Volltext Seite (XML)
Kriegserinnerungs-Lafel 4^. Dezember 1914 Der Kaiser ist z« kurzem Aufenthalt in Berlin etnaetrosten. 2n Flandern, südlich Metz und nordwestlich Altklrch wurden französische Angriffe wiederholt abgewtesen. Oestlich der masurischen Seenplatte wurden die Ruffen unter großen Verlusten zurückgeschlagen. In Serbien stellen sich den Oesterreichern westlich und süd westlich von Arandseiowak stark« serbische Kräfte entgegen. Fürst Bülow ist alt Nachfolger det verrn von Flotow mit der Führung der Geschäfte der deutschen Botschaft in Rom beauftragt worden. führen, daß die ReichsvermöqenSsteuer, die ReichSeinkommen- und die Aeichserbschaftssteuer, bte zu schassen sind, aus dem Wege deS Wehrbeitrages vorwärksschreiten, in besten Entwurf der Reichstag die selbstverständliche Progression des Steuerfußes erst hineinbrlngen mußte, für die der bundcsrätliche Entwurf zu schüch tern war. Die Kricgsgewlnnsleuer hält Colm für eine Forderung der Gerechtigkeit, aber verspricht sich keine Erträge, die irgendwie nennenswert ins Gewicht fallen. .Vermögenssteuern, Einkommen steuern, Erbschaftssteuern — das sind die unvermeidiichen, well die echten und gerechten Steuern, die nichts anderes verlangen, als daß die steuerkräftlgen Schichten der Bevölkerung ihre Schul digkeit tun.' Die Notwendigkeit der progressiven Ausgestaltung dieser Steuern wird dann im einzelnen begründet. Man muß zugestchcn, daß der Vergleich mit den Verhältnissen des Auslandes starke Stelaerungcn zuläßt. So betrug nach Cohn die Einnahme des Reiches aus der Besteuerung der Erbschaften und Schenkungen im Durchschnitt 1911/12 57>L Millionen Mark für eine versteuerte Summe von 850 Millionen Mark; das sind bei 06 Millionen Ein wohnern 0,87 -K pro Kopf, in England 515 Millionen Mark, das sind 11 ott bei 45,2 Millionen Einwohnern pro Kopf. Wollte man, wie Cohn vorschlägt, auch nur den halben Ertrag wie in England pro Kopf erzielen, so würde bereits diese Steigerung 350 Millionen Mark bringen. Man wird diesen Vorschlägen des Göttinger Nationalöko nomen die weitestgehende Beachtung dringend wünschen müssen. Die Reichsregierung ist inzwischen durch die Vorlage über die Kriegsgewinn st euer bereits an die Vorbereitung der Auf bringung der notwendigen Mittel herangegangen. Es kann dies natürlich nur der Anfang der umfangreichen Steuergesetzgebung sein, die der Krieg zur Folge haben wird, lieber die zukünftigen Pläne hat der Staatssekretär sich noch nicht weiter ausgesprochen. Es wäre durchaus wünschenswert, daß die Negierung nicht zu lange mit der Aufstellung eines Programms zögert. Die Vor schläge und die Richtung, die der Göttinger Nalionalökonom ge wiesen hat, dürften wohl auch von der Reichsregierung gegangen werden. Eine wirkliche Mehrheit wird nur auf diesem Wege zu erlangen sein. Es ist auch gar nicht zweifelhaft, daß gerade nach einem derartigen Kriege, der den unbemittelten Schichten die schwersten wirtschaftlichen Opfer auferlcgt, die ungeheure Mehr heit unseres Volkes eine starke Heranziehung des Besitzes unter ollen Umständen verlangt. Die wachsendenVeuteziffern in Serbien Täglich mehrt sich bei den Aufräumvngsarbesten auf dem serbischen Kriegsschauplätze die Zahl der Gefangenen, täglich schwillt die Menge der erbeuteten Geschütze, Gewehre und Kriegs vorräte mächtig an. Den stattlichen Beutezifsern, die von der Armee Koeveß bckanntgegcbcn wurden, reihen sich die hoch erfreulichen Mitteilungen des bulgarischen Generalstabes an. Zählen wir diese amtlichen Zifsernangaben zusammen, so gelangen wir zu einem Ergebnis, das die Zerschmetterung Serbiens in grellsten Farben beleuchtet. 