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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.12.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19151204019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915120401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915120401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-12
- Tag 1915-12-04
-
Monat
1915-12
-
Jahr
1915
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Sonnabend, 4. DezemberlSlü » beruhigende Antworten gegeben, während er in Wirklichkeit ster- denStraurtg gewesen sei. DaS Lächeln König Konstan tins habe Cochtn derart bezaubert, daß er eigene Wünsche für Wirklichkeit genommen hab«. Und seht komme er mit leeren Händen! Das .Journal' bringt einen Londoner Bericht, wonach in Eng land größtes Mißtrauen gegen Griechenland herrsche. Wenn zwar das Ansuchen auf Einsetzung einer gemischten Kommission an sich berechtigt sei, so müsse England wegen der drohenden Gefahr die Sache doch brüskieren. Die Niederlage der Engländer in Mesopotamien bespricht die Pariser Presse sehr kühl, mit sichtlicher Gleichgültigkeit. vtb. Paris, 3. Dezember. DenyS Loch in ist heute morgen aus Rom hier eingetroffen. Zur Niederlage der Engländer in Mesopotamien Telegraphischer Bericht l». Genf, 3. Dezember. Die bisher über den Rückzug von Azlzlkleh nach Süden ein gegangenen Prlvatdepeschen bezeichnen als Hauplorsache der mesopotamischen Niederlage die von politischen Rücksichten getragene dringende Aufforderung As quiths an den britischen Kommandanlen, selbst unier den größten Opfern bis Ende November an den Toren von Bagdad zu stehen. Die ganze Hoffnung Eng lands und des gesamten Bierverbands war auf diese, den großen deutschen Orienleinflotz zu vernichten bestimmte Aktion ge richtet. Der britische Kommandant gehorchte, obschon er über die sehr starken gegnerischen Maßnahmen unterrichtet war. Die furchtbarsten Verluste brachte den Briten die mit furchtbarer Präzision arbeitende deutsch-ottomanische Artillerie bei, die auch unter den eiligst herangezögenen Reserven starke Verwüstungen anrichteke. Französische Truppen sollen an der Expedition nicht beteiligt sein. wtb. Konstantinopel» 3. Dezember. Die Nachricht von dem Siege der Türken über die Engländer in Mesopotamien, die gestern um die Mittagsstunde hier bekannt wurde, hat in der ganzen Stadt großen Jubel hervorgerusen. Die Häuser legten sofort Flaggen schmuck an. Die Bevölkerung von Bagdad hat unverweilt eine Sammlung zugunsten der Verwundeten eingeleilet; die erste Liste enthält Zeichnungen im Gesamtbetrags von 7000 Pfund. Eine für Bagdad ansehnliche Summe. Ergänzenden Nachrichten zufolge sind drei englische Motor boote beschädigt worden. Ein Motorboot ist gesunken. Unter den Gefallenen befindet sich auch ein Major der Kavallerie. Außerdem wurden auch Fahnen erbeutet. Türkische Auszeichnung für Mackensen vtb. Konstantinopel, 3. Dezember. (Telegraphischer Be- richt.) Der Sultan hat dem Generalfeldmarschall von Mackensen den Großkordon des Osmanja-Ordens verliehen. 