch entzückend« D-Dur-Stelle zu freundlichem, wenn auch nur kurzem Verweilen ein. Bekannt« und geliebte Werke, ein G-Dur- Quarte»» Haydns und Schuberts nachgelassenes, in der Wirkung je doch niemals nachlasiendeS D-Moll-Quartett, solgten. Die Herren Prof. K. Klingler, R. Heber, Fr. Klingler und M. Baldner spielten wundervoll. Das klang alle- so selbstv.'rsiändlich schön und war nur um seiner selbst willen da, als ein wirkliches andächtiges und stilles Musizieren mit- und untereinander, zu dem etwa kunstvcrvandle und schönheitdegehrende Seelen sich ganz zufällig eingefunden hatten. Kein Wunder, daß die Begeisterung aufs höchste getrieben und das Ver sprechen gegeben ward, sich an den folgenden Beethoven- und Brahms- Abenden wieder zu treffen. Lupen Sexaitr. Versenkung deS norwegischen Dampfers .Loiroes' berichtet. Ein französischer Torpedodootsiäger nahm in der Nähe von Brest 12 Ma- trosen de« italienischen Dampfer« .Margad", 80 Nea.-Tonnen groß, auf, der gleichfall« von einem deutschen Ueterseeboot versenkt worden ist. cvtd. London. 14. November. <Drahtdericht.) Lloyds meldet, daß dl« Fischdampser .Lur', .Boyi' und ^Supperb' versenk» wurden. Die Besatzungen wurden gelandet. Kein „Lolumbia"-Iwifchenfall *tb. Amsterdam, 14. November. (Drahtbericht.) Der Korre spondent der .Times" in Washington meldet: Der Bericht, daß der amerikanische Dampfer -Columbia' erst versenkt worbe, nachdem sich das stürmisch« Wetter ge nügend gelegt hatte, um dl« Boote aussetzen zu können, hab« ln Washington beruhigend gewirkt. »ib. Amsterdam, 14. November. <Drahtbericht.) .Times" melden aus New Dort», daß die demokratische .New VorkMorld" über die Wiederwahl Wilson» schreibt: Sie bedeute, dah daS amerikanische Volk politische Intuition zeige. Es habe ihn gewühlt, weil er am geeignetsten sei, der bestehenden Lage die Stirn zu bieten. Damit sei allerdings nicht gesagt, daß bas Land alle sein« Maßregeln unterstützen werde. .New «Jork Evening Post', ebenfalls ein demokratisches Blatt, verlangt von Wilson, daß er sein Kabinett und die divlo- matischen Vertretungen Amerikas in gewissen kleineren Ländern verstärke. Dieser Wunsch wird auch von den Republikanern und Unabhängigen vielfach geäußert. Wilson kehrt diese Woche nach Washington zurück und fleht sich sofort in der mexikanischen Angelegenheit vor eine schwierige Angelegenheit gestellt. Villa hat offenbar eine ernste revolutionäre Bewegung in Chihuahua in Bewegung gesetzt. Politische Nachrichten * Erzherzog Karl Franz Josef Generaloberst und Großadmiral. Das Personalvcrordnungsblatt für das k. u. k. Heer veröffentlicht die Beförderung des Erzherzogs Karl zum Generalobersten und Großadmiral. Gleichzeitig wurden Erzherzog Josef, General der Kavallerie Karl Freiherr v. Kirch dach zu Lauterbach und der Honvedminister Freiherr v. Hazai zu Generalobersten befördert. D Die Gerüchte von einer Verlängerung der Wehrpflicht bis zum 50. Lebensjahre sind, wie daS «B. T? versichert, völlig gegenstandslos. Auch eine Verlängerung der Landsturm pflicht sei nach wie vor nicht beabsichtigt. Das trifft auch nach unseren Erkundigungen zu. ' Verlängerung des Abfaßverbotet für Dörrgemuse. Durch Bekanntmachung im «Neichsanzeiger" verlängert die Krlegsgesell- schaft für Dörrgemüse das Absahverbot für Dörrgemüse durch Her steller und Händler bis 15. Dezember 1916 einschließlich. Liefe rungen an die Heeres-.und Marineverwaltung für die mobilen Truppen sind vom Absahverbot ausgenommen. r. Aus dem oldenburglschen Landtag. Nach den Im Oktober statt gefundenen ollgc meinen Wahlen wählte der jetzt zum ersten Male zu- sommcngettelene neue Landtag den nationallioeralen Abgeordneten Oekonomierat Schröder wieder zum LandtagSprältdrnkcn, der dieses Amt seit 1905 aucübt und dem Landtage selbst bereits 30 Jahre angehört. Zum Vizepräsidenten wurde der Abgeordnete Tantzcn gewählt. * Verlängerung der Legislaturperiode in Oesterreich. Die Regierung bereitet eine Gesetzesrorlage vor, die eine Verlängerung der Legislatur periode um ein Jahr enthält. (-) Der .Deutsche Kurier" teilt mit. daß es nicht zutreffend sei, daß er sich in pekuniären Schwierigkeiten befinde. Der Bestand und die Zukunst des B altes unter seiner jetzigen Leitung und untex seinen jetzigen Besitzern seien gesichert. * Die gefährdete schwedische Zuckerernte. Dle südschwedische Zuckerrübenerntc , die durch den anhaltenden Regen arg ge fährdet ist, dürfte sehr schlecht werden. Die Negierung tut alles mögliche, um zu retten, was zu retten ist. Sie