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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.12.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19151204019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915120401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915120401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-12
- Tag 1915-12-04
-
Monat
1915-12
-
Jahr
1915
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Die Leipziger Regimenter im Weltkrieg I Wir beginnen heute mit dem Abdruck der Gefechtsberichte Leipziger Regimenter, die uns von amtlicher Seite zur Verfügung gestellt wurden. Sie werden eine Ehrentafel für unsere braven Leipziger Truppen bilden. Die Tat soll aus ihnen zu uns reden, darum ist auch das schmückende Beiwort fortgelassen und dem Tatsächlichen der Dinge der breiteste Raum gewährt worden. Gedenktage des Reseroe-Infanterie-Reglmcnts Nr. 107 Gefechtsdaten: 23. August 1914: Franktireur-Ueberfall Spontin. Belm Einrücken in das Dorf wird das Regiment von Franktireurs mit Feuer überfallen. Das Dorf wird zunächst gesäubert und dann in Brand gesteckt. Einwohner werden weggeführt, die Haupt- schuldigen erschossen. 26.—31. August 1914. Belagerung der Festung Givet. Am 26. abends wird die Einschließung der Festung begonnen, die ersten Einschließungs-Stellungen werden auSgchoben. Am 27. werden die Stellungen näher an die Festung herangelegt, am 30. die letzte Stellung dicht vor der Festung bezogen, worauf noch in derselben Nacht die Kapitulation der Festung erfolgt. 9. u. 10. September 1914: Gefecht bet Oenoy und Elamanges. DaS Regiment greift am 9. den Gegner südlich Oenoy an, kann aber nicht bis an den Feind gelangen, da das feindliche Artillerie feuer zu überlegen, die Stellungen des Gegners nicht genau erkannt sind. In der Nacht Rückzug, am folgenden Nachmittag erneuter Angriff deS Regiments bei ClamangeS. Trotz weit überlegener feindlicher Kräfte behauptet das Regiment seine gewonnene Stel lung, erst in der Nacht wird auf höheren Befehl der Rück- zug geordnet angetrelen. 18. September 1914: Gefecht bei Bandesincourk. Zu einer gewaltsamen Erkundung gehl das Regiment angriffsweise aus seiner Stellung vor. Der Angriff geht gut vorwärts, wird aber in der Nacht durch Befehl angehallen, oaS Regiment geht in seine alten Stellungen zurück. 26. September 1914: Gefecht bei Bandesincourk. Der im ganzen Korpsverband angesehte Angriff macht zunächst gute Fort- schritte. Das Regiment gelangt mit Teilen bis auf 150 Meter an die feindlichen Stellungen heran. In der Nacht wird jedoch der Angriff auf höheren Befehl abermals ungehalten, daS Regiment be zieht wiederum seine alten Stellungen. Gedenktage des ersten Bataillons Landwehr- Znfanterie-Reginrents Nr. 106 GesechtSdalcn: 14. bis 17. September 1914. Moronvillers. DaS Bataillon kämpfte im Verbände eines Infanlerte-RegimentS und hatte den Auftrag, dem Bordringen deS Gegners halt zu gebieten, was nach 4 tägigem Gefecht gelungen ist. Gedenktage des dritten Bataillons Landwehr- Änfanterie-Negiments Nr. 106 Gefechtsdaten: 24. Dezember 1914 bis 5. Januar 1915. PertheS. Teilnahme des Bataillons an dem Beginn der Winterschlacht in der Cham pagne, Etandhalten im schwersten Artillerie-Trommelfeuer gegenüber allen Bersuchen des Feindes, die Stellung zu durch- brechen. 