5000V Waggons rumänisches Getreide sür die Mittelmächte Telegraphischer Bericht vtd. Bukarest, 3. Dezember. Die für den Verkauf an die Mittelmächte in Frage kommenden SV 000 Waggons Getreide verteilen sich wie folgt: 20 000 Weizen, 10 000 MatS, 7500 Gerste, 5000 Hafer, 2500 Erbsen, 5000 Bohnen. vib. Bukarest, 3. Dezember. .Indspendance Roumaine' zu folge sludleren die rumänische und bulgarische Regierung die Möglichkeit, die für Rumänien tnSaloniki liegenden tausend Waggons Waren über Adrianopel nach Rumänien gelangen zu lassen. Der Bundesgenosse in schimmernder Wehrl Telegraphischer Bericht >vtb. Wien, 3. Dezember. In einer vom Christlich-Sozialen Wählerverein deS Bezirkes Ottakring abgehalkenen Sitzung erinnerte Bürgermeister Dr. Weiskirchner an das Wort des Deutschen Kai sers im Jahre 1910 von dem Bundesgenossen in schimmernder Wehr und fügte hinzu: DaS Wort hat in unseren Herzen tiefsten Widerhall gefunden. Wir haben nun 17 Monate hindurch kennengelernt, was dieses Wort vor fünf Jahren für eine tiefe und ewige Bedeutung hatte. Der Bundesgenosse in schimmernder Wehr hat treu zu uns gehalten, und wenn Serajewo gerächt wurde, so war es auch Deutsch lands Truppenschar, die in Serbien Kehraus machte. Wir blicken mit Stolz auf unsere Heldensöhne und Heldenbrüder und danken ihnen, daß sie die heimatliche Scholle verteidigt und Wien vor dem Schicksal bewahrt haben, unmittelbar unter den Kriegsereignissen zu leiden; wir danken aber auch den Helden truppen unserer tapferen Verbündeten, die Schulter an Schulter mit unS gekämpft haben, um Zentraleuropa zu verteidigen. Die amerikanische Triedensexpeditton ohne Pässe Reuter-Meldung vtb. Washington, 3. Dezember. Staatssekretär Lansing hat bekanntgegeben: Das Staats departement beschloß, den Mitgliedern der sogenannten amerikanischen Frted ensexpedttton keine Pässezu geben. Lansing begründet dies damit, daß eS ein all gemeiner Grundsatz des Departements sei, nur solchen Leuten, dl« dringende Geschäfte in Europa haben, Pässe auszustellen. Man betrachtet diesen Schritt als «in Anzeichen, daß die Regie rung der Vereinigten Staaten die Friedent- versuche von amerikanischen Privaten verur teile. Später wird mtkgeteilt, die Bekanntmachung Lansings be ziehe sich nur auf Pässe nach kriegfahrenden Län dern. Bereits 75 Pässe nach neutralen Staaten seien aus gegeben worden; mehrere Pässe wurden aus technischen Gründen verweigert. Ein amerikanischer »Neutralitäts-Prozeß" Reutermeldung Mtd. Ne» D»rk, 3. Dezember. Die Jury erklärte di« vier Beamten der Hamburg- Amerika-Linie Karl Banz, Joseph Hochmeister, Joseph FappenhauS und Georg Koster schuldig, bei der Versorgung Ser deutschen Kriegsschiffe im Atlant» chen und Pazifischen Ozean mit Vorräten und Kohlen die amertkani chen Neutra litälSgesetze übertreten zu haben. Dat Ur eil wird heute bekanntgegeden werden. vtd. New Dark, 3. Dezember, lieber den Verlauf -<S Prozesses gegen di« Beamten der Hamburg-Amertka-Llni« berichtet Reuter noch, daß der Verteidiger die in d«r Anklage erhobenen Beschuldtaungen, daß sich di« Angekla-t« zusamm« »taten, am die Vereinigten Staaten Leipziger ^ageoiatt zu schädigen, zu widerlegen suchte. Der Richter erkairnle an, daß eS zulässig war, deutschen Kriegsschiffen Hilfe zu bringen, eä sei jedoch ungesetzlich gewesen, die Hofenbe- hörden zu hintergehen. Der Staatsanwalt sagte, di« Ange klagten haben den südlichen Atlantischen Ozean mit Schissen überzogen, die mit falschen Schiffspapleren fuhren. Direktor Bünz erklärte, er erhielt lm Herbst 1913 von der Zentrale in Hamburg ein Schreiben, in dem ihm ousgelragen wurde, im Kriegsfälle an die deutschen Kriegs schiffe