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Nr. 19. — 23. 1. 36. Sächsische Volkszeitung Seite 2 und des Mutes ausrecht zu die Aufrechterhaltung der verfassungsmäßigen Regierung sein werde. In dieser Hinsicht bin ich entschlossen, In meines Baters Fußtapsen zu solgen und wie er während meines ganzen Lebens für das Glück und die Wohltat aller Klassen meiner Untertanen zu arbeiten. Ich sehe mein Vertrauen auf die Ergebenheit und Zuneigung meiner Völker im ganzen Reich und aus die Weis heit Ihrer Parlamente, daß sie mich in dieser schweren Ausgabe unterstützen, und ich bete, daß Gott mich bei ihrer Erfüllung lenken wird.- Seefelds „okkulie Fähigkeiten" so japanische Arbeiter von einer Lawine begraben Tokio, 22. Ian. 8» Arbeiter, die mit Ausräumungsarbei. len aus der Bahnstrecke Tsuruga—Niigata besri)äftigt waren, wurden von einer riesigen Lawine verschüttet. Bisher konnten vier Tote geborgen werden. 88 Mann werden vermisst. Die ungewöhnlich starke Kälte und die heftigen Selm««« fälle dauern an. Sie verursachen große Verkehrsstörungen. einer der ersten gewesen ist, der die Annäherung der Frontkämpfer aller Nationen, ob Freund ob Feind, tat kräftig gefördert hat. Man darf in Eduard Vlii. wohl den neuen Typ eines Monarchen erblicken, der sich aus Vererbung, Erziehung und den persönlichen Erfahrungen seiner zahlreichen Reisen durch die ganze Welt formte. König Eduard ist heute 41 Jahre alt. Wenn er den noch wesentlich jünger wirkt, so ist das seiner sportlichen Betätigung zuzuschrciben. In dieser Hinsicht ist er der Urtyp eines Engländers, wie er überhaupt eine ausschliess lich englische Erziehung genoss. Er zeigte zunächst Nei gung für den Dienst in der Marine und erhielt auch dem gemäss seine erste Ausbildung. Nur ungern trennte er sich von dieser Laufbahn im Jahre 1912, als er seine Studien in Oxford nufnahm. Als der Krieg ausbrach, drängte er mit aller Gewalt an die Front. Die Ver wendung bei höheren Stäben, die zu seiner Sicherheit angeordnet wurde, widerstrebte seiner Natur, und seine Kameraden schildern wiederholt, wie er jede Gelegenheit wahrnahm, in die Kampfzone zu gelangen und sich dort mit dem Tommy im Graben anzufreunden. Viele seiner Kriegsabenteucr gehen heute noch im Volksmunde um. Nach dem Kriege unternahm er weite Reisen in alle übcrl.e.schcn Gebiete des englischen Weltreiches und in In der Botschaft an di« Flotte heisst «s, daß der König die Leistungsfähigkeit und das Wohlergehen der britischen Flotte als eine Angelegenheit von höchster Bedeutung be trachte. Schlußstrich unter den Lhaco-Krieq Feierliche Unterzeichnung des Friedensprotokollo. Buenos Aires, 22. Januar. In Gegenwart des Staatspräsidenten der argentinischen Republik, General Justo, fand Dienstag nachmittag im Re gierungspalast di« feierliche Unterzeichnung des Protokolls der Friedenskonferenz statt. König Eduard ^11., der am Dienstag mittag Im Flugzeug in London «intras, hat für die Dauer von neun Mona ten Hostrauer angeordnet. Für die letzten drei Monat« dieses Zeitraumes bestehl Halbtrauer. Zu den Bcisetzungsseierlichliciten werden auch der Außen minister Eden und der Oberkommissar für Australien, Bruce, die beide zur Zeit in Genf weilen, In London zuriickerwartet. Eden wird Genf wahrscheinlich am Donnerstag verlassen. Man glaubt, dass der Dölkerbundsrat bis zu diesem Zeitpunkt seine Tagesordnung erledigt hat. Im Auftrage des nationalen Arbciterrates sprachen am Dienstag der Führer der arbeiterparteilichen Unlerhausfraktion, Major Atllee, der Generalsekretär des Gewerkschaftsratcs Ci- trine und die Vorsitzende der Arbeiterpartei, Frau Adamson, im Duckinghampalast vor. um König Eduard VlII. die Anteil nahme des nationalen Arbeiterratcs