17. bis 27. März 1915. Souain. Teilnahme deS Bataillons an den letzten Kämpfen der Winlerschlacht in der Champagne, die gesährdetste Stelle der Front vor Souain, die sogenannte .Fingerstellung', wurde vom Bataillon gehalten. Gedenktag des Reserve-Infanterie-Regiments Rr. 24S Schlacht an der Vier. GefechtSdalen: 19. bis 22. Oktober 1914 <1. und 3. Bataillon) bei Becelaere. Die beiden Bataillone gingen gegen 2 Uhr nachmittags, in Schützenlinie entwickelt, von Terhand gegen Becelaere unter Zurückdrängen schwacher englischer Abteilungen vor. Gegen 4 Uhr wurde der Westteil von Becelaere erreicht. Kurz darauf setzte ein wütendes feindliches Schrapnellfeuer ein, das ununterbrochen bis zum Eintritt der Nacht anhiett und einem weiteren Borgchcn halt gebot. Am 22. Oktober weiteres Bordringen bis Westhock, 1 Kilometer süd- lich Becelaere. Feindlicher Angriff gegen die neu erreichte Stellung wurde abgewtesen. 29. Oktober 1914 (2. Bataillon) bei Westhoek. Angriff aus feind liche Stellung wird durch starkes feind iches Maschinengewehr- und Infanteriefeuer in die Flanke zum Stehen gebracht. 31. Oktober 1914 (Regiment) bei Westhoek. Weiteres Bordringen bis Poezelhoek und Schloß Polderhoek, nachdem der Feind infolge starker Artillertebeschießung in der Nacht vom 30. zum 31. Oktober seine Stellung geräumt und sich am Südrand deS Polygoneveld waldes festgesetzt hatte. Gedenktage des 2. Manen-Regiments Nr. 18 Gefechtsdakcn: BiS 18. August: Grenzschuhgefechte an der belgischen Grenze. Das Regiment klärt durch Patrouillen bis Linie Cherain—Houffalize—Noville auf und erkundet die nach Nord westen führenden Straßen. Leutnant Ma rtini von der detachierten 2. Eskadron, die einer Infanterlebrigade unterstellt war, erhält einen Patrouillenauftrag und meldet bei NeufchLleau eine feindliche Es kadron und stärkeren Feind von Florenville in Marsch auf Bertrir. Er erhält eine Belobigung vom Divisions-Kommandeur für die um sichtige und schneidige Art der Führung seiner Patrouille. 18. bis 22. August: Bormarsch an die Maas. DaS Regiment als selbständige Kavallerie der über Burcy — Bertogne —Ortho— Champion vorgehendcn Division sichert das Heraustreten der Division aus dem Walde östlich Nassogne und klärt durch Patrouillen bis zur Maas auf. Wegen ausgezeichneter Meldungen belobt der Divisions-Kommandeur die Patrouillen der Leutnants Ancot, Gerber, Martini. Die Patrouille des Leutnants der Reserve Gagelmann schlägt bei MeSnil St. Blaise Angriffe feindlicher Infanterie und Kavallerie zurück und reibt später eine feindliche Kavallerie-Patrouille vollkommen auf: die des Leutnants Schlabach zwingt durch Fußgefecht bei Blaimont eine feindliche Kompanie zur Entwicklung. 23. August: Schlacht an der Maas. Das Regiment durch- schwimmt die Maas bei WaulSort ohne Hilfsmittel, greift bet Onhaie teils zu Fuß. teils zu Pferd die zwischen Lenne und Onhaie gemeldete feindliche Infanterie an und macht argen 100 Gefangene. Die Pionierabteilung unter Führung von Leutnant Schlot»ach setzte in der Gegend Falmignoul im feindlichen Infanterie- und Artilleriefeuer ein Bataillon mit Hilfe der Kaoallerieboote über die Maas, wobei ein Boot durchschossen wird und sinkt. 24. und 25. August: BerfolgungSkämpfe auf westl. Maas ufer. DaS Regiment greift zu Fuß feindliche Infanterie bei Gocheröe mit Erfolg an und zwingt den Feind zur Entwicklung. Als der rechte Flügel des Regiments von hcrangezogener feind licher Verstärkung durch Umgehung bedroht wurde, zieht es sich auf daS nach Gocheree marschierende Bataillon Eschwege zurück. Ober leutnant Goehle als Ordonnanzoffizier zur Division geschickt, ver- einigt, nachdem ihm sein Pferd erschossen war, die durch einen nächtlichen Feuerübcrfall versprengte Infanterie zu einer Kompanie Goehle und greift das stark verteidigte Surice von Süden her an. Bei OignicS hält das Regiment im Fußgefecht das dortige Defilce für die nachfolgende Division offen. 26. August: Kämpfe bei Fumay. Gefechtsaufklärung. 