im Atlantischen Ozean Kohlen und Vorräte zu liefern. Nach dieser Instruktion habe er gehandelt. Beschlagnahme der Kartoffeln in Preußen Amtliche Meldung >vtb. Berlin, 3. Dezember. Auf Grund des Artikels 1, Absatz 3, Ziffer 2 der Bekannt machung vom 29. November 1915 über eine weitere Abänderung der Bekanntmachung über die Regelung derKartoffel- frage vom 28. Oktober 1915 bestimmt eine am 1. Dezember 1915 ergangene Anordnung der preußischen Landeszentralbehörde im einzelnen: 1. Durch die Ilcbertragung des Eigentums und die Aufforde rung zum Verkauf darf vorbehaltlich der Einschränkungen der Ziffer 2 über die gesamte Kartoffelernte etnesKar- toffelerzeugers verfügt werden. 2. Dem Karloffeler zeuger sind jedoch in allen Fällen zu belassen: ») die zur Fortführung der eigenen Wirtschaft, ins besondere auch zur Verwendung in eigenen oder genossen schaftlichen Brennereien, Stärkefabriken, Trocknungs anstalten und ähnlichen Betrieben, zur Fütterung des eigenen VieheS und zur Aussaat erforderlichen Kartoffeln, d) die auf Grund von Verträgen, die vor dem 30. November 1915 geschlossen worden sind, an Brennereien, Stärnefabriken, Trocknungsanstaltcn und ähnliche Betriebe zu licsernden Kartoffeln, e) zum Verkauf alsSaatqut bestimmte Kartoffeln an solche Wirtschaften, die sich in den letzten zwei Jahren mit dem Vertrieb von Saatkartosscln befaßt haben. Wirtschaftliche Anträge der konservativen Neichstagsfraktion Von unserer Berliner Schrlfkleltung G Berlin, 3. Dezember. Die konservative Neichstagsfraktion hat eine Reihe von wirtschaftlichen Anträgen eingebracht. Diese beziehen sich auf die Beschaffung billigerer Futtermittel, aus Fürsorge für die bedürftigen Volkskreise, besonders für Kriegerfamilien und Kriegs hinterbliebene, insbesondere aus die Zuwendung unentbehrlicher Lebens mittel an sie, auf Zusätze zur Regelung der Kartossclpreise und auf Zu wendung von Petroleum zu Leüchtzwecken an Gemeinde und Gehöfte, in denen keine Möglichkeit besteht, elektrisches Licht zu benutzen, sowie von Betriebsstoffen für Motoren in landwirtschaftlichen und gewerb lichen Unternehmen. Politische Nachrichten Zar sozialdemokratischen Friedensinkerpellation. Heber die Vorgeschichte der sozialdemokratischen Friedens interpellation teilt ein Berliner Brief der „Frankfurter Volks- stimme" mit: Eine nicht unbeträchtliche Minderheit der Fraktion wollte, das soll und kann gar nicht verschwiegen werden, weil es doch alsbald in der „Berner Tagwacht" zu lesen sein wird, als Grundlage für „sofortige" deutsche Friedensverhandlungen den „Verzicht auf Annexionen seitens aller beteiligten Staaten" von vornherein festlegen. Die Mehrheit der Fraktion teilte die Friedenssehnsucht durchaus, die aus diesem Vorschlag sprach. Er wollt« gewissermaßen den gegnerischen Völkern sagen: „Seht, wir Deutschen denken gar nicht an Länderraub; ihr könnt wirklich leicht mit uns Frieden schließen." Aber die Mehr heit der sozialdemokratischen Vertretung im Reichstage hielt dafür, daß in diesem unerhörten Ringen zweier Völkergruppen iedeS Vor greifen in die Bedingungen, unter denen Frieden geschlossen werden kann, übereilt und verfehlt sei. Der Reichskanzler hat wieder in allen Verhandlungen mit den Parteien, die dieser Tage statlfanden, auf eine Reihe von Dingen und Ereignissen Hinweisen können, die ihn. wahrhaftig nicht als Eisenfresser