117 400 Mann gerieten in Gefangen schaft; diese Zahl hat sich in den letzten Tagen um weitere 8700 auf 126 100 Mann erhöht. In gleicher Weise haben sich die Beute ziffern bei den Geschützen und Gewehren gehäuft. Sehr beachtlich ist namentlich auch, daß die Bulgaren den Serben 63 Lokomotiven und 2350 Eisenbahnwagen weggenommen haben. Dieser Gewinn an rollendem Material wird nach Wiederherstellung des serbischen Teils der Oricnlbahn den Verbündeten für mancherlei wichtige Zwecke außerordentlich zustatten kommen. Wenn angesichts so ge waltiger Einbußen an Menschen und Kricgswerkzeugen der ser bische Gesandte in Rom von der baldigen Bereitstellung von 100 000 wassenlüchligen Serben für eine neue Offensive spricht, so kann man eine Entschuldigung für diese Aufschneiderei nur in mangelhafter Kenntnis des Herrn Ristitsch erblicken. Glauben wird er wohl selbst in Italien mit seinen Großsprechereien nicht finden. Die Italiener erhalten durch den Kriegsberichterstatter Magrini Stlmmungsberichte über die verzweifelte Lage der Serben, die ihnen wohl sicherer erscheinen werden als die Behauptungen Rtstitschs. Magrini hatte zuerst von der Preisgabe M onastirs durch die Serben berichtet; er meldet neuerdings den Rückzug des geschlagenen serbischen Südhecres in der Richtung aus das 30 Kilo meter westlich von Monastir gelegene Resna. Englische Blätter verbreiten dieselben Nachrichten. Französische Zeitungen be haupten, die Serben bossten, Monastir noch retten zu können; cs sei am 1. Dezember von den Bulgaren noch nicht besetzt gewesen. Eine amtliche Mitteilung aus Sofia wird die Widersprüche wohl bald aufhellcn. Aus alle Fälle besteht für Monastir ein höchst kritisches Stadium, lieber den Ausgang dieser Krisis herrscht bei der Krlcgstüchkigkeit der Bulgaren kein Zweifel. Die letzte Depesche König Peters an den Zaren, worin sich der landflüchtigo Fürst bitter über die falschen Freunde beklagt, entspricht jedenfalls der rauhen Wahrheit mehr, alS dle Redensarten des Herrn Ristitsch in Rom. Zahlen beweisen! Eigener Drahtbericht fr.) Basel, 3. Dezember. Der «Baseler Anzeiger" schreibt in bemerkenswerter Weise über die Kriegslage: Das sicherste Maß zur Beurtei lung der Endentscheidung in dem modernen Kriege, der keine Masscnschlachten als Entscheidung mehr kennt, bietet das eroberte Gebiet. Es ist, wie schon der Russisch-Japanische Krieg gezeigt hat, daS einzige Mittel zum Entscheid, wenn es zu keinem völligen Vernichten des Gegners gekommen ist. Will man den Wert des von den Zcntralmächkcn besetzten Gebietes militärisch festicacn, dann ergibt das gesamte besetzte Gebiet in Frankreich, Belgien, Rußland und Serbien ungefähr 470 000 Ooadralkilorneier mit einer Bevölkerung von 32,7 Millionen Menschen. Das entspricht, da das ganze europäische Gebiet der Entente 6 773 000 Quadratkilometer groß ist mit einer Beoölke- rungszifser von 277 Millionen, nicht weniger als zwei Fünf teln des europäischen Rußlands oder dem Werte von ganz Italien oder zwei Dritleln von England. Es st also ganz bedeutend. Wenn man berücksichtige, daß diese Re- ultate nach Kämpfen und Schlackten von beispielloser Größe von »en Zentralmächten errungen worden seien, dann erhalte man ein Bild, wie fick der Krieg voraussichtlich entscheide. Es nicht ein- tehen zu wollen — so schließt der .Anzeiger' — ändert an dieser Tatsache nichts. Italien und die Alpen Die Ruinen von Görz Eigener Drahtberlcht (r.) Wien, 3. Dezember. Die .Rcickspost' meldet aus Görz: Bisher sind in Görz über 1300 Häuser beschädigt und mehr als 100 Häuser in Brand gesteckt worden. Wiener Preßstimmen zu Sonninos Rede Drahtbericht "tb. Wien, 3. Dezember. Dle Blätter bezeichnen die Rede Sonninos als das unbe holfene und unaufrichtige Stottern drückender Verlegenheit