auszudrücken. Dl« Sitzung des Kronrates, in der formal die Thronbesteigung Eduards FTIi. beschlossen wurde, dauert« genau «ine Stunde. Ueberlieferungsgemätz gab König Eduard Vlll. vor der Versammlung folgende noch aus der Zelt der Gloubenskämpfe stammende Erklärung ab: „Im Angesicht Gottes bekenne, bezeuge und erkläre ich feier lich und aufrichtig, daß ich ein gläubiger Protestant bin, und daß Ich in Uebereinstimmung mit dem wahren Zweck der Ge setze, di« die protestantisch« Thronfolge sickern, die besagten Ge- setze nach besten Kräften erhalten und stützen werde, wie das Gesetz es verlangt." In der Erklärung heißt cs dann weiter: „Der unersetzliche Verlust, den der britisch« Staatenverband durch den Tod meines geliebten Vaters erlitten hat, hat die Herrscherpsllchten aus mein« Schultern gelegt. Ich weiß, wie sehr alle meine Untertanen und mit Ihnen, wenn ich es sagen dars, die ganze Welt meine Trauer teilen. Als mein Vater hier vor 26 Jahren stand, erklärte er, daß eines seiner Lebensziele Schwerin, 22. Ian. Am Mittwoch wurde die Vernehmung des Angeklagten Seefeld fortgesetzt. Es wurde zunächst kurz die Methode ge streift, die Seefeld anwcndete, um die Verstecke seines umfang reichen Gepäcks zu kennzeichnen. Er pflegte sich durch Messer einschnitte an Bäumen Merkmale zu schassen. Diese Zeichen sind auch in der Nähe der Fundorte der Knabenleichen Neu mann und Zimmermann an einer Birke festgestellt worden. Nach seinen Lebensgewohnheiten befragt, erklärte der Angeklagte, daß er aus seinen Wander fahrten am liebsten im Freien übernachtete. Dabei sei ihm die Jahreszeit völlig gleichgültig gewesen. Selbst bei mehreren Kältegraden habe er im Walde unter einem Baum prächtig ge schlafen. Die Kinder seiner Kunden, die er auf seinen Wanderungen von Dors zu Dorf besuchte, waren Seefeld besonders zugetan. Auch die Eltern wußte er durch allerhand Erzählungen über seine Wanderfahrten zu fesseln. Seeseid verstand es. sich mit dem Nimbus zu umgeben, als sei er mit geheimnisvollen über sinnlichen Krästen begabt. Das hält er auch vor Gericht auf recht. Auf Befragen erzählt Seefeld von einiacn Fällen, In denen sich seine angebliche „okkulte Kraft" bewährt habe. Als der Borsitzende den Angeklagten aufforderte, seine angeblichen „okkulten Fähigkeiten" jetzt einmal anzuwenden und die toten Kinder anzurusen, damit sie sagen, wer sie ermordet hätte, tritt die raffinierte Verteidigungstaktik des Angeklagten sofort wie der hervor. Er behauptete nämlich, daß seine „übersinnlichen Kräfte" bei Kindern unter 16 Jahren unwirksam seien. Es kamen dann die Auszeichnungen In dem mystischen Tagebuch Seefelds — senes wichtigen Beweisstückes — zur Sprache. Das Tage buch, das mit dem 1. Januar 1681 beginnt und mit dem 29. März 19.86 endet, gibt über jeden Tag und ieden Ort, in dem sich der Angesckuldiato aushieit, Auskunft, soweit er nicht ab sichtlich für gewisse Tage seinen Aufenthalt und sein Treiben in Dunkel hüllen wollte. Die Ortsnamen und Daten sind in der Regel mit einem Pl"s- oder Minuszeichen versehen. Das Pluszeichen bedeutet, daß der Angelchuldigte in dem betreffen den Ort gearbeitet oder in dem b'trossendcn Ort geschlafen Kat. Das Minuszeichen bedeutet, daß er in dem betreffenden Ort gearbeitet oder ihn auch nur durchwandert, aber in seiner Nähe im Freien übernachtet hat In dem Notizbuch finden sick aber außerdem noch zahl reiche Zeichen, deren Bedeutung trotz der anstrengendsten Be mühungen im Verlanke der Voruntersuchung noch nickt geklärt werden konnte. Seefeld verweigerte jede Klare Antwort auf entsprechende Fragen. Am 16. April 1988 ist der eingetragene andere Länder, wo er nicht nur Erfahrungen sammelte, die ihm in Verhandlungen mit Vertretern