und Kriegsfreund um jeden Preis erscheinen lassen. Die Reichsregierung muh aber ab warten, wie sich die Lage weiter gestaltet und ob unsere Gegner die Drohungen ausführen, die sie fortgesetzt gegen daS Deutsche Reich ausstoßen. Im Stande deS Bedrohten kann man nicht proklamieren, wie man sich den Frieden denkt, wenn man die Oberhand hätte. DaS muß man erst abwarlen. Die Verhältnisse verschieden sich fortgesetzt. Und den Handelsweg über den Balkan nach dem Orient müssen wir uns freizuhalten suchen, wenn wir unserer Industrie und unserem Handel, damit aber auch der Arbeiterschaft und ihrem Aufstieg die Ent wickelung offenhalten und schützen wollen." Die Mitteilung betont weiter die Notwendigkeit der Schwächung Rußlands und schließt mit der Hoffnung, daß der Kanzler erklären werde, Deutschland beabsichtige keinen Ge- btetserwerb im Westen. * * . Die Viehbestände nach der neuen Zählung Die neue Denkschrift an den Reichstag veröffentlicht die Ergebnisse der Viehzählung am 1. Oktober. Die Ergebnisse sind, wie di« folgende Darstellung anzeigt, befriedigend. Der Ai ndvtehbe st an weist gegenüber der Zählung vom 1. Dezember 1914 nur einen gering- sügigen Rückgang auf. Der Schafbestand zeigt« gegenüber der Zählung vom 1. Dezember 1914 eine Zunahme von 4,4 v. H. Noch stärker, nämlich 10,6 v. H., ist die Zunahme des Ziegenbestandeü. Gegenüber dem Ergebnis der beiden letzten Schweinezwischenzählungen vom 15. März und 15. April 1915 hat der Schweinebestand eine erfreuliche Zunahme vorzuweisen. Die Steigerung gegen den Bestand vom 15. April 1915 beträgt 16 v. H. Diese Zunahme prägt sich noch deutlicher aus bei demjenigen Teile des Schweinebestands, auf dem für die nächste Zett die Aufgabe der Fleischversorgung der Bevölkerung beruht; denn dei den ein Jahr alten und älteren Schweinen beträgt die Zunahme 46,6 v. H., dei den bis 1 Jahr alten sogar 87 v. H. DaS Feder- vteh hat eine Abnahme um 8,7 v. H. gegenüber der letzten Zählung, der vom 2. Dezember 1912, aufzuweisen. Dieser Rückgang ist aus schließlich bet den Hühnern eingetreten; Gänse und Enten haben eine nicht unerhebliche Zunahme aufzuwetsen. DaS Gesamtergebnis der Viehzählung ergibt ein den Umständen nach durchaus erfreuliches Bild; eSzeigt, daß trotz einiger kleiner Rückgänge im einzelnen der deutsche Viehbestand sich in seiner Gesamtheit auch in der Kriegs- zeit günstig entwickelt hat und die Fleischversorgung der Bevölkerung auch fernerhin nicht gefährdet ist. * Tod eines natlonalliberalen Parlamentarier». Der preu ßische Landkagsabgeordnete Stadtrat Oswald Schmidt (Forst) ist in Görlih gestorben. Er hat dort Heilung von einer Er krankung seiner inneren Organe gesucht. Lr vertrat seit 1910 als Nachfolger des Kommerzienrats König (Guben) den Wahl- krelSSorau-Forst. 3m September ist er von den städti schen Behörden feiner Vaterstadt Forst zum Stadtältesten er nannt. Lr war Mitglied det Kommunallandtagat der Nieder lausitz und bekleidet« viele andere Ehrenämter. Kleine Kriegsnachrichte«. * Der .NetchSanzeiger' veröffentlicht eine Bekanntmachung deS Stellvertreters deS Reichskanzlers, wonach die zur Versteueruna frei gegeben« M«nge an unverarbeitetem Branntwein für bi« Monaie Oktober. November und Dezember von 12 aus 15 vom Hundert der Im Betriebssahr 1913/14 verkauften Mengen erhöht wirb. * Die Preisprüfungsstelle Groß-Berlin hat für