und stellen fest, daß Sonnino von Erfolgen der italienischen Armee gar nichts zu erzählen wußte; denn Cadorna habe ihm eben zur Parlamentserössnunq den gewünschten Erzäh- lungsstoff nicht geliefert. DaS einzigNeuc, was Sonnino der Kammer mitkeilen konnte, war der Beitritt Italiens zum Londoner Abkommen, wozu das Kabinett Salandra nur durch die Möglichkeit eines Zusammenstoßes zwischen dem Vier verband und Griechenland bewogen worden sei. Das .Fremden blatt' hebt bervor, daß Italien dadurch neuerlich seine wenig freundschaftliche Gesinnung gegen daS hellenische Königreich bekräftigte. linier dem Hinweis daraus, wie Italien Serbien zu Hilfe kommen wolle, sogt das Blatt: Es kann uns nur mit berechtigter Schadenfreude erfüllen, daß jetzt auch dle neuen Freunde unseres ehemaligen Bundesgenossen angenehme Erfah rungen mit dessen heiligem Egoismus machen. — Die «Neue Freie Dresse" erinnert daran, daß der italienische Botschafter Herzog von Avarna von Oesterreich-Ungarn vor dem Eintritt Italiens in den Krieg die unbeschränkte italienische Herrschaft über die Vuckt v o n V a l o n a, die Insel Sasseno und daS zur Verteidigung nötige Hinterland verlangte. Sonnino ist nur für die Erhaltung des albanischen Volkes südlich Valona, wo die G r i e ch e n ihre Wohnstätten haben, und er dreistet sich, die Unabhängigkeit der Balkanvölker in den Mund zu nehmen, während König Konstantin und seine Minister berat schlagen, wie die unentbehrlichen Hohciksrechte des Landes gegen Eingriffe geschützt werden sollen. Sonnino bezeichnet als Grund satz seiner Politik die nationale Unabhängigkeit der Balkanvölker, ein Prinzip, wclchcs aber nickt für die Aeqäischen Inseln oder für Rhodos angewcndet werde, wo die Griechen von italienischen Sol daten gemartert, Priester geschlagen und verschickt, die kirchlichen Feierlichkeiten verboten und Frauen und Kinder in Angst versetzt werden. Frankreich und England britische Regierung fei wegen der Berichte über die Oel- und Fett ausfuhr nach Deutschland etwas beunruhigt; sie fei der Sache nachgegangen, und ersucht« den Ueberfeetrust, dle Ver pflichtung zu übernehmen, daß nicht mehr Oel und Fette nach Holland etngeführt würden, als das Land selbst be nötigt«. Er freue sich, Mitteilen zu können, daß der Aederfeetrust seine Zustimmung gegeben habe. Auf Grund des niederländischen Bedarfes von 1V11 bis 191S wurden Zifsern festgelegt, wobei die Regierung die Frage der Wiederausfuhr von Marga rine nach Großbritannien mit in Rücksicht zog. Das Handelsamt gab ein Gutachten dahin ad, dle Margarinefrage fei für dle ärmeren Klaffen sehr wichtig. So verschärfte man die Schuhmahregeln gegen eine Wiederausfuhr nach Deutschland und fetzte durch, daß dir britischen Bücherrevisoren von Zett zu Zett die Bücher der holländischen Marga- rinesabriken daraufhin prüften, waS mit den Erzeug nissen der Fabriken geschehe. Man hoffe so, dem Oel- und Fett- verland nach Deutschland vorzubeugen und zu erreichen, daß Großbritannien dennoch seinen Margarincbedarf decke. Dabei behalte Holland das Recht aus Handel, auf den es nach der Haager Konvention und den Grundsätzen des Völkerrechts Anspruch habe. Lord Robert Cecil wies den Verdacht zurück, welchen Dalziel gegen die Mitglieder des Ucberfeetrusts äußerte, und versprach, eine Untersuchung in Erwägung zu ziehen. Er wteS schließlich nachdrücklich auf den Wert hin, welchen das Abkommen mit den Körperschaften zur Kontrolle der Handels in den neutralen Län dern für Großbritannien hätten. Der Rus nach einem englischen Triumvirat Eigener Drahtbericht* (r.) Genf, 3. Dezember. .LDeovre" erhält einen Londoner Bericht, daß die öffent liche Meinung Englands mit dem Kriegs komitee sehr