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Sächsische Volkszeitung : 31.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193601319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360131
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-31
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.01.1936
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streben mit der Respektierung des Gemeinwohls, das der Nationalsozialismus fordert, wirtschaftlich nicht vereinbar sei und dadurch in seinem natürlichen und erfolgreichen Wirken beeinträchtigt werde. Wir Nationalsozialisten sind nicht so hirnverbrannt, das gesnnde persönliche Erfolgs streben zu unterbinden und damit den stärksten Motor der menschlichen Wirtschaft abzudrosseln." Das ist lebensnah und völlig undoktrinär gedacht. Ans eine kurze Formel ge bracht, heisst es: Erfolgsstrebcn ja, aber eingeschränkt durch ei» sittliches Regulativ. An diesem Punkte wird denn auch der Unterschied des deutschen Sozialismus, wie er heute verstanden werden must, zum Sozialismus marxistischer Prägung sichtbar. Deutscher Sozialismus ist, wie es auch aus den Worten Dr. Dietrichs hervorgeht, nicht kalt und er barmungslos wirkende unpersönliche Gesetzmätzigkeit, son dern irrationales, flutendes Leben, mit einem Wort: ein sittlicher Imperativ. Deutscher Loztaltsmus ist also nicht System, sondern Haltunü.. I>i. zwei Maxinen ist sie schon erschöpfend ausgedrUctt: „Alle für alle" und „fevcm das Seine". Der waschechte Liberale anerkannte nichts als die Sphäre des Privaten und erhob von diesem Standpunkt aus konsequent die Forderung nach Freiheit für den rück sichtslosen Kamps ums Dasein. Der Wert des Kampfes ums Dasein wird auch heute noch anerkannt, aber einge schränkt durch die verpflichtende Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft. Nicht die Ungleichheit der Menschen wird geleugnet — Dr. Dietrich spricht mit anderen Worten davon — das wäre eine marxistisckfe Irrlehre; wohl aber wird durch die Verneinung aller Gebnrts- und Standesrechte die Ungleichheit der Arbeitsbedingungen be seitigt. Innerhalb des gezogenen Rahmens ist es jedem freigestellt, seine persönlichen Fähigkeiten in den Kampf ums Dasein einzufetzen und damit „das Seine" zu erringen. Dr. Dietrich nannte diese Ordnung „einen Sozialismus der Hilfsbereitschaft für die Armen und einen Sozialismus der Leistung für alle Schassenden". Zuchthaus im Breslauer Veirugsprozeß Vrcslau, 30. Ian. In dem am Dienstag begonnenen Millianenbelrugsprozeß gegen den 35 Jahre alten Dr. Bernhard Lerch wurde am Mittwoch das Urteil gefällt. Die Breslauer Gröhe Straf kammer verurteilte den Angeklagten wegen fortgesetzter schwe rer Untreue in Tateinheit mit sorigesefstem schweren Betrug und fortgesetzter schwerer Urkundenfälschung zu sechs Jahren Zuchthaus fünf Jahren Ehrenrechtsverlust und 30 000 M. Geldstrafe. Die Geldstrafe ist durch die Untersuchungshaft ver dicht. Das Gericht hat angenommen, dasz cs sich um einen ver untreuten Betrag von mindestens 700 000 Mark handelt. Nach der Beweisaufnahme steht auch jest, das; der Angeklagte jahre lang von fremden Geldern gelebt hatte, die ihm anvcrlraul wa ren. Strafmildernd kam in Betracht, das; der Angeklagte bald