hat ln großem Stile Mannschaften de» Heeres beurlaubt, die bei der Bergung der Ernte helfen sollen. * Italiens Kohlenknapphcit. AuS berechtigten Sparsamkeitsgrün den werden, so teilt die .Aqenzla Nationale' mit, in dem zuständigen italienischen Ministerium Maßnahmen geprüft, um dle Dauer des Straßenbahnverlrehrs und der öffentlichen Vorstellungen einzuschränken. Wahrscheinlich werde der >L11-Ahr-Schluß auch auf sie ausgedehnt, um der Kohlenknapphcit enlgegenzutrelen. * Deutsche U-Boot-Taien in Bild und Wort. Die NeichSmarinc- stiftung läßt unter diesem Titel soeben daS erste von Künstlerhand ge schaffene Werk über den Kreuzer Krieg durch U-Bootc erscheinen. ES schildert in 10 prächtig«» vollsarbigen Bildern mit begleitendem Text von Professor Willy Stöwer das Heldentum des A-Boot-LebcnS von Beginn deS Krieges an. Handlung und Stimmung wechseln in packender Weise. Im Morgengrauen sehen wir .,A 9' auftauchen, dann solgt dle Torpedierung der englischen Kreuzer .ÄbouKir', .Hoguc" und .Cressy". In der Nordsee wird ein Segler mit Bannware angc- halten, im Atlantik ein Vollschiff aufgebracht, und io folgt eine Reihe wirklich lebenswahrer, fesselnder Bilder biS Konstantinopel nnd lnS Schwarze Meer. Dieses einzig dastehende Werk ist für die FrtedcnS- wohlsahrtspfiege der Reichsmarinestiftung bestimmt und soll unseren blauen Jungen, die draußen in Kampf und Sturm ihr Leben elnseiren, zugute kommen. Es soll die Not der Seeleute lindern helfen. Der niedrige Preis von 2,50 .K ermöglicht fast jedem die Anschaffung. Fü- Geschenkzwccke ist es dos geeignetste Werk. Annst rrnS Wissenschaft GrabbeS Lustspiel .Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung", das am Donnerstag und Freitag durch daS Berliner Kleine Theater hier im Alten Theater zur Darstellung kommt, ist in den Einzelausgaben von Reclams Aniversal-Biblto- thek als Heft Nr. 397 erschienen. In der Erstaufführung deS Lustspiels .LajuS, der Leib fuchs' von Johannes Wiegand, em Sonnabend, den 18. November, im Neuen Theater, sind beschäftigt: Llarissa Linden, Martina Otto, Marie Schlp- pang, Käthe Huth, Marie Dalldorf, Grete Gross, Isolde Feldcn, Hans Zeise-Gött, Emil Mainelok, Karl Huth, Karl Eckert, Wilhelm Hellmuth- Bräm, Adolf Winds jr. Die Spielleitung hat Spielleiter Karl Huth. Die am 1. Ncvcmber eröffnete Ausstellung moderner, handgearbei teter, deutscher Spitzen tm Textilsaal des Städt. Kunstgewerbe museums schließt Mittwoch, den 15. November, um 2 Ahr. Da die ausgestellten Arbeiten zum Teil an anderen Orten gezeigt werden sollen in der zweiten Hälfte des Monats, ist eine Verlängerung nicht möglich. Der in der Theaterwelt bekannte Koburger Maler Professor Mar Brückner übrrwics der Veste Loburg eine große Sammlung Kunst- und thcatergrschichtlich wertvoller Gemälde und Entwürfe für die Bay reuther Festspiele. AuS München wird uns geschrieben: Die .Meerjungfrau' betitelt sich ein sehr lustiger Schwank von E. und A. Golz, der im Münchner Volksthcater seine erfolgreiche Uraufführung erlebt«. Wer sich gern durch Verwechfiungt- und Situationskomik unterhalten läßt und an den üblichen Figuren der Posse, dem settensprungfrohen Ehemann und seiner nicht schönen, aber eingebildeten Gattin Geschmack findet, der kommt hier ganz auf seine Kosten. Neben der Handlung, di« sich aus den Abwegsgelüsten des Ehemannes ergibk, läuft eine zweite, deren Weg freilich nur angedeutet ist. Lin junger Maler hat die Tochter der Baronin gemalt, frei nach dem Gedächtnis, aber naturgetreu . . . . als .Meerjungfrau', Im Badekesttim. Große Aufregung darüber; aber diesec Maler ist ein verflucht netter Bursch, und da sein Bild sogar den ersten Preis erhält, wird aus der Meerjungfrau und ihm «in Paar. Die Aufführung stand im Zeichen des prächtigen Humors von Anton Franck, dem Hamburger Vaste, der die Nöte de« Ehemann« mit allen Mitteln drastischer Komik zum Aüsdrurk brachte. Das Publikum spart« nicht an Beifall. Ni-Ni. Nördllä chen Flügel ,«richt mit i )er Ludendc Tatsächliche Kampf auf d gesteigert w mancher Im schweifen lt< zu erfassen yandelt, als auf« neue Ziel ist nach der Straße: sie den Ort Angriff vor vermochte t englische Pl die sranzöst dazu versteh zurückgelegt Weise errei man sich gl runktes B< sicherte, den wollten En< nach Nord« zu der westl diesem Pla versuchten! südliche Voi um den biS griff auf d Am Montc ihn aber n Beaumont-, der rechte und sich Anter nehm» zu beunruh Zusammenf ländegewiw meler. 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