unzufrieden sei. Es seien fünf Politiker, die ihrer Aufgabe durchaus nicht gewachsen seien. Die Pariser Konferenz erzielte nicht das geringste Ergebnis betreffs der ge wünschten einheitlichen Führung. Frankreichs Politiker sagten unumwunden, England sei allzu zögernd, falls seine eigenen Interessen berührt würden. Dazu er laube der Brlten stolz nicht die Unterordnung unter ein französisches Oberkommando. French erhielt lediglich den Befehl, den Weisungen Iosfres Beachtung zu widmen. Auch in Saloniki herrsche Uneinigkeit. Der Bericht sagt schließlich, England vertraue nur drei Männern: Asquith, Kitchener und Lord Fisher. Diese müßten als ein neues englisches Triumvirat die Krlegsführung übernehmen. Französischer Generalstabsbericht Telegraphischer Bericht rvtb. Paris, 3. Dezember. Amtlicher Bericht von Donnerstag nachmittag: Im Laufe der Nacht dauerte der Artilleriekamps mit unverminderter Heftigkeit an verschiedenen Abschnitten an, besonders im Artois in der Gegend von Brettocourt, von Frise-Fay im Sennetal und in der Thampagne del Tahure. Bon den übrigen Fronten ist nichts zu melden. Amtlicher Bericht von Donnerstag abend: Im Artois war das Geschühfeuer beiderseits noch lebhaft im Abschnitt von Loos. Kamps mit Lufttorpedos im Bois en Hache, nordwestlich der Höhe 140 und nördlich der Fünswegekreuzung. Line deutsche Abteilung, die sich unseren Schützengräben zu nähern versuchte, wurde durch unser Feuer zerstreut. Der Feind warf 60 Granaten aus Arras. Südlich der Somme vor Fay sprengten wir eine Mine mit Erfolg. Eine kleine deutsche Stellung wurde dadurch zerstört. Bcl^L e s E s p ä r'g e s setzten wir eine Üuelschmine in Tätigkeit, die die Minenarbcilen des Gegners vernichtete. Belgischer Bericht. Geringe Tätigkeit des Feindes. In der letzten Nacht wurden einige Geschosse westlich Dirmuiden abgefeucrt. Heule beiderseits Geschühfeuer an der Front der Bser und der Hperle. Die Deutschen beschossen unseren Posten in Stuyvekens- kerke, verschiedene Truppcnansammlungcn in unseren Linien bei Per- vyse, Oudecappelle, St. Iacquescappeille, Nieucappelle. Unsere Artil lerie richtete ein Bergeltungsfeuer aus Schloß Woumen und ein Hüttenlager des Feindes bei Lunghen und brachte die feindliche Ar tillerie nördlich Slecntraake zum Schweigen. Orient-Armee. Die Serben hielten am 1. Dezember Monastir noch besetzt. An der Lerna beiderseits Geschühfeuer. Bulgarische Artillerie beschießt auch Kriwolac und Bojsar. Auf der übrigen Front Ruhe. Expeditionskorps an den Dardanellen: Der 30. No vember und der 1. Dezember waren bemerkenswert durch erhebliche Schanzarbeiten der Türken. Die Temperatur, die einige Tage hindurch sehr niedrig war, wurde erheblich milder. Frenchs Bericht Drahtbericht >vib. London, 3. Dezember. Aus dem britischen Hauptquartier in Frankreich wird tele graphiert: Wir beschossen in den letzten vler Tagen erfolgreich die feindlichen Laufgräben, Stützpunkte und Geschützstellungen und fügten ihnen ansehnlichen Schaden zu. Die feindliche Artillerie antwortete schwach. Englisches Mißtrauen gegen den holländischen Aeberseetrust Drahkberickt «ib. London, 2. Dezember. Im Unlerhause machte Dalziel (Unionist) aus die Ausfuhr von Waren nach neutraien Ländern aufmerksam, die, wenn sie nach Deutschland wcltcrgingen, für Kriegszwecke ge braucht werden könnten, besonders auf die Ausfuhr von Leinöl nach Holland, dessen Einfuhr nach Deutschland seit Beginn deS Krieges normal zugeuommcn habe. Er fragte, ob die Regierung mit der Tätigkeit des Niederländischen Uebersee- trusts zufricden sei, dessen Mitglieder enge geschäftl chc Be ziehungen zu Dcu.schland unlerhielien, und wünschte eine Unter- I u cy u n g über die Tätigkeit des