ein Geständnis ablegte, das; er einen Fehlbetrag von über einer Million zu verzeichnen habe, strafverschärsend dagegen, das; alle Unternehmen, die er gründete oder an denen er sich beteiligte, zusammenbrachen, ein Zeichen dafür, das; er in seine Tasche ge wirtschaftet hatte, ferner die hohe Anzahl der im Umlauf be findlichen gefälschten Schecks, die das Wirtschaftsleben ganz er heblich gefährdeten. Sin unmenschlicher Vaier Angeklagter verweigert aus Scham die Aussage. Berlin, 30. Ian. Eine unglaublich rohe Kindesmihhandlung, wie sie glück licherweise selten einmal zur Berhandlung kommt, sand gestern vor dem Berliner Amtsgericht ihre gerechte Sühne. Angeklagt war ein 27 Jahre alter mehrfach auch wegen Körperverletzung vorbestrafter Alaun, der sein erst anderthalb Jahre altes Kind in übelster Weise mifchandelt hat. In der Nacht zum 8. Januar d I. hörten Nachbarsleute aus der Woh nung des Angeklagten in Neukölln furchtbare Schreie des Kindes dringen. Man benachrichtigte die Poli-ei vnd veranlasste ent sprechende Nachforschungen. Es stellte sich heraus, das; der An geklagte — offenbar weil er im Schlaf von dem Kind gestört worden war — den kleinen Karl-Heinz an den Füßen gepackt und mit dem Kops au die Wand geschlagen hatte. Die ärstliche Untersuchung ergab ein erschütterndes Bild. Das Kind wies Schwellungen am ganzen Körper und blutunterlaufene Stellen im Gesicht auf. Außerdem mar ihm eines seiner Zähnchen aus geschlagen morden. In der Verhandlung erklärte der Angeklagte, das; er sich schuldig fühle, aber aus Scham jegliche Aussage vermcigcrn wolle, wenn man nicht die Oefsentlichkeit ausschließe. Ta hier zu keine gesetzliche Möglichkeit vorlag, wurde die Beweisauf nahme ohne Aussage des Angeklagten durchgesührt. Tas Ge richt erkannte angesichts der Schwere seiner Verschlungen auf die exemplarische Strafe von zwei Jahren Gefängnis. Der Knabenmord in Aiederberbach aufgeklärt Ter Mörder verhaftet. Saarbrücken. 30. Januar. Der Knabenmorü in Niederberbach. der sich am Monlag ereignet hatte, hat eine schnelle Aufklärung gesunden Schon am DicnslagvormiUag wurde auf Grund verschiedener Aine-ciien als der Tat dringend verdächtig der -13 Jahre alte Otto Sticher aus Niederbexbach verhaftet. Nack mehrstündigem Verhör hat Sticher in den Abendstunden des Dienstag die Tat einge standen. Der Mörder, Vater von sechs Kindern, ist als Trinker und gewalttätiger Mensch bekannt. Am Abend der Tat mar er in stark angetrunkenem Zustand in verschiedenen Wirtschaften ge sellen worden. Als er sich mit seinem Fahrrad aus dem .Heim weg befand, traf er unterwegs mit dem jungen Robert Diel; zusammen. Dieser soll ihm mit der Taschenlampe ins Grächt geleuchtet haben. In seiner Wut dariilrcr bat Sticher den Jun gen dann geohrfcigt, ihn weiter verfolgt und in einer Tannen schonung erwürgt. ^otirvn vfeueMickIung un«! Mnsernvsknkelt Es gibt Im Ausland immer noch gewisse Leute, die entiveder so hämisch oder so hirnverbrannt sind, das; sie den traurigen Mut besitzen, über die nationalsozialistische Bewegung und ihre Führer die tollsten und absurdesten Gerüchte in Umlauf zu setzeu. Was die Persönlichkeit Adolf Hitlers betrifft, will es einigen dieser Greuelhetzer durchaus nicht einleuchten, das; ein