den Großhandel in geschlachteten Schweinen Richtpreis«, adaestuft entsprechend d«n Klaffen der BnndeSratSverordnung über di« Höchstpreise für lebende Schweine festgesetzt. Diese Richtpreise werden der VerkaafSvermitt- Um, i» d«r Zeattalmarkthall« als motzßedUch di«n«a und d«r PreiS- Nr. S17. Morgen-Ausgabe. Sette S Prüfung im Großhandel ebenfalls zugrunde gelegt werden. Di« Be ratungen der PreiSprüfungSstelle über di« Festsetzung von Höchstpreisen für Wurstwaren stehen vor dem Abschluß. Di« PrelSprüfung sür Seifen und Kerzen ist ebenfalls elpaeleitet. Besonders soll der übermäßigen Preitsorderung und Preistreiberei in Kerzen, di« sich jetzt zur Weihnachtszeit besonders bemerkbar macht, mit aller Entschied«» Helt, wenn nötig durch Strafverfolgung, enigegengetreten werden. * Ehrendoktor Freiherr von Bifstng. Der Generalgouverneur von Belgien, Freiherr von Btssing, ist von der Universität Münster zum Doktor rer. pol. h. e. ernannt worden. . Letzte Depeschen und Ternsprechmeldurrgen Neues Lob der deutschen Trau aus Kaisers Munde Eigener Drahtbericht (r.) Karlsruhe, 3. Dezemder. Die Großherzogin Luise von Vaden übersandte dem Kaiser eine künstlerische Lielnzelchnung, darstellend: .SttlleS Helden tum', von Karl Alexander Brendel. Sic stellt Bauernfrauen dar, die den Acker bestellen, während ihre Männer ins Feld ziehen. Darauf hin hat dir Großherzogin folgendes Telegramm vom Kaiser empfangen: .Soeben ist Deine sinnlge Gabe .StllleS Heldentum' eln- getroffen, für die lch von Aerzen danke. Die deutsche Frau hat sich ln dieser schweren Zeit aus der Höhe ihrer Ausgabe gezeigt und glaubensooll, glaubens stark, in bester Zuversicht auf allen Gebieten zuge griffen und sich betätigt, den hehren Beispielen folgen-, dl« Deutschlands treffliche Fürstinnen ihr gaben. Gott segne ihr Werk. Wilhelm.' Was macht die britische Flotte? Telegraphischer Bericht vtd. Amsterdam, 3. Dezember. Unter dem Titel .Was macht die britische Flotte?' schreibt die sonst sehr englandfreundliche .New °Zork World' aus Anlaß der Versenkung des Dampfers .Ancona' in einem für die britische Flotte sehr wenig schmeichelhaften Artikel: Wenn die .Ancona' wirklich zu entkommen versuchte, wie die Berichte der Fahr- gäst« zeigen, wurde kein den Vereinigten Staaten von Deutschland ge gebenes Versprechen verletzt. Was die Tat selbst betrifft, so sollten die Londoner Blätter nicht fragen, was Amerika zu machen gedenkt, sondern wie sich die britische, französische und die italienische Flotte dazu verhalten sollen. Als Deutschland die Versenkug der .Arabic' zugab und den Vereinigten Staaten volle Genugtuung anbot, haben sich dl« englischen Blätter über dir Feststellung, daß Wilson einen großen diplomatischen Sieg errungen habe, lustig gemacht. Sie behaupteten, daß die bri tische Flotte es gewesen sei, die Deutschland gezwungen habe, den O-BootS-Krieg aufzugeben. Jetzt ist di« Tätigkeit der deutschen Unterseeboote wieder ausgenommen worden, und was wird nun aus dem glorreichen Triumph, den die bri tische Flotte errungen haben wollte? Man kann nicht von der amerikanischen Diplomatie verlangen, daß sle auch noch die Arbeit der britischen Flotte verrichtet. Ministerwerben um bie Seele der englischen Arbeiter . I Prahlh««.icht . (r.) Köln, 3. Dezember. Aus London meldet die .Köln. Zkg.': Der Premierminister» der Schatzkanzler und der