der Dominien nützlich sein sollten, sondern auch aktiv als Förderer englischen Welthandels auftvat. Besonders in Südamerika saflt man ihm in dieser Hinsicht beachtliche Erfolge nach. Die Einheit des britischen Reiches wird durch die Krone repräsentiert, so knüpfte die persönliche Fühlungnahme auch diese Fäden fester. Das bürgerlich-kapitalistische Ideal eines starren Individualismus ist seinem Wesen fremd. Sein soziales Interesse ist stark vorherrschend und bekannt sind seine Inspektionen in den Londoner Elendsguartieren, den „Slums". Das lebendige Interesse am Minderbemittelten und die Sorge um dessen Besserstellung haben ihm die Herzen dieser Bevölkerungskreise geöffnet. König Eduard vm. ist unvermählt, er hat also auch keinen leiblichen Thronfolger, dem er den Titel des Prinzen van Wales verleihen könnte. Als Thronfolger gilt sein Bruder, der Herzog von Uork, während seine Mutter Königin Mary die erste Lady des Landes bleibt. Der König soll übri gens, wie vielfach angenommen wird, einer Ehe nicht grundsätzlich abgeneigt sein, nur widerstrebe es ihm, etwa durch eine Heirat die Geschäfte englischer Außen politik zu besorgen. Die beiden Häuser des Parlaments traten am Dienstag um 18 Uhr zusammen, um dem neuen König Treue und Ergebenheit zu schwören. Ais erster leistete der Spre cher des Unterhauses den Treueid. Ihm folgten der M l n I st e r p rä s > d e n t, der Schatzkanzler und der I n - nenminister. Die Eidesformel des Sprechers lautete: „Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen, daß ich Seiner Majestät, König Eduard, seinen Erben und Nachfolgern, dem Gesetz ent sprechend die Treue halten werde, so wahr mir Gott Helse." In ähnlicher Form vollzog sich der feierlich- Akt der E I d e s l e i st u n g im Oberhaus, wo die Urkunde zunächst vom Lordkanzler und hierauf vom Lordsiegelbewahrer und dem Führer des Oberhauses unterzeichnet wurde. Tie Eidesleistung wird wahrscheinlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Anschließend werden sowohl das Unterhaus als auch das Ober haus vom König persönliche Botschaften entgegennehmen, die vom Lordkanzler im Oberhaus und vom Sprecher im Unterhaus verlesen werden. Beide Häuser werden alsdann Beileids- und Glückwunschentschließungcn annehmen. Das Testament des Königs Georg wird, wie auch In früheren Fällen, nicht veröffentlicht werden, da es außerhalb jeder Gerichtsbarkeit liegt und nur den Mitgliedern des Königshauses bekannt Ist. König Eduard hat ckn Dienstag Botschaften an das engiisch« Heer, die Flotte und die Lust streit- Kräfte gerichtet. In der Botschaft an das Heer erklärt der König u. a.: „Ich blicke auf meinen Dienst als junger Offizier im Weltkriege als eine der wertvollsten Erfahrungen meines Le bens zurück. Er gewährte mir die Gelegenheit und die Vor rechte der Kameradschaft mit den Soldaten aus dem Vereinigten Königreich, den Dominions, Indien und den Kolonien. Ich lernt« jene wichtigen Ehoraktereigcnschasten, durch die die Soldaten in der schwersten Krise unserer Geschichte einig wurden, verstehen und schätzen: die gleiche glühende Ergcbenl)«it gegenüber der Krone, den gleichen guten Mut und die gleiche Ausdauer im Unglück sowie die gleicl;« Entschlossenheit, die lleberlieserungen der Ritterlichkeit erhalten." In der Botschaft an di« Ser 2. VerhandkunaStag lm Knabenmörderprozeß Ortsname völlig unkenntlich gemacht. An diesem Tage kam der Schüler Gnirk, Wittenberge, ums Leben. In ähnlicher Weise ist für den 21. November 1988 der ursprünglich niedergeschrie bene Ortsnamen mit anderen Buchstaben überschrieben worden, so daß er unleserlich geworden ist. Er hat Rostock gelautet. Damals starb der Knabe Praetorius aus Rostock. Am 7. Juni 198.8 befinden sich