einzelner Mensch auf Grund seiner überragenden Führereigenschaften das un geteilte Vertrauen des gesamten Volkes geniesst. So ist unlängst in dem englischen Magazin „Vri- tannia" ein Artikel erschienen „Wie Diktatoren dem Tode entfliehen", in dem allen Ernstes behauptet wird, das; der Reichskanzler und Führer des deutschen Volkes einen Doppelgänger benütze, um sich gegen Mord anschläge zu schützen und bei zwei Veranstaltungen zur gleichen Zeit sein zu können. Das „Schwarze Korps" zitiert aus dem oben er wähnten Aufsatz einige Sätze, die beweisen, mit welch plumpen und lügnerischen Mitteln eine antideutsche Pro paganda betrieben wird. „Hitlers Verwendung eines Doppelgängers", so heisst es in der englischen Zeitschrift, „führte kürzlich zu einer amüsanten Begebenheit. Er hatte an der Eröffnung des deutschen Teiles der Reichs autobahn München—Salzburg und gleichzeitig an der Grundsteinlegung des Münchener neuen Hauses der Deut- chen Kunst teilzunehmen. Bei genauer Betrachtung er- chien „Er" gleichzeitig bei beiden. Der Doppelgänger nhr die Neichsautobahn ab und wurde auf dem Wege mit .Heilrufen begrüsst, während die Sturmtruppen ent lang eines Waldabschnittes der neuen Bahn pflichtgemäß ihm ihre Rüchen zukehrten und konzentriert die Zuschauer beobachteten." Die Zeitschrift zerbricht sich darüber den Kopf, wieso eigentlich noch nichts vorgefallen ist, wenn der Führer in seinem Wagen stehend das Volk begrüsst. Man findet dafür, folgende Erklärung: „Diese Stellung ist ungefähr lich, weil er unter seinem Rock einen Körperpanzer trägt, der ihn merkwürdig dich erscheinen lässt. Ausserdem sitzen hinter ihm im Wagen fünf Scharfschützen mit Gewehren zwischen den Beinen." Jin Zusammenhang mit den Be suchen des Führers im „Kaiserhof" schreibt die „Britan- nia": „Ruhig sitzt der Führer dort und die einzigen, die ihn beschützen, sind ein halbes Dutzend schwarze Schutz sarden am Eingang. Jeder von ihnen hat einen Revolver, eder ist ein ausgezeichneter Schütze, jeder hält Hitlers lmgebung ständig im Gesichtsfeld. Die leiseste verdäch tige Bewegung durch einen Anwesenden und peng-peng, er wird niedergeschossen." Man könnte diesen Ausführungen, die offenbar dem schwer beschädigten Hirn eines berufsmäßigen Lü- generzeugcrs entsprungen sind, ohne weiteren Kommentar zu den Akten legen, wenn sie nicht so bezeichnend ivären für eine gewisse Sorte von Menschen, die, ohne zu zögern, das Blaue vom Himmel herunterlügen, sofern es ihre geschäftlichen Interessen fördert. pensönückkeit un«! 6e«nein8eka!t Das Referat, das der Neichspresscchcs der NSDAP, Dr. Dietrich, auf einer Grosstundgebung der Deutschen Ar beitsfront in Essen hielt, knüpft bewusst an den Vortrag an, den derselbe Redner vor einem Jahre in Köln über die philosophischen Grnndlagen des Nationalsozialismus ge halten hat. Begründete Dr. Dietrich damals, das; nicht das Individuum, sondern die Gemeinschaft der Ausgangspunkt unseres Denkens sein müsse, so zog er in Essen die Folge rungen aus dieser Erkenntnis für die Wirtschaft. Kern punkt der Ausführungen Dr. Dietrichs ist die These, das; die Ecmeinschaftsidee nicht nur eine sittliche Forde- r u n g sondern auch eine ö k o n o m i s ch e N o t w e n d i g- keit ist, was