Handelsminister sprachen gestern in einer großen Versammlung der Gewerkschaftsvertreter in West minster, bet der das arbeitende Volk durch etwa 1000 Abgeordnete ver- treien war. Asquith führte aus, daß nach sicheren Feststellungen der Krieg täglich fast 5 Millionen Pfund koste, und daß man seit August 1914 für den Krieg insgesamt über 1662 Millionen Pfund (aleich 33 Milliarden Mark) ausgegeben habe. Unter diesen Umständen würde ein jeder herangezogen. Die Kapitalisten feien bereits herangczogen worden, wie die Erhöhung der Einkommen steuer beweise. Wie stände es mit den Arbeitslöhnen? Nach zuver lässigen Schatzungen nähme man an, daß Millionen Arbeiter seit Kriegsbeginn Löhne bekommen hätten, die durchschnittlich 3)4 Schilling in der Woche höher seien als sonst. Er bäte die Arbeiter, von deren Patriotismus er überzeugt sei, ihren Teil zu den all gemeinen Opfern beizutragen und vor allem keine For - derungen nach Lohnerhöhungen zu erheben. Der Schah- Kanzler erklärte, die Lohnüberschüsse würden in vielen Fällen auf 50 Prozent angenommen. Die Arbeiter sollten diese 50 Pro zent in Kriegsanleihe dem Staate geben. Dadurch würde ein Betrag von jährlich über 20 Millionen dem Staate zufitehen. Der Handelsmlnister hielt den Arbeitern vor, was der Staat alles für sie tue, um dle materiellen Uebel des Krieges zu mildern. Die Regie rung habe Zucker, gefrorenes Fleisch und andere LcbenSmittel gelieseri, um für ausreichende Lebensmittelversorgung zu sorgen und die Preise aus einer leidlichen Höhe zu halten. Maximumpreise sür Ge treide habe man nicht eingcführk, und auch bie Brotkarte nach deutschem Muster würde dem englischen Publikum wohl nicht zusagen. Hier wurde dein Redner zugerufen: .Wir kommen schon noch d az u l" Russischer Generalstabsbericht Amtliche Meldung nid. Petersburg, 3. Dezember. Amtlicher Bericht von gestern. Westfront: Am 1. Dezember wurde auf dem linken Dünaufer bei Sonnenhof zwischen Friedrichstadt und Jakobstaük ein gemeldetes feindliches Biwak überraschend von unserer Artillerie unter Feuer ge nommen. Die Deutschen flohen und ließen etwa 100 Tote und Verwundete auf dem Platze. Auf dem linken Styrufer wurde der Gegner südwestlich Lhrask (6 Kilometer nördlich Czarlorysk) zurückgeworfen. Auf der anderen Front und lm Kaukasus keine Veränderung. Aegypten wartet aus sein Zeichen Eigener Drahtderichl (r.) Frankfurt a. M-, 3. Dezember. Der .Franks. Zlg.' wird aus Vern gemeldet: Au« Aegypten hier her zurückgekehrt« Reisende erklären, di« Aegypler wartet«» nur darauf, vou den Türk«, und den A « nlralmLcht« n mit Waffe» »ad Munition versehen zu werden, mn sich «inmiilig gegen di« «uglisch« H«rrschaft zu erheben. vufer« gestrige Abendausgabe umfaßt S Seiten, dl« vorliegende AuSgab« IS Seilen, zusammen 22 Setten Haupischriftleiker- Hans Schaack. AroinwsnttG.r Schriflirn.r für Lr. cirno erünivrr: für di« -ak>d«I«,,Nu^ Schindler: für leipziger und lLchlifch« Zngeleaenheiten Arnold.sänke; für Konst «nd Wir«nich,»i >0,. ,Zsi,»rich fdr Miß» üu««n S«i>nNr für ip«rlch'. Aff*- und 4>«r»«tzr pa«rs«Id: sür <v«nnqai«» nnd den Lchlll»dl«nft <ö«»H M»ll«r-H«d». — Air d«n Bn.,«Ia«nf,H H«inr. BnNrr. — V«rltn«r Schrlstl«it»n» Dr »Ichnrd ««dr. Zn »«« Z«"«« " S—Derch-Anlchlnd: S«n«a Rr. «7. Drnck „d w«,la, L^«dü«!I vr. ck «» GümNIch » Lychp,
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