in dem geheimnisvollen Notizbuch vier durch- strichene Nullen. Es ist der Todestag des Schülers Melzdorf aus Potsdam. Der 22. März 1985 weist drei sonst nicht erschei nende Zeichen aus. die eine dem Fragezeichen ähnliche Form haben. Es ist der Todestag des Schülers Thomas, Wittenberge. Im weiteren Verlaus des Sceselb-Prozcsses erklärte der Angeklagte auf Befragen über die Bedeutung der geheimnis vollen Zeichen In seinem Notizbuch, daß er nicht mehr wisse, weshalb er diese Eintragungen gemacht habe. Irgendwelche Be- zihungen zu den Mordtaten hätten diese Zeichen nach seiner Angabe nicht gehabt. Es kommen dann die im Läuse der Ermittlungen fest gestellten Fälle — etwa 40 an der Zahl — von Anlockung und Entführung von Knaben durch Seefeld zur Sprache, in denen zwar keine Anklage erhoben worden ist. die aber doch besonders bezeichnend sind für die Art und Weise, in der Seefeld Be ziehungen zu Knaben anzuknüpsen pilegte. Es war immer di« gleiche Methode: Seefeld sprach die Kinder auf der Straße an und verstand es, sic durch kleine Geschenke an sich zu locken, um später unsittliche Handlungen an ihnen zu begehen. Er gibt auch zu, wenn auch mit beschönigenden Einsckränkungen, sich in unsittlicher Weise an mehreren Knalven vergangen zu hoben. Auf Vorbehalte in dieser Richtung erklärt er. daß er die Kin der nur aus „reiner Menschenfreundlichkeit" beschenkt habe. Achselzuckend erklärt er: „Ich bin nun mal so gutmütig." Thronbesteigung Eduards VIII. verkündet Erklärung im Kronrat — Botschaften an Seer, Flotte, Luflstreitkräfie London, 22. Ian. Vom Balkon des St. James-Palastes wurde am Mittwochvor mittag um 16 Uhr sengl. Zeit) der dort bei winterlich-schönem Wetter versammelten Menschenmenge von einem Herold die Proklamation verlesen, die dem Volke die Thronbesteigung Kö nig Eduards vm. verkündet. Das gleiche Schau spiel vollzog sich in Abständen von einer halben Stunde an drei weiteren geschichtlichen Stätten der Innenstadt, am Charing Croß, in Temple Bar, dem Gerichtsviertel der Londoner City, und vor den Stufen der Königlichen Börse. Auf der ganzen Strecke von dem Palais des bisherigen Prinz von Wales bis zur Börse hatte Militär Ausstellung ge nommen. In allen vier Fällen ging der geschichtlich-seierlicl)« Akt in "gleicher Weise vor sich. Trompeter eröffneten die Zeremonie mit einer langen Fan fare. Der Wappenkönig des Hosenbandordens, Sir Gerald Wollaston tritt in Begleitung des Lordmarschalls, der eine gold besetzte, scharlachrote Uniform trägt, vor die Menge. Er ent rollte ein großes Pergament. Im gleichen Augenblick präsentie ren die Truppen das Gewehr. Alle entblößen das Haupt und der Wappenkönig verkündet, daß Prinz Eduard „mit einer Stimme der Zunge und des Herzens zu unserem einzigen ge setzlichen und rechtmäßigen Oberhaupt proklamiert wird". Nach dem der Wappcnkönig mit dcm Satz geschlossen hat: „Gott schütze den König", wiederholt der Lordmarschall diese Worte. Am Mntaa mündliche verlmndlmig im „Schallplatten-Pumß" Berlin, 22. Ian. Tie Iu sti z pr e s s e st el l e Berlin teilt mit: Vor dem für Urheberrechtssachen zuständigen 27. Zivilsenat des Kammer gerichts als Verufungslnstanz steht am Montag, den 27. Ian. 1936, um IN Uhr Termin zur mündlichen Verhandlung in dem sog. Schallplatten-Prozeß an. Japanischer Seamtcr in Swalau ermordet Entsendung eines Kreuzers. Tokio, 22. Januar. Politische Kreise Tokios zeige» sich stark erreg«, weil in Swatau am Dienstag ein sapanischer Kon sulatspolizist ermorde« worden ist. Man nimmt an, daß es sich um den Terrorakt einer antisapanischen Organisation handelt, lieber den Täter Ist bisher nichts bekannt. Der kleine Kreuzer Kubari wurde vo„ Amoy nach Swatau entsandt. und deren Maßnahmen, wie