anders ausgcdrückt heisst: Der Unternehmer, der seine Wirtschaftstätigkeit nach dem Grundsatz „Gemein nutz geht vor Eigennutz" ausübt, erfüllt nicht nur eine soziale Pflicht, sondern erzielt, im Krosse» gesehen, damit auch die besseren Erfolge seiner Arbeit. Alles hängt eben zusammen, und kein Teil kann gedeihen, wenn der ganze Organismus in Unordnung gerät. Von diesem Kern gedanken ausgehend, unterwarf Dr. Dietrich den Wirt- schaftslibcralismus der Vergangenheit, der sein theoretisches Rüstzeug von der „sogenannten klassischen National ökonomie" empfing, einer scharfen, aber gerechten Kritik. Der Sah: „Es ist der reine, nackte Egoismus, der hier zum grössten Prinzip, zum Träger des wirtschaftlichen Lebens überhaupt erhoben wird", ist nicht zu bestreiten. Nun hütet sich Dr. Dietrich allerdings sehr, den Egoismus, der eine dynamische Kraft des Mensche«; ist und auf dem Urtrieb zur Lebenserhaltung beruht, überhaupt und uneingeschränkt zu verdammen. „Es mutz einmal grundsätzlich mit den; Irrtum aufgeräumt werden, datz das private Erwerbs- * „Landessteüe Saarpsalz" Berlin. 30 Januar. Die am 13. Januar 1036 laut Verordnuna des Führers vollzogene Um'zencnnung des Gaues ..Rheinpfalz-Saar" der NLTAP in Gau ..Saarpsalz" macht die Aeudcruna der bis herigen Landesstelle ,.Nl«einpsalz-Saar" des Reicksininisteriums >nr Vviksaufklärung und Propaganda erforderlich. Die Landes stelle „Rlpnnpfalz-Saar" iührl mit sofortiger Wirkung die Be zeichnung ..Landesstelle Saarpfalz des Reicksininisteriums für Voiksausklärung und Propaganda". Sie Kat ihren Sitz in Neu stadl a. d. Hardt, Bahnhofstraße, Reichspostgcbäude. Geistliche zu Geldstrafen verurteilt Ravensburg, 30. Januar. Vor der hiesigen Strafkammer hatten sich am Dienstag mehrere Geistliche wegen M'rgehcns gegen 8 327 des Straf- gescl;l>ucl>es zu verantworten. Angeklagt waren der frülu're Stadlpfarrcr an der katholischen St.-Iodoks-Kirchc, Stadtpfar rer a. D. Dr. phil Stefan Zorell. jetzt in Ueberlingen. sowie die Geistlick>en an der genannten Kirck» Kavlan Franz Uhl und Vikar Franz Kugler und der Mesner Anton Erb. Nach 8 327 wird bestraft, wer die Absperrungs- oder Aufsichtsverbote, die von der zuständigen Behörde znr Verhütung des Einsührens oder Verbreitens einer ansteckenden Krankheit angeordnet worden sind, wissentlich verletzt. Entgegen dein Verbot der Polizei hatten die Geistlich» in der St.-Jodoks-Kirche in der Bahnholstratze in Ravensbmg zur Zeit der spinale«; Kinderlähmung Ende vorigen Jahres vor einer grotzen Vesuck>erzahl Gottesdienste abgehalten. Das Urteil, das an; Mittwoch gefällt wurde lautet gegen Sladlpsarrer Dr. Zorell auf eine Geldstrafe von 400 NM., gegen Kaplan Uhl ans 400 RM., ge<^n> Pikar Kugler aus 200 NM. und gegen de«; Mesner Erb auf 75, NM. Geldstrafe. Skandal bel den „Klugen Frauen" Del der Vorführung der französischen Fassung des Feyder- Filnis „Die klugen Frauen" in einem der grössten Brüsseler Kinos kam es an; Dienstag zu Protestkund«v:bungei; flämi- Mrd oder Mall? Bor der Ankkageerhebung im Krimlnalsall Witwe Gratz. Köln, 30. Ian. In der ausschenerrcgendcn Strafsache gegen de«; ^jähri gen Josef Ludwig, der sich unter den; dringenden 'Verdacht, im September 1034 die 67jährige Witwe Gratz ermordet und In; Sommer 1935 einen Zeugen zur falschen Aussage verleitet zu haben, In Untersuchungshaft befindet, sind die Ermittlungen abgeschlossen worden. Dle Staatsanwaltschaft erhebt nunmehr Anklage mit dein Antrag, das Hauptverfahrei; vor dem Schwur gericht In Köln zu eröffnen. Die sehr vermögende Iuwelierswilwe Josef Gratz wurde am 7. September 1034 im Garten ihres Hauses zum letzten Mal von Nachbarn gesehen. Da dle alte Frau aber sehr zurückge zogen lebte, siel zunächst Ihr Verschwinde«; nicht weiter auf. Nach mehreren Wochen kamen der Nachbarschaft aber doch Be denken und schlietzlich wurde die Kriminalpolizei benachrichtigt. In dem Hanse der Witwe Gras;, das lm Volksniunde „das ver wunschene Schlaf;" genannt wurde, traf die Polizei den setzt 43- ighrigen Josef Ludwig an, den die Frau Gratz vor ungefähr 12 Jahren In Ihre Wohnung aufgcnommen hatte und der seitdem ihr Berater wurde. Auf diesen Ludwig slel der Verdacht, mit dem Verschwinden der Frau Gratz In Zusammenhang zu stehen. Er wurde in Untersuchungshaft genommen und bestritt. Bei de«; Vernehmungen verwickelte er sich allerdings mehrfach In Wider sprüche. Autzcrdem hatte er sich durch grötzere Geldausgaben In den letzten Monaten sehr verdächtig gemacht. Die Krimi nalpolizei lietz nichts unversucht, um das gehe nmlsvolle Der- schwinden der Frau Kratz aufzuklSren. Zunächst hat man ein- mal eine eingehende Durchsuchung des Hauses vorgenommen. Ueberall herrschte unbeschreibliche Unordnung und last alles starrte vor Schmutz. Ein besonderes Zimmer «var für Katze«; bestimmt gewesen. Bis zu 15 Tiere hatte hier die Witwe, die In de«; letzten Jahren schon immer ein recht sonderbares Wesen znr Schau getragen hatte, gehalten. Auch der etwa 4800 gm grosse Garten des Hauses wurde ningcgraben, sowie ei«; Teich und ein Brunnen irockcngelcgt, aber ohne jeden Erfolg. Selbst In Klöstern, Krankenanstalten, Altersheime«; nsiv. hat man Fahndungen nach der Frau elngelcitct. Alur alles war verge bens, bis heute fehlt noch jede Spur von der Frau Gratz. Wie vo«; gutnnterrlchteter Stelle mltgetcllt wird, dürfte a«; der Anklagecrhebung gegen Ludwig nicht zu zweifeln sein. Mo«; sicht den; Prozeß in hiesige«; Kreisen mit höchster Span nung entgegen. Verräterischer Kassiber Hannover, 30. Ian. Durch einen Kassiber, den ein im Teller Zuchthaus be findlicher Strafgefangener an seine in Gadenstedt wohnende Frau gelangen lassen wollte, kam man ans die Spur eines Ver brechens, das bereits sechs Jahre zurilcklicgt. Am Völzberg bei Gadenstedt wurde Im Jahre 1020 die Leiche eines 17jähr. Mädchens, der Helene Söhlig ans Söhlde, gesunden. Es wurde damals festgestellt, datz a«; den; Mädchen ein verbotener Eingriff vorgcnommen morde«; war, an dessen Folge«; sic gestorben ist. Der Täter blieb unerkannt. Durch verschiedene Andeutungen In dem Kassiber gelang es nunmehr der Landes-Kriminalpolizei Hannover als Täter den in Gadenstedt wohnenden Wilhelm Wol ter festzunehmcn. Nach dem Eingriff hat Wolter die Leiche des Mädchens aus dem Jahrrade -un; Bolzberg gefahren. scher Extremisten. Zu Beginn der Borstellung bestieg, wie wir der „B. Z. am Mittag" entnehmen, plötzlich der frühere Fron« tistcnabgeordnete Ward Hermans das Podium und hielt eine Anspracl-c an das Publikum, in der er den Film als eine ..Ber« höhnung der völkische«; und religiösen Belange des slämisclien Volkes" bezeichnete. Die Reaktion des Publikums lietz nicht lange ans sich war ten. Als die Vorstellung l^gaiin, erhob sich ein grotzes Geschrei, in das sich ein Sprcchchor flämisciier Demonstranten aus der Galerie cinmischte. Tic Vorstellung mutzte unterbrachen wer den, und die Polizei entfernte die Demonstranten. Als di« Vorstellung weiterging wiederholte» sick die Szenen, und wie der mutzte die Polizei cingreisen und nahm Schuldige und Un schuldige fest. Ter gleiche Vorgang wwdecholle sich noch ein drittes Mal. ehe die Vorstellung ungestört zu Ende geführt wer den konnte. Raubübersatt ln einem Haus am Berliner Kurfürstendamm Ein Kasscnbote lebensgefährlich verletzt. Berlin, 30. Ian Am Mittwochabend wurde ein Kasscnbote aus dem Hof eines Grundstücks am Kursürstcndamm von zwei noch unbe kannten Tätern überfallen und niedergcschasien. Ten Räubern sielen Bargeld und Schecks in; Werte von 15 000 Reichsmark in die Hände. Ter Uebersallene liegt vcrnehmungsunlähig im Krankenhaus. Seine 'Versetzungen sind lebensgefährlich. Ter Bote sollte das Geld der Zweigstelle des Mitteleuropäischen Rei sebüros, das sich i«; diesem Hause befindet, zu einer Bank bringen. Die vergessenen Vierlinge Die Tatsack>e. das; aus allen Teilen Kanadas Amerikas und des englis<s»en Weltreiches riesige St'slnmu'n und Schen kungen — auch in barem Gclde — für die bekannten Fünf- jinge der kanadischen Familie Dionne aemackt wurden td:e lich unter der Obhut ihrer Aerzle und Pflegerinnen nach nach wie vor der besten Gesundheit ersreueni. ist nunmehr auch einer anderen Familie zugulc»'kommen. Sie besitzt zwölf Jahre alte Vierlinge, non denen bisher kein Mensch in der kanadnchen Oefsentlichkeit elwas ivutzte, und die mit ikren Eltern in bit terster Armut lelu'i«. Es handelt sich nm drei Töchter und einen Sohn der Familie Mahaney in Neu-Braunschweig. Der Vater ist seit Jahren arlreitslos und sollte kürchch s»;ar weil er über ein Jahr mit der Miete rückständig war. ans seiner ärmlicku'n Wohnung exmittiert werden. Bei dieser (Gelegenheit erst ersuhr man von der Ernsten; dieser 'Vierlinge, und nunmehr ist mich für sie und ihre Ellern eine grotze private Hilfsaktion ins Werk gesetzt worden. Die Sauplschrlstleiter der RS-Preffe beim Führer NSK. Die Hanptschriftlcltcr der nationalsozialistischen Parteiprcsse, die nach Abschluß der „Woche der NS-Presse" lich in Berlin znsammengefunden hatten, waren am Mittwoch mittag Gäste des Führers in seiner Wohnung in der Reichskanzlei. Telegramm des Führers an den Vorstand der Daimler-Venz-A.-G. Berlin. 30. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat an den Vorstand de» Dain ler-Benz A -G. folgendes Telegramm gesandt: „Bei der heutigen 50. Wiederkehr des Tages, an dem Karl Benz das erste Patent für einen praktisch brauchbaren Motorenwagen erteilt wurde, gedenke ich der wertvollen Arbeit, die d°« Da'mler-Venz-Werke und die deulsciie Aulomobillndn- str.e scl'her gleistet halum. Mit meinen besten Grützen verbinde ich aufrichtig? Wünsck-e für »veiler ersolgreiclnw Schaffen. Adoll Hiller."
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