28. und 29. August: Kämpfe bei Thln le Montier. Das Regiment wirft auf dem Vormarsch nach Thin le Montier eine feindliche Eskadron auf Neusille zurück. Die vereinigten Patrouillen der Leutnants Gerber, Schettler, v. Briesen durchbrechen den feindlichen Kavallericschleier, indem sie zwei feindliche ES- kadrons attackieren, und melden eine französische Kolenne aller Waffen in Marsch von Signy l'Abbaye aus Thin le Montier. Während der Schlacht bei Thin le Montier sichert das Regiment den linken, beim Angriff aus La Fosse - k - l'eau den rechten Flügel der Division. 30. August bis 1. September: Aisne-Schlacht nördlich Attigny. Beim weiteren Vormarsch aus Eemuy zwingt das Regiment ein feindliches Dragoner-Regiment durch Feuerübersall zu fluchtartigem Rückzug. Während der Nacht hält es und die ihm unterstellten Radfahrer-Kompanien zweier Jäger-Bataillone die Brücken bei Semuy für die nachfolgende Division offen und schlägt drei starke feindliche Infankecieangriffe ab. Im Vormarsch über Tourteron—Attigny wurde das Regiment mit Husaren und einer Batterie Feldartillerie zu einer Kavallerie-Brigade zusammen gestellt unter Führung von Oberleutnant Ä o b s i e n. Die Kavallerie-Brigade überfällt bei Leffincourt ein feindliches Biwak. Durch Gegenstöße des Feindes entwickelt sich ein Gefecht, das am Morgengrauen mit dem Rückzug des Feindes endet. I. und 2. September: BerfolgungSkämpfe südlich Attigny. Bei der anschließenden Berfolgung gelingt es, feindliche Kolonnen durch deftiges Feuer zu überialien. Diele lösen sich fluchtartig auf. 3. und 4. September: Kämpfe bei ChalonS. Auf dem Truppen- Ilebungsplah Mourmclon le Grand beteiligt sich die zur linken Flankendeckung vorgeschickte Patrouille Fähnrich Erttel an der Gefangennahme eines eben gelandeten Fliegcrofsiziers. Während des Gefechts bei Mourmelon kämpft das Regiment zu Fuß zur Sicherung der linken Flanke der Division. 6. bis 10. September: Schlacht bciBitry le Francois. Beim Eintritt in den Kampf bei Vitry le Francois sichert das Regiment, nachdem der linke feindliche Flügel durch Patrouillen westlich Perthe Ferme festgeslellt war, die rechte Flanke der Division bei GlanneS. Nach Eintritt der Dunkelheit übernimmt es den Flanken schutz vom Fuhart.-Rcgt. 77, das am rechten Flügel in Stellung ging, bis gegen 11 Uhr abends Infanterie zur Ablösung eintraf: dann steht das Regiment teils in, teils be» Maisons en Champagne alarm bereit. Patrouillen stellen im schwersten feindlichen Artilleriefeuer die Verbindung zwischen den Brigaden und mit der Division her. Die Telegrophen-Patrouille des Regiments war eingesetzt und hat zur größten Zufriedenheit der Division gearbeitet. Am 10. Sep tember sichert die Kavallerie-Brigade bei Sompuis die rechte Flanke und^ liegt im schweren Artilleriefeuer, bis am Nachmittag die Divi sion über Coole zum Angriff vorging. 13. September bis 5. Oktober: Kämpfe bei St. Souplet und St. Marie KP y. In einer Stellung 3 Kilometer südlich St. Hi- latre le Grand hält das Regiment den nachdrängcnden Feind im Fußgefecht bis 1 Uhr nachmittags auf. Die 5. Eskadron unter Rittmeister P r e n n e r schlägt einen Schühenangriff einer Es kadron Chasseurs auf die Brücke St. Hilairc le Grand unter schweren Verlusten für den Feind ab. II. und 12. Oktober: Einnahme von Lille. Das Regiment stellt durch Patrouillen zweifelsfrei fest, daß französische Infanterie die Stadtumwallung von Lille besetzt hält, umgeht Lille im Süden mit dem Auftrag, zu verhindern, daß der Feind von Lille auf Ar- mentiereS abmarschiert. Die Patrouillen Ltnt. Schettler, Ltnt. Voigt sprengen die Eisenbahnlinie Lille—Armentidres, Lille— QueSnoy s. D. In Gegend nördlich Ennetleres sichert das Regi ment den Angriff auf Lille nach Nordwesten. 