auch gegen die Einstellung der Re gierung zur Ka1holiscl»en Kirche und ge ü n die Führung des S'aa- tes im allgemeine». Tic umsangreiche Beweisaufnahme ergab die Richtigkeit der in der Anklageschrift dem Angeklagten vor- geworsenen strasbaren Aeußcrungen. Der Staatsanwalt bean tragte eine Gefänanisstrake von zivei Jahren unter Anrechnung der Untersuchungshaft Das Urteil d-"° Strafkammer lautete auf ein Iahrdrei Monate Gefängnis unter Anrech nung der Untersuchungshaft. In der Begründung wurden die einzelnen strasbaren Fälle plastisch lx-rausgestellt und als Milderungsgründc Pflichterfüllung im Kriege und straffreies Vorleben betont. Andererseits seien so lvnßt es in der Begrün dung weiter, die Ncnßerunaen des Angeklagten in kol>em Maße geeignet gewesen, den öffenlliäxn Frieden zu gefährden und den heutigen Staat und seine Führung in der ojscntliä)«» Meinung herabzusctzen. Der Mrer an General Litzmann General Litzmanna 86. Geburtstag Berlin, 22. Jan. General Litzmann, der sicgrcici)« Heer führer des Weltkrieges und greise Mitkämpfer des Führers, be geht am heutigen Tage clus seinem Gut in Neuglobsow sMark) In aller Stille seinen 86. Geburstag. Der Führer und Reichskanzler sandte General Litzmann folgenden Glückwunsch: Gefängnisurteil für Pater Spieker S.Z. Das Nachrichtenbüro deutscher Zeltungsverlcger meldet: Wegen fortgesetzten Vergehens gegen 8 130a StGB, hatte sich der Iesuilenpaler Josef Spieker vor der 4. S t r a s k a m» mer in Köln zu verantworten. Dem 42jährigcn Angeklag ten wurde vorgeworsen, in zahireiclzrn Fällen ui Köln und Ber lin im Jahre 1934 unter Missbrauch von Kanzel und Vortrags pult bei Vorträgen und Predigten Acußerungen getan zu haben, durch die die öffentliche Sici-erheit in hohem Maße gefährdet wurde. Die einzelnen hetzerischen Redensurten richteten sich sowohl gegen die Partei und ihre einzelnen Organisationen „Lieber Parteigenosse General Litzmann! Zu Ihrem heutigen 86. Geburtstag send« Ich Ihnen meine herzlichsten Gliickwiinlci)« in der innigen Hossnung, daß Sie noch recht oft diesen Tag in jenem Dritten Reick feiern mögen, für das Sie als unser alter Parteigenosse mitgekämpft hocken. Ihr herzlich ergebener Adolf Hitler." Breslau, 22. Januar. Der Direktor der Breslauer Messe- und ?kusstellungsgcs«st- sckast, Karl Willzelm Wolf, hat sich ivegcn Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand zurückgezogen. Sein Nachfolger wird Direktor Hösel, der bereits an der ersten Breslauer Süd- Ost-Ausstellung mitgeirbeitet hat- Mitteldeutsche Börse vom 22. Zanuar Unsicher. Die Börse verkehrte bei ruhigem Geschäft In uneinheitlicher Haltung. Am Rentenmarkt verloren Landes kulturrenten 0,50 Prozent. Sachsenschähe Reihe 12 plus 0,25 Prozent. Leipziger Hypo. plus 1 Achtel Prozent. Mittelbadcn minus 0,25 Prozent. Sachsenbodcn Kommunal plus 0,25 Proz. Leipziger Hypo.-Ligui. und Zentralboden-Liqui. je minus 1 Ach tel Prozent. Dresdner Stadt 1926 minus 1 Achtel Prozent. 1928 minus 0,25 Prozent. Am Aktienmarkt stiegen Spitzen« Barth um 4 Prozent. Dsttersdorser Filz um 2,7 Achtel Proz. Leipziger Trikot minus 1 Prozent. Laura-Hütte minus 1 Proz. Heine u. Co. minus 1 Prozent. Bohrlsch plus 1 Prozent, Schöfferhof plus 1,5 Prozent. Dortmunder Ritter plus 2,2S Prozent. Hugo Schneider plus 1 Prozent. Wanderer und Kar« tonnagcn Loschwitz und Lindner je minus 1 Prozent, Elbe« Werke minus 2 Prozent, Steatit plus 1 Prozent, Reudener Ziegel plus 1,5 Prozent repartiert. Tettau minus 1 Prozent, Chromo Najork minus 1,75 Prozent, Albumin-Genüsse plus 3,75 NM. , i . . < k Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Donnerstag, 23. Januar: Westliche, ftiäter auf Nordmest drehende Winde. Trocken. Heiter. Nacht frost.