Trusts. Die Regierung sei bisher nicyt streng genug gewesen und müsse in Zukunft kräftiger vorgchen. Bigland (Unionist) erklärte, da Deutschland die Haager Kon vention beiseite geschahen habe, brauche Großbritannien sich auch nicht daran gebunden halten. Man müsse eine Konferenz der Verbündeten und neutralen Länder einberufcn und die Bedingungen regeln, unter denen der überseeische Han del weiter betrieben werden sollte. Da Großbritannien der Haager Konvention zugestimml habe, habe neuerdings Deutsch land versucht, sich über die neutralen Länder Nahrungsmittel zu beschaffen. Er glaube, man müsse die Einfuhr aller fett haltigen Stoffe nach Holland verbieten, auch derjenigen, die es selbst benötige, selbst auf die Gefahr hin. daß die Einfuhr niederländischer Margarine nach England aufhöre. Wenn die Neutralen nickt stark genug seien, ihre Pflichten aus dem Abkommen durchzufuhren, dann sei Großbritannien nickt verpachtet, alle völkerrechtlich s stgclegten Reckte der Neutralen anzuerkennen. Er hoffe, dle Regierung werde eine Konferenz der interessierten Staaten cinberujen und d.e Versorgung oeS Feindes durch Großbritann ens Freunde unmöglich macaen. Lord Robert Cecil antwortete: Seit Juni wurde kein Leinöl aus Großbritannien ausgesührt, außer auf Grund der Ausfuhr bewilligung, die der holländischen Regierung aus besonderen Gründen gewährt wurde. Die ganze Frage seischrernst. Die Balkan «nd Orient Rückzug des serbischen Südheeres nach Resna Drahtberlcht vtb. Mailand, 3. Dezember. (Heber Bern.) Magrini drahtet dem «Secolo" unter dem 2. Dezember mit tags ans Florina: Das serbische Heer hat sich heute früh aus Monastir in Richtung ans ReSna zurückgezogen. Räumung von Nordmontenegro Eigener Drahtberlcht .. - . . (r.) Bafel, 3. Dezember. . Mailänder Telegramme berichten: Dle nördlichen Gebiete Montenegros werden von den Behörden und der Zivilbevölkerung geräumt. Vertrag Griechenlands mit dem neuen Dierbund? Telegraphischer Bericht dt. Bvdapest, 3. Dezember. Nach einer Privatmeldung aus Athen spreche man in den Kreisen der Athener italienischen Gesandtschaft von einem Ver trag zwischen den Zentralmächten und der Türkei mit Griechenland. Danach wären Griechenland sämtliche Aeqäischen Inseln mit Rhodos, eine Grenzberichtigung längs der Bahnlinie Saloniki—IteSküb und ganz Südalbanien ver sprochen worden. Auch sei der griechischen Regierung Aussicht auf eine große Anleihe gemacht worden. tu. Lugano, 3. Dezember. .Secolo' teilt mtk, daß gestern in der Kammer eine Unterredung zwischen Salandra und Sonnino statlfand, deren Gegenstand ein zwischen dem Bierverband stattge fundene'' Meinungsaustausch über Maßregeln gewesen sei, die gegen über Griechenland ergriffen werden tollten, daS die verlangte Garantie zur Sicherheit der Operationsbasis nicht vordehaltslos zuge- siehen wolle. vtb. Köln a. Rh., 3. Dezember. Die .Köln. Ztg." erfährt aus Sofia vom 1. Dezember: Von gutunkerrichketer Seite erfahre ich, daß die türkisch-griechi schen Beziehungen einen neuen Gradvon hoherWich- tigkett erreichten. Skuludts und der Großwesir haben herzliche Telegramme gewechselt. Die griechisch-türki schen Verhandlungen finden gleichzeitig in Konstantinopel und Athen statt. Sie betreffen die Regelung wirtschaftlicher Fragen, sowie den Besitzstand griechischer und türkischer Untertanen in beiden Ländern. Das schnelle Vorschretken der Verhandlungen erweckt die Hoffnung auf eine volle politische Verständigung. Das Lächeln König Konstantins Eigener Drahtberlcht (r.) Genf, 3. Dezember. Di« Pariser radikale Press« begrüßt die Rückkehr DenyS LochtnS mit keineswegs schmelchethaften Worten. Llemenceau sagt lm .Homme enchainL', Eocbin habe asten Ausfragern Ul