15. bis 18. Oktober: Schlacht bei Lille. Am 15. Oktober über nimmt Oberstleutnant Frhr. v. Könneritz den Befehl über sämt liche in Armentieres befindliche Truppen mit dem Auftrag, Ar- mentieres so lange als möglich zu halten. Gegen 3 Uhr morgens wird ein Sturmangriff englischer Infanterie auf den Pont de Nieppe unter schweren Verlusten für den Feind abgeschlagen. Bon 2 Uhr nachmittags ab eröffnet feindliche Artillerie ein wirksames Feuer auf unsere Stellung. Bon dem Entschluß, in Armenliercs auch während der Nacht zu bleiben, muhte Oberstleutnant Frhr. v. Könneritz abschen, als die Meldungen eintrafcn, daß der Gegner bei HouplineS und bei Erquinghem die Lys überschritten hatte und somit die Rückzugsstrahe des Detachements bedrohte. Auf Grund des Befehls, daß unnötige Verluste vermieden werden sollten, gab Oberstleutnant ^rhr. v. Könneritz gegen 9 Uhr abends den Befehl zum Rückzug. 30. Oktober bis 24. November: Schlacht bei «Ipern. Das Regi ment, als Korps-Reserve in und um Berlinghem untcrgebracht, wird am 9. November 1914 einem Infanterie-Regiment, das in Gegend Deülemont kämpfte, unterstellt, da die Engländer gegen diese Stellung mehrere besonders heftige Angriffe in schneller Folge ge- richtet hatten. Die Eskadron Prenner bleibt in Warneton als Reserve, die Eskadron v. N o st i tz besetzt bei La Basse Bille einen Abschnitt. Sie wird am 11. November durch Infanterie wieder abgelöst. Gedenktage der I. Ersatz-Abteilung VII. (K. S.) Teldartillerie-Regiments Nr. 77 GefechtSdatcn: 19. biä 21. August 1914 bei Schirr gut und Bellefosse. Borhut- gefechte unter Teilnahme der 1./77 (Hptm. v. Elterlein) zur Oeff- nung der Straße Andlau—Fouday. (Inbrandschicßung von Belle sosse.) 22. August bis 14. September 1914 Schlacht ver N a n c y - E p i n a l. 2./77 ist nach schweren Berlusten dicht südlich Colroy-la-Roche am 24. August 1914 dort zu ihrer Wiederherstellung zurückgeblieben. Teilnahme der Abteilung föhne 2./77) an den Kämpfen um die Meurkhe-Uebcrgänge bei St. Michel und in Gegend St. Rckny— la Salle. 29. August 1914 Hurbache — la Boivrc. Erfolgreiches Borgehen der Abteilung in offene Feuerstellung auf rechten Flügel der Divi sion zur Unterstützung ihres Angriffes gegen Brehimont. 3. biS 4. September 1914 Hurbache — le Biller. Erfolgreiches Eingreifen der Abteilung auf dem linken Flügel der Division beim zweiten Sturm auf St. Michel. 6. biS 7. September la Salle — le Rain. 1/77 in Züge aufgelöst und 3 auf Neuf Etang westlich Et. R6my, le Rain westlich la Salle und la Bourgoncc vorgctricbenen Bataillonen zugeteilt. Zug Kaden kommt bei le Rain in heftiges Infantcriefeuer. Mit äußerster Tapferkeit bringt Leutnant Kaden die Geschütze einzeln in Stel lung und fällt dabei. 21. bis 24. September 1914 Ancerviller. Borstoß der Division gegen Berdurette-Steilung. Abteilung unterstützt aus Steilungen bei Ancerviller und Montigny den Angriff der Infanterie. 5. November 1914 Ancerviller. Borstoß im Anschluß an das Bor gehen deS Korps Eberhardt in den Vogesen. Abteilung unterstützt das Vorgehen der Infanterie gegen Linie Montigny—St. Püle. Sedenstaqe des 7. Seldartlllerie-Reglments Rr. 77 Gefechtsdaten: 23. August 1914: SchlachtanderMaaStDlna n t). DaS Regi ment erhielt heute seine Feuertaufe. Die II. Abteilung des Regi ments wird in Reserve gehalten. Die I. Abteilung ohne 2. Batterie wurde bei Drehance südlich Dinant eingesetzt. In diesem erfolg reichen Kampfe wurde noch an demselben Tage der Ueberaang über die Maas erzwungen. Er vollzog sich über eine von den Pionieren erbaute Pontonbrücke bei Lenne. Die außerhalb deS Rahmens der I. Abteilung fechtende 2. Batterie wurde bei Ferme de Haute ein gesetzt, von wo aus sie insonderheit die gegenüberliegenden MaaS- höben bei Freyr wirksam zu bekämpfen und in diesem Abschnitt den Ilebergang über die Maas zu erzwingen verhalf. Nach Erkämpfuna des UebergangeS über die Maas wird die Division Götz zur Parallel verfolgung auf dem östlichen Maasuser in südlicher Richtung an- gesetzt. Dieser Division wird die II./77 zugeteilt. Es wurden an diesem Tage, der außerordentlich heiß war, außergewöhnliche An strengungen von den Truppen verlangt. Nach 60 Kilometer langem Marsch sollte die Borhut der Division, der die II. Abteilung zuge teilt war, nach Durchschreiten eines Waldstückes beim Dorfe Biller- zie in die Ruhe übergehen. Beim Eintritt aus dem Wald wird die Borhut plötzlich von einer feindlichen Abteilung Infanterie und» Franktireurs angegriffen. Es scheint, als ob in die übermüde Truppe Verwirrung cintrelen wollte, bald aber ist die Ordnung wiedeihergcstellk. Teile der Abteilung (6 77) greifen in das nächt liche Ii'santcriegefecht ein: noch während der Nackt gelingt es, den OrtBillerzie, der zur Strafe am folgenden Tage in Flammen aufgehtz in deutschen Besitz zu bringen. Somit erhielt die II. Abteilung ihre Feuertaufe. Am folgenden Tage, am 25. August, wurde die Ver- solgung des Feindes auf beiden Seiten der Maas in südlicher Rich tung fortgesetzt. 24. bis 26. August 1914: BerfolgungSkämpfe auf dem öst- lichen und westlichen Maasufer. Während 11/77 bei ihrem Vordringen auf dem westlichen Maasufer in südlicher Rich tung an diesem Tage keinen Widerstand findet, wurde 1. Abteilung als Borhutabteilung bei Verfolgung des Gegners auf dem west lichen Maasuser am 24. August mit Teilen eines Infanterie-Regi ments beim Durchmarsch durch Surice gegen 9 Ilhr abends über fallen, nachdem die Aoteilung kurz vorher dazu beigetragen hatte, den Widerstand eines östlich Surice überraschten französischen Biwaks zu brechen. Ein von der 3. Batterie auf dem Marktplatze in Surice in Stellung gebrachtes Geschütz brach dank des energischen Eingreifens seiner Führer, insonderheit des Batteriechefs Haupt mann Krahert, auch hier den Widerstand und beschoß in wirk samster Weise die nächstliegenden Häuser des Dorfes. Bei dem ttebersall in Surice, an dem nicht nur französische Soldaten, sondern auch Zivilbevölkerung beteiligt waren, wurden besonders der Ab- teilungsstab und die 3. Batterie in Mitleidenschaft gezogen. Bom Abtcilungsstabe, der mit dem Infanterie-Führer Oberst Hammer ritt, wurden der Abteilungs-Kommandeur, der Abteilungs-Adjutant und drei Unteroffiziere vom Stabe verwundet bzw. verletzt, mehrere Pferde totgeschossen. Surice wurde in dieser SchreckenSnacht In Brand geschossen. Am 25. August beteiligte sich die Abteilung an dem erfokgretchcn Borhutgefecht der Division bei Romerse. Der 26. August Halle insofern seine Bedeutung, als von nun an das Regiment auf französischem Boden focht. Die 1. Abteilung über schritt am 26. August, 11 Uhr vormittags, die französische Grenze Trou du Diable, während die 2. Abteilung in der Nacht vorher in der Gegend von Billerzie auf französisches Gebiet übergetreten war. 28. und 29. August 1914: Kämpfe bei Thin le Montier. An diesen Tagen sollte die Bereinigung der beiden Divisionen Krug und Götz nach ihren Bersolgungskämofen auf beiden Ufern der Maas staltfinden, in der Gegend von Nevin, und den erschöpften Truppen ein Tag Ruhe gegönnt werden. Noch ehe die Bereinigung staklfinden konnte, war die Division Krug bereits nach Meldung von in nordwestlicher Richtung marschierenden Kräften wieder in Marsch gesetzt worden. In der Gegend von Thin le Montier und Fosse a l'eau stießen die beiderseitigen Vorhuten zusammen. Die 1. Ab teilung kämpfte als Borhutabteilung gegen starke feindliche Kräfte bei Fosse a l'eau. Auf den Höhen südlich des Dorfes Thin le Montier in Stellung gebracht, kämpfte die Abteilung heldenmütig, erlitt dabei aber ziemlich schwere Verluste an Offizieren, Mannschaften und Pferden. Der Abteilung war es zu verdanken, daß die Stellung bis zum Eintreffen des Gros am Abend des 28. August gehalten werden konnte Der Führer der an dem Kampfe hervorragend beteiligten 1. Batterie erlitt den Heldentod. Die am Abend mit dem Gros vor Thin le Montier eintreffendc 2. Abteilung verbleibt hier vorläufig in Reserve. Bom Gegner offenbar erkannt, wird sie mit Schrapnells beschossen. Kurz vor Dunkelwerden erhielt sie Befehl, in eine Aufnaymestellung nördlich des Dorfes Thin le Montier zu gehen, von wo aus sie nach kurzer Zett gegen verdeckt stehende feindliche Artillerie schießen kann. Wegen der inzwischen ein tretenden Dunkelheit wird das Feuer bald eingestellt. Es schien, als ob das heutige blutige Zusammentreffen unentschieden ver laufen wäre. Am folgenden Morgen sollte der Gegner erneut an gegriffen werden. Am frühen Morgen konnte aber festgestellt werden, daß der Feind das Feld geräumt hakte. An der nun ein setzenden Berfolgung wurde das Regiment wieder vereint. Es ge lang jedoch nicht mehr, den weichenden Gegner am heutigen Tage noch zu fassen. Der Marsch des Regiments führte an diesem Tage über das mit unzähligen Turkos übersäte Schlachtfeld zwischen Thin le Montier und Fosse k l'eau, ein deutlicher Beweis für die Wirkung, die insonderheit unser Artillerie- und Maschinengewehr- Feuer erzielt batte 30. August bis 1. September 1914: Aisne-Schlacht nördlich Attigny. Nach den Berfolgungskämpfen auf dem westlichen Ufer der Maas war vorauszusehen, daß der Feind an der Aisne Wider stand leisten würde. Das Regiment gelangte am Abend des 39. August nach dem Dorfe Dan, am Nordufer der Aisne gelegen. Der nachfolgende Tag sollte ein Rasttag sein, er entwickelte sich aber zu einem der blutigsten Gefechtstage Nachdem das Regiment in vollkommener Ruhe auf einem Biwakplatze die Nackt verbracht hatte, wird es nach 10 Uhr vormittags durch Infanterie- und Ar tillerie-, sowie Franktireur-Feuer übersallarlig überschüttet. Das um diese Zeit bereits auf dem Biwakplatze marschbereit stehende Regiment geht trotz heftiger werdenden Feuers in größter Ordnung aus den nördlich und östlich deS Dorfes Day befindlichen Höhen in Stellung. Die 1. Abteilung wurde Im heftigsten Schrapnellfeuer auf einer östlich Dan gelegenen Höbe in Stellung gebracht und hatte im Verein mit der Infanterie den Auftrag, das Borgelände biS zur Aisne zu säubern. DaS Feuer schwerer und sehr weittragender Ge schütze richtete unter ihren Protzen und Staffeln sehr großen Schaden an. Die Abteilung lag an diesem Tage 7 Stunden unter heftigstem feindlichen Feuer. Die 2. Abteilung geht unter größten Schwierigkeiten auf eine Höhe nördlich des Dorfes Day in Stellung und bekämpft zunächst inzwischen aufgelauchle Infanterie mit Er folg, so daß sich diese zurückzieht. Durch weiße Tücher, die von Ein wohnern ausgehängt sind, werden die Stellungen der Batterien ver raten und darauf mit schwerem Artilleriefeuer (RimailhoS) tibcr- schüttct. Trotz großer Verluste hält die Abteilung dem an Zahl der Geschütze und Größe des Kalibers weit überlegenen Feinde stand und bringt sogar einige seiner Batterien zum Schweigen. Gleich im Anfänge des Gefechtes fällt der Führer der Abteilung, Major von Wittern. Gegen Abend erhält das Regiment Befehl, sich aus seinen Stellungen zurückzuziehen und den Marsch über daS zum Teil noch brennende Dorf Day nach Lameh und Tourteron fortzu setzen und dort Biwak